Zum Inhalt der Seite

Die Entdeckung der Unendlichkeit

Dum spiro spero
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ultimus omnium


 

. D u m . S p i r o . S p e r o .

▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂

. H e r m i o n e . & . S e v e r u s .

Ultimus omnium. - Der schlechteste von allen.

Hogwarts (School for Witchcraft and Wizardry), 21st Century | September 6
 

Es war mittlerweile vier Uhr morgens und Hermione konnte ihn nicht finden. Wo war er? Normalerweise hatte er seinen Stammplatz, doch selbst dort konnte die junge Frau ihn nicht ausfindig machen. Sir Nicholas de Mimsy-Porpington, bekannt als der Fast-Kopflose Nick war nirgends, nicht existent. Vielleicht sollte sie einen Suchzauber aktivieren?
 

Hermione Granger lief suchend in Hogwarts umher, ging durch viele Gänge und Wege, auch in Klassenzimmern und sogar zurück in die Kerker, wo einst Sir Nicholas seinen Todestag mit Harry, Ron und ihr feierte. Doch das wirklich merkwürdige war die Tatsache, das ihr kein Geist begegnet war oder gar ein Blick von einem der hängenden Portraits. Die Portraits waren unbewohnt, was die Gryffindor mies stimmte. So entschied sie zurück in ihr Gemeinschaftszimmer der Gryffindor zu gehen, als die junge Hexe eine leise, unangenehme und melancholische Melodie bemerkte. Sie stand soeben auf den Richtungsändernde Treppen, welche ihren Weg gerne alle paar Sekunden änderten, doch jetzt schien es ihr, als ob sie ihr den Weg dort hinweisen würden. Hermione schluckte nervös und nahm dann den ihr angebotenen Weg in die fünfte Etage. Hermione schlang ihren Tarnumhang noch enger an sich und lief den vertrauten Weg ins Vertrauensschülerbad, und erinnerte sich noch an jene Zeit, wo sie noch Vertrauensschülerin war. Dieses Jahr hatte sie abgelehnt, doch Professor McGonagall war noch immer sehr hartnäckig und verlangte, das sie das Schüleramt anerkennen würde. Bisher hat Luise McConnor aus ihrem Hause diese Ehre übernommen, schien jedoch Probleme mit den jeweils vertrauten Aufgaben zu haben. Die Gryffindor half ihr, damit sie es einfacher haben würde, dennoch wollte Hermione eigentlich nur ihre ruhe. Sie musste leise lachen. »Schon merkwürdig. Mein Leben lang wollte ich Freunde haben, niemals alleine sein und seit dem Krieg wollte ich genau das: Alleine sein. Wenn man jetzt so die Schüler betrachtete, sah man kaum die folgen eines Krieges. Es war wie vor drei Jahren, alles völlig normal und die Sorgen waren nur der strenge Lehrstoff der Schule«, dachte die junge Hexe. Sie stand nun vor der Tür des Bades und öffnete diese schließlich zaghaft. Boris der Bekloppte, eine Statue am Eingang sah sie neugierig an, trotz des Tarnumhang, welchen sie noch immer trug. Erst als die Löwin die Tür hinter sich geschlossen hatte, nahm sie den Umhang von sich und zeigte sich öffentlich. Boris endete in seinem Summen und nickte seinen Kopf anerkennend zur ihr. Er war ein grauer Wasserspeier mit einer vermenschlichten Darstellung in Kombination eines Drachens. Sein Gesicht war die eines Menschen, doch die Flügel, Steinstruktur und seine Rüstung die eines Drachenkriegers. »Miss, ich grüße Sie, und grüße Sie und grüße Sie.«
 

Hermione wusste soeben wieder, weshalb man ihn als bekloppt betitelte und grüßte freundlich zurück. »Wieso summen Sie, Boris?« Der angesprochene Wasserspeier salutierte leidenschaftlich und antworte: »Weil ich Miss brauche und brauche. Sie suchen und suchen und finden keinen Fast-Kopflosen, ich kann Ihnen aber sagen und sagen, wo Sie ihn finden und finden.« Die junge Hexe war ein wenig über seine Artikulation genervt, verstand aber, was er damit sagen wollte. Sie sah ihn eindringlich an, sprach jedoch nicht und hörte nur das Geräusch des Wassers im Pool. Sie waren alleine. Boris, der Bekloppte, grinste plötzlich und sang seine Antwort leise summend: »Er ist da, ganz nah bei Ihnen. Das Flüstern der Geister und Bilder schreien hier, ohne das es einer sehen und hören kann und hören kann. Nicht sehen um zu glauben, sondern glauben um zu sehen. Gehe hoch, noch höher und höher, da werden Sie ihn finden.«

»Hoch und höher?«

»Und noch höher. Da sieht man funkelnde Kometen, finstere Schatten und ein Reich so geheimnisvoll wie die Gründer selbst. Aber gib acht, gib acht: Er wird der letzte sein, der letzte sein.« Bevor die Gryffindor etwas erwidern konnte, versteinerte sich seine Gesichtszüge und alles weitere blieb stumm. Hermione setzte sich den Umhang wieder um und lief aus dem Vertrauensschülerbad hinaus, schritt dann den langen Korridor entlang zurück zu den Treppen, Richtung siebte Etage. Sie musste also zum Astronomieturm laufen und hoffentlich dort Sir Nicholas de Mimsy-Porpington antreffen. Bald dort angekommen, erblicke sie ihn in einem ruhigen Zustand. Er blickte seelenruhig nach oben. »Ich wünsche einen schönen guten Morgen, Miss Granger.«

»Das wünsche ich Ihnen ebenfalls«, gab sie freundlich zurück. Hermione schnaufte in regelmäßigen Atemzügen, da sie den Weg dorthin gerannt war. »Sir, ich brauche Ihre Hilfe, bitte!« Als ob er ihre innere Unruhe spüren würde, beugte er sich leicht zur jungen Frau hinab, wodurch sie fast auf Augenhöhe standen. Er nickte kurz. »Ich weiß, Miss, weswegen ich auch hier oben bin. Hogwarts hat Sie gesandt um etwas zu führen, was längst vorbei sein sollte.«
 

Nun legte die junge Hexe ihren Kopf fragend in den Nacken und beobachte den Mond. »Was meinen Sie, Sir?« Ihr lagen noch etliche Fragen auf der Zunge, doch keines wollte hinaus posaunt werden. Doch sie musste Sir Nicholas in den Kerker bringen, damit er und Tyr Neuta ihre Position wechselten oder so etwas in der Art, zumindest dachte das Hermione. Wie weit würde das alles noch gehen? »Ich kann also davon ausgehen, das es sieben Rätsel oder Aufgaben sein werden, da die Zahl sieben in der Zauberwelt als Magisch gilt und entsprechend einen Einfluss in den magischen Regionen erzielt. Sieben ... . Hoffentlich finde ich den Horkrux. Ich muss dann noch eine Möglichkeit finden, wie ich den Horkrux zerstören kann. Vielleicht wieder einen Basiliskenzahn aus der Kammer des Schreckens?! Darum muss ich mich auch noch kümmern. Die Liste wird immer länger. Ich sollte mich also beeilen.« Ihre Gedanken wurden abrupt von den Fast-Kopflosen Nick unterbrochen. »Nicht mehr lange und der Mond durstet nach Licht und wird von der dunklen Präsens der Nacht verschlingt, da verliert sich die Magie für einen kurzen Moment im nichts, im Schatten des Krieges. Das Licht wird schwinden und Chaos walten lassen.« Ab da an verstand Hermione, was Tyr angesprochen hatte. »Eine totale Mondfinsternis?«

»Ja, Miss Granger. Ein totale und bald wird es Zeit sein, wir Geister spüren es intensiv.«

»Wann genau ist die nächste Mondfinsternis?« Die Gryffindor hatte sich damit nicht wirklich befasst und war umso neugieriger nach einer Antwort, die ihr hilfreich erschien. »Am 30. November, kurz vor Mitternacht wird der Mond in schwarz getaucht sein und ein großer Schatten ziert das Land für genau eineinhalb Stunden.«

»Bis dahin habe ich also Zeit?«, flüsterte Hermione und blickte zu ihrem Hausgeist von Gryffindor. »Das ist korrekt. Nun, Miss, was wünschen Sie genau von mir?«

»Was wissen Sie?«

»Das Sie mich suchten«, antwortete er gelassen. »und ich nun auf Sie hier oben gewartete hatte. Der Weg ins dunkle Reich wird nicht verblassen, auch wenn das Licht noch so hell erstrahlt, Miss Gryffindor. Was kann ich für Sie tun?«

»Oh ... o-okay ich bin hier, weil j-jemand nach Ihnen fragte. Bitte, ich brauche Ihre Hilfe, Sir!« Sie wusste, dass das Portrait Tyr Neuta anscheinend kein Freund von Sir Nicholas war, doch sie musste vorsichtig sein. Schließlich warnte gerade er sie, das es nicht einfach sein würde. »Wer genau?« Sollte sie ehrlich antworten oder eine lüge erzählen? »Ein Portrait namens Tyr Neuta«, entschied Hermione ehrlich. Plötzlich spürte sie die knisternde Luft um sie herum und sah die verabscheuungswürdige Miene von Sir Nicholas. Er verzog seine komplette Mimik, hatte eine steife Haltung und sein Kopf neigte sich weit abseits seiner üblichen Position. Er hatte mühe seinen Kopf gerade zu halten und Hermione wurde nervös. »Ist alles in Ordnung, Sir?«

»Miss Granger, wie sind Sie in Kontakt mit diesem Verräter gekommen?«, antwortete er plump und verlor seine Haltung. Sie atmete kurz auf, bis sie antwortete und hoffte, das ihr Hausgeist sie später begleiten würde. »Durch einen Gang im Kerker, Sir.« Als ob er ihr nicht glauben wollte, schnalzte er mit seiner Zunge und fuhr sachlich fort. »Nun, Miss Gryffindor, was genau wissen Sie über diesen Mann?«

»Nichts, Sir«, entschuldigte sich Hermione und fügte in Gedanken hinzu, dies in der Bibliothek so schnell wie möglich nachzuholen. Was sie jedoch wunderte war die Tatsache, das viele sie mit »Miss Gryffindor« betitelten, was zuvor nie so war. »Nun, dann lassen Sie mich eine Geschichte erzählen, welche der Wahrheit entspricht. Dann können Sie vielleicht mein Verhalten nachempfinden und vielleicht erzählen Sie mir im Gegenzug, weshalb ich Ihrem Wunsch nachkommen sollte.« Er wartete einen Augenblick und beobachtete zahlreiche flimmernde Kometen im Weltraum.
 

»Wie Ihnen sicherlich bekannt ist, bin ich am 31. Oktober 1492 verstorben. Man wollte mich Köpfen, was nur halb gelang. Ist zwar nichts Neues für Sie, sollte aber erwähnt sein. Nun, Miss, es herrschte damals in Frankreich am 17. Juli 1453 einen Krieg in unvorstellbarer Größe. Es war die Schlacht bei Castillon am Ende des hundertjährigen Krieges zwischen Heinrich VI von England und Karl VII von Frankreich, und ich war mittendrin. Mein ehemaliger bester Freund und Krieger Tyr Neuta war dabei. Wir dienten beide der französischen Armee und kämpften Seite an Seite. Der damalige Befehlshaber Jean Bureau befahl uns damals, als die Engländer die Stadt Castillon belagerten, das wir ihr Quartier mit Gräbern und anderen Hindernissen einkreisen sollten, womit wir es mit einem Wall von ungefähr dreihundert Kanonen errichten. Mit circa Zehntausend Mann hatten wir eine bessere Ausgangslage und gewannen schließlich auch. Wir arbeiten sehr genau. Tyr und ich führten die Truppen an, waren unschlagbar und halfen uns gegenseitig. Doch er hatte sich verändert. Ich spürte, das es ihm Spaß bereitete zu töten und stellte ihn mehrfach zu Rede, doch er schwor, das es nie so war und dann sah ich es: Schwarze Magie, die ihn gefangengenommen hatte und ihn beherrschten. Er tötete mit einem Maß an Grausamkeit, die dem dunklen Lord nichts nachstehen könnte. Der Ruhm war reich, doch hier verlor ich zeitgleich meinen guten Freund Tyr. Später wurde er angegriffen und ich konnte ihn nicht schützen, da ein Speer in niederzog. Überall war Blut und Soldaten waren verletzt. Ich war verunsichert und musste ihn dort liegen lassen, damit ich unsere Ausgangslage sichern konnte, was mir schlussendlich gelang. Als ich wieder zu Tyr wollte, war er verschwunden. Ich glaubte seinen Tod, fand nur seinen Zauberstab und suchte lange nach meinem Freund. Später erfuhr ich, das er bei mir im Hause eingebrochen war und mir etwas Stahl, was er niemals hätte tun dürfen. Er nahm mir meine Frau. Als ich nach drei Monaten wieder nach Hause gekommen war, entließ mich der Glaube an das Gute, jedoch nur kurz. Überall war das rötliche Blut meiner liebsten Frau, ihre geschändeten Körperteile in allen Räumen verteilt und ich erinnere mich noch an den widerlichen Geruch der verfaulten Körperteile. Unweit von ihr fand ich eine Truhe, wo auch ein Brief lag. Ich habe die Truhe nie geöffnet, doch habe ich seinen Brief gelesen und ihn seither gehasst, bis heute. Sie müssen wissen, das er später unfreiwillig porträtiert wurde, doch wusste ich nicht, das ein Portrait von ihm jetzt hier in Hogwarts sei, dachte immer, er sei in Frankreich geblieben. Ich habe Tyr nie aufgesucht. Konnte ich auch nicht, Miss, denn zu diesem Zeitpunkt, wo ich es erfuhr, das man in gesichtet hatte, war ich wegen eines Missgeschickes eingesperrt worden, worauf später mein Tod folgte. Seitdem hatte ich niemals das Bedürfnis gehabt, ihn zu suchen oder gar ein Gespräch mit seinem Portrait«, endete er aufgewühlt und verschränkte ruhelos seine Finger hinter seinem Rücken, als sei er eben gefangengenommen worden und wartet auf sein Todesurteil.
 

Hermione Granger schwieg und bedauerte sein Erlebnis, doch sie hatte eine Mission und musste nun weiter vorankommen. »Ich verstehe, Sir. Ich kann es sehr gut Nachvollziehen.« Sir Nicholas de Mimsy-Porpington betrachtete ihren nervösen Gesichtsausdruck und fuhr kurz um sie herum und betrachtete die junge Frau ausführlich, als sei sie im Verhör ihrer Feinde und baldig würde das Urteil folgen. »Nun, Miss Grange, können Sie mir auch Mitteilen, weshalb ich Ihnen Helfen sollte?« Hermione Jean Granger rang nach Atem. Ihre Gedanken liefen in strömen und sie wusste nicht, was ihr erlaubt war zu sagen, ohne andere zu Gefährten. Und wer weiß, ob nicht schon jemand wusste, ob sie sich hier oben befand. Schließlich war der ehemalige Schulleiter Albus Dumbledore über alles informiert, warum nicht auch Schulleiterin McGonagall? »Glauben Sie mir, Sir, ich würde nicht darum bitten, wenn es nicht wichtig wäre. Ich kann darüber nicht sprechen ...«, ihre Stimme versagte. »Miss Granger«, begann der Fast-Kopflose Nick, »ich kann Sie verstehen und weiß auch, weshalb Sie hier sind. Ich wünsche Ihnen für diesen Weg alles gute und hoffe, das Sie es überleben werden.« Bei den letzten Worten gefror für einige Sekunden ihr Herz. Sollte sie es etwa nicht überleben? War es wirklich so schlimm, das sie sterben könnte? Sie musste ehrlich eingestehen, das ihr dieser Gedanke nie gekommen war, sonder nur der Schutz ihrer Freunde. Hermione Jean Granger taumelte vor Schwindel und musste sich an den Turmmauern festhalten, damit sie nicht ihr Bewusstsein verlor. Ihre Angst überkam sie wieder und verlor sich in ihren Gedanken und Emotionen. Die mystifizierenden Rätsel, Aufgaben und Geschehnisse kamen ihr wie eine Parodie vor, ein Albtraum in der Realität. Widerwärtige Impulse wollten sie beherrschen, doch Hermione gelang einigermaßen wieder zu sich. Während ihres Ausbruches einer schwäche, hielt sich Sir Nicholas de Mimsy-Porpington ruhig, blickte in ihre Augen und antwortete nur: »Ich werde Ihrem gefallen Nachkommen, sofern Sie meinen beherzigen. Ich wünsche mir von Ihnen, das Sie sehr vorsichtig sein werden und nicht alleine Losziehen. Involvieren Sie jemanden, damit Sie nicht Ihre Seele verlieren werden. Wir wissen über alles Bescheid und zeigen Ihnen ihren Weg. Treffen Sie mich bitte heute Abend um Mitternacht in der Eingangshalle und seien Sie vorsichtig.« Mit einer leicht verbeugenden Geste nahm er abschied und verschwand vom Astronomieturm.
 

Stille beheimate den Astronomieturm und der Himmel neigte sich heller, noch heller wie vor einigen Stunden. Bald würde die Sonne aufgehen und Hermione Jean Granger entschloss, trotz der Zeit, jetzt noch in die Bibliothek zu gehen, um sich über Tyr Neuta zu informieren.
 

═══.♥.══════════════════
 

Wieso?
 

Wäre er doch nur in seinen Bett geblieben. Weshalb musste ihn Minerva so bestrafen? Ihre Intension war offensichtlich und doch hatte er es nicht wirklich wahrgenommen, lief dann noch vollends ihn ihre giftige Löwengrube. Und nun? Jetzt durfte er sich eloquent in einem Gespräch bezwingen lassen, was er bisher weitgehend verweigert hatte und sichtbaren Erfolg davon trug. Bis eben. Von seiner Kollegin verraten, stand Severus Snape im Büro der Schulleiterin, trotz der Nichtanwesenheit von Minerva McGonagall.
 

»Severus, mein Junge, wieso möchtest du mir nicht antworten?« Seine gutmütigen Augen funkelten ihn liebevoll an und lutschte weiterhin genüsslich an seinen Zitronendrops. Der schwarzhaarige Zauberer schnaufte laut, ehe er zu einer wütenden Antwort ansetzte. »Was genau willst du hören? Glaubst du, ich kann es ertragen in deiner Nähe zu sein? Ich bin es nicht würdig, um hier mit dir zu reden. Was also erwartest du den? Du bist nur ein Bild.« Severus spie alles voller Hass und Schuld, welche nie verebbten würden. Die perfiden Gedankengänge seiner Gefühle pochten in seiner Brust unentwegt weiter und nahmen ihn mit in ein schwarzes Loch voller Lügen, Trauer, Hass und Verlorenheit. Die avantgardistische Lebenshaltung seinerseits ließ ihn zwar Leben, doch was er dabei fühlte, berücksichtige niemand, noch weniger er selbst. Leise lief Severus im Büro hin und her, bis er schließlich am Fenster stehen geblieben war. Er versuchte sich selbst zu beruhigen und lauschte leise den Worten von Albus, seinem toten Mentor und Freund. »Ich würde dir gerne deine Schuld abnehmen, welche du aber nie in solchem Ausmaß hattest. Du hast mich nicht getötet, sondern etwas gegeben, was sonst keiner getan hätte. Ich habe vieles falsch gemacht und nun möchte ich es gut machen, mein Junge. Lass uns Reden.« Der Tränkemeister zischte leise und ließ seine gesprochenen Worte im Raum stehen. Er wollte nicht antworten und wartete mühselig, was nun folgen würde. Minerva McGonagall rief ihn vor etwa zehn Minuten in ihr Büro, unter dem Vorwand, das etwas Wichtiges passiert sei und er hier dringend gebraucht werden würde. Er hatte es ihr geglaubt und was war? Albus Dumbledore begrüßte ihn freundlich aus seinem Portrait, wo es sich Tagelang nicht blicken gelassen hatte. Severus Snape verweigerte immer noch eine Antwort. Es war früh am Morgen und bald würden die Hauselfen von Hogwarts das Frühstück servieren. Nur noch wenige Stunden und die Schüler würden wieder in Rudeln herumschwirren, laut herum albern und deren Präsens verdeutlichen. »Severus, hör mir bitte zu. Ich weiß nicht was Minerva dir mitgeteilt hatte, doch mir bleibt nicht viel Zeit!« Das ließ den Tränkemeister aufhorchen, wenngleich man es ihm auch nicht ansah. Sein schwarzes Haar umschmeichelte sein markantes Gesicht und seine Haarspitzen streichelten seine Schultern. Er stand aufrecht, und ohne emotionalem Gesichtszügen vorm Fenster und wandte sich dann abgrubt ab. »Komm auf dem Punkt, alter Mann!« Es klang verachtenswerter als beabsichtigt.
 

Der ehemalige Schulleiter lugte schmunzelnd aus seiner Halbmond Brille hervor und nahm wieder einen Zitronenbonbon in die Hand. »Es ist etwas passiert, was weder du noch ich für möglich betrachtet haben. Ich darf darüber nicht sprechen, da mir ein Schweigezauber auferlegt wurde von Miss Granger.«

»Miss Granger?«, frage Severus überrascht. »Ja, mein Junge. Es ist schließlich ihr gutes Recht und intelligent genug, um eigenen Entscheidungen zu treffen. Ich vertraue ihr, das solltest du auch.« Severus spürte instinktive, das Albus ihren Namen nicht umsonst nannte. Alter Narr, was hast du vor? »Sie ist eine besserwisserische, nervige Gryffindor. Warum sollte ich ihr vertrauen?«

»Weil sie der Grund ist, warum du noch lebst!« Albus sprach es so, als sei es keine interessante Information und fuhr unbeirrt fort. »Ich möchte dich zum letzten Mal um etwas bitten. Bewahre sie davor, sich selbst zu töten. Noch wird sie es nicht in Erwägung ziehen, doch der Moment ist bald da und lässt sich voraussichtlich nicht verhindern. Wenn es soweit sein wird, wirst du es verstehen. Es tut mir leid, Severus. Ich danke dir für alles, mein Junge«, endete Albus Dumbledore seelenruhig und verschwand anschließend so schnell wie er einst gekommen war. Der Tränkemeister Hogwarts stand schweigen im Büro, verarbeitete die eben empfangenen Informationen. Was sollte das? Warum sollte er die nervige Frau vor sich selbst schützen? Plötzlich erschrak er über seinen eigenen Gedanken, sie als Frau anzuerkennen. Dabei war sie noch so jung. Er musste gestehen, das sie wirklich erwachsen geworden war, konnte sehen, inwiefern sie sich verändert hatte. Ihm war wahrlich aufgefallen, das sie etwas neben sich stand und in seinem Unterricht nicht konzentriert genug war. Auch, als sie ihre Strafarbeit empfing, konnte er spüren, das sie sich anders benahm, es jedoch als Schaden angenommen, die nach einem Krieg aufkommen würden. Sie hatten schließlich Kinder in den Krieg geschickt, unschuldige Kinder!
 

Der schwarzhaarige Zauberer hechtete in schnellen Schritten aus dem Büro der Schulleiterin hinaus und lief dann in denn rechten Gang entlang, auf dem Weg zum Wandteppich, welches dann denn Weg in seiner Kerker wies. Im Nachhinein wurde ihm Klar, das er auch hätte in sein Büro flohen können, entschied aber kurzerhand, das eine kurze Bewegung ihn beruhigen könnte. Kurz vor dem Wandteppich angekommen erkannte er ein leises Geräusch, welches sich leise im Echo versank. Das schmerzhafte Husten kam aus der Schulbibliothek, was noch in der zweiten Etage angrenzte und in der dritten Etage endete, jedoch in der ersten Etage beginn. »Welcher nervender Schüler wagt es sich schon am frühen Morgen außerhalb seines Schlafsaales zu befinden«, frage sich Severus gereizt und ging in zügigen Schritten hinein und hielt aufmerksam Ausschau, erkannte jedoch niemanden. Dann bemerkte er einen leisen Schatten aus der Bibliothek schleichen und folgte dieser Spur. Er befand sich nun im Zentrum der Bibliothek und sah nur noch, wie ein schwarzer Umhang die Wendeltreppe hinunter in den ersten Stock lief. Wütend darüber, das die betroffene Person nicht hörte, nahm er eine Spur schneller zu und erkannte eine junge Frau langsam aus dem Raum schreiten. »Bleib umgehend stehen!«, befahl er dozierend. Die Person schien ihn nicht bemerkt zu haben, trotz seiner Lautstärke, erkannte Severus erbost. Nun befand er sich in der Eingangstür und er nahm nochmals Anlauf, was ihm nicht schwer fiel mit seinen langen Beinen. Dann umfasste er grob den Arm und wollte den Schüler soeben zurechtweisen, als er erkannte, wer es war. »Miss Know It All, was gedenken Sie zu dieser Zeit außerhalb Ihrer Turmes zu suchen?« Er war überrascht sie so zu sehen. Severus hätte Miss Granger kaum erkannt mit ihren fast geglätteten Haaren, die ihr tief in den Rücken fielen. Ihr Umhang schmeichelte ihr überhaupt nicht, erkannte er nüchtern und betrachtete sie von oben bis unten. Ja, sie wurde zu einer Frau, stellte er mürrisch fest. Severus wurde über seine Gedanken über dieses »Frau« noch wütender und umfasst ihr Handgelenk noch fester, was sie nicht zu stören schien. Wieso hatte sie keine Angst. Sie soll diejenige sein, welche ihn Rettete? »S-Sir, ich war lesen«, antwortete sie kleinlaut. Er sah, das sie wohl die ganze Nacht in der Bibliothek gewesen sein musste. »Zwanzig Punkte Abzug für Gryffindor. Möchten Sie in die roten Zahlen gelangen?«

»Nein, Professor.«

»Sie haben zu solch einer Uhrzeit nicht hier in den Fluren oder Räumlichkeiten von Hogwarts zu sein. Nun gehen Sie ins Bett und legen sich schlafen.«

»Aber Professor, es gibt in zwei Stunden Frühstück.« Severus rollte unwillkürlich seine Augen und ließ ihr Handgelenk los. Er beobachte, wie Miss Know It All die Stelle berührte, welche er bis eben noch festhielt und inspizierte ihr Gesicht. Anhand ihrer dunklen Augenringe hätte man meinen können, das man sie geschlagen hatte und erkannte ihr dazugehöriges blasses Gesicht. Was hatte Granger, weshalb sie nicht schlafen konnte?
 

Er ärgerte sich ungemein, das sie sich unbewusst in seine Gedanken schlich und er sich nun auch noch um sie kümmern sollte. Könnte es vielleicht doch Neugierde sein oder wieso tat er sich das an? Oder lag es an der Erkenntnis, das er der Bitte von Minerva und Albus nachging. Miss Granger würde sicherlich nichts von sich Preisgeben, selbst, wenn sie es wollte, würde jeder andere es vor ihm Wissen. Jeder hasst ihn, fürchtet ihn, also weshalb sollte man ihm ´Severus Snape`, Schülerschreck der Schule, Ex-Doppelspion und verhasster Lehrer von Hogwarts, etwas anvertrauen. Die einzigen, die ihm Vertrauten, waren seine Slytherins. Bevor das Schweigen noch unangenehm werden würde, entschloss Severus sich von ihr abzuwenden und rief noch: »Mir ist es gleich, aber Ihre Augenringe schreien geradezu nach Schlaf.« Severus wusste, das er jetzt nicht schlafen gehen würde. In seinem Büro angekommen, setzte er sich wieder auf seinen vertrauten Sessel und entzündete seinen Kamin, da die Kälte im Keller stetig schwoll.
 

»Sie rettet mein Leben ... . Warum also wollte sie, das ich es nicht erfuhr? War es ihr peinlich oder konnte ihr widerlicher Gryffindor Ehrgeiz nicht davon ab, mich sterben zu lassen. Das wäre besser gewesen, also ist Sie schuld, das ich noch Lebe«, dachte er wütend über sich und die Tatsache, das er noch lebte. Verschiedenen Gefühle brodelten in ihm und schrien geradezu danach, gebändigt zu werden. Er würde sie sicherlich nicht besser behandeln, darauf könnte Miss Nervensäge Gift nehmen, dachte er noch schreiend. Nichtsdestotrotz sollte er sie gut beobachten und herausfinden, was Miss Know It All vor hatte. Nun hatte ihn doch die Neugierde gepackt, was ihn wiederum kläglich stimmte. Warum ausgerechnet einer von Potters Freunden? Was aber war es, das ein Schweigezauber über Albus gelegt werden musste und er sich um die Sicherheit von Miss Granger kümmern sollte? Seine Stimme klang beunruhigend und Severus wusste, das der ehemalige Schulleiter es ernst mit seiner Bitte meinte. Doch sollte er sie wirklich Nachkommen? Minerva würde im sicher die Hölle heiß machen und, wenn sie es nicht Tat, wäre es seine Neugierde. »Verdammt, bei Merlin!«, fluchte er, tappte anschließend aus seinem Büro hinaus, ging anschließend seine Wege entlang Richtung Eingangshalle und würde von dort aus Patrouillieren. Er fand einfach keine Ruhe, also musste er sich Bewegen, damit er wieder einen Ausgleich fand. Das sein Samstag schon so mies anfangen würde, hätte er nicht gedacht und überlegte fortwährend, wie es sich seiner Aufgabe entziehen konnte, jedoch noch an genug Informationen herankam, damit er seine leidliche Neugierde im Zaum halten konnte. In der Eingangshalle angekommen, besah er sich kurz die vier Punkte-Säule der jeweiligen Häuser und erkannte schmunzelnd, das den Gryffindors nur noch wenige Punkt fehlten, um Minerva zur Weißglut zu treiben. »Na immerhin.« Sie waren fast im roten Bereich. Mit wehenden schwarzen Roben beschritt er seine Runden in Hogwarts.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Bamon
2014-10-20T10:38:58+00:00 20.10.2014 12:38
Es ist echt genial O___O boah, bin geflasht XD
schreib weiter !!!!
Von:  SkiNut-chan
2014-10-07T12:32:53+00:00 07.10.2014 14:32
Das Kapitel hat mir sehr gut gefallen
Mach schnell weiter , bitte!
*jammer*
( ich weiß sehr kurzes Kommentar aber ich schreib ungern kommis, gerade deswegen )
LG skinut-chan
Antwort von:  Guardian
09.10.2014 12:48
Ohh vielen lieben dank :) das freut mich ungemein über dein Kommentar. Das motiviert ungemein und ich werde die tage noch ein Kapitel Hochladen. LG


Zurück