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About Imprinting and Re-Imprinting.

von

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My scars remind me that the past is real.

ER war zurück. Zurück in ihrem Kopf.

Es hatte sie Monate, viele Tränen und noch mehr schlaflose Nächte gekostet, um ihn daraus zu verbannen. Und jetzt war wieder da, ganz plötzlich war er wieder in ihren Gedanken aufgetaucht und hatte sich schon häuslich eingerichtet. Das konnte nur eines bedeuten.. Er war wirklich wieder da. Und er würde sie suchen. Und finden.

Ihre Gedanken rasten, sodass ihr schwindelig wurde.

Doch sobald sie die Augen schloss, tauchte sein Gesicht auf. Sein Gesicht und dieses dreckige Grinsen, welches ihr auch jetzt noch kalte Schauer über den Rücken jagte.

Seine Worte halten in ihrem Kopf. Sie hatte sie nie vergessen können, hatte sie nur verdrängt. Jedes Einzelne hatte sich in ihr Hirn gebrannt. Ja gebrannt. Er hatte ihre Seele gebrandmarkt.

Jetzt lag sie also in ihrem Bett, die Decke über den Kopf gezogen und hoffte darauf, dass ihr Gehirn sich irgendwann einfach abschalten würde und sie so in den Schlaf gleiten könnte.

´Das alles ist nur Einbildung. Er KANN nicht zurück sein. Alles nur Einbildung.´ diesen Satz wiederholte sie wie ein Mantra. Doch die kleine fiese Stimme in ihrem Kopf wollte einfach nicht verstummen. ´Was, wenn er doch wieder da ist? Was machst du dann mh? Du bist nicht sicher. Das wirst du nie sein. Er wird dich finden.´

Scheiße. Warum hatte sie diese Wundertabletten nur entsorgt?

- Weil sie der Überzeugung gewesen war, sie nie mehr zu brauchen.

Und doch, sie brauchte sie, genau jetzt!

>Darling, Kleines.. Ich bin doch für dich da. Komm her..< Es stimmte, er war IMMER da gewesen. Er war niemals von ihrer Seite gewichen – auch wenn sie sich nichts sehnlicher gewünscht hatte, als das er genau das tat.

>Ich werde dir nicht wehtun, versprochen, Kleines...< Nie hatte er sein Versprechen gehalten.

>Es hat keinen Sinn, sich zu verstecken, meine Kleine. Ich weiß doch, dass du hier bist...< Immerzu hatte er sanft mit ihr gesprochen. Seine Worte waren sanft, seine Taten… nicht. Sie hatte die Hölle durchlebt, sich weinend unter ihm gewunden, während er mit einem breiten Lächeln im Gesicht lächerlich beruhigend auf sie eingeredet hatte.

Plötzlich wurde ihr schlecht. Stolpernd kämpfte sie sich ins Bad und übergab sich in die Kloschüssel.

Irgendwann sackte sie erschöpft zu Boden und rollte sich auf den kühlen, weißen Bodenfliesen zusammen.
 

Sam POV:
 

Ich blieb noch einige Minuten im Auto sitzen, bevor ich zu Emily ins Haus ging. Ich war verwirrt, aufgewühlt.

Mein Kopf schien zu explodieren, das Blut rauschte in meinen Ohren. Was passierte da gerade mit mir?!

„Sam, du bist übermüdet. Und Alkohol verträgt sich ohnehin nicht gut mit deinen Wolfsgenen. Du gehst jetzt nach drinnen und legst dich zu Emily ins Bett. Morgen sieht die Welt schon ganz anders aus.“ Ich kam mir fast schon lächerlich vor, während ich leise zu mir selbst sprach.

Ich atmete noch ein Mal tief ein, stieg aus dem Auto und trat ins Haus.

„Gott, Sam, da bist du ja endlich. Ich hab mir schon Sorgen gemacht.“ Emily fiel mir um den Hals. Sie trug bereits ihren Schlafanzug. Dies tat sie sonst nur, wenn ich die ganze Nacht auf Patrouille war. Meine Körperwärme reichte sonst für uns beide.

„Ich hab noch jemanden nach Hause gebracht. Gab keine Taxis mehr.“ Nuschelte ich in ihr Haar. Im nächsten Moment fragte ich mich, warum ich sie anlog. Gewissermaßen. Warum ich den „Jemand“ nicht beim Namen nannte. Emily fragte aber auch nicht weiter. Weil sie mir vertraute.

„Mh, okay. Lass uns ins Bett gehen ja? Ich bin totmüde.“ Ich nickte kurz.
 

Kaum lagen wir im Bett, umschlang Emily mich fest mit ihren Armen und kuschelte sich an meine Brust. Wenige Atemzüge später war sie bereits eingeschlafen.

Auch ich schloss die Augen und versuchte, dass seltsame Gefühl zu verdrängen, welches sich in meiner Brust ausbreitete. Doch es gelang mir nicht.

Eine leise, penetrante Stimme in meinem Kopf wiederholte immer wieder und wieder ´Das hier ist falsch. Du solltest nicht hier sein, nicht bei ihr.´

Ich sah immerzu Mays wundervollen braunen Augen vor mir, in denen solche Angst, solche Verzweifelung lag.

Es schmerzte. Sehr. Zu viel. Der Schmerz zerriss mir innerlich das Herz. Das Signal war eindeutig: May! Irgendetwas war passiert. Es ging ihr nicht gut. Ich wusste es einfach. Ich musste zu ihr!
 

Wenige Minuten später stand ich nackt vor ihrem Haus. Das Auto hatte ich stehen lassen und auch an Ersatzkleidung hatte ich nicht gedacht. Überhaupt hatte ich nicht nachgedacht. Ich wusste nur eins : May brauchte meine Hilfe! Einen kurzen Moment hielt ich inne und horchte in die scheinbare Stille.

„Nein, nicht. Bitte, nicht! Ich...“ ihre Stimme war dünn, für normale Menschen nicht zu hören.

WER war bei ihr?! Innerhalb von Sekunden erklomm ich das Dach und stand nun vor dem Fenster zu dem Zimmer, aus welchem ich ihre verzweifelten, erstickten Hilferufe vernahm.

Ich zerschlug das Fenster mit meiner Faust, und stand wenige Wimpernschläge später in dem Zimmer, welches sich als das Bad herausstellte.

Der Anblick, der sich mir bot, brachte mein Herz zum Zerspringen. May lag dort, zusammengerollt und stark zitternd, ihre Arme hatte sie um ihre Knie geschlungen. Ihr Kopf flog hin und her, schlug auf die harten Fliesen und wirre verzweifelte Worte verließen ihren Mund.

Ich kniete mich neben sie, hielt sie an den Schultern fest.

„May.“ Sprach ich leise. „Es ist alles gut. Ich bin da.“ Sie reagierte - allerdings nicht so wie ich es erwartet hatte. Sie begann wild um sich zu schlagen, warf sich hin und her und schrie. „Lass mich! Nein! Ich will das nicht!“

Sie träumte immer noch. „May.“ Jetzt schüttelte ich sie und sprach lauter. „May, wach auf! Ich bins, Sam!“

Augenblicklich schlug sie die Augen auf. Sie waren rot und geschwollen. „Sam.“ Krächzte sie und umklammerte Hilfe suchend meinen Bauch. Sie schluchzte laut auf. Ich ließ mich neben ihr sinken und strich ihr beruhigend über den Kopf.

„Sam.. Ich.. Er ist wieder da. Ich weiß es. Er wird mich finden. Sam, ich werde sterben.“ Tränen quollen aus ihren Augen. Plötzlich ließ sie von mir ab und übergab sich in die Kloschüssel.

Sterben.. Meine kleine May würde sterben?



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