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Das Gesetz der Krieger

von

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Die Kraft des Sternenclans

„Hm.“ Sie schien zu überlegen.

„Was ist denn?“ Naruglanz war verwirrt und wurde ungehalten.

„Ich überlege nur, ob ich dir von der Kraft des Sternenclans erzähle, oder lieber zuerst dein ähm Hinterteil behandele.“

„Die Kraft des Sternenclans,“ wiederholte Naruglanz.

Er dachte sich nichts dabei, aber Hinapelz verstand ihn so, dass es das war, was er als erstes wissen wollte.

„Na gut. Der Anführer eines Clans der unter dem Schutz des Sternenclans steht, bekommt mehrere Leben.“

„Unter dem Schutz des Sternenclans,“ wiederholte Naruglanz wieder. Die mehrere Leben hatte er irgendwie nicht verstanden, und darum ignoriert.

„Genau. Sobald eine Katze zum Anführer wird, und der Sternenclan sie akzeptiert, bekommt sie neun Leben, und heißt ab sofort Stern. Gelbstern ist bisher insgesamt dreimal gestorben.“

„Moment mal, wie bitte? Mein Vater soll schon drei mal gestorben sein? Du meinst - er ist gestorben und LEBT jetzt wieder?“ Naruglanz miaute immer lauter. Er konnte es nicht begreifen. Tot war tot, und leben war leben, da gab es nichts dazwischen, was redete Hinapelz da?

„Du glaubst mir nicht?“

„Uh,“ Hinapelz hatte ihn kalt erwischt.

„Doch selbstverständlich,“ miaute Naruglanz ziemlich kläglich, obwohl er es nicht glauben konnte. Er legte sich hin, und zeigte damit, das er für die medizinische Behandlung bereit war. Aber eigentlich wollte er über das eben gehörte nachdenken.

Hinapelz war sehr vorsichtig, als sie mit den Zähnen die Dornen mit einem Ruck herauszog und anschließend mit der Pfote und der Zunge nach weiteren Dornen suchte, die tiefer steckten.

Sein Vater lebte. Wieso hatte ihm das keiner gesagt? War er etwa doch immer noch ein Außenseiter? War das der Grund? Nicht einmal Kakapelz oder Rayapelz hatten ihm davon erzählt. Von Hinapelz ganz zu schweigen, aber auf sie war er nicht wütend, denn sie hatte ja geglaubt, er wüsste das.

Und er wünschte, es wäre so gewesen. Die Einsamkeit, die er gefühlt hatte, als er neben dem kalten Körper seines Vaters lag...

Ob das auch für Heilerkatzen galt? Schließlich hatten sie auch ein besonderes Verhältnis zum Sternenclan.

„Hinapelz. Hast du auch – mehrere Leben bekommen?“

„Nein. Ich bin ja keine Sternenkatze, nur eine Heilerkatze.“ Damit zog sie den letzten Dorn aus seinem Hinterteil.

Sie trottete in den hinteren Teil des Baus um Heilkräuter zu holen, damit es keine Infektion gab.

Dann kam sie zurück, legte die Kräuter vor ihre schwarzen Pfoten und zerkaute sie zu einem Brei.

„Hinapelz, es ist nicht notwendig, dein Leben zu geben nur, weil du dafür Leben geboren hast.“

Hinapelz schien zu erstarren.

„Ich weiß es vom Sternenclan. Sie wollen dein Opfer nicht. Also – so wie ich es verstanden habe, nehmen sie es nur deswegen an, also wenn du denn darauf bestehen solltest, um dich vor Schmerz zu bewahren.“

Hinapelz stand immer noch regungslos. Schließlich fragte sie mit fast geisterhafter Stimme: „Vor welchem Schmerz? Verliere ich die Kinder?“

„Nein, ich glaube, es hat mit mir zu tun.“

Hinapelz hob erschrocken den Kopf.

Ob er ihr erzählen sollte, das er nicht mehr wiederkommen würde?

„Hinapelz, ich – also, die Kinder brauchen dich und der Clan ebenso. Wenn du dein Opfer unbedingt bringen willst, dann warte doch damit, bis die Jungen größer sind, und bilde eine Heilerkatze aus.“

Als er keine Antwort bekam, beschloss Naruglanz zu einer Lüge zu greifen.

„Ich – werde weggehen.“

„Weggehen? Aber - wohin denn?“

„Zurück zu den Menschen. Du weißt es doch, oder? Ich war von Anfang an ein Hauskätzchen, das hat sich niemals geändert.“

„Nein. Das stimmt nicht. Das kann nicht sein, Naruglanz. Du - du lügst doch.“

„Nein, das tue ich nicht,“ er lachte. „Nicht einmal du kennst mein wahres Ich.“

Hinapelz schwieg, dann verteilte sie den Brei auf Naruglanz Wunde, das Blut war schon getrocknet. Sie war schon öfters darüber erstaunt gewesen, wie unglaublich schnell seine Wunden heilten. Sogar ohne Narben zu hinterlassen. Das war schon fast – abnormal. Nein nicht nur fast. Es war nicht normal.

Es konnte nicht sein. Es konnte einfach nicht wahr sein, das er zurück zu den Menschen wollte. Es stimmte, er war ein Hauskätzchen gewesen, aber er war auch noch sehr jung gewesen, als er zum Clan gekommen war. Inzwischen war er eine Wildkatze, wie alle anderen im Clan auch. Nein, er würde sich nicht in einem Zweibeinerheim einschließen lassen. Ganz sicher nicht.

Log er wegen ihr? Wollte er den Clan verlassen, damit sie sich nicht opferte und eine neue Heilerkatze für den Clan ausbildete. Oje.

„Naruglanz, ich – werde nicht gehen, es ist nicht notwendig, dass du nur meinetwegen den Clan verlässt. Es würde mir das Herz brechen.“

„Das siehst du falsch. Es ist nicht deinetwegen.“

„Aber...warum dann?“

„Hab ich doch gesagt.“

„Ich glaube dir nicht. Keine Sekunde lang. Kein einziges Wort.“ Hinapelz kreischte so laut und für sie war es auch so ungewöhnlich, das sämtliche Katzen außerhalb des Baus inne hielten in ihrer jeweiligen Beschäftigung.

Naruglanz bemühte sich um einen ruhigen und desinteressierten Tonfall. Es musste sein.

„Mir egal was du glaubst oder nicht. Ich werde noch heute gehen. Um ehrlich zu sein, ich denke schon seit langem, eigentlich schon immer daran, wie ich am besten von euch wegkomme. Ich wollte nur warten, bis na ja mein Vater gestorben war. Wollte ihn nicht alleine in seiner schweren Stunde lassen. Aber hätte ich gewusst, das er wieder lebt, ich wäre gestern nicht zurückgekommen.“

Hinapelz sog scharf die Luft ein. Plötzlich spürte sie das Verlangen Naruglanz mit ihren Krallen wieder zu Verstand zu bringen, und sie begann vor Verzweiflung am ganzen Körper zu zittern.

Dann rannte sie davon.

Naruglanz atmete tief ein und wieder aus. Selbst wenn er eine Chance gegen Sasustern gehabt hätte...er war auch ein Stern. Mit anderen Worten, er hatte mehrere Leben.

Und Naruglanz hatte nicht die Absicht, als Feigling zu gelten. Wenigstens würde Hinapelz sich nicht opfern. Und der Clan hatte nach wie vor einen Anführer. Es war, trotz allem ein großer Trost. Und Naruglanz war dafür dankbar.

Naruglanz stand auf. Er war bereit. Er würde sich jetzt gleich auf den Weg machen. Wann genau Sasustern ihn töten würde, konnte dem doch egal sein. Aber Naruglanz wollte Hinapelz Verzweiflung nicht noch einmal sehen. Und vielleicht wollte sie Gelbstern oder jemand anderen um Hilfe bitten, ihn zum Bleiben zu überreden. Auch dem wollte Naruglanz aus dem Weg gehen. Denn das hätte noch mehr Lügen bedeutet.

Er ging zu seinen Jungen und tauschte mit ihnen Liebkosungen aus. Sie gaben sich gegenseitig die Zunge. Dann drehte er sich um, um seinem Schicksal entgegen zu gehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Shanti
2013-12-25T09:58:36+00:00 25.12.2013 10:58
Morgennnnnn

Ohaaaa armer naru..
Jetzt bin ichal gespannt ob sasu sich naru holt hahahha

Lg

Shanti
Von:  Lady-Bloody-Rose
2013-12-25T02:59:32+00:00 25.12.2013 03:59
Ooohhh, jetzt wird es interressant, vor allendingen bin ich gespannt, was Sasu bezüglich Naru unternehmen wird! Bis bald, deine cat Ps: Schreib schnell weiter.


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