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Three Wishes and the big love

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel ist aus Sasukes Sicht geschrieben und ich hoffe es gefällt euch :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So mal wieder ein Kapitel. Hoffe es gefällt Euch und Kommis nicht vergessen :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo Leute!!! Ich weiß, ich hab euch lange warten lassen, aber ich verspreche Besserung. Ich hoffe sehr, dass euch dieses Kapitel genauso gefällt wie die anderen und Vielen Dank fürs Lesen. Komplett anzeigen
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So jetzt gibt es im alten Jahr noch ein neues Kapitel. Ich hoffe, dass es Euch gefällt und ihr fleißig Kommentare hinterlasst. Viel Spass beim Lesen! Komplett anzeigen
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Es tut mir so leid, dass ich erst jetzt weiterschreibe. Hätte dieses erste halbe Jahr viel Stess um die Ohren. Ich hoffe, trotzdem ihr bleibt mir treu und euch gefällt Die Fortsetzung. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein kleines Kapitel, jedoch hoffe ich es gefällt euch trotzdem. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Mal wieder ein neues Kapitel. Ein etwas längeres :)
Ich hoffe sehr, dass es euch gefällt. Komplett anzeigen

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Prolog

Hallo!! Mein Name ist Sakura Haruno und ich bin 17 Jahre alt. Ich bin Schülerin der American Highschool und das ist meine Geschichte.
 

Boah, das gibt’s doch nicht. Ausgerechnet heute müssen wir im Unterricht „Die berühmtesten Liebespaare der Filmgeschichte“ durchnehmen. Da sieht man wieder … schlimmer geht immer.

Die Liebespaare in den Filmen bleiben meist solange zusammen bis einer stirbt und dann …

… ja nix und dann … dann ist nämlich der Film zu Ende, aber wahre Leben geht weiter.

Aber welche Paare hat die Filmproduktion denn hervorgebracht?
 

Da wären zum einen „Jack & Rose“, welche durch das Sinken der Titanic nie zusammen glücklich werden konnten. „Susi & Strolch“, der Bad Boy und die Diva … jaja Hund müsste man sein … die werden wenigstens glücklich zusammen. „Baby & Johnny“, die es nicht nur auf der Tanzfläche heiß hergehen lassen haben und trotz widriger Umstände am Ende doch zusammen finden. Dann noch die Lovestory der Neuzeit mit „Bella & Edward“ und so schwer diese Beziehung auch sein möge … sie bekommen es irgendwie hin und bleiben bis in alle Zeit glücklich zusammen. Selbst das Verbrecherpäärchen Bonnie & Clyde haben sich bis zum Schluss geliebt.

Aber jetzt kommt das Non plus ultra.

Shakespeare.

Die Geschichte zwischen zwei verfeindeten Familien und die ganz, ganz große Liebe. Diese Liebe überwindet sogar den Tod. Romeo, der seiner Julia in den Tod folgt. Sooo romantisch. Aber es ist so surreal. Das gibt es einfach im wirklichen Leben nicht.

Also was lernen wir daraus? Das Leben ist nun mal kein Märchen. Muss man sich erst in den falschen verlieben um den richtigen zufinden? Wenn ja, kommt dann der Richtige auf einem weißen Schimmel angeritten und ruft „Hier bin ich“. Oder aber man ich selber nicht die Richtige oder vielleicht sind die Richtigen alle schwul.

Danke Shakespeare. Danke für garnichts. Diese Illusion, dass jedes Mädchen eine Prinzessin ist und ihren Traumprinz findet , welcher bis an Ihr Lebensende bei ihr bleibt.

So ein verdammter Mist. Das gibt es in einer Traumwelt von Hollywood, aber nicht im echten Leben.

Während ich so tue als würde ich zuhören, beobachte ich meine Mitschüler. Jeden kann man in eine Gruppe einteilen. Zum einen wären da die Machos … sie halten sich für supercool und supersexy, und haben aber rein gar nichts in der Birne, außer vielleicht ihr Aussehen

Die Prinzessinen, die sich die Nägel feilen, die Machos anhimmeln und hoffen das Ihr Romeo bald auf einem weißen Gaul angeritten kommt. Dann wären noch die Punker, Junkies, die sehr Emotionalen und die Homosexuellen.

Ich muss zugeben von allen sind mir Letztere am liebsten.
 

Aber jeder hier zählt zu einer Gruppe. Niemand ist allein und gehört irgendwo dazu.

„Ich soll also zuerst das Mädchen nackt sehen, bevor ich sie mit in mein Bett? Das ist die Moral der ganzen Liebeskiste?? Das heißt, das jeder Kerl vorher gucken sollte ,ob sich keine Mogelpackung darunter mischt,“ sagt Sai und die dösende Klasse widmet schlagartig seine ganze Aufmerksamkeit nur Ihm.

„So hätte ich das jetzt nicht ausgedrückt, aber im Großen und Ganzen hast du recht“, antwortet Miss Kurenai.

„Gut“, sagt Sai, „dann werde ich das ab jetzt mal tun, cshließlich will ich ja keine Katze im Sack.“

Die ganze Klasse gröllt vor Lachen und Miss Kurenai wird rot.

Sai ist der Einzige, der sich ungestraft erlauben kann so etwas zu sagen. Er schafft es überall dazu zugehören. Er ist nicht nur befreundet mit den Anführern der anderen Gruppen und total beliebt bei jedem Lehrer, nein … er ist auch mein Ex. Er ist der König unter der königlichen Familie. Ich wünschte, ich könnte das auch. So zu sein, das ich dazugehöre.

Er hat mich wegen Karin Hebi, diese Oberzicke, verlassen.Seitdem bin ich unsichtbar. Außer meinen besten Freunden Naruto und Ino und wenigen Bekannten gehöre ich zu niemanden. Aber wenigstens lassen sie mich soweit in Ruhe … manchmal sehe ich zwar wie sie tuscheln, wenn ich vorbeigehe, aber sie sagen nichts. Gut so.

Ich schaue verträumt durch die Klasse und blicke nach links. Ich erstarre. Schwarze Augen. Nachtschwarze Augen sehen mich an.

Das ist unmöglich. Eigentlich sollte da ein leerer Tisch stehen und einen ungehinderten Ausblick durch das Fenster nach draußen geben.

Aber da sitzt er … Ein Junge kaum älter als ich. Seine schwarzen Augen scheinen mich zu durchbohren. Er hat ebenso schwarze Haare, welche etwas länger sind und am Hinterkopf abstehen. Er hat eine makellose Haut, welche silbrig glänzt.

Er starrt mich unentwegt und so intensiv an, das ich das Gefühl habe, sein Blick würde sich in meine Haut brennen.

Sein Blick ist animalisch. Zum einen sanft wie die Augen eines Pferdes und gleichzeitig aber auch wild wie die eines Wolfs.

Ich nehme im Hintergrund noch die eintönige Stimme Miss Kurenais wahr, bevor sie allmählich zu verschwimmen beginnt.

Wer ist er? Wer zur Hölle ist er? Ich blinzle heftig und versuche damit vergeblich die Umrisse wieder klarer werden zu lassen.

Ich sehe nur nachtschwarze Augen, die mich verschlingen. Ich erschaudere. Hier stimmt irgendetwas definitiv nicht. Verzweifelt versuche ich den Blick abzuwenden, doch es ist verdammt schwer. Als würden meine Augen sich weigern den Blick von Ihm abzulassen.

Ich atme tief durch, als ich vor mir die dunkelgrüne Tafel erblicke, aber spüre seinen Blick immer noch auf mir. Mein Körper erzittert und ich bekomme eine Gänsehaut.

Als es endlich zur Pause klingelt, packe ich meine Sachen zusammen und schaue noch einmal nach links und … Nichts.

Ich bin verwirrt. Nicht nur das er von dem Tisch verschwunden ist … nein er ist aus dem Klassenzimmer verschwunden. Ich nehme meine Tasche und fliehe aus dem Raum.
 

Auf dem Schulhof hole ich tief Luft und lasse mich langsam auf eine Bank sinken. Ohne es zu wollen blicke ich genau in eine Richtung und spüre dieses hässliche Ziehen in meiner Brust. Da steht er … der beliebteste Schüler der American High, der Captain der Footballmannschaft und mein EX … Sai Nagoya. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, steht neben ihm seine Neue … Karin Hebi. Es gibt keinen den sie nicht schon hatte.

In mir steigt Galle hoch und ich habe das Gefühl gleich umzukippen.
 

„Hi. OMG … Sakura, du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen“, höre ich Narutos Stimme und drehe mich langsam zu ihm. Er schaut mich besorgt und Ino die neben ihm steht, tut es ihm gleich. „Was ist den los?“, fragt sie aber im nächsten Moment scheint Ihr der Grund dafür klar.

Naruto und Ino sind meine besten Freunde und gehören genau wie Sai, ebenfalls zur königlichen Familie. Sie sind reich und beliebt. Aber sie halten immer zu mir und ich kann mich immer auf ihn verlassen.
 

Ein leichter Windzug lässt mich den Kopf nach rechts drehen … da sind sie wieder. Die schwarzen Augen von vorhin. Auch jetzt scheint sein Blick an mir zu kleben … vielleicht versucht er auch mich zu studieren wie ich es sonst auch mache. „Was ist den da, Sakura?“, fragt Naruto. Ich zeige mit dem Kopf in die Richtung des schwarzäugigen und sage mit leiser Stimme, „er beobachtet mich schon die Ganze Zeit?“

„Wer?“, fragt jetzt auch Ino und folgt meinem Blick. Leicht skeptisch sieht Naruto mich an. „Geht es dir nicht gut, Sakura?“ Ich sehe ihn verwirrt an. „Mir geht’s es gut. Wieso?“ „Da steht niemand,“ sagt Ino und mustert mich besorgt. Verständnislos sehe ich die beiden an und blicke wieder in die Richtung des mysteriösen Schülers. Er ist weg.

Ich blicke mich um, aber er ist nirgends zusehen. „Ich werde verrückt,“ sage ich leise und lege den Kopf in meine Hände.

Ich bin verrückt. So einfach ist das. Ich sehe jemanden der gar nicht da ist und blamiere mich vor meinen besten Freunden. Wie peinlich.
 

„Hey hörst du mir überhaupt zu?“, schnauzt mich Ino an. Ich drehe mich leicht zu Ihr. „Die Pause ist zu Ende. Kommst du?“ „Ja ja“, murmle ich leise und blicke noch einmal in die Richtung in der der Fremde noch vor ein paar Minuten,meiner Meinung nach, gestanden hat. Doch da ist niemand. Seufzend wende ich mich meinen Freunden zu und folgen ihnen ins Schulgebäude. Es kommen uns Leute entgegen die winken und lächelnd grüßen. Seitdem Naruto sich als schwul geoutet hat ist es schlimmer geworden. Es ist so, als wäre er in der Familie der Königlichen einen Rang aufgestiegen.
 

Aber ich freue mich für ihn. Er ist ein herzensguter Mensch und immer für einen da. Er hatte solche Angst von den anderen verstoßen zu werden, dass er es ganze 2 Jahre geheim gehalten hat und dann hat er endlich den Mut gehabt, zuerst seinen Eltern und dann der ganzen Schule es zu sagen. Wahnsinn. Ich bewundere ihn dafür und ehrlich ich hatte manchmal auch gern so viel Mut wie er. Vielleicht würde ich mich dann nicht mehr so unsichtbar fühlen. Wer weiß.

Den ganzen Tag über habe ich das Gefühl beobachtet zu werden. Von Ihm. In jedem Raum, in jeder Pause spüre ich seine Blicke auf mir, aber wenn ich mich in die Richtung drehe ist von ihm nichts zusehen.
 

In der Schulkantine hole ich mir einen kleinen Salat und setzte mich an einen Tisch. Während ich in meinem Salat rumstochere, hebe ich den Blick und … . WUMM. Da sind sie wieder. Diese wunderschönen schwarzen Augen. Er starrt mich an … nur mich. Ich schlucke hart. Ich hab das Gefühl zu ertrinken.

„Man ist das ein Tag“, höre ich Naruto sagen und zucke zusammen. Unwillkürlich blicke ich kurz zu meinem besten Freund, bevor ich mich zu dem Fremden umdrehe. Er ist weg. Das darf doch wohl nicht wahr sein. Ich beschließe zur Not doch mal einen Arzt aufzusuchen. Das ist nicht mehr normal. Ich bin nicht normal. Vielleicht ist das auch der Grund, warum Sai mich verlassen hat. Schnell schiebe ich diesen Gedanken bei Seite. So ein Blödsinn. Ich hab noch nie Menschen gesehen, wo keine sind. Ich beschließe nicht mehr länger an diesen Kerl zu denken und sehe aus dem Fenster. Es hat zu regnen begonnen. Also werde ich wahrscheinlich wieder durchnässt nach Hause kommen.
 

Nach der letzten Stunde betrete ich erleichtert den Schulhof. Ich habe sie die ganze Zeit gespürt. Diese Blicke. Ich hatte das Verlangen mich umzudrehen, um zu sehen, ob es mein Fremder ist, aber ich habe meinem Körper verboten diesem Verlangen nachzukommen. Meine Haut fühlt sich an, als würde sie immer noch unter seinen Blicken brennen.

Ich ziehe meine Kapuze über den Kopf und schlängele mich durch die Menge hindurch Richtung Ausgang. Auf dem Parkplatz hat sich bereits eine Schlange mit Autos gebildet und ich kann aus den Augenwinkel erkennen, dass sowohl Naruto als auch Ino, mir aus ihren Wagen zuwinken. Da ich nur knapp 10 Minuten zu Fuß nach Hause brauche, habe ich weder Auto noch bin ich auf einen Bus angewiesen.
 

Ich quetsche mich durch eine Gruppe Acht – Klässler und gehe zügig nach Hause. Das Laufen an der frischen Luft und der Regen, haben mir geholfen den Kopf freizukriegen. Als ich die Tür aufschließe, ist alles ruhig. Meine Mutter ist also noch nicht zu hause. Ich ziehe meine Schuhe aus und hänge meine Jacke an die Garderobe. Danach begebe ich mich mit meiner Tasche in die Küche. Gerade als ich überlege, was ich heute kochen könnte, höre ich das Klicken der Tür. Aha. Meine Mutter ist da. Diese kommt freudestrahlend in die Küche und packt unser Abendessen aus. Chinesisch. Lecker.

„Wie war dein Tag, Schatz“, fragt meine Mutter lächelnd. „Gut, Mum.“ „Und was du jemanden kennengelernt?“, fragt sie hoffnungsvoll. Ich stöhne. Seit meiner Trennung von Sai, fragt sie mich das jeden Tag. Wie nervig. Ich nehme meine Schale mit dem Abendessen und einer Flasche Wasser und verziehe mich in mein Zimmer.

Ich setze mich an meinen Schreibtisch und mache mich über mein Essen her. Seit dem Tod meines Vaters, versucht meine Mutter wirklich alles um mich glücklich zu machen. Ich würde mich freuen, wenn sie endlich jemanden kennenlernen würde. Ich denke sie fühlt sich manchmal schon recht einsam, dennoch scheint sie glücklich zu sein. Nach dem Essen, verkrümle ich mich in mein schönes weiches Bett. Ich brauche dringend etwas Ruhe, der Tag war eindeutig zu … sagen wir speziell.
 

Ich träume. Und was ich träume. Ich träume von nachtschwarzen Augen, ebenso schwarzen Haaren, silbriger Haut und einem Mund … dieser Mund … ich nähere mich im langsam, möchte ihn berühren. Ich streiche sacht mit meinem Finger über seine Lippen. Sie fühlen sich so echt an.

„Bist du dann langsam fertig“, höre ich eine männliche Stimme. Schlagartig bin ich hell wach. Er liegt neben mir, in meinem Bett. Mein Fremder. Ich springe auf und versuche dabei die Decke, die sich um meine Beine geschlungen hat, wegzutreten. „Können wir das jetzt bitte einfach hinter uns bringen“, höre ich seine Stimme wieder. Sie ist atemberaubend schön. Ich versuche zur Tür zulaufen und stürze. Mit einem lauten Knall lande ich auf dem Boden. Das war hart. „Ja, okay ...“, ertönt die etwas belustigte Stimme des Fremden.

Er streckt mir seine Hand entgegen und ohne zu zögern ergreife ich sie. Mit einem Ruck zieht er mich auf die Beine. Mit zitternden Knien bleibe ich vor ihm stehen. Ich will schreien und wegrennen, doch ich kann mich nicht bewegen. Ich bin wie gelähmt. Kann ihn nur ungläubig anstarren. Ich muss träumen. Definitiv.

Er geht langsam an mir vorbei zum Fenster und dreht sich dann zu mir um. Ich lasse ihn keine Sekunde aus den Augen. Als er das so lässig am Fensterbrett gelehnt da steht, verschlägt es mir den Atem.
 

Scheiße sieht der gut aus. Wie ein Gott. In verwaschener Jeans und einem enganliegenden schwarzen T-Shirt, unter dem sich seine Muskeln abzeichnen. Mein Mund wird trocken. Sein Gesicht, sein wunderschönes Gesicht. Hell, silbrig schimmernd und makellos. Er hat hohe Wangenknochen und ein markantes Kinn und er ist größer als ich gedacht hätte.

Er zieht die Augenbrauen nach oben und fragt „Bist du jetzt endlich mit der Musterung fertig?Schön. Dann können wir, ja endlich zu den Wichtigen Sachen kommen.“ Ich bewege mich immer noch nicht und bin unfähig etwas zu erwidern.

„Hast du nun endlich einen Wunsch, oder nicht?“

In dem Moment wird mir klar, das ich nicht träume. Ich schreie.

Ich sitze gerade, von meinem Auftrag zurückgekommen, auf meinem niegelnagelneuem Teppich und entspanne mich. Der letzte Auftrag hat mich gerade einmal 15 Minuten gedauert. Mein Herr war ein alter Mann, der kurz davor war das Zeitliche zu segnen. Er hat sich Gesundheit gewünscht und das er nochmal 30 ist. In seiner Situation hätte sich das manch anderer auch gewünscht. Der dritte Wunsch hat mich etwas mehr Zeit geraubt. Nachdem ich ihm seine 2 ersten Wünsche erfüllt hatte, überlegte er lange. Im Fernsehen, welcher gerade lief, anscheinend um das sterben schöner zu machen, kam gerade so eine sinnlose Schuhwerbung. Verlauf: Postmann bringt Paket, Frau öffnet Tür und schreit und der Postmann schreit auch. Wie sinnlos. Der 30-jährige vor mir räusperte sich und wünschte sich was. Innerhalb von 1 Minute, stand nun eine vollbusige, blonde 20 – jährige neben ihm und lächelt ihn an. Doch nachdem diese Schuhwerbung, irgendwas mit Z , nochmals lief war für die Blondine, der Herr neben ihr, Geschichte. Sie kreischt.

Ich werde jäh aus meinen Gedanken gerissen, als mich ein starker Sog erfasst und wie ein Turnado umher wirbelt.

Ich befinde mich in einem Klassenzimmer. In einem typisch amerikanischen Klassenzimmer. Ich sitze in der hintersten Reihe des Zimmer an einem leeren Tisch. An dem Tisch neben mir sitzt ein Mädchen und sofort weiß ich das sie sich etwas gewünscht haben muss. Sie hat langes rosafarbenes Haar, das ihr bis zur Mitte des Rückens geht. Wie außergewöhnlich. Rosafarbenes Haar. Sie dreht sich zu mir um und blickt mir geradewegs in die Augen. Ihre grünen Augen sehen mich ungläubig an. Hm. Ich fixiere Ihren Blicken. Wünscht dir was? Nun mach schon. Schreie ich ihr in Gedanken entgegen, aber sie erwidert nichts. Als sie ihren Blick vergeblich abzuwenden versucht, muss ich ein schmunzeln unterdrücken. Sie bietet tatsächlich all Ihre Kraft auf mich nicht mehr länger ansehen zu müssen und schafft es. Ich bleibe noch eine Weile hier sitzen und beobachte sie. Sie wünscht sich jedoch nichts und ich verschwinde. In jeder ihrer Stunden und Pausen, hoffe ich das sie sich etwas wünscht doch sie tut es nicht. Wenn sich unsere Blicke treffen schweigt sie immer nur. Wie nervig. Auf dem Pausenhof lehne ich mich an eine Wand und beobachte sie. Sie starrt zu einem Typen hinüber, der für meinen Geschmack etwas zu schmalzig ist und sich gerade in leidenschaftlicher Umarmung mit, ich nehme an seine Freundin, vergnügt. Endlich sie dreht sich zu mir. Wieder starren wir uns gegenseitig und sie wünscht sich nichts.

Zwei Leute gehen auf sie zu und reden auf sie ein. Was hat sie vor? Ich kann genau hören, das sie den einen fragt „Wer ist er?“ … Sie meint mich? Das wird noch lustig. Ich verschwinde.

Den ganzen Tag über versuche ich sie dazu zubringen, sich etwas zu wünschen, aber nichts.

Ich bin schon seit 5 Stunden, 39 Minuten und 12 Sekunden hier und ich spüre wie ich altere.

Seit ich hier bin hat sich mein Aussehen verändert. Meine Haare und Nägel sind länger und auch meine Haut sieht älter aus. Zwar ist das für einen Menschen nicht sichtbar, aber ich sehe jeden Millimeter, der sich verändert. Ich hoffe, ich kann bald nach Hause. Dort altere ich wenigstens nicht mehr.

Die Zeit vergeht und kein einziger Wunsch verlässt Ihren Mund. Ich könnte durchdrehen. Das einzig Positive in dieser Welt ist die Kleidung. Ich trage eine Jeans und ein T-Shirt. So sehe ich aus wie die Schüler der American High.

In der Zwischenzeit ist es schon Abend geworden und die Sonne versinkt langsam am Horizont.

Ich muss dringend etwas unternehmen. Seit über 7 Stunden bin ich schon auf der Erde und will endlich nach Hause. Ich beschließe, sie aufzusuchen.

Sie liegt friedlich schlafend in ihrem Bett. Ich lege mich auf die andere Seite und schaue ihr ins Gesicht. Eigentlich sieht sie nicht so aus, als ob sie einen Wunsch nötig hätte. Sie öffnet Ihre Augen und starrt mich an. Ihre Hand bewegt sich auf mich zu und ihre Finger streichen sanft über meine Lippen. Was zu Teufel tut sie da? Sie beugt sich etwas zu mir. „Bist du dann langsam fertig?“, frage ich sie. Sie sieht mich verdattert an. Verzweifelt versucht sich sie von der Decke zubefreien und zur Tür zu laufen. Sie fällt. Belustigt von dieser Szene, strecke ich Ihr meine Hand hin, welche sie ohne zögern ergreift und ziehe sie auf die Füße. Ich bin überrascht. Sie schreit nicht. Sonst versetze ich alle immer in hysterisches Gekreische, aber bei Ihr kein Laut. Seltsam. Langsam schlendere ich an Ihr vorbei zum Fenster. Sehnsüchtig schaue ich in den Himmel, bevor ich mich wieder zu ihr umdrehe. Sie mustert mich und ich tue es Ihr nach. Wie schon gesagt, sieht sie nicht aus wie ein Mädchen, dass Wünsche nötig hätte. Sie ist nicht dünn, aber auch nicht dick. Sie hat eine schöne Figur, wie ich finde. Aber ich habe auch schon Mädchen mit weniger, denn Wunsch erfüllt, so auszusehen wie ein Magermodel. Ihre rosafarbene Haare sind definitiv etwas besonderes und sie passen so gut zu ihren grünen Augen. Ihre Wangen sind leicht gerötet, aber ich kann keinen Makel an ihrer Haut erkennen. Sie mustert mich immer noch. In der Zeit, in der wir uns gegenseitig gemustert haben, sind ihre Haare um 3 Millimeter gewachsen und auch ihre Fingernägel sind länger geworden. Ihre Augen leuchten und das rot auf ihren Wangen verblasst. „Bist du jetzt endlich mit der Musterung fertig?Schön. Dann können wir, ja endlich zu den Wichtigen Sachen kommen.“, sage ich genervt. Sie regt sich nicht. Na gut. Dann anders.

„Hast du nun endlich einen Wunsch, oder nicht?“

In diesem Moment sehe ich in ihren Augen etwas blitzen und sie schreit.
 

Sie schreit. Natürlich. Das war ja klar. Wie sollte es auch anders sein. Alle sterblichen Frauen tun so etwas. Sie ist genau wie alle anderen. Aber vielleicht komme ich jetzt schneller voran.

„Komm bloß nicht näher“, schreit sie und greift nach ihrer Schreibtischlampe. Sie versucht mit der Lampe in der Hand und den Blick auf mich geheftet zur Tür zu gelangen. Doch die Schnur der Lampe schlängelt sich um Ihre Beine und sie stürzt wieder. Oh, Mann. Ich gehe auf sie zu und reiche Ihr meine Hand. Sie versucht ängstlich vor mir weg zu rutschen. „Bleib weg! Ich schreie. Meine Mutter wird hineinstürzen und die Polizei verständigen.“, sagt sie mit zittriger Stimme.

Aha. So soll das Spielchen also laufen, na dann. „Du hast schon geschrieen“, sage ich ruhig. „Außerdem würdest du dich komplett lächerlich machen. Lass sie ruhig hereinkommen. Sie würde dich wahrscheinlich zum nächsten Arzt schleifen, genauso wie es deine Freunde machen wollten. Niemand außer dir kann mich sehen, hören oder fühlen niemand. Deswegen wärst du dann die Idiotin, nicht ich.“ Sie schaut mich mit großen Augen an. „Also bist du unsichtbar,“ stellt sie unsicher fest. „Ja, das bin ich“, antworte ich. Langsam geht mir das auf die nerven. Wünsch dir doch endlich was.

„Wer bist du?“, fragt sie leise. Ich spüre wie mein Körper von Blitzen durchzuckt wird. Es ist äußerst unangenehm. Als würde meine gesamte Kraft entweichen. Wenn jemand eine direkte Frage stellt, passiert so etwas und ich muss wahrheitsgemäß antworten. „Ich bin ein Dschinn“, antworte ich schnell. „Ein Dschinn? Und warum bist du hier?“ Wieder dieses Zucken. „Ja. Ich bin hier, weil Ihr Euch etwas gewünscht habt, Herrin.“ „Herrin?“ „Ja. Ihr habt Euch gewünscht glücklich zu sein und ich bin solange hier bis ich euch 3 Wünsche erfüllt habe.“ Ihre Stirn zieht sich in Falten. Sie sehe wie ihr Mund sich öffnet und sofort wieder schließt. „Ich habe mir schon oft etwas gewünscht“, sagt sie und fixiert mich. „Ja schon, aber das war ein wahrer Wunsch der aus dem Herzen kommt. Deswegen bin ich hier, Herrin?“

Sie lacht. Sie lacht. Komisch. Noch nie hat irgendjemand darüber gelacht. Ich würde das gerne beschleunigen. Es sind schon mehr als 7 Stunden vergangen, die ich nicht zurückbekomme. „Wie heißt du?“, fragt sie mich, als sie sich beruhigt hat. Verdammter Mist wieso will sie etwas über mich wissen. Sonst war es immer anders. 3 Wünsche überlegt, erfüllt und fertig. Noch nie hat sich jemand für mich interessiert. Was soll das? Wieder diese Blitze und mein ganzer Körper zuckt.

„Ich habe keinen Namen, Herrin. Ihr könnt mich nennen wie Ihr wollt“, antworte ich zuckend. „Du musst doch einen Namen haben“, hakt sie nach. Verdammt. „Man nennt mich in meiner Welt Sasuke.“ Hoffentlich gibt sie endlich Ruhe und überlegt sich Wünsche.

„Können wir diese Förmlichkeiten bitte bei seite legen und uns auf das Wesentliche konzentrieren. Ich bin seit fast 8 Stunden da. 8 Stunden meines Lebens, die ich nicht zurückbekomme. Können wir bitte diese ganze Angelegenheit beschleunigen“, frage ich etwas gereizt.

„Was beschleunigen“, flüstert sie.

„Das mit deinen 3 Wünschen. Welches ist dein erster Wunsch? Ich möchte gerne wieder nach Hause, nach Akatsuki, wenn wir also so schnell wie möglich alle 3 Wünsche, bis zum …“

„Was für Wünsche?“, sprudelt es nur so aus ihr heraus. Ich hör sie schwer atmen. Wow. Sie rastet aus. Ich frage mich, ob sie mir die letzten Minuten nicht zugehört hat, aber gut, dann erzähle ich es nochmal. Am besten ich ändere meine Taktik. Hauptsache es löst diese verdammte Wünscherei aus. Vielleicht sollte ich es leicht, locker und fröhlich rüberbringen. „Also dann fange ich noch einmal von vorn an. Ich bin ein Dschinn. Ich bin hier um dir 3 Wünsche zu erfüllen. Du hast dir in der Stunde mit den „Liebespaaren der Filmgeschichte“ gewünscht endlich wieder glücklich zu sein. Da das ein wirklicher, wahrer Wunsch, aus den Tiefen deines Herzens war und du Glück hattest, bin ich hier. Ich wurde damit beauftragt, auf die Erde zu kommen und dir diese Wünsche zu erfüllen. Es wäre wirklich fantastisch, wenn du mir jetzt deine Wünsche nennen könntest, am besten jetzt sofort, denn solange ich dir deine Wünsche nicht erfüllt habe, hänge ich hier fest und kann nicht in meine eigene Welt zurück. Also sag mir was du dir wünscht. Sag nur ´Ich wünsche mir eine schlankere Figur` und wir bringen die ganze Geschichte ins Rollen, Herrin“, sage ich und verdrehe die Augen.

„Geh … geh weg“, flüstert sie, als versuche sie einen bösen Traum loszuwerden. „Ich würde gerne gehen. Wünsch dir das dreimal und ich verschwinde und du wirst vergessen, das ich jemals hier und kannst dein Leben so weiter leben wie bisher. Dann kann ich endlich nach Akatsuki zurück. Also sage nur ` Ich wünsche mir` und setze etwas Passendes ein.“ Ich warte … ich warte und ich warte.

„Was ist denn Akatsuki“, fragt sie leise.

Wieder eine direkte Frage, der ich nicht ausweichen kann. Ich habe das Gefühl, als würde ich von 100 Blitzen getroffen. Ich bin ehrlich gesagt immer noch geschockt, dass sie sich nach anderen Dingen erkundigt, als nach ihren Wünschen. Diese Blitze, die mich bei jeder ihrer Fragen durchschießen, ist das Ergebnis zwischen der Verbindung von ihr und mir. Ich kann einfach ihren direkten Fragen und Befehlen meiner Herrin nicht ausweichen und je mehr sich einer meiner Herren Antworten wünscht, desto stärker werden die Blitze. Mein Körper zuckt unwillkürlich und es scheint mein Hirn zu elektrisieren. Ich versuche mich wieder auf ihre Frage zu konzentrieren und antworte schnell, damit das Gefühl verschwindet.

„Akatsuki ist meine Welt und in diese würde ich gerne zurückkehren. Dankeschön. Ich werde in dieser Welt nicht älter, Dschinn altern genauso wie Menschen, solange wir auf der Erde sind, um Wünsche zu erfüllen, was so viel heißt, das du mich inzwischen“, ich blicke auf die Uhr an der Wand, „ 8 Stunden, 13 Minuten und 49 Sekunden meines Lebens gekostet hast.“

In der Zeit, in der wir uns bisher unterhalten haben, konnte ich beobachten wie sie Stück für Stück vor meinen Augen altert. Für Menschen ist es nicht sichtbar, aber ich bemerke jeden veränderten Millimeter. Plötzlich kommt mir in den Sinn, dass ich in dieser Zeit genauso gealtert sein muss. Übelkeit steigt in mir auf. Ich schaue in ihr Gesicht. Sie sieht mich ungläubig und skeptisch an. Verdammte Scheiße. Jede Sekunde, die sie damit vergeudet an mir zu zweifeln, kostet mir wertvolle Zeit meines Lebens. Noch bevor ich es verhindern kann, höre ich schon meine Stimme sagen, „Schau mal, ich beweise es dir.“ Ich beiße mir auf die Zunge. Ich bin verzweifelter, als ich mir das anmerken lassen will, aber ich muss sie dringend von mir überzeugen. Da steht ein Dschinn vor ihr, der ihr 3 Wünsche erfüllt und ihre Träume wahr werden lassen kann, braucht sie einen Beweis. Ja, gut dann brennt selbst mir mal eine Sicherung durch.

Wie Lächerlich.

Einmal typischer Schul – Mädchenwunsch. Ich strecke meinen Arm nach vorne aus und zeige mit dem Finger auf sie. Sie tastet nach ihrer Schreibtischlampe und schließt die Finger fest darum.

Meine Arme spannen sich an und in meiner Hand macht sich ein warmes Gefühl bereit, bevor sich vor meinem Finger eine kleine blaue Kugel bildet. Währenddessen ertönt ein Vogelzwitschern im Raum, welches um meine Herrin herumwirbelt, als entstehe gerade ein Tornado um sie herum. Sie lässt die Lampe fallen und diese schlägt polternd auf dem Boden auf. Langsam schließt sie ihre grünen Augen und atmet tief ein, während alles um sie herum in Bewegung gerät. Die Luft zeichnet spiralfömige Linien, welche sich um ihren Körper legt. Sie hebt kurz vom Boden ab und als ihre Füße wieder festen Boden spüren, ist sie verändert. Ihre Haut ist heller und klarer, ihre rosanen Haare schimmern silbern, ihre Wimpern sind dichter und länger, ihre Lippen sind etwas rosiger und voller und ihr Bauch ist flacher. Jetzt sieht sie genauso aus, wie zu dem Zeitpunkt, bevor dieser Typ namens Sai sie verlassen hat.

Meine Herrin öffnet langsam ihre Augen und starrt entsetzt in den Spiegel. Sie hebt ihren Arm und streicht mit den Fingern durch ihre Haare. Sie dreht sich zu mir um und mustert mich mit wachsamen Augen. Dabei fährt sie mit ihren Fingern über ihre Lippen und langsam lässt sie ihre Hände nach unten gleiten zu ihrem Bauch. Sie dreht ich wieder zum Spiegel um und ich verdrehe die Augen, als ich ihr trauriges Lächeln sehe. Das ist doch genau, was du wolltest. Gewissermaßen zumindest. Die Sterblichen wollen immer solche Dinge. Ewige Schönheit und sie wünschen sich Geld, nur keine Sorgen dabei machen. Wenn sie sich Macht wünschen, wollen sie in Wirklichkeit die Kontrolle über alles. Manche wünschen sich Schönheit, wenn sie eigentlich Liebe wollen, weil sie glauben, dass Schönheit sie liebenswerter macht. Manchmal wissen sie es, manchmal wissen sie es nicht. Ich bin noch nicht dahinter gekommen, was meine Herrin sich wirklich wünscht, doch ich habe noch keine in ihrem Alter getroffen, die nicht so sein wollte, wie diese Leute aus den Zeitschriften. Diese, wie heißen sie gleich noch, achja, Hollywood – Stars. Das ist also meine übliche Demonstration, frei nach dem Motto, „Da siehst du, was alles möglich wäre.“

Komm schon. Er liegt dir doch schon auf der Zunge. Sprich deinen Wunsch endlich aus.

Ich verziehe das Gesicht, als ich sehe wie sie ihre zierliche Hand nach dem Spiegelbild ausstreckt.

So das reicht jetzt.

Ich schnipse mit den Fingern und ein kurzer Luftzug umhüllt meine Herrin. Ihre Haare werden matter, ihrer Fingernägel sind wieder abgekaut und sie hat auch wieder etwas mehr um die Hüften. Sie schreckt vom Spiegel zurück, als hätte man sie geschlagen.

„Was … Was war das? Wie … wie?“, ihre Stimme verklingt.

„Du wolltest doch einen Beweis. Das war er. Ich hoffe, du glaubst mir jetzt, das ich echt bin. Das gerade war nur eine Illusion. Aber du kannst genauso aussehen. Wünsch es dir einfach“, dränge ich sie.

Fassungslos starrt sie mich an und taumelt zurück zum Bett. Sie lässt sich auf dieses plumpsen. Ihre Augen sind weit aufgerissen und auf ihren Armen bildet sich eine Gänsehaut.

Acht Stunden und Fünfundzwanzig Minuten.

Sie zittert immer noch, aber nach 8 Stunden, 27 Minuten und 19 Sekunden, verändert sich ihr Gesichtsausdruck. Sie hebt den Kopf und ihre Augen finden meine, noch bevor ein Laut ihren Mund verlässt, spüre ich deutlich die Erleichterung, welche sich in ihr ausbreitet. Sie glaubt mir. Endlich. Sie will mir zwar nicht glauben, aber sie tut es.

Das ist gut. Einen Schritt näher an einem Wunsch.

Als ihre Stimme erklingt, hört diese sich leise und brüchig an. „Also sollte ich mir jetzt etwas … also wenn das alles wirklich echt sind … dann sollte ich mir was wünschen. So etwas wie den Weltfrieden oder keine Armut wünschen … oder?“

Ich verdrehe genervt die Augen. Manche Dschinn würden sie jetzt darin unterstützen und sie damit täuschen. Sie würden ihr schönstes Lächeln aufsetzen, ihr zu nicken und ihr den Wunsch Weltfrieden oder Armutlosigkeit gewähren.

Warum also? Warum mache ich es nicht genauso? Warum bin ich eigentlich so nett?

„Sicher kannst du dir das wünschen, gar kein Problem. Nur dir muss klar sein, dass wenn du dir zum Beispiel, Frieden auf der Welt wünschst, hält da nur solange an bis einer wieder eine Waffe in die Hand nimmt und diese abfeuert. Der Wunsch wäre verschwendet, denn Wünsche sind nicht von Dauer. Wenn du willst das deine Wünsche Bestand haben, dann musst du dir etwas wünschen, was dich wirklich glücklich macht – nicht so etwas wie glücklich sein, denn wenn es mal in Strömen gießt oder jemand stirbt, ist es zu Ende mit dem glücklich sein. Sondern wünsch dir etwas, das dich glücklich macht. Du hast ungefähr eine halbe Million Wünsche zur Auswahl, du musst dich nur entscheiden. Also such dir bitte einen Wunsch aus, wovon du weißt es macht dich glücklich.“

Ich sehe sie an. Sie sitzt schweigend auf dem Bett und zieht ihre Knie an den Körper heran.

„Dann könnte ich … also ich könnte mir wünschen, dass“, flüstert sie.

„Alles. Einfach alles. Jedes mögliche Ding …“, platzt es aus mir nervös heraus. Verdammt. Wütend blicke ich erneut zur Wand. Wieder eine weitere Minute vergangen.

Wieder ertönt ihr leise Stimme.

„Aber … aber ich weiß nicht, was mich … was mich glücklich machen könnte. Ich weiß nicht, wie ich mich nicht mehr unsichtbar fühle. Ich weiß nicht, was dazu führen könnte, das ich einfach dazugehöre … .“

Ich seufze genervt. „Haare! Kleider! Ein neuer Freund, wenn´s denn unbedingt sein muss. Ein Auto. Komm schon. Irgendetwas muss es doch geben“, murmle ich verzweifelt und die Minuten verstreichen weiter. Ich hätte sie sich einfach den Weltfrieden wünschen lassen, das wäre einfacher gewesen.

„Ein neues Aussehen kann leider nicht bewirken, das ich mich nicht mehr unwohl fühle, dass ich nicht mehr unsichtbar bin“, antwortet sie niedergeschlagen.

„Vielleicht wenn ich der Teil … naja ein Teil von etwas anderem sein könnte, etwas … etwas Besonderem. Wenn ich doch nur irgendwo hinein passen würde. Irgendwo hinzu gehören würde. Wenn ich zu irgenwem gehören würde und …. nicht nur die beste Freundin von dem coolen Schulen wäre oder … irgendetwas … irgendwas, was dazuführt, dass ich mich lebendig fühle.“

„Ja“, rufe ich mit gespielter Begeisterung. So enthusiastisch, das sie beinah nach hinten umkippt. „Wünsch dir doch einfach Freunde! Scharenweise Freunde! Ich kann das alles bewirken. Du musst es nur aussprechen. Sag `Ich wünsche mir Freunde` und schwups passiert es. Schon ist die Unsichtberkaeit aufgehoben und du gehörst dazu. Es ist ganz einfach. Ich kann es sofort bewirken, dass sie dich sozusagen anbeten.“

„Nein, Nein das ist nicht richtig“, prostestiert sie. „Es geht nicht um mich, … doch schon irgendwie … aber so. Ich meine, die Leute sind nett zu mir und alles gut, aber ich gehöre nicht wirklich dazu. Egal wo ich bin, ich fühle mich als Außenseiter. Es stört keinen, wenn ich dabei bin oder wir zusammen sitzen, aber ich bin nicht wirklich da. Sie sehen mich nicht. Ich bin unsichtbar.“

„Ja ja , ist okay“, unterbreche ich sie. „Alles was du willst. Wir machen es genauso wie du es sagst.“

So es ist soweit. Ich reibe die Hände aneinander und nicke ihr zu.

Nichts.

Sie sagt nichts.

Warum sagt sie nichts?

Ich balle die Hände zu Fäusten und atme tief ein. „Jederzeit“, presse ich heraus.

„Einfach so?“, fragt sie tonlos.

„Ja, verdammt. Einfach so.“ Eine weitere Minute vergeht. Wenn sie sich nicht bald etwas wünscht, dann drehe ich noch durch. Sie kaut nervös auf ihrer Lippe herum.

„Okay. Tut mir leid“, sage ich wegen meines kleinen Gefühlsausbruchs. „Du hast also ein Problem damit, dass es unglaublich einfach ist mit dem Wünschen?“, frage ich nach.

„Äh ja. Ich habe ...“, haucht sie. Ich schlucke einen tiefen Seufzer herunter. „Warum?“, frage ich. „Warum machst du es uns so schwer?“

„Es geht einfach … einfach so? Ich kann das nicht glauben. Ich versuche seit mehr als sieben Monaten wieder dazuzugehören, aber jetzt … es soll wirklich so leicht sein … . Ich kann … kann das einfach nicht. Ich habs nicht fertiggebracht, ich … ich habe es einfach alle nicht geschafft, aber jetzt … du … ich meine … einfach so … kann ich denn?“

„Herrin, du kannst dich bei mir bedanken, nachdem du dir dreimal was gewünscht hast“, knurre ich mit zusammengepressten Zähnen.

„Nein. Ich … nein. Ich kann das nicht nicht. Das kann man sich nicht einfach wünschen. Das geht nicht.“ Herr Gott nochmal. Diese Frau bringt mich noch zur Weißglut.

Ihr Blick verändert sich und ihre Stimme wird kräftiger. „ So ein armseliges Etwas bin ich nicht. Ich brauche das nicht. Ich brauche mir keine Freunde zu wünschen. Ich habe Freunde und zwar die besten auf der Welt. Ich kann mir nicht einfach etwas wünschen und plötzlich gehöre ich dazu und dann ist es ebenso.“

„Doch, du kannst“, versuche ich es noch einmal mit Engelszungen.

„Nein kann ich nicht. Ich mache das nicht. Geh weg! Verschwinde!“

„Ich kann nicht gehen, bevor du dir dreimal was gewünscht hast. Glaub mir ich würde nichts lieber machen, als zu verschwinden,“ brülle ich sie an. So jetzt ist meine Fassung eindeutig verschwunden.

„Was passiert denn, wenn ich mir nichts wünsche?“, zischt sie mich an.

Ich habe das Gefühl, als bliebe mein Herz stehen. Als würde jegliche Luft aus meinen Lungen gepresst. Blitze. Schon wieder zuckt mein Körper. Schon wieder eine direkte Frage. Ich schlucke krampfhaft und hoffe das meine Stimme nicht bebt, wenn ich jetzt spreche.

„Wenn du dir nichts wünscht … dann … dann sterbe ich.“ Es laut auszusprechen, gibt das Gefühl noch schneller zu altern und damit dann auch rascher zu sterben als zuvor.

„Wenn kein Wunsch deine Lippen verlässt, dann werde ich altern, genau wie du. Irgendwann werde ich dann hier sterben, genau wie ihr Menschen, wie ein Sterblicher.“

Beklommenes Schweigen senkt sich über uns. Ich starre zum Boden hinunter und als ich es über mich bringe, ihr wieder in die Augen zusehen, bin ich überrascht, erleichtert und beschämt zugleich. Noch nie hat ein Mensch es geschafft meine Fassade so zum Bröckeln zu bringen. Ich sehe in ihren Augen aufrichtiges Mitgefühl. Mitleid. Für einen Dschinn. Für mich. Es ist nicht fair, das die Menschen so viel Macht über uns besitzen. Es ist einfach nicht fair. Nichtsdestotrotz – bitte. Bitte wünsch dir etwas … irgendetwas.

„Okay“, flüstert sie.

Gott sei Dank. Ich kann den tiefen Seufzer der Erleichterung nicht unterdrücken.

„Ich finde es heraus, was ich mir wünsche“, sagt sie leise.

„Du … du wirst doch nicht gleich sterben? Ich habe eine kleine Weile Zeit über meine Wünsche nachzudenken, oder?“

Am liebsten würde ich sie anbrüllen und anschreien, `sie solle sich endlich etwas vor dem Verstreichen der nächsten Minuten wünschen`, aber auch das war eine direkte Frage und zum gefühlten hundertsten Mal zucke ich zusammen an diesem Tag.

„Nein … ich werde nicht sofort an Ort und Stelle sterben, seufze ich.

Kopfschüttelnd sehe ich sie an. Heute wird sie sich wohl nichts mehr wünschen.

„In Ordnung. Ich werde jetzt gehen. Ich komme zurück, sobald du einen Wunsch hast.“

In Wirklichkeit hätte ich ihr gerne etwas anderes gesagt, aber ich verkneife es mir. Es bringt mir nichts jetzt etwas zusagen, was mich bei ihr unbeliebt macht oder sie mich sogar hasst. Wenn sie mich hasst, wird sie mir nicht mehr vertrauen und wenn sie mir nicht mehr vertraut, dann wird sie sich auch nichts wünschen. Ich muss dringend raus hier.

Sie nickt und beißt sich auf die Lippe.

Langsam verschwindet der Geruch von frisch gewaschener Wäsche aus dem Zimmer und der warme Raum wird gegen die kühle Nachtluft eingetauscht. Ich spaziere durch die Straßen. Wie ich diese Erde hasse. Es ist kalt und die Luft ist dreckig. Ich hoffe nur, dass meine Herrin morgen einen Wunsch hat. Solange sehe ich mich hier um. In dieser Welt schlafen Dschinn nämlich nie.

Es ist noch früh am Morgen als ich im obersten Stockwerk unserer Schule den Kunstsaal betrete. Es ist kalt und auf meinen Armen bildet sich eine Gänsehaut. Der Boden ist mit Farbe und Papierschnipseln bedeckt. An den Wänden befinden sich Waschbecken und eine lange Arbeitsfläche, die aus einer Küche stammen könnte. Überall hängen Bilder von berühmten Maler wie das Abendmahl und die Mona Lisa von Leonardo da Vinci und weitere Kunstwerke von van Gogh, Dali und Picasso. Ich hole aus einem der hinteren Räume meine Staffelei hervor und betrachtete meine Bilder. Auf diesen Bildern sind Landschaften dargestellt. Ganz normale Landschaften, nichts Spektakuläres. Das eine Gemälde zeigt einen Nadelwald, ein anderes die Wüste Afrikas und ein weiteres stellt ein Bergrelief dar indessen Tal sich ein See befindet.“Wie langweilig“, höre ich eine bekannte Stimme hinter mir. „Ich habe keinen Wunsch“, sage ich ohne mich umzudrehen. Ich streiche mit den Fingern über das Bild vor mir. Es ist die Wüste und ich frage mich ob er vielleicht daher kommt, verwerfe den Gedanken aber sofort wieder. „Nicht schon wieder. Ist das dein Ernst?“, sagt er und ich schließe seufzend die Augen. Ich drehe mich mit geschlossenen Augen langsam zu ihm um. Ich atme nochmal tief durch und öffne die Augen. Da steht er. Der unverschämt gutaussehende und wahnsinnig nervende Dschinn Sasuke. Ich höre leise gedämpfte Stimmen. Zwei Lehrer, die sich im Gang unterhalten. „Ich sagte doch bereits, ich habe keinen Wunsch. Also was willst du noch hier?“ „Ich könnte Dich zu einer berühmten Malerin machen, bei der jedes Bild ein Kunstwerk wird. Was meinst du? Du brauchst bloß sagen: ich wünsche mir, ...“. Ich verdrehe die Augen und drehe mich langsam wieder zu meinen Bildern um. „Ich will keine berühmte Malerin sein. Es geht nicht darum Erfolg mit Bildern zu haben oder das sie besser sind als die Anderen. All das ist sinnlos. Ich habe einfach keinen Wunsch.“ „Du hast Wünsche. Sogar Dutzende. Du weigerst Dich nur, sie auszusprechen.“

Ich hole tief Luft. „Ich werde keinen Wunsch für etwas Sinnloses verschwenden. Du ließt also meine Gedanken. Ich weiß nicht was schlimmer ist … Die Wünsche nach mehr Zugehörigkeit und nicht mehr unsichtbar zu sein oder das Du, ein Fremder, ein Dschinn davon weiß.“ Ich drehe mich wieder zu ihm um. Er stemmt sich auf den Tisch hinter ihm hoch und dabei schimmern seine Arme Diamanten. „Wird das den ganzen Tag so laufen. Ich meine, dass Du immer wieder auftauchst und mich nach meinen Wünschen drängst und dann wieder verschwindest?“ Er lächelt leicht. „Ich komme nur dann, wenn du etwas von mir möchtest oder meine Hilfe brauchst.“ „Dann hackst du dich also doch in meine Gedanken.“

„Nein. So ist es nicht. Zwischen uns besteht eine gewisse Verbindung und ich spüre es. Du bist meine Herrin und deswegen bin ich da, wenn du mich sehen möchtest oder einen Wunsch hast.“

Mein Kopf hämmert und er hat mich schon wieder so genannt. „Bitte … Bitte nenn mich nicht so.“

Sasuke starrt mich fassungslos an. „Du bist meine Herrin. Wie soll ich dich sonst nennen?“

„Sakura. Meine Name ist Sakura.“ „Wir haben unsere Herren nicht mit dem Vornamen anzureden. Das ist ein grober Verstoß unserer Regeln.“

Ich schließe meine Hände zu Fäusten. „Ich bin niemands Herrin, kapiert?“, fauche ich ihn an.

Er scheint erstaunt über meinen impulsiven Angriff. Der Dschinn atmet tief ein und verdreht die Augen. „Na schön. Dann werde ich Dich eben bei deinem Vornamen nennen, Sakura“, sagt er gepresst. „Du weißt, dass ich mittlerweile seit über 20 Stunden auf der Erde bin, Sakura. Und so wie es aussieht werde ich wohl auch nicht so schnell nach Hause kommen. Ich verstoße somit jetzt ganz offiziell gegen eine der wichtigsten Dschinn – Regeln.“

„Dschinn – Regeln?“, frage ich erstaunt. „Was sind das für Regeln?“ „Das ist egal. Aber ich werde, wenn ich nach Hause komme dafür vom Dshinn – Rat bestraft.“

„Danke“, sage ich aufrichtig. „Danke, das Du diese Vorschrift oder … Regel, ja ? Für mich brichst.“

Er schließt genervt die Augen. „Aber was sind das für Regeln?“, hake ich nach. Sasuke verzieht das Gesicht zu einer schrecklichen Grimasse, als würde ihn diese Frage schmerzen. Seine Lider heben sich langsam und er schaut mich mit seinen nachtschwarzen Augen eindringlich an. „Es gibt eine Gesetzesgebung, eine Art Protokoll bei uns. In diesem sind die drei Grundvorschriften der Dschinns verfasst. Nur eins habe ich dir ja bereits gesagt. Es ist vorboten den Herren oder in diesem die Herrin mit dem Vornamen anzusprechen. Es zählt als Respektlosigkeit. Regel Nummer 2 ist ...“
 

Ich halte die Luft an und mein ganzer Körper ist angespannt. Verdammt was ist Regel Nummer 2? „Eine weitere Verletzung des Gesetzes ist, wenn man sichtbar ist.“ Was? Hat er das gerade gesagt? „Wenn du sichtbar bist? Was hat das zu bedeuten?“, frage ich verwirrt nach. „Es bedeutet, dass wir uns niemand anderen als unseren Herren zeigen dürfen. Ich darf nur für dich sichtbar sein und für niemanden sonst.“ Ich atme hörbar aus und schließe die Augen. Das ist komplett verrückt. Trotzdem plagt mich meine Neugier, die ich dringend befriedigen muss. „Und Regel 3 in eurer Gesetzgebung?“, hake ich weiter nach. Er mustert mich intensiv mit seinen dunklen Augen. „Regel Nummer 3 willst du wirklich wissen. Hm. Habe ich auch schon gebrochen.“ Fassungslos starre ich ihn an. Er hat Regel 3 auch gebrochen. Warum? Was hat er getan? Auf meiner Stirn zeigen sich tiefe Falten

„Was? Was hast du getan? Wieso hast du Regel 3 gebrochen?“ Sasuke schließt die Augen und holt tief Luft, bevor er sie wieder gepresst ausstößt. „Ich bin hier. Ich bin seit mehr als 24 Stunden hier“, beginnt er zu sprechen und ich versteh nur Bahnhof. Sasuke scheint meinen verwirrten Gesichtsausdruck zubemerken und zu meinem Missfallen scheint ihn dies auch noch zu belustigen. Ein kleines süffisantes Lächeln spielt um seine Lippen und ich muss zugeben, dass er gerade sehr heiß aussieht. Ich beginne nervös auf meiner Unterlippe zu kauen. „Red weiter“, bitte ich ihn. Er seufzt auf. „Es ist unsere Pflicht so schnell wie möglich nach Hause, nach Akatsuki zurückkehren. Ich bin mittlerweile, laut dem Ältestenrat, mit Sicherheit schon viel zu lange hier.“ „Oh. Das tut mir leid. Dann sollte … also ich sollte dann wohl … naja mir schnell etwas wünschen … damit du nicht noch mehr Ärger bekommst, meinetwegen“, stottere ich nervös und blicke auf meine ineinander verschränkten Hände. „Nein“, sagt er leise und sanft. Er springt herunter und direkt vor mich. Mit seinem Zeigefinger hebt er mein Kinn an, sodass ich ihm ins Gesicht sehen muss. Seine Berührung jagt mir auf merkwürdige Weise angenehme Schauer durch den Körper. „Jetzt ist es eh zu spät. Und außerdem sollst du nicht wegen mir dir irgendein Schwachsinn wünschen und ich sollte so wieso schon mal einen Regelverstoß begehen.“ Er lächelt mir aufmunternd zu.

Gerade als ich etwas erwidern möchte, höre ich lauter werdende Stimmen, welche im nächsten Moment auch schon durch die Tür...

Ausgerechnet heute. An jedem anderen denkbaren Vormittag könnten sie auftauchen, aber ausgerechnet heute. An dem Vormittag, wo ein Dschinn in meiner Nähe ist.

Sie sind noch beliebter als Sai und Karin und sehen so gut aus. Die Rede ist von Nick Barcley und Alicia Simmons. Das absolute Traumpaar der ganzen Schule.

Alicia ist ein Rock n Roll Fan und trägt mal wieder eines ihrer teuren Petticoats. Es ist ein schwarzes knielanges Kleid mit weißen Punkten. Dazu trägt sie in ihrem schwarzen Haar ein weißes Haarband mit einer kleinen schwarzen Schleife. Sie hat wiedermal ein neues Paar Schuhe, welche passend zum Kleid sind. Es sind Louis Vuitton Schuhe.

Eine lange weiße Perlenkette sowie weiße Perlenohrringe runden das ganze Outfit perfekt ab. Sie schlendert durch die Tür und dreht sich lachend im Kreis. Als sich durch den Luftzug ihre Haare in Bewegung setzen, erkennt man ein Portrait von Elvis auf ihrem rechten Schulterblatt und an ihrem linken Handgelenk zeigt sich ein weiteres Tatoo, welches ein Malpalette darstellt. Ihr Lächeln ist entzückend und man sieht ihre strahlend weißen Zähne.

Unmittelbar hinter ihr betritt Nick Barcley den Kunstsaal, in der Hand hält er einen Coffee to Go Becher. Er strahlt mit seinem Zahnpasta – Lächeln heller als die Sonne. Auf dem Weg zu Alicias Zeichenstaffel bleibt Nick stehen, zieht Alicia an der Hand zu sich und küssen sich leidenschaftlich. Beschämt senke ich den Kopf und drehe mich meiner eigenen Staffelei zu. Mir ist durchaus bewusst, dass Dschinn immer noch neben mir steht. „Nur du kannst mich sehen“, flüstert Sasuke mir zu. Mich überkommt eine Gänsehaut, als sein Atem meinen Nacken streift.

Ich sehe überrascht zu ihm und verliere mich auch schon fast in seinen Augen.

Verwirrt schüttle ich den Kopf und wende mich wieder meinen Gemälden zu.

Nick und Alicia trennen sich luftschnappend voneinander und lächeln sich auf diese Art an, bei der meine Beine weich werden und ich das Gefühl habe etwas Verbotenes gesehen zu haben. In meiner Beziehung mit Sai hatte ich nicht viel übrig für öffentlich vorgeführte Zuneigung, aber dieser Moment, jetzt, ich würde alles darum geben genauso mit einem Mann verschmelzen zu können. „WOW, die sieht ja aus wie ein weiblicher Dschinn“, sagt Sasuke und legt die Stirn in Falten, als das Traumpaar sich in die nächste Knutschrunde begibt. Sasuke stellt sich hinter mich.

Natürlich sieht Alicia Simmons wie ein übermenschliches Wesen aus – mit ihrer natürlichen Schönheit sticht sie sogar Aphrodite persönlich aus. Ich seufze. Wenn Dschinnmädchen genauso heiß sind wie die Jungen, wie Sasuke, oh ja dann ist Alicia die perfekte Besetz … „Hallo … Erde an Sakura.“ Meine Gedanken werden je unterbrochen als eine fuchtelnde Hand vor meinen Augen auftaucht. Ich schrecke auf. „Sakura, hörst du mir zu? Hallo?“ Naruto wedelt immer noch mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum. „Was ist nur los mit Dir, Sakura“, fragt Naruto besorgt. Neben ihm mustert mich Ino mit besorgtem Blick.

Alicia lächelt mir zu, als sie sich ihre Pinsel zurechtlegt, und ich zwinge mich, obwohl mich eigentlich grad richtig übel ist, lächle ich zurück. Sie widmet sich wieder ihren Bildern, während Nick sich auf einen der Stühle plumpsen lässt. Er schwingt die Beine auf den Tisch vor ihm und erst da fällt sein Blick zuerst auf Ino, dann auf Naruto und zum Schluss auf mich.

„Hi Sakura, wenn ich gewusst hätte, dass du um diese Uhrzeit auch schon hier bist hätte ich Dir einen Kaffee mitgebracht“, sagt er mit einem 1000 – Watt – Lächeln. Ich werde rot. „Du könntest Dir wünschen er hätte dir einen Kaffee mitgebracht“, mischt sich Sasuke mit ein. Wie aus Reflex möchte ich meinen Ellenbogen in Sasukes Seite rammen, aber kann grade noch ausweichen. „Scheiße“, zische ich. Ich muss wohl übelst bescheuert aussehen und für die anderen hab ich wohl den Verstand verloren.

„Hi Yamanaka gut siehst du aus. Hast was neues mit deinen Haaren gemacht?“ Nick wendet sich von mir ab und versucht ein Gespräch mit Ino anzufangen. Die beiden kennen sich schon ewig und Ino wollte mal etwas von ihm, aber das ist eine tragische Geschichte. „Ich hab ein neues Shampoo benutzt, dass du das bemerkst, Nick, alle Achtung“, pfeift Ino leicht ironisch. Irgendwie ziehen die beiden sich immer gegenseitig auf. Jetzt würde man denken, was sich neckt, das liebt sich. Aber nein. Ino ist wirklich glücklich mit Shika und für Nick gibt es nur Alicia.

Nick schüttelt belustigt den Kopf und wendet sich nun an den einzigen Kerl, außer Ihm. „Uzumaki!“, ruft er Naruto beim Nachnamen. Die beiden sind ebenfalls Freunde – nicht so gute Freundin wie Naruto und ich, aber sie sind befreundet, weil sie zur königlichen Highschool – Familie gehören. „Was hast du da für Lampen und Kabel?“, fragt Nick und erst jetzt bemerke ich, dass Naruto einige Leuchten auf dem Tisch hinter ihm abgestellt hatte und Ino an einem Teil von der meterlangen Kabelrolle spielte. „Beleuchtung für das Theaterstück. Machst du nicht die Requisite dafür?“ Naruto mustert Nick mit hochgezogener Augenbraue.

„Jawohl. Ich bin dafür eingeteilt und versuch wirklich mein Bestes. Allerdings hatte ich bisher wenig Zeit um mich diesem zu widmen.“

„Zu viele Partys, hm?“, mischt sich auch wieder Ino ins Gespräch.

Nick lacht lauthals und im Hintergrund nickt Alicia zustimmend. Ich versuche mich krampfhaft auf meine Bilder zu konzentrieren, um keinen Kommentar zu dem Gesagten abgeben zu müssen.

Wann war eigentlich meine letzte Party? Ich glaub mit 9 Jahren oder doch mit 10?! Verdammt ich scheine richtig hinter dem Mond zu leben. „Warum bringst du Dich nicht in das Gespräch mit ein“, haucht mir Sasuke, den ich schon vergessen hatte, dass er da war, ins Ohr. Ich zucke zusammen und lasse vor Schreck die Farbpalette fallen. „Verdammt“, fluche ich. „Alles okay mit dir, Saku“, fragt mich Ino, als sich bückt und mir beim aufsammeln der Farben hilft. „Jaja, alles gut“, antworte ich hastig.Also wieder aufrecht stehe, tritt Sasuke neben mich. „Er ist wirklich attraktiv und nett. Ich finde, du solltest ihn Dir wünschen.“ Der Dschinn neben mir scheint gelangweilt.

Was habe ich für Möglichkeiten? Ich habe die Wahl – entweder ich ignoriere ihn oder ich sehe in den Augen Nicks und meiner Freunde wie eine komplette Idiotin aus. Gut ok. Entscheidung ist gefallen. Ich werde ihn ignorieren müssen.

„Super. Deine Gemälde sehen toll aus, Sakura“, ruft Alicia mir vom anderen Ende des Saals zu. „Ich habe mir gedacht, dass es an der Zeit ist meine Bilder auf Vordermann zu bringen“, fährt Alicia fort.

„Danke sehr. Aber ich kann nicht mit deinen Bildern mithalten. Ich finde sie toll“, sage ich, während Alicia sich etwas nach vorne bückt und ihre gelben und neonfarbenen Tuben auf der sortiert

In meinem Körper macht sich ein komisches Gefühl breit. Neid schießt durch mich hindurch. Es ist nicht nur die Art wie zeichnet, nein, es ist viel mehr alles an ihr. Sie geht auf die Knie, so elegant und das Kleid, dass sie so atemberaubend aussehen lässt.

„Du magst sie nicht sonderlich.“ Die Stimme Sasuke durchbricht meine Gedanken und holt mich ins hier und jetzt zurück.

„Doch ich mag sie. Sie ist wirklich sehr nett“, murmle ich. „Aber sicher. Das ist doch genau der Grund, warum du sie nicht magst.“ Ich gehe einige Schritt zurück, als er mit einem breiten Grinsen näher kommt. „Sie weiß, wer du bist. Er weiß, wer du bist. Und deine Freunde kennen dich. Siehst du es denn nicht? Du bist nicht so allein. Du bist nicht so unsichtbar wie du denkst. Also, was willst du mehr. Vergiss diesen Wunsch doch einfach und wünsch Dir stattdessen ein hübsches Kleid oder einen Cappuccino?“

Ich verdrehe genervt die Augen. „Halt die Klappe“, zische ich etwas zu laut. Ich werde von vier Augenpaaren fassungslos angestarrt. „Hast was gesagt, Saku“, fragt mich Naruto. Ich bringe keinen Ton heraus und deswegen schüttle ich nur leicht den Kopf.Er kann mich einfach nicht verstehen. Es geht doch gar nicht darum, dass die Leute einen kennen – es geht darum, was ich fühle. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht zu ihnen dazu gehöre. Ich schüttle kaum merklich den Kopf. „Ich mag sie. Ich mag sie wirklich. Alicia ist anders als die anderen Mädchen in der königlichen Familie. Sie ist nicht arrogant oder eitel. Sie gibt einem irgendwie das Gefühl ein ganz normales Mädchen zu sein“, füge ich leise hinzu, ohne Sasuke anzusehen.

Mein Blick fixiert die Bilder vor mir.. Ich weiß nicht, ob das gerade gelogen ist oder ob ich die Wahrheit gesagt habe. Aber eins weiß ich hundertprozentig. Alicia ist nett. Und vollkommen. Und wunderschön und beliebt. Jeder mag sie.

Durchatmen, Sakura, sag ich mir. Lass dich vom ihm nicht aus der Ruhe bringen und vor deinen Freunden blamieren. Ich atme aus und drehe mich langsam zu den anderen um. Mir fällt auf, dass sowohl Naruto als auch Ino mich beobachten.

Puhh, der nächste peinliche Moment. Naruto zieht die Augenbraue hoch und kommt auf mich zu. Ino runzelt die Stirn.

„Jetzt, hast du ein Problem“, sagt der Dschinn belustigt.

Ich würde ihm jetzt gerne eine kleben, aber bevor ich das machen könnte, packt mich Naruto am Handgelenk und zieht mich hinter sich her. Ino folgt uns. Nick und Alicia sind zu sehr damit beschäftigt, sich zwischen schnellen Küssen, gegenseitig Witze zu erzählen, um es zu bemerken. Sasuke geht schnell aus dem Weg, um nicht von Naruto umgerannt zu werden. Naruto zerrt mich ausdem Saal raus bis in die Abstellkammer. Ino betritt hinter uns den Raum und schließt die Tür. „Du hast irgendein Geheimnis vor uns, Sakura Haruno“, setzt Ino zum sprechen an. Der Geruch nach Modellierton und alter Farbe steigt mir in die Nase, als ich tief Luft hole. „Wenn ihr wüsstet“, sagt Sasuke, während dieser sich lässig an den Türrahmen lehnt.

Meine beiden Freunden können dies natürlich nicht hören.Wie gerne würde ich dem Dschinn sagen, dass er verschwinden solle, aber wie soll ich dann in den Augen von Naruto und Ino aussehen, wenn ich noch anfange mit unsichtbaren Leuten zu reden. Wahrscheinlich nicht besser, als ich im Moment in den Augen meiner besten Freunde dastehe.

„Ganz egal was es ist, Saku, du kannst immer mit uns reden, dass weißt du, oder? Es kann schon nicht so schlimm sein. Oder hast du vielleicht im Ernst vor, Geheimnisse vor deinen besten Freunden zu haben“, setzt Naruto fort.

Eines muss man den beiden lassen, sie haben ein unglaubliches Talent einem ein schlechtes Gewissen zu machen. Ich werfe Sasuke einen vernichtenden Blick zu, bevor ich antworte. Ich hole noch einmal tief Luft. „Wenn ihr … nehmen wir an … also sagen wir, ihr hättet, rein theoretisch betrachtet, ihr hättet drei Wünsche frei. Was würdet ihr Euch wünschen?“, frage ich zögerlich.

„Bitte was?“, schreit Ino. Auch Naruto sieht mich verdattert an.

Ich lasse mich mit einem lauten Seufzer auf einen Hocker fallen. Die Worte beginnen aus meinem Mund zu sprudeln, ohne das ich es aufhalten könnte. Es ist die selbe Art wie Emotionen durch meine Pinsel auf die Leinwand rutschen. Ich erzähle einfach alles. Angefangen von der Liebespaar – Stunde gestern, bis zu dem Zeitpunkt in meinem Zimmer und jetzt hier. Während Narutos Blick völlig ausdruckslos bleibt, werden Inos Augen immer größer und ungläubiger. Sasuke wirft mir derweil bitterböse Blicke zu. Ich ignoriere sie.

Als ich geendet habe, fühle ich mich zum einen sehr erleichtert, aber auch ziemlich albern und dumm. Sie denken bestimmt, ich hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank und wenn ich ehrlich bin kann ich es ihnen nicht einmal übel nehmen. Es ist so absurd.

Mein bester Freund geht neben mir auf die Knie und sieht mich an. „Du hast also … ein Flaschengeist herauf beschworen?“

„Ja genau. Und jetzt lässt der Dschinn mich nicht mehr in Ruhe bis ich drei Wünsche geäußert habe, bevor ich mir nicht etwas gewünscht habe.“ Ino starrt mich mit offenem Mund an.

„Warum wünscht du dir dann nicht einfach etwas, damit er dich in Frieden lässt?“, fragt Naruto. Er glaubt mir nicht. Na gut, ich würde es wahrscheinlich auch nicht glauben. Die Art wie er mit mir redet ist, als wäre er ein Erwachsener und ich ein Kleinkind mit lebhafter Fantasie.

„Wow. Den Kerl mag ich“, mischt sich Sasukes Stimme in meine Gedanken. Sasuke stößt sich vom Türrahmen ab und tritt auf mich zu. „Es wäre besser auf deinen Freund zu hören, Herr..., Sakura.“

Ich blicke wieder zu meinen Freunden. „So einfach, wie du sagst ist das nicht“, sage ich leicht verärgert.

„Doch klar, ist das so einfach. Wünsch dir einfach Nick als Freund und Alicia als beste Freundin und schwups alle Probleme gelöst“, sagt Sasuke und ich verdrehe genervt die Augen. „Halt endlich den Mund“, zische ich vor Wut kochend.

„Was … wir haben doch gar nichts gesagt?“, meldet sich Ino nun endlich auch zu Wort. Ich spüre wie ich rot anlaufe und mein Kopf einer reifen Tomate Konkurrenz macht.

„Oh … du redest mit dem Dschinn. Verstehe“, sagt Naruto. Ich vergrabe vor lauter Scham mein Gesicht in meinen Händen und bete das sich ein Loch auftut und mich verschlingt. Wie peinlich. Ich höre die Zweifel in den Stimmen meiner Freunde. Mich erfasst ein Gefühl von Einsamkeit und Angst.

„Es ist mein Ernst“, schreie ich verzweifelt. Ino und Naruto greifen jeweils nach einer meiner Hände. „Nein … nein so war das nicht gemeint“, beschwichtigt Ino. „Es tut mir leid. Es ist … es ist einfach … einfach unglaublich, Sakura“, stammelt Naruto. „Du bist eine junge Frau und weißt nicht was du Dir wünschen sollst. Ich meine, ich hätte an deiner Stelle tausend Wünsche“, sagt Ino aufgeregt. „Genau, wo sie recht hat, hat sie recht“, brüllt der Dschinn.

Ich ignoriere den Dschinn und überlege mir was ich meinen Freunden antworten könnte, als mein bester Freund erschrocken aufspringt und Ino taumelt mit schreckgeweiteten Augen nach hinten, stolpert und landet auf ihrem Hintern. Wie von der Tarantel gebissen entfährt ihr ein markerschütterndes Geräusch. „AAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHH.“

Sekundenlang starre ich meine beiden besten Freunde an, bevor es endlich ´Klick` macht ich aufspringe. Sie können ihn sehen. Ich werfe Sasuke einen Blick zu und stelle fest das seine Miene ausdruckslos ist und er die beiden beobachtet. Ino macht währenddessen den Mund auf, nur um ihn wieder zu schließen. „Da … da der … der ist ja wirklich echt“, stottert Naruto leise und scheint sich allmählich aus seinem Schockzustand zu lösen. Ich atme tief ein und schließe die Augen, bevor ich langsam die Augen wieder öffne und ausatme. Langsam senke ich meinen Kopf zu einem kleinen Nicken. Aus dem Augenwinkel bemerke ich, dass Ino langsam und zittrigen Beinen aufsteht und einen Schritt vorwärts macht. Sie bleibt stehen und mustert ungläubig Sasuke, der weiterhin Naruto taxiert. Ino macht noch einen Schritt und noch einen halben. Dann streckt sie ganz vorsichtig die Hand aus und berührt Sasukes Hand. Beide zucken zusammen und Ino wird ganz rot im Gesicht. Was hat sie bloß? Naruto streckt ebenfalls seine Hände aus um den Dschinn zu berühren. Als seine Finger das Gesicht Sasukes erreichen, zuckt Naruto erschrocken zurück. „Der ist ja echt … echt Echt“, bringt Ino verwirrt heraus. Naruto zeichnet mit seinen Fingern und weit aufgerissenen Augen, Sasukes Nase, Kinn und Wange nach. Sasuke verzieht keine Miene und mustert ihn aufmerksam. Als Naruto zu Sasukes Lippen wandert hält der Dschinn ihn fest. „Bist du langsam mal fertig, Dope?“ Überrascht kippt Naruto nach hinten und findet sich zum zweiten Mal in kurzer Zeit auf dem Boden wieder.

„Aaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh.“ „Ino … Ino … Sei still“, rufe ich meiner besten Freundin zu, während ich aufspringe nur um ihr kurz darauf die Hand vor den Mund zu halten.„Alles in Ordnung bei Euch“, fragt Alicia, als sie und Nick verwundert die Köpfe aus dem Kunstsaal. „Nein nein … oh nein … alles in Ordnung“ „Ja alles total … total super.“ „Ist das nicht ein toller Tag!“, sagt Naruto völlig sinnlos und wir alle sehen ihn verständnislos an. „Haha … haha hihi...“, bricht Naruto plötzlich in Gelächter aus. Es ist ansteckend. Sekunden später lachen wir alle … Naja bis auf einer. Sasukes Blick liegt auf mir und ich fühle irgendwie unbehaglich unter seinem intensiven Blick. Ich weiß es klingt verrückt, aber ich habe das Gefühl er zieht mich mit seinem Blick Stück für Stück aus. Verwirrt über meine eigenen absurden Gedanken schüttle ich den Kopf und versuche ihn zu ignorieren.

Erleichert atmen wir drei aus, als Alicia und Nick kopfschüttelnd wieder den Kunstsaal betreten und die Tür hinter sich schließen. „Halt Halt... STOP … wartet mal … moment, wieso können sie dich auf einmal sehen?“, frage ich völlig verdattert, während ich langsam auf Sasuke zu gehe. Wir sehen uns in die Augen. Er wirkt genervt und ein bisschen gereizt, wie häufiger in letzter Zeit. Sein Gesichtausdruck wird noch ein wenig dunkler. Gruselig und wahnsinnig heiß. „Ich soll unsichtbar sein, außer für meinen Herrn. Das ist eine wichtig Regel. Wenn ich will, kann ich für jeden sichtbar sein und naja verstoße damit gegen die zweite Vorschrift der Dschinnwelt.“ Er macht eine längere Pause und verblüfft beobachten sie Dschinns weitere Reaktionen. Er schaut die ganze Zeit über mir in die Augen und ich spüre wieder diese Verbindung zwischen uns. Auf meine Arme legt sich diese Gänsehaut und ich habe das Gefühl, dass sich alles in meinem Bauch zusammenzieht. Um Gotteswillen! Was passiert nur mit mir? Ich blicke zu Boden und unterbreche somit den Blickkontakt. „Aber ich bin ein Bad Boy!“, sagt er und ich hebe abrupt meinen Kopf. Er grinst schelmisch und ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen. „Ich steh drauf Regeln zu brechen“, fährt er fort. Ino trällert gedankenverloren ´ Genie in a bottle´ von Christina A … sonst was. „Haha … ein Dschinn … Einfach so. Ein Dschinn. Einfach, indem man sich … naja indem man sich was wünscht … und dann … plötzlich … puff“, flüstert Naruto als wär er nicht bei Sinnen.

Ach du Scheiße. Nicht nur das ich völlig verrückt bin und einen Dschinn bei mir habe, der auch noch echt ist, nein, meine beiden besten Freunden drehen jetzt auch am Appel. Ich nicke. „Also ich habe das nicht mit Absicht gemacht. Es war so nicht geplant. Es scheint als könnte ein einziger starker Wunsch , so etwas“, ich zeige auf den Dschinn, „auslösen.“ „Ich glaube dir.“ Naruto schluckt hektisch und streckt die Hand nach Sasuke aus. „Ich freu...“ „Also ich bin Ino und du bist echt hot“, drängt sich die Blondine zwischen Sasuke und meinen besten Freund. Sie schüttelt die Hand des total, ich glaube, überforderten Dschinns. „Ino … hör auf … ihm fällt ja gleich der Arm ab“, sage ich bestimmt und trete neben Sasuke. „Oh … haha... sorry“, wispert sie und scheint ihn verträumt an. Oh Gott, Ino. Nein. Bitte nicht verlieben. Nicht in Dschinn. Das ist peinlich. Endlich lässt sie Sasukes Hand los und Naruto tritt vor. Sasuke sieht ihn resigniert an, bevor er Narutos Hand ergreift. „Schön dich kennenzulernen„So da nun die ganzen Formalitäten geklärt haben, könnten wir ja jetzt endlich zu den wichtigen Dingen des Lebens kommen. Schafft ihr Zwei es, dass sich Sakura etwas wünscht?“, fragt Sasuke und zeigt mit dem Kopf zu mir.

„Viel Erfolg“, antwortet Naruto grinsend. „Wenn sie sich nichts wünscht, dann wünsche ich mir einfach was von dir“, säuselt Ino verführisch und zwinkert mir zu. Sasuke verdreht genervt die Augen. „So geht, dass nicht. Sakura muss sich etwas wünschen, nur sie.“ Ich gehe wieder in den Kunstsaal. Die Schulglocke schellt, als sie mir folgen. Ino ist immer noch dabei sich an Sasuke ranzuschmeißen, während Naruto dem Dschinn verwunderte Blicke zu wirft. Nick hilft Alicia, Farben in die Schublade zu verstauen, aber er schaut auf, als wir näher kommen. „Ach Naruto, morgen Abend veranstalte ich eine Party,“ ruft er durch den ganzen Raum. „Was gibt’s für einen Anlass“, fragt Ino dazwischen. „Also … naja … es ist Samstag“, sagt Nick, als würde das alles erklären. Alicia lacht und Nick grinst breit. Naruto nickt und Ino … . „... Samstag begleiten könntest“, höre ich sie sagen und stelle fest dass sie es Sasuke zu flüstert. „Du kommst doch, oder?“ „Ja klar, keine Frage“, antwortet Naruto. „Ino, du auch?“ Keine Antwort. „Ino!“,schreit Nick. Sie zuckt erschrocken zusammen. „Ja ja, natürlich!“ Nick wendet sich mir zu. „Sakura, du solltest auch kommen“, sagt er. Ich spüre wie ich rot werde. Er will das ich auch komme. Er hat mich, Sakura Haruno, eingeladen. Meine erste Reaktion so schnell wie möglich eine Ausrede erfinden und ablehnen. Ich gehöre doch gar nicht zu der königlichen Familie. Ich sollte da nicht hin. Aber Nick hat mich eingeladen. Meine Lippen öffnen sich, um eine lahme Entschuldigung zu murmeln, so etwas wie, ich muss für die nächste Klausur lernen oder meine Großeltern besuchen. Oder doch was ganz anderes.

Sasuke stellt sich vor mich. Mit hochgezogener Augenbraue und einem amüsierten Grinsen im Gesicht. Ich hasse es. Ich hasse diesen Ausdruck. Ich hasse IHN. Ich will ihm beweisen, dass ich es auch ohne seine Hilfe schaffe, dazu zu gehören. Ich willes mir beweisen, Ich werde es ohne Wünsche schaffen. Ich stehe hier. Ich bin Sakura Haruno und wurde gerade von dem beliebtesten Jungen der Schule auf dessen Party eingeladen. Ich kann auch Freunde haben, ohne toll gestylte Haare, ohne Louboutin Schuhe und ohne Kleider von Versage oder Gucci. Ohne einen Wunsch. Ich muss es bloß wagen.

Ich muss bloß all meinen Mut aufbringen und „Ja“ sagen. „Yeah“, flüstere ich. Ich sammle mich, straffe die Schultern und wiederhole lauter. „Yeah, klar komme ich. Sehr, sehr gerne. Vielen Dank für die Einladung, Nick.

Nimm das, Du Genie in a bottle. Pahh.

Wow! Sie hats wirklich getan. Hätte ich ihr nie zugetraut. Ich bin sowas von wütend. Dieses neuartige Verhalten von ihr entfernt mich noch weiter, als bisher von einem ihrer Wünsche. So ne Kacke aber auch.

Der Tag verläuft des weiteren leider auch nicht anders wie die vorherigen Tage. Sie wünscht sich einfach nichts. Wie frustrierend. Nun sitze ich also hier, in ihrer Küche und beobachte Sakura dabei wie sie sich irgend so ein Fertigfraß in der Mikrowelle warm macht. Ich bin wirklich froh darüber, dass es bei uns in Akatsuki, so etwas wie Dosenfutter und Lebensmittel in Packungen nicht gibt. Wie kann man bloß ein völlig vorgefertigtes Mittagessen in einer Mikrowelle kochen und dann auch noch vielleicht gerne essen. Igitt! Mir kommt die Galle hoch. Kein Wunder das die Menschen so schnell altern bei diesem Fraß. Die Leute müssen ja, nachdem sie solches Zeug zu sich genommen haben, mindestens um 5 Jahre ihre Lebenszeit verkürzt haben.

Auch ich altere weiter. Zumindest solange ich hier bin und so wie es momentan aussieht wird sich Sakura auch in absehbarer Zeit nichts wünschen und das wiederrum verkürzt meine Lebenszeit erheblich. Ich bin ein guter Dschinn. Nein wirklich. Eigentlich so gar ein sehr guter Dschinn. Ich bin bei Wünschen niemals knausrig und erfülle diese immer großzügig. Ich verdrehe nicht die Worte im Mund, um meine Herren durcheinander zu bringen. Ich mache es ihnen sehr einfach. Ich versuche jedem genau das zu geben, was er auch haben will. Und das ist jetzt der Dank? Das ich mit meiner neuen Herrin ausgerechnet so eine harte Nuss abbekommen habe. Bin ich Nussknacker oder was. Und dann noch ihre beste Freundin, diese Ino. Ich denke sie hat ihre eine Krankheit. Sie war den ganzen Tag so rot im Gesicht, wenn sie mich angesehen hat. Naja, also ich bin schon einer der gutaussehensten Dschinns Akatsuki. Wie dem auch sei, komisch ist diese Ino trotzdem. Dieser Naruto ist mir wesentlich sympathischer, obwohl ich auch bei ihm befürchte, dass er einen an der Waffel hat. Und meine Herrin. Naja, sie hat beschlossen, dass ich in ihrer Nähe bleiben soll, weil es sie, wie hat sie das noch gleich ausgedrückt, achja, kirre macht, wenn sie nicht weiß wo ich bin.

„... du?“ Ich schrecke aus einen Gedanken hoch und sehe geradewegs in Sakuras grüne Augen. „Isst du?“ Sie hat sich in dieser kurzen Zeit schon wieder mächtig verändert. Dem menschlich Augen nicht sichtbar, aber dafür meinem. Ihre Haut ist ein kleinwenig anders, als noch vor fünf Minuten. Diese rosanen Haare, welche so außergewöhnlich sind und trotzdem so gut zu ihr passen, sind etwas länger geworden und auch ihre Fingernägel sind ein kleines bisschen gewachsen. Ich blicke über meine Schulter, um herauszufinden, mit wem sie gerade redet, aber es niemand ausser mir da.

„ … uke! Ja! Nein! Vielleicht?“, fragt sie weiter. „Sasuke“, ruft sie lauter und erneut zzucke ich zusammen. „Ich?“, antworte ich verdutzt. Sakura nickt und kann sich offenbar nur schwer ein amüsiertes Grinsen verkneifen. „Essen. Du weißt schon. Wie ich habe Hunger und möchte etwas essen oder ´ soll ich dir auch eine Pizza – Tasche warm machen, wenn ich mir schon eine mache´?“ Ich bin überrascht. „Ich … ich meine... also … Nein. Also, zu hause in Akatsuki esse ich schon. Ich schlafe auch in Akatsuki, aber hier. Es ist einfach so … Hier nicht.“ Mir hat noch nie einer meiner Herren angeboten mit ihm zu essen, geschweige denn überhaupt etwas zu essen. Ich habe auch noch nie gehört, dass einem anderen Dschinn jemals so etwas schon mal angeboten wurden wäre. Es gehört sich einfach nicht und so etwas anzunehmen, wäre ein Verstoß gegen die Regeln. Außerdem sieht das Essen nicht gerade geniessbar aus. Ich rümpfe die Nase. Wenn ich annehmen würde, würde ich damit zeigen, dass ich meinen Herren bzw. Herrin nicht respektiere. Wobei … naja … ich mir da auch leider nicht so sicher bin. Ich sollte mir zur Sicherheit immer das kleine Dschinn – Handbuch einstecken, falls ich wieder in so eine Situation komme. Ich hab mir bestimmt schon eine Menge Ärger bei den Ältesten eingehandelt. Aber wie viel wohl? Nachsicht oder Gnade walten zu lassen nicht gerade ihre Stärke. Ob es wohl ein Problem darstellt, dass sie mich Sasuke nennt? Wobei ich gestehen muss, dass es mir gefällt. Es ist so viel schöner, als mit „Hey du da“ oder „Hi Dschinn“ angesprochen zu werden. Dschinns gibt’s viele, aber ein Dschinn namens Sasuke gibt’s nur einmal, zumindest in Akatsuki.

Wieder werde ich aus meinen Gedanken gerissen als eine fuchtelnde Hand vor meinen Augen auftaucht. Ich sehe Sakura an und schüttle den Kopf. „Nein … ich möchte wirklich nichts essen“, sage ich und sie geht mit ihrem sogenannten „ESSEN“ und meinem Glas Cola in der Hand ins Wohnzimmer, um sich auf die Couch vor dem großen Fernseher zu setzen. Ich folge ihr langsam und bleibe neben dem Sofa stehen. Eigentlich hätte ich gewartet bis sie mir befiehlt mitzukommen, aber sie gibt so gut wie gar keine Anweisungen. Ich habe mich mittlerweile daran gewohnt und errate einfach das, was sie wahrscheinlich gerade will.

Sie klopft auf die Couch rechts neben sich und bedeutet mir, dass ich mich neben sie setzen soll. Sie steht auf um ihre Cola auf den kleinen Glastisch vor uns zu stellen und einen schwarzen Kohlestift sowie einen bekritzelten Zeichenblock, der ebenfalls auf dem Tisch lag, in die Hand zu nehmen. Ich setze mich unterdessen nicht neben sie auf die Couch, sondern gehe zum anderen Ende des Raumes und lasse ich dort in einen alten Ledersessel plumpsen. Ich ziehe die Nase kraus und schüttle mich als mir der Geruch von alten Rind in die Nase zieht. Wirklich alles und jeder, obgleich Mensch, Tier oder Gegenstand, erinnert mich an die vergehende Zeit. Alles hier vergeht. Nichts ist unendlich. Ich schüttle erneut den Kopf. Als ich den Blick hebe begegnen sich unsere Blicke. Schnell senkt sie den Kopf und starrt ausdruckslos auf ihr weißes Blatt Papier. Es muss schwer sein, ein Mensch zu sein. Und schrecklich langweilig. Und immer diese Gefühlsduselei. Ich versteh es nicht. Sie heulen bei jeder noch so kleinsten Begebenheit. Also eigentlich immer. Naja, fast immer. Sakura knüllt das Blatt zusammen und schmeißt es hinter sich, während sie kopfschüttelnd aus vollem Halse lacht. Das ist doch nicht normal oder? Naja, Menschen halt.

Langsam beruhigt sie sich etwas, aber ich kann sie nur weiterhin fassungslos anstarren. Bin nicht fähig irgendetwas zu sagen oder gar zu tun.

„Das ist meine Einleitung. Für die große Ausstellung nächste Woche“, sagt sie leise. „Jeder muss über seine Bilder sprechen. Verrückt, oder? Richtig, albern. Es doch eigentlich darum ein Bild zu sehen und daraus zu erkennen, was der Künstler damit aussagen möchte, oder nicht? Bei einem Lied muss man doch auch nicht erklären, worum es darin geht oder was man damit ausdrücken will. Ich meine, Zeichnungen sind doch gerade dazu da, dass zum Ausdruck zu bringen, dass bildlich zu machen, was der Künstler nicht laut aussprechen möchte. Es geht so viel um Emotionen. Die Emotionen, die der Künstler bei der Erstellung eines Gemäldes mit hat einfließen lassen und das was ein jeder fühlt der sich dieses Bild betrachtet. Ich hab doch recht, oder?“, fragt sie verzweifelt an mich gerichtet.

„Ich dachte immer es geht bei solchen kreativen Dingen, wie Musik und Kunst darum, dass man leidenschaftlich ist“, antworte ich und rücke auf meinem Sessel etwas weiter vor. Sie hat sich schon wieder verändert. Ich glaube ihre Augen sind etwas dunkler geworden. Das genau festzustellen ist garnicht so einfach.

Ich zucke erneut zusammen, als Sakura so beiläufig lacht. Ich runzle die Stirn. Herren lachen niemals über Dinge, die ein Dschinn sagt. Sie sprechen ihre Wünsche aus, ich gewähre sie ihnen und gehe dann nach Hause. So langsam bekomme ich schon regelrechtes Heimweh.

Sie schmunzelt und greift nach der Fernbedienung.

„Fang“, ruft sie mir zu, während sie die Fernbedienung in meine Richtung wirft. „Danke“, sage ich schockiert darüber und fange das dünne, viereckige Gerät mit Leichtigkeit. Ein erneuter Verstoß, denke ich. Herren laden ihre ihre Dschinns, egal wie lange sie auch bei ihnen sein mögen, nicht dazu ein mit ihnen gemeinsam fern zuschauen. Ich versinke schon wieder in Gedanken an zu Hause, während ich den Einschaltknopf betätige und durch die Sender zappe. Erinnerungen an Akatsuki gehen mir durch den Kopf. Zu Hause habe ich keinen Fernseher und schon gar kein Computer, nein, nicht einmal ein Radio habe ich. Meine Wohnung ist kleiner, als diese hier und dennoch gemütlich, zumindest für mich. Ich habe einen großen Balkon, von wo aus ich auf die schöne Gold-grün und silber – blaue Stadt herunter blicken kann. Es ist eine silbern glänzende Metropole mit einer gold – schimmernden Wüste, die sie um gibt. Es gibt wünderschöne Gärten, in denen die schönsten Blumen blühen. Außerdem kann ich von meinem Balkon aus, am Horizont die Berge sehen, in dessen Tal sich ein großer See befindet. Ganz anders als die engen und muffigen Wohnungen, die es in dieser Welt gibt und in Akatsuki ist es auch viel harmonischer, als hier, nicht so laut.

Ich halte bei einem Sender an und schließe langsam die Augen. Ich stelle mir vor, wie ich auf dem Weg zum See durch einen der schönsten Parks Akatsukis gegangen bin und ich rieche, die blühenden Dahlien und Hyazinthen. Wie schmecke Tomatencurry mit Gefügel und Curryreis auf meiner Zunge und schlucke.

Seufz. Ich darf nicht mehr an Akatsuki denken, davon bekomm ich nur noch mehr schlechte Laune. Ich fühle mich noch übler. Ich öffne die Augen und schaue auf den Bildschirm. Ein, mir bekanntes Gesicht erscheint in dem Kasten.

„Hey! Den da. Den kenn ich. Das ist einer meiner ehemaligen Herren.“ Sakura fährt erschrocken von ihrem Block hoch und starrt erst mich, dann den Fernseher an. „Wer?“, fragt sie. „Na der da.“ Ich zeige mit dem Finger Richtung Fernseher. „Der Typ da in dem quietschgrünen Strampler. Er hat seine Wünsche sofort gewusst und innerhalb einer Viertelstunde war ich wieder zu Hause, in meiner Wohnung.“ Wer war das doch nur gleich? Ich erinnere mich nicht mehr an seinen Namen – wenn ich so nachdenke habe ich noch nie den Namen einer meiner Herren gewusst – bis jetzt. Sakuras Augen weiten sich und sie starrt blinzelnd zum Bildschirm hin. „Sasha Cohen?“, fragt sie überrascht. Ich nicke. „Was hat er sich gewünscht?“ „Weißt du das denn nicht? Ist das denn nicht vollkommen klar?“, frage ich sie und zeige mit einer wedelnden Handbewegungen auf den Kasten. „Ruhm“, antworte ich. „Deshalb ist er berühmt. Wegen einem Wunsch? Echt?“, fragt Sakura ungläubig und ich nicke. „Kennst du seine Filme? Ich hoffe doch, du bist nicht davon ausgegangen, er hätte des alles seinem ´ausgezeichneten´ Schauspieltalent zu verdanken.“ Ich gewähre nur Wünsche, Wunder vollbringen kann ich leider nicht. Sakura sieht mich mit offnem Mund an und als sie ihn wieder schließt blickt sie zum Fernseher und starrt mit zusammengekniffenen Augen in die, wie nennt man das heutzutage, Glotze. „Jetzt wird mir einiges klar“, sagt sie matt, als mein ehemaliger Herr eine durchaus unglaubwürdige Dialogzeile abliefert. „Puhh. Wow“, stößt Sasura aus und reibt sich die Stirn. „Ich habe versucht ihn zu überreden, seinen Wunsch zu überdenken und sich an statt berühmt zu sein, lieber zu wünschen ein guter Schauspieler zu sein. Aber er hat nur gelacht und gesagt, dass nicht jeder gute Schauspieler auch gleichzeitig berühmt ist“, füge ich noch hinzu. Sie sieht schon wieder anders aus. „Was hast du noch für Wünsche gewährt?“ Ich spüre dieses Reißen und Ziehen an mir, wie jedes mal bei einer direkten Frage, jedoch ist es dieses mal nicht so überwältigend – es ist einfach nur eine Frage, sie verlangt keine Antwort. `Mal was anderes im Gegensatz zu den meisten anderen Herren´, denke ich, bevor ich Luft hole und ihr antworte. „Meistens wünsche sich die Menschen das Übliche. Geld, Erfolg, Schönheit und Liebe. Aber es geht auch anders, leider nur zu selten. Ich habe einmal für eine ältere Dame einen Hund ins Leben zurückgeholt, das war sehr spannend – zuerst habe ich gedacht, was für ein komischer Wunsch, aber dann als der Hund wieder da war, diese unbändige Freude der Alten zu sehen, war irgendwie interessant. Dieser Wunsch hat sie glücklich gemacht. Glücklicher als Geld und Schönheit. Eigentlich sollte ich dir das auch nicht erzählen, weil es respektlos dem anderen Herren gegenüber ist und somit ein erneuter Verstoß gegen unsere Vorschriften bedeutet. Erste Vorschrift, glaube ich. Aber vielleicht hilft es dir ja, und es kurbelt deine Kreativität an, wenn ich dir von Wünschen anderer Herren erzähle.“

„Du hast einen Hund zurück ins Leben geholt?“, fragt Sakura leise und ich schaue sie an. „Das … das ist ein wunderschöner Wunsch, findest du nicht?“, fährt sie fort. „Wahrscheinlich, ja“, gebe ich zurück. Ich würde Sakura gegenüber niemals zugeben, das dieser Wunsch auch einer meiner Lieblingswünsche ist.

„Es gibt also nichts, was du nicht kannst. Keinerlei Einschränkungen?“, hakt Sakura interessiert nach. Ich zucke mit den Achseln. „Naja mehr oder weniger. Das heißt eigentlich, nein, es gibt schon ein paar Einschränkungen. Zum Beispiel kann ich Wünsche nach mehr Wünschen oder Wünsche nach Unsterblichkeit nicht gewähren. Oh – ich kann Dich auch nicht zu Arielle machen.“ „Bitte was?“, Sakura hebt erstaunt die Augenbrauen und lächelt. Sie sieht so eigentlich ganz süß aus. Ich schüttle über meine unsinnigen Gedanken den Kopf. „Vor einigen Jahren hatte ich eine Herrin, sie arbeitete als Trainerin im Aqua Zoo und wollte dass ich sie zu einer Meerjungfrau mache, damit sie den ganzen Tag mit ihren Lieblingen verbringen kann.“ „Haben denn diese Ältesten eine Anti – Nixen – Regel?“, fragt Sakura nach. „Naja so könnte man es auch nennen. Aber eigentlich geht es darum, dass ich jemanden nicht zu was anderes machen kann, als das was er ist. Ich kann kein Mädchen zu einem Pferd machen oder etwas anderes. Ich kann nur ändern wie jemand ist. Ergibt das irgendeinen Sinn?“ „Oh – sie war bestimmt traurig.“ „Meine Herrin?“, frage ich erstaunt über dieses unvorhergesehene Interesse. „Ich glaube schon. Ich kann mir vorstellen, dass sie darüber sehr traurig war, vielleicht auch dass sie geweint hat. Ich weiß es nicht genau, ...“ Ich lasse meine Stimme verklingen. Es schämt mich zu tiefst, dass ich Sakura keine richtige Antwort geben kann, weil ich es einfach nicht weiß.

Sie lächelt mich an, aber ich sehe eine süße Traurigkeit in ihrem Blick. Sie steht auf, noch bevor ich in ihren Augen einen Wunsch richtig erkennen kann. Ich gehe ihr hinterher in die Küche, wo sie gerade den Teller in die Spülmaschine stellt und diese schließt. Er ist da. Irgendwo tief in ihrem Inneren versteckt sich ein Wunsch. Es ist etwas, dass sie mir bisher noch nicht erzählt hat, etwas, von dem ich das Gefühl habe, dass sie es noch nie jemanden anvertraut hat. Aber was ist es? Wie kommt es, dass ich diesen Wunsch nicht erreichen kann? „Was ist es?“, frage ich sie. Ich bin normalerweise der Beste, wenn es darum geht die Wünsche der Sterblichen zu erkennen …

Sakura presst die Lippen aufeinander, sie blickt zu Boden. Ich trete näher an sie heran. Noch einen Schritt weiter. Ich strecke meine Hand nach ihr aus und umfasse ihr Kinn. Warum tue ich das? Ich weiß es nicht. Mein Körper macht was er will. Ich hebe ihr Kinn an, soweit dass ich ihr in die Augen schauen kann. Sie sieht mich nicht an. Sie kaut auf ihrer Unterlippe und lenkt somit meine volle Aufmerksamkeit auf ihren Mund. Kurzzeitig. Sie blickt mich aus ihren schönen smaragdgrünen Augen von unten an. Ich schlucke. Was ist das? Unsere Gesichter nähern sich Stück für Stück. Wir unterbrechen kein einziges Mal den Blickkontakt. Unsere Nase berühren sich schon fast …,

Kapitel 7

„Ich habe keine solchen Wünsche“, flüstere ich und gehe einen Schritt zurück. Seine Nähe bringt mich … irgendwie durcheinander. „Ich meine, klar habe ich Wunsche – Jemanden zu finden für den ich Alles bin und dazuzugehören. Aber es ist nicht richtig, dass zu wollen oder mir zu wünschen damit es mir besser geht. Damals war ich eine von Ihnen. Damals ...“ fahre ich fort und bin überrascht, dass Sasuke mir die ganze Zeit zuhört.
 

„Du hast doch deine Freunde, du bist nicht allein. Du gehörst doch immer noch dazu.“ Ich sehe Sasuke an und versuche in seinen unergründlichen Augen zu lesen. Aber ich sehe nichts. Absolut Nichts. Keine Gefühlsregung. Einfach Nichts. Ich seufze.

„Nein“, unterbreche ich ihn leise und senke meinen Blick zum Boden. „Bin ich nicht. Ich habe etwas verloren. Ich gehöre nur teilweise dazu, weil Ino und Naruto der High Class angehören. In mir ist etwas zerbrochen, als ich gemerkt habe, dass ich nicht mehr geliebt werde. Verstehst du das? Ich kann mir nicht einfach wünschen wieder vollständig zu sein – du hast doch auch gesagt, dass so etwas nicht lange anhält. Der Wunsch glücklich zu sein, hält nicht vor. Also würde ich wohl oder übel erreichen, dass ich mich wieder vollständig fühle, wenn ich dazugehören würde, statt für alle unsichtbar zu sein. Trotzdem will ich mir nicht wünschen, einfach eine von Ihnen zu sein. Ich bin nicht so arm, dass ich das nötig habe.“

Meine Stimme zittert und ich habe meine Hände zu Fäusten geballt. Wieso versteht er es nicht. Ich schüttle den Kopf. „Ich kann es einfach nicht.“
 

Ein leises Kichern dringt an meine Ohren und als ich den Kopf hebe, fängt Sasuke halt los an zu lachen. Er lacht. Er lacht mich aus. Ich bin spüre Wut in mir hochkochen.

„Schön, dass du mich so lustig findest“, knurre ich ihn an und was macht er. Er lacht weiter und hält sich den Bauch.

„Nein, ich lache nicht über dich. Nur über das was du sagst oder von dir denkst. Hast wirklich eine so schlechte Meinung von dir? Man kann nur Mensch sein. Es ist schlichtweg unmöglich ein defekter oder ein kompletter Mensch sein. Du kannst bloß leben, du gehörst dir ganz allein und niemanden anders und du allein bist auch nur verantwortlich für dein Glück oder deine Zugehörigkeit oder für was auch immer du da bist. Diese ganz Unsichtbarkeits – Zerbrechlichkeits – oder – Ganz – Sache ist etwas, dass so typisch Mensch ist. Das bildet sich der sterbliche Verstand ein. Drei Wünsche werden nicht dazuführen, dass du vollständiger wirst, als wie du es jetzt schon bist.“
 

Eigentlich würde ich ihm gerne etwas entgegenschleudern, ganz nach dem Motto „Was weiß ein Dschinn schon davon, wie man sich in so einer Lage fühlt“, aber es bringt kein Wort über meine Lippen. Ich schaue aus dem Fenster und versuche krampfhaft die Tränen wegzublinzeln, welche sich in meinen Augenwinkeln sammeln. Seine Worte haben mich verletzt und beschämt, weil ich langsam realisiere, dass der Idiot gar nicht so unrecht hat. Mein Blick wendet sich wieder dem Block vor mir zu. Ich atme durch.
 

Sasuke tritt näher. Er atmet tief durch. „Ich habe dich wirklich nicht ausgelacht und ich wollte mich auch nicht lustig machen.“ Ich ignoriere ihn. Er räuspert sich und als seine Hand meine Schulter berührt, zucke ich zusammen. Es ist als hätte mich ein Blitz durchfahren. Doch ich zwinge mich ihn nicht anzusehen.
 

„Bitte sei nicht wütend. Ich muss zugeben, du bist wirklich stark und taff. Du hast einen sehr starken Willen und dafür meinen Respekt. Andere Leute hätten sich schon längst Ihre Zugehörigkeit gewünscht und ihre drei Wünsche in Rekordzeit verprasst, ohne großartig über die Ausmaße nachzudenken. Ich will dir eigentlich nur sagen, dass so ein Wunsch, dich nicht anders fühlen lässt, solange du nicht selbst herausfindest, was dazu gehört, was es ist, das dafür sorgen könnte, dass du dich vollkommen und … dazugehörig fühlst.“
 

Langsam schüttle ich den Kopf und hole tief Luft, bevor ich meinen Blick hebe und ihn direkt in die Augen schaue.

„Du verstehst es eben nicht. Aber wie solltest du auch. Du bist kein Mensch. Du weißt nicht wie wir fühlen und schon gar nicht wie ich mich fühle.“ Ich seufze. „Du sitzt wahrscheinlich in Akatsuki die ganze Zeit nur rum, wo alles und jeder perfekt und vollkommen ist, und … was machst du eigentlich da? Wie hab ich annehmen oder gar hoffen können, dass ausgerechnet Du, Sasuke mich verstehst.
 

Es vergehen mehrere Sekunden in denen wir beide schweigen. Es ist angenehm. Ich bin es leid mich mit ihm zu streiten. Ich sehe ihn an und bemerke, dass er mich mustert. „Ich überbringe Blumen in Akatsuki“, sagt er und setzt sich mit einer eleganten Bewegung neben mich. Überrascht hebe ich eine Augenbraue. „Du bist Blumenbote?“, frage ich nach, nur um mich zu vergewissern, dass ich mich nicht verhört habe.

„Ich bin Floristenkurier – vergiss es, ich hätte es dir gar nicht erst sagen sollen“, knurrt er verärgert. Ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht und ich beiße mir auf die Lippen um ein Lachen zu unterdrücken.
 

„Lachst du mich nun aus“, zischt er bedrohlich. „Nein, oh nein Sasuke. Bitte sei nicht sauer“, sage ich, wobei ich ein kleines Kichern jedoch beim besten Willen nicht unterdrücken kann. „So habe ich das nicht gemeint. Das ist nur komisch“, fahre ich fort und hoffe ihn damit etwas zu beschwichtigen können. „Du findest mich komisch“, fragt er nach und wieder muss ich ein Schmunzln unterdrücken. „Ehrlich gesagt, ja. Es passt irgendwie so gar nicht zu dir und deiner Erscheinung. Ich bin einfach etwas verwundert. Ich meine Blumen. Warum Blumenbote? Wird es bei Euch in Akatsuki gut bezahlt?“, hake ich nach.
 

Er stützt den Kopf in die Hände und seufzt. Sasuke fährt sich durch die Haare, ehe er antwortet. „Nein das ist es nicht. Es wird nicht gut bezahlt. Um genau zu sein wird es überhaupt nicht bezahlt – für uns ist Geld nichts wert.“ Er sieht mich an. Seine Augen wirken so undurchdringlich wie die tiefschwarze Nacht. „Wir arbeiten nicht für Geld, wir arbeiten, weil wir unsren Job mögen. Ich mag meinen Job, weil ...“, er unterbricht sich und schneidet eine Grimasse. Ich wende mich ihm interessiert noch mehr zu und versuche dadurch ihn zu weitersprechen zubewegen, obwohl ich es bezweifle.
 

„Dschinn verlieben sich nicht und sie tun sich also auch nicht zu Paaren zusammen. So wie ihr, die Menschen, es machen. In Akatsuki sind wir unsterblich, also ist die Liebe für die Ewigkeit schlichtweg … unmöglich oder unrealistisch. Aber dieser Moment, wenn man einem anderen Blumen überreicht und das Leuchten in den Augen dieser Person sieht. Es ist der Augenblick, in dem es nicht wichtig ist, dass der Dschinn, der die Blumen geschickt hat, nächste Woche schon jemand anderen Blumen schickt. Est ist … einfach anders. Es ist eine einzige Sekunde, in der man nicht irgendwer ist, sondern ein Dschinn an den gedacht worden ist und jemand etwas bedeutet. Ich mag es die Blumen zu überreichen, denn dadurch habe ich die Möglichkeit, das alles zu sehen. Das ist einfach alles.“
 

Ich schlucke. Das ist so süß und wenn ich ehrlich bin, habe ich ihm niemals, dass zugetraut. „Hast du schon einmal Blumen verschickt“, frage ich ihn, ohne den Blick von seinen Augen zu lösen. „Nein. Blumen sollte man nur senden, wenn jemand einem, auch wenn es nur kurz ist, aber sehr wichtig ist. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der mir so wichtig ist, das es sich lohnt Blumen zu schicken.“
 

Oh. Ich senke den Blick. „Bis jetzt – zumindest.“ Ich hebe den Kopf und spüre wieder diese Gänsehaut bei seinem Blick. Er ist weicher, als zuvor. „Würdest du mir, welche schicken?“, frage ich leise. Im ersten Moment habe ich die Befürchtung, dass er mir nicht antwortet. Sein Gesicht sieht gequält aus. „Ja“, flüstert er zurück. Mir bleibt vor Überraschung der Mund offen stehen. „Welche“, gebe ich genauso leise zurück. Er kommt mir näher und streichelt sanft mit seinen Fingerknöcheln meine Wange. „Dunkelrosa Rosen.“ Ich sehe ihn an, nicht fähig mich zu rühren. Langsam beuge ich mich näher zu ihm. Nur noch wenige Millimeter trennen unsere Lippen von einander. Ich spüre ein merkwürdiges Ziehen in der Magengegend – aber keinesfalls unangenehm. Mein Blick wandert von seinen Augen, die mich zu verschlingen drohen, zu seinen wunderschönen Lippen und wieder zurück. Ein winziges Stück nähert er sich mir weiter. Ich schließe meine Augen und warte und warte … Sein Finger fährt die Konturen meines Gesichtes nach. Über meine Wange, mein Kinn und über mein Lippen. Ich sauge scharf die Luft ein, als mich ein köstlicher Schmerz erfüllt. In meinen Gedanken fehle ich, Sasuke küss mich. Ich spüre seine Lippen an meinem Ohr.
 

„Dunkelrosa Rosen stehen für … Anmut, Bewunderung, Freundschaft …. und Begehren“, flüstert er das letzte Wort so leise, dass ich es kaum verstehen kann. Ich spüre sanfte Lippen auf meiner Wange, dann ein flüchtiges Berühren auf meinen Lippen.
 

Ich warte doch weiter passiert nichts. Ich öffne die Augen und blicke ... ins Leere.

Er ist weg.

„Verdammt“, laut klatscht meine rechte Hand gegen meine Stirn.

„Wie kann man nur so blöd sein?“ Ich schüttle den Kopf. „Was ist nur in dich gefahren, Sasuke?“, frage ich mich selber und kann abermals nur den Kopf schütteln.

Was war das eben? Ich weiß es einfach nicht. Ihre Augen. Es hat mich wie magisch zu ihr hingezogen. Magisch? Ich runzle die Stirn. Ich bin das wohl Einzige Magische hier.

Ich könnte einfach nicht meine Augen von Ihr nehmen. Wie verhext. Und dann?

Dann bin ich einfach abgehauen. Wie ein Feigling? Dschinns sind keine Feiglinge. Uns cshon gar kein Sasuke.

Ich muss zurück. Mich für meinen Verhalten entschuldigen.

Innerlich schallte ich mir bei diesem Gedanken selber eine. Seit wann mach ich mir Gedanken um andere. Ich muss so schnell es geht wieder nach Hause zurück. Wieder nach Akatsuki und das ganze bevor es noch schlimmer wird und sich noch mehr menschliches an mir zeigt. Angewidert schüttle ich den Kopf.
 

Vorsichtig spähe ich ins Wohnzimmer. Keiner da. Ich gehe hinein, aber es ist leer.

„Suchst du was?“, erklingt die helle Stimme Sakuras hinter mir und ich zucke leicht zusammen. „Nein“, antworte ich lässig und setze mich auf das Sofa. Sie folgt mir mit einem Glas roter Flüssigkeit in der Hand. Neugierig betrachte ich das Glas und spüre das Sakura mich mustert. „Willst du auch etwas? Es ist Kirschsaft.“, erklärt sie, als ich sie ansehe und dann mit dem Kopf schüttle. Leise seufzt sie und setzt sich mit einigem Abstand neben mich.

Schweigen.

Ich weiß nicht, was ich ihr sagen soll. Auf keinen Fall eine Entschuldigung. Das ist etwas das ich ganz und gar nicht beherrsche.

Ich linse vorsichtig zu ihr rüber und bemerke das sich mich mustert. Fragend ziehe ich eine Augenbraue hoch, doch sie widmet sich nur dem Block auf ihrem Schoss zu und kritzelt irgendetwas darauf.

Wieder Schweigen. Ganze 5 Minuten geht das nun schon so. Ich fühle mich unbehaglich in dieser, wie ich finde angespannten Stille.
 

„Warum hast du eigentlich noch nie jemanden Blumen geschickt?“, fragt sie mich leise. Ich schlucke. „Ich tu´s einfach nicht“, antworte ich und hoffe dieses Thema damit beendet zu haben.

Diese Erkenntnis lässt mich nun aber selbst inne halten. Seit Ewigkeiten habe ich nicht einmal mehr daran gedacht irgendjemanden mit Blumen selber Freude zu bereiten.

„Weibliche Dschinn, auch Dschinies genannt, sind in den meisten Fällen, nein, sind eigentlich alle, ziemlich zickig, selbstverliebt und … naja … ehm … gierig“, fahre ich fort. „Ich bin seit Jahren mit keiner mehr zusammen gewesen.
 

„Das verstehe ich nicht. Wo du doch so liebenswürdig bist!“, sagt Sakura.

Ich blicke sie über ihre Worte verwundert und verwirrt zu gleich an und erst jetzt fällt mir ihr vor Sarkasmus triefendes Grinsen auf. Ihre Augen funkeln vor Vergnügen und es ist unheimlich schwer sich nicht von ihrem Lächeln anstecken zu lassen.

Sie scheint mir, das Verhalten vorhin nicht mehr übel zu nehmen und ich bin masslos erleichert darüber.

„Ja,Ja. Es ist einfach anders zu Hause. Wir sind frei und ungebunden. Nicht so wie hier auf der Erde, wo die Menschen regelrecht aneinandergekettet sind. Jder von uns hat sich selbst, sein eigenes Ich, seine eigene individuelle Identität. Das ist das größte Glück. Solange man weiß wer und was man ist und wofür man bestimmt ist, kann man glücklich sein und muss nicht zwingend mit jemanden anderen zusammen sein – es sein dann man langweilt sich.

Sakura verschluckt sich leicht an ihrem Getränk, bevor sie es abstellt und mich mit einen schiefen Grinsen anblickt.
 

„Natürlich. Vielleicht kriegst du auch bloß keine rum.“ Ich seufze, aber zu gleich schleicht sich unwillkürlich ein Lächeln auf mein Gesicht. „Also gut. Du könntest dir Blumen wünschen, weißt du?“, sage ich darauf.

„Das wird nicht passieren.“

„Wie wäre es mit Schokolade?“, frage ich weiter.

„Nein.“

„Welcher Mensch würde keine Pralinen mögen? Vielleicht herzförmige Pralinen. Die müssten doch jedem ein Gefühl von Vollständigkeit und Dazugehörigkeit geben“, behaupte ich.

„Hör auf“, sagt sie energisch. „Wir reden hier doch nicht über irgendein Mitbringsel in der rechten und einem in der linken Hand. Drei Wünsche zu wählen, sich zu entscheiden, was wirklich wichtig für einen ist, das ist eine so gigantomanische Entscheidung. Keine Blumen oder Pralinen könnten diese Sehnsucht erfüllen.

„Für dich vielleicht, aber für andere nicht.“, sage ich.
 

Sie blickt wieder auf ihren Block und kritzelt weiter. Stille. Ich seufze.

„Du warst also noch nie richtig verliebt“, erklingt ihre sanfte und doch zu gleich ernste Stimme in meinem Ohr, „also ich meine, mit Schmetterlingen im Bauch, dieses angenehme Kribbeln, wenn man den einen sieht oder auch nur an ihn denkt. Wenn jeder Tag wunderschön ist, auch wenn es noch so heftig regnet und man das Dauergrinsen einfach nicht mehr aus dem Gesicht bekommt.“

„Bei uns regnet es nicht“, sage ich trocken und habe im nächsten Moment schon ein Kissen in meinem Gesicht. „Sasuke, du weißt genau, was ich meine“, sagt sie empört.

Ich grinse. Nachdenklich, gehe ich im Kopf ihre Worte noch einmal durch. Schmetterlinge im Bauch? Das muss doch unangenehm sein diese Insekten in sich zu haben. Regen? Nein, bei uns regnet es wahrhaftig nicht, bei uns ist es immer schön und die Sonne strahlt. Dauergrinsen? Wir grinsen für gewöhnlich nicht und wenn dann ist es auch nicht von Dauer.

„Nein“, spreche ich meinen Gedanken laut aus. „Ich war noch nie verliebt.“
 

Sie seufzt. „Das ist schade. Dann weißt du gar nicht wie schön es sich anfühlen kann.“

Ich sehe sie an. „Nein ich weiß es nicht. Aber so wie ich das sehe, kann diese Liebe auch unglaublich traurig sein“, antworte ich ernst.

Ein lautes knarrendes Geräusch ertönt – die sich öffnende Garagentür. Wir sind also nicht länger allein. Sakura sieht zu mir und unsere Blicke treffen sich. „Ich gehe jetzt in mein Zimmer.“, sagt sie, während sie aufsteht. Ich erhebe mich ebenfalls und schiebe meine Hände in die Hosentaschen. Ich merke ihr unbehagen. „Möchtest du mitkommen“, fragt sie, doch ich merke ihr an das es ihr unangenehm ist. Sie möchte mich also vorläufig noch nicht wieder in ihrem Zimmer haben, aber immerhin hat sie keine Angst mehr vor und die verfahrene Situation von vorhin scheint auch erledigt.
 

„Ich werde also gehen müssen?“ Es ist eher eine Feststellung, als eine Frage und trotzdem nickt sie. In ihren auch Augen, glaube ich einen entschuldigenden Blick zu erkennen. Sie möchte mich also momentan nicht in ihrer Nähe haben, also zumindest nicht so. „In Ordnung“, sage ich verstehend und setze zum Verschwinden an. Der Raum um mich herum verschwimmt und bevor ich ganz weg bin, sage ich noch. „Gute Nacht, Sakura!“ und höre ihrerseits auch ein leises „Gute Nacht!“

Es ist Samstag. Der Samstag. Der Samstag, an dem Nick, der coolste Junge der Schule, seine Party schmeißt. Und ich habe zugesagt zu kommen. Oh man. Ich seufze.

Ein Blick auf die Uhr lässt mich aufschrecken.

Nur noch 6 Stunden.

Den ganzen Tag bin ich schon nervös und hibbelig. Irgendwie ist heute eh alles komisch.

Sasuke hat sich heute auch noch nicht blicken lassen. Ob er zu Hause ist? Also bei sich in Akatsuki? Wie es da wohl wirklich ist? Laut seinen Erzählungen muss die Landschaft außerordentlich schön sein.

Ich beschließe noch etwas zu malen. Verträumt blicke ich auf meinen Block auf dem ein gezeichnetes Portraitbild von Nick zu sehen ist. Ich hole tief Luft und blättere um. Ein weißes Blatt. In Gedanken schweife ich zu den letzten Tagen. Ein Dschinn. Ich schüttle den Kopf. Nein. Nicht irgendein Dschinn, Sasuke. Der mich noch in den Wahnsinn treibt mit seinen Wünschen.

Unwillkürliches schweift mein Blick zur Uhr und ich quieke überrascht auf, als ich sehe dass ich nur noch zwei Stunden Zeit habe.

Ich blicke auf meinen Block und traue meinen Augen nicht. Eine sandige Landschaft die goldbraun in der Sonne glänzt, schimmerndes Meer so weit und so wunderschöne vereinzelte grüne saftige Wiesen mit den schönsten Blumen. Ich lächele. So stelle ich mir Akatsuki vor und die Blumen die von Sasuke ausgetragen werden.
 

„Was machst du da?“, ertönt plötzlich seine Stimme hinter mir und ich klappe vor Schreck den Block zu.

„Soll ich einen Herzinfarkt bekommen?“, sage ich empört und lege meine Hand auf mein Herz, damit es langsam wieder zur Ruhe kommt.

„Herrgott, seit ihr Menschen schreckhaft“, gibt Sasuke zurück und ich bemerke das belustigte Lächeln um seine Lippen.

Die Zeit ist wahrlich schnell vergangen und ich muss mich beeilen. Ohne weiter auf Sasuke zu achten, stehe auf und gehe hinüber zu meinem Kleiderschrank. Ich öffne die Türen und durchforste meine Klamotten, welche nach und nach auf dem Boden oder auf meinem Bett landen. Was soll ich nur anziehen?
 

„Du könntest dir neue Sachen wünschen.“ Ich verdrehe die Augen und versuche ihn so gut es geht zu ignorieren. Irgendwie finde ich einfach nichts passendes, Ich drehe mich um und begegne seinem Blick. „Na Sicher. Eine neue Garderobe. Dafür würde ich niemals einen Wunsch verschwenden. Was tragen denn die Mädchen in Akatsuki, wenn sie auf Partys gehen?“, frage ich. „Machen Sie sich dafür schick? Ziehen sie sich dafür an?“

Er schmunzelt. „Naja eigentlich ziehen sie sich eher aus. Sie tragen bei Partys nicht sonderlich viel...“ Meine Augenbrauen schießen in die Höhe und ich starre ihn verblüfft an. Der verarscht mich doch, oder? „Bei uns sehen die Dschinn – Mädels alle gleich aus, also macht es keinen großen Unterschied was sie tragen und was nicht“, fährt er fort.

Ich schnaube. „Du bist so was von romantisch.“ Sasuke verneigt sich vor mir und ich pruste los. Er setzt sich auf mein Bett, beziehungsweise auf den Teil meines Bettes der noch nicht mit Kleidungsstücken übersäht ist und mustert das Chaos.
 

„Also um ehrlich zu sein sehen wir uns in Akatsuki eh alle sehr ähnlich, demzufolge fallen einem keine Unterschiede auf. Ich war noch niemals verliebt und deswegen ist gar nicht davon zu reden, dass ich wegen eines anderem romantisch werde.“ Ich runzele die Stirn, beginne jedoch im nächsten Moment schon haltlos zu Lachen. „Du hörst dich ja an, wie ein edler Ritter aus dem 13. Jahrhundert.“, pruste ich los. Sein Blick wirkt belustigt, aber ich glaube auch ein wenig Kränkung in seinem Gesicht zu erkennen. Ich räuspere mich. „Entschuldigung.“

„Warum?“, fragt er. „Wenn ich so drüber nachdenke, klingt es wahrlich lustig“, fährt er fort und schmunzelt. „Bei uns in Akatsuki tragen die Mädchen zu Partys fast nichts.“ Ich schaue ihn ungläubig an. „Wie jetzt?“, frage ich nach. „Naja, wir sind nur noch wenige Dschinns, vielleicht ein paar Tausend und deswegen wurde von ganz oben bestimmt, welche Kleiderordnung zu jewegligen Feiern angemessen sind. Die Mädchen sollen quasi durch ihr Aussehen, uns Dschinn – Jungs, wie sagt man das bei euch... achja antörnen und somit die Fortpflanzung unserer „Rasse“ sichern.“Ich fasse es nicht. Irgendwie versuche ich seine Worte zu verstehen, aber ich kann einfach nur den Kopf schütteln. „Aber mich zieht sowas einfach nicht an. Ich finde sie irgendwie langweilig“, erzählt Sasuke weiter und meine Augen werden immer größer. Ich bringe kein Wort heraus. Das ist so unvorstellbar.
 

„Also gut, was ziehst du nun heute Abend an?“, fragt Sasuke und holt mich somit aus meinen Gedanken. Ich schaue auf mein Bett, dann auf den Boden und schließlich geht mein Blick Richtung Kleiderschrank. Seufzend lasse ich die Schultern hängen und setze mich auf meinen Schreibtischstuhl. „Ich weiß es nicht“, sage ich noch nicht ganz anwesend. Mir lässt dieses Thema einfach keine Ruhe, ich meine das ist doch einfach absurd. „Die Regierung bei euch will also das die Mädchen halb nackt rumlaufen und sich wie Frischfleisch anbieten. Das ist ja einfach … dafür gibt es gar keine Worte. Das ist einfach abartig.“, setze ich das Thema noch einmal an und verziehe angewidert das Gesicht. Er verdreht die Augen und holt tief Luft. „Naja, ganz so schlimm, wie du es ausdrückst, ist es eigentlich nicht.“ Ich blicke ihn überrascht an. „Also ...“, ich schlucke, „verhindern nackte Dschinn – Mädels das Aussterben?“, frage ich weiter und versuche zu verstehen. „Naja, so hätte ich es vielleicht nicht ausgedrückt, aber im Grunde hast du recht. Es fördert nun mal die … ähm … naja“, er kratzt sich verlegen am Hinterkopf, „es fördert die Fortpflanzung und den Erhaltungsstrieb.“ Unbegreiflich.
 

„Ich dachte, du, ich meine, ihr seid unsterblich?“, ich bin jetzt total verwirrt. Er hatte doch gesagt er würde nicht sterben. Sasuke steht auf und geht zum Fenster. „Es ist so“, er seufzt, „Zu Hause, in meiner Heimat, altern Dschinn niemals.“ Er macht eine Pause und blickt sehnsüchtig in den Himmel. „Aber hier in der sterblichen Welt schon. Bei all den kleinen vielen Ausflügen altern wir und das wirkt sich auf die Dauer ebend aus.“ Ich bringe nur ein „OH“ heraus und stehe von meinem Stuhl auf und stelle mich neben ihn. Ich versuche durch krampfhaftes Schlucken, meinen inzwischen staubtrockenen Mund zu befeuchten. Er wird sterben wegen mir. Mein schlechtes Gewissen schnürrt mir die Kehle zu, jedoch versuche ich es mir nicht anmerken zu lassen.

Er stöhnt auf und dreht sich zu mir um. Da ist es wieder. Dieser Blick. Wie ein Stromschlag.
 

Ich schlürfe zurück zu meinem Kleiderschrank und bin am verzweifeln. Nichts darin hat Ähnlichkeit mit zum Beispiel den Glamour – Look von Inos Klamotten. Vielleicht sollte ich wirklich einmal Inos Angebot annehmen und nicht nur einmal im Jahr shoppen gehen. Nur kann sie sich die Sachen auch alle leisten, während ich mir vielleicht von jedem Kleidungsstück gerade mal ein Teil kaufen kann. Und natürlich nicht solche Markenklamotten wie Armani, Versace oder sonst wer. Es ist frustrierend.
 

„Hi Schönheit“, kommt Naruto strahlend durch die Tür und zieht mich in eine Umarmung. Ich habe nicht einmal gemerkt, dass es geklingelt hat. Ich mustere ihn und meine Laune sinkt noch ein Stückchen mehr in Richtung Keller. Naruto ist gekommen um mich abzuholen für die Party und er sieht aus wie direkt aus einer Modezeitschrift. Er riecht nach frisch aufgebrühtem Kaffee, was wahrscheinlich daran liegt, dass er nebenbei in einem Café in der Nachbarschaft jobt, obwohl er es nicht nötig hat. Er hat einmal gesagt, dass er sonst vor lauter Langeweile noch irgendetwas blödes machen würde. Wie schafft er es nur, dass es kein bisschen Unangenehm riecht. Es duftet eher nach einem wirklich teuren Aftershave, anstelle eines Geruchs von einem Nespresso.
 

Ich widme mich wieder einem Schrank und ziehe fünf verschiedene Kleider heraus. „Nimm das Grüne“, schlägt Naruto vor, nach dem ich ihm und auch Sasuke die möglichen Outfits vorgeführt habe. Sasuke, der meine Kissen der Größe nach sortiert, blickt mich an. „Ich finde, du solltest das Schwarze anziehen. Durch das grüne Kleid, kommen deine Augen nicht so gut zur Geltung und das wäre doch sehr … schade. Also, ich meine solche schönen Augen sollten ein Blickfang sein.“ Ich starre Sasuke mit offenem Mund an und schlucke. Naruto mustert Sasuke und zuckt mit den Achseln. „Also, wenn ein Junge dich ansieht sollte ihm doch zuerst deine wünderschönen Augen auffallen oder?“, setzt Sasuke fort und ich bin einfach baff. „Ja, ich mag das Schwarze auch“, stimmt Naruto zu. „Also einstimmig beschlossen. Du ziehst das schwarze Kleid an und jetzt mach dich endlich fertig, damit wir los können. Es sind nur noch anderthalb Stunden.“
 

Hm. Was ich jetzt alles für eine Leinwand und Farbe tun würde. Auf dieser Party aufzutauchen, ist so als würde zusammen mit den ganzen Hollywood – Stars und Sternchen über den roten Teppich zu Verleihung der Oscars gehen. Ich kenne diese ganzen Stars, aber nur eine Handvoll vielleicht, weiß überhaupt das ich existiere geschweige denn wer ich bin. Ich beobachte Sie, ich studiere sie und versuche meine Vorstellung von Ihnen aufs Papier zu bringen. Ich kann mir bildlich vorstellen wie es heute Abend aussieht. Die Jungs super gestylt und lässig, während sie bei einer Flasche Bier sich unterhalten und die Mädels abchecken. Die Mädchen, die sich stundenlang aufgestylt und tonnenweise Schminke ins Gesicht geklatscht haben, tanzen aufreizend mit einem Gläschen Sekt in der Hand und blicken verstohlen dabei zu ihren Schwarm. Das Licht ist ein Strudel aus Rot, Blau, Gelb und Schwarzlicht. Die bunten Plastikbecher sind überall im Vorgarten verstreut und die Türen und Fenster sind sperrangelweit geöffnet. Lautes Krachen dringt aus dem Inneren des Hauses und man kann Gekicher mehrerer Mädchen vernehmen. Die dröhnende Musik ist die ganze Straße rauf und runter zu hören und es stehen viele parkende Autos entlang der Straße. Wir müssen einige Straßen weiterfahren um einen Parkplatz zu bekommen und selbst hier ist die Musik noch so laut zu hören, dass ich das Gefühl habe, dass mein Herz im Takt mitvibriert.
 

Wir gehen die mit Pflastersteinen gesäumte Einfahrt Richtung Haus. Nein kein Haus. Es ist eine Villa, von der seitlich eine Grünfläche ab. Es sieht aus, wie eine Art kleiner Park mit einem Springbrunnen in der Mitte. Es erinnert mich irgendwie an Schloss Versailles. „Warum bin ich noch gleich hier“, erkundet sich Sasuke und ich zucke leicht zusammen. Wir gehen durch die Dunkelheit auf das hell erleuchtete Haus zu. „Du bist hier um mir beizustehen und mir moralische Unterstützung zu geben?“, frage ich grinsend zurück und blicke zu ihm.“Na dann. Auf geht’s. Go, Sakura, Go!“, ruft Sasuke aufmunternd und schwenkt Cheerleader – mäßig die Arme. Ich lache. Er ist eigentlich gar kein schlechter Kerl. Ich glaube, er wäre ein guter Freund vielleicht so wie Naruto. Ich schmunzle über meine Gedanken. „Also gut. Na dann. Hau schon ab.“ Die Worte sind schneller aus meinem Mund gekommen, als ich geplant hatte, er wird es bestimmt als direkte Aufforderung erfassen. Ich klatsche mir innerlich die Hand vor die Stirn. „Es … es sei denn … ich meine … wenn du bleiben möchtest.“ Ich stottere. Das liegt bestimmt daran, dass er mich mit intensiven Blick mustert. „Hm. Ich bleibe lieber. Es kann ja sein, dass das heute der Tag ist“, sagt Sasuke und ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Was für ein Tag?“, kommt mir Naruto zuvor. „Vielleicht ist das der Tag, an dem Sakura, sich für einen Wunsch entscheidet“, antwortet der Dschinn sofort und grinst schelmisch. „Achja, wo mir grad bei Wünschen sind“, sagt Naruto leicht verlegen und kratzt sich am Kopf, „Saku, du könntest dir vielleicht wünschen, dass ich daran gedacht hätte, Geld fürs Bier mitzubringen“, sagt er und tastet seine Taschen nach seinem Portmonee ab. Erfolglos.
 

„Naja, ich bin mir sicher, wir kommen auc so rein“, meint Naruto lachend, während ich besorgt drein schaue. Wir gehen auf das Haus zu und Naruto nickt zwei kaum bekleideten Mädchen, die sich rechts und links von der Eingangstür aufgestellt haben. Sie halten jeweils Eimer voll mit Dollarscheinen in den Händen. Ich beobachte, wie Naruto auf eine der beiden zu geht und ihr etwas zu flüstert bevor er sich zu mir umdreht und in meine Richtung nickt. „Wir können leider nicht euch beide kostenlos hineinlassen“, sagt das Mädchen und zeigt dabei ihre glänzend weißen Zähne. Denkt sie, etwa ich höre es nicht?Als hätte ich ihren Gesichtsausdruck nicht bemerkt, als sie mich angesehen hat? Sasuke verdreht die Augen und flüstert mir zu: „Sag, das du bezahlen kannst.“ Ich schüttle hastig den Kopf. „Ich habe, aber kein Geld dabei“, werfe ich ein, in der Hoffnung, das die Mädchen dies nicht bemerkt haben. Doch Sasuke gibt mir einen Schubs nach vorn. „Mach schon“, murmelt der Dschinn . Ich werfe ihnen einen armseligen und verzweifelten Blick zu. Jedoch, bekomme ich anstatt der angewiderten Reaktion, mit der ich gerechnet habe, ein freundliches Lächeln und eine von ihnen streckt den Arm und die Luft und versenkt danach diesen in ihren Eimer. „Dankeschön. Los geht schon rein“, sagt ist fröhlich, während ich erstarrt vor ihr stehe. Naruto wirkt überrascht, lächelt jedoch und nickt den beiden zu, bevor er sich in Bewegung setzt. Ich kann mich nicht bewegen. Immer noch total verblüfft von dieser bizzaren Situation. „Eine Illusion“, haucht mir Sasuke ins Ohr und schiebt mich weiter. „Jeder hier hat gesehen, dass du ihr Geld gegeben hast. Eine Blondine auf einem Powertrip“, erklärt Sasuke und ich lächele ihn dankbar an. „Danke, Sasuke“, flüstere ich ehrfürchtig und betrete gemeinsam mit ihm das Haus. Meine Hand berührt kurz seine und sein Blick richtet sich auf mich. „Ich bin doch nicht extra mitgekommen, um mir den Spass entgehen zu lassen und gleich wieder den ganzen Block zurück zulaufen“, sagt er lächelnd. Ich hatte eigentlich damit gerechnet dass er gereizt oder genervt sein würde, aber nicht von alledem.
 

Mir schlägt ein süßlicher alkoholischer Geruch und Zigarettenrauch entgegen. Die Bude ist blau, obwohl doch ordentlich gelüftet wird. Es ist wie eine Wand. Auf dem Boden klebt teilweise verschütteter Alkohol. Die Musik ist zu laut so dass man kaum sein eigenes Wort versteht. Es ist dunkel und sehr warm. Ich spüre wie mir allein von der Hitze dieser Menschenmenge, der Schweiß zu laufen beginnt und stöhne leicht genervt auf. Ich habe das Gefühl die gesamte Highschool ist hier versammelt und steht in kleinen Grüppchen zusammen, redet, und lehnt sich gegeneinander. Die Mädchen mit den makellosen Gesichtern und in Türkis, Magenta und Smaragdgrün gekleideten Kleidern und die Jungs mit ihrem gestylten Haaren und den lässig coolen, aber dennoch glamourösen Klamotten und einen sexy schiefen Grinsen im Gesicht.
 

Naruto greift nach meiner Hand und zieht mich weiter, direkt zu einem breiten grinsendem und uns zu sich winkenden Nick. Er sieht echt heiß aus. Dunkelblaue, an einigen Stellen verrissene Jeans und ein weißes enganliegendes T-Shirt unter dem sich sein Sixpack abzeichnet. Ich schlucke. „Möchtest du das ich in deiner Nähe bleibe“, fragt mich Naruto und legt mir den Arm um die Schulter. Neben mir räuspert sich Sasuke und Naruto korrigiert sich hastig: „Ich meine, natürlich dass wir bei dir bleiben?“ Es ist ja nichts Neues, dass sich Naruto immer sorgen um mich macht, aber es ist auch seine Party. Er soll auf Spass haben. Vielleicht denkt er, ja, dass das Ganze nicht so mein „Ding“ ist. Und vielleicht hat er damit so gar nicht unrecht. Aber ich will nicht länger in seinem Schatten stehen, ich möchte selbst jemand sein. Jemand mit dem man sich gern unterhält und Spass hat, außerdem ist Ino ja auch noch da. Ich will keinen Babysitter. „Nein“, sage ich und hoffe dabei selbstsicherer zu klingen, als ich mich fühle. „Geh ruhig“, füge ich hinzu. Naruto lächelt und nickt. „Ich bin dann im Garten, falls irgendetwas ist“, meint er und sieht zu Sasuke. „Kommst du mit“, fragt Naruto an den Dschinn gerichtet. „Oder willst du dir den Balztanz, hier, wirklich antun“, ergänzt er und Sasuke sie mich unschlüssig an. Ich rolle mit den Augen und seufze. „Geh ruhig mit Naruto mit. Du musst nicht hier bleiben.“ Wieder eine Anweisung, ich fluche innerlich. Sasuke jedoch hebt abwehrend die Hände und nickt mir zu. „Keine Aufforderung, ich weiß. Jedoch bin ich dir im Moment sehr dankbar dafür“, sagt Sasuke, mustert misstrauisch Nick und folgt dann Naruto nach draußen. Ich gehe weiter und an zwei enganeinander tanzenden Mädels vorbei, die den Typen in ihrer Gegend einen billigen Kick verschaffen möchten.
 

„Saku“, schreit Ino und umarmt mich stürmisch. „Komm mit“, sagt sie und zieht mich weiter nach hinten zu einer großen dunkelblauen Couch auf der sich schon einige andere Mädchen niedergelassen haben und sich rege unterhalten. Unter ihnen ist auch Alicia, welche mir freundlich zu lächelt und sich dann wieder diesen belanglosen Gesprächen widmet.

„Sakura“, ruft Nick und winkt mich zu sich. Er ist in der anderen Ecke des Raumes. Er ist umgeben von zahlreichen Wasserstoffblondinen, die mir angewidert und langweilige Blicke zu werfen. Schon wieder muss ich zwischen den zwei Mädchen hindurch laufen, welche zum Glück nicht versuchen mit mir zu tanzen. Ino folgt mir und wir nähern uns Nick. „Setz Euch doch!“, sagt er einladend und deutet auf eine Couch die etwas größer scheint, als die vorherige. „Ino“, grüßt er meine beste Freundin knapp, welche an ihrem pfirsichfarbenen weinhaltigen Getränk nippt und ihm leicht zunickt. Nick wendet sich wieder mir zu. „Möchtest du etwas trinken? Soll dir jemand ein Bier oder etwas anderes holen?“, fragt er herzlich. Ich blicke in die grimmigen Gesichter, der Mädchen rings um uns herum und merke wie sich ihre Blicke verfinstern. Sind diese Puten etwa eifersüchtig? Eifersüchtig auf mich? Unmöglich! Ausgeschlossen! Ich meine warum sollten sie auch. Ich schlucke und nicke ihm zu. „Ein Bier wäre toll, danke!“ „Hi! Jimmy“, schreit Nick über den Lärm hinaus. Ein Schrank aus Muskeln dreht sich zu ihm um. Nick streckt zwei Finger in die Höhe und das Muskelpaket steckt seine Hand in die nächststehende Kühlbox und holt zwei Dosen Bier heraus, welche er über den Sofatisch direkt zu Nick schleudert. Nick fängt sie problemlos auf und übergibt mir eine. Ich werde ein bisschen warten bevor ich die Büchse öffne, damit ich mic nicht gleich in der ersten halben Stunde blamiere, indem ich mich mit Bier begiesse.

Eigentlich mag ich gar kein Bier und ich hab erst ein, zweimal, welches getrunken. Wenn ich so recht darüber nachdenke, habe ich noch nie Alkohol getrunken, aber wie sagt man so schön. Irgendwann ist es immer das erste Mal. Ich öffne vorsichtig die Dose und versuche das Gesöff herunterzukippen, um so wenig wie nöglich von diesem Gebräu zu schmecken. Ino neben mir unterhält sich angeregt mit einem Mädchen und Nick wendet sich um, um einem Witz zu zuhören, welcher von einem seiner Football – Kollegen erzählt wird. Ich blicke nach links und sehe ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren. Sie scheint etwas schüchtern zu sein. Ich überlege wie ich ein Gespräch mit ihr anfangen könnte. Wahrscheinlich weiß sie nicht einmal wer ich bin. Mach endlich was. Sag oder tu was, Sakura. Ich möchte mich nicht indas Gespräch von Ino einmischen. Ich sinke tiefer in das Polster des Sofas. Vielleicht bin ich einfach unsichtbar. Das wäre um einiges besser, als auszusehen wie eine Versagerin, die schüchtern und unsicher hier rumsitzt. Vielleicht sollte ich einfach gehen. Nein.

Ich will endlich dazugehören. Ich muss es. Ich brauche es für mich. Ich kann auch dazugehören.Auch ohne Naruto und Ino. Ich schaffe das. Auch ohne einen Wunsch geäußert zu haben. Ich stoße den Atem aus, ohne gemerkt zu haben, dass ich ihn angehalten habe. Langsam setze ich mich auf und beuge mich leicht vor um nach meiner Dose zu greifen und sehe, dass mich Sasuke und Naruto von der anderen Seite des großen Raumes beobachten. Sie erwidern meinen Blick bevor sie sich umdrehen und ich draußen auf die Terrasse setzen. Ino ist da und die beiden sind auch da. Einer von Ihnen ist für alle anderen unsichtbar und ich spüre trotz allem seinen Blick auf mir. Ino neben mir steht auf und wendet sich mir zu. „Kommst du mit tanzen“, fragt Ino, aber ich winke ab. Sie geht mit dem Mädchen, mit dem sie sich gerade noch unterhalten hat Richtung Tanzfläche. Wenn sie alle das Können, dann kann ich das auch. Auf geht’s Sakura, du machst das. Ich tippe vorsichtig Nick auf die Schulter und ringe mir ein Lächeln ab, als Nick sich zu mir umdreht. Er lächelt mich an und entblößt seine gerade, regelmäßige und weißglänzenden Zähne. Er legt den Kopf schief und seine blauen Augen funkeln mich an. Einfach Atemberaubend. Mein Herz setzt aus und schlägt doppelt so schnell weiter. Er nimmt mich an die Hand und zieht mich mit sich auf die Tanzfläche. Er bleibt auf dieser stehen, dreht sich zu mir um und zieht mich an sich. Nur wenige Zentimeter trennen unsere Gesichter von einander. Er legt die Arme um meine Taille und wiegt mich im Rhythmus der Musik hin und her.

Herzstillstand.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben, ich habe viele Ideen gesammelt und jetzt einen Teil niedergeschrieben. Dennoch bin ich mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden. Deswegen frage ich Euch. Hoffe das es ein bisschen gefällt. Bitte Euch um eine ehrliche Meinung.

Glg eure Biest90 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Kommis Bitte nicht vergessen!!!! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und ein schönes, erfolgreiches Jahr 2014. Feiert schön! Prosit Neujahr!

Glg Eure Biest90 Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (29)
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Von:  Kyrana
2015-01-06T17:40:33+00:00 06.01.2015 18:40
Hallo nochmal:) Ich hab das Buch "Drei Wünsche hast du frei" gelesen & darf dir gratulieren, deine Geschichte ist viel besser als das Buch:D Sasuke & Sakura, Ino und Naruto sind einfach viel interessanter und Sakura ist eine wundervolle Protagonistin:)

We read again;)
Von:  Kyrana
2014-11-24T21:30:15+00:00 24.11.2014 22:30
bitte, bitte, bitti schreib bald weiter>\\\\<
Denn ich liebe irgendwie diese Geschichte;)
Von:  ximi
2014-08-25T13:09:11+00:00 25.08.2014 15:09
Heii

Weiterschreiben, weirerschreiben!!! xD
Ein super Kapitel, ich finds super wie du Sakuras Gefühle auf der Party beschreibst, das macht es richtig authentisch! :-)
Du aber sag mal, dieser Nick hat doch eine Freundin oder hab ich da was verpasst? Wo ist sie denn abgeblieben? :-)
Ich freue mich auf das nächste Kapi! Mach weiter so!

glg ximi
Von:  ximi
2014-07-21T13:50:56+00:00 21.07.2014 15:50
Woow ein tolles Kapitel!
Du hast das wirklich wunderbar geschrieben, mir gefällt besonders der letzte Teil.
Sasuke ist also Blumenbote in der Dschinnwelt, das ist echt süss^^
Ich finde si
Antwort von:  ximi
21.07.2014 15:52
Sorry, mein Handy ist echt mühsam xD
Ich finde deinen Schreibstil super und mache mich nun gleich ans nächste Kapi! =D

glg ximi
Von: abgemeldet
2014-07-01T10:28:50+00:00 01.07.2014 12:28
Tolles Kapitel! :)
Wirklich schön geschrieben!
Und das Ende... Waaaaaa *-* wieso hörst du denn an so einer Stelle auf? :0 waaa ich will wissen wies weitergeht :3
Ganz liebe Grüße
Von:  Kyrana
2014-06-30T08:32:59+00:00 30.06.2014 10:32
Herzstillstand? Das kann man jetzt so und so verstehen^-^
Von:  blackLies
2014-06-29T15:12:29+00:00 29.06.2014 17:12
Wow! sehr tolle ff *-*
Sasu ist ja süß:))
Von:  blackLies
2014-06-29T15:12:24+00:00 29.06.2014 17:12
Wow! sehr tolle ff *-*
Sasu ist ja süß:))
Von:  Kyrana
2014-06-28T16:39:44+00:00 28.06.2014 18:39
Sasukes Verhalten ist einfach so unglaublich knuffig^-^
Von:  fahnm
2014-06-17T21:37:35+00:00 17.06.2014 23:37
Super Kapi^^


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