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And now we are here again

One shot- Ruffy x Nami
von

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And now we are here again

And now we are here again
 

Die hellen Sonnenstrahlen schlichen sich langsam über den Boden und erreichten schnell das kleine Haus. Es stand am Rande von einer hohen Klippe, an welcher sich unten die Wellen nur so brachen und die Gischt überall hin schwappte.

Manch einer könnte sagen, es sei dumm und sehr riskant hier zu sein, geschweige denn hier ein Haus zu errichten. Doch sie selbst hätte sich nichts Schöneres vorstellen können. So nah dem unendlichen Meer zu sein, Tag für Tag den salzigen, vertrauten Geruch in der Nase zu verspüren, die Sonne am weiten Horizont untergehen zu sehen, während Wasser und Himmel in der Ferne verschmolzen –das alles und noch viel mehr ließ sie hier verweilen.

In diesem kleinen Häuschen, welches schon von Weinpflanzen überall geschmückt wurde, da war sie einfach glücklich.

Vielleicht war es zwar nicht das, wovon sie immer geträumt hatte, und vielleicht war sie auch eigentlich gar nicht für solch ein Leben geschaffen, denn Nacht für Nacht spürte sie in ihren Träumen das Verlangen nach Abenteuern, doch es gab etwas, für das sie ihr altes Leben immer und immer wieder aufgeben würde.

Zumindest seit dem Zeitpunkt als er in der Tür gestanden, sie angegrinst und eine Krone gezeigt hatte. Sie hatte angefangen zu weinen. Immerhin hatte sie ihn ein Jahr nicht mehr gesehen gehabt. Und sie hatte da schon lange auf seine Rückkehr gewartet gehabt. Sie wollte einfach nicht noch länger ohne ihn sein. Weswegen sie in diesem Moment ihr Glück kaum fassen konnte.
 

In Gedanken an ihn riss sie sich von dem Anblick der aufgehenden Sonne los. Auch wenn er wirklich unbeschreiblich war. Sie merkte dass es Zeit war. Gleich würde bestimmt ein Schrei die wunderschöne Stille durchbrechen. Sie musste schmunzeln. Noch weniger, als das sie früher geglaubt hätte ihn zu lieben, hätte sie gedacht, Hausfrau zu werden. Doch das Schicksal hielt wirklich immer so einiges bereit.

Leicht lächelnd drehte sie sich um und ging vom Rand der Klippe zurück ins Haus. Es war wirklich nicht groß. Es besaß gerade mal zwei Zimmer, Küche, Bad und Wohnzimmer. Doch mittlerweile war ihr Luxus gar nicht mehr so wichtig. Eine Sache, über die sie sich sehr wunderte.
 

Kaum war sie in die Küche eingetreten blieb sie schon wieder stehen. Er saß schon längst da, mit dem Kopf auf der Tischplatte und total verzweifelt schauend. Doch als er sie bemerkte hellte sich seine Miene sofort auf. Sie lächelte ebenfalls und ging auf ihm zu, um ihn mit einem Kuss zu begrüßen.

„Morgen.“, meinte sie leise und beugte sich zu ihm herunter.

„Morgen.“, erwiderte er fröhlich und kam ihr schon entgegen.

Als sich ihre Lippen dann trafen grinste sie in den Kuss hinein. Er hingegen zog sie auf seinen Schoß und schlang seine Arme um ihren zierlichen Körper. Gerade als sie mit ihrer Zunge sanft über seinen Mund strich, unterbrach allerdings ein lauter Schrei den schönen Augenblick.

Sie löste sich ein wenig und sah, dass er genauso grinste wie sie. „Ich mach das Frühstück und du kümmerst dich um die beiden?“, schlug sie lächelnd vor.

„Mach ich. Und beeil dich, ich hab unglaublich großen Hunger!“, stimmte er zu und ging breit grinsend aus der Küche.

Sie musste schmunzeln. So war er wirklich. Total verfressen und kindisch, gleichzeitig allerdings fürsorglich und ab und zu sogar richtig romantisch. Die Gründe einfach, warum sie ihn so sehr liebte.

Aber sie schweifte schon wieder ab. Sie wollte, beziehungsweise sollte, ja Frühstück machen. Also schnappte sie sich ihre Schürze und band sich die langen Haare zusammen. Dann machte sie sich ans Werk und wünschte wie jeden Tag, Sanji würde immer noch das Essen zubereiten. Doch so war es schon seit Jahren nicht mehr. Leider. Sie hatte ihn und die anderen zwar immer wieder in den vergangenen Jahren gesehen, aber vermisste sie wirklich sehr. Immerhin waren diese sieben und er ihre ersten richtigen Freunde und wie eine Familie für sie gewesen.

Sie seufzte leicht und dachte an die alten Zeiten. Und daran, als er sie das erste Mal geküsst hatte.

Es war ein wirklich besonderer Augenblick gewesen, mit dem sie nie gerechnet hätte. Sie waren nämlich in einen Sturm geraten und es schien, als würde die Welt untergehen. Dunkle, fast schon schwarze, Wolken waren aufgezogen und nur mit Mühe und Not hatten sie es geschafft.

Doch auch als sie aus dem Schlimmsten draußen waren, hatte es immer noch stark geregnet. Der Wind hatte heftig geweht und als er sich erschöpft auf dem Deck nieder gelassen hatte, wurde sein Strohhut weggeweht. Sowohl er als auch sie waren schnell hinterher. Versuchten ihn zu fassen, während der Regen sie nur noch mehr durchnässte.

Am Ende hatten beide es zur gleichen Zeit geschafft die Krempe zu packen, doch durch den nassen Boden rutschten sie aus und fielen hin.

Zuerst lachte er, während sie wütend schaute. Doch dann tat sie es ihm gleich. Und weil sie fast auf einander lagen kamen sich ihre Gesichter immer näher, bis sie dann seine feuchten, nach Salz schmeckenden, Lippen auf ihren spürte.

Zuerst hatte sie die Augen weit aufgerissen, wie er, doch dann schlossen sie beide die Augen und genossen es einfach, während der Regen weiter auf sie einprasselte.

Seit dem Tag waren sie unzertrennlich. Auch wenn er sie manchmal zur Weißglut getrieben hatte, sie ihn ab und zu am liebsten umgebracht hätte und auch nicht gerade wenig Schläge an ihn verteilt hatte.

Und nun stand sie hier, machte Essen für ihn und die Beiden und das sogar freiwillig.
 

Nach einer halben Stunde war sie fertig und rief nach ihm. Nicht mal eine Minute brauchte er, um sowohl Alice, Sabo als auch sich selbst auf den Stühlen zu platzieren. Obwohl es bei Sabo wohl eher ein Hochstuhl war.

„Das hat echt lange gedauert.“, meinte er währenddessen und blies beleidigt die Backen auf. Sie hingegen zog eine Augenbraue hoch und warf ihm einen vernichtenden Blick zu, während sie alles auf den Tisch stellte. Schnell war er still und wartete geduldig, bis auch sie saß.

Dass Essen an sich verlief genau wie immer. Nämlich total chaotisch. Denn während sie versuchte Sabo zu füttern und Alice am Platz zu halten, damit sie nicht nur spielte, musste sie auch ihn davon abhalten, das ganze Frühstück alleine zu verputzen. Aber mittlerweile war sie doch geübt darin.

Und als sie noch auf der Sunny waren, mussten sie und die anderen ja auch stets dafür sorgen, dass er nicht allen das Essen stahl. Sie fand diese Charaktereigenschaft von ihm auch ehrlich gesagt schon immer sehr nervig. Aber sie selbst hatte ja auch ein paar ganz kleine Macken…

Sie wurde schnell in das hier und jetzt zurückgeholt, da der kleine Junge im Hochstuhl anfing, laut zu schreien.

Er hatte wohl die Windeln voll. Also erhob sie sich seufzend vom Tisch und wollte Sabo nehmen, als ihr zwei Hände zuvorkamen. „Ich mach das schon, Nami.“, meinte er grinsend und hob seinen schreienden Sohn behutsam in die Arme.

Sie lächelte dankend und drückte ihm einen leichten Kuss auf die Wange. Dann setzte sie sich wieder und machte sich endlich auch mal etwas zu essen.

Mittlerweile war er dann doch erwachsen geworden. Teilweise zumindest. Denn seine kindliche Seite hatte er nicht verloren, worüber sie wirklich froh war. Sie liebte es, wenn er so naiv schaute und den Kopf zur Seite legte.

Was er noch immer sehr oft tat. So wie damals, als sie sagte, sie sei schwanger. Mit Alice, die nun auf dem Stuhl neben ihr saß. Er hatte nämlich noch nicht mal richtig gewusst, was das Wort schwanger bedeutete. Doch nachdem sie es ihm erklärt hatte, hatte er sich unglaublich gefreut. Sie erinnerte sich wirklich nur zu gerne an den Moment.

Er hatte Nachtschicht und sie wollte ihm Gesellschaft leisten. Lange Zeit saß sie dann mit ihm auf der Gallionsfigur der Thousand Sunny, indem sie zwischen seinen Beinen Platz gefunden hatte und mit ihrem Rücken an ihn lehnte. Er hatte seine Hände besitzergreifend um sie geschlungen und seinen Kopf ihn ihrem Haar vergraben.

In dem Moment fühlte sie sich wirklich toll. Sie hatte auch keine Zweifel daran, dass er den besten Vater der Welt abgeben würde. Also wollte sie es ihm auch endlich sagen.

Sie hatte sich noch mehr an ihn gelehnt und leise gesagt: „Ruffy, ich muss dir was Wichtiges sagen.“ Er war zuerst verwirrt und sie spürte wie er sie von hinten musterte. Doch sie sprach einfach weiter. „Ich bin schwanger.“

Darauf sagte er nichts und sie bekam doch Angst. Aber dann fragte er, was das denn sei und sie musste erst mal richtig lachen. „Das heißt, dass ich ein Kind bekomme. Also dass wir Eltern werden.“, erklärte sie ihm mit einem unglaublich großen Lächeln.

Er brauchte daraufhin einen kurzen Moment, ehe er verstand. Doch dann sprang er plötzlich auf und zog sie gleich mit. Sie war sehr überrumpelt und fand sich dann schlussendlich in einer innigen Umarmung von ihm wieder. Anschließend küsste er sie auch noch einmal innig. „Ich kann es nicht glauben. Ich find das einfach so toll!“, hatte er gemeint und ein Grinsen war auf seinem Gesicht erschienen, wie sie es noch nie gesehen hatte.
 

Ein paar Tage später hatten sie es dann den anderen, außer Chopper, der es natürlich schon gewusst hatte, mitgeteilt. Sie hatten sich genauso gefreut. Es war damals morgens beim Frühstück gewesen und sie musste unwillkürlich lächeln, da sie auch jetzt gerade frühstückten. Mit einem Mal hatte sie große Lust, alle ihre Freunde zu sich hier hin ein zuladen. Vielleicht tat sie es auch demnächst. Also behielt sie diese Idee im Hinterkopf, als er wieder eintrat und Sabo in seinen Hochstuhl setzte.

Der kleine, schwarzhaarige Junge lachte wieder fröhlich, als er an seinem Flächen nuckelte. Sie lächelte glücklich und wandte sich dann aber ihrer Tochter zu, die ebenfalls schöne lange schwarze Haare hatte. Allerdings ihre großen braunen Augen.

Sie hatte nämlich genug gegessen und fragte, ob sie aufstehen dürfte. Sie erlaubte es und das siebenjährige Mädchen sprang sofort erfreut auf.

Sie allerdings schaute nun wieder ihn an und sah, dass er wie sie genauso glücklich lächelte. Und wohl nicht nur wegen dem Essen.

Anschließend wollte auch Sabo aus seinem Hochstuhl und quengelte los. Sie hob ihn aus diesem heraus und brachte ihn in seinen Laufstall, wo er sofort anfing zu spielen. Dann ging sie zurück in die Küche und machte sich ans Aufräumen. Alles war leer und die meisten von ihnen auch satt.

Wie jeden Tag half er ihr sogar ein wenig beim Aufräumen. Anschließen wollte er mit Alice ein wenig trainieren- auch wie immer.

Sie hatte zwar vor etwa zwei Jahren nur sehr wiederwillig zugestimmt, aber mittlerweile machte es ihr nicht mehr so sehr viel aus. Sie wusste, dass er nie etwas tun würde, was ihre Tochter gefährden würde. Und sie wollte ja natürlich wie er, dass ihr Mädchen später eine starke Frau wurde.

Sie warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. Er balancierte gerade sehr viel Geschirr in seinen Händen hinüber zur Spüle. Sie musste ein wenig lächeln. Aber mit einem Mal verschwand es wieder.

Ihr war eingefallen, was morgen für ein Tag war. Denn sie hatte es sehr erfolgreich verdrängt gehabt. Es war der Tag, den sie wie jedes Jahr fürchtete. Auch wenn sie es war, der ihn vorgeschlagen hatte. Denn vor fünf Jahren konnte sie es nicht länger mit ansehen, wie er immer nachts am Rand der Klippe saß und das Meer sehnsüchtig beobachtete. Eines Nachts war sie zu ihm gegangen und hatte sich neben ihn gesetzt, während ihr Kopf auf seiner Schulter Platz gefunden hatte.

Es war eine sehr milde Nacht und am Firmament funkelten unzählige Sterne. Eine Weile beobachtete sie diese und Schweigen und Stille umhüllten sie beide.

„Du hältst es hier nich aus, oder?“, fragte sie irgendwann und blickte ihn an. „Was meinst du damit? Ich liebe es hier zu sein, mit dir und der Kleinen.“, erwiderte er sofort und lächelte überzeugend.

„Das meine ich auch nicht wirklich. Ich merke nur, wie sehr du dich nach Abenteuern sehnst. Denn für solch ein Leben bist du doch gar nicht gemacht.“, erklärte sie und seufzte leise. Er antwortete nichts und schaute in den endlosen Himmel.

„Ich- es tut mir leid. Aber du hast schon Recht. Auch wenn ich jetzt Piratenkönig bin, würde ich schon gerne weiter über das Meer segeln.“, gestand er dann schließlich und blicke sie sehr schuldig an. Aber sie nahm nur sein Gesicht in ihre Hände und drückte ihm leicht ihre Lippen auf seine.

„Das weiß ich doch. Und deswegen habe ich mir auch etwas überlegt. Was hältst du davon, für ein paar Monate immer hier zu sein, dann aber wieder mit den anderen in See stichst.“

Er blinzelte sie ein wenig perplex an. „Ist das dein Ernst?“, meinte er verwirrt und fast ein wenig erschrocken. „Ich mein, ich will euch doch eigentlich gar nicht alleine lassen.“

„Ja, es ist mein Ernst. Ich will, dass du glücklich bist.“, antwortete sie lächelnd, während ihr Herz fürchterlich schmerzte. Wenn sie dieses Mal egoistisch wäre, würde sie ihn nie von hier gehen lassen. Aber auch sie war reifer in der vergangenen Zeit geworden.

Plötzlich spürte sie seine Lippen auf ihren und sie vergaß den Schmerz. Gab sich nur dem Moment hin.

Ein paar Wochen später waren alle aufgetaucht und sie konnte endlich ihre Freunde wieder sehen und in die Arme schließen. Franky kam dann auch mit der Sunny.

Es war wirklich sehr schön, alle wiederzusehen und zu erfahren, was in den vergangenen Jahren bei ihnen alles so passiert war. Zoro und Robin zum Beispiel: Sie segelten mittlerweile gemeinsam über das Meer. Sie konnte ahnen, was dahinter steckte, sagte jedoch nichts.

Für ein paar Tage, in denen sie da waren, fühlte sie sich wieder wie damals. Als sie gemeinsam nach dem One Piece gesucht hatten.

Allerdings verschwanden sie zu schnell. Und nahmen ihn mit. Er küsste sie sehr innig zum Abschied und nahm Alice in die Arme. „Ehe du dich versiehst, bin ich wieder da. Und bringe natürlich viele Schätze mit.“, fügte er noch hinzu und grinste sie an. Dann war er weg.
 

Sie musste seufzen. Wahrscheinlich würde sie morgen wie immer weinen, sobald er weg war. Das einzig gute war, dass sie ihre Freunde wieder sehen konnte. Sie war sehr gespannt auf das, was sie zu berichten hatten. Denn jedes Mal, wenn er zu ihr zurückkam, gingen auch die anderen für diese Zeit ihres Weges.

Chopper war meistens auf seiner Heimatinsel. Genauso wie Lyssop. Franky verbrachte seine Zeit, wie sollte es anders sein, in Water Seven. Brook war meistens bei La Boum, hatte aber auch immer mal wieder ein Auftritt als Soul King. Zoro und Robin segelten allerdings, wie gesagt, weiter in der Zeit. Ach ja, Sanji arbeitete wieder im Baratié, doch er hatte anscheinend auch schon einige Male Vivi in Alabasta besucht.
 

Sie musste lächeln, als sie daran dachte. Alle hatten sie so verändert. Und irgendwie auch nicht. Es war ihr, als wären sie immer noch diese chaotische Bande, die sich mal wieder getrennt hatte, aber auch nur für eine gewisse Zeit. Wie damals auf dem Sabaody Archipel.

Aber im Prinzip war es auch wie damals. Alle hatten eine Vivre-Card von Ruffy und fanden deshalb immer hier her.
 

„Nami? Du spülst diesen Teller schon seit zehn Minuten. Ist der etwa so schmutzig?“, fragte er plötzlich und sie fand sich auf einmal wieder im hier und jetzt. Gott, war sie in Gedanken versunken gewesen… „Äh, ne. Aber ist auch egal, jetzt ist er ja auf jeden Fall sauber.“, antwortete sie dann und grinste ihn an. Er beäugte sie kurz, sagte aber nichts, half nur weiter beim Aufräumen.

Sie waren schon nach wenigen Minuten dann endlich fertig und sie ging in das Kinderzimmer, um Sabo aus dem Laufstall zu holen. Sie wollte nach ihren Orangen sehen und ihr Sohn war immer gerne dabei. Während sie ihn also auf dem einen Arm trug und in der anderen Hand einen Korb hatte verschwand sie aus dem Haus. Allerdings nicht ohne natürlich ihm Bescheid zu sagen und einen Kuss auf die Stirn zu drücken.

Er hingegen wollte offenbar wirklich mit Alice trainieren und ging sie suchen.
 

Als sie bei ihrer kleinen Orangenplantage angelangt war setzte sie ihren kleinen Jungen erst mal behutsam ab. Sie musste lächeln, als er sofort begeistert loskrabbelte und einen Schmetterling verfolgte. Er war schon so groß. Dabei war er gerade mal acht Monate alt. Oder schon acht Monaten.

Sie schüttelte den Kopf. Heute war sie echt seltsam drauf. Dachte nur die ganze Zeit nach. Aber nun musste sie arbeiten. Bellméres Orangen waren reif und wollten gepflückt werden. Während sie eine Frucht nach der anderen in ihren Korb legte und immer wieder einen Blick auf Sabo warf musste sie wieder an morgen denken. Sie wollte es nicht. Überhaupt nicht. Sie hasste es einfach von ihm getrennt zu sein. Sie fühlte sich dann immer so allein. Aber gesagt hatte sie es ihm noch nie.

Er würde nicht mehr mit den anderen wegfahren, sondern immer hier bleiben. Unglücklich. Und das wollte und konnte sie nicht verantworten. Also schluckte sie die aufkommende Trauer lieber jedes Mal herunter und weinte erst, wenn sie allein war.

So wie jetzt. Also ließ sie die Tränen zu, die sich langsam den Weg über ihr Gesicht bahnten. Sie schmeckte die salzigen Tropfen auf ihren Lippen und leise Schluchzer verließen ihren Mund.

Irgendwann sackte sie dann in sich zusammen und saß weinend auf dem weichen, saftigen Gras. Die Beine hatte sie angezogen und ihr Gesicht in den Knien vergraben. Sie wusste auch nicht, wie lange sie so saß. Doch dann spürte sie, wie jemand an ihrem Top zog. Es war Sabo, der sie traurig ansah.

Sofort nahm sie ihn in den Arm und drückte ihn fest an sich. Zum Glück hatte sie ihn und Alice. Ohne die beiden könnte sie es ohne ihn nicht aushalten. Auch wenn sie eigentlich wegen ihnen beiden von ihm getrennt sein musste. Doch sie liebte sie und war so unglaublich froh, Mutter von diesen beiden Kindern sein zu dürfen.

So verebbten irgendwann auch ihre Tränen. Denn der warme kleine Körper ihres Sohnes hatte etwas unglaubliches Tröstendes. Als sie ihn ein wenig los ließ, sah sie auch, wie er sie anlachte. Sie musste ebenfalls lächeln und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. Anschließend setzte sie Sabo wieder auf den Boden und er krabbelte erneut munter los.

Sie erhob sich auch wieder und klopfte unsichtbaren Staub von der Hose. Während sie die letzten Tränen wegwischte griff sie wieder nach ihren Korb und machte sich wieder an die Arbeit.

Es hatte keinen Sinn jetzt zu weinen. Immerhin würde er erst morgen oder übermorgen gehen. Und so lange brachte es nichts, Trübsal zu blasen. Außerdem kam er anschließend ja immer wieder.
 


 

„Morgen ist es wieder soweit…“, meinte er abends plötzlich. Sie war sich noch am Umziehen, während er schon auf dem Bett saß und wie immer grinste. Sie antwortete nichts. Was sollte sie auch sagen. Also zog sie sich ihr Nachthemd über den Kopf und setzte sich zu ihm.

„Ich bin gespannt, wie es den anderen in der vergangenen Zeit so ergangen ist. Immerhin sind jetzt schon fast neun Monate vergangen. Ich hab die richtig vermisst. Du bestimmt auch, oder?“, fragte er dann weiter und schaute sie mit einem neugierigen an. Sie lächelte ebenfalls und nickte. „Auf jeden Fall. Ich frag mich, wie das zwischen Robin und Zoro mittlerweile aussieht.“

„Hä? Was meinst du damit?“ Er legte seinen Kopf schief. Mal wieder. Weswegen sie auch anfing zu lachen. Und das, obwohl sie eigentlich immer noch total betrübt war. Sie wollte es zwar nicht, aber in dem Moment, als sie wieder nach Hause gekommen war und ihn mit Alice spielend vorgefunden hatte, war auch die Trauer wieder gekommen.

Allerdings hatte sie es geschafft, sie gut unter einer überzeugenden Maske zu verstecken, sodass er nichts gemerkt hatte.

Es war also alles wie immer, oder es schien so, und sie winkte ab, damit er es darauf beruhen ließ. Denn er wollte wissen, was sie gemeint hatte.

„Komm schon, Nami!“, quengelte er allerdings weiter und zog einen Schmollmund.

„Ich hab gesagt, dass es egal ist. Also vergiss es, Ruffy.“, war aber alles, was sie antwortete und blickte ihn vernichtend an, sodass er nichts mehr sagte.

Sie seufzte. Diese Seite von ihm würde sie auch wieder schrecklich vermissen. Auch wenn sie sonst sehr nervig war. Aber sie vermisste halt alles an ihm und sehnte sich für die Zeit dann immer schrecklich nach ihm. Nach seinen Worten, seinen Berührungen, seinem Grinsen… Erneut entfloh ihr ein leises Seufzen. Doch diesmal bemerkt er es. So wie ihr trauriges Gesicht.

„Nami, was hast du?“, fragte er sofort und schaute sie besorgt an. „Es ist nichts. Ich bin nur müde.“, meinte sie und versuchte zu lächeln. „Ich seh, dass da mehr ist. Also sag schon! Du weißt doch, dass du mit mir über alles reden kannst, oder?“ Sie schwieg. Er dann auch.

„Ich- es, es ist wegen morgen.“, gestand sie schließlich, allerdings ohne ihm in die Augen zu schauen. Er antwortete nichts. „Ich weiß, ich war es, die diese Idee gehabt hatte… aber dennoch vermisse ich dich dann immer so schrecklich.“, erklärte sie weiter und mied es immer noch, ihm ins Gesicht zu blicken.

„Ich vermisse dich auch sehr. Und natürlich Alice und Sabo.“, meinte er dann nach einer gefühlten Ewigkeit des Schweigens und sie schaute ihm endlich in die Augen. „Aber ich vermisse auch das Meer… du hattest damals ja Recht.“

„Deswegen hab ich dir auch nie gesagt, wie ich mich immer fühle wenn du gehst. Ich wollte nicht, dass du dann nur wegen mir hier bleibst und unglücklich bist.“, erwiderte sie und lächelte ihn müde, aber liebevoll an, während sie ihre Hand an seine Wane legte. Er umfasste diese mit seiner eigenen und erwiderte den Blick. Dann kamen sich ihre Gesichter immer näher und schließlich trafen ihre Lippen sich zu einem Kuss. Zuerst war er leicht, sanft und süß. Doch mit der Zeit wurde er immer leidenschaftlicher und am Ende lag sie da, während er sich über sie beugte und sie weiter küsste.

Doch wegen Luftmangel mussten sie sich kurz lösen. Sie lächelte verträumt. Ihre Trauer hatte sie abgestellt und wollte das hier und jetzt vollkommen genießen. Damit sie sich später in den einsamen Nächten daran erinnerte.

„Ich liebe dich, Ruffy.“, flüsterte sie leise und ließ ihm keine Zeit zu antworten, da sie ihre Lippen wieder auf seine legte. Er ging darauf ein und strich irgendwann mit seiner Zunge über ihren Mund. Sie gewährte ihm sofort Einlass und ein inniges Zungenspiel entstand.

Doch ganz abrupt ließ er von ihr ab und grinste sie begeistert an. „Was ist?“, erkundigte sie sich verwirrt und musste noch ein wenig nach Luft schnappen.

„Ich habe grad eine brillante Idee!“, erklärte er und grinste noch breiter. „Und die wäre?“

„Du und die beiden Kleinen- ihr kommt einfach mit auf die Sunny! Wir werden wieder gemeinsam über das Meer segeln!“

„Aber Ruffy, das wäre doch viel zu gefährlich. Ich bin damals, als Alice gerade auf die Welt gekommen war, doch extra hier hin. Damit ihr nichts geschieht.“, meinte sie allerdings und seufzte. Sie erinnerte sich nur zu gut an den Tag.
 

Es war bewölkt und sie merkte, dass in den nächsten Tagen wohl ein Jahrhundertunwetter auf sie zukommen würde. Sie machte sie wirklich sorgen. Immerhin war Alice gerade mal ein paar Wochen alt. Und auch wenn alle sich rührend um das kleine Mädchen kümmerten, merkte sie immer wieder, wie gefährlich es für ein Baby an Bord eines Piratenschiffes war. Besonders weil in letzter Zeit die Marine viel zu oft aufgetaucht war.

Deshalb hatte sie in den letzten Tagen viel nachgedacht. Bald würden sie wohl vermutlich an der letzten Insel der Neuen Welt ankommen und auf Grund von einigen Information, die sie aus vertraulichen Quellen hatte, war Blackbeard auch fast da. Es würde also unweigerlich zu einem Kampf kommen. Einem viel gefährlicheren als mit der Marine.

Und darum hatte sie schlussendlich auch eine Entscheidung gefällt. Sie würde mit Alice vorher von Bord zurück in den East Blue gehen. Ruffy würde nachkommen, sobald er Piratenkönig war. Sie hatte auch schon mit allen darüber geredet. Keiner war zwar anfangs damit einverstanden gewesen, doch am Ende war es egal. Sie wollte ihr Kind nicht in Gefahr bringen und das verstand jeder. Sogar Ruffy. Er hatte schlussendlich sogar vorgeschlagen, Jimbei zu fragen, ob er sie sicher in den East Blue begleiten würde. Alle vertrauten dem Fischmensch sehr, weswegen dass eine wirklich gute Idee gewesen war.

Und nun stand sie hier, mit Alice in Arm und einem gepackten Rucksack auf dem Rücken. Jimbei wartete schon und sie musste sich nur noch von Ruffy verabschieden.

„Ich werde dich vermissen…“, flüsterte sie leise und versuchte die aufkommenden Tränen zurück zu halten. Er allerdings nahm sie sofort in den Arm. „Keine Angst, ich werde Blackbeard sowas von schnell besiegen und das One Piece finden, sodass ich ganz schnell wieder bei dir bin.“, versicherte er und grinste sie liebevoll an. „Wehe wenn nicht.“, meinte sie und küsste ihn vorerst ein letztes Mal. Anschließend verabschiedete er sich noch von seiner Tochter und dann ging sie zu Jimbei. Nicht ohne ihre Freunde ein letztes Mal anzulächeln. Dann verschwanden sie allerdings vom Schiff und sie fing doch an zu weinen.
 

„Ich versteh, dass du dir Sorgen machst. Aber seitdem ist so viel Zeit vergangen. Wir alle sind viel stärker und immerhin bin ich jetzt Piratenkönig. Es nimmt nicht jeder einen Kampf mit mir auf. Und außerdem kann sogar Alice schon kämpfen. Ach Nami, ich verspreche dir- es wird alles gut gehen. Denn wenn wir mit unseren Freunden zusammen sind, wird weder Sabo noch Alice etwas geschehen. Vertrau mir!“

Nach seiner Rede schwieg sie erst mal und überlegte. Doch nicht lange. „Okay, du hast mich überzeugt. Wir drei werden dich begleiten!“, antwortete sie ihm sofort und grinste breit. Dieses Mal hatte sie einfach aus dem Bauch heraus gehandelt, ohne viel nach zu denken. Denn sie vertraute ihm. Liebte ihn.
 


 

Es war Nacht. Eigentlich fast schon morgen. Denn der Himmel färbte sich im Osten schon rot-orange. Es war ein wunderschöner Anblick. Denn über ihr funkelten noch die Sterne und die Mondsichel warf trotz des bevorstehenden Tagesanbruches noch Licht auf das Schiff. Es schwamm sacht im ruhigen Wasser und eine leichte Brise ließ es vorankommen.

Sie genoss den Moment. Fühlte sich total wohl. Deshalb zierte auch ein sanftes Lächeln ihr Gesicht, während der Wind mit ihren langen Haaren spielte.

Wenn sie ehrlich war, hätte sie nicht gedacht, jemals noch mal hier zu stehen, während Nacht und Tag miteinander verschmolzen. Früher hatte sie das oft getan, bevor alles passiert war. Sie hatte zwar die Entwicklung der Ereignisse gemocht, aber innerlich jeden Tag das Leben auf der Thousand Sunny zusammen mit ihren Freunden schrecklich vermisst. Und nun war sie wirklich wieder hier.

Auf einmal spürte sie zwei starke Arme, die sie von hinten umarmten. „Was machst du denn hier, Ruffy?“, fragte sie verwundert, aber glücklich. „Ich hatte Hunger und bin aufgewacht. Aber als du nicht neben mir gelegen hast, bin ich aufgestanden um dich zu suchen.“, erklärte er und sie war sich sicher, dass er grinste. Dann drehte sie sich in seinen Armen um und schaute in sein Gesicht. Sie hatte Recht.

„Danke Ruffy!“, sagte sie unvermittelt und lächelte ihn herzlich an. Er allerdings blickte verwirrt und legte seinen Kopf schief. „Hä?“

„Na ja, ich merk erst jetzt richtig, wie sehr ich die Sunny und das Leben hier vermisst hab. Und wenn du mich vor ein paar Monaten nie überzeugt hättest, wäre ich nicht mehr hier. Mit dir, Alice und Sabo zusammen.“, erklärte sie und lächelte nur noch breiter. Er erwiderte dieses.

„Ich bin auch froh, dass du endlich wieder meine Navigatorin bist. Ohne dich hat es immer nur halb so viel Spaß gemacht.“ Und mit diesen Worten, und einem sehr breiten Grinsen, drückte er ihr ohne Vorwarnung seine Lippen auf ihre. Sie erwiderte den Kuss sofort und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Er zog sie noch enger zu sich heran und hielt sie an der Hüfte.

Sie strich mit ihrer Zunge dann über seine Lippen und er öffnete grinsend seinen Mund. Doch dann ertönte ein sehr lauter Schrei. „Maaaamaaaa!“, rief ihr Sohn Sabo über das ganze Schiff und sie hörte, dass er am Weinen war. Mit einem Seufzen löste sie sich von ihm und nahm noch seine Hand, ehe sie sich mit ihm auf den Weg zum Kinderzimmer machte.
 


 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-01-01T14:27:14+00:00 01.01.2019 15:27
Hihi süß toll echt geniale eine toole Idee bin hin und weg 🤗
Von:  Dassy
2014-12-11T18:43:23+00:00 11.12.2014 19:43
Och gott ist das süss ^-^
Von:  Kirschbluetentiger
2013-12-26T16:46:10+00:00 26.12.2013 17:46
Huhu
Eine wunderschöne Fanfiktion. Ich liebe sie einfach! Ich habe sie mir schon öfters durchgeleseb und bin immer noch hochbegeistert, wie du mehrere kleine Geschichten verbindest.
Mach weiter so!
Lg Kirschbluetentiger
Von:  Kirschbluetentiger
2013-12-26T16:46:10+00:00 26.12.2013 17:46
Huhu
Eine wunderschöne Fanfiktion. Ich liebe sie einfach! Ich habe sie mir schon öfters durchgeleseb und bin immer noch hochbegeistert, wie du mehrere kleine Geschichten verbindest.
Mach weiter so!
Lg Kirschbluetentiger
Von:  Zucasa
2013-09-10T15:53:14+00:00 10.09.2013 17:53
hab mir heute deine Story durchgelesen und muss schon sagen das ich sie sehr gut finde, zumal ich bis jetzt noch keine Story gelesen habe die mal davon handelt was mit Nami und Ruffy passiert NACHDEM sie zusammen sind.
Volle 10 Punkte von mir ^_^
Antwort von:  kora
11.09.2013 19:02
danke :3
ja, von denen gibt es wirklich nicht viel :D
aber ich fand, dass es zeit wurde ein zu schreiben :)
noch mal danke^^
Von:  Chiyomi_44
2013-07-20T17:51:49+00:00 20.07.2013 19:51
Ich find deinen schreibstil superschön mach weiter so :)
Antwort von:  kora
30.07.2013 23:54
oh danke *o*
so was hört man einfach nur super gern :D
ich werd es versuchen^^
Von:  yoshinogirl
2013-07-12T17:21:33+00:00 12.07.2013 19:21
Oh wie süß ^^

Die Geschichte ist wirklich toll und du hast die Charaktere super getroffen.

Weiter so!
Antwort von:  kora
30.07.2013 23:53
danke!! ich freue mich immer sehr über so eine rückmeldung *-*


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