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Schicksal
von

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Träume bewegen

Ein unendliches Land. Seelenloser Staub und Sand.

Eine Wüste der Knochen.

Eine Wüste der Toten.

Über dem leblosen Sand, wo nur vereinzelnd seelenlose Skelette herum schweifen, schwebt ein grotesker Anblick.

Zwei riesige schlangenartige Leviathane ziehen eine halb zerstörte Glorie in dem windlosen Himmel vorwärts. An dieses Schiff sind sie durch riesige Harpunen und Kettenglieder befestigt, woran dessen altes und getrocknetes Blut klebt.

Niemals würde dieses Schiff stehen bleiben, sinken und im zerfressenden Sand versinken, ehe die darin wohnende Macht ihren Platz aufgibt.
 

Er hatte alle zurück geschlagen, sich als Champion erwiesen. Mit einem tritt befördert er seinen letzten, toten, Gegner aus dem Weg, ehe er die Tür öffnete.

Eine eisige Kälte schlägt ihm ins Gesicht. Aus der Dunkelheit erschienen grüne flammende Fackeln. Das Unheil wurde hier herauf beschworen.

Mit sicheren und mutigen Schritten betrat der Fremdling die Halle.

Säulen aus Knochen, der Boden war morsch und der ausgelegte grün erscheinende Teppich war nur noch ein hauch von Fetzen. Immer mehr erkannte der junge Mann von dem Raum, der solange im Dunkel lag. Sicher ging er die wenigen Stufen zu dem Podest hinauf.

Vor ihm stand eine große Wassertränke, dessen Inhalt leicht türkis fluoreszierte. Dahinter erkannte er einen Thron aus Knochen, sowie eine riesige Glaswand, die von den letzten Herrschern dieser Welt erzählte.

Nun konzentrierte sich der Fremde wieder auf das Objekt vor sich. Ihm entging ein seufzten, eher er anfing Worte zu murmeln, die mehr ein stimmiges Summen waren.

„In, aal him alok, him Kaal los het, wah him aaz wah werid.“ (Herrin, möge dein zurückkehren, deinem Kämpfer der hier ist, dein Erbarmen preisen.)

Die Essenz leuchtete umso mehr und langsam legten sich schmale Finger auf den Rand des großen Wasserbehälters. Mit einer grazilen Bewegung zog sich eine junge Frau aus dem Gemisch. Sie war ebenso am schimmern und durchsichtig, wie das fluoreszierende Wasser.

Ruhig, aber lächelnd blickt sie den jungen Mann an, der sein Gesicht hinter einer Kapuze versteckte. Die Frau setzte sich auf den Rand des Beckens und blickte weiterhin ihr gegenüber an. Er sah sie ebenso nur an, achtete aber nicht auf ihren entblößten Körper.

„Lange habe ich auf meinen Kämpfer, meinen neuen Champion gewartet. Wie heißt du, wie darf ich dich in dieser Halle rühmen lassen?“, fragte sie mit einer Engels gleicher Stimme.

„Meine Herrin des Todes, die erste Frau auf dem Knochenthron. Ich nenne mich Kay.“

Sie stutze leicht, denn ein solcher Name war ihr nie an die Ohren gekommen, gar dieser verschlüsselte Ton, der eine andere Stimme verstecken sollte.

„Woher stammst du, Kay?“

„Von der Erde, dem Midgard, der mittleren Ebene. Wie Ihr es auch nennen wollt.“, antwortete der junge Mann. Sie erkannte ein grinsen unter der Verhüllung.

Obwohl ihr Misstrauen wuchs – es hatte nie ein lebendiger Mensch in das Totenreich geschafft – musste sie ruhe bewahren. Sie beugte sich vor und ihre Hände berührten seine Kapuze.

„Du bist der erste Mensch hier, ich möchte wissen, wen ich in meinen Gemächern bald beherbergen und liebkosen darf“, hauchte die Königin sanft und sinnlich. Er regte sich nicht, sondern hielt nur still. Mit einem guten Gewissen wartete er auf ihre Reaktion bei seinem Anblick, während sein grinsen breiter und verrückter wurde.

Als die Kapuze auf seinem Rücken ruhte, blickten rote Augen in das Gesicht der nackten Königin.

Aus Schreck heraus, aus wissen heraus was und wen sie vor sich hatte, entwich der Frau ein Schrei. Sie fiel nach hinten weg auf den Boden. Ihr durchsichtiger Körper versteifte sich, während sie mit ihrem Blick den Schritten ihres Champions folgte. Der junge Mann ging zu ihr, kniete sich auf ihren Bauch und hielt ihre Hände über ihren Kopf fest. Obwohl sie eine Art Geist war, war sie vollkommen greifbar, etwas was sie für diese Zeit nun verfluchte.

„Liebkosen? Mh? Ach, ich mag dich lieber aufschlitzen, während ich dich nehme!“, knurrte der Mann grinsend.

„Du verdammter Dämon! Wie kannst du es wagen zurück zu kommen und einen Menschen mit hinein zu ziehen?!“, zischte sie ihn an. Ihr war bewusst wer er war.

„Tse, nachdem du mich belogen und verbannt hattest, musste ich mir ja einen neuen Körper besorgen. Dieser hier ist perfekt, sehr Ausbau möglich! Und stell dir vor, er ist sogar ein Jäger. Perfekt oder nicht?“

Sie erstarrte leicht und erkannte seinen Fehler in der Denkweise. Jäger waren Mental und Körperlich stärker als normale Menschen, zumal gehorchten sie den herrschenden Königen. Das war ihr perfektes Mittel, oder war genau dies seine Falle für sie?

„Egal was du vorhast, du wirst scheitern!“

Mit einem mal sank Kay ganz auf den Boden und die Frau stand auf, um an ihren ursprünglichen Platz zu gehen. So wie sie die Macht hatte in dieser Form zu erscheinen, als etwas greifbaren, so konnte sie auch das sein, als was man sie nun mal sah, als einen nicht ergreifbaren Geist.

„Ich sage es dir, Zaindunax, du wirst für alles büßen!“, schrie sie wutentbrannt und verschmolz wieder mit der fluoreszierenden Flüssigkeit.

Sogleich wie sie verschwand, entwich das grünliche Licht aus der Halle der Knochen und die roten Augen blickten durch die Dunkelheit.

„Tja... es ist lange her das man mich so nannte. Mach was du willst mit dem Namen, Kay!“
 

Die Wohnung lag still in dem Hochhaus. Von keiner Seite her aus hörte man andere Bewohner oder den Lärm der Straße. Kay konnte sich wohl schon vorstellen, dass Ina in einer kleinen Wohnung lebte, jedoch nicht im Grenzbezirk und das auch noch in einem der Ghettos. Und dennoch war alles stilvoll und ruhig eingerichtet. Die Farben schwarz, weiß und rot waren wohl am ehesten vertreten, aber ihm gefiel das Gemischte alte und neue. Kay saß auf der Couch und betrachtete das Wohnzimmer, welches asiatische Elemente aufwies. Ina brachte den Tee hinein und stellte ihn, mit den Keksen und dem frischen Kuchen auf den kleinen Tisch vor Kay ab.

„Danke, Ina.“ - „Keine Ursache, du hast schließlich nach dem Treffen gebeten.“, antwortete sie sogleich und kippte sich viel Zucker in den Tee. Leicht musste Kay über dieses Verhalten schmunzeln, blickte dann aber etwas bedrückt und unruhig in sein Glas, wo er sein Spiegelbild erkennen konnte.

„Also, sprich.“, forderte die junge Frau nun. Erst kam keine Antwort, dann aber sah der Lockenschopf wieder auf.

„Mein Traum letzte Nacht... ich... träumte von einer Wüstenlandschaft und einer Glorie die von zwei Leviathanen gezogen wurde. Ebenso das ich alle dort abgeschlachtet hatte.“

Während Kay Ina den Traum erzählte, wurde ihr klar wie weit der Jäger schon war und mit wem er bereits Kontakt hatte.

„Kay... das was in dir ist... dieser besagte Dämon... wie lange ist er in deinem Körper?“

„Warte! Das war also echt?!“

Die junge Frau seufzte und musste überlegen wie sie es formulieren sollte.

„Nein, es war eine Vision, so würde ich es sagen, jedoch eine, die so echt war, das die Frau dich als den Dämon wieder erkennen würde. Und nun beantworte mir meine Frage.“

Kay konnte nicht so recht etwas mit ihrer Erklärung anfangen, aber er wusste, dass er sich damit zu erst abfinden müsste und war somit gewillt nun eine Antwort zu geben.

„Ungefähr ein oder zwei Jahre.“, seufzte er ertappt und lehnte sich zurück. Ihm war nicht ganz klar ob er das so überhaupt einschätzen durfte, da im nie aufgefallen war, dass sich etwas in ihm eingenistet hatte

Ina nickte nur langsam und nachdenklich. Er war schon zu lange in Kay, als das sie ihn einfach hinaus beschwören könnte, zumal war dieser Dämon unglaublich stark, nach ihrem Wissen.

„Weißt du, was Zaindunax bedeutet?“ - „Nein, überhaupt, was für eine Sprache ist das?“

Sie konnte natürlich nicht erwarten das er es wusste, gar wusste wie dieser Dämon in ihn gefahren war, denn er sagte nichts dazu, aber sie hatte sich erhofft, das der Dämon ihm mehr verraten hätte.

„Gut, erst zur Sprache: Er hatte die Drachensprache benutze, sie ist sehr alt und längst vergessen unter den Menschen. In jeder anderen Welt und Ebene ist sie aber noch präsent, solange es dort noch Drachen gibt. Und der Name setzt sich aus den Worten Zaam, Zind und Munax zusammen, die übersetzt Sklave, Sieg und grausam bedeuten. Du musst wissen, dass der Name eines Drachen ein Ruf ist. Der Name des Dämons ist also 'Der Sklave des grausamen Sieges'.“

Sie blickte Kay genau an, in der Hoffnung er hätte es verstanden. Für einen unwissenden jungen Mann verstand es Kay auch. Ihm war ein Dämon unterlaufen, der ein Drache war und einen unheimlichen Namen trug. Er trachtet nach dieser Frau, nach ihrem Tod und anscheinend auch nach diesem Thron.

„Ich bin also nur eine Marionette...“, murmelte er vor sich hin, sich seinem Schicksal nieder werfend.

„Denk das bitte nicht, Kay. Du kannst ihn überlisten und bezwingen, aber das musst du mit größter Sorgfalt tun. Ich helfe dir dabei.“, versicherte die junge Frau ihm, während sie sich zu ihrem Gast setzt und aufmunternd lächelt.

„Und wie soll das gehen?“ - „Indem wir auf eine Reise gehen.“
 

Ein Tag verging nach diesen doch recht unklaren Erklärungen. Kay sitzt in seinem WG-Zimmer und sieht seine Tasche an. Ina hatte ihm aufgetragen Verpflegung einzupacken und sie um 20 Uhr am Oberlandesgericht zu treffen. Jedoch wusste sie selbst nicht, wie lange sie Beide unterwegs sein würden. In diesem Sinne machte sich Kay Gedanken über die Miete und wie sich seine Freunde ihm gegenüber verhalten wenn er nun sagen würde, dass er für ein paar Tage, Wochen oder Monate weg sein wird. Er brauchte also eine Absicherung.

Im nächsten Moment ging die Tür auf. Eine rothaarige junge Frau sprang herein. Sie kniete sich vor Kay und sah ihn an.

„Kommst du mit nächsten Monat auf das Vainstream?“

Kay erstarrte in seiner Bewegung. Er hatte nicht damit gerechnet das schon im nächsten Monat das Vainstream stattfinden würde. Mit Ina waren die Monate des Winters und Frühlings schnell vergangen, aber auch nur durch das Training mit ihr.

„Du, Chrissi, ich weiß noch nicht mal ob ich das pünktlich hinbekomme.“

Sie runzelte gleich die Stirn und stand auf, nur um ihre Hände in die Seiten zu stemmen.

„Wie meinst du das?“

Kay seufzte einmal tief und stand auf.

„Das erkläre ich mal allen.“ Mit diesen Worten ging er in den Wohnbereich. Chrissi trommelte die restlichen drei Bewohner zusammen, worunter auch ihr Freund und der beste Kumpel von Kay war. Nico musterte seinen Freund kurz und gab dann einen merkwürdigen, schnaufenden Ton von sich.

„Was hast'n nu ausgefressen?“

„Ich habe nichts ausgefressen“, verteidigte sich Kay sofort, „Ich werde nur für einen ungewissen Zeitraum nicht da sein. Das wegen der Miete: Ich habe heute noch einen gefunden der mein Zimmer solange benutzt und die Miete zahlt. Er ist sehr zu verlässlich.“, erklärte er dann weiter und musste sich den prüfenden Blicken von seinen WG-Kameraden stellen.

Wieder entging Nico der schnaufende Ton.

„Ich weiß nicht was du vor hast, aber gut. Hauptsache du bezahlst danach das Päckchen.“ - „Mach dir keine Sorgen, ich bin ja zu verlässlich.“

Außer Nico und Chrissi ging der Rest wieder, um sich der unterbrochenen Aktion wieder zu zuwenden.

„Wohin willst du?“, fragte Chrissi sogleich neugierig. Kay musste überlegen was er nun sagen könnte. Er konnte ihr und Nico schlecht die Wahrheit sagen, aber mit einer Lüge wollte er nun auch nicht kommen. Eine Notlüge musste also her.

„Ich brauche Abstand und fahre daher ein wenig über den Kontinent. Das Geld habe ich dafür extra gespart.“, erklärte er nur ausweichend. Natürlich, seine zwei Freunde gaben sich damit nicht ab, dennoch akzeptierten sie es. Chrissi umarmte Kay herzlich.

„Viel Spaß, Locke.“

Mit einem Handschlag und doch nicht ganz männlichen Umarmung verabschiedete sich Nico.

„Ey, weh' du machst Mist. Ich helf' dir da nicht raus.“ - „Da wirst du mich schon nicht raus bekommen.“, witzelte Kay nur unsicher, schnappte sich dann seinen Rucksack sowie den Gitarrenkoffer und ging aus der Tür raus. Den Schlüssel hatte er in seinem Zimmer, auf dem Wohnzimmertisch, liegen lassen. Er konnte sich nicht vorstellen als bald wieder an diesem Ort zu sein. Alleine wie Ina diese Reise angedeutet hatte, so hatte sie ihm vermittelt das eine Welt unglaublich groß war. Seine Sorge dabei war, dass alles schief gehen würde und dass dies, was in ihm haust, ihn schließlich töten könnte. Ihm war also sein Leben sehr wichtig, aber diesen Dämon wollte er ebenso los werden.

Mit zu eiligen Schritten aus leichter Nervosität war er zu früh da. In diesem Falle setzte er sich auf eine der Bänke in dem kleinen Park vor dem Oberlandesgericht. Mit diesem Gebäude verband er nichts gutes, das hatte er noch nie getan, aber ihm war nun bewusst, was um dieses herum schwebte.

Nach einem kurzen Blick auf sein Handy zündete er sich eine Zigarette an und wartete auf die junge Frau die ihn hier her geordert hatte.

Weiterhin sah er das Gebäude vor sich an. Der Blick von ihm sagte nichts über seine Gedanken aus und dennoch herrschte ein Wirrwarr in seinem Kopf. Von den Medien her wurde er tatsächlich für die Bombe auf dem Parkplatz beschuldigt, da er an diesem Ort sehr auffällig gewesen war. Am liebsten würde er versuchen dies zu berichtigen, aber ihm war bewusst, das diese Organisation, eine Regierung, nichts von Dämonen und anderen Ebenen hören will. Nein, sie würden ihm niemals glauben schenken; wie viele andere Male davor. Ihm war klar das die Regierung sich ihre Welt zurecht bogen, das man im ersten Moment nicht anderes kann als nur zu folgen, aber er wusste ebenso von der Willenskraft eines Menschen. Wenn er zurück käme, so würde er versuchen das alles aufzuklären, aber nun hoffte er einfach nur, dass er mit Ina diese Reise antreten kann, ohne große Probleme.

„Kay... Lockenkopf... aufwachen!“

Er blickte schnell und leicht verwirrt zu der jungen Frau auf. Ina hatte ihre Kapuze auf und relativ sehr in ihre Gesicht gezogen.

„Na, Träumer? Wir sollten los, oder hast du vor, noch weiter aufzufallen?“ - „Auffallen?“

Er sah herum und entdeckte einige ältere Damen die ihn von weitem beobachten und mit einander tuschelten. Sofort stand er auf und erhaschte somit die Reaktion von einem jungen Paar das auf der Bank gegenüber von ihm saß. Sie zuckten zusammen, entweder aus Angst oder weil diese Bewegung nicht vorhersehbar war.

„Kay, wir sollten gehen.“, flüsterte Ina nun und erkannte die sichtliche Verwirrung in Kays Gesicht. Er verstand nicht ganz was diese Menschen hatten. Er konnte nicht glauben das man ihn für den Bombenleger hielt. Leicht nickte er nur, nahm seinen Rucksack und ging neben Ina her, in die Richtung des Oberlandesgerichtes.

Sie sah ihn aus dem Augenwinkel her an und blickte leicht giftig zur Zigarette. Kurz bevor Beide über die Straße gingen, lies er sie fallen.

„Wohin gehen wir?“ - „Wir müssen auf den Parkplatz, dahinter sind einige Gebüsche wo wir dann in den Untergrund gelangen.“

Sie erklärte diese Dinge wie eh und je trocken, ohne eine weitere Erklärung. Kay nahm es einfach hin und nahm sich vor sich die Dinge selbst zu erklären, bis er eines besseren belehrt werden würde. Dennoch missfiel ihm die Idee wieder mal auf den Parkplatz zu gehen. Er spürte den Blick der Kameras und was hinter ihnen lauerte.

„Jäger... die Regierung... ist nicht mehr das was sie mal war.“

Kay lachte auf und blickte zu Ina, die diese Worte leise von sich gegeben hatte.

„Das ist mir doch längst klar!“ - „Aber nicht in welcher Art!“ Es war mehr ein knurren was von ihr aus ging und Kay konnte sich nicht erklären woher sie diesen tiefen Ton her nahm.

„Was ich meine, hat nichts mit Geld und Propaganda zu tun, sondern mit dem was du vor ein paar Tagen selbst noch erlebt hattest, weswegen du deine Verletzungen hast.“

Nun musste der Lockenkopf doch schlucken.

„Du meinst, die Regierung ist so komisch auf Überwachungsstaat getrimmt, weil die Dämonen sie beherrschen?“

Sie nickte nur und blickte wieder gerade aus, um weiter voran zu schreiten. Nachdenklich folgte ihr der junge Mann.

Der Überwachungsstaat hatte sich in der Regierung durchgesetzt, nachdem der Weltbekannte Edward Snowden gefunden, gefasst und getötet wurde. Es war damals ein großes Aufsehen deswegen entstanden, denn man hatte ihn nicht zur lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt sondern man hatte ihn umgebracht, per Verbrennung. Die USA war dafür nicht bekannt, ihr Urteil war so überraschend das die ganze Welt so erschrocken war, dass alle anderen Weltmächte ihren In- und Export mit der USA aufgaben.

Dies war ein folgen schwerer Fehler: Die NSA war schon fertig mit ihrer Arbeit, die Regierungen aller Länder aus zu spionieren. Sie hatten alle Informationen und konnten somit alle Staaten unter Druck setzten. Nach einem Jahr der Debatten, Intrigen und Kriege hatte die USA gewonnen und hatte somit die Erde im 'Blick'. Natürlich, sie hatten einiges gutes getan. Die, die in Armut lebten, egal wo, waren nun im Mittelstand. Es gibt keine Dritte Welt mehr, nur noch die erste und zweite. Doch auch da liegt das Problem. Die zweite Welt war von den Verhältnissen zur damaligen dritten auf dem gleichen Stand. Nur wenige hatten einen gewissen Wohlstand, den sie durch Überwachung und Verrat sich erkauft hatten.

In diesem Falle wird jeder von jedem ausspioniert. Alle sind nicht mehr die Gleichen vom Stand des Gesetztes her, nur wenige stellen sich dagegen und leben ihr leben wie sie es davor nur kannten.

Plötzlich stellte sich in Kay ein besorgniserregendes Gefühl auf. Er blickte über seine Schulter nach hinten und dachte an seine Freunde. Sie würden irgendwann Probleme bekommen, wenn sich niemand gegen die Regierung stellt. Aber durch die Aussage von Ina scheint nicht der 'gesunde' Menschenverstand etwas mit der Überwachung zu tun haben. Ihm war längst bewusst das kein Mensch von dieser Ebene aus etwas gegen die Dämonen tun konnte. Das hatte er ja selbst am eigenen Körper erlebt. Und so musste er feststellen, dass dies alles ein Ende haben müsste, aber Eines das er nicht besiegeln würde.

„Jetzt komm Kay! Wir haben nicht viel Zeit!“

Kay wurde aus seinen Überlegungen hinaus gezerrt und blickte zu Ina die ihn wütend entgegen blickte. Er war stehen geblieben und hatte somit die Aufmerksamkeit des Sicherheitspersonals auf sich gezogen. Sofort setzte er sich mit Ina wieder in Bewegung. Mit schnellen Schritten huschten sie über den Parkplatz, an ein oder zwei Personen vorbei die Kay sofort erkannten und schnell weg wichen, um ihm nicht zu nahe zu kommen. Innerlich verletzte es Kay leicht, denn sonst passierte so was nur wegen seiner Einstellung die er öffentlich auch gerne austrägt, wie zum Beispiel durch Mercedes Sternen an seiner Lederjacke oder an seiner Hose. Diesmal war es aber wirklich nur sein Ruf, wegen diesem Gerücht das er ein vermeintlicher Terrorist war, den die Polizei nicht gefangen hatte.

Der Parkplatz war nun hinter ihnen und Beide verschwanden in den Gebüschen. Sie stiegen über die wenigen Enten und deren Brutnestern, ehe Ina stehen blieb und die Äste weiter weg drückte.

„Warum bleiben wir stehen?“, fragte Kay verwundert und beobachtete Ina, wie sie das Gras schnell aus dem Boden zerrte.

„Deswegen!“, keuchte sie leise, als sie es geschafft hatte gleich den ganzen Grasboden weg zu ziehen. Unter diesem befand sich nämlich eine eiserne Tür. Eine Tür die mit Ornamenten verziert war und in den Boden eingelassen war.

„Das ist es? Das ist der Weg in diese andere Welt?“ Ina nickte nur und legte ihre Hand an den kalten Türknauf. Die Kälte durchzog sogleich ihren Körper und sie spürte was für eine Welt auf sie wartete.

„Ich hoffe du hast warme Kleidung dabei?“ - „Ja“, antwortete Kay sofort, dennoch verwunderte ihn diese Frage. Er wollte sich seine zwei Jacken aus der Tasche ziehen, aber das Gestrüpp hielt ihn davon ab durch dessen Beharrlichkeit. Ina hingegen seufzte tief und riss die Tür mit einem Ruck auf. Etwas sog an Kay. Die Tür verhielt sich wie ein Strudel. Ina war ruhig und lies sich hinein ziehen, was für Kay aussah, als würde sie unendlich langgezogen werden. Es war eine kleine Horrorvorstellung die sich Kay nicht entziehen konnte. Mit ihm passierte das Gleiche.

Er fühlte sich leer, ohne jegliche Materie in einer völlig dunklen Welt die eisig war. Wie der Tot.



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