Zum Inhalt der Seite

Undercover - Pfad zur Liebe

Inu no Taisho & Izayoi, Sess & OC, Naraku & Kikyou, Inu & Kago
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Du selbst zu sein

Kapitel 32 - Du selbst zu sein
 

Riana Durand, wie sie von diesem Moment an wieder hieß, wurde von ihren Gefühlen überwältigt. Die Anspannung der letzten Jahre, die sie undercover verbrachte, fiel von ihr ab. Sie brach in Tränen aus, stürzte sich in die Arme des Hanyou und murmelte: "Ja Papa."

Tröstend legte Aron seine Hände um den Körper seiner Tochter, hielt sie fest und wartete geduldig, bis ihr Schluchzen nachließ.
 

Während sein Fahrer beim Wagen blieb, eilte Toyo zu der Agentin, denn ein Gefühl sagte ihm, sie brauchte eine Schulter zum Anlehnen. Als jedoch sein Assistent ihn überholte, blieb er verdutzt stehen und betrachtete die darauffolgende Szene mit einer Mischung aus Sorge und beginnender Eifersucht. Es überraschte ihn selbst, wie er im Moment empfand, da diese Gefühle eher menschlich waren. Doch plötzlich nicht mehr der Mittelpunkt von Fins Witwe sein zu dürfen, nagte an seinem Stolz.

"Ich vergaß", murmelte Masaos Bruder daher leicht enttäuscht.

"Trotz allem besitzt er das größere Anrecht", kommentierte Inu no Taisho leise, als er zu dem Jüngeren trat, und erhielt nur einen undefinierbaren Blick als Antwort.

Leider stimmte das. Das geführte Gespräch mit Aron war noch frisch in seinem Gedächtnis und ihm konnte er keine Schuld geben. Die Umstände und eine enttäuschte Mutter hatten Vater und Tochter so lange voneinander ferngehalten. Doch jetzt würde nichts mehr die beiden trennen können. Im Stillen hoffte Fins Vater, das seine Schwiegertochter weiterhin bei ihm Rat suchte. Außerdem, und das ließ ihn innerlich ein wenig lächeln, solange Riana Polizistin blieb, war er ihr Vorgesetzter.
 

Nur vage ahnend, was in dem jüngeren Dämon vor sich ging, lenkte Masao seinen Bruder ab. Der ältere Youkai setzte Toyo über die Geschehnisse in Kenntnis und im Anschluss berichtete dieser, wie er von den Nachforschungen Narakus über die wahre Identität der Agentin erfahren hatte. Aus diesem Grund waren er und sein Assistent jetzt hier.

Erleichtert, weil seine Schwiegertochter rechtzeitig die Flucht antreten konnte, betrachtete der Hundedämon mit den braunen Augen die Szene zwischen Vater und Tochter weiter. Leise äußerte er dann und akzeptierte die im Moment getroffene Wahl der Rothaarigen: "Die beiden haben so viel nachzuholen."

"Und jetzt ist die Zeit dazu", stimmte ihm der ältere Dämon zu und gab noch seine Absicht kund: "Ich werde mit Daisuke sprechen. Möglicherweise kann er mehr über die zukünftigen Vorhaben der Spinne erzählen."

"Dann widme ich mich dieser Kagura. Nur sie hatte Zugang zu deinem Büro, während Rianas Akte dort lag. Der Verrat wird ihr teuer zu stehen kommen." Da er den skeptischen Blick von Inu no Taisho bemerkte, versicherte er vorsichtshalber: "Keine Sorge, sie wird am Leben bleiben. Immerhin ist sie eine wichtige Zeugin und aussagen wird sie. Dafür sorge ich."
 

Entschlossen betrat Rianas Schwiegervater das Haus und überlegte, wohin die Windherrscherin gegangen sein könnte. Wenn sie nicht Izayoi Gesellschaft leistete, hielt sie sich oft in der Bibliothek auf oder in ihrem persönlichen Raum. Er beschloss zuerst Letzteres zu versuchen, als ihm der Zufall zu Hilfe kam.

Nichts ahnend stieg Kagura die Treppe herab und schlug den Weg zur Küche ein, da vermutlich Masaos Frau einen Wunsch geäußert hatte, dem sie nun nachkam. Der silberweißhaarige Dämon lauerte ihr in einem dunklen Winkel auf, schnellte vor und nahm sie in einen eisernen Griff.

Erschrocken wollte sich Narakus Spionin wehren, doch vergebens. Sobald Toyo rief: "Wachen!", wusste sie, wer der Angreifer war.

Da erschienen schon zwei vorher eingeweihte und absolut zuverlässige Hundedämonen, denen befohlen wurde: "Bringt die Gefangene in eine Zelle. Ich verhöre sie später."
 

Die helle Haut der Windherrscherin wurde noch einige Nuancen blasser und Angst breitete sich in ihrem Körper aus. Sie wollte einen Einwand erheben, fand keine Worte und ließ sich daher widerstandslos abführen.

Nur wenig später wurde sie in einen karg eingerichteten Fensterlosen Raum gestoßen und die Tür fiel anschließend mit einem lauten Knall ins Schloss. Sie erschauerte aufgrund der hier herrschenden Kälte. Außerdem roch es leicht muffig, da offenbar selten hier gelüftet wurde. Wie auch, wenn die unterirdisch liegenden Zellen kaum benutzt wurden.

Kagura wollte sich schon durch die Dunkelheit tasten, doch glücklicherweise flammte Licht auf, hell genug um sich zurechtzufinden. Mit abschätzigem Blick betrachtete sie den Tisch, den wacklig aussehenden Stuhl und das mit einer dünnen Matratze belegte Bett.

Sich keiner Schuld bewusst, entschied sie sich für den Stuhl, denn womöglich war die Auflage der Liegefläche schimmelig. Die Zeit reichte nicht, um ihr Vorhaben auszuführen.
 

Da Toyo ihr keine Ruhe gönnen wollte, tauchte er schon wenige Augenblicke später auf und brachte einen zweiten Stuhl mit. Er schloss ein Videogerät an, schaltete es ein und befahl dann mit kalter Stimme: "Setz dich!"

Mit verschränkten Armen blieb die Schwarzhaarige stehen und blickte ihren einstigen Geliebten trotzig an. "Was willst du?", fragte sie.

"Ich habe dich gewarnt", erinnerte Toyo und versteckte eine unterschwellige Drohung in dem Satz.

Leichte Gänsehaut bildete sich bei der ehemaligen Hure auf den Armen. Sie schaffte es trotzdem gleichgültig zu klingen, als sie fragte: "Wann tötest du mich?"

"Sobald das Verhör beendet ist", kam die Antwort.

Diesmal konnte sich die Youkai nicht beherrschen und atmete kurz nacheinander heftig ein und aus. Mit einer Mischung zwischen Zweifel und Hoffnung blickte sie Masaos Bruder an. Da dieser nicht darauf einging, sondern nur mit der Hand zum Stuhl zeigte, fasste sie Mut und fragte: "Was, wenn ich dir helfe?"

"Du hattest deine Chance und hast sie nicht genutzt", konterte ihr Gegenüber, denn sie nahm nun endlich Platz. "Meine Geduld ist ...", sprach Toyo weiter, wurde sofort unterbrochen.

"Mein Leben steht auf dem Spiel, falls ich dir helfe. Kannst du mich beschützen?", wollte Kagura wissen und fuhr heftig mit ihrer Hand über die raue Tischplatte. "Praktisch alle Angestellten hier im Haus kann einer von Narakus Handlangern sein."

"Je nachdem was deine Informationen taugen, werde ich sehen, was ich für dich tun kann. Notfalls bekommst du eine neue Identität. Also rede, weshalb hast du Lisha verraten!"

Die Schwarzhaarige schüttelte ihren Kopf und stritt ab: "Ich habe die Anwältin nicht verpetzt."

Kaum hatte sie den Satz ausgesprochen, erbleichte sie. Der betreffende Moment, der einzig mögliche, entstand vor ihren Augen und sie erinnerte sich an das kurzzeitige Interesse des Verbrecherlords. "Nein", flüsterte sie, "das war keine Absicht. Naraku konnte daraus keine Schlüsse ziehen."

Weil Toyo darauf beharrte, erzählte sie von dem Vorfall, beantwortete etliche Fragen und konnte so ihren Beitrag leisten, das Netzwerk der Spinne zu zerschlagen. Um weitere Punkte zu sammeln, fügte sie am Ende hinzu: "Er hat die Absicht Izayoi zu töten."

"Das wissen wir bereits", eröffnete der Hundedämon und erhob sich, ging einen Schritt auf sie zu.
 

Mit kalten Augen und unleserlicher Miene blickte er auf die Dämonin herab. Kein Mitgefühl, kein Gedanke an Gnade beherrschte ihn in diesem Moment. Für alles, was Riana auf ihrer Flucht durchgemacht hatte, wollte er Kagura zur Rechenschaft ziehen. Doch er gab sein Wort sie zu verschonen. Sobald Naraku gefasst war, vor Gericht stand, musste sie als Zeugin aussagen. Bis dahin war sie in seiner Gewalt und er konnte ihr die Hölle bereiten, denn womöglich war er der Einzige, der die Dämonin und ihre geheimsten Wünsche wirklich kannte.

Der Tod würde sie von all ihren Fesseln befreien und sie konnte endlich frei sein, indem sie zum Wind wurde. Entscheidend war nur, wie sie starb. Glücklich und sie wandelte als sanfte Brise durch die Gegend. Doch mit Zorn im Herzen konnte sie sich mit ihren Vorfahren verbünden und einen Sturm entfesseln. Dann würde sie sich an den lebenden Wesen mit geballter Kraft rächen. In seiner Macht stand es nun, zu entscheiden. Weil es noch einen Weg gab, schlug er diese Alternative ein.

Toyo bewegte sich, hob seine Hand und drehte sich auf dem Absatz um.
 

Kagura hielt ihren Kopf gesenkt, trotzdem sah sie, die Klauenhand auf sich zu kommen. Sie zitterte leicht, nahm sich aber vor, den Todeshieb mit Würde zu ertragen und schloss dabei ihre Augen.

Dieser erfolgte nie und daher richtete sie ihren Blick auf den Dämon. Erstaunlicherweise ging das männliche Wesen zur Tür und klopfte, worauf sein Leibwächter ihn hinausließ. Bevor Masaos Bruder den Eingang zur Zelle verschloss, um sie einzukerkern, erklärte er: "Du hast dir dein Leben erkauft, dennoch kann ich dich vorerst nicht freilassen. Der Bereich ist vermutlich der sicherste Ort auf dem ganzen Planeten, da ich der Einzige bin, der den Zugangscode kennt. Draußen warten zwei meiner besten Leibwächter. Weder von ihnen noch von mir droht dir Gefahr. Später, sobald Naraku unschädlich ist, werde ich über dein weiteres Schicksal entscheiden. Bis dahin genieße deine Zeit und denke daran, es hätte dich schlimmer treffen können!"

Dann fiel die Tür ihres Gefängnisses zum zweiten Mal an diesem Tag zu und sperrte die Geräusche von draußen aus. Kurz ängstigte sich die Windherrscherin, dachte daran, wenn Toyo sie vergaß, würde sie hier drin sterben und verrotten. Seine letzten Worte gaben ihr jedoch Hoffnung.

Dann lächelte Kagura. Es gab noch ein Geheimnis, welches sie weiterhin streng hütete. Um ihre missliche Lage zu verbessern, würde sie es bei gegebener Zeit einsetzen.
 

Toyo gab einige Anweisungen und betrat dann den Eingangsbereich im Erdgeschoss. Hier zögerte er, dachte nach und beobachtete die anderen Wesen im Freien. Nichts Verdächtiges fiel ihm auf, und weil er wusste, sein Bruder sprach noch mit dem Wolf, beschloss er, auf Masao im Arbeitszimmer zu warten, damit sie später ihre gesammelten Informationen austauschen konnten.

Er setzte den ersten Schritt, da wurde er aufgehalten.

Izayoi erschien oben an der Treppe, rief seinen Namen und die Dringlichkeit darin entging ihm nicht. Mit großen Sprüngen rannte er empor und fragte bei der Frau angekommen: "Was ist passiert?"

"Ich muss mit jemand reden, doch nicht hier. Masao ist ...", begann das menschliche Wesen.

"Beschäftigt und will nicht gestört werden", erklärte Toyo sofort, und drehte den Rollstuhl seiner Schwägerin um. Er schob ihn in das schalldichte Zimmer und wollte wissen: "Kannst du es mir mitteilen?"

"Dir vertraue ich. Inuyasha hat mich gerade angerufen. Kanna und er sind vor Naraku geflohen. In seinem Besitz befinden sich wichtige Unterlagen der Spinne."
 

Masao Bruder dachte nicht lange nach, sondern fasste einen Entschluss. Seine Neffe brauchte Hilfe und er würde nicht zögern. Es konnte auch eine Falle sein. Wenn, würde er sich lieber selbst opfern, anstatt den Älteren dort hineintappen zu lassen. Deswegen bat er um die Adresse, befahl Izayoi vorerst um Verschwiegenheit und eilte los. Im Freien winkte er einen jungen blonden Dämon zu sich heran und trat persönlich zu Kazuki und fragte: "Bist du abkömmlich?"

Masaos Leibwächter und Fahrer nickte, denn er hatte keine Anweisungen von seinem Herrn bekommen. Da er wusste, dieser wollte am heutigen Tag das Anwesen nicht mehr verlassen, hatte er Zeit zur freien Verfügung.

"Es geht um Inuyasha", hauchte Toyo dem Hund sehr leise zu und wandte sich an den zweiten Dämon. Dieser sollte ihnen folgen, wurde aber nicht eingeweiht. Masaos Bruder hielt es für besser, ein Geheimnis um das angestrebte Ziel zu machen.

Nur wenig später fuhren sie los.
 

Inuyasha hatte nach dem Gespräch mit seiner Mutter doch noch, in dem kleinen Hotel in der unscheinbaren Nebenstraße, wo sie standen, ein Zimmer genommen, bestellte für seine Stiefschwester etwas zu essen und ging dann wie ein gefangenes Tier unruhig im Raum umher. Die Zeit verging viel zu langsam für ihn, und sobald er am Fenster stand, in der Nähe ein Wagen hielt, zuckte er ein wenig zusammen.

Er war nicht ängstlich, sondern nervös und beneidete das weißhaarige Mädchen um ihre Ruhe.

Plötzlich klingelte sein Handy und er gab sich jede Mühe, nicht ran zu gehen, denn, laut eingestelltem Klingelton, handelte es sich bei dem Anrufer um Naraku. Ununterbrochen wiederholte sich das, in seinen Ohren, penetrante Schellen, bis er es nicht mehr aushielt. Er schnappte sich das Telefon, drückte die Taste und knurrte in den Hörer: "Was?"

"Inuyasha, wo bist du?", forderte die Spinne zu wissen.

"Unterwegs", speiste der Hanyou den Verbrecherlord ab und fügte noch geistesgegenwärtig hinzu. "Um sieben bin ich zurück."

"Gut", sagte Naraku und forderte: "Bei deiner Rückkehr erscheinst du in meinem Büro! Ich warte auf dich."

Danach wurde aufgelegt.

Inuyasha hatte ein ungutes Gefühl und starrte das Handy an. "Scheiße", murmelte er und nannte sich noch selbst 'Baka', denn ihm fiel mit Schrecken ein, jedes Telefon, welches die Familie Sato benutzte, hatte ein GPS-Ortungssystem.

Daraufhin baute er es auseinander, öffnete das Fenster und warf die Einzelteile in verschiedene Richtungen. Dann griff er sofort zu dem Aktenkoffer und forderte Kanna auf: "Los wir müssen hier weg!"

Das Mädchen gehorchte sofort und eilte mit ihm zur Tür.

Der Hanyou riss sie auf und prallte gegen einen silberweißhaarigen Hundedämon, der gerade klopfen wollte. Mit einem leichten Knurren wollte sich Izayois Kind auf das Hindernis stürzen, als er begriff, der vermeintliche Angreifer ähnelte, im Aussehen und Geruch, sehr seinem Vater.

"Onkel", begann Inuyasha hoffnungsvoll.

"Toyo, Misakis Vater", stellte sich Masaos Bruder vor und deutete danach auf das andere Wesen in seiner Begleitung: "Das ist Kazuki, unser Fahrer."

"Naraku weiß, wo wir sind", wies der Neffe hin und berichtete kurz von dem Anruf.

"Dann kommt", bat der Ältere und nickte dem Leibwächter zu. Dieser verstand sofort, den unausgesprochenen Befehl, ging voraus und beobachtete intensiv die Umgebung. Ohne aufgehalten zu werden, erreichten sie den Wagen und fuhren davon.

Dass sein Motorrad zurückblieb, bedauerte der Hanyou, hoffte jedoch von seinem richtigen Vater eine neue, bessere Maschine zu bekommen. Das war das Mindeste, wie er fand, nach allem, was er riskiert hatte.
 

Kapitel 33 - Narakus Miesere
 

Naraku kommt in Zugzwang.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück