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Jagdfieber

Für fünf Wochen nicht mehr ich
von

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Kapitel 1

Schweigend saß ich an meinem Fensterplatz in der Schule und betrachtete die Bäume, die sich leicht im Wind hin und her bewegten.

Es war der vorletzte Schultag vor den Sommerferien, ein Donnerstag also. Es passiert nicht mehr viel hier und auch die Lehrer nahmen die Faxen ihrer Schüler nicht mehr ernst, alle hatten nur ein Wort in den Gedanken: Ferien!
 

Auch meine beste Freundin Chrissy, eigentlich Christina, aber ohne das sie es wirklich wollte wurde sie immer Chrissy genannt.

Sie war all das, was ich nicht war: beliebt, offen und sexy.

Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal mit jemanden anderen freiwillig an dieser Schule ein Wort gewechselt hatte, wenn man sie und die Lehrer ausschloss.

Ich erinnere mich auch nicht daran, das mir mal ein junge hinterher sah, oder sogar beinahe über den Blumenkübel einer alten Frau gestürzt wäre.

Nein, ich bin Lena, verschlossen, in sich gekehrt und ,mit meinen einfachen schwarzen T-Shirts und meinen Jeans, für jeden unsichtbar.
 

"Hey Lena!", raunte sie mir zu und stieß mich in die Seite. Mit einem verträumten "Hm?" drehte ich meinen Kopf leicht in ihre Richtung. Mit einem Augenrollen zeigte sie mit einem Kopfnicken zu unserer Klassenlehrerin, Frau Franken, ziemlich streng und schnell auf die Palme zu bringen.

Sie tippte unruhig mit dem Fuß auf und ab und ich dachte, sie würde mich gleich anschreien, das ich gefälligst aufpassen solle. Mein Blick wanderte wieder von ihrem Fuß hoch zu ihrem Gesicht, welches genervt auf mich herab sah. Dann schlichen meine Augen weiter in Richtung Tafel, an der irgendein geschichtliches Ereignis stand, aber die Jahreszahl fehlte.

Schnell flitzten meine Augen über ihre schlechte Handschrift und entzifferten irgendetwas mit China und Japan, konnten daraus aber nicht wirklich etwas schlussfolgern, also sah ich sie wieder fragend an.

"Weißt du wann der Chinesische-Japanische Krieg anfing, wann er endete und wie lang er ging?", natürlich wusste ich das, ich hab mich schließlich schon vor vier Jahren damit beschäftigt. "Er fing im Jahr 1937 an," ich überlegte kurz und rechnete die Jahre aus " und endete acht Jahre später, 1945.", sie nickte und drehte sich wieder zur restlichen Klasse. Glück gehabt, aber in ihrem Blick sah man das es ihr nur zu Recht gewesen wäre mich dran zu bekommen.

Wir waren eben wie Hund und Katze.
 

Der Unterricht war langweilig, wenn man schon alles wusste und die Stunde hätte selber führen können. Und somit verging langsam die letzte Stunde an diesem Tag.

Das schrille, aber leise Klingeln unserer halb kaputten Schulglocke hallte durch die Klassenzimmer und Flure unseres fünfstöckigen Gymnasiums.

Meine Klasse war wie aus einer Fernsehsendung, sobald man unsere Glocke schrillen hörte waren alle aufgesprungen, schulterten ihre Taschen in Sekunden und pressten sich durch die Menge aus der Tür. Rannten durch das Schulgebäude bis nach draußen um endlich ihren Tätigkeiten nach zu gehen. Nur wir, Chrissy und ich, blieben wie jeden Tag immer Zimmer zurück, manchmal mit ein paar anderen Mädchen. Heute aber nicht, auch Frau Franken hatte den Raum schon verlassen.
 

In einem gemäßigten Tempo standen wir auf und warfen das Schulzeug einfach irgendwie in unsere Taschen.

"Was machst du heute noch?" fragte sie und schulterte die Tasche. "Nichts.", Nichts bedeutete bei mir nichts anderes als Animes schauen, Mangas lesen oder ein bisschen auf meinem Blog posten. "Und Morgen?" ging der Verhör weiter.

"Auch nichts, warum fragst du?"

"Da wir ja zusammen mit meinen Eltern in den Urlaub fliegen, wollte ich mit dir mal shoppen gehen, weil...", sie stockte und musterte mich "so bekommst du nie einen Freund."

Ich hasste sie dafür, für diesen Satz. Ich brauchte keinen Freund, und davon bin ich seit Jahren fest überzeugt, nur sie nicht.

"Also...?" fragte sie als ich seit ein paar Minuten nicht geantwortet hatte und wir uns bereits an der zweiten der vier Kreuzungen befanden, die auf unserem Weg lagen.

"Wenn du dafür nicht mehr nervst, gut." "Yes!" jubelte es neben mir und die restliche Strecke lang lag ein breites Grinsen in ihrem Gesicht und ich hörte schon mein Portmonee jammern.
 

"Also dann, bis Morgen, ich hole dich ab." lachte sie mich an und von drinnen war schon mein Vater zu hören, der lautstark ACDC hörte, während er Staub saugte. Ich nickte bloß, da ich nicht gegen den Krach anschreien wollte.

Ich schaute nach links, dann rechts. eine dumme Angewohnheit bevor ich ins Haus ging, und entdeckte einen Jungen, er war genauso unsichtbar gekleidet wie ich und tippte auf seinem Handy. Dann folgte ein Gepolter, das Geräusch als würde etwas auf den Boden fallen, und ich küsste den Fußweg.

"Sorry, Sorry, Sorry." entschuldigte er sich hektisch und hielt mir die Hand hin, welche ich dankend annahm und mir aufstehen helfen lies.

Christina beachtete er gar nicht, welche dem Geschehen mit riesengroßen Froschaugen verfolgte. Aber ich wollte mir darauf nichts einbilden, er machte das wahrscheinlich nur weil er in mich hinein gerannt war.

Dann verabschiedete er sich und ging seiner Wege, drehte sich nur nach einem "Oho..." von Chrissy um und schüttelte grinsend den Kopf, auch ich verabschiedete mich, von ihr und davor von ihm.
 

"Ich bin wieder da!" lieferte ich mir ein Duell mit dem Staubsauger, welcher zu gewinnen schien.

Leise schlüpfte ich aus meinen Schuhen und schlich mich an der Tür vorbei in mein Zimmer. Dort schmiss ich mich auf mein Bett und klappte den Laptop auf.

"25 E-Mails..." murmelte ich leise vor mich hin während ich durch die Werbung scrollte, 75% auf Unterwäsche, 20% auf alle Sofas...

Löschen, Löschen, Löschen...
 

"Lena?!" rief es von unten und die Musik wurde leiser, bis auch der Staubsauger verstummte. Sie mussten meine Schuhe gesehen haben.

"Ja?" "Komm runter, da ist ein Paket für dich." stöhnend klappte ich den Laptop zu und sprang förmlich nach unten. Knapp vor einem großen Karton stand ich auf der Treppe und beäugte ihn.

Hatte ich wirklich so viel bestellt?, mit einem Schulterzucken hob ich ihn hoch und stellte ihn nachdem ich meine Zimmertüre hüpfend mit dem linken Fuß zugestoßen hatte auf mein Bett, griff nach einem sauberen Messer, was ich eigentlich zum Apfelschneiden benutzen wollte, und zerschnitt das Klebeband.
 

Black Butler, Übel Blatt und die ganze House of night-Saga, dafür war jetzt also mein Taschengeld für diesen Monat draufgegangen...

Mit dem ersten Band von Übel Blatt warf ich mich neben den Karton und lass nicht mal das erste Kapitel, als mein Vater schon wieder nach mir rief.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  notadamnthing
2013-09-08T16:38:26+00:00 08.09.2013 18:38
Hallo:) ich dachte mal ich schreib dir ein Kommentar zu deiner fanfic. Ich hatte zwischen durch ein paar Problem gehabt mir vorzustellen wo wer ist, als der Typ gegen sie gelaufen ist. Und ich finde es ein bisschen schade dass man noch nicht so ganz erfährt worum es in deiner fanfic geht. Aber ich werde weiterlesen weil ich deinen schreibstil als sehr angenehm empfinde. Also schreib fleißig weiter.


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