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P.A. | #2 Eastcoast Blues

Paladin Alpha
von

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Prolog

„I´m just like every workin´ man, who tries to do the best he can!

I keep a few bucks in my hand…

And give the rest to uncle Sam…”
 

Dean summte leise vor sich hin, während er genüsslich auf seinem Frühstücksbrötchen herumkaute. Gegen den Impala gelehnt stand er nun schon einige Weile so da und wartete auf seinen Bruder, der in dem kleinen Copy shop auf der gegenüberliegenden Straßenseite verschwunden war. Kaum war der letzte Rest des Brötchens verschwunden, öffnete sich auch schon die Tür des Ladens und der Hochgewachsene trat heraus, zupfte seinen Anzug zurecht und blickte sich nach Dean um. Als er den Älteren erreicht hatte, drückte er ihm ein Stück Plastik in die Hand.
 

„Agent Derek Schrader“, dann hob er ein weiteres in seiner linken Hand „Und Agent Mark Colsen.“
 

„Gute Arbeit.“ Dean nickte anerkennend, ehe er seinen neuen FBI-Ausweis wegsteckte. „Der verdammte Vampir letzte Woche hat die alten ja eingesaut.“
 

„Du musstest die Tür des Impalas offen lassen.“ Dean murmelte etwas Unverständliches und stieg in den Wagen. Es hatte lange genug gedauert die Flecken aus der Sitzgarnitur zu bekommen.
 

„Also die erste Adresse ist im Stadtzentrum.“ Stellte Sam fest, als er es sich auf den Beifahrersitz fallen gelassen hatte und den kleinen Stadtplan, den er sich im Motel geben lassen hatte, durchforstete.
 

„Das Kaff hat ein Zentrum?“ kicherte der Ältere leise, während er den Motor anließ. „Radden…welche Stadt heißt bitte Radden?“ Während er lachte, schüttelte Sam leicht grinsend den Kopf. Sie waren kaum eineinhalb Stunden zuvor in dem kleinen Städtchen angekommen, nachdem Rufus sie über die Morde informiert hatte, und kaum hatten sie ein Motel gefunden und sich Frühstück besorgt waren sie auch schon zum Copy Shop aufgebrochen. Trotz der grausigen Umstände ihres Besuches waren die Brüder bester Laune.

„Wieder zum ernst der Lage;“ besann sich der Jüngere als sie losgefahren waren „Die letzten Beiden der Opfer hießen John und Amy Sanch. Dieses –Wasauchimmereswar- ist wohl Gestern mitten in der Nacht in das Haus der Beiden eingedrungen und hat sie…sagen wir es so, in der Zeitung stand sie konnten erst durch einen DNS Test eindeutig identifiziert werden.“
 

„Kleinholz, hm?“ Sam nickte, jedoch mit vor Ekel verzogenem Gesicht. Na dann, gucken wir uns das Haus mal an, vielleicht haben wir Glück und die Polizei hat noch nicht alles verwüstet.“
 

Es war eine kurze Fahrt bis zu dem kleinen Haus in dem das Paar bis vor kurzem gelebt hatte. Als sie dort ankamen, trafen die vermeintlichen Agents sofort auf unzählige Uniformierte, die geschäftig den Tatort inspizierten.
 

„Wow, so engagiert hab ich die Truppe ja noch nie gesehen.“ Murmelte Dean grinsend, als sie auf denjenigen zugingen, der aussah als würde er das Kommando innehaben.
 

„Die Stadt hier ist berühmt berüchtigt für ihren Sheriff. Er soll ein sehr engagierter Kerl sein, der aber kaum etwas von der Zusammenarbeit mit verstaatlichten Organen zu halten scheint…“
 

„Ein kleiner Iron Man, hm?“ Sam schüttelte den Kopf und hob, als sie den Uniformierten erreicht hatten, seinen Ausweis vor dessen Nase.
 

„Guten Morgen, Agent Colsen und mein Kollege Agent Schrader, “ er deutete auf Dean der seinerseits den Ausweis vorzeigt und freundlich nickte. Der Mann musterte zuerst die Ausweise der Beiden, dann die Agents selbst.
 

„ Officer Scalar, morgen. FBI? Hm. Eigentlich ist der Tatort gesperrt…und was das einmischen vom Staat in die dem Council obliegenden Angelegenheiten angeht…“
 

„Sie wollen doch nicht sagen die Hilfe des FBI käme jetzt ungelegen? Das ist nun schließlich der vierte solcher Fälle innerhalb von knapp zwei Wochen?“ Dean setzte sein charmantestes Lächeln auf, Scalar hingegen wirkte äußerst misstrauisch.
 

„Ich darf niemanden an den Tatort lassen, egal ob Staatsorgan oder nicht. Die Befugnis hat nur der Sheriff.“ Der ältere Winchester wollte gerade zu einer, wahrscheinlich weder sprachlich noch inhaltlich angemessenen, Erwiderung ansetzen, wurde aber von Sam unterbrochen.
 

„Wo befindet sich der Sheriff im Moment? Ich bin sicher, wenn wir kurz mit ihm reden wird sich alles binnen Sekunden erledigt haben.“
 

„Achja wird es das?“ Der Officer lächelte verschmitzt, die Gerüchte über die Abneigung gegen das FBI schienen nicht aus der Luft gegriffen. „Der Sheriff befindet sich momentan im Büro, ein paar Minuten auf der Hauptstraße Richtung Süden.“
 

„Ach, ich dachte man sagt über ihn er sei so engagiert? Da nimmt er sich nicht mal die Zeit seine Tatorte zu besichtigen?“ Sam stieß Dean mit dem Ellbogen in die Seite, der Officer schien jedoch in keinster Weise verärgert.
 

„Er war bis vor einer halben Stunde hier, es gab jedoch ein paar...ehrm…Differenzen mit dem Deputy Sheriff. Darum sind die Beiden zurück ins Büro.“
 

„Differenzen?“ hakte Dean nach.
 

„Nicht das es sie etwas anginge…“ Scalar seufzte kurz. „Unser Deputy wurde letzte Woche angeschossen und ist krankheitsbedingt vom Dienst freigestellt, ließ es sich aber nicht nehmen trotz der Verletzung am Tatort aufzutauchen um zu versuchen die Arbeit am Fall voranzutreiben.“
 

„Trotz des Urlaubs?“ Der vermeintliche Agent wirkte irritiert.
 

„Engagement, so etwas soll es geben. Die Beiden arbeiten aber schon lange zusammen, weswegen sich der Sheriff Sorgen…Moment. Warum erzähle ich ihnen das eigentlich? Kommen sie wieder, wenn ihnen der Sheriff eine Befugnis ausgestellt hat. Guten Tag die Herren.“ Er machte einfach kehrt ohne auf weitere Reaktionen zu warten und begann wieder einige Leute durch die Gegend zu scheuchen.
 

„Dieser miese…hat der keinen Respekt vor Anzügen?!“
 

„Dean.“ Sam seufzte kurz. „Wir haben ohnehin genug Ärger mit Onkel Sam, lass uns einfach zum Sheriff gehen und die Befugnis holen.“
 

Das Büro war tatsächlich bloß einen Katzensprung entfernt, jedoch auf den ersten Blick leer; So ziemlich alle Officers schienen gerade am Tatort herum zu werken.

„Hallo, jemand im Dienst?“ Rief Dean beim betreten des Gebäudes, bevor er sich zu Sam wandte. „Ist wohl keiner…“
 

„Hier, kommen Sie herein.“ Eine tiefe, rauchige Stimme unterbrach ihn. Sie kam aus einem Raum am hintersten Ende des Gebäudes, welcher als Büro des Deputys gekennzeichnet war.
 

Als die Brüder den Raum betraten staunten sie nicht schlecht; In der Mitte des Zimmers stand der Sheriff; Ein Mann der im Körperbau stark einem Schrank ähnelte. Dean schätzte den Mann auf eine Höhe von 1 Meter 90, er hatte breite Schultern und muskulöse Oberarme. Seine Haare waren von einem dunklen schwarz, und obwohl der Sheriff in den frühen Dreißigern zu sein schien waren sie von weißen Strähnen durchzogen, in sein Gesicht hatten sich bereits zahlreiche Falten eingeschlichen, es strahlte jedoch ein beachtliches Maß an Vitalität und auch Autorität aus.

Erst auf den zweiten Blick sah Dean die andere Person im Raum, die wohl der Deputy Sheriff sein musste. Der junge Mann war überrascht, jedoch nicht im negativen Sinne.

In einer Ecke des Büros stand eine junge Frau. Ihre langen Haare waren von einem glänzenden Dunkelblond und hingen ihr in einem lose geflochtenen Zopf über die linke Schulter. Wohl aufgrund ihrer Beurlaubung trug sie nicht die übliche Uniform, sondern eine rot karierte Bluse, halbzugeknöpft über einem weißen Untershirt und eine dunkle, blaue Lederjacke. Links unter dem Shirt, nächst der Schulter, lugte ein weißer Verband unter ihrem Shirt hervor.

Sie nippte eben an einer dampfenden Tasse, ihre aufmerksam umherblickenden, tiefblauen Augen ließen jedoch zu keiner Zeit von den Neuankömmlingen ab, ein gewisses Misstrauen stand in ihnen.
 

Dean begann bei ihrem Anblick leicht zu grinsen und flüsterte Sammy kurz etwas zu. „Scheint doch nicht so schlecht zu sein, dieses Radden.“
 

„Guten Morgen, “ Sam ignorierte seinen Bruder und schritt auf den Sheriff zu, seinen Ausweis erneut vorzeigend. „Agent Mark Colsen. Und mein Partner Derek Schrader.“ Der Sheriff nickte den Beiden zu.
 

„Sheriff Keith Nilse.“ Man konnte den Bass seiner Stimmer beinahe in den Knochen spüren. „Mein Deputy, Michelle Audren.“ Die junge Frau nickte kurz, Deans charmantes Lächeln elegant übersehend. „Das FBI, hm? Ich schätze dann mal sie sind wegen dem Fall Sanch hier?“ endete der dunkelhaarige Mann.
 

„Ganz recht. Und wegen den anderen Fällen der letzten beiden Wochen. Wir wollten uns am letzten Tatort umschauen, wurden aber auf sie verwiesen.“ Der Schwarzhaarige musterte die Zwei eingehend.
 

„Der Staatsdienst will sich also in die Rechtssache meines Countys einmischen? Naja, wenn das so ist, “ er zuckte kurz mit seinen beeindruckenden Schultern und beinahe hätte der vor ihm stehende Sam instinktiv einen Schritt zurück getan. Die junge Frau in der Ecke hatte, als sie die Ausweise erblickte, leicht zu lächeln begonnen, sie rechnete mit derselben Antwort wie die Brüder. Von der tatsächlich folgenden Reaktion waren die Winchesters daher nicht als einzige überrascht. „Audren, gib den Agents die Ermittlungsakten.“ Die Dunkelblonde brauchte einige Sekunden, bis sie sich wieder gefasst hatte.
 

„Wie bitte?“ „Du hast mich gehört.“
 

„Ich…ja Sir.“ Sie drehte sich, noch etwas irritiert, nach einem Regal hinter ihr um und suchte einige Akten daraus hervor. Dean indes war neben sie getreten um die Dokumente entgegen zu nehmen. „Das sollten alle sein.“ Sagte sie nur knapp als sie ihm die Mappen in die Hand drückte. Sein anzügliches Lächeln abermals ignorierend trat sie einfach an dem sehr nahe stehendem vorbei, dieser aber hätte schwören können einen Augenblick Röte in ihrem Gesicht gesehen zu haben.

Als Dean seine Aufmerksamkeit wieder auf Nilse richtete, hatte dieser Sam gerade einen Papierbogen überreicht.
 

„Damit kommen sie an den Tatort, Scalar macht seine Arbeit gut nehmen sie´s ihm also nicht Übel. Ich denke sie verstehen, dass wir sie nicht begleiten, es gibt für uns einiges an Papierkram zu erledigen.“ Er verabschiedete die beiden Agents mit geradezu beängstigender Freundlichkeit, der Blick seines Deputys ruhte die ganze Zeit auf ihm. Auf einen auffordernden Blick seitens Nilses hin verabschiedete auch sie sich, obgleich etwas ruppiger, von den Beiden.
 

„Wow, läuft ja wie geschmiert.“ Der ältere Winchester war bester Laune als sie das Office verließen. „Scheint doch kein so übler Kerl zu sein der Sheriff, und der Deputy…“ er pfiff leise. Sam hingegen schüttelte bloß zweifelnd den Kopf.
 

„Kommt dir das nicht…verdächtig vor?“
 

„Verdächtig? Nicht die Bohne. Komm schon Sammy, wir haben einen Lauf! Ich bin sicher die ganze Sache hier ist im Handumdrehen erledigt. Sam folgte dieser Ausführung etwas weniger enthusiastisch. Für gewöhnlich bedeutete es nichts gutes, wenn die Zwei Glück hatten.
 


 

„Warum so schlecht gelaunt Michelle?“ Es war bereits zehn Uhr Abends und die Sonne war längst hinterm Horizont verschwunden, als der Sheriff und der junge Deputy, wie jeden Freitag, in derselben Bar, auf den Feierabend anstießen. Die junge Frau murmelte etwas Unverständliches und nippte lustlos an ihrem Glas.

„Der Fall, hm?“ Sie seufzte kurz und nickte, mit einem beinahe gereizten Unterton antwortend.
 

„Wie kann dich das alles so ruhig lassen Keith?“ „Amy, “ wie üblich wenn er versuchte sie zu beruhigen, nannte er sie beim Spitznamen. „Du bist jetzt seit über 2 Jahren hier, seit einem halben bist du mein Deputy; Wie oft hab ich dir in all der Zeit geraten die Arbeit und den Feierabend zu trennen? Und deinen Urlaub außerhalb des Offices zu verbringen?“ fügte er leicht grinsend hinzu, „Du bringst dich noch um, wenn du dir alles so an die Substanz lässt.“
 

„Sagt der Richtige, du bist sonst der, der sogar vergisst zu Mittag zu essen, wenn er an ´nem Fall arbeitet…“ Nun schlich sich endlich wieder so etwas wie ein Lächeln in ihre Züge. Die Dunkelblonde hätte es niemals zugegeben, doch all diese Morde und ihre eigene Unfähigkeit den Mörder zu finden lasteten schwer auf ihr.
 

„Das Lächeln steht dir schon viel besser.“ Er lachte kurz, ein für Fremde beängstigendes Geräusch einem Donnergrollen nicht unähnlich, als ihm etwas anderes einzufallen schien. „Sag mal, irgendetwas scheint dich noch zu stören?“
 

„Nicht, dass ich wüsste…“ Der Blick des Sheriffs war zu stechend, als das man ihm hätte lange standhalten können. „Die FBI Agents.“ Niles schien ob dieser Aussage verwundert.
 

„Was war mit ihnen?“
 

„Seit wann überlässt du dem FBI so kampflos das Feld? Das letzte Mal hast du dich praktisch darum geprügelt, den Fall selbst lösen zu können, und heute…“
 

„Weißt du…“ er leerte sein Glas und winkte dem Barkeeper. „vielleicht wird es für mich mal an der Zeit es etwas ruhiger angehen zu lassen. Du weißt wovon ich rede, wenn du mal 15 Jahre älter bist.“
 

„Ach? Ja natürlich Herr Senior. Das du mir mit deinen 36 ja nicht in Frühpension gehst, “ lachte sie leise „Auf den Sheriff Posten hab ich im Moment keine Lust.“ Erneut stimmte er in ihr Lachen ein.
 

„Nun gut, ich bin dann mal weg. Wir haben ne Menge Arbeit vor uns…“ er zahlte seine Rechnung und verabschiedete sich von Michelle, die ihm einen tödlichen Blick zuwarf als er ihr zum Abschied durch die Haare wuschelte.

„Ciao, Keith.“
 

Sie wandte sich als er fort war wieder ihrem Getränk zu, in Gedanken versunken lauschte sie der leisen Musik die irgendwo hinter der Bar ihren Ursprung fand. Sie hatte Niles schon in ihrer Ausbildung kennengelernt, seitdem war er wie ein großer Bruder, ein etwas beängstigender aber sorgsamer großer Bruder. Doch seit einigen Wochen schien er…verändert. Sie überlegte kurz, verwarf ihre Gedanken jedoch wieder. Sie bildete sich das alles wohl nur ein. Während sie austrank begann sie leise zur Musik zu summen.
 

„Twenty years of Rock and Whiskey don´t kill there´s n´a promised dead…

He draggled for some Whiskeeeeey….

And it killed him dead!”



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