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Nur die Familie zählt - Reika Serie 2

Inu & Kago, Sess & OC
von

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Gefunden

Falls jemand herausfindet um welche Hunderasse es geht, dessen Vorname verewige ich gern in meiner Inuyasha Neuzeit FF als kleine Belohnung ( suche da nämlich noch nach einem Vornamen)
 

8. Kapitel - Gefunden
 

Nachdem Sesshomaru das Schloss verlassen hatte, schlug er die Richtung nach Süden ein. Der Herrscher der südlichen Länder war in jungen Jahren viel gereist, vielleicht konnte dieser ihm zwecks dem Zeichen weiterhelfen. Schon seit Tagen ließ ihn das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden. Trotz größter Anstrengung gelang es dem Fürsten jedoch nicht herauszufinden von wem. So näherte er sich immer mehr der südlichen Grenze des westlichen Reiches und gelangte zur Grenze, die das Gebiet der Wölfe umfasste.

Ein Besuch bei Kouga dem Anführer der hier lebenden Wolfsdämonen war vielleicht ganz nützlich. Außerdem gab es in der Nähe weitere Clans denen Lord Sesshomaru vertrauen konnte.
 

Unabhängig von seinem Bruder streifte auch Inuyasha durch die Gegend. Nachdem der Hanyou dem Schloss des Westens den Rücken gekehrt hatte, eilte er zuerst nach Musashi. Mit eigenen Augen wollte er sich überzeugen, dass der Gnom Jaken Reika heil in das Dorf gebracht hatte. Nicht auszudenken was sein Bruder mit ihm anstellen würde, wäre der Dämonenjägerin etwas passiert. Auch wenn Sesshomaru es jederzeit bestreiten würde aber Inuyasha war sich sicher das dem Älteren Reikas Wohlergehen wichtig war. Der Hanyou wusste selbst nicht mehr wann er eigentlich angefangen hatte seinen Bruder heimlich zu beobachten. Seit dem hatte er gelernt das, was sein Bruder sagte und das was in seinen kaum sichtbaren Gesten lag zwei verschiedene Dinge waren.

Lange hielt Inuyasha es jedoch nicht in Musashi aus. Zu einem lag ihm der Diener seines Bruders ständig in den Ohren, weil er hier bei den Menschen festsaß, den so lange kein anderer Befehl seines Herren kam, musste er unweigerlich in Musashi ausharren.

Zum anderen sorgte sich der Hanyou jeden Tag mehr um seinen großen Bruder, seit er von dem kleinen Flohgeist Myouga gehört hatte das Sesshomaru nicht länger im Westen sei, sondern sich wieder auf Reisen befand.
 

Sehr zu seinem Ärgernis bekam sein Schwert in letzter Zeit komische Anwandlungen. Gelegentlich pulsierte es. Am Anfang hatte Inuyasha das noch ernst genommen doch da er sich keine Ursache erklären konnte ignorierte er die Tatsache.

Nun gönnte er sich eine Pause war gerade dabei sich ein paar Pilze zubraten. Während er darauf wartete, dass sein Essen fertig war, dachte er wieder an Sesshomaru und was der Ältere wohl gerade tat.

Er machte sich schon Sorgen und dachte gerade daran, ob er nicht doch noch einmal ins westliche Schloss gehen sollte, um mit seinem Onkel zu sprechen. Immerhin war General Naoki recht nett und hatte ihn gut behandelt, so ganz anderes, als er es von Dämonen kannte. Ob sein Vater früher auch so gewesen war. Er hatte Inu no Taisho nie gekannt aber gerade in solchen Situationen vermisste er einen Vater oder wenigstens einen großen Bruder. Einfach jemanden den man um Rat fragen konnte. Das brachte Inuyashas Gedanke wieder auf den Älteren. Hoffentlich war Sesshomaru nicht in Gefahr. Er hatte jedenfalls das Gefühl, das diese unbekannten Feinde früher oder später wieder zuschlagen würden.

In diesem Moment pulsierte Tessaiga erneut. Inuyasha ließ das Schwert los als hätte er sich verbrannt. Er rückte ein Stück davon ab und starrte es grimmig an. Was war das den gewesen? Vielleicht sollte er doch einmal Totosai aufsuchen. Ob der alte Zausel wusste, was damit los war?

In Gedanken versunken nahm er das Schwert wieder in die Hand. Vielleicht konnte der Schmied auch warten, wichtiger war es erst einmal Sesshomaru zu finden.

Ein heimlicher Beobachter hätte vermutlich mit dem Kopf geschüttelt als Inuyasha plötzlich einen Satz machte und anfing zu knurren. Als er jedoch merkte wie lächerlich das wirkte klopfte er sich selbst gegen die Stirn vor Dummheit. Gleichzeitig ging ihm aber ein Gedanke durch den Kopf, der dem Halbdämon gar nicht gefiel.

Er knurrte das Schwert mit den Worten an: "Was soll das, willst du etwa zu meinem Bruder. Fällt dir aber ziemlich spät ein. Das hättest du schon vor ein paar Jahren in Vaters Grab haben können. Dann hätte ich mir die ganzen Kämpfe mit ihm sicher erspart." 'Und wäre heute nicht das, was ich bin.' Das Letzte dachte er nur.

Das Ganze pulsieren hatte etwas mit Sesshomaru oder zu mindesten mit seiner eigenen Sorge um seinen Bruder zutun. Eigentlich war es absurd. Aber um so länger der Hanyou darüber nachdachte um so mehr kam er zu der Überzeugung das Tessaigas Reaktion tatsächlich etwas mit dem älteren Hundedämon zu tun hatte oder hing alles vielmehr mit Tenseiga zusammen. Obwohl das letzte Pulsieren schwächer war, musste er gerade auf die Lösung gekommen sein. Inuyasha stand auf, nahm sein Schwert und murmelte: "Dann führe mich zu meinem Bruder und Tenseiga!"

Schnell erkannte der Hanyou das tatsächlich hinter dem Pulsieren noch ein weiteres System steckte und er so in etwa eine Richtung herausbekam.
 

Als Inuyasha einen halben Tag später tatsächlich den Geruch seines Bruders in die Nase bekam gingen ihm die Dinge wieder durch den Kopf. Tenseiga und Tessaiga geschmiedet aus den Fangzähnen seines Vaters, die sich gegenseitig beschützten. War ja nichts Neues mehr. Wenn sich die beiden Schwerter dann auch gegenseitig finden konnten, wäre das vermutlich in bestimmten Situationen von großem Vorteil. Ob das Ganze so von Vater geplant gewesen war? Komisch nur, dass weder Totosai noch Myouga etwas in dieser Richtung erwähnt hatten. Anderseits fielen beiden, die wichtigen Dinge ja so wieso erst hinterher ein.
 

Wenig später kam Inuyasha dann durch einen schmalen Streifen Wald. Noch bevor er ihn ganz durchquert hatte, bemerkte er die höhere Konzentration an dämonischer Energie. Dort vorn kämpften mehrere Youkai miteinander. Vorsichtig näherte sich der Hanyou gegen den Wind den Kämpfenden. Das es keine gute Idee war sich verdeckt zu nähern stellte er kurz darauf fest, als Sesshomarus blaue Energie, die Macht des Drachen haarscharf an ihm vorbei durch die Bäume fegte.

Er wollte schon los fluchen als Inuyasha merkte, dass der Gegner seines Bruders ebenfalls verschont worden war. Für einen kurzen Moment begegnete sich der Blick der beiden Brüder, bevor sich Sesshomaru seinen Gegnern wieder zuwandte.

Inuyasha war erstaunt, hatte der Ältere gerade seinen eigenen Angriff abgelenkt, damit der Jüngere nicht getroffen wurde. Eine andere Möglichkeit gab es bestimmt nicht.

So versuchte der Halbdämon herauszufinden wie er dem Daiyoukai helfen konnte. Der erste Impuls war loszustürzen und einen der Gegner selbst zu übernehmen. Doch dann bemerkte Inuyasha noch rechtzeitig das sein Bruder nur mit den beiden spielte und nicht ernsthaft in Gefahr war. Sesshomaru setzte nicht mal seine volle Macht ein. Deshalb sah sich der Halbdämon etwas genauer in der Gegend um, nicht dass irgendwo noch mehr Feinde lauerten. Ein Wesen war zwar noch in der Nähe gewesen, doch es konnte unerkannt entkommen, bevor die beiden Hundebrüder auf den kleinen Spion aufmerksam geworden waren.
 

Der Daiyoukai hatte bereits am Morgen festgestellt das ihm Dämonen folgten. Sehr zu seiner Überraschung entdeckte er dann später das es sich um zwei Schakalyoukai handelte. Dieses Volk war zwar mit den Wölfen verwandt, wollten aber nie mit ihnen in Verbindung gebracht werden. Oft wanderte sie in größeren Rudeln, deshalb war es auch verwunderlich das nur zwei hinter Sesshomaru heranschlichen. Eine Weile machte der Lord das Spiel mit, bis er sich entschloss, die beiden in der Nähe eines kleinen Waldstücks zustellen.

Doch die beiden Schakale waren auf der Hut und hatten sich getrennt, sodass sie den Hundedämon von zwei Seiten angriffen. Doch dann änderten sie plötzlich ihre Vorgehensweise. Zum Glück verwendeten beide nicht die gleichen Attacken und kämpften zusammen gegen ihn. Sie griffen immer nur nacheinander an. Vermutlich war ihre Taktik den Kampf lange hinauszuzögern oder einfach nur den Gegner zu ermüden.

Einer der Gegner suchte die Konfrontation mit dem Schwert, während sich der zweite Krieger auf Energieangriffe aus der Ferne beschränkte. Einen dieser Angriffe wehrte Sesshomaru gerade ab und schlug zurück.

Bakusaiga war aus ihm selbst entstanden und so konnte er seine eigene Macht durch das Schwert leiten. Da auch der blaue Drache den er schon mit dem Schwert Toukijin benutzte ebenfalls mit Bakusaiga harmonierte so griff er in vielen Kämpfen darauf zurück.

Dieser Angriff war zwar schwächer als seine gelben oder grünen dämonischen Blitze aber bei solchen Gegnern würde er immer reichen. Außerdem musste nicht jeder wissen, über welche Macht er tatsächlich verfügte.

Nachdem nun der eine Schakal zurücksprang, um seinem Partner wieder das Feld zu überlassen, hielt Sesshomaru sein Schwert schräg vor sich und entfesselte den Drachen. Genau in dem Moment, als er die Energie losschickte, registrierte er die Anwesenheit von Inuyasha im Wald, sehr zum Ärgernis genau hinter dem Schakaldämon, den er gerade im Visier hatte. Der Drache war nicht mehr aufzuhalten aber im letzten Moment gelang es Sesshomaru die Richtung ein wenig zu ändern.
 

Die beiden Schakale wurden nun auch auf den Hanyou aufmerksam. Doch keiner von beiden bekam noch eine Chance sich diesem zu widmen, da Sesshomaru den Kampf von seiner Seite her schnell zu Ende brachte. Fragen hatte er ihnen ja schon vorher gestellt die sie weigerten zu beantworten. Vermutlich wussten die beiden Schakaldämonen auch nichts.
 

Sesshomaru steckte sein Schwert wieder in die Scheide, als es hinter ihm im Gebüsch raschelte. Der Hundedämon brauchte sich nicht umzudrehen. Den Geruch seines jüngeren Bruders hatte er ja schon eine Weile wahrgenommen.

"Nur Zwei?", fragte Inuyasha anstatt einer Begrüßung. Das brachte ihm einen kalten Blick seines Bruders ein. Auch wenn es nur zwei waren, diesmal waren sie stärker als die vorhergehenden Söldner gewesen.

Da er sie aber nun erledigt hatte, verschwendete Sesshomaru keinen weiteren Gedanken daran. Es gab da etwas, was ihn vielmehr interessierte.

"Wie kommst du eigentlich hierher?", fragte Sesshomaru deshalb später den Jüngeren.
 

Kurz legte der Halbdämon seine Hand an den Griff von Tessaiga. Wie sollte er seinen Bruder erzählen, dass es sein Schwert war, was ihn geführt hatte. Er vermutete das im Gegenzug Tenseiga ebenso die Möglichkeit hatte Tessaiga aufzuspüren. Offenbar hatte der Ältere keine Ahnung davon. Leicht könnte er es Sesshomaru jetzt erklären doch vielleicht war es besser, wenn dieser selbst dahinter kommen würde.

Stattdessen sagte er nur: "Ich hatte deinen Geruch in der Nase und bin ihm gefolgt.", was wohl die logischste Erklärung war.
 

Ohne weiter zufragen bückte sich Sesshomaru zu einem der toten Schakaldämonen. Kurz darauf warf er seinem Bruder das Medaillon was er gefunden hatte hin. "Dieser Mönch ...", begann der Ältere.

"Miroku", unterbrach ihn der Jüngere.

"Ja, er kennt doch viele Leute unter seinesgleichen. Er soll sich deswegen erkundigen. Außerdem kann er die große Bibliothek im Norden aufsuchen."

Eine Weile sah Inuyasha den Lord der westlichen Länder grimmig an. Was dieser mit einer abwartenden Haltung und einer hochgezogenen Augenbraue erwiderte.

Dann kam der Hanyou zu einem Schluss. Wahrscheinlich würde sein Bruder nicht darum bitten, sondern die Sachen selbst erledigen. Doch es gab in dieser Stadt dort einen großen Schrein, der vor allem eine Ausbildungsstätte für Mikos und Mönche war.

Zudem wurde die Stadt von fünf sehr starken magischen Bannkreisen geschützt durch den nur Menschen unbeschadet konnten. Außerdem war es ja auch in seinem eigenen Interesse, Näheres über die Feinde zu erfahren. Deshalb versprach er, sich darum zu kümmern. Er würde schon einen Weg finden den Mönch zu überzeugen.
 

Sesshomaru setzte einen Weg in den Süden fort, während Inuyasha nach Musashi zurückkehrte.

"Ich sehe keine Veranlassung das zutun.", entgegnete Miroku wenige Tage später auf Inuyashas Bitte. Bevor der Halbdämon darauf etwas erwidern konnte, fasste Sango einen Entschluss. Nachdem was Inuyasha erzählte galten die Angriffe nicht nur dem Daiyoukai sondern auch ihrem Freund. Deshalb trat die Dämonenjägerin zu ihrem Mann und legte ihre Hand auf seinen Arm.

"Tu, was er sagt. Falls du es vergessen hast, ich schulde Sesshomaru mein Leben, und wenn er um was bittet, werden wir nicht zögern."

Der Mönch sah sie an: "Sango."

"Tu es für mich.", bat seine Frau noch und sah ihn mit diesen einem Ausdruck, an dem er selten widerstehen konnte.

Da zögerte der Mönch nicht länger.
 

Es dauerte zwar einige Tage bis in die Stadt zu gelangen, doch mithilfe seines Freundes Hachiemon schaffte er es in kürzerer Zeit. Aufgrund der Bannkreise blieb der Marderhund in einem nahegelegenen Wald zurück.

Miroku sah sich zuerst etwas in dem Ort um, bevor er sich seiner eigentlichen Aufgabe widmete.

Mehr als einmal begegnete er schönen attraktiven Frauen und die Versuchung war groß eine davon anzusprechen. Doch jedes Mal wenn er sich einer nähern wollte, hatte er das Gefühl, beobachtet zu werden. Mehrmals drehte er sich hastig um, weil er glaubte, das Sango hinter ihm stand. Entweder war es nur sein schlechtes Gewissen oder Einbildung. So beeilte er sich, seinen Auftrag zu erledigen.

Ein älterer Mann war der Archivar in der Bibliothek. Doch leider konnte dieser ihm auch nicht weiterhelfen, obwohl er alle Werke kannte. Kurz darauf nahm der Mönch in einem Gasthaus Quartier und fing dann an spontan die Gäste zu befragen. Er rechnete nicht mit einem Ergebnis, sollte aber noch am selben Abend Glück haben. Jemand hatte von seinen Fragen gehört und konnte sogar einen Hinweis liefern, wenn er auch merkwürdig war. Der ältere Mann war in seinen Jugendtagen oft auf Reisen. Weit im Norden des Landes hatte er jemanden getroffen der mehrere Hunde besaß. Diese Tiere stammten ursprünglich vom Festland und waren überwiegend weißbraun oder weiß schwarz. Einer der Hunde soll auf der Stirn eine weiße Zeichnung gehabt haben, die dem Bild auf dem silbernen Plättchen ähnelte. Doch leider konnte er sich nicht mehr an die Rasse der Hunde erinnern.
 

Bevor Miroku abreiste bekam er noch den Tipp den kleinen Zoo eines reichen Händlers zu besuchen. Dieser Händler, ein kräftiger Mann, der sich in kostbare Kimonos kleidete und reich verzierte Waffen trug, war sehr erfreut über den Besuch des Mönchs.

Der Mann führte den Hoshi persönlich in seinem Park ähnlichen Garten herum und erzählte von seinen Reisen. Bei jedem Käfig gab er genau Auskunft, was es für welche Bewandtnis mit den Tieren hatte. Seit Miroku den Park betreten hatte spürte er eine schwache dämonische Aura. Dann stand er vor einem Käfig, als sein Gefühl verstärkt wurde. Der Händler erzählte ihm von dem seltenen Exemplar dieser asiatischen Goldkatze und das sie normalerweise gar nicht in Japan existierten. Deshalb war er so glücklich, die einzige hier lebende Katze durch Zufall gefangen zu haben. Die magischen Gitter erklärte er, damit das die Katze sehr stark gewesen war und sich heftig gewehrt hatte.

Als sich nun der Händler kurz von seinem Gast entfernte, weil ein Diener seine Aufmerksamkeit in Anspruch nahm, ging Miroku näher an den Raubkatzenkäfig heran.

"Wer oder was bist du?", murmelte der Mönch. Ihm war aufgefallen, dass die Katze nicht nur dem Gespräch aufmerksam gefolgt war, sondern auch alles im Park genau beobachtete. Noch nie hatte Miroku das Gefühl gehabt von einem Tier verstanden zuwerden. Deshalb schloss er daraus das Wesen vor ihm war anderes. Als er nun so nah vor dem Käfig stand, merkte Miroku sofort das es sich bei der Wildkatze um kein Tier handelte. Obwohl sehr unterdrückt, spürte er jetzt wieder die dämonische Energie. Es konnte seiner Meinung nach nur ein Dämon in seiner wahren Gestalt sein.

Der Körper war elegant und geschmeidig. Das dichte Fell schimmerte rot bis Goldbraun und hatte einige schwarze Streifen auf dem Rücken. Die Katze starrte den Besucher böse an, während sie leicht knurrte und fauchte.
 

Viel später als Miroku bereits im Gasthof war und schlaflos auf seiner Matte lag, konnte er die Augen der Katze nicht vergessen. Da waren so viel Emotionen gewesen, die bei einem Tier nicht zu finden sind normalerweise.

So beschloss er, sich nachts noch einmal dorthin zu schleichen. Nachdem er erneut den Händler besucht hatte, spionierte er alles aus und in der übernächsten Nacht war es dann so weit. Vorsichtig kletterte der Mönch über die Mauer und schlich sich zu dem Käfig hin, wobei er vermied, in die Nähe anderer Käfige zu kommen, um die Tiere nicht aufzuschrecken.

"Ich wusste das du zurückkommst Mönch.", flüsterte eine leise aber angenehme Stimme vor ihm. Miroku zuckte zusammen, weil er sich ertappt fühlte. Doch dann erklang ein leises Lachen: "Du musst nicht überrascht sein. Deshalb bist du doch hier, um mich zutöten, weil ich ein Dämon bin."

Nun erst wurde es Miroku klar das die Stimme aus dem Katzenkäfig kam. Er ging näher heran und erkannte eine menschliche Gestalt. Schlank, mit rotgoldenen Haaren und braunen Augen schaute ihn der Dämon an.

"Worauf wartest du. Töte mich!"

Jetzt fand der Mönch seine Sprache wieder.

"Deswegen bin ich nicht gekommen. Ich wollte nur wissen, ob mein Verdacht richtig war. Der Händler, der dich gefangen nahm, hat keine Ahnung."

"Nein, er ist zum Glück ein Dummkopf. Doch deine spirituelle Macht ist sehr stark. Warum solltest du dann mit diesem Können nicht als Dämonenjäger arbeiten."

"Zwar jage ich immer noch Dämonen aber nur solche die Menschen schaden. Im Gegenteil in unserem Dorf Musashi lebt sogar ein kleiner Kitsune und eine dämonische Katze. Außerdem bin ich mit einem Halbdämon befreundet."

"Mein Lebenswille ist erloschen. Einzig in dunklen Nächten zwischen den Patrouillen kann ich mich für kurz Zeit verwandeln, um neue Kraft zu schöpfen. Um so länger ich in dieser wahren Gestalt ausharren, muss, um so mehr werde ich vermutlich zum dem, was du jagst Mönch. Wie lange ich dem noch standhalten kann, weiß ich nicht."

Sehr zur Überraschung der Katze stellte der Mönch eine persönliche Frage: "Hast du einen Namen?"

"Keshan,", antwortete der Dämon.

Fast automatisch kam es dann von den Lippen des Mönchs: "Ich bin Miroku."
 

Er war selbst verwundert aber das Schicksal des Katzendämons rührte ihn. Im Moment sah er keine Möglichkeit zu helfen, aber auch wenn er es am Anfang vielleicht wollte, doch jetzt hatte er kein Interesse mehr das Wesen vor ihm zu läutern.

Keshan selbst gefiel es nicht von dem Mönch so merkwürdig angestarrt zuwerden. Er konnte diesen Blick voll Mitleid nicht ertragen.

"Mach ein Ende aber weide dich nicht an meinem Unglück. Viele halten uns für Monster aber auch wir sind liebende Wesen.", fauchte er Miroku dann entgegen.

Sehr zu seiner Überraschung reagierte der Mensch anderes, als er es erwartete:" Verzeih, ich wollte dich nicht so anstarren."

Mit diesen Worten setzte sich Miroku ins Gras mit dem Rücken seitlich an den Käfig um den Park einzusehen aber so das er mit der Katze immer noch Blickkontakt halten konnte.

"Dann hast auch du Familie.", nahm der Mönch das Gespräch wieder auf.

Immer noch misstrauisch kam nun Keshan etwas näher so das sie sich leiser als bisher unterhalten konnten.

"Die Jäger waren nahe unserer Höhle. Wenn sie ihren Weg fortgesetzt hätten, wären sie auf meine Gefährtin und unser Junges gestoßen. Zum Glück kam ich von einem Streifzug zurück, als ich die Menschen traf. Sofort habe ich sie angegriffen. Meine List gelang und ich wurde nun von ihnen gejagt, obwohl ich niemanden getötet habe. Leider lagerte unterhalb des Gebirges noch eine weitere Gruppe, die zu dem Händler gehörte. Sie fingen mich und brachten mich hierher. Es gab keine Chance zur Flucht, obwohl ich es bestimmt hundert Mal versucht habe."

"Wenn ich dich befreie? ", warum er das plötzlich Anbot wusste, Miroku nicht.

"Was bringt das schon. Die Bannkreise sind stark und schon beim ersten mal hat es mich beinahe das Leben gekostet. Wenn du mich befreist, bin ich dennoch hier in der Stadt gefangen, du kannst nichts tun. Einzig..", hier stockte Keshan. Ihm war es wichtig das seine Gefährtin von seinem Schicksal erfuhr und das Beste wäre, wenn sie im Schloss des Westens Zuflucht finden konnte. Der Katzendämon wusste, dass der Lord ihm diese Bitte nicht verwehren würde. Doch konnte Keshan dem Mönch vertrauen. Auch wenn er anscheinend Anteil an seinem Schicksal nahm, war es wohl besser vorsichtig zu sein. Deshalb versuchte er es anders.

"Kannst du mir einen gefallen tun.", bat die Katze. Man sah das es ihm schwerfiel, um etwas zu bitten:" Du lebst doch in Musashi. Es gibt dort jemanden mit dem Namen Inuyasha."

Miroku fiel ihm ins Wort: "Dieser Hanyou ist einer meiner engsten Freunde."
 

Diesmal war es an Keshan, erstaunt zu sein. Scheinbar war der Mönch ein interessanter Mensch und er wünschte sich das sie sich unter besseren Umständen kennengelernt hätten. Wenn es eine Lüge gewesen wäre, hätte er das schon allein durch die feinen Unterschiede in der Stimme wahrgenommen.

"Oh, deshalb seid ihr so freundlich zu Dämonen.", entgegnete der Katzendämon nun. "Dann wird er bestimmt seinem Bruder etwas ausrichten können. Erzählt ihm von meinem Schicksal und das ich darum gebeten habe, das sich Lord Sesshomaru um meine Gefährtin kümmern soll."

"Das werde ich, ich gebe dir darauf mein Wort. Ich würde gern mehr für dich tun. Aber ich respektiere deinen Wunsch Keshan." In diesem Moment unterbrach sich der Mönch. Ihm war etwas aufgefallen. "Warte", sagte er und tastete mit seinen Sinnen nach den Bannkreisen. Er täuschte sich nicht, sie waren schwächer geworden. Entschlossen zerstörte er das magische Siegel auf dem Käfig. Es war zwar stark, konnte aber seiner spirituellen Macht nicht standhalten.

"Warum ?", fragte Keshan verwundert.

"Du hast selbst gesagt dein Lebenswille ist erloschen. Wenn du es nicht durch die Bannkreise schaffst, wird dir dein Wunsch zusterben erfüllt. Es ist auch nicht anders, als wenn ich dich läutern würde. Falls du durchkommst, südlich vor der Stadt im Wald wartet ein Marderhunddämon auf mich. Seine Name ist Hachiemon. Wir treffen uns dort."

Damit verschwand der Mönch im Dunkeln des Parks. Nur langsam verließ der Katzendämon den Käfig und streckte seine Glieder. Es war nun schon über ein Jahr her das er Gras unter seinen Füßen gespürt hatte. Es fiel ihm zwar schwer sich auf den Beinen zu halten, da der Käfig relativ klein war und er immer nur gebückt oder zusammengerollt darin liegen konnte. Zum ersten Mal wieder so etwas wie Natur zu spüren weckte auch seinen schlummernden Freiheitsdrang wieder. Nur kurz darauf nahm Keshan die gleiche Richtung wie der Mönch. Dort sprang er elegant über die Mauer und begab sich im Schutze der nächtlichen Schatten zum Stadtrand. Vor den Bannkreisen blieb er stehen und versuchte die Stärke abzuschätzen. Sehr zu seiner Verwunderung bemerkte er das nur noch vier statt fünf aktiv waren. Die restlichen Vier waren eindeutig schwächer als es vor einem Jahr der Fall gewesen war.

Mit Grauen dachte er daran, was für Schmerzen und Gefühle es waren, als der Karren mit seinem Käfig durch die Bannkreise gezogen wurde. Doch damals befand er sich noch im Vollbesitz seiner dämonischen Kräfte und sein Körper war auch nicht so geschwächt vom Nahrungsentzug. Keshan hatte die ersten Monate Nahrung oft verweigert, da die Abfälle, die man den Tieren in den Käfigen gab, ekelerregend waren.

Jetzt konzentrierte er seine dämonischen Kräfte und hoffte keinen Alarm innerhalb der Stadt auszulösen als er sich dann mit der größtmöglichen dämonischen Energie die ihm gerade zur Verfügung stand in seine wahre Gestalt verwandelte. Vor dem Bannkreis verharrte er aus Instinkt heraus noch einmal.
 

Hinter sich hörte er Schritte und deshalb zögerte er nicht länger und lief los. Der erste und zweite Kreis waren noch kein Problem. Im Dritten begann die Magie, seine eigene dämonische Energie abzuziehen. Aufgrund von den Strapazen des letzten Jahres und zu wenig Nahrung war sein Körper viel zu schwach um einen eigenen Schutz aufzubauen. Dennoch schaffte es Keshan bis in den Vierten. Erst dort brach er erschöpft zusammen. Blaue Blitze züngelten um ihn herum. Da er nicht länger seine wahre Gestalt aufrechterhalten konnte, verwandelte er sich zurück in seine Menschliche. Der letzte Gedanken, zu dem er fähig war, galt seiner Gefährtin und ihrem gemeinsamen Kind.

Der Katzendämon merkte nicht, wie ein Mann in einem lilafarbenen Gewand neben ihm stehen blieb und mit gerunzelter Stirn seinen Körper betrachtete. Miroku war ziemlich erstaunt. Eigentlich hatte er angenommen, dass es Keshan in seinem geschwächten Zustand nicht einmal bis zum dritten Bannkreis schafft. Deshalb hatte der Mönch die Katze beobachtetet und war ihr gefolgt. Offenbar war der Überlebenswille des Dämons sehr groß. Miroku hob dann den bewusstlosen Körper auf und trug in fort in Richtung Wald. Bald hatte der Mönch seinen Reisegefährten Hachiemon gefunden, und sobald sie den Wald verlassen hatten, verwandelte sich dieser in einen gelben wurmartigen Ballon.

Erst am Ende des neuen Tages legten sie eine Rast ein. Bis jetzt war Keshan bewusstlos gewesen doch mit einsetzen der Dunkelheit hatte sich sein Körper wohl so weit regeneriert. Langsam wachte er auf, und als er den Duft von gebratenen Essen roch, freut er sich zum ersten Mal seit langen auf die Mahlzeit. Zuerst jedoch musste er sich bei dem Mönch bedanken für sein Leben. Doch das Einzige was dieser zur Antwort gab war:

"Auch ich habe Familie, eine Gefährtin und drei Kinder. Deshalb würde ich mir in so einer Situation wünschen ebenfalls Hilfe zu bekommen."

Damit war für Miroku die Sache erledigt.
 

"Hier sind einige gebratene Fische Falls dir Menschennahrung nicht zuwider ist.", bot er dem Dämon dann noch Essen an.

Mit Freuden nahm Keshan an. Dankbar das der Mensch an ihn gedacht hatte, denn zum selber jagen fühlte er sich noch zu schwach. Am nächsten Morgen setzten sie mit Hilfe von Hachiemon ihre Reise fort, sehr zum Erstaunen von Keshan in westliche Richtung. Da Miroku den Gesichtsausdruck des Katzendämons richtig deutete erklärte er: "Da mir die Lage des westlichen Schlosses unbekannt ist, werde ich dich in den Wäldern absetzen. Bis dahin bist du sicher so weit bei Kräften um den Weg allein fortzusetzen."

Keshan widersprach dem nicht. Nach einem weiteren Tag landete der Marderhund und sie verabschiedeten sich von der Katze.

Auf die Frage wie es Keshan dem Mönch vergelten könnte bekam Miroku einen merkwürdigen Ausdruck.

Nach einer ganzen Weile sagte er: "Sagt Sesshomaru das er mir jetzt mehr schuldet als nur das Leben meiner Frau."

Dann drehte sich Miroku einfach um und ging. Er hatte dem Katzendämon geholfen, von nun an musste er selbst klarkommen.

Keshan sah ihm leicht verwundert nach. Er selbst war noch relativ jung, wenn man bedachte, wie lange Dämonen leben konnten. Bis jetzt hatte er nur wenig mit Menschen zutun gehabt und nichts davon hatte er gern in Erinnerung. Doch dann traf er auf diesen Mönch und erkannte das es auch dort Unterschiede im Charakter gab. Auf jeden Fall würde er dieser Rasse ab jetzt mehr Beachtung schenken, auch wenn niemand von ihm verlangen konnte, jemals einen zu vertrauen.

Dann schlug er den Weg südöstlich ein zum Gebirge, wo seine Familie lebte. Er wollte einfach nur so schnell wie möglich zu FaiMao und der kleinen Miju zurück. Nur um später eine leere Höhle vorzufinden und nicht mal Gerüche, die schon seit einigen Monaten verschwunden waren.
 

tbc...

9. Kapitel - Der erste Kuss
 

Kann ein Dämon einen Mensch lieben...? Die Frage stellt sich eine Dämonenjägerin im nächsten Kapitel, da sind wir wieder zrück in Musashi



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rachel
2013-03-29T15:21:32+00:00 29.03.2013 16:21
Hey die Geschichte ist ganz interessant.aber ich kann mir nicht helfen ich hab die schonmal gelesen.hast du die schonmal hochgestellt irgendwo?
Antwort von:  CheyennesDream
29.03.2013 16:45
Danke für deinen Kommi. Ja, ich habe sie auf mehreren Plattformen. FF.de, FF.net, myff.de und jetzt stelle ich sie auch hier hoch ;)

Chris


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