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Sugar Sugar Rune - Sechs Jahre später (wird aktuell überarbeitet)

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Zwischenfall

Ich sah Taiki an und dann das Glas vor mir. Mittlerweile tranken wir nicht mehr diese Kurzen. Offenbar war das Tequila. Also, wie man sowas toll finden konnte, war mir nicht ganz klar. Aber wem's gefällt.

Inzwischen waren wir auf Cocktails umgestiegen, die waren um einiges genießbarer. Allerdings wunderte ich mich über die Wirkung. Sowas konnte einen ganz schön beduseln.

"Und jetzt tanzen wir.", stellte Taiki fest und nahm mich bei der Hand, um mich an den Rand der Tanzfläche zu ziehen; dorthin, wo ich vorhin Pierre und seine Freundin gesehen hatte. Jetzt konnte ich die beiden nicht mehr entdecken, aber um ehrlich zu sein, sah ich auch nicht mehr alles so klar, wie sonst immer. Lag vermutlich am Alkohol. Bah, wieso habe ich mich auch auf sowas eingelassen. Dafür gab ich wieder Pierre die Schuld! Dieser Typ... Er wirbelt bei mir einfach immer noch alles durcheinander. So, wie damals, als wir uns das erste Mal gesehen hatten...

Doch jetzt fasste Taiki mich an den Hüften und ich stieß ihn von mir, offenbar ruppiger, als ich beabsichtigt hatte. Sein Herz leuchtete... Ja, welche Farbe war das eigentlich? Ich war mir nicht sicher, es könnte irgendwas hell-rötliches sein. Vielleicht auch lila. Aber es schien mir, als würde es nun heller werden. Taiki starrte mich einen Moment an, dann zog er mich wieder an sich. Es fühlte sich überhaupt nicht richtig an und war mir noch unangenehmer, als der Tanz mit Saule vorhin. Ihn oder Houx oder Vanilla konnte ich auch nirgendwo mehr entdecken. Aber für mich wurde sowieso alles immer mehr ein Brei mit verschwommenen Umrissen. Taiki hatte ein beunruhigendes Funkeln in den Augen. Aber ich musste mich jetzt zusammenreißen, immerhin war ich nicht zum Vergnügen hier; der Wettkampf mit Vanilla war allgegenwärtig. Und ich wollte meine Familie stolz machen; zumindest das, was davon übrig war. Hörst du, Mama? Ich tue das vor Allem für dich!

Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf Taikis Herz, um es mir unter den Nagel zu reißen.

Sugar Sugar Rune, Choco Rune! Jetzt schnapp ich mir dein Herz!

Mein Herzcontainer klappte auf und wieder war ich um einige Ecru reicher. Dafür fühlte ich mich erschöpft wie nie. Und mir war ein wenig schlecht. Sehr schlecht um genau zu sein! Taiki blinzelte irritiert und ich nutzte diese Chance um von ihm wegzukommen. Was der wohl mit mir angestellt hätte, wenn ich ihm sein Herz nicht gestohlen hätte. In meinem Alter bleibt es meistens nicht beim Küssen, habe ich mir sagen lassen. Und für alles Weitere war ich nicht bereit. Immerhin... Vor gefühlt ein paar Tagen war ich noch elf Jahre alt. Außerdem finde ich, dass man sich für einen besonderen Menschen aufheben sollte.

Aber erst einmal musste ich hier raus; an die frische Luft, dann würde es mir sicherlich gleich besser gehen. Ich stolperte von der Tanzfläche und suchte mir irgendwie meinen Weg nach draußen. Alles um mich herum schwankte ein wenig, aber irgendwie schaffte ich es, nicht zu stürzen, sondern konnte mich zur Terasse durchkämpfen. Ich wusste gar nicht, dass es hier so etwas gab, aber es kam mir sehr gelegen. Besser, als beim Haupteingang rum zu spazieren.

Draußen waren einige Leute, aber ich suchte mir eine freie Bank etwas abseits und setzte mich dort hin. Fast hätte ich mich auf den Boden plumpsen lassen, schaffte es aber irgendwie auf der Bank zu landen. Für einen Moment schloss ich die Augen und atmete tief durch. Auf einmal spürte ich, dass jemand neben mir war und sich zu mir setzte. Erschrocken schlug ich die Augen auf und sah mich um. Neben mir saß so ein Typ. Sollte ich den kennen? Das Gesicht sagte mir nichts. "Hi.", sagte er und ich nickte und erwiderte diese Begrüßung langsam und zögerlich. Plötzlich wurde mir ein Getränk in die Hand gedrückt. "Danke.", antwortete ich mechanisch und nippte hastig an dem Glas. Puh, was war denn das jetzt schon wieder? Dieser Typ fing gar nicht groß an, sich mit mir zu unterhalten. Stattdessen legte er seinen Arm um meine Schultern und zog mich zu sich heran. Das gefiel mir ganz und gar nicht. Zumal mein Schwindelgefühl nicht gerade abnahm. Ich drückte den Kerl von mir weg und sah ihn finster an. "Was soll das werden?", fauchte ich und versuchte, Distanz zwischen uns zu schaffen.

"Was ist denn los?", fragte der Typ und nun klang auch er ein wenig gereizt. "Du bist ein hübsches Mädel und sitzt hier so alleine, da kann man doch etwas Gesellschaft leisten - und vielleicht auch ein bisschen mehr." Nun verzog ich das Gesicht, als hätte ich in ein Zitrone gebissen - so wie vorhin bei diesem Tequila. "Ich bin nur kurz draußen um frische Luft zu schnappen und Gesellschaft - besonders deine - hab' ich gar nicht nötig." Der dämliche Kerl sah mich weiterhin verstimmt an und zog eine Zigarette hervor, die er ansteckte, um mir dann den Rauch ins Gesicht zu blasen. Bäh, widerlich! Ich mochte ja angetrunken sein, aber auf solche Typen hatte ich wirklich keine Lust.

"Kannst du dich jetzt verziehen und bitte irgendwen anders vollstinken?!", forderte ich ihn auf und rutschte noch ein Stückchen von ihm weg. "Ansonsten hau ich dir auf's Maul!" Nun war ich wieder in meinem Element. Als würde ich mir so etwas gefallen lassen - Herzenjagd hin oder her!

Wir saßen so weit Abseits, dass niemand unsere Auseinandersetzung mitbekam. Mir war das egal, ich konnte mich auch alleine zu Wehr setzen.

Der komische Typ grinste jetzt ganz merkwürdig und packte urplötzlich meinen Arm. "Du willst mir auf's Maul hauen? Dass ich nicht lache. Aber wenn du auf ein bisschen brutaler stehst, können wir das gerne machen." Seine freie Hand tätschelte mein Bein und schlug sie weg und löste mich auch aus seinem Griff, aber er ließ nicht locker und versuchte mich auf seinen Schoß zu ziehen. Ich wehrte mich, beleidigte ihn und drohte ihm, doch ich kam nicht so richtig gegen ihn an. Er roch nicht nur nach der ekligen Zigarette, sondern auch ordentlich nach Schnaps. Voll widerlich!

Ich schaffte es, ihm den Absatz meines Schuhs in den Fuß zu bohren und er zuckte zusammen und ließ locker. "Verzieh' dich!", wiederholte ich bissig, da ich es nicht einsah, diesen Platz zu räumen. Ich war hier zuerst.

Er wollte mich wieder packen und sagte mit bedrohlicher Stimme: "Ganz ruhig, du kleines Biest. Dafür bist du mir was schuldig." Langsam wurde es wirklich seltsam, dass uns niemand bemerkte. Vermutlich war die Ecke in der wir saßen wirklich zu dunkel. Irgendwie schaffte ich es, dem aufdringlichen Kerl eine zu verpassen und meine Faust hinterließ eine rötliche Stelle in seinem Gesicht. Aber er wurde immer wütender. Um Hilfe rufen tat ich nicht weil, ... Nun ja, einerseits hatte ich das nie wirklich gelernt und ich konnte doch wohl alleine noch einen Menschen loswerden können. Auch, wenn die Situation immer unschöner wurde.

"Ich glaube, die Dame hatte gesagt, dass sie deine Gesellschaft nicht wünscht.", hörte ich eine kalte Stimme neben uns. Ich sah hoch und dort stand... Pierre!



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