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Seiltänzertraum

Die Suche nach unerhörter Zeit
von

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Sommerherz

Sommer
 

»Die Hoffnung als Wegweiser durch Raum und Zeit, schillernde Träume als Ziel einer langen Reise und die düstere Angst, als Hindernis ins ewige Glück. Wo wird man sein, wenn man sich selbst im Wege steht und als Feind kein Ausweg mehr sieht?«

 

 

Juni
Die Temperatur war weitaus mehr als angenehm, zog einem in einen ruhigen Sog inmitten Liebe und Vertrauen. Die letzten Monate der Trübseligkeit, Angst und Hoffnungslosigkeit verlor sich in der Farbenpracht meiner Umgebung und spiegelte die Seelenschmiede einer höheren Macht. Meine Gefühle erkalteten und waren kaum präsent, existierten nur noch in einem verstecktem Winkel meines Herzens. Gleichgültigkeit ersetzten jede Emotionen und verhalfen zur jener Akzeptanz, sodass das weiterleben einfacher wurde und die Gewissheit in Verschwiegenheit gerät. Trotz der gegenwärtigen Hitze war mir so unendlich kalt. Meine Gedanken schrien unbeirrt weiter. »Damon, warum hast du das getan? Wieso nur? Hasst du mich abgrundtief oder war das ein Teil deines Plans? Hat es sich gelohnt? Ware es das Wert?« Ich verstehe die Welt nicht mehr, spie ein kleiner Rest ihrer Wut in ihren Herzen, versteckt in den Erinnerungen der Vertrautheit, der Verbundenheit einer Freundschaft.
 

»Ich komme auch ohne dich klar«, schrie mir meine innere Moral entgegen und scheiterte an meinem Herzen, das widersprach und bemerkte: »Es klingt etwas traurig, doch du liebst ihn, mehr als dir lieb war.« Das Urteil kam mit deiner Verantwortung deiner Mission. Was wird kommen, was wird sein? Dachte ich noch, während der Anschlag auf meine beste Freundin geschah, und feststellte, dass sie gleich sterben würde, das du als Retter der Not auftauchen,- und uns retten würdest. Die Realität war schlimmer. Gib mir bitte einfach mein Herz zurück, da du es sowieso nicht mehr benötigst!
 

Meine Schritte lauernd, leise und jeder Abtritt meines Fußes nur ein Stempel dieser Zeit. Das Knirschen der Kiesel als einziges Geräusch im Hintergrund und der helle Pfad hinweg ein Ziel. Wohin werde ich noch kommen? Alles war Grün. Grün, durch die Natur gegebenen Lebenselixiere der Metamorphose und Umwandlung durch die Photosynthese. Auch, wenn man meinte, das würde nicht funktionieren, doch konnte man den Sommer sogar riechen und schmecken. Die Natur hinterließ einen gewaltigen und einprägsamen Eindruck, der jeden meiner Sinne kitzelte und antrieb, sie zum Leben erwachen ließ. Vereinzelnde Hummeln summten von einer Blüte zur nächsten, liebkosen jede für sich und sammelten so die Süße dieser Welt. In all dem fühlte ich mich verloren. Die eigene Isolation als mächtiger Schutzwall gegen sich selbst gerichtet und kein entrinnen war diesbezüglich möglich. Würde man mir je verzeihen? Würde sie es tun? Seit geraumer Zeit fühlte ich einen Schatten weit über mir, begleitend durch mehreren Zonen eines Landes. Ein Adler, als stetiger Begleiter meiner Seele. Er war frei, so gerne ich es auch sein würde und musste trotz alldem kämpfen bis zum letzten Blutstropfen meiner Seele.

 

 

 

 

Juli
Wie begann eigentlich die Tatsache, das ich nun seit Monaten auf der Flucht war? Lag es daran, das ich meiner Freundin nur helfen wollte und selbst in noch größeren Probleme geriet? Nachdem ich einige Minuten lang ein Lagerfeuer errichtet hatte, war längst die Nacht angebrochen und verdunkelte sein Reich. Das Essen, welches ich zubereitete, fand seinen weg schnell in meinen Magen. Die tägliche Rotation meines Lebens hatte seit Wochen bestand, von einem Ort zum nächsten und die Wärme schlug nieder mit glühender Hitze in meine Haut ein. Der Mond, fernab meiner nähe, glühte in einem kühlem blau, leuchtete als mein Licht,- und Hoffnungsschimmer der Nacht in einem mir unbekanntem Ort. Um mich herum überall nur Bäume. Dieser Ort beruhigte mich ungemein. Ehe ich mich versah, schlief ich längst am Boden ein und die Zeit verrann, ohne das ich es hätte aufhalten könnte.
 

Noch in meinen Träumen dachte ich an dich. Eine Zeit die niemals vergeht, eine Zeit die niemals etwas sagen konnte, einfach, weil ich dich liebe. Aber ohne liebe schlägt mein Herz nicht mehr. Ich schaue jetzt zum Himmel hoch und denke dann wie jedes Mal, vielleicht tust du es mir gleich und denkst auch an mich. Wie ein Augenblick, ein komisches Gefühl und doch wie Gefahr, durchlebe ich die Liebe in allen Nuancen der Schattenwelt, himmelhoch erlebt und dann der knall der stürtzenden Tiefe. Und wenn es morgen vorbei wäre, ich würde es vermutlich immer wieder tun, dich lieben und durch die Hölle laufen, auch wenn soeben die Selbstlüge und Irrationalität meine Gedanken führen. Ich wünsche mir, wir zwei für immer, das es funktionieren mag und auch, das meine beste Freundin an meiner Seite steht, miterlebt, wie schön es auch sein könnte zu lieben. Doch nichts ist für immer.

 

 

 

 

August
Müde. Seit geraumer Zeit begleitete mich dieses Gefühl und tritt mich täglich nieder. Ich wollte nicht mehr wirklich. Nicht, weil ich unglücklich war, sondern weil ich eine Reise weiter beschreite, den ich nicht mehr wirklich Fortsetzen wollte. Es war anstrengend. Ich wollte nicht mehr Fortlaufen. Warum auch? Ich werde niemals mehr dieselbe sein, so sehr ich es auch versuchen würde. In meiner Einsamkeit schlägt mein leeres Herz, durstend nach einer Erfüllung, nach dem Sinn des Lebens. Die Wege dieser Welt führten mich kaum irgendwo hin, ganz ohne Licht der Hoffnung und lege ich mich mal hin, glaubte ich schon oft zu wissen, es sei endlich vorbei.
 

In einer schwarzen Nacht, noch in weiter Ferne, rief eine Stimme mich: »Finde deinen Weg zurück, hier zu mir!« Doch sollte ich auf meine Stimme der Vernunft hören, meinem Instinkt? Sollte ich ihnen Gehör schenken und es wagen?
 

Mehrere Wochen ist es her, seit ich dich nicht mehr sah, auch die dafür verbundene Sehnsucht scheitert an deiner Existenz, deinem Verrat. Nur dieser Mann, in dieser Uniform war dein Urteil, dein Untergang, leider auch der meiner besten Freundin. Dein Kriegsveteranen Führer, Mörder und dein Vorgensetzer ist Schuld, das an deinen Händen das Blut ihrer haftet. Doch nach all der langen Zeit, das habe ich erneut festgestellt, ist es am besten, loszulassen. Was war der Sinn des Lebens, wenn man es nicht Leben konnte? Ich musste anfangen, mein Leben so zu akzeptieren, wie es war und nicht so, wie ich es gerne haben wollte. Doch, wie beginnt man so etwas? Mein Herz pochierte an den Gedanken, wieder nach Hause zurückzukehren und alles wieder für sich ins reine zu bringen. Ich schlang meinen Rucksack noch enger an mich und klärte meine Gedanken, ehe ich beschloss, das meine Reise bald vorbei sein würde. Ich würde noch etwas laufen wollen, doch dann wäre ich bereit, mich meinen Feinden zu stellen! Nichts konnte für immer sein, selbst die Dinge, die einem Wiederfahren und Wiederkehren. Als ich damals Fortging, war ich schwach, doch nun nach langer Zeit, sah ich ein, das ich mein Leben so nicht Lebenswert erschien und es an der Zeit war, dies zu ändern.

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2014-04-26T20:15:30+00:00 26.04.2014 22:15
Gleichültigkeit ist wirklich sehr gefährlich. Deine gewählten Worte sind super schön und auch gut ausgewählt, was mich immer wieder faziniert. Sie war also auf der Flucht? Ich kann mit deinem Charakter sehr gut nachempfinden und frage mich wirklich, was als nächstest geschieht. was so kurze Kapitel alles ausmachen :P


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