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Die vergessene Welt

Harvest Moon x Yu-Gi-Oh
von

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Say what you mean...

Say what you mean and get what you want
 

Als Mokuba und Nanali endlich wieder im Rathaus ankommen, fragen sie sich wo Seto wohl steckt, immerhin waren sie ja schon verflucht spät und hatten eigentlich damit gerechnet, dass sie massig ärger bekämen, aber der ältere Kaiba war noch nicht da...

„Wahrscheinlich auch besser so. Lass und das Gesammelte schnell akkurat bis morgen lagern, damit wir es verkaufen können und ins Bett huschen, bevor dein Bruder wenn er kommt einen Aufstand macht!“, schlug Nanali vor und die zwei halten sich ran alles schnell hinter sich zu bringen.

Der Ältere half Nori indes wichtige Cheets für den Verkauf auszufüllen.

Buchhaltung.

Endlich etwas indem er einfach nur Perfekt war.

Betriebswirtschaftslehre.

Es war doch egal, ob er jetzt Spieldesigns oder Obst und Gemüse vertäute, es war alles Verkauf.

Und mit Zahlen und anderweitigem konnte er super.

„Arbeitest du eigentlich immer bis so spät nachts?“

Nori verneinte.

„Das kommt nur daher, dass der Somme vor zwei Wochen zu Ende ging. Der erste Monat einer jeder Jahreszeit ist immer am schwersten, danach beruhigt es sich wieder.“

„Ist dann nicht auch jeder letzte Monat einer Jahreszeit die schlimmste, weil man da die Ernte einholt?“

Nori musste leicht kichern.

„Ehrlich gesagt, finde ich nichts wirklich schwierig oder zu lange. Mir macht meine Arbeit Spaß und es stört hier niemanden, wenn man Dinge bequemer angeht. Wenn ich Hilfe bräuchte kann ich jeden im Dorf immer darum bitten. Aber der letzte Tag im Monat ist mit Sicherheit schwer, weil man Erntet und außerdem auch das Feld umgraben muss, aber du hast nicht das Problem zwischen zwei Saisons zu stecken.“

„Verstehe. Weil du am ersten Monat nicht nur neue Samen säst, sondern auch noch mit den Lieferungen des letzten Monats zu tun hast.“

„Aber eigentlich ist das doch gut, dass heißt, dass wir eine erfolgreiche Ernte in der letzten Saison hatten.“

„Da hast du recht, Nori -san, eigentlich ist das Grund zur Freude, wenn du damit viel zu tun hast.“

Seto war und bliebe ein Worker Holic , aber auf dem Land war es so, dass du nebenher trotzdem problemlos glücklich werden konntest, weil alle einem Helfen konnten ohne ernsthaft zu konkurrieren.

Zumindest in der vergessenen Welt.

„Aber Seto du bist wirklich schnell mit deinen Bögen fertig geworden!“, merkte Nori an.

„Das will ich doch wohl hoffen, immerhin habe ich lange genug mit so was gearbeitet. Buchhaltung liegt mir.“

Nori nickte anerkennend.

Dann aber fiel Setos Blick auf die Uhr und schreckte hoch.

„Ach du,...“

„Was ist denn los?“, fragte Nori geschockt.

„Mein Bruder sollte inzwischen wieder im Rathaus sein. Ich sollte gehen, ehe er wütend und enttäuscht von mir ist. Ich hab ihm heute morgen extra gesagt, er soll heute mal früh schlafen gehen und jetzt bin ich nicht da. Dreck...“, murmelte er.

Nori setzte daraufhin eine schuldbewusste Mine auf.

„Das tut mir wirklich Leid, Seto. Das ist nur meinetwegen.“

„Red doch keinen Unsinn. Dafür bin doch nur ich verantwortlich. Immerhin hast du mir schon vor einer halben Ewigkeit angeboten zu gehen.“

„Aber du hast mir doch geholfen, also bist du für mich geblieben.“

„Ist doch Jacke wie Hose. Ändern können wir es ohnehin nicht mehr und die ganze Schuldfrage ist doch schnuppe.“

„In Ordnung, Seto. Du solltest gehen, aber es wäre gut, wenn du Mokuba mal mitbringen könntest und ich euch zu einem Essen einladen kann, um es wieder gut zu machen, darauf bestehe ich.“

„Nori, dass musst du nicht, ich mache dir einen gegen Vorschlag. Wir gehen zu dritt einfach in einen Teeladen. Wie wäre es damit?“

„Zu Yun? In Ordnung. Morgen?“

Seto willigte ein, dann machte er sich aber auf den Weg.

Als er jedoch ankam, schlief Mokuba schon tief und fest. Der Tag war sehr anstrengend gewesen.

Am nächsten morgen fielen Mokuba und Nana schon in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett.

„Und wann ist er gestern gekommen?“, fragte Nanali zwischen zwei Schlücken Schwarztee.

„Keinen Plan. Ich hab schon geschlafen.“, antwortete Mokuba, an seinem Kakao nippend.

Seto der Hinter ihnen auftauchte, gab eine passende Antwort darauf.

„Was geht es dich an, wann ich wo auftauche, Nanali?“

Die Blondine hätte fast ihren Tee ausgespuckt und über ihr Frühstücksbrot verteilt.

„Du meine Güte, tut mir Leid, Kaiba.“, entgegnete sie ebenso genervt und redete ihn bewusst mit Nachnamen an.

„Ich hatte ja keine Ahnung, dass dich das so reizen würde, wenn ich mich mit Mokuba über dich Unterhalte, aber wie wäre es, dass wenn du Mokuba Vorschriften machst, dich vielleicht auch selber dran hältst, damit ihr euch eben nicht nur beim Aufstehen seht. Dann könnte er sich vielleicht auch mal mit dir Unterhalten. Zum Beispiel wo er gerade arbeitet und so!“, pfiff sie ihn an, bevor sie ihr Frühstück einpackte und an ihm vorbei wollte.

Sie konnte auch noch unterwegs essen.

„Nana, warte! Und was ist mit meinem Bento, du hast mir gestern doch auch eins gemacht.“, wollte er wissen und packte sein Frühstück ebenfalls weg um ihr hinterher zu eilen.

Seto dachte er stehe im Wald.

Was mischte sie sich bitte in seine persönlichen Angelegenheiten ein und nebenbei war es doch Mokuba am Vorabend gewesen, der lieber mit ihr als mit ihm geredet hat.

„Einen Augenblick Nanali!!“, schrie er ihr hinterher.

„Ich habe leider keinen Augenblick, denn leider haben Mokuba und ich heute noch Pläne und die beginnen damit, dass wir dem Schmied Sheng gestern Bescheid gegeben haben, dass wir morgens bei ihm vorbei kommen und ihm Waren andrehen wollen.“

„Und enden tun sie um Punkt 12 Uhr, weil Nori, Mokuba und Ich dann ebenfalls verabredet sind.“

„Das geht nicht, Seto.“

„Und ob das geht. Ich bin immer noch dein älterer Bruder.“

„Schön und gut und trotzdem arbeite ich da in Howards Café und bediene Leute als Kellner. Schön dass dich das auch irgendwann mal interessiert hat. Aber da du ja selber mal Geschäftsmann warst, weißt du ja wie dass ist, wenn Leute einfach so entscheiden früher Schluss zu machen und dass an ihrem zweiten Tag.“

„Und das hast du nicht als nötig empfunden mir zu sagen?“

„Wann denn!?“

„Gestern früh zum Beispiel?“

„Hast du mir gesagt wo du arbeitest!?“

„Mokuba, es reicht, ich will nicht, dass du dich so benimmst!“

„Seto; ich hasse dich!!“, bricht es schlussendlich aus dem kleineren aus und er rennt an Nanali vorbei aus dem Rathaus.

„Das hast du ja toll hingekriegt, Nanali.“, motzt er sie an.

Die Blondine sieht Mokuba nichtssagend hinterher und dreht sich erst nach einer Weile mit einer für Seto nicht eindeutig erkennbaren Mine um.

Irgendwie eine Mischung aus Ungläubigkeit, Resignation und einen Hauch Wut.

Aber keiner Empörung.

Nein, dass nicht.

Vielleicht sogar eher Mitleid.

„Was!?“, fuhr Seto sie an.

Wieso sagte sie nichts?

Wheeler an ihrer Stelle wäre an die Decke gegangen und hätte gekontert!

Und sie?

Steht einfach nur da!

„Wars das jetzt? Kann ich gehen?“, fragte sie nüchtern ohne etwas an ihrer Mine zu ändern.

Seto glaubt sich verhört zu haben.

„War es das, fragst du mich! Er benimmt sich erst so, seitdem er dich kennt!“

Wieder reagiert sie auf diese Anschuldigung nicht.

Zumindest eine Weile, doch dann seufzte sie.

„Bist du Sicher, dass es erst seitdem ist? Oder hast du es vorher in deinem noch strafferen Zeitplan nicht gemerkt? Mokuba benimmt sich so, weil du ihn gerade versucht hast zu kontrollieren. Und das nicht wie ein Bruder jemanden kontrolliert, sondern wie ein Chef seinen Angestellten. Denk darüber nach.“

Seto fehlte die Sprache.

Diese Frau drehte sich einfach um und ging.

Ließ ihn hier stehen, nachdem sie ihn beschuldigt hatte er würde seinen Bruder wie einen Angestellten behandeln!

Tickte sie noch ganz sauber.

Draußen hatte Mokuba auf Nana gewartet und empfing sie mit einem:

„Hat er dir was getan, Nana? Etwas schlimmes vielleicht?“

Nana antwortete nicht und ging zunächst stumm an ihm vorbei.

„Komm, wir haben unaufschiebbare Termine. Wir müssen die Taschen leer machen und danach zur Arbeit.“

Mokuba nickte und folgte ihr.

Als erstes ging es zur Schmiede, wo sie das Erz vertickerten und sich anschließend auf den Weg Richtung Klinik machten.

„Du siehst gar nicht gut aus.“, merkte Dr. Ayame an, als sie das Lavendel und den Pfefferminz annahm.

Mokuba sah schuldbewusst und auch traurig zu Boden, hätte Nanali nicht eingelenkt er hätte vielleicht geweint.

„Nicht so schlimm Dr. Ayame. Ich bin vielleicht nicht so robust, aber nicht blöd. Ich werde eine Pause einlegen, wenn es notwendig wird. Der Körper ist immerhin das Kapitel eines Farmers.“

„Gut, du bist dir sicher, dass du nicht untersucht werden möchtest?“

„Vollkommen sicher. Tut mir Leid sie so früh belästigt zu haben.“

„Kein Problem, war ja so abgesprochen.“, winkte die Ärztin ab, dann gingen die beiden wieder.

„Also dann Mokuba, hier ist dein Anteil. Und jetzt auf einen guten Arbeitstag. Ich komme dich heute in meiner Pause gerne Besuchen ansonsten nach der Arbeit. Also warte dort auf mich, okee?“

Der schwarzhaarige nickte.

„Okay.“

„Ich verlasse mich auf dich, Moki. Wir gehen zusammen zu deinem Bruder!“

Mokuba sah sie irritiert an.

„Wieso denn, er hat doch angefangen und dich sogar noch angeschrien und wollte dir seine Fehler in die Schuhe schieben!!“, erwiderte Mokuba laut.

„Ja, dass kann ja alles sein, aber ärgerlich ist so ein Streit in der Familie schon und außerdem heißt das Gespräch zu suchen nicht unbedingt alle Schuld auf sich zu nehmen, oder?“

Mokuba gab auf.

Nanali würde ja doch nicht locker lassen.

Sie war viel zu lieb und Scherereien schienen sie sehr zu belasten.

„Na gut.“

Seto hatte indes sein Frühstück fertig verspachtelt und war nun auf Noris Hof.

Seine Mine war immer noch die eines wütenden, Lichtblitz speienden Drachens mit eiskaltem Blick.

„Du meine Güte, Seto. Was ist denn bloß los.“

Ihre erschrockene Stimme traf bei Seto nun endlich wieder einen etwas anderen Nerv und seine Gesichtszüge entspannten sich wieder.

„Nichts was ich dir mit Freuden mitteile.“, meinte Seto.

Er wusste, dass jetzt wo sie ihn so gesehen hatte, sie nicht mehr los lassen würde, bis sie wusste, was passiert sein musste, also kam sie ihr seufzend näher und erzählte ihr, dass Mokuba sauer auf ihn war.

„Hm, verstehe. Und er hat keine Zeit heute mit uns eine Pause zu machen.

Und was hältst du davon, wenn wir unsere Arbeit heute schnell erledigen und ihn dann besuchen gehen. Immerhin haben wir gestern schon viel erledigt, da können wir heute was kürzer treten, wenn wir die wichtigen Sachen gemacht haben.“

Seto dachte sich, dass er die einzige Methode war ihn wieder milde zu Stimmen oder ihn überhaupt nur zu erwischen, wenn er ständig neue Pläne mit dieser Nanali macht.

Außerdem würde er Nori genauso ins Herz schließen, dachte sich Seto und dann wäre er sie los...

Nanali war inzwischen auch auf der Farm angekommen, wo Lilian die Reihenfolge heute mal gewechselt hat und sich erst um die Tiere kümmerte.

Sie wusste doch inzwischen, dass Nanali die Aufzucht von Pflanzen lieber mochte.

„Tut mir Leid, die Verspätung.“, meinte die Blondine matt.

Lilian drehte sich verwundert zu ihr um.

„Was ist denn mit deinem schönen Lächeln passiert. Du bist doch sonst immer so froh?“, fragte sie verwirrt.

„Uhm...“

„Wenn du drüber reden möchtest, mach es ruhig, ich kann meine Arbeit solange unterbrechen.“, kam sie ihr entgegen und schob sie auch zugleich aus der Scheune heraus.

Ihre Tiere werde es ihr mit Sicherheit verzeihen.

„Es ist so, Mokuba und Seto haben sich heute gestritten. Eigentlich trifft mich nicht wirklich eine Schuld, weil ich nicht wirklich einfach immer „nein“ sagen kann, wenn Mokuba mich was fragt, nur weil es Seto lieber wäre. Aber irgendwie kann er mich wohl nicht ausstehen und hat deswegen heute Mokuba verletzt.“

Lilian dachte kurz nach, dann entschied sie Nanali für heute frei zu geben und sie zu Noris Hof zu schicken.

„Du solltest dich zu aller erst darum kümmern, dass was dich beschäftigt aus dem Weg zu räumen.“

Doch Nanali entschied sich dagegen und für die Arbeit.

Wie solle das denn auch weiter gehen, wenn sie immer ihre Probleme an erster Stelle sah.

Lilian war nicht wohl bei dieser Entscheidung, beugte sich allerdings und sie kamen zu den gemeinsamen Entschluss, dass sie heute einfach weniger arbeiten würde.

So teilte Lilian sie für das bewässern der Pflanzen ein, während sie sich alleine um die Tiere kümmerte.

„Morgen...“, nuschelte der kleine kaum Hörbar.

Laney und Howard sahen ihn verblüfft an.

Was ist denn mit dem Mondkalbgrinsen von gestern passiert?

„Alles in Ordnung kleiner? Hast du dich gestern vielleicht doch überarbeitet?“, fragte Howard besorgt.

„Du bist doch gestern noch mit einer Freundin herum gerannt.“

„... Sie ist heute krank geworden...“, umschrieb Mokuba es einfach.

„Es geht ihr heute nicht sehr gut.“

Die beiden beließen es dabei und Mokuba bemühte sich heute mehr als zuvor ein Lächeln aufzusetzen.

Wie schwer konnte das auch sein?

Er war ja nicht sein Bruder, dachte er noch wütend, dann vergrub er das zuvor passierte.

Er war Kellner und seine Gäste sollten sich bei ihm wohlfühlen!!

Er würde sie also auf jeden Fall mit einem Lächeln begrüßen.

Um 12 Uhr verließ die Blonde die Lilians Farm und hatte eigentlich noch gar nicht so recht Hunger.

Sie entschied sich also durch den Tunnel nach Blue Bell zu gehen und sich dort etwas umzusehen.

Als erstes würde er Cam besuchen gehen.

Bei dem Gedanken an ihn fiel ihr ein, dass sie als sie während des Musik Festivals Basils Brief ausgehändigt hat ohnehin versprochen hat ihn mal in seinem Laden zu Besuchen.

„Morgen.“, kam es zögerlich von ihr.

„Ah, hallo, Nanali. Heute schon fertig bei Lilian? Süß siehst du aus.“, begrüßte Cam sie, als sie mit dem süßen Outfit seinen Laden betrat.

„Man, bei euch sprechen sich Informationen echt schnell rum, woher weißt du denn, dass ich ihr ausgeholfen habe?“, erwiderte sie Lächeln.

„Ah, da ist es ja dein Lächeln. Ich dachte schon es könnte was nicht stimmen.“

„Oh man, nervig wenn so was immer sofort auffällt. Aber egal, sag mal Cam, kann ich was bei dir kaufen?“

„Natürlich, dass du das überhaupt fragst.“

„Also ich möchte das Zitronen Parfüm und außerdem sämtliche Samen, die du zum Herbst und Winter anbietest.“

Cam sah sie etwas ungläubig an, da sie aber keine Anstalten machte die Bestellung zurück zu nehmen, machte er den Einkauf schließlich fertig.

„Hast du vor zu gehen, weil du jetzt plötzlich so viel einkaufst und dieses Gesicht ziehst?“

Nanali schreckt kurz auf, dann bemerkt sie, dass sie tatsächlich mehrfach heute darüber nachgedacht hat, zu gehen.

„Um dir die Wahrheit zu sagen, entschieden habe ich mich noch nicht, aber ich habe noch viel zu tun und ich habe zumindest schon mal einen ersten Eindruck von der Stadt.“, gab sie zu.

Außerdem könnte Abstand den beiden helfen sich zu versöhnen.

Sie wollte nicht noch mehr unnötig involviert werden.

„Verstehe. Möchtest du einen Moment hier bleiben und dich ausruhen? Du siehst erschöpft aus!“, bot der reservierte Blumenverkäufer ihr an.

Nanali mochte ihn sofort sehr gerne.

Er war ruhig und gelassen und sehr freundlich.

Gerne nahm sie also das Angebot an und sah zu wie er ihr einen kleinen runden Tisch und einen wunderschönen Stuhl mit kunstvoller geschlungenen Lehne dazu stellte.

„Wenn ich bitten darf.“, bot er an und verbeugte sich mit einem Tuch über dem Arm, wie ein Kellner.

Nanali musste auflachen und entschied sich, sich für einen Moment zu setzen.

„Vielen lieben Dank, Ober.“, bedankte sie sich und ließ sich den Stuhl zurecht stellen.

Als nächstes kam er mit einem Tablett um die Ecke von dem er ihr eine Porzellan Kanne, ein Tässchen auf einer Untertasse und einem Teller mit einem Stückchen Honigkuchen darauf.

„Alles aus eigenen Zutaten.“, fügte er noch hinzu, nahm das Tablett unter den Arm und schenkte ihr eine Tasse ein.

„Lassen Sie es sich schmecken.“

Nanali die auf der Stelle besserer Laune war begann zu Lachen und bedankte sich noch einmal aus ganzem Herzen.

„Vielen vielen Dank, Cam. Du bist der beste, ich fühle mich jetzt schon besser!“, sagte sie und versuchte ein Stück von dem Kuchen.

Er schmeckte sehr gut.

„Oh wow!! Woher kriegt man so guten Honig?“

„Du solltest ihn mit dem Tee zusammen versuchen, wenn er etwas abgekühlt ist!“, bot Cam ihr an.

Der Tee war unglaublich und schmeckte nach Rose.

„Rosentee und Honigkuchen, so schön. Es schmeckt wie ein Rosentraum im Mund und so unglaublich erfrischend, du hättest ein eigenes Café in deinem Blumengarten aufmachen sollen!! Ich wäre vermutlich Stammgast!“

Cam kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Danke, Nana. Du hast mir da eben echt geholfen!“

Nanali die nicht ganz verstand, warum er sich bedankt, sah ihn irritiert an.

„Danke? Wieso? Ich hab doch gar nichts gemacht?“, fragte sie.

„Ich bin eine eher ruhige Person und spare häufig mit Worten und deswegen dachte ich meine Kunden unzureichend zu bedienen, aber dank dir weiß ich jetzt, dass ich mich auch anders verhalten kann.“, erklärte er ihr.

Nanali schüttelte den Kopf.

„Cam, wenn du lächelst, während du deinen Kunden etwas verkaufst, dann reicht das vollkommen. Du bist eine so freundliche und aufmerksame Person im Herzen. Ich finde dich klasse!!“

Der Blumenverkäufer wird leicht verlegen und ein Rotschimmer zeichnet seine Wangen.

„D-danke.“

Einige Zeit später verabschiedete sich Nanali mit einer Verbeugung von dem Blumenverkäufer.

„Wirst du gehen?“, fragte er etwas traurig.

„Tut mir Leid, aber ich schätze, ich kann mich noch nicht festlegen, bevor ich nicht die ganze Insel kennen gelernt habe, aber ich verspreche dir, dass wir uns wieder sehen werden. Ich werde dich nicht vergessen. Danke, dass du mich heute so gut aufgemuntert hast. Cam, weißt du, du solltest unbedingt mal mit Reina sprechen!! Wusstest du dass sie zwar schroff rüber kommt, aber eigentlich Pflanzen sehr liebt und auch unglaublich gerne züchtet und dass sie sogar anhält wenn sie eine kranke Blume am Wegrand sieht und sie umtopft? Ihr würdet euch seeehr gut verstehen!!“, rät Nanali ihm und denkt, dass sie auch beide eigentlich schüchtern sind.

Cam nimmt den Rat danken an und Nanali geht weiter.

Sie überlegt, dass sie vielleicht auf den Berg klettern sollte.

Dort hatte sie die ganze Zeit noch nicht geguckt, was es vielleicht zu sammeln gab.

„Mokuba, du bist ja wieder total gut drauf!“, merkte Laney an.

Mokuba dachte sich, dass das nicht wahr war, aber er es ihr auch nicht sagen wollte.

Lag wohl in der Familie seine wahren Gefühle so gut verstecken zu können.

„Hehe, dass liegt daran, dass es etwas schönes ist die Leute zu bedienen und sie damit glücklich zu machen.“, antwortete er stattdessen, als die Türe aufging und Seto in Begleitung eines Mädchens herein kam.

Mokuba sagte erst einmal nichts und sah nur zu wie er sich an einen Tisch setzte und ihr vorher den Stuhl zurecht rückte.

Aber sich Nanali gegenüber absolut scheiße benehmen!, dachte sich Mokuba.

„Sieh mal, dein Bruder ist hier, Mokuba, willst du ihn nicht bedienen.

„Was? Äh, ja mach ich gleich...“, antwortete Mokuba und versuchte sich zusammen zu reisen.

Seto war gerade sein Gast, also sei es wie es sei...

„Willkommen in Howards Café, was darf ich ihnen bringen?“, fragte Mokuba mit einem strahlenden Lächeln.

Er scheint sich wieder beruhigt zu haben und ist wohl zur Vernunft gekommen, dachte sich Seto.

„Mokuba, darf ich Vorstellen, dass ist Nori, ich arbeite für sie auf der Farm, die sie von ihren Eltern übernommen hat.“, stellte Seto sie ihm vor.

„Willkommen die Dame, ihr werdet verzeihen, dass ich während meiner Arbeit nicht viel Zeit haben werde, mit euch zu reden.“, merkte er an und Seto dachte, dass das keine typische Mokuba Antwort ist.

„Mokuba, du kannst ruhig eine Pause machen und dich mit deinem Bruder unterhalten, mischte der Besitzer sich ein, was dem Jüngeren gar nicht passte.

„Lieber nicht, mein Bruder schätzt es nicht, wenn jemand nicht hart arbeitet und ich auch nicht. Ich würde lieber wie gewohnt meine Schicht zu Ende machen.“, entgegnete er, darauf bedacht sich nichts anmerken zu lassen.

Seto drehte sich langsam aber sicher die Magengrube herum.

Es war ihm noch nie passiert, dass sein Bruder ihn kalt behandelt hat.

Alles nur wegen dieser dusseligen Nanali?

Was war denn so toll an ihr?

„Hallo Mokuba, freut mich dich kennen zu lernen. Wir wollen dich auch überhaupt nicht ablenken, eigentlich sind wir sogar hier um dir bei der Arbeit zuzusehen.“, antwortete Nori für ihn und schenkte ihm dieses liebliche Lächeln, dass Seto an ihr mochte.

„Nun, dann wäre es sinnvoll mir ihre Bestellung durchzugeben, sonst komme ich nicht mehr wirklich dazu...“

Diese Aussage konnte nun jeder als eine Abweisung verstehen und das klar und deutlich.

Aber das Lächeln in Mokubas Gesicht wich um kein Stück.

Nanali indes war schon ziemlich weit gekommen und hatte einen wunderschönen Ausblick auf Konohana und Blue Bell.

Sie sog die Luft ein und genoss schöne Bergluft.

Am Rande des jetzt kommenden Weges wuchsen eine Menge Lavendel unter den Bäumen.

Vielleicht sollte sie sich bücken, um sie zu pflücken?

Gerade wollte sie sich daran machen ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen, da hört sie eine Türe ins Schloss fallen.

Automatisch suchten ihren Augen, nach dem Ort wo dieses Geräusch her kam und sie wurde Zeuge wie ein Mädchen ein altes Haus verlässt und spazieren geht.

Als das Mädchen sie bemerkt, erschrickt sie und schreit auf.

„Aiyeeeeee! Wer bist du und warum bist du hier? Wer hat dir erlaubt mich hier anzutreffen!?“

Nanali sah sie zunächst einmal unverändert an.

Was war dass denn für eine Begrüßung.

„Uhm, was machst du?“

„Du fragst mich was ich hier mache? Ist das nicht offensichtlich? Ich suche Zutaten für einen Alchemietrank!“

Nanali glaubte sie gerade nicht richtig Verstanden haben.

„Alchemietrank?“

„Du weißt nicht was das ist? Oh, dass ist nicht leicht zu erklären, aber eigentlich nimmst du etwas hiervon und etwas davon und mixt etwas zusammen!“

Nanali wusste nicht ob sie das für einen Scherz oder für richtig halten soll.

Immerhin gab es hier eine Erntegöttin und sie waren quasi in einer anderen Welt.

Hier gab es doch auch Zedern die redeten.

„Hm, ich weiß was, ich zeige es dir!“, entschloss das Mädchen nun.

Nanali sah sie immer noch unverändert an.

„Ich erlaube dir mein Versuchskaninchen zu sein.“

„Klar...“, antwortete die Blonde und meinte es eher ironisch, aber das Mädchen nahm sie beim Wort und flitzte in ihr Haus zurück.

Seufzend schlenderte Nanali hinterher.

In ihrem Haus angekommen, konnte sie das Mädchen dabei beobachten wie es einen Giftpilz, eine Honigart, einige Blätter, eine Teesorte, einen Party Schokoladenkuchen und ein wenig Cappuccino zusammen rührte.

Irgendwie erinnerte sich Nanali daran, dass sie als kleines Kind immer die Power Puff Girls gesehen hatte.

Da wurde etwas süßes wie Zucker, etwas scharfes wie Pfeffer, etwas buntes, wie lauter schöne Sachen zusammen mit der Chemikalie X vermischt und drei kleine Super Mädchen geschaffen, die mit ihren Zauberkräften ausgestattet ihr Leben der Bekämpfung gegen das Böse widmeten.

Bei dem Gedanken musste sie unweigerlich schmunzeln.

„Oh, nein, oh, nein, oh, nein...“, riss das Mädchen sie jedoch aus den Gedanken und verstand nicht so recht, wieso dass, was sie vor hatte nicht so recht wollte.

„Vielleicht fehlt die Chemikalie X...“, meinte sie mit einem grinsen im Gesicht.

„Was?“

„Oh, ich meine vielleicht fehlt eine Zutat oder du hast nicht die richtige Menge aller Zutaten genommen und musst etwas mehr von einem der Zutaten beifügen.“, korrigierte sich die Blonde und fand auf ein mal, dass das vorher gemein war.

Das Mädchen dachte kurz nach, bevor ihr ein Geistesblitz kam und sie hier und da etwas zu tat.

Das Resultat war eine brodelnde Brühe, die sie in eine leere Flasche füllte.

„Oh super, es hat funktioniert. Jetzt bist du beeindruckt was?“

Nanali wusste im Moment noch gar nicht so recht, was sie denken sollte.

„Und weil du mir geholfen hast, darfst du es behalten. Es nennt sich Stamina Booster. Nimm es, wenn du erschöpft und ausgepowert bist, dann kannst du gleich wieder weiter arbeiten!“, erklärte das Mädchen und war stolz auf ihre Arbeit.

„Oh, danke. Ich benutze es, wenn die Zeit gekommen ist.“

„Das ist sehr Weise, mit Alchemie sollte man nicht herum spielen. Ach so, übrigens ich habe mich noch gar nicht Vorgestellt. Mein Name ist Das Orakel.“

„Das Orakel? Verstehe, macht es dir was aus, wenn ich dich Ora -chan nenne?“

„Was ist das denn für ein seltsamer Name?“, fragte das Orakel zunächst empört.

„Das ist in Japan so üblich, wenn Mädchen sich anfreunden, dann nehmen sie meist die ersten zwei oder drei Buchstaben und hängen das Suffix -chan hinten ran, dass bedeutet, dass man sich gut versteht.“, erklärte Nanali und fand, dass das süßer klang.

„Verstehe, na gut, ausnahmsweise. Oh, aber diese Unterhaltung hat mich durstig gemacht.“

An dieser Stelle erinnerte sich Nanali daran, dass sie Mokuba ja noch besuchen wollte.

„Ah, dass trifft sich gut, lass uns runter ins Café gehen!“

„W-was? Ich soll unter Menschen? Aber das geht doch nicht...“

Nanali sah sie ungläubig an.

„Und jetzt sag auch noch, dass du noch nie unter Menschen gekommen bist.“

„Nun, es ist einige Jahrzehnte her...“, antwortete sie schüchtern und tippte ihre Finger gegeneinander.

„Dann wird es aber höchste Zeit!“, entschloss Nanali darauf hin und nahm sie bei der Hand um sie hinter sich her zuziehen.

Bis hinunter ins Café.

Ganz egal wie viel sie nörgelte und bedenken äußerte.

Kein Wunder, dass die Erntegöttin sich sorgen machte, wenn solche Leute auf der Insel lebten.

Wie kann man nur so lange alleine leben.

Das geht doch nicht! Das würde Nanali nicht einmal eine Woche aushalten. So ganz alleine.

So viele verschiedene Potion kann es doch gar nicht geben, um sich Jahrzehnte lang damit zu beschäftigen, dass einem nicht langweilig wird!

Unten angekommen stieß sie ohne zu überlegen die Türe auf und trat in Howards Café.

„Hallöle!! Mokuba bist du noch da?“, trällerte sie und ließ nun endlich die Hand des Orakels fest, die sich nun völlig verschüchtert an ihren Rücken fest klammerte und verschüchtern umher blickte.

Irgendwie war Nanali auf einmal so, als würde sie hasserfüllt angesehen?

„Ah, Nana, da bist du ja endlich. Hab schon auf die gewartet.“, verkündete Mokuba und dieses mal war es ganz und gar keine gespielte Freude und das machte er klar, als er auf sie zu kam um sie zu drücken.

Diese Umarmung hätte mir gehört!, dachte sich Seto der sie immer noch wütend anstarrte.

„Huch, wer ist das denn?“, fragte Mokuba, als er bei der Umarmung merkte, dass sich etwas von hinten, an sie geklammert hatte und versuchte jetzt verzweifelt Blickkontakt herzustellen.

„Das ist Ora-chan! Sie und ich hätten gerne einen Tisch für zwei. Ich lade sie heute auf einen Tee ein.“, erklärte Nana und ging bei Seite um Blick auf das Mädchen frei zu geben.

„Wow, ist die süß.“, entwich es Mokuba.

„Ich bin älter als du...“, entgegnete das Orakel schüchtern.

„Na und, deswegen bist du nicht weniger süß. Darf ich dir einen Tisch in unserem Lokal anbieten, Ora-chan!“

„Ich dachte, dass sei nur unter Mädchen? Das -chan...“

„Und wenn man etwas versüßen will.“, entgegnete Mokuba und rückte ihr einen Stuhl im anderen Teil des Cafés an.

Weit weg von Seto, dem fast der Kragen platzte.

„Darf ich bitten?“

Das Orakel setzte sich auf den hergerichteten Platz, während Nanali sich schon einen zurecht zog.

„Kauf welches Getränk auch immer du gerade willst.“, bot Nanali an und dachte sich noch „nur keine Alchemietränke.“

„Sucht euch was aus, ich komme sofort um eure Bestellung aufzunehmen!“

Erst als Nanali sich im Lokal umsah, sah sie auch Seto im Café sitzen..., samt Begleitung einer hübschen Frau.

Nanali drehte sich der Magen bei seinem Blick um.

Was hatte sie denn bitteschön gemacht?

„Seto, alles in Ordnung?“, fragte Nori die ihn besorgt musterte.

„Huh? Wie? Was soll denn nicht in Ordnung sein?“, fragte er mit einem für Nanali schmalzigen Lächeln.

Aber das schlimmste war, es war auch noch echt, dass wusste Mokuba.

„Willst du vielleicht noch etwas essen. Nachdem du mich schon den ganzen Weg bis hierher begleitet hast, würde ich dich gerne einladen. Also bestell etwas das du magst.“

„Das musst du nicht, Seto.“

„Ja, genauso wenig, wie du mich bekochen musstest und dazu verpflichtet warst, mir meine Kleidung zu nähen.“, entgegnete Seto.

Erst jetzt bemerkten Mokuba und Nanali, dass Seto außerdem auch andere Sachen, neben ein adrettes Arbeiteroutfit hatte. In den Farben Schwarz und blau.

Es war eine schwarze Stoffhose, ein ebenso dunkles Hemd und eine blaue Weste.

Was beide nicht wussten, dass es die Klamotten von Noris verstorbenen Vater war. So nahe standen die beiden sich schon.

Aber dass konnten Mokuba und Nanali auch so sehen.

Das Orakel bemerkte wie sich ihre Hand unter dem Tisch ballte und ihr Körper sich versteifte.

Was sollte das? Wieso war er so freundlich zu Nori und nicht zu ihr?

Was hatte sie denn falsch gemacht?

Dieser Doofe, Seto.

Nach dem angenehmen und geschmacklich wunderbaren Heißgetränk war das Orakel überglücklich und bedankte sich.

„Hihi, vielen Dank, dass du darauf bestanden hattest, dass wir hier her kommen. Ich habe eine lange Zeit nichts mehr unter anderen Menschen gemacht und war besorgt wie es sein würde. Dank dir habe ich nun keine Angst mehr.“

„Das freut mir, Ora -chan!“, entgegnete Nanali sie und schenkte ihr wieder ein ehrlich gemeintes Lächeln.

„Versprichst du mich demnächst an viele neue Orte in der Stadt zu bringen.“

Nanali biss sich auf die Lippe.

„Das tut mir wirklich Leid, aber dass ist nicht möglich. Verzeih mir bitte.“

Das Orakel sah sie entsetzt und enttäuscht an.

„Ich - ich muss mich auf die suche nach jemanden machen und außerdem die Insel erkunden und schauen, wie ich in nächster Zeit mein Leben aufbaue muss ich auch. Du weißt es ja noch gar nicht, aber ich bin neu auf der Insel, vor vielleicht einer halben Woche hier angekommen. Bitte versteh das. Aber wenn du unter Menschen kommen möchtest, dann würde ich dir empfehlen unbedingt mit Lilian zu reden. Sie ist ein sehr nettes Mädchen und hat absolut keine Vorurteile.“, riet Nanali ihr.

An dieser Stelle klinkte sich auch Laney ein.

„Das stimmt. Lilian ist ein wundervoller Mensch. Aber nicht nur sie, sondern auch Reguna.“, erzählte sie.

„Mikhail ist ebenfalls unglaublich freundlich. Du findest ihn abends immer am Erntegöttinensee, wenn er seine Violinenspiel übt. Aber sag es nicht weiter, dass ist sein geheimer Ort.“

„Außerdem kannst du gerne jeder Zeit in dieses Kaffee kommen Ora -chan. Ich werde immer froh sein dich bedienen zu können!“, bot Laney ein und das Orakel nahm glücklich an.

„Heißt das aber, dass wir nichts mehr zusammen machen können, Nan -chan.“

Nanali seufzte.

„Tut mir Leid, aber ich werde morgen aufbrechen.“, erzählte sie dem Mädchen.

Mokuba fiel das Tablett aus der Hand.

„Was soll dass heißen du gehst?“, fragte er beinahe panisch.

„Und wann wolltest du das mir sagen?“

„Ich habe es heute erst beschlossen, als ich bei Cam war. Es wird bald Winter. Also nach dem Herbst kommt der Winter. Drei Monate ist im Angesicht dessen eine erschreckend kurze Zeit.

Bis dahin sollte ich etwas gefunden haben, was ich wirklich gerne machen möchte.“

Seto hielt diese Entscheidung für selten dämlich.

Gerade dann sollte sie sich als Lilians Aushilfe bewähren, um hier den Winter zu überdauern.

Außerdem war Konohana eines der Dörfer ohne Meeranbindung also mit dem geringsten Konkurrenz.

Sie könnte hier einen Vorteil aufbauen.

„...“, Mokuba wusste nicht was er darauf sagen sollte.

Er dachte sie würden zusammen bleiben.

War das wirklich naiv gedacht?

Würde Seto recht damit behalten, dass man keinem Menschen trauen durfte?

Beim Blick auf den Boden bemerkte Mokuba erst, dass Nanali sich verkrampft hatte und die Füße gegen den Boden drückte.

„Nanali, wenn du und Ora -chan für heute fertig seid, muss ich mit dir reden!“, entschied er.

Laney konnte sehen, dass es ihm wichtig war und so bot sie an anstelle von Nanali dem Orakel Gesellschaft zu leisten und die beiden verfielen schnell in eine Reihe interessanter Gespräche, sodass Nanali sie guten Gewissens dort lassen konnte.

„Nana!“, sprach der jüngere als sie etwas abseits des Lokales standen.

„Ist es wegen meinem Bruder?“, fragte ohne Zögern.

„Was soll wegen mir sein?“, fragte Seto in direktem Anschluss.

Er hatte sich kurzfristig von Nori verabschiedet und versprochen zu Farm nach zu kommen.

Diese hielt das für eine gute Idee.

„Man, willst du nicht Nori zurück zur Arbeit begleiten?“, fragte Mokuba.

„Es reicht, kleiner Bruder. Vergreif dich nicht so im Ton.“

„Ja, stimmt. Es ist wegen euch beiden.“, ließ Nanali nun verlauten.

Sowohl Seto als auch Mokuba sahen sie an, der andere immer noch voller Wut, der andere entsetzt.

„Seit Anfang an habt ihr euch wegen mir in der Wolle!“

„Aber doch nur, weil Seto sich unmöglich benimmt!“, entgegnete Mokuba und Seto zur gleichen Zeit: „Frag dich mal warum, du machst nichts als ärger.“

„Dann sag doch mal was sie genau gemacht haben soll!!“, konterte Mokuba.

„Was, fragst du? Du willst nachts ohne mir Bescheid zu sagen auf einen Berg, du verschwindest morgens und tauchst erst spät abends auf und willst mir nicht mal sagen wo du bist und obendrein vergreifst du dich im Ton!“

„Und was hat das nun mit Nana zu tun!?“

„Was es mit ihr zu tun hat? Sie ist offensichtlich der Auslöser. Woher soll ich denn auch wissen, was genau die für einen Blödsinn erzählt. Ich krieg dich ja nicht mehr zu Gesicht.“

„Ach, das hat dich doch in Domino auch nie -“, setzte Mokuba an, doch Nanali tritt ihm gehörig auf den Fuß, woraufhin Mokuba augenblicklich die klappe hält und die Zähne zusammen beißt.

„Das reicht. Alle beide. Das ist genug, jetzt hört ihr mal beide zu.“

„Ach und was habe ich davon dir zuzuhören?“, entgegnete Seto, woraufhin er einen so wütenden Blick erntete, der selbst Gozaburo Kaiba in die Flucht schlagen könnte.

„Es reicht, sagte ich. Ihr haltet jetzt mal beide für einen Moment die Klappe und hört MIR zu, anstatt euch lächerlich zu machen, bei dem Versuch euch zu streiten.

Ihr beide seid Brüder und ihr liebt euch, dass euch das gesagt werden muss, ist schon mehr als entsetzlich. Wie gedenkt ihr, dass ihr euch hiernach fühlen werdet!? Mokuba ist selbstständig geworden, um dich zu entlasten, weil er dir nicht nur ein Klotz am Bein sein wollte und außerdem hat es ihm Spaß gemacht mal nicht nur der Bruder des berühmten Seto Kaibas, sondern auch mal Mokuba zu sein.“, warf sie Seto an den Kopf.

„Und du! Dein Bruder möchte offensichtlich etwas an der Situation ändern, dass er dich nie zu Gesicht bekommt und eben nicht, dass er so bleibt wie in Domino, also pass der Person, die dir bestimmt schon zich mal das Leben gerettet hat und alles hat über sich ergehen lassen, weil er DICH liebt auf was du sagst. „Ich hasse dich!“ ist mit Sicherheit nicht das, was du sagen wolltest!!“, wandte sie sich zuletzt zu Mokuba.

„Wenn ihr zwei nun die Güte hättet sich in die Lage des jeweils anderen zu versetzen, so wie es sich für BRÜDER gehört, dann wären wir einen Schritt weiter und könnten vielleicht auch wieder klar denken!“

Augenblickliche Stille trat ein, in der keiner mehr den Mut fand zu sprechen.

„Gut, wenn das verstanden worden ist, werde ich dir jetzt antworten Mokuba. Es hat etwas mit mir zu tun. Ich bin mitten drin und erlebe das die ganze Zeit mit. Ich habe selber zwei Schwestern, die mir alles bedeutet haben. Ich habe meine Mutter für das was sie getan hat verachten wollen, aber selbst das war nicht möglich. Ich habe sie fast täglich gesehen, denn obwohl ich nicht dort gewohnt habe, bin ich sie ständig besuchen gegangen, um meiner Schwestern willen und habe weil ich einmal nicht für diese da sein konnte ein „Du gehörst doch gar nicht mehr zur Familie“ geerntet. Das tat scheiße weh. Und es ist nie wieder so richtig verheilt, selbst nachdem sie sich dafür entschuldigt hatte. Natürlich verzeihe ich meiner Schwester, die ich über alles Liebe, aber ich verzeihe mir nicht, dass ich es soweit kommen ließ. Jetzt kann ich sie gar nicht mehr beschützen, ich sitze hier fest. Und jetzt fragt euch mal, wie es euch ginge, wenn ihr einander nicht hättet? Ich kann und will nicht mehr dazwischen stehen. Vielleicht wenn ihr es geschafft habt, dass mal in den Griff zu bekommen und auch Leute zwischen euch kommen zu lassen, können wir noch mal drüber reden. Für jetzt gehe ich, weil ich eben noch genug vor mir habe.“

„Du würdest echt nur wegen uns Zwei das Dorf verlassen, in dem es dir gefallen hat?“, murmelte Mokuba schuldbewusst.

„Es ist nicht nur wegen euch Zweien. Ich sagte doch ich würde nicht lange bleiben und ich sagte auch, dass ich bis Winter alle acht Dörfer besucht haben wollte.“

„Aber... Das du nur so kurz bleibst ist schade...“, meinte Mokuba noch.

Seto sagte gar nichts mehr.

Wieso meinte sie eigentlich so tief in ihre Angelegenheiten einzumischen.

Doch gerade wie er das dachte, traf ihn ein trauriger tief schneidender Blick aus ihrer Richtung.

„Wenn du mich hassen willst, dann tu das. Von mir aus sogar dein Leben lang. Aber wenn sich Mokuba für dich jedem fern hält, den DU nicht ausstehen kannst, tut er mir Leid. Das ist alles andere als erwachsen.“

Stille...

Seto wusste gerade nicht, was beängstigender war.

Der Blick, der ihn alt Kälte und Verachtung übertraf oder dieser traurige vorwurfsvolle...

An diesem Tag trennten sich die Wege der drei schon recht bald.

Mokuba meldete sich für heute ab und wollte versuchen Nanalis Stelle Zeit mit dem Orakel zu verbringen, bis er ebenfalls das Dorf irgendwann verlassen würde und Seto ging zurück zu Noris Farm, wo er gedankenverloren ankam und nicht so recht wusste, wie er sich mit Mokuba wieder versöhnen sollte.

Er hatte Nanali lieb und wenn sie jetzt ging, dann würde er ihm die Schuld dafür geben.

Diese dusselige Nuss machte selbst dann noch alles falsch, wenn sie sich raus halten wollte und sie eigentlich wieder alleine lassen würde.

Im Moment munterte ihn nicht mal Nori auf.

Nanali kam im Rathaus an und wollte ihre Sachen packen.

Eigentlich müsste sie noch einmal zu Gombe um sich die regionalen Samen zu kaufen, doch die Kraft ihrer Liebe noch ein mal unter diesen Umständen gegenüber zu treten, hatte sie nicht mehr.

Einige stille Tränen tropften von ihrem Kinn ab, als sie das Gefühl hatte, es mit Seto für immer verspielt zu haben.

„Blödsinn. Von wegen Artikel in der Bravo und so... Ich wollte alles über dich wissen. Seit dem Tag an dem im Fernsehen lief, dass so ein Junge einfach den gefährlichen Gozaburo stürzte und aus dem Kriegsimperium eine Spielfirma gründete. Ich habe dich bewundert wie du an deine Träume geglaubt hast und sie wahr gemacht hast.

Habe dich bewundert, dafür, dass du für deinen Bruder da sein konntest.

Aber, du bist nicht so.

Du bist nicht wie der Seto, den ich mir immer vorgestellt habe.

Nicht so...“, gestand sich die Blond ein und brach auf ihrem Bett zusammen.

Sie würde sich in den Schlaf weinen und sobald sie aufwachte würde sie sich auf den Weg machen...



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