Back in my arms ♥
Das ist doch jetzt ein Scherz, oder? Dieses Mädchen hält mir gerade ein MESSER an die Kehle! "Sayuri... I-ich wollte nur nach dir sehen. Nach dem was gestern passiert ist, fühlte ich mich echt mies...", fing ich an zu erklären. Mit einem kleinen Seufzer nahm sie das Messer wieder weg. Ich drehte mich um, so dass ich ihr auch in die Augen schauen/sehen konnte. Ihrer Körperhaltung nach war sie immer noch stocksauer, doch ihre Augen hatten dennoch etwas Sanftes... nein, fast schon Flehendes in sich. Wollte sie mir irgendetwas sagen?
"Komm mit", meinte sie schließlich tonlos, zog an meiner Hand und brachte mich in ihr Zimmer.
Ich fing an zu protestieren: "Hey, was so-"
"Sei still! Was hast du hier zu suchen?", unterbrach sie mich knapp. "Und wehe du lügst! ♥". Nach diesem Satz fing sie an zu lächeln und rotierte das kleine Messerchen in ihrer linken Hand hin und her. Ihre rechte Hand hatte sie fordernd gegen ihre Hüfte gestemmt. Also versuchte ich es ihr noch einmal zu erklären. Doch ich wusste nicht Recht was ich sagen sollte. Wollte ich sie sehen? Wollte ich mich entschuldigen? Ich weiß es nicht... Ich wollte nicht, dass es so zwischen uns endet, aber wie konnte ich es ihr erklären? Ich stotterte ein paar kurze Sätze zusammen, aber ich wusste echt nicht was ich sagen sollte...
Sie seufzte wieder und öffnete die Tür. Grob schubste sich mich raus auf den Flur und drückte mich rücklings an die Wand. Sie lehnte eine Hand gegen die Wand hinter mir und lächelte sanft. Das alles ging so schnell, ich konnte kaum reagieren. "Die Sache lässt sich gleich beenden. Ich will dich hier nicht haben, verstehst du? ♥", flüsterte sie mir ins Ohr.
Danach begann sie plötzlich an meinem Hals zu lecken. Erschrocken wollte ich sie von mir wegschieben, doch sie war schneller. Eine Messerspitze landete auf meiner Stirn und das Mädchen drückte das kühle Metall gegen sie. Es schmerzte ein wenig, also ich konnte nur hoffen, dass sie nicht fester zudrückte!
Sie kicherte: "Hey, hast du Angst? Hast du? ♥ Bereust du es, hierher zurückgekommen zu sein? Alle die hier herkommen, werden verflucht und getötet. Hihi, glaubst du mir das? ♥"
Ihre rechte Hand wanderte nur zu meinem Bauch, während die andere immernoch das Messer gegen meine Stirn drückte. "Hihi, du riechst echt gut! ♥ Und deine Haut ist so weich!", kicherte sie genüsslich. Das war mir dann auch zu viel. Was will dieses Mädchen eigentlich? Ich riss mich los und versuchte wegzulaufen, doch das klappte nicht. Ich stolperte ziemlich unelegant und landete auf dem Boden. "Ahaha, wie dumm du doch bist! ♥", lachte Sayuri laut auf. Dann trat sie mir mit ihrem Fuß genau in die Magengrube. Sadistisch forderte sie mich auf: "Und jetzt lauf! ♥". Ich starrte sie immernoch an. Mittlerweile bekam ich es mit der Angst zu tun, wären da nicht...
ihre Augen. Egal wie sehr sie versuchte mich zu verletzen, ihr Blick sagte etwas ganz anderes. Auch wenn sie bisher nur wollte, dass ich wieder verschwinde, am Anfang wollte sie doch, dass ich bei ihr bleibe, oder nicht? Was soll das? Was hat sie vor?
"In diesem Haus lebt nur eine Person. Sie lebt hier ganz alleine, und hat bis jetzt noch nie dieses Haus verlassen. Scheinbar hasst sie uns alle."
Diese Worte kamen mir plötzlich wieder in den Sinn. Genau! So muss es sein! Vorsichtig schob ich Sayuris Fuß beiseite und stand auf. Immernoch auffordernd zu gehen grinste sie mich an. Mit schnellen Schritten ging ich auf sie zu und schlug ihr das Messer aus der Hand, das klirrend zu Boden fiel. Völlig perplex starrte sie mich mit weit aufgerissenen Augen an, als ich so schnell reagierte. Ich umarmte sie und sagte: "Du möchtest gar nicht, dass ich verschwinde stimmt's? Du möchtest viel lieber mit mir etwas unternehmen, mit mir befreundet sein stimmt's? Doch du hast Angst. Angst, dass ich dich alleine lasse oder dich verletze, stimmt's?
Du bist sehr einsam, stimmt's, Sayuri?"
