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Ein langer Weg von Freundschaft

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Ein kleiner Funken Macht


 

Ein langer Weg von Freundschaft

15. Kapitel

Ein kleiner Funken Macht


 

Am nächsten Tag begann ich, meinen kleinen Plan in die Tat um zu setzten.

Ich wollte keine Zeit mehr verlieren und um ehrlich zu sein, brannte mein Innerstes schon vor Neugierde, wie viel versteckte Kraft wirklich in Vegeta steckte. Wie viel er wahrlich schon kannte und auch konnte, obwohl er keines Wegs auch nur einen kleinen Hauch an Training hatte sein Eigen nennen können. Obwohl er niemals auch nur Ansatzweise die unteren Trainingsräume und Plätze besuchte, ja gar bis gar keine Erfahrung hatte und dennoch....

...steckte in diesem Jungen mehr.

Viel mehr als er überhaupt selbst von sich wusste. 

Nun galt es nur noch, dieses Wissen aus ihm herauszukitzeln und genau das wollte ich heute erreichen.

Oder zumindest es versuchen.

Einen kleinen Funken von diesem wunderbaren Feuer, das in seiner Seele wohnte zum Vorschein bringen und so lebendig, bis gar für immer, tanzend.

Denn das Vegeta alle mal Kraft besaß, das hatte ich schon zu Anfang unseres ersten Treffens bitter erfahren müssen.

Nur war sie noch zu unkontrolliert und wurde zu viel von kindlicher Neugierde begleitet.

Er brauchte jemanden, der ihn lenkte. 

Jemanden, der ihn unterrichtete. 

Gar führte, in eben jenen Dingen, die ihm sein Vater, wegen was auch immer, so eisern verwehrte. 

Ihm gar so haltlos Verbote aufstellte und wieder konnte ich zwecks den Erziehungsmaßnahmen unseres Ou´s nur den Kopf schütteln. 

Wahrlich, ich verstand es nicht.

Verstand es einfach nicht, doch würde ich wohl nie auf dieses eine kleine Geheimnis kommen, das unser aller König so gut versteckte. Was er hinter dunklen Schatten im Verborgenen hielt und eigentlich ging mich das alles nichts an. Ich wollte gänzlich ganz und so völlig frei, für Vegeta da sein.

Wollte ihm dieser eine Lehrer sein, den er niemals haben durfte, gar diese eine Bezugsperson, die niemand für ihn sein wollte und während ich den kleinen Prinzen nun vor mir beobachtete und wie er sein heutiges Mittagessen mehr als nur hungrig in sich hinein schaufelte, gewann mein Plan mehr und mehr an Bestärkung.

Ja, heute am späten Abend und wenn alle Sitzungen beendet waren, würde ich mit ihm eine der untersten Kellergewölbe aufsuchen.

Der König selbst war ebenfalls und momentan zu dieser Zeit nicht in der Hauptstadt, sondern auf Sondermission in den Südlichen Landen unterwegs. Von daher ging von ihm schon mal keine Gefahr aus und um die anderen Insassen, welche in Vegetas Teil des Palastes beiwohnten, kümmerte ich mich nicht wirklich. 

Leilja war sowieso nicht da und Yamèna hatte ich die ganze Woche noch nicht gesehen. Mit ihrer Geschichte konnte ich mich auch noch später befassen. Jetzt wollte ich erstmals dieses Kapitel in Vegetas Leben beginnen.

Unser kleines Geheimnis würde wahrlich auch unseres bleiben und nun konnte ich mein vor freudiges Grinsen nicht mehr in mir halten und ließ es hinaus.

Wahrlich, Vegetas Gesicht wollte ich sehen, brachte ich diese Bombe an Überraschung zum Platzen.
 

„Was ist los?“, fragte mich auch sogleich seine aufgeweckte Stimme und groß sahen mich blaue Augen neugierig an.

Natürlich hatte Vegeta meine Emotionen gespürt, doch immer noch konnte er das Ganze nicht wirklich zusammenzählen. 

Was ja auch gut so war, denn wenn er es wahrlich könnte, würde ich nie etwas vor ihm verbergen können und wieder legte mein junger Ouji den Kopf schief, als ich abermals nur belustigt mit dem Kopf schüttelte und ihm ein ehrliches Lächeln schenkte.

„Das wirst du heute Abend schon noch sehen.“, ließ ich endlich mein Vorhaben wallten und sofort war er Feuer und Flamme.

Na ja eher mehr Flamme wie Feuer und ungeduldig zuckte sein saiyanischer Schweif von einer Seite zur Anderen, als er mich abermals aus großen Augen ansah.

`Was ist denn heute Abend?´, schienen mich blaue Opale bittend zu fragen, doch behielt ich dieses eine kleine Geheimnis noch für mich.

„Komm schon, Nappa....“, sagte Vegeta schließlich nach einiger Zeit quängelnd und sah mich aus zornigen Augen an.

„Wer A sagt der muss auch B sagen; so sagt man doch - oder nicht?“, ließ er eben jenen Protest schnippisch über kindliche Lippen wandern und wieder konnte ich nicht anders und lachte, als ich sein schmollendes Gesicht sah.

„Du wirst es schon noch verstehen, wenn es soweit ist.“, versuchte ich ihn umzustimmen, ja gar sein Gemüt zu halten, doch ließ sich der kleine Junge augenblicklich zurück auf den Stuhl fallen. Mit dem Allerwertesten zuerst und verschränkte dann, sich so typisch, die Arme vor der Brust.

„Hmpf... kann jeder sagen.“, brachte er nun tief beleidigt über seine Lippen und sah dann zur Seite.

„Wow, welche Laus ist dir denn heute über die Leber gelaufen?“, lachte ich abermals und schob dann meinen Teller zur Seite. Nicht mehr wirklich groß Appetit verspürend, da ich eigentlich schon beim Frühstück relativ gut gegessen hatte und ging noch ein Mal die Liste in meinem Kopf gedanklich durch. 

Eher Vegetas Liste, doch war ich so ungemein froh, dass sie heute und an diesem Tag nicht so lange war.
 

Nun standen nur noch die Lehrstunden an jährlich festlichen Gebräuche auf dem Programm und innerlich fragte ich mich ehrlich, wieso ein Kind, vielleicht gerade mal im Alter von 4 Jahren; schätzungsweise 5, schon jetzt all unsere Traditionen kennen musste.

Wahrlich, das glich ja reiner Folter, eher sollte man Wert darauf legen, dass er in wichtigeren Dingen unterrichtet wurde. Wie das Kämpfen, zum Beispiel.

Doch wenn sich selbst Vegetas Vater und so unweit niemand Anderer dieser Aufgabe annahm, würde wohl oder übel ich jenen einen Schritte wagen, vor dem sich jeder hier so sehr zu fürchten schien.

Einen Schritt, den Jeder verabscheute, gar in so dunkle Schatten sperrte, da sich niemand so richtig mit diesem kleinen Racker abgeben wollte; gar ihn so sehr behandelte wie Luft – auch wenn er dies dennoch nicht war. 

Doch sollte ich leider erst viel später und zu einem mir anderen Zeitpunkt erfahren, dass hinter all dieser Sorglosigkeit, ein mehr als nur perfider Plan steckte.

Ein Plan, gar eine so zerbrechliche Seele sein Eigen zu nennen und noch mehr in dunkle Schatten zu ziehen.

Sich an ihrer Schwäche zu ergötzen.

Sie gar endlos zu foltern, nur um sie dann so gänzlich skrupellos jemand völlig anderem in eisige Klauen zu geben.

Und zwar waren es Klauen, die ich schon kannte.

Klauen, die ich vor einigen Tagen schon ein Mal kennenlernen durfte, verziert von schneeweißer Haut. Schuppig und der einer Echse gleich, doch sah ich die Wahrheit nicht.

Sah nicht all diese Warnungen und kleinen Zeichen, welche so deutlich in den Zeilen lagen, dass sogar ein Blinder sie lesen konnte.

Doch... entsprach wohl dies nicht meiner Aufgabe, diesen kleinen Jungen vor seinem dunklen Geheimnis zu schützen.

Ein Geheimnis, von dem er selbst noch nichts wusste und es hoffentlich – niemals würde.

Vor seinem wahren Ich. 

Seinem ehrlichsten und innersten Sein, das erst viel später und zu einer völlig anderen Zeit ans Tageslicht kommen sollte, doch dann würde es zu spät sein.

Nein.

Diese eine und ganz spezielle Aufgabe gebührte jemand Anderem. Eine Aufgabe, Vegeta in einem tiefen bis gar mütterlichem Schutz zu halten, doch tief in meiner Seele spürte ich, dass ich eben Jenen, bis gar diese Eine noch kennen lernen würde. Sich dieses eine Licht erfüllte, was es schaffte einen kleinen Funken Hoffnung in bestehende Dunkelheit zu bringen. Ihm gar ein zweites zu Hause zu sein, obwohl er sein Eigentliches noch nicht ein Mal verloren hatte und sich damit; wahrlich und in Zukunft, alles ändern sollte.

Wahrlich und so wirklich... 
 

...Alles.
 

~*~
 

„Wohin gehen wir?!?“, fragte mich Vegeta wahrlich schon wieder zum tausendsten Male und wieder musste ich seine strengen Bitten mit einem Kopfschütteln ablehnen.

Wahrlich, es war wirklich einfach nur anstrengend, wie viel Wert dieser kleine Junge in seine Mühen legte und kurzerhand wuschelte ich Vegeta durch dunkelbraune Strähnen, abermals ein wütendes Schnauben von ihm erntend.

Ja, es war anstrengend, aber bei Weitem... nicht ablehnend. 

Ich hatte Standhaftigkeit bewiesen und diesem kleinen Racker kein einziges Wort über mein Vorhaben mehr verraten.

Es war die Überraschung an sich, mit der ich ihn locken wollte und mit eben jener einen Neugierde würde ich auch sein Herz gewinnen.

Na ja, eher sein Vertrauen und wieder sahen mich blaue Opale fragend an, als Vegeta seine Frage erneut wiederholte, doch ich ihn nur mit eisigem Schwiegen strafte.

Augenblicklich sah er schmollend zur Seite und bemühte sich trotz allem Schritt mit mir zu halten.

„Wir sind gleich da, versprochen.“, versuchte ich ihn zu vertröstend, denn eigentlich wollte ich es mir mit ihm nicht verscherzen, aber bei Gott... 

Irgendwie war es einfach nur zu lustig.

So lustig mit anzusehen, wie spielend einfach ich ihn auf die Palme bringen konnte und für wahr, sicherlich... 

Es war gemein, was ich hier tat, aber irgendwo... hatte er diese kleine Neckung doch verdient, oder etwa nicht?!?

So oft wie er mich schon hatte ins Messer laufen lassen...
 

„Das hast du vor 10 Minuten auch schon gesagt und da sind wir immer noch nicht.“, brachte Vegeta abermals quengelnd über seine Lippen und kurz sah ich in seinen vorwurfsvollen Blick.

Lange hatte seine Interesse gehalten; ja gar all seine spielerische Neugierde, doch nun merkte ich, wie er ungeduldig wurde. Wie er mehr denn je quängelte und wahrlich...

Es war ja auch schon spät und so unweit nach der Abendstunde, dass ich zuerst dachte, er würde mir auf seinem Lehrstuhl einschlafen, doch wiedermal bewies Vegeta mehr Durchhaltevermögen, als man ihm zugetraut hätte.

Als ich ihm zugetraut hätte und wieder ließ ich beruhigende Worte sprechen, da mich mehr als nur kalte Augen straften.

Oh, er würde es schon verkraften, da war ich mir sicher.

Nein. 

Vielmehr würde er es lieben und als ich um die nächste Ecke bog, nahm ich den jungen Prinzen an der Hand.

„Was bist du auch immer so ungeduldig.“, lachte ich abermals und schüttelte dann den Kopf. 

Nichts weiter als ein eingeschnapptes Brummen von ihm hörend und grinste dann wieder selbst in mich hinein.

Ja, er würde es lieben, da war ich mir gänzlich sicher.
 

~
 

Es war angenehm kühl in den unteren Kellergewölben. Nicht zu heiß von der erdrückenden Hitze des Tages, dass es wahrlich nicht mehr zum Aushalten war und auch nicht zu kühl, als dass man sich einen Lungentod holte.

Es war genau richtig und kurzerhand sah ich mich wieder verschüchtert um.

Auch ja hoffend, dass keiner der etlichen Wachleute unseren kleine Spaziergang bemerken würde, aber sie schienen momentan mit anderen Dingen beschäftigt zu sein.

Es gab etliche Zugänge zu den unteren Trainingsräumen und um ehrlich zu sein hatte ich Vegeta perfide versteckt in den Schatten gehalten.

Hatte versucht ihn vor neugierigen Blicken zu schützen und nun waren wir so allein auf weiter Flur.

Konnten uns gar so frei bewegen, da jeder annahm ich hatte unseren Ouji schon zu Bett gebracht, doch dem war nicht so.

Ganz und gar nicht.

Hell standen die drei Sonnenmonden in ihrer vollen Blüte, doch würden sie niemals einen vollen Mond beschreiben.

Denn dann, war das ganze Chaos praktisch vorprogrammiert und unsere sonst so prachtvolle Stadt dem Untergang geweiht. Nicht das Saiyajins den Oozaru in sich bändigen konnten. Doch so unweit viele auf einem Fleckchen Erde konnte dann doch ganz schön ungemütlich werden und kurz beobachteten meine Augen das tänzelnde Licht des Mondes.

Wie es so unweit träumerisch sein silbriges Licht durch schmale Fensterfronten schickte und sonst so helle Gänge in eine trübe Dunkelheit tauchte.

Vegeta selbst, war noch nie hier unten gewesen. 

Das sah ich an seinen neugierigen Augen und wie oft er sich umzusehen schien. Wie oft er aufgeweckte Augen in die Dunkelheit schickte und wieder zierte ein ehrliches Lächeln meine Lippen.

Ja, an diesem Abend würde ich alles richtig machen.

Denn ein Saiyajin durfte nicht eingekettet sein und eingesperrt in einen Käfig.

Ein Saiyajin musste kämpfen. 

Musste sich frei bewegen können und auch wenn ich wahrlich nicht wusste, wie mein kleiner Ouji dies hier alles auffassen würde, so ahnte ich dennoch in ferner Zukunft, dass er mir hierfür eines Tages sicherlich dankbar sein würde.

Das hoffte ich zumindest.
 

„So, wir sind da.“, sagte ich aus fester Stimme und hielt dann eine der großen Flügeltüren auf. 

Geformt aus geschwungenem Eisen, sodass mein kleiner Herrscher in sein neues Domizil eintreten konnte und verwundert sah sich Vegeta um.

Ja schien nicht ein Mal zu merken, wie sich schwere Tore nun wieder hinter ihm schlossen, sondern schienen blaue Opale nur auf den großen Platz vor sich gerichtet.

Kurz fielen meine Augen über seine Statur und augenblicklich zog ich eine Grimasse.

Natürlich war er für diese Art des Trainings falsch angezogen.

Immer noch trug er seine schwarze Shaironenkleidung, die ihm wohl die liebste war und innerlich weckte es sofort ein schlechtes Gewissen in meiner Seele.

Nicht, dass ich ihn sonderlich verletzten würde, aber... ihn völlig ruinieren wollte ich auch nicht und bevor mich seine zerrissenen Kleidungsstücke noch verraten sollten, wollte ich es lieber langsam angehen lassen. Aber ich konnte ja schlecht zu Vegeta sagen: Zieh dir deine Trainingssachen an, ich habe eine Überraschung für dich.

Dann hätte er den Braten sicherlich gerochen.

Dazu brauchte man nicht mal die Gabe Emotionen fühlen zu können – das schaffte man auch so.
 

Wieder sah ich auf den kleinen Jungen, der sich nun in die Mitte der Halle begab und seine Blicke schweifen ließ.

Nein für wahr. 

So wie er sich umsah; neugierig und mit diesem einen inneren Feuer, war er wirklich noch niemals hier gewesen und wieder plagte mich nur ein Gedanke: Wieso dem wohl so war.

Vegeta war langsam alt genug, dass man ihm die Grundkenntnisse zeigen konnte. Wenn sogar manch Neugeborenes in die tiefen Weiten des Alls geschickt wurden, konnte man ihm doch schon mit 4 Jahren das Kämpfen beibringen. 

Denn immerhin würde er unser aller König sein, eines Tages so unverfroren unser ganzer Herrscher und ich wollte einfach nur das Beste für ihn.

Wollte, dass er sich verteidigen konnte, gar kämpfen konnte, sollte es die Not erfordern.

Wollte, dass sein ganzes Talent nicht in verborgenen Schatten blieb und während ich ihm folgte, stahl sich ein ehrliches Lächeln auf meine Lippen.
 

Die Hallen waren riesig. 

Mit unter wahrlich Angst einflößend, doch schien mein junger Saiyajin no Ouji viel zu sehr gefangen, als dass ihn die Größe dieses Raumes einschüchterte.

Heller Sand und feinster Kies bedeckten den Boden.

Wohl hatte man sich bemüht ein wahrlich ebenerdiges Terrain zu schaffen und so nah an dem wirklich Wahren, dass die Illusion fast perfekt war.

Einzelne Steintrümmer, welche rings um den Platz verteilt waren, sollten das Ganze abrunden. Sollten mehr und mehr an Echtheit gewinnen und anerkennend, gar so neidlos zugebend stellte ich fest, dass dem wohl auch so war.

Wahrlich, man hatte viel Mühen in diesen einen Raum gelegt, um hier die besten Soldaten der Könisgarmee auszubilden und nun sollte es eben auch der Saiyajin no Ouji höchstpersönlich sein.

Irgendwie... freute ich mich um diesen Umstand schon jetzt und lächelnd folgte ich Vegeta in die Mitte des Raumes.
 

„Ich hoffe du bist bereit.“, ließ ich meiner Freude endlich freien Lauf und baute mich dann in einem gebührendem Abstand vor meinem Prinzen auf.

Unsicher lagen blaue Opale auf mir, während ich in Verteidigungsposition ging und genau konnte ich sehen, wie es in Vegeta arbeitete.

Er schien genau zu verstehen, was ich von ihm wollte, doch konnte er es immer noch nicht so richtig glauben.

Konnte nicht begreifen, dass sich sein innigster Wunsch gerade zu erfüllen schien und fragend sahen mich blaue Seen abermals an.

So völlig rein und von jeglicher Unschuld geküsst.
 

„Keine Angst, ich werde nicht zu hart mit dir sein....“, versuchte ich wieder meine Absichten an den Saiyajin zu bringen und verwirrt sah mir Vegeta entgegen.

Wahrlich, so langsam müsste er wirklich verstehen, was ich eigentlich von ihm wollte und wieder verstärkte ich meine Haltung. 

„...aber ich möchte wissen, was wirklich in dir steckt.“

Ein Grinsen folgte meinen Worten, denn endlich schien sich der Junge vor mir zu rühren.

Schien sich aus seiner endlosen Starre zu befreien und blinzelte verwirrt.

„Du... willst mich trainieren?!?“, fragte er mehr denn je ungläubig und kurz wusste ich nicht, was beleidigender war.

Entweder seine Tonlage, die Vegeta auf das Du in seinen Worten legte, oder eher die Tatsache, dass er dem ganzen eher mehr als skeptisch gegenüber stand.

So schlecht war ich nun auch wieder nicht, das hatte ich seit meinem kleinen Kampf mit Bardock wohl bewiesen und grummelnd brachte ich ein entrüstetes Knurren über meine Lippen.

Na Danke auch.
 

„Wir können das Ganze auch lassen wenn du willst.“, sagte ich gespielt beleidigt, denn nur zu gut war Vegetas ganze Unsicherheit zu spüren.

Er hatte Angst, dass dieses eine Verbot noch Konsequenzen haben würde und wieder folgte ein unsicherer Blick dem nächsten.

Angst, dass sein Vater Wind von der ganzen Sache bekommen sollte, denn immerhin stand es dem jungen Ouji wohl noch nicht zu, seiner wahren Stärke freien Lauf zu lassen. Doch um ehrlich zu sein, spuckte ich auf diese ganzen Regeln.

Aber so was von.

Vegeta hatte Talent.

Das hatte er einfach und galt gar einem Verbrechen, dieses so unberührt bis gar unentdeckt zu lassen.

„Nein...“, flüsterte er nach einer Weile eher bittend und sah mir dann in die Augen.

„Nein! Das... das will ich nicht, aber ich... Ich weiß nur nicht...wie... das geht.“

Verblüffung zog in meine Seele ein, als ich sah, wie er unsicher die Hände hob.

Fast schon eher hilflos mit den Schultern zuckte und mir dann flehentlich in die Augen sah.

So, als wüsste er nichts mit sich anzufangen und endlich löste ich mich aus meiner Starre.

„Sag bloß du kennst... gar nichts?!?“

Es sollte nicht so barsch klingen, wie ich beabsichtigt hatte. Nicht ganz so verletzend und dennoch tat ich es, denn augenblicklich schüttelte Vegeta wütend den Kopf.

Senkte sofort seinen Blick, mehr denn je gequält zur Seite und konnte mir nicht mehr in die Augen sehen.

Sofort fallende Strähnen seine Mimik verdeckend, doch nur zu gut sah ich sein ganzes Zittern.

Sah diese eine Wut und innere Schande, die ihn so plötzlich übermannt hatte und mehr denn je wuchs Miteid in mir auf.

Gebrandmarkt wie ein schwarzes Schaf in der Herde.

Wie... ein Außenseiter, obwohl gerade doch er unser aller Licht sein sollte und aufmunternd trat ich auf den Jungen zu.

„Hey! Ist... ist schon in Ordnung.“, sagte ich leise und kniete mich dann zu ihm hinunter.

Vegeta zitterte immer noch, konnte mir nicht in die Augen sehen und sachte bettete ich eine Hand auf seine Schultern.

Ihm somit Trost und Zuversicht vermittelnd, doch leider fühlte sich mein junger Herrscher davon nur noch mehr beirrt und augenblicklich konnte ich ein leises Zischen hören.

Eher ein wildes Fauchen und so aufgebracht, wie sein saiyanischer Schweif hinter ihm hin und her peitschte, musste Vegeta gerade wohl ziemlich durch den Wind sein.

Wer sollte es ihm denn bitteschön verübeln?!?

Ihm wurde dieses Eine verwehrt, was er eigentlich so spielend einfach erlernen sollte anstatt seine Nase ständig in diese dämlichen Bücher zu stecken und wieder übte ich mehr Druck auf meine Berührung aus.

Den kleinen Jungen vor mir endlich aus seiner Starre lösend und wieder ließ ich beruhigende Worte sprechen, als mich kindliche Augen begrüßten.

So voller Schmerz und innerem Leid begleitet.
 

„Du weißt es eben nur noch nicht, aber das bedeutet nicht, dass du es niemals wirst...“, versuchte ich ihn aufzuheitern und sah ihm dann in große Augen.

„Is noch kein Meister vom Himmel gefallen, Vegeta.“

`Nein, das war er wirklich nicht.´, dachte ich in Gedanken und lächelte gar so tröstend.

Wild wuschelte ich dem kleinen Jungen durch das fallende Haar und spürte augenblicklich, wie er schwach nickte.

Endlich diese eine Zustimmung gab, die ich brauchte und auffordernd nahm ich seine Hand in meine.

„Na, dann wollen wir mal.“, ließ ich wieder jene einen Worte sprechen, bestrebt mein Ziel endlich in die Tat um zusetzten. 

Denn es blieb spannend.

Spannend bis zum Schluss und schon jetzt wusste ich, dass aus Vegeta wahrlich noch eines Tages ein großartiger Kämpfer werden würde.

Dass er es schaffte, diese eine Grenze zu überwinden und jeglichen Gefahren zu trotzten, selbst wenn sie noch so niederschmetternd sein sollten. Das wusste er aber nur noch nicht, doch eines Tages würde er es wahrlich... 
 

...ganz.
 

~*~
 

Wir begannen mit etwas Leichtem.

Etwas, was jedem Saiyajin eigentlich in die Wiege gelegt wurde und ich annahm, dass Vegeta dieses vielleicht ansatzweise auch nur kennen musste, doch als ich in Verteidigungspose ging und meinen kleinen Gegenüber aufforderte einen simplen Schlagabtausch zu landen, sahen mich blaue Opale einfach nur an.

Groß, gar mit so etlichen Fragen in sich brennend, starrte mich mein Saiyajin no Ouji an und schien so unsicher wie noch nie.

So hilflos wie noch nie und verwirrt ließ ich meine Arme sinken, als keine Regung folgte.

Kein Wink an Kraft einen bewegten Schlag ablöste und abermals blinzelte ich verwirrt.

Er hatte sich doch schon ein Mal gegen mich zur Wehr gesetzt.

Zwar nicht mit Schlägen und haltlosen Angriffen, aber hatte sich dieser Wirbelwind zu Anfang unserer Geschichte so arg an bestehendes Holz geklammert, dass ich ihn gar nicht mehr losbekommen hatte.

Sofort bestehende Risse die Wände zierte und wieder erinnerte ich mich an diese ganze Kraft zurück.

An geballte Macht, die durch einen kleinen Körper floss, doch nun und in Anbetracht der Wahrheit, keinen Funken Leben in sich trug.

Was war da los?

Eigentlich müsste er die simpelsten Dinge kennen.

Das Einfachste vom Einfachen, doch als mich wieder nur ein fragendes Augenpaar erblickte, wurde es mir langsam zu bunt.

Dass... 

Dass kann doch einfach nicht sein.

Ich seufzte.

Versuchte meine Enttäuschung in mir zu halten, denn ich wollte nicht, dass diese mir Vegetas ganzen Enthusiasmus nehmen sollte und versuchte das Spiel zu wahren, dass ich nun begonnen hatte.

Ich wollte nicht, dass er den Mut, bis gar die Lust an all dem verlor und mit einem Räuspern löste ich mich aus meiner Verteidigungsposition.

Gut, dann musste es wohl doch von wirklich ganz Vorne beginnen.
 

„Lass uns zu erst an deiner Angriffspose arbeiten.“, sagte ich bestimmend und begab mich dann selbst in eben jene, nur dass sie mein Gegenüber dann nachmachen konnte.

„Erstmals musst du die Grundkenntnisse kennen, dann können wir weiter machen.“

Ich versuchte nicht zu ernüchternd zu klingen und sah dann mit an, wie Vegeta versuchte, meine Pose nachzumachen. Verschüchtert einen Arm in die Höhe nahm, nur um ihn dann an seine rechte Seite zu ziehen. Angewinkelt und zum Angriff bereit und zufrieden ließ ich ein Lächeln über meine Lippen wandern.

„Beine mehr in den Ausfallschritt, dann stehst du besser und nutzte deinen Schweif für das Gleichgewicht.“, rügte ich ihn von Neuem und lachte dann belustigt auf, als ich sah wie er zu schwanken begann.

Wahrlich schmollend seinen Mund zu einer wütenden Fratze verzog und ich mein Lachen nun wirklich nicht mehr in mir halten konnte.

Für wahr, er wusste wirklich gar nichts, aber konnte Vegeta ehrlich nichts für diesen Umstand.

Denn niemand hatte sich mit ihm beschäftigt.

Niemand auch nur ansatzweise etwas beigebracht und wenn schon der König selbst, sich nicht für das kämpferische Wohl seines Sohnes interessierte, dann musste ich das wohl erledigen.

Musste ich wohl in den sauren Apfel beißen, doch irgendwie tat ich es gerne.

Einfach nur gerne und wieder gab ich Vegeta neue Anweisungen.
 

~
 

Wie lange sich die Zeit zog, wusste ich nicht.

Wie viel an Vergangenem beschritten war, denn zugegeben, das Training mit ihm machte Spaß.

Einfach nur Spaß und bald hatte ich ihn soweit, dass wir schon die ersten Schläge üben konnten.

Vegeta war nicht dumm.

Bei weitem nicht und sehr schnell schien der kleine Junge zu lernen. Auch wenn er sich zu Anfangs noch etwas umständlich anstellte und mehr auf seinem Hosenboden landete, als ich angenommen hatte....

Er hielt sich wacker.

Schien so eisern verbissen, dass ich wirklich mehr als nur erstaunt über seine Willenskraft war und dennoch war es nicht ganz das, was ich mir erhofft hatte.

Ihn ihm steckte mehr als nur ein paar läppische Versuche.

Mehr als dieser winzige Hauch an Kraft, der eher meine Haut streichelte, als mir wahrlich Schaden zuzufügen und wieder fing ich einen Tritt seinerseits federleicht ab.

Irgendetwas stimmte nicht.

Entweder Vegeta heilt sich absichtlich zurück oder steckte doch etwas anderes dahinter.

Aber das würde ich noch herausfinden und während ich einen weiteren Schlag seinerseits parierte, kam mir eine Idee.

Vielleicht würde das helfen seine wahre Kraft zu triggern und kurz wusch ein kleines Grinsen über meine Lippen. 

Für wahr, vielleicht würde er diese Art nicht gerade besonders mögen. Vielleicht weckte sie eher das Gegenteil, von dem, was ich mir erhofft hatte, aber wenn sie effektiv genug war und ihr Ziel erfüllen sollte, nahm ich alle Strapazen in Kauf. 

Aus gespielt gelangweilten Augen blickte ich auf mein Gegenüber, bereit meinen Plan in die Tat umzusetzen

Schon wieder.
 

„Ist das alles was du kannst?“, versuchte ich ihn zu necken und verwundert sahen mich ruhige Augen an.

Mehr als nur endlose Verwirrung lag in Vegetas Augen, schließlich war er solch einen Ton von mir nicht gewohnt. Aber vielleicht würde anhaltenden Zorn, ja gar so lichterloh brennende Emotionen helfen, seine wahre Kraft aus ihm herauszubekommen und wieder ließ ich meine Stimme durch die Hallen wandern.

„Wahrlich... irgendwie hatte ich mit mehr gerechnet.“

Zugegeben, das war fies.

Mehr als nur fies und insgeheim tat es mir sofort leid, als ich Vegetas ganze Wut sah.

Diese endlose Verbissenheit, mit der er sich nun gegen meine Worte sträubte und abermals einen Schlag landete.

Doch wieder fehlte die benötigte Kraft und so leid mir all dies auch innerlich tat – ich musste weiter machen.

Musste versuchen seine wahre Stärke zu wecken, denn schon ein Mal hatte ich beobachtet, wie Vegetas wahres Können durch Emotionen gelenkt wurde.

„Wird wohl doch schwieriger werden, als ich dachte....“, murmelte ich mehr zu mir selbst als zu jemand anderem, mich aber dennoch vergewissernd, dass er es auch ja hörte.

Und wie mein Gegenüber es gehört hatte, denn augenblicklich erfüllte ein warnendes Knurren die Ebene und wieder folgte ein weiterer Schlag.

Diesmal etwas schneller.

Wieder fing ich ihn ab, zitternd und gar bestimmend, doch zuckte augenblicklich ein heller Schmerz durch meine rechte Hand, mit der ich Vegetas Faust aufgefangen hatte, welche dazu bestimmt war einen Treffer in meinem Gesicht zu landen.

Oha...

Das klang doch schon mal ganz anders. Fühlte sich auch anders an, war aber immer noch nicht das, was ich wahrlich suchte und wieder stichelte ich weiter.

Verstärkte meinen Griff so plötzlich; gar wissend, dass der Saiyajin vor mir es wahrlich aushalten konnte und schleuderte ihn dann augenblicklich von mir.

„Da hat wohl jedes saiyanische Kind mehr drauf als du. Kein Wunder, dass dein Vater keine Interesse an dir zeigt.“

Und damit hatte ich ihn.
 

Noch während sich Vegeta auf dem Boden überschlug, spürte ich das Beben, welches so plötzlich durch die Halle stieß.

Welches die Wände der Trainingsräume augenblicklich zum Zittern brachten und ein wahres Ausmaß an Kraft zeigte.

Es war beängstigend, solch eine Wut bei einem Kind zu sehen und dennoch war ich beriet für diesen Schritt gewesen.

Bereit für das, was nun folgen sollte, doch hätte ich niemals mit solch einem Ausmaß an Macht gerechnet.

Denn Vegetas Ki stieg.

Weckte so augenblicklich haltlose Schranken in seiner Seele und während wahre, helle Kraft durch seinen Körper pulsierte, spannte er die Muskeln an.

Schien sich noch im Fluge über rissigen Boden zu fangen und während sich Vegeta für einen Gegenschlag vorbereitete, fixierten mich wütende Augen.

Blaue Opale einst so rein, schienen nun so getrieben von blankem Zorn.

So erfüllt von endloser Wut, gar über jene einen Worte, die ich wahrlich nicht ernst gemeint hatte, doch waren sie von Nöten gewesen um sein wahres Können zu wecken.

Und das bekam ich schneller zu spüren, als mir lieb war.
 

Wie ein geölter Blitz schoss mein junger Ouji augenblicklich nach vorne, schien schneller an meiner Seite als ich blinzeln konnte und schlug zu.

Sein Tritt traf mich so unverfroren an der rechten Wange. Gar so unerwartet, dass mich seine geballte Kraft augenblicklich von den Füßen riss und ich nun meinerseits über den Arenaboden flog.

Mitten in den Gesteinshaufen hinter mir, doch ging alles zu schnell, als dass ich es wahrlich begreifen konnte.

Wirklich, ich...

Ich hatte nichts gesehen.

Rein gar nichts; keine seiner Bewegungen. Denn so plötzlich war er einfach an meiner Seite erschienen und während ich mich aus rissigem Felsen schälte, stahl sich dennoch ein zufriedenes Lächeln über meine Lippen.

Auch wenn es sofort von Schmerz begleitet wurde und ich mir sofort den rechten Kiefer hielt...

Das war es wert gewesen.

Alle Mal wert, dass ich nun diesen einen Schlag einkassiert hatte, denn meine verlogenen Worte hatte ausgereicht, um die fesselnde Kette zu durchstoßen, die sich Hemmung nannte.

Hemmung und noch etwas... Anderes.

Etwas, was ich viel später würde erfahren müssen, doch dann sollte es zu spät sein.
 

„Nicht schlecht, Kleiner...“, versuchte ich ihn zu beschwichtigen, doch schien ich mit vorherigen Worten einen wunden Punkt getroffen zu haben, denn wieder war er zu schnell bei mir.

Holte augenblicklich zum Schlag aus und ich schaffte es gerade noch, mich überraschend über den Boden zu rollen, bevor sich auch schon eine kleine Faust in eben Jenen rammte.

Sofort ging ein sterbendes Dröhnen durch die Erde und der Fels unter meinen Füßen zersprang so augenblicklich.

Gab leichtfertig unter geballter Kraft nach, ja brach gar so unweigerlich zusammen und wieder folgte ein weiterer Schlag dem Nächsten.

„Ve...Vegeta, ist gut!“, versuchte ich den jungen Saiyajin zu beruhigen und wich wieder einem zweiten Schlag aus, der abermals auf kalten Fels krachte und so vehement tiefe Risse in den Boden zog.

„Ist gut, beruhige dich!!!“

Doch er schien mich nicht zu hören.

Schien so in gleißender Wut gefangen, dass ich es wahrlich mit der Angst zu tun bekam und gerade wollte ich wieder ausweichen, doch hatte er mich nun da, wo er mich haben wollte.

Sein Tritt, diesmal in meine Magengrube war hart. 

Gar so eisern wie Stahl und schickte mich abermals zu Boden.

`Wahrlich, Nappa. Was hast du da angerichtet?´, dachte ich fiebrig und versuchte mich unter Schmerzen auf zu setzten.

Meine Worte von vorhin mussten doch zu hart gewesen sein und innerlich verfluchte ich mich selbst dafür, die Notwendigkeit der Lage nicht schon früher erkannt zu haben.

Gar diesen ganzen inneren Schmerz, den ich in Vegeta weckte und augenblicklich dachte ich an meine eigenen Worte zurück.
 

Kein Wunder, das dein Vater kein Interesse an dir zeigt.
 

Wahrlich, was hatte mich nur geritten, gerade das zu sagen?

Wieder wollte ich mich vom staubigen Boden der Arena bewegen, doch drückte mich augenblicklich ein kleines Gewicht nach unten.

Fest wurde ich am Kragen meines Gi´s gepackt und aus geschockten Augen sah ich nach oben.

Zu keiner Bewegung mehr fähig, denn kein Anderer als mein junger Saiyajin no Ouji selbst, stand über mir.

Na ja, eher saß er über mir, eine Hand so wild in meiner Kleidung vergraben, während seine Andere, erhoben in der Luft als geballte Faust, auf den Angriff wartete.

Doch dieser blieb aus und geschockt; gar zu keinem Wort mehr fähig, sah ich in blaue Opale und erblickte....
 

...nichts als Tränen.
 

„Sag... das nie wieder!“, hörte ich eine erstickte Stimme, sofort von einem Zittern begleitet und weckte sofort jeglichen Kummer in mir.

Jeglichen Schmerz und ein so schlechtes Gewissen, dass es ebenfalls mein Herz berührte und während ich Vegetas Zittern sah, wuchs meine eigene Schuld.

Ich war zu weit gegangen.

Definitiv zu weit gegangen und diese schmerzerfüllten Augen würde ich niemals vergessen können.

Niemals wieder.

So lange ich lebte.
 

„Wieso.. sagst du so etwas?“, hörte ich Vegeta wieder sagen, doch diesmal ein leises Schluchzen seine Worte begleitend und endlich richtete ich mich auf, als ein bestehender Griff; gar so eisig fest um meine Kehle, endlich locker ließ.

Sofort ihre ganze Kraft verlor und Vegeta sich in sich zusammenkauerte.

„Du hast.. nicht.. das Recht dazu.“

Wieder ein Schluchzen, das augenblicklich mein Herz zerriss und unbeholfen setzte ich mich in den Schneidersitz.

Den Prinzen meines Volkes immer noch auf meinem Schoße ruhend, doch schien er zu aufgebracht, als diesen Umstand zu bemerken.

Immer noch wanderte diese eine stumme Trauer, geweckt durch meine eigenen Worte, über einen kleinen Körper hinweg und abermals nagte mehr als nur mein Gewissen an mir.

Toll gemacht Nappa.

`Ganz toll.´, dachte ich spottend und würde mir in diesem einen Moment gern selbst in den Hintern treten.

Aber so was von.

Das hatte ich definitiv nicht gewollt. 

Nicht mit meinen unbedachten Worten bezweckt und beruhigend legte ich Vegeta eine Hand auf die Schulter; gewillt den Kummer zu lösen, den ich angerichtet hatte.

„Hey...“, versuchte ich das Gespräch von Neuem zu beginnen und war dennoch erstaunt, wie urplötzlich und so schnell all diese weiße Wut verflogen war.

Wie schnell unaufhaltsame Macht in ihren Schranken blieb und wieder zog ich tröstende Kreise über hitzige Haut, als sich mein junger Ouji einfach nicht beruhigen wollte.

„Ist... ist schon gut Vegeta. Ich... Ich habe das doch nicht so gemeint.“, sagte ich ehrlich, doch sah ich nur, wie mein Gegenüber vehement, gar so völlig erbost, den Kopf schüttete.

Abermals nun wirklich wahre Tränen über seine Wangen liefen und wieder zerriss es mein Herz bei diesem Anblick in tausend kleine Stücke.

„Ist gut, Junge.“, sagte ich tröstend und nahm ihn dann einfach so in die Arme.

Eine wärmende Umarmung schenkend, denn momentan schien wohl dies das einzig Wahre zu sein, was Vegeta momentan brauchte und während ich ihm beruhigend über den Rücken strich und der kleine Junge nun unter geschockten Tränen sein Gesicht mehr und mehr in meiner Kleidung vergrub, rügten mich mehr und mehr Zweifel.

Zweifel, den falschen Weg eingeschlagen zu haben und während ich Vegetas stummen Weinen lauschte, gar einen so erzitternden Körper unter neuen Schluchzern spürte, wuchs Wut in mir auf.

Eine Wut über mich selbst, wieso ich ausgerechnet solch einen Weg gewählt hatte und wieder versuchte ich zu trösten wo ich konnte.

„Ist schon gut....“

Doch nichts war gut.

Rein gar nichts und es dauerte etliche Minuten, bis sich das kleine Bündel in meinen Händen beruhigt hatte.

Entmutigt sah ich auf einen zitternden Haarschopf und wieder begann ich meine Finger durch bestehende Strähnen wandern zu lassen.

Vegetas Schluchzen war verstummt.

Seine Tränen zu unweit beendet und dennoch konnte ich den ganzen Kummer in seinem Herzen spüren.

Verflucht noch mal.

Was... 

Was hatte ich nur angerichtet?
 

„Vegeta, es tut mir ehrlich leid.“, brachte ich wieder über meine Lippen und versuchte dann meine Entschuldigung richtig zu formulieren. 

Ja gar, meine ganzen Beweggründe dieser schandhaften Tat und augenblicklich sahen mich große Augen fragend an.

„Ich wollte dich reizen um zu sehen, wie weit dich das bringt. Es... es tut mir ehrlich leid, dass ich dir dadurch weh getan habe.“, sagte ich abermals bestimmend fest und strich dem Jungen dann vor mir ein letztes Mal durch das dunkelbraune Haar.

„Vergiss was ich sagte. Das war nicht ernst gemeint und enthielt nichts Wahres an sich. Niemals würde ich das tun, gar dies behaupten; auch wenn ich es dennoch tat. Aber du sollst wissen, dass es eine Lüge war und wahrlich für immer eine bleiben wird.“

Warm war nun das Lächeln, das sich über meine Lippen stahl und augenblicklich löste ich meine verkrampfte Haltung. Vegeta immer noch auf meinem Schoss sitzend und ich mir so gar mit zitternden Händen den rechten Kiefer haltend.

Zeit, das Thema zu wechseln.
 

„Tut ganz schön weh, dein Tritt. Das muss ich zugeben.“, grummelte ich ehrlich und prüfte dann ein letztes Mal, ob auch ja noch alle Zähne an ihrem Platz waren.

Sofort hörte ich ein ehrliches Lachen von meinem Vordermann und schien mehr denn je beruhigt.

Vegeta schien sich wieder gefangen zu haben und sah ich dann in seine ehrlich aufgeweckten Züge.

Sah dieses eine Glitzern in seinen Augen, das all den Kummer vergessen machte.

Und all den Schmerz.

„Du wolltest es schließlich so, jetzt beschwere dich demnach auch nicht.“, kam sofort die frechste aller Antworten zurück und gespielt beleidigt stemmte ich die Arme in die Seite.

„Na hör mal...“, sagte ich schmollend und fixierte mein Gegenüber dann aus schmalen Augen.

„Wer lag mir denn vor einigen Tagen die ganze Zeit in den Ohren, er wollte den Kampf mit Bardock unbedingt beiwohnen?“, fragte ich neckend und stupste dem Jungen dann so plötzlich in die Seite.

Sofort entlockte ich ihm ein entrüstetes Keuchen und zornig sahen mich helle Augen an.

„Ich glaub für heute ist es gut.“, brachte ich überlegend über meine Lippen, nachdem ich den kleineren Saiyajin nun vollends gemustert hatte.

Vegeta sah nach seinem ungewollten Wutausbruch ziemlich mitgenommen aus und die Schwäche stach so förmlich aus seinem Gesicht heraus, dass ich eigentlich dachte, er würde auf der Stelle einschlafen.

Sofort seiner haltlosen Müdigkeit nachgeben, welche ihn so plötzlich zu übermannen schien, doch wieder bewies er mehr eiserne Willenssträke, als man ihm gänzlich zutraute und lächelnd zog ich ihn auf meine Arme.

Erhob mich nun meinerseits vom staubigen Boden der Arena, auch wenn mein Körper mehr als nur schmerzte und setzte den Rückweg an.

Ja für wahr, dieser Tag hatte einiges gebracht und kurz dachte ich wieder an vergangene Stunden zurück.

Wie ich geahnt hatte, steckte in diesem kleinen Saiyajin, welcher nun müde in meinen Armen saß, weit aus mehr Können, als man ihm zugetraut hätte.

Wie gesagt, Vegeta hatte Talent und das nicht zu knapp.

Besaß diesen einen Funken, welcher in bestehenden Jahren zu einem unaufhaltsamen Feuer heranwachsen sollte.

Ein Feuer, auf das jeder Saiyajin neidisch werden würde, doch so ungemein stolz darauf war, dass es ihrem Volke so eine wahre Stärke präsentierte.

Und zeitgleich so viel Macht.

Doch wieso der König dieses eben nun neu entdeckte Sein, das vielleicht schon immer in Vegeta schlummerte, ungefördert lassen wollte, konnte ich mir beim besten Willen nicht erklären. Doch nun und in diesem Moment, musste ich mir kein schlechtes Gewissen mehr machen, nur tatenlos zuzusehen wie er völlig schutzlos in einer Welt heranwachsen musste, in der so unweit etliche Gefahren lauerten.

Denn Vegeta würde eines Tages unser aller König sein.

Die Zielscheibe so etlicher Völker. 

Gebrandmarkt in einem System, das schon bald weit aus mehr Schmerz und Kummer mit sich tragen sollte, als ich zu anfangs an dachte, doch sah ich die ganzen Warnung nicht.

Viel eher wollte ich sie nicht sehen und leise schloss ich vereiste Tore erneut, als ich auf den dunklen Flur trat und die Trainingshallen nun endlich hinter mir ließ.

Mich vergewissernd, dass unser nächtliches Training, welches durch etliche Weitere fortgesetzt werden würde, nicht am nächsten Tag auffallen sollte und redete dem Saiyajin in meinen Armen dann beruhigend zu.

Mich glücklich schätzend, dass Vegeta jene einen Worte von vorhin wieder vergessen hatte, mir so endlos sein Vertrauen und seine Vergebung schenkte und schien demnach viel zu sehr damit beschäftigt, ihn in heilendem Schutze zu wissen.

So wohlbehütet in meinen Armen, als eher die nun dunklen Augenpaare zu bemerken, welche sich so klang heimlich still und leise in den Schatten des Palastes aufhielten.

Die uns gar beobachtet hatten, schon die ganze Zeit über und unser kleines Geheimnis nun fortan, mit sich tragen würden.

Hoffentlich niemals aussprechend jenes eine Sein, das ich eigentlich nur schützen wollte, doch wusste ich bis dahin noch nicht, dass die anhaltende Katastrophe langsam und mit diesem einen Tag, ihren Einzug gewann.
 

Und somit zeitgleich unaufhaltsam war. 



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