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Fatal Fantasy

Cloud Strife x Vincent Valentine
von

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Bist du immer noch sauer? (zensiert)

Vincent stieg aus dem Auto, schlug die Tür hinter sich zu und sah in den sternenklaren Abendhimmel. Die Nächte wurden langsam frisch, aber er konnte sich nicht daran erinnern, dass Kälte ihm in den letzten Jahrzehnten jemals etwas ausgemacht hatte. Seit Hojo ihn beerdigt hatte, war sein Körper so gefühllos und taub, dass es ihn wunderte, wie die zarten Berührungen eines gewissen blonden Jungen ihn überhaupt so dermaßen in Ekstase versetzen konnten.

Der Schwarzhaarige räusperte sich, fast als hätte er Angst, dass jemand seine Gedanken hätte hören können.
 

Geduldig wartete er bei der Adresse, die Cloud ihm soeben am Telefon genannt hatte, als er ihn gebeten hatte, ihn bitte so schnell wie möglich abzuholen. Vincent musterte das Gebäude, dessen Fenster im Erdgeschoss finster waren, aber ab dem ersten Stock erahnen ließen, dass dort tatsächlich jemand wohnte. Während er seine Arme verschränkte und sich gegen den olivgrünen Jeep lehnte, den Barett ihm freundlicherweise ausgeliehen hatte, hoffte er, dass Cloud nicht all zu schlecht gelaunt sein würde. Er hatte heute schon den ganzen Tag außergewöhnlich viel Lust auf den Blonden gehabt und war deswegen auch äußerst enttäuscht gewesen, als er das Objekt seiner Begierde nach seinem Dienst nicht wie üblich zuhause vorgefunden hatte.
 

Cloud hatte sich während ihres letzten Telefonats etwas verbissen angehört, und Vincent vermutete, dass das Gespräch mit Tifa nicht unbedingt zufriedenstellend ausgegangen war. Er kannte seinen Freund inzwischen gut genug, um an jeder noch so kleinen Veränderung in der Tonlage seiner Stimme zu erkennen, wie es ihm gerade ging. Darauf war er in gewissem Maße stolz, denn Cloud trotz seiner Verschlossenheit zu deuten war manchmal ein schwieriges Unterfangen - sogar für ihn. Gerade deswegen genoss er jeden Moment, in dem er es fertig brachte, den schweigsamen Mann aus sich heraus gehen zu sehen. Er genoss es nicht nur, er LIEBTE es.
 

Plötzlich flog die Eingangstür des Gebäudes auf, vor dem er wartete, und im nächsten Augenblick trat Cloud hervor. Während der Ex-Soldat mit finsterer Miene auf das Auto zusteuerte, verzog Vincent vorahnungsvoll sein Gesicht. Er hatte sich also nicht verhört - Cloud war ganz eindeutig alles andere als entspannt.
 

Ohne auch nur ein Wort zu verlieren lief der Blonde zur Beifahrerseite, riss die Tür auf und setzte sich ins Auto. Vincent seufzte unmerklich. Es wäre auch zuviel verlangt gewesen, wenn sie die Trennung völlig ohne Streit oder Groll über die Bühne gebracht hätten. Als er zu Cloud ins Auto steigen wollte, sah er noch mal zu dem Haus, aus dem dieser gerade so ungehalten geflohen war. Sein Blick fiel auf eins der lichtumrandeten Fenster im ersten Stock. Er hielt inne, als er Tifas Umrisse hinter dem sorgfältig geputzten Fensterglas entdeckte. Die Lichtverhältnisse erlaubten es ihm nicht, ihren Gesichtsausdruck zu erkennen, doch er ahnte, dass sie genau in seine Richtung sah. Nach kurzem Zögern nickte er ihr freundlich zu, doch schon im nächsten Moment war sie aus seinem Sichtfeld verschwunden.
 

“War es so schlimm?”, fragte er, als er sich auf dem Autositz niedergelassen hatte. Cloud hatte den Kopf gesenkt, die Arme verschränkt und schwieg beharrlich. Er schien daran offensichtlich auch nichts ändern zu wollen, also zog Vincent seine Autotür zu und startete den Motor. Wahrscheinlich war es besser, jetzt erstmal nichts zu sagen.

Während Vincent das Fahrzeug wendete, um dann den Heimweg anzusteuern, schien Cloud sich nach und nach wieder zu entspannen. Er senkte seine Arme, sah schuldbewusst zu seinem schwarzhaarigen Fahrer herüber und entschuldigte sich brummend.

“Schon gut”, erwiderte Vincent, während der Hauch eines Lächelns seine Lippen überzog.

“Es lief… kompliziert”, erklärte Cloud. Ein tiefer Seufzer verlieh seinem Frust Ausdruck.

“War sie sehr wütend?”

“Wütend ist gar kein Ausdruck.” Cloud verzog sein Gesicht. “Sie ist der festen Überzeugung, ich würde sie veralbern. Dabei wollte ich bloß, dass sie nicht mehr so niedergeschlagen ist.”

Vincent hob verwundert eine Augenbraue.

“Wieso, was hast du denn getan?”

Cloud wich den fragenden Augen des ehemaligen Turks aus und nuschelte:

“Ich hab ihr gesagt, dass ich schwul bin.”
 

Fast hätte Vincent vor Schreck eine Vollbremsung hingelegt, aber er schaffte es doch noch, seine Überraschung im Keim zu ersticken. Während Cloud noch immer von ihm weggedreht saß, durchlief ein warmes Kribbeln den Körper des Älteren. Dass der blonde Kämpfer sich so schnell offenbart hatte, kam völlig unerwartet für ihn. Auch wenn ihn die Tatsache, dass Cloud sich selbst als homosexuell bezeichnete, zunächst verwunderte, hüllte es ihn schon Sekunden später in ein unbeschreiblich überwältigendes Glücksgefühl.
 

Bisher hatte Vincent geglaubt, es bei Cloud mit einem Mann zu tun zu haben, der gerade seine Bisexualität für sich entdeckte. Dass der Jüngere sich jetzt plötzlich ausschließlich zum männlichen Geschlecht bekannte, räumte seine Sorgen, Tifa betreffend, in eine völlig andere Dimension.
 

“Schwul?”, echote er sanft, und seine Stimme klang dabei freudiger als er eigentlich beabsichtigt hatte.

“Klar”, brummte Cloud pikiert, das Gesicht immer noch Richtung Seitenspiegel gerichtet, “Oder wie würdest du das bezeichnen, was wir mit einander haben?”

Irrtümlich verstand der Makoäugige den vergnügten Unterton in Vincents Stimme völlig falsch und glaubte, er würde sich über seine Äußerung lustig machen. Es traf ihn sehr, dass jetzt auch noch Vincent nicht mit dem üblichen Ernst an seine Gefühlsbekundung heran ging.

“Ich weiß nicht”, erwiderte dieser inzwischen mit einem Lächeln. “Sag du es mir.”

“Hör auf, mich zu ärgern!”, fuhr Cloud ihn an. Jetzt war sein Blick wieder auf den Mann zu seiner Linken gerichtet, allerdings nur, um ihm unmissverständlich klar zu machen, dass er nicht zu Scherzen auferlegt war.
 

Vincent erwiderte seinen Blick mit gerunzelter Stirn, bevor er sich wieder auf die Straße konzentrieren musste.

“Ich will dich nicht ärgern”, beteuerte er, “Ich hätte nur nie geglaubt, diese Worte mal von dir zu hören.”

Cloud wusste nicht, was er antworten sollte, also schnaubte er nur abwertend. Er hatte sich in seine ursprüngliche Sitzposition begeben und die Arme wieder fest in einander verhakt. Inzwischen hatten sie die schützenden Stadtmauern verlassen. Die Landschaft rundum Edge war schon bei Tag trostlos und tot, doch im Dunkeln wirkte sie plötzlich wie die Kulisse eines schlechten Horrorfilms. Verdorrte Bäume, verrostete Fahrzeuge und öde Felder zogen an Clouds Fenster vorbei.
 

Plötzlich merkte er, dass das Auto langsamer wurde und sah verwundert zu Vincent herüber.

“Warum halten wir?”, fragte er irritiert, als sie - etwas abseits der Straße - zum Stillstand gekommen waren. Vincent drehte den Schlüssel im Zündschloss um, wodurch der Motor seinen Dienst einstellte, und sah dann zu ihm herüber.

“Weil ich etwas anderes mit dir vorhatte, als zu streiten.”

Cloud sah im fahlen Schein der Innenbeleuchtung zu, wie Vincent sich abschnallte. Sekunden später musste er unerwartet zurückweichen, weil der Schwarzhaarige ohne Vorwarnung zu ihm auf den Beifahrersitz herüber stieg. Fast, als hätte er es schon von vornherein so geplant, betätigte er ohne lange suchen zu müssen den Rückstellschalter am Stuhl um sich Platz zu machen und setzte sich breitbeinig auf Clouds Schoß. Seine linke Hand fing geschickt die zwei Fäuste ab, die sich nach einander gegen die ungewollte Eroberung wehrten. Mit verschmitztem Lächeln umklammerte er beide Handgelenke und presste sie nach oben, so dass sie gegen die Kopfstütze lagen. Wie ein Wrestler, der seinen Gegner im Griff hält, saß der Ex-Turk auf seinem heftig strampelnden Opfer.

“Geh runter von mir”, zischte Cloud giftig. Er war nicht in Stimmung für irgendwelche Spielchen und es machte ihn nur noch grimmiger, gegen seinen Willen vom gestrafften Gurt und Vincents Körper in den Autositz gezwungen zu werden.
 

Statt ihm zu antworten packte Vincent mit seiner freien Hand in die blonde Mähne des Jungen, riss dessen Kopf zur Seite und fuhr mit seiner Zunge über die warme Haut am Hals seines wehrlosen Opfers. Sofort durchfuhr ein atemberaubender Schauder Clouds Körper von oben bis unten. Er sog zischend Luft in seine Lungen und biss im letzten Moment die Zähne zusammen, um nicht zu stöhnen. Er wusste, dass Vincent genau dieses Geräusch von ihm hören wollte, und er würde ihm diesen Gefallen auf keinen Fall tun.

“Nicht sauer sein”, raunte eine tiefe Stimme so nah an seinem Ohr, dass seine Nackenhärchen sich augenblicklich aufrichteten. Cloud schluckte hart.

“Lass mich”, fauchte er drohend.

“Wirklich?“, erklang es langgezogen.

“Bist du schwer von Begriff?!“
 

Es fing an, gierige Küsse zu hageln. Zunächst an der noch feuchten Stelle an seiner Halsbeuge, dann weiter abwärts über die kantigen Schlüsselbeinknochen, bis der Kragen seines Shirts den kleinen Streifzug viel zu früh schon bremste. Cloud versuchte mit aller Kraft, nicht schwach zu werden, doch er merkte mit jeder Sekunde, dass sich sein Zorn ohne jegliches Zutun in Luft auflöste. Vincent setzte jedes erdenkliche Mittel ein, um seinen Willen zu brechen.
 

Finger krallten sich mit leichtem Druck in seine Kopfhaut. Vincent umschloss ihn wie eine Schlange ihre Beute, damit auch wirklich kein einziger Millimeter Luft mehr zwischen ihren Körpern verblieb. Ein hilfloses Keuchen entfuhr Clouds Lippen, was nur zu gern als Anlass genommen wurde, sie mit einem fordernden Kuss zu verschließen. Vincents Zunge verschaffte sich grob Zugang zu dem, was ihr gehörte. Schnaufend ließ Cloud es zu und spürte dabei, wie jede Faser seines Körpers anfing, sich nach mehr zu sehnen.
 

“Bist du immer noch sauer?”, keuchte es gedämpft, während die Nähe kurz unterbrochen wurde, um seinen Gurt zu lösen und das einengende Oberteil zu entfernen. Hände wanderten in kreisenden Bewegungen über seinen Körper, streiften kurz zaghaft die Wunde an seiner Bauchdecke um sich dann ausgedehnt seinem Brustkorb zu widmen. Cloud presste die Lippen zusammen und versuchte so, jeden Laut des Wohlgefallens zu verbergen, der ihm entwischen wollte. Vincent schien das jedoch nur noch mehr herauszufordern. Zwei glutrote Augen musterten ihr Ziel voller Inbrunst, ehe sie plötzlich nach unten abtauchten.
 

“Oh nein, das lässt du gefälligst bleiben!”, rief Cloud gereizt, doch sein Körper hatte schon längst keine Lust mehr, sich zu sträuben. Vincent streifte ihm Hose und Shorts herunter. Ein zufriedenes Grinsen überflog sein Gesicht. Jetzt fing der Schwarzhaarige erst richtig an, zu spielen.
 

“Bist du immer noch sauer?”, wiederholte er raunend, doch noch bevor Cloud Gelegenheit bekam, ihm zu antworten, raubte ihm der massierende Griff einer Hand den Atem.
 

[...]
 

Finger fuhren zärtlich durch Clouds Haar, das nun endgültig seine Form verloren hatte. Es war egal. Alles war egal. Er war verschwitzt, klebrig und völlig kaputt, doch ihn erfüllte eine Befriedigung, die schöner kaum sein konnte. Am Liebsten wäre er einfach eingeschlafen, doch er wusste, dass das keine gute Idee war. Aber zumindest wollte er diesen Moment noch ein wenig länger genießen, bevor sie weiter fahren mussten.
 

“Cloud?”, ertönte es brummend aus seinem Nacken.

“Hmh?”

Er drehte den Kopf zur Seite, um Blickkontakt aufzunehmen, und wurde von zwei zärtlichen Lippen in Empfang genommen.

“Was denn?”, fragte er interessiert, als Vincent ihn nach ihrem Kuss nur schwelgerisch betrachtete.
 

“Bist du immer noch sauer?”



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