1
Sie wusste, dass heute noch etwas Besonderes bevorstand. Yukimura Chizuru verließ gradewegs das kleine Lokal, welches sie aufgesucht hatte um sich etwas auszuruhen. Von ihrem Vater hatte sie lange nichts mehr gehört und so langsam aber sicher machte sie sich Sorgen. Es war merkwürdig dass ihr Vater so lange nichts von sich hören ließ, natürlich war er oft weg durch seine Arbeit, aber dennoch hatte er ihr wenigstens geschrieben. Den letzten Brief hatte sie ungefähr vor 2 Monaten bekommen.
Sie lief die Straße entlang, als sie plötzlich Schritte hinter sich vernahm. Sie schaute kurz über ihre Schulter, es waren Ronin, herrenlose Samurai die nichts weiter außer ärger machten. Die Straßen waren in dieser Ära sehr gefährlich geworden. Sie hörte sie grölen und lachen. Sollte sie jetzt lieber rennen oder nicht? Wenn sie es nicht tun würde, würden die Ronin sie sicher einen Kopf kürzer machen, sollte sie es aber tun würden sie, sie sicher einholen. Chizuru entschied sich weder für Variante A oder für Variante B. Sie bog bei der nächsten Ecke einfach ab. Es war eine kleine Gasse mit zwei weiteren neben Gassen und ihr Gefühl sagte ihr, das es ein Fehler war da vorne abzubiegen. Sie bog in eine der zwei Gassen ab, wo sie sich hinter einer Hauswand versteckte. Die Ronin waren stehen geblieben und schauten sich nach ihr um. Plötzlich hörte sie Kampfgeräusche und dort traf sie das erste Mal auf zwei, naja was eigentlich, Monster. Diese Wesen schienen anscheinend nicht reden zu können. Stattdessen gaben sie undefinierbare Laute von sich. Sie war ja schon immer ein Angsthase aber das war einfach nur zu viel des Guten. Eines dieser Monster kam auf die Hauswand zu hinter der sie sich versteckte. Chizuru gefror das Blut in den Adern, ein kalter schauer jagte über ihren Rücken. Lieber hätte sie sich von zwei Ronin vergewaltigen lassen als von zwei Monstern blutrünstig umgebracht zu werden. Wahrscheinlich würde sie dann einen doch recht grauenvollen Tod sterben. Zu spät. Das Monster oder was auch immer es war hatte sie entdeckt und holte gradewegs mit dem Schwert aus. Sie schrie, kniff die Augen zusammen. Eine unheimliche Stille war eingekehrt. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen wieder. Das Monster lag Tod auf dem Boden. Mit dem Rücken zu ihr stand ein Samurai in einem blau-weißen Harada."Schade ich hätte es gerne allein gemacht", erklang eine Stimme. "Anscheinend zögerst du auch nicht dein Schwert zu ziehen oder, Saitou-kun?", fuhr die unbekannte Stimme fort." Ich tat nur das was ich tun musste um meine Pflicht zu erfüllen", sagte nun der Mann vor ihr. Erleichtert blickte sie die zwei Männer an.
Kurz darauf, bemerkte sie das Kalte Metall was vor ihrer Nase war." Hör zu, renn bloß nicht weg", erklang eine tiefe Stimme, aber sie klang nicht angsteinflößend, sondern beruhigend und vertraut. " Dreh dich um und ich töte dich!", fuhr die Stimme fort, diesmal mit einem gewissen Nachdruck. Chizuru konnte sich nicht bewegen.
Sie starrte diesen Mann an, der vor ihr in der Stille der Nacht stand. In der Dunkelheit gebadet, flatterte sein tief schwarzes Haar wie die Schneeflocken im Wind. Schneeflocken die aussahen, wie Kirschblüten die außerhalb der Saison blühten.
Chizuru wusste nicht, dass Hijikata und sie sich mal lieben würden und viele Dinge erleben würden. Vielleicht war es aber besser dass sie auch nicht wusste, dass die Shinsengumi untergehen würden und viele ihrer Freunde sterben würden.
