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Zwischen den Welten

von

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In letzter Sekunde

Mein ganzer Körper ist starr vor Angst. Woher nur wusste er, dass ich hier sein würde. Woher wusste er, dass ich aus dem Zimmer verschwunden bin. Aber was noch viel schlimmer ist. Er hat gesehen, was ich gerade gemacht habe und es scheint ihn nicht im entferntesten zu schockieren. Ich kann mir einfach keinen Reim daraus machen. Wer ist er? Oder steht er etwa am Ende selbst unter dem Einfluss einer von Shockwaves Kreaturen? Aber er macht nicht wirklich diesen Eindruck. Er wirkt keinesfalls willenlos.

„Wie wäre es, wenn du erst einmal von dort oben herunter kommst. Dort ist es doch viel zu gefährlich für dich. Besonders bei so einer Wetterlage.“ Seine Stimme verursacht erneut eine Gänsehaut bei mir. Nein, irgendwas stimmt hier ganz und gar nicht. Ich mache keine Anstalten mich zu bewegen. Ich antworte aber auch nicht. Etwas in mir ermahnt mich ihm nicht zu nahe zu kommen. Eine gewisse Hilflosigkeit macht sich in mir breit. Was genau soll ich jetzt eigentlich machen? Weiter dem Plan nachgehen oder doch lieber nichts tun? Gerade jetzt wird mir wieder voll bewusst, dass ich hier oben völlig auf mich allein gestellt bin. Niemand ist da, der mir helfen könnte. Keiner ist da, der mich retten könnte. Ich schüttel energisch den Kopf. Jetzt ist keine Zeit für so etwas. Ich darf jetzt nicht zögern. Soundwave und die anderen verlassen sich auf mich. Mit neuer Entschlossenheit richte ich mich wieder voll auf. Doch im gleichen Moment fegt eine kräftige Windböe über das Gelände und erfasst mich mit voller Wucht. Der Schreck fährt mir augenblicklich durch die Knochen und ich versuche noch irgendwas zum Festhalten zu erwischen. Ich bekomme allerdings nichts zu fassen und rutsche über das nasse, glitschige Metall in Richtung Abgrund. Nur einen Augenblick später verliere ich den Boden unter den Füßen.
 

Ich sehe den Boden bereits bedrohlich schnell näher kommen, als mein Fall plötzlich abrupt stoppt. Ich weiß nicht genau wie, aber irgendwie habe ich einen der vielen Metallstäbe des Gerüsts zu fassen bekommen. Allerdings macht das meine Lage nicht sonderlich besser. Ich hänge nun ohne wirklich festen Halt mehrere Meter über den Boden und habe auch nicht wirklich die Möglichkeit sicher wieder hier runter zu klettern. Nicht, dass das in diesem Augenblick sehr clever gewesen wäre, mit Colonel im Genick. Ein langgezogenes Seufzen reißt mich aus meinen wild umherwirbelnden Gedanken.

„Ich habe gewusst, das würde passieren. Da hast du aber Glück gehabt, junges Fräulein.“

Erst jetzt fällt mir auf, dass ich nun beinahe auf gleicher Höhe mit dem Dach bin. Wieder kribbelt die Angst in mir. Wie aus einem Reflex heraus hebe ich den Arm mit der noch immer aktivierten Waffen und halte sie auf Colonel gerichtet. Dieser scheint für den Hauch einer Sekunde zurückweichen zu wollen.

„Eine sehr beeindruckende Waffe, das muss ich schon zugeben. Interessant, was aus einem so kleinen, unscheinbaren Armband werden kann.“ Mir läuft es erneut eiskalt den Rücken runter. Und das liegt nicht an meinem Oberteil, das mittlerweile an meinem Rücken klebt.

„Wer sind Sie wirklich?“ Meine Stimme hört sich etwas heiser an. Es wird langsam schwerer sich noch am Geländer festzuhalten. Mein Arm beginnt langsam taub zu werden und meine Finger beginnen bedrohlich zu kribbeln. Colonel aber geht nicht auf meine Frage ein. Ich weiß nicht, ob er mich nicht gehört hat oder einfach nicht hören wollte.

„So langsam beginne ich zu begreifen, warum ich dir diese Waffe nicht abnehmen konnte. Es muss an diesem Stein liegen. Aus ihm bezieht sie diese enorme Kraft.“

„Was...“ Weiter komme ich weder mit meinen Worten noch mit meinen Gedanken. Colonel hat beide Arme ausgebreitet und noch im selben Moment zerreißt die Uniform am Rücken mit einem wirklich widerwärtigem Geräusch. Als ich sehe warum, wird mir augenblicklich schlecht. Aus seinem Rücken ragen zwei Fangarme heraus. Jedenfalls kann ich sie nicht anders beschreiben. Sie scheinen förmlich die Haut durchbohrt zu haben. Direkt darunter bohrt sich ein weiteres Paar durch die Haut. Ich will meinen Blick abwenden, aber ich kann es nicht. Mein ganzer Körper zittert. Irgendwie hatte ich ja mit etwas in dieser Richtung gerechnet, aber das sprengt meine ganze Vorstellungskraft. In diesem Moment wird mir aber auch noch eine andere Sache bewusst. Das ich eine Entscheidung treffen muss. Jetzt! So gut es geht richte ich die Waffe nach oben, über meinen Kopf. Ich merke, wie ich im selben Moment beginne mit der anderen abzurutschen. Es muss funktionieren! Die Waffe gibt einen Schuss hab und der Rückstoß raubt mir den letzten Halt. Im gleichen Moment höre ich es aber auch laut krachen. Scheinbar habe ich getroffen. Ich wage einen Blick nach oben, während ich falle. Über mir fallen die Trümmer in Richtung Boden. Wenn mich nicht der Aufprall tötet werde ich wohl erschlagen. Instinktiv kneife ich die Augen zu. Ich hoffe, nichts mehr von all dem mitzubekommen.
 

Doch nur einen Augenblick später spüre ich, wie sich etwas um mein linkes Handgelenk wickelt. Mein freier Fall endet sofort und dieses etwas zieht mich gleich im nächsten Moment aus der Schusslinie der Trümmer, die nun direkt an mir vorbei schießen. Das laute Krachen verrät mir, dass sie auf den Boden geschlagen sind. Ich wage es aber noch nicht meine Augen zu öffnen. Allerdings merke ich, wie ich wieder hochgezogen werde.

„Dummes Mädchen.“ Ich wage es nun doch meine Augen wieder zu öffnen und erkenne nun, was sich da um mein Handgelenk gewickelt hat. Für einen kurzen Moment habe ich das Gefühl mich übergeben zu müssen. Vergeblich versuche ich mich zu befreien. Doch Colonel, oder wer auch immer er nun ist, ist davon wenig beeindruckt. Einen seiner anderen Fangarme nutzt er nun dazu mein anderes Handgelenk zu packen. Leider nimmt er mir so die Möglichkeit die Waffe zu nutzen.

„Dummes, dummes Mädchen.“ Ich wage es meinen Blick nun auf ihn zu richten. Sein Gesicht sieht nun auch nicht mehr wirklich menschlich aus. Noch einmal versuche ich mich irgendwie zu befreien. Doch ohne Erfolg. Panik steigt in mir auf.

„Du bist ja schon fast so dumm wie dieser Agent, der sich mir in den Weg gestellt hat. Ihr Menschen seit wirklich erbärmlich schwach.“

„Agent Müller? Was hast du mit ihm gemacht!“ Ich merke, wie mir die Tränen die Wange herunter laufen und sich mit dem Regen vermischt, der ebenfalls noch immer auf mich niederprasselt.

„Er wird uns jedenfalls nicht noch einmal belästigen.“ Erst jetzt fällt mir auf, wie metallisch seine Stimme klingt.

„Lass mich gehen!“

„Aber, aber. Wir wollen doch nicht gleich so unhöflich werden. Lass mich dir einen Vorschlag machen. Du gibst mir dieses Armband und ich lasse dich am Leben.“

„Niemals!“ Energisch schüttel ich den Kopf. Nein, niemals würde ich es hergeben. Immerhin habe ich es Soundwave versprochen. Außerdem ist es unsere einzige Chance hier lebend wieder raus zukommen.

„Du bist ja noch dümmer als ich dachte. Glaubst du wirklich ich würde dir eine Wahl lassen?“ Das kalte, hämische Lachen lässt das kleine bisschen Mut in mir wieder Reißaus nehmen.

„Na sowas. Du zitterst ja. Bist wohl doch nicht so mutig wie du vorgibst zu sein. Ein Jammer. Dabei fing es gerade an Spaß zu machen. Also, was mache ich jetzt mit dir? Ich könnte dir den Arm abtrennen. Dann hätte ich auch, was ich wollte.“ Die Panik steigt wieder in mir auf. Ich kann das Blut in meinen Ohren rauschen hören und spüren wie mein Herz gegen meine Brust hämmert. Noch einmal versuche ich mich verzweifelt zu befreien. Ich werde nicht kampflos aufgeben. Niemals! Ein lauter Schrei lässt mich zusammenzucken und im gleichen Moment lässt er mein Handgelenk mit der Waffe los. Verwundert sehe ich wieder auf. Er zieht seinen Fangarm mit schmerzverzerrtem Gesicht zurück. Er ist deutlich verbrannt. Verwundert sehe ich auf meine Handgelenk. Die Waffe ist spürbar warm. Scheinbar habe ich unbewusst etwas ausgelöst. Ohne noch weiter zu zögern hebe ich die Waffe und gebe einen Schuss ab. Das Monster verfehle ich zwar, aber dafür schlägt er in dem dritten Funkturm ein und zerstört ihn komplett.

„Das wirst du mir büßen!“ Augenblicklich schießen drei weitere Fangarme direkt auf mich zu. Gelähmt vor Angst kneife ich die Augen zu.
 

Einige Augenblicke vergehen, in denen nichts passiert.

„Mistvieh!“ Dieser Aufschrei veranlasst mich dann doch die Augen wieder zu öffnen. Mein Herz macht fast einen Salto. In einem der Fangarme hat sich etwas großes, schwarzes verbissen.

„Ravange!“ Immer wieder attackiert die Raubkatze die Fangarme und weicht dabei geschickt den Anderen aus. Ich erschrecke mich allerdings fürchterlich, als plötzlich jemand auf den Fangarm schießt, der mich noch festhält. Über mir kreist ein Vogel.

„Laserbeak!“ Doch plötzlich merke ich, wie der Fangarm loslässt und es für mich wieder in die Tiefe geht. Doch mein Fall dauert nicht lange, als ich auf etwas hartem lande. Mein Rücken schmerzt. Schnell richte ich mich wieder auf und erkenne, worauf ich gelandet bin. Ruckartig drehe ich mich um.

„Shockwave! Ihr seit alle hier!“ Das muss bedeuten, dass die Erdbrücke wieder funktioniert. Shockwave erhebt seine Kanone und gibt einen gezielten Schuss auf die Kreatur ab. Als sich der Rauch legt, steht es jedoch immer noch an Ort und Stelle. Jedoch mit einigen Blessuren und Kratzern.

„Das werdet ihr noch bereuen!“ Ich hebe die Waffe um zu zielen, doch er scheint genau in diesem Moment einfach im Nichts zu verschwinden. Er ist einfach weg. Ich lasse meinen Arm wieder sinken. Ein bisschen Erleichterung macht ich in mir breit. Doch ich bemerke nun auch, wie sehr ich immer noch zittere.
 

„AU!“ Ich versuche meinen Arm wegzuziehen, doch Shockwave ist leider sehr viel stärker als ich. Er ist gerade dabei meine ganzen Wunden zu versorgen. Wir befinden uns noch immer auf der Militärbasis, doch die Erdbrücke leuchtet hell in einer der Ecken. Cateline war in der Basis geblieben um die ganzen Systeme im Blick zu behalten. Es sind wohl noch einige Reparaturen von Nöten, bevor alles wieder einwandfrei läuft.

„Was genau war das für ein Ding?“

„Ein Formwandler. Mit der Fähigkeit tote Dinge zu steuern.“ Bei Shockwaves Worten läuft es mir eiskalt den Rücken runter.

„Tote Dinge? Du meinst die Soldaten waren schon...“ Ich traue mich gar nicht weiter zu sprechen.

„Wie die Siedlungen in der Umgebung aussehen, sind sie nicht erst seit gestern tot.“ Etwas benebelt von dieser Erkenntnis sehe ich zu Soundwave rüber. Ihm sind die Nachwirkungen noch immer anzusehen.

„Was ist mit Agent Müller?“

„Er wird es überleben. Die Autobots kümmern sich um ihn.“ Ein weiterer Knoten löst sich irgendwo in mir. Doch die Tatsache, dass das Ding einfach so entkommen ist, überschattet alles immer noch ein bisschen.

„Ich bin trotzdem überrascht gewesen. Ich hatte deine Kreatur etwas anders in Erinnerung.“ Damit wendet sich Soundwave an Shockwave. Der angesprochene sieht einen Moment von seiner Arbeit auf.

„Sie hat sich wohl weiterentwickelt.“ Überrascht drehe ich mich wieder zu Shockwave um.

„Weiterentwickelt.“

„Natürlich. Es ist nur logisch, dass sich Lebewesen weiterentwickeln. Und diese Lebensformen sind genau dafür geschaffen worden.“ Meine Gedanken drehen sich einmal, bevor sie an einer Erkenntnis stehen bleiben.

„Das heißt, wir haben eigentlich keine Ahnung, mit was wir es jedes Mal zu tun haben. Sie könnten bei jeder Begegnung wieder ein bisschen anders sein?“

„Das ist die logische Schlussfolgerung.“ Ich sehe mich wieder ein bisschen im Raum um. Barricade sieht nach dieser Erkenntnis auch nicht gerade glücklich aus. Gut, dass ich nicht die einzige bin, die das bis jetzt noch nicht wusste. Zudem kündigt sie nur noch mehr Ärger an. Wie sollen wir uns auf etwas vorbereiten, wenn wir nicht wissen was es ist? Ich lege mir die freie Hand über die Augen. Meine Gedanken kreisen nur noch bei einer Sache.

„Ich will nach Hause.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yashi2506
2016-11-02T13:58:58+00:00 02.11.2016 14:58
Boah das war echt spannend! Als Ravage und Laserbeak kamen hat mein Herz saltos gemacht :D ich liebe diese fanfic !! Hoffentlich endet die Geschichte nie :D <3
Antwort von:  CanisMinor
03.11.2016 20:26
Vielen Dank :)
Es freut mich echt sehr, dass es dir so gut gefällt.
Es wird auch auf jedenfall noch eine Weile dauern, bis die Mal fertig ist ;)

LG
CanisMinor
Antwort von:  Yashi2506
05.11.2016 13:12
Da bin ich echt mega gespannt wie es weiter gehen wird :)


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