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Living In A Beautiful Nightmare

Can you trap the pieces of my broken heart?
von

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I get lost inside my mind.

Hallöchen meine Lieben~

Ja, ich lebe noch und möchte mich gleich mal für die lange Wartezeit entschuldigen T___T Es tut mir wirklich arg leid, dass ich vor einem Monat(!) das letzte mal ein Kapi für euch hatte (Q_Q) Ich habe im Moment sehr viel Stress, vor allem viele Prüfungen und Schularbeiten, daher kann ich nicht versprechen, dass das nächste Kapi wirklich in einer Woche fertig sein wird :O Aber es sieht gut aus, die Hälfte hab ich schon, zur Zeit nutze ich jede freie Minute zum Schreiben, da ich gerade nen richtigen Schreib-flash habe xD ^^

Soo~ jetzt hör ich lieber mal auf zu labern und wünsch euch viel Vergnügen beim neuen Kapitel :3

Ach ja, bitte beachtet auch noch die A/N am Ende! Könnte wichtig sein!

LG, Anna x3
 

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I get lost inside my mind.
 

*~~* Kouyous POV *~~*
 

Zusammengekauert hocke ich auf meinem Bett, ein Kissen gegen meinen Bauch gepresst und warte auf Akira und Takanori. Sie haben sich gestritten. Wegen mir. Ich bin Schuld, dass hier alles drunter und drüber geht. Meinetwegen machen sie sich alle Sorgen und werfen ihren kompletten Alltag über den Haufen, um sich um mich zu kümmern. Dabei müssten sie das doch nicht mal tun, ich will ja allein sein. Ich möchte nicht dauernd bemuttert und umsorgt werden, warum verstehen sie das nicht? Verstehst du mich, Yuu? Ich bin sicher du weißt was ich meine, könntest du mir nicht irgendwie helfen hier rauszukommen? Zu dir…? Ich habe ihnen gesagt, dass ich mich bemühen werde mich zu bessern, aber ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung wie das gehen soll. Ich weiß ja nicht einmal was eigentlich mit mir los ist, wie soll mich denn da verändern wenn ich die Ursache nicht kenne? Vielleicht sollte ich mich einfach normal benehmen und so tun als ob alles okay wäre… Würden sie mir dann glauben? Könnte ich sie alle täuschen? Was brächte es mir wenn meine Freunde mich wieder für ‚normal‘ halten? Mehr Freiheiten, wispert eine leise Stimme in meinem Kopf. Dann kannst du endlich zu deinem geliebten Yuu, wenn sie dich erst mal alleine lassen, flüstert sie weiter. Sie hat Recht… Wenn alle glauben es ginge mir gut, ergäbe sich vielleicht eine Gelegenheit zu dir zu gehen…
 

„Kouyou…?“ Erschrocken fahre ich zusammen und sehe auf. Taka und Akira kommen langsam in mein Zimmer und setzen sich links und rechts neben mich. Ich will das nicht, sie sind mir zu nah. Aber ich sage nichts, sie sind meine Freunde, ich sollte es mögen wenn sie mir nah sind. Wann habe ich eigentlich angefangen das nicht mehr zu ertragen?
 

Akira räuspert sich kurz und ergreift dann zögernd das Wort: „Kouyou, was wir da vorhin geredet haben… Wie viel hast du gehört?“ Alles. „Nur den letzten Teil… das mit dem Psychologen“ Lüge. Ich lüge schon wieder, warum? Wieso kann ich ihnen nicht die Wahrheit sagen, es passiert mir doch nichts. Sie sind ja meine Freunde… „Okay, das… ich-… also wir-…“, er bricht ab, anscheinend weiß er nicht was er sagen soll. Ich erwidere nichts, sie sollen reden, ich will ja eigentlich nichts sagen. „Was Akira meint ist, dass wir uns Sorgen um dich mache, wir alle… Kouyou, du hast dich so sehr verändert in den letzten Monaten, dass wir dich kaum wiedererkennen, wir wollen doch nur dass es dir besser geht. Wir sind deine Freunde und möchten dir helfen…“, redet Taka eindringlich auf mich ein, aber ich höre nicht wirklich hin. Ich weiß, dass wir Freunde sind und ich versuche ja auch so etwas wie Zuneigung zu fühlen, aber es klappt nicht wirklich. Ich habe das Gefühl als ob alle meine positiven Gefühle irgendwo tief in mir drin eingesperrt sind, wo ich sie nicht erreichen kann. Das macht mir Angst, höllische Angst. Denn wem könnte ich davon erzählen ohne dass er mich für verrückt erklären würde? Wer könnte mir da schon helfen? Keiner würde es verstehen, wenn ich es ihnen sagen würde. Niemand hätte Verständnis dafür wenn ich ihnen gestehen würde, dass sie mir egal sind. Alles fühlt sich taub und leer an… Es ist, als ob du alle meine Gefühle mitgenommen hättest, als du gegangen bist. Kannst du sie mir wieder geben? Will ich sie überhaupt zurück?
 

„…-ou, Kouyou! Hey, hörst du uns zu?“, reißt mich plötzlich Akiras Stimme aus meinen trüben Gedanken und ich murmle schnell ein leises ‚Sorry‘, bevor er fragen kann was ich gedacht habe. „Also, ich habe gesagt, dass wir dich sicher zu nichts zwingen werden, es ist deine Entscheidung ob du in Behandlung gehen willst oder nicht. Wir-… wir denken nur, dass… dass du-…“ …dass ich krank bin. Das glauben sie, zumindest hat Taka das vorhin gesagt. Ich kann das nicht glauben, sie denken wirklich dass ich krank bin?! Ich habe nichts, ich brauch keinen Psychologen oder sonst was, ich brauche dich! Du bist der Einzige der mir helfen könnte, aber du hast es vorgezogen zu gehen… uns alle zu verlassen. Kannst du nicht einfach wieder herkommen und alle Trauer, Schmerzen und Angst verschwinden lassen? Mich umarmen und mir sagen, dass mit mir alles okay ist? Dass ich keine Hilfe von irgendeinem Psychodoktor brauche, damit es mir wieder gut geht?
 

„Was Akira meint ist, dass wir beide glauben, dass du-… dass du Hilfe brauchst, Kouyou. Yutaka, Akira und ich haben in den letzten Monaten alles getan um dir zu helfen und dich zu unterstützen, aber anscheinend können wir dir nicht das geben, was du brauchst…“, Taka klingt traurig. Natürlich können sie das nicht, es sei denn sie fänden einen Weg um dich zurückzuholen… Langsam nicke ich, als Zeichen dass ich verstanden habe, was er gesagt hat. „Bitte… Bitte schickt mich nicht zu einem Psychologen, ich will da nicht hin…“, flehe ich leise und ein dicker Kloß beginnt mir die Luft abzuschnüren. Akira seufzt leise und legt mir eine Hand auf die Schulter. Ich zucke komischerweise nicht mal zusammen. „Kou… Wir wollen und können dich doch zu nichts zwingen, wir möchten nur, dass du mal darüber nachdenkst, ob-…“ „NEIN! Da gibt es nichts nachzudenken!!! Ich gehe da nicht hin! ICH-BIN-NICHT-KRANK!!!“, mir reicht es! Ich habe die Schnauze voll von diesem Gelaber!!! Warum glauben die alle ich bin verrückt?!?! Das stimmt doch gar nicht, das Einzige was mir fehlt bist du! „Kouyou! Wir sagen ja nicht, dass du krank bist, wir glauben nur, dass du die Hilfe eines Außenstehenden brauchst, um über das alles hinwegzukommen“, auch Taka wird jetzt ein wenig lauter und ich springe aufgebracht vom Bett. „Ich will aber nicht über Yuu hinwegkommen! Ich brauche ihn und er braucht mich!! Ich will ihn nicht vergessen oder in irgendeine Ecke meiner Erinnerung zurückdrängen! Ihr könnt das vielleicht, aber ich nicht! ICH BRAUCHE IHN!!!“, meine Stimme ist nur ein heiseres Krächzen aber trotzdem schaffe ich es ihnen die letzten Worte ihnen die letzten Worte entgegen zu brüllen. Ich balle meine Hände zu Fäusten und versuche die Tränen zurückzuhalten. Wie können sie mir sagen, dass ich über dich hinwegkommen soll?! Ich brauche dich doch so sehr, verdammt!
 

„KOUYOU! Jetzt beruhig dich doch mal! Wir haben nichts dergleichen gesagt!! Hör auf alles was einer von uns sagt so zu verdrehen! Keiner will, dass du Yuu vergisst und auch wir werden das nicht tun! Aber du hast ein Problem, Kouyou! Du brauchst Hilfe, allein schaffst du das scheinbar nicht, wir haben doch alles versucht und es kann ja nicht sein, dass es dir nach fast fünf Monaten immer noch so schlecht geht. Wir wollen doch nur unseren Kouyou zurück… Bitte versteh doch, dass wir uns bloß Sorgen um dich machen…“, Akira klingt immer verzweifelter bei jedem Wort aber ich stehe nur wie paralysiert da und starre die beiden an, die immer noch auf meinem Bett sitzen. Das hier läuft alles falsch. Komplett falsch! Ich will ihnen doch nicht wehtun, sie sind ja eigentlich meine Freunde und haben in letzter Zeit so viel für mich getan. Aber warum verstehen sie mich nicht? Wieso sehen sie nicht ein, dass ich keine Hilfe will?

Langsam schüttle ich den Kopf und fahre mir verzweifelt übers Gesicht. Tränen sammeln sich jetzt doch in meinen Augen, aber ich mache keinen Versuch sie wegzuwischen.
 

„Akira… Taka… ich-… es-… es tut mir leid… Es tut mir so leid, ich wollte das nicht, ich-… aber bitte, bitte… ich will nicht wieder in diese Klinik… ich will da nicht mehr hin, bitte…“, ich stottere vor mich, während immer mehr Tränen mein Sichtfeld verschwimmen lassen. Meine Beine geben plötzlich nach und ich sinke zu Boden. Dort kauere ich mich zu einer Kugel zusammen und schluchze vor mich hin. Es ist mir unglaublich unangenehm, dass Akira und Taka mich jetzt so sehen, eigentlich will ich ihnen meine Schwäche nicht so direkt vor Augen führen, aber gerade überkommt mich so ein großes Gefühl der Verzweiflung und Hilflosigkeit, dass ich einfach keine Kraft mehr habe so zu tun als könnte ich das alles schaffen. Eigentlich hatte ich noch nie die Kraft dazu…
 

Plötzlich spüre ich eine warme Hand auf meinem Rücken, die beruhigend darüber streicht. Ich zucke zuerst erschrocken zusammen, hatte nicht erwartet, dass das jemand machen würde, entspanne mich aber recht schnell wieder ein wenig und lasse meinen Tränen einfach freien Lauf. Ich kann nicht mehr. Was stimmt mir nicht? Warum komme ich nicht damit klar, dass du nicht mehr da bist? Alle anderen schaffen es ja auch, nur ich nicht. Warum? Liegt es daran, dass ich dich über alles liebe? Dass ich noch immer nicht weiß, wie ich die letzten fünf Monate ohne dich überleben konnte?
 

„Schhh… Kouyou… Beruhig dich… du musst dich nicht entschuldigen, dazu gibt es keinen Grund… Wir schicken dich ohne dein Einverständnis auch nirgendwo hin. Versprochen…“, Akiras tiefe, sanfte Stimme ertönt direkt neben meinem Ohr und irgendwie schafft er es mich damit ein wenig zu beruhigen. Das Zittern meines Körpers lässt nach und die Schluchzer werden immer weniger, während Akira einfach neben mir auf dem Boden kniet, mir mit langsamen, kreisenden Bewegungen über den Rücken streicht und leise auf mich einredet. Yuu, hast du gerade zugeschaut? Ich hoffe nicht! Du solltest nicht sehen, wie schwach ich schon wieder war… Ich wollte doch stark sein, für dich… für uns… Ich hab mir doch vorgenommen, allen zu zeigen, dass ich das schaffen kann, damit sie mich in Ruhe lassen und ich irgendwann zu dir kann. Warum habe ich mein Ziel aus den Augen verloren? Liegt es daran, dass ich Akiras Nähe akzeptieren, ja sogar ein wenig genießen kann? Verzeih mir, Yuu dass ich mich von ihm berühren lasse, aber es tut gut! Es beruhigt mich und seine Hände sind so warm… Kannst du mir das erlauben? Dass jemand anderer außer dir meinen Körper berühren darf? Ich hoffe es…
 

Mit geschlossenen Augen liege ich in meinem Bett und versuche zu schlafen. Es klappt nicht, da ist einfach zu viel über das ich nachdenken muss, ein Haufen Fragen, auf die ich immer noch keine Antworten gefunden habe…
 

Vor circa einer Stunde haben Takanori und Akira mich ins Bett gebracht und seitdem liege ich hier und denke nach. Ins Bett gebracht…wie das klingt… Als ob ich ein kleines Kind wäre, dem man überall und bei allem helfen muss, dabei bin ich sehr wohl in der Lage für mich selbst zu sorgen. Nur will das irgendwie keiner der anderen verstehen, sie alle glauben anscheinend, dass sie sich ständig um mich kümmern müssen obwohl ich ihnen schon öfters gesagt habe, dass sie mich allein lassen sollen. Klar, sie denken ja auch, dass ich krank bin… dass ich professionelle Hilfe bräuchte… dass ich depressiv wäre! Ha! Die haben ja keine Ahnung was wirklich los ist. Jede Sekunde wünsche ich mir bei dir zu sein, jeden Tag hoffe ich, dass sich vielleicht endlich etwas verändert an meinem Zustand. Noch immer frage ich mich was eigentlich nicht stimmt, warum ich so ein komisches Taubheitsgefühl tief im Inneren habe. Woher kommt das und-… geht das von allein wieder weg…? Yuu, bitte gib mir doch endlich mal eine Antwort! Ich brauche deine Hilfe, wenn ich schon nicht zu dir kann, musst du mir doch wenigstens sagen können, was ich jetzt tun soll! Ich fühle mich so allein wie noch nie zuvor in meinem Leben. Du bist weg, meine Freunde denken alle ich sei krank und verrückt und mir selbst glaube ich langsam auch nicht mehr. Wie kann ich meinen Gefühlen noch vertrauen wenn sie mich bis jetzt doch so oft betrogen haben? Sie sind schuld, dass du tot bist, ihnen habe ich es zu verdanken, dass ich mich jetzt so schrecklich fühle.
 

Seufzend drehe ich mich auf die Seite und verkrieche mich unter der Decke. Ich bin es leid immer nur Schmerzen und Angst zu spüren, ich will dass das endlich aufhört! Wie immer sammeln sich bei dem Gedanken daran Tränen in meinen Augen, aber ich mache keinen Versuch sie wegzuwischen. Warum auch? Es sieht ja keiner…
 

Eigentlich liebe ich die Nacht, wenn ich es mal schaffe einzuschlafen habe ich endlich für ein paar Stunden meine Ruhe und muss über nichts mehr nachdenken… Warum kann es nicht immer so sein? Einfach nur schlafen und an nichts anderes denken müssen… Wieso muss ich nur jedes Mal viel zu früh wieder aufwachen und feststellen, dass ich erneut nur für ein paar Stunden in meinen Träumen versinken konnte? Ich würde so gern meine Augen ein für alle Mal schließen und meiner Erschöpfung nachgeben. Einfach schwach sein und aufgeben, darf ich das nicht?
 

Irgendwann war ich dann wohl doch zu erschöpft vom Weinen und Gedanken wälzen, dass ich trotzdem eingeschlafen bin. Aber nicht für lange…
 

// Im ersten Moment war alles stockdunkel, ich sah nicht einmal mehr meine eigene Hand vor Augen. Nach ein paar Sekunden, in denen nichts außer meines eigenen Herzschlags zu hören war, konnte ich einen schwachen Lichtschimmer weit weg von mir erkennen. Aus einem Impuls heraus setzte ich mich langsam in Bewegung und lief, meine Angst ignorierend, auf den Lichtschein zu. Schon nach kurzer Zeit beschleunigte sich mein Puls und mein Atem ging schwerer doch trotzdem rannte ich weiter auf das Licht zu. Es kam nur sehr langsam näher, ich hatte das Gefühl schon seit einer Ewigkeit zu rennen. Je weiter ich dem Lichtschein entgegen lief, desto klarer konnte ich eine Silhouette darin stehend ausmachen. Mein Herz klopfte noch schneller und ich erhöhte mein Tempo noch einmal etwas, erpicht darauf endlich anzukommen.

Plötzlich kam das Licht rasend schnell näher und ich drosselte mein Tempo etwas, bis ich direkt davor stand. Ängstlich hob ich meinen Kopf um zu sehen wer in dem Lichtschein stand und… blickte direkt in deine Augen. Mein Herz schien einen Moment auszusetzen, nur um dann mit dreifacher Geschwindigkeit weiterzuschlagen. Du warst da… du standest wirklich vor mir! Ich konnte es nicht glauben, starrte in dein Gesicht, versuchte jedes Detail in mir aufzusaugen um es nie wieder zu vergessen. Deine Augen, die mich so dunkel und vertraut ansahen, die Liebe und Wärme, die sich durch deinen Blick in mir ausbreitete. Dieses sanfte Lächeln, das deine Lippen umspielte und welches ich so sehr liebte. Es gab einem immer das Gefühl, nicht allein zu sein.

Ich merkte wie sich langsam Tränen in meinen Augen bildeten und schließlich meine Wange herunterliefen. Ich konnte es noch immer nicht begreifen, dass du soeben wirklich vor mir standest und wollte gerade meine Arme ausstrecken um dich zu umarmen, als ich plötzlich nicht mehr weiter konnte. Verblüfft streckte ich probeweise meine Hand aus, jedoch wurde ich von etwas Ähnlichem wie einer Glasscheibe gestoppt. Nein… nein, das konnte nicht sein! Panisch sah ich in dein Gesicht, du lächeltest noch immer und starrtest mich an. Verzweifelt schlug ich auf die durchsichtige Wand vor mir, schrie, weinte… Doch egal was ich versuchte, ich konnte nicht zu dir, die Glasscheibe verhinderte es. Nein! Das konnte doch nicht wahr sein, dass ich dich endlich wieder sehen sollte und dann-…//
 

Schreiend wache ich auf und sehe mich panisch in der Dunkelheit um. Mein Zimmer… Alles ist gut, ich bin in Sicherheit… NEIN! Nichts ist gut! Ich habe dich gesehen, du warst da! Du hast vor mir gestanden und doch konnte ich nicht zu dir. Ich merke wie sich die Tränen schon wieder ihren Weg über mein Gesicht bahnen und schluchze trocken auf. Es tut einfach so unglaublich weh… Ich habe das Gefühl als ob mir jemand soeben ein Messer ins Herz gestochen hätte und es jetzt langsam herumdreht, weiterbohrt, den Schmerz noch mehr verstärkt. Schwer atmend lege ich meine schwitzenden Hände um meinen Bauch und umklammere mich selbst, in der Hoffnung so ein wenig Halt zu finden. Langsam wiege ich mich vor und zurück, versuche die Bilder des Traumes so weit wie möglich zu verdrängen. Noch immer spüre ich die Verzweiflung, die mich überfiel als ich nicht zu dir konnte, noch immer brennt diese Sehnsucht in mir, die ich fühlte als ich dich wiedersah… Hektisch schnappe ich nach Luft und versuche mich zu beruhigen als plötzlich die Tür aufgeht und ein verschlafener Akira besorgt nach mir fragt. Ich antworte nicht, nehme nicht einmal richtig wahr, dass da gerade jemand in mein Zimmer gekommen ist, denn ich bin gerade viel zu sehr damit beschäftigt meine Atmung und meinen Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bringen.
 

Plötzlich spüre ich eine große, warme Hand auf meiner Schulter und zucke mal wieder zusammen. Erstaunt sehe ich auf und blicke direkt in Akiras sorgenvolle, dunkle Augen. Vage erinnere mich vorhin eine Stimme gehört zu haben, wahrscheinlich war er das…
 

„Kouyou…“, spricht er mich leise an und setzt sich neben mich. Ich schaue ihn nicht an, will nicht, dass er die Tränen auf meinen Wangen sieht. „Was ist passiert?“ Ich antworte nicht, fange nur wieder an heftig zu zittern und krümme mich zusammen. Wenn ich an den Traum von vorhin denke, überfällt mich schon wieder diese riesige Welle aus Traurig- und Hilflosigkeit. Es tut so weh daran zu denken, dass ich dich – genau wie ich es geträumt habe – niemals mehr erreichen kann und es gibt nichts, aber auch gar nichts, das etwas daran ändern könnte.
 

„Kou... bitte rede mit mir… Ich mache mir Sorgen, was ist denn los?“ Ich höre Akiras tiefe, raue Stimme nah an meinem Ohr und höre die Bettdecke rascheln als er sich leicht dreht um mich von hinten zu umarmen. Warum macht mir seine Nähe nichts aus? Habe ich mich einfach nur daran gewöhnt oder gefällt sie mir sogar ein wenig? Der Gedanke daran macht mir Angst, ich will doch eigentlich nur deine Nähe!

Schwer seufze ich und lehne mich unauffällig ein kleines bisschen an Akira. Wenn ich mir vorstelle, dass du das bist… Dass es deine starken Arme sind, die sich um meinen Bauch legen, dass es deine Haare sind die meinen Nacken kitzlen und dass du es bist, in dessen Armen ich aufhöre zu zittern… Dann ist es okay… Wenn ich mir vorstelle, dass du das alles bist ist es in Ordnung.
 

„Ich hatte… einen Traum… Ich weiß nicht ob man es als Albtraum bezeichnen kann, aber… ich bin froh dass ich aufgewacht bin, es war so schrecklich!“, beginne ich leise zu erzähle und durchbreche somit die Stille die seit Akiras letzter Frage zwischen uns herrschte. Ich habe Mühe meine Stimme unter Kontrolle zu halten und mich nicht schon wieder von meinen Emotionen überwältigen zu lassen, denn ich will nicht in Akiras Gegenwart heulen. Immerhin habe ich ihm und Taka ja versprochen, dass ich mich bemühe mich zu bessern…
 

„Erzähl mir davon… Worum ging es in dem Traum?“, unterbricht Akira leise flüsternd meine Gedanken und ich seufze. Soll ich wirklich? Vielleicht haltet er mich dann für noch verrückter…? Andererseits… in seinen Augen bin ich ohnehin schon krank, also was habe ich zu verlieren? Also beginne ich zu reden, ich erzähle Akira von dem Traum, meinen Gefühlen danach und der Panikattacke die ich bekam als ich aufgewacht bin. Er hört mir die ganze Zeit nur stumm zu, unterbricht mich kein einziges Mal und danach bin ich einfach nur fertig. Während dem Reden sind mir schon wieder die Tränen gekommen und ein paar Mal musste ich eine kurze Pause machen, weil meine Stimme wegbrach. Ich kann nicht behaupten, dass es mir jetzt besser geht, obwohl es ja immer heißt ‚darüber reden hilft!‘. Nein, ich fühle mich einfach nur erschöpft und ausgelaugt, so als könnte ich nie wieder etwas anderes tun als schlafen. Doch so schnell will Akira die Sache anscheinend nicht auf sich beruhen lassen, nein, es wäre natürlich viel zu einfach, jetzt zu gehen und mich allein zu lassen.
 

„Kouyou… Ich verstehe, dass es dir unheimlich weh tut, Yuu so nah zu sein und ihn trotzdem nicht mehr hier zu haben…“, fängt er an und ich lasse ihn einfach reden, weise ihn nicht darauf hin, dass er wahrscheinlich nicht die geringste Ahnung davon hat, wie SEHR es wirklich schmerzt. „Aber du musst langsam akzeptieren, dass Yuu nicht mehr da ist und auch nie mehr zurückkommen wird… Bitte, du sollst ihn nicht vergessen oder die Erinnerung an ihn verdrängen, ich will nur dass du versuchst zu akzeptieren, dass er nicht mehr hier ist, ja? Kannst du das tun? Es wenigstens versuchen…?“ Ich spüre wie etwas in mir zerbricht, das war überhaupt nicht das was ich hören wollte. Ich habe Akira von meinem Traum erzählt in der Hoffnung, dass er mich zumindest ansatzweise versteht und versucht nachzuvollziehen wie ich mich im Moment fühle. Aber nein, er kommt natürlich auch nur wieder mit den immer gleichen Floskeln, die ich mir seit Wochen anhören muss…
 

Ich versuche meine Enttäuschung so gut es geht zu verbergen auch wenn es mir gerade unglaublich schwer fällt und winde mich aus seinen Armen. „Ich möchte jetzt bitte… allein sein…“, meine Stimme klingt unsicher und brüchig, genauso wie ich mich im Augenblick fühle. „Okay, ich… geh dann mal wieder… Wenn du noch was brauchst… du weißt ja wo du mich findest“, mit diesen Worten drückt mich Akira fest, steht dann auf und geht zur Tür. Bevor er mein Zimmer endgültig verlässt dreht er sich noch einmal um und ich bilde mir ein im Halbdunkel die Enttäuschung, sie ich selbst gerade fühle auf seinem Gesicht zu sehen. Schnell wende ich mich ab und höre nur noch wie sich die Tür leise schließt. Jetzt bin ich wieder allein, ich hatte die Chance mir von Akira helfen zu lassen, aber wieder einmal habe ich sie nicht genutzt. Viel schlimmer noch, ich habe ihn weggestoßen obwohl er es bestimmt nur gut gemeint hat. Dabei kann er ja nicht wissen, dass mich sein Verhalten genauso verletzt und enttäuscht wie ihn meines. Er hat keine Ahnung was ich von ihm will, was er sagen soll um mir zu helfen, genau wie Takanori und Yutaka wahrscheinlich auch. Erwarte ich zu viel von meinen Freunden?
 

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Sooo~ das wars wieder mal ^^

Ich möchte noch kurz etwas zum Inhalt der FF sagen. Vielleicht denken sich manche, dass sie langweilig ist, weil nicht so wirklich spannende Sachen passieren und eigentlich immer nur Negative Dinge geschehen, aber ihr müsste bedenken, dass es hier um Trauerbewältigung und psychische Probleme geht. Da muss eben ein GRoßteil der Geschichte von den Gedanken der Charaktere handeln und auch auf die GEfahr hin, dass sich einige dieser GEdanken manchmal widerholen, ist das notwendig für die GEschichte, damit sie wenigstens halbwegs realistisch rüberkommt :) Ich weiß,d er Grund für Yuus Selbstmord schein im Moment noch sehr fragwürdig, aber mal sehen... vielleicht ändert sich das ja noch ;)

Ich möchte noch kurz erwähnen, dass ihr mir es bitte nicht übelnehmen sollt, wenn ich hier Kouyous Zustand (oder den der anderen) falsch oder nicht realistisch darstelle, ich habe (zum Glück) keinerlei persönliche Erfahrung mit Depressionen oder Trauerbewältigung, daher korrigiert mich bitte wenn ich in der FF zu sehr von der Realität abweiche, oder wenn etwas unlogisch ist ^^ Bin dankbar wenn ich auf so etwas aufmerksam gemacht werde :3

So. Das war's jetzt aber wirklich von mir, ich lasse euch jetzt wieder in Ruhe ^^'

Hoffentlich bis bald und einen schönen Sonntag noch :)

LG, Anna x3



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Tate-Langdon
2014-03-12T17:20:17+00:00 12.03.2014 18:20
Ich liebe deine story wirklich ♥ und ich finde es gut, dass du nicht so eine typische 0815 story schreibst
Antwort von:  _AnNa_EaTs_PikAchU_
13.03.2014 00:41
Danke ^-^ naja, ich finde solche komplexen Themen mit viel Gefühlswirrwarr interessant zu schreiben :D ^^ man kommt dabei immer so ins Nachdenken und fragt sich unweigerlich wei man selbst in der einen oder anderen Situation reagieren würde :) x3
Von:  Kaya_rose
2014-03-10T16:19:15+00:00 10.03.2014 17:19
Gefällt mir gut! ^^
Die Art wie du Kouyous Zustand beschreibst gefällt mir unglaublich gut und ich kann mir sehr gut vorstellen das dies nicht allzu leicht zu schreiben ist, erst recht wenn du von sowas eigentlich gar nicht viel Ahnung hast.
Ich finde man kann richtig mit ihm mitfühlen und auch die Verzweiflung der anderen kommt meiner Meinung nach sehr gut rüber.
Und ich finde nicht unbedingt das die FF unrealistisch ist, Depression äußert sich ja nicht bei jedem Menschen gleich und auch jeder geht anders mit Trauer um. ^^
Antwort von:  _AnNa_EaTs_PikAchU_
10.03.2014 18:30
Danke, dass du immer kommis schreibst ^3^ freut mich total :3
okay, dann ist ja gut *puh* mir kamen schon langsam zweifel ob sich das alles noch in einem halbwegs realistischem rahmen bewegt xP
Naja, ich habe schon im internet recherchiert und mich schlau gemacht, was denn die häufigsten gefühle/symptome die betroffene bei depressionen haben, sind aber der rest entspringt meiner fantasie xDD
ja, da hast du recht, jeder mensch trauert anders :o und bei kouyou ist es eben eine sehr... wie soll ich sagen extreme art der trauer :P wenn du weißt was ich meine xD


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