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Nighttime Activities

von

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Third Night

Vor der Insel waren Partys von Queen Consolidated eines seiner Highlights. Denn wenn Oliver damals irgendetwas konnte, dann war es im Mittelpunkt stehen und glänzen. Es half seinen Eltern und täuschte hervoragend über etwaige Fehltritte hinweg. Jung und alt konnten nicht umhin diesen gut gebauten jungen Mann mit den formvollendeten Manieren schlicht anzuhimmeln.

Und nun fand er sich genau dort wieder und konnte sich nichts Schlimmeres vorstellen:

Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit von Investoren auf einer Party von QC.

So sehr konnte man sich verändern.

Halbwegs souverän meisterte er Ansprache, Schulterklopfer und Händeschütteln und widerstand dem minütlich drängender werdenden Impuls zu verschwinden.

Um nicht verzweifelt alle 10 Sekunden auf seine Armbanduhr zu blicken begann er sich hilfesuchend umzusehen. Zwischen all den Heuchlern im Anzug entdeckte er Diggle, der als Sicherheitsberater wie immer alles im Griff hatte und ihm ein schmales Lächeln sendete. Immer darauf bedacht nicht die Freundschaft nach aussen zu tragen die die beiden in Wahrheit miteinander verband.

Als er gerade so weitere 10 Minuten hinter sich gebracht hatte, sondierten seine Augen erneut den Raum voller Fremder.

Oliver wusste genau wen er suchte. Sie war doch gekommen, oder?

Er drehte sich langsam zu den Fenstern, die das letzte Licht des Abends hinein liessen, als etwas im Augenwinkel seine Aufmerksamkeit erregte und er wusste, dass es Felicity war. Ihre Präsenz spürte er stets so deutlich wie Sonnenstrahlen auf der Haut. Er wischte den Gedanken beiseite und Schritt in ihre Richtung. Felicity nahm sich ein Glas Wein vom Tablet eines Bediensteten, dann zuckte sie leicht zusammen. Bevor Oliver dem Drang nachgab die Hand auf ihre Schulter zu legen oder sie gar hilfesuchend an sich zu drücken, bemerkte er die Schiene an ihrem linken Bein.

Der Einsturz des "Verdant" hatte seine Spuren hinterlassen.

Erneut traf es ihn Felicity so zu sehen.

Sein IT Girl nippte an ihrem Wein bevor sie sich umdrehte und einen spitzen Schrei ausstieß - und sie schien sofort zu begreifen, dass er sie schon eine Weile angestarrt haben musste.

"Oliver! Du hast mich zu Tode erschreckt!"

Er bemühte sich um Fassung und legte ihr nun doch die Hand auf die Schulter.

"Danke, dass du gekommen bist." sagte er amüsiert. Oliver lächelte matt und sie sah gleich wie ihn die Veranstaltung belastete.

Wie sie es stets tat.

Mit den Augen folgte er abwesend den Wellen ihrer blonden Locken, die sie elegant über die rechte Schulter gesteckt hatte, während sie etwas ausschweifend über Belangloses blubberte und ihn sogar zum Lachen brachte, ob er wollte oder nicht.

Als seine nächste Verpflichtung ihn entführte fiel ihm alles leichter.

Oliver musste sich nur umdrehen und sie lächelte ihm zu. Felicity Smoak vermochte ihn auf so viele Arten zu retten...
 

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Felicity hatte Schmerzen. Tapfer hielt sie den Abend durch, stellte sich vor mit welchen Verletzungen Oliver und Diggle teilweise ihre nächtlichen Aktivitäten überstehen mussten und niemandem davon erzählen konnten ohne ihre Identität zu gefährden. Es war ja nur ihr Bein, und durch ihr kurzes rotes Kleid setzte sie es noch in Szene, denn versatecken konnte sie die Schiene ohnehin nicht. Brav erzählte sie die abgesprochene Coverstory und konnte so sogar ein bisschen Aufmerksamkeit von Oliver fernhalten.

Gut, dass sie nicht die Hauptrolle spielte, dachte sie, denn ohne Alkohol würde sie den Abend heute sicher nicht überstehen. So würde es ihr auch leichter fallen IHM den Rücken zu stärken.

Alle paar Minuten spürte die seinen Blick im Nacken, sie wandte sich zu ihm und lächelte. Dann begannen seine Augen wieder etwas mehr zu strahlen... und sie spürte einen Stich. Sein Blick ging zurück zu seinem Gesprächspartner und Felicity blieb an seinen Lippen hängen. Sie war froh zu helfen, doch sie musste zugeben wie sehr sie sich mittlerweile wünschte er würde sie auch einmal so ansehen wenn er nicht grade emotional überfordert war oder die Stadt rettete oder Slade eine Falle stellte oder.. "Ach, sei still!" sagte sie sich selbst. "Quassel nicht auch noch unkontrolliert mit dir selbst!"

Sie liess sich Wein nachschenken.

Das konnte ein langer Abend werden.
 

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Eine Sache war Felicity rätselhaft.

Denn nach ihrem Krankenhausaufenthalt vor einer Woche war etwas anders in seinem Blick. Vielleicht bildete sie es sich auch nur ein. Ihr Wunschdenken spielte ihr sicher Streiche.

Doch sie konnte sich auch kaum an die Nacht erinnern als das "Verdant" über ihr eingestürzt war.

Sie muss wach gewesen sein, aber sie erinnerte sich einfach nicht. Auch wenn nur 1-2 Stunden fehlten machte sie sich Sorgen.

Der Arzt meinte zwar es sei der Stress, und in dieser Zeit hätte sie lediglich allein und verletzt und vermutlich verängstigt in der Dunkelheit gelegen. Doch in ihrem Kopf war dieses Bild von Oliver. Seinem Blick, wenn er sie jetzt ansah. Und dann betete sie stumm, dass sie nicht etwas wirklich dummes getan hatte in dieser Nacht. Sie nahm noch einen Schluck Wein, schenkte Oliver mutig ein Zwinkern und als er sich diesesmal wegdrehte musste sie sich einfach absetzen. Felicity durchquerte den Raum und versuchte die unangenehme Röte auf ihren Wangen zu bekämpfen. Doch seine Lippen liessen sie nicht in Ruhe.<br />

Es musste wohl der Alkohol sein... Moment. Wie viel hatte sie getrunken?

Felicity bemerkte wie ihr linkes, schmerzendes Bein sie im Stich lassen wollte und blickte sich um ob jemand ihre Schwäche bemerkte. Dabei stieß sie jemanden an - Diggle!

"Hey, Felicity." seine Miene war so gutmütig. "Alles in Ordnung?"

Sie hatte Schwierigkeiten ihre Gedanken zu ordnen. Vor 5 Minuten war doch noch alles ganz klar! Felicity sah ihren Freund nur an. Ein wissender Blick begegnete ihr. "Wie wäre es mit etwas frischer Luft?" langsam und schlendernd um nicht weiter aufzufallen begleitete Diggle sie auf einen der Balkone, die etwas Sichtschutz boten.

Felicity bemerkte viele große Pflanzen und verlor etwas die Orientierung - Sie hatte es übertrieben und es zu spät bemerkt! Wie peinlich...

"Hey was ist los?"

"Es ist... alles okay. Ich war in Gedanken und die Schmerzen haben mich ziemlich abgelenkt... Ich habe nicht darauf geachtet und muss wohl zu viel getrunken haben..."

Diggle schenkte ihr ein weiches Lächeln.

"Ich muss wieder da rein."

Felicitys Blick folgte ihrem Freund zur Tür hinein, wo er wieder unauffällig einen Platz in Olivers Nähe suchte.

Immer in seiner Nähe...

Gut, dass sie nicht er war... was für ein dummer Gedanke. Schließlich war sie ja ständig in seinem Ohr... und sie war ja auch gar kein Sicherheitspersonal. Wie sollte sie mit ihrer Statur auch jemanden wie Oliver beschützen. Nicht, dass er Schutz brauchte...

Die Quasselfalle hatte erneut zugeschlagen.

Einmal mehr fiel ihrem benebelten Gehirn auf, dass immer Oliver der Auslöser für ihre verbalen Ausschweifungen war. Aber wenn sie ehrlich war konnte sie sich nicht erinnern wie ihr Verhalten vor Oliver gewesen war. Die Jahre konnten eine Menge ändern. Und nun stand sie hier betrunken auf der Party einer der einflussreichsten Firmen der Welt und konnte nicht aufhören in einem Anflug von Selbstsucht an seine verdammten Lippen zu denken, an Wünsche von denen sie nicht erwartet hatte sie zu haben.

Das IT Girl sah zum Himmel, er war mittlerweile tiefschwarz. Es war Vollmond aber bewölkt....

Falls in der "Verdant"-Nacht etwas passiert war, so liess Oliver sich nichts anmerken. Bis auf diesen Blick... als wenn er versuchte ihr Innerstes nach außen zu kehren. Den ganzen Abend schon schienen seine Augen stets tief in sie einzudringen und er hatte diese Angewohnheit auf seine spezielle Art die Lippen zu spitzen... Felicitys Herz begann schneller zu schlagen:

Hatte sie ihn etwa geküsst!?

Doch der Gedanke schockierte sie weniger als dass er sie neugierig machte... Wie seine Lippen wohl waren? Weich? Sanft? Voll sahen sie aus. Felicity bekam eine Gänsehaut und ihr wurde heiss... Sie brauchte weniger Fantasie sich seinen Oberkörper vorzustellen, denn sie kannte die Karte seiner Narben und Tattoos, die feinen Linien seiner Muskeln so gut wie ihre eigenen Handtasche und sie spürte zu ihrer Überraschung zum ersten mal wie sehr sie ihn wollte, auch wenn es ihr in den letzten Monaten immer schwerer gefallen war diesen Gedanken beiseite zu schieben. Ihr wurde schwindelig, bis sie so sehr schwankte, dass sie sich an der Ballustrade abstützen musste. Als sie eine Hand auf der Schulter spürte erwartete sie Diggle, doch blickte stattdessen in diese Augen die sofort in sie einzutauchen schienen. Das Blut pulsierte in ihren Ohren und ein Kribbeln durchzuckte ihren Körper plötzlich und intensiv, sie musste einfach wissen wie seine Lippen schmeckten...
 

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Als der zehnte Idiot in Anzug ihm Beileid für seine Mutter aussprach, die schon seit Monaten tot war wurde Oliver langsam übel.

Jetzt wo klar war, dass QC wieder ganz auf ihn überschrieben wurde und auch Walter für ihn bürgte biederten sie sich alle wieder bei ihm an.

Aus dem Augenwinkel beobachtete er wie Diggle und Felicity auf den großen Balkon traten, doch da es draußen dunkel war verschwanden sie schon nach 2 Schritten aus seinem Sichtfeld.

Oliver antwortete auf ein paar nach Fragen klingenden Sätzen mit zustimmenden "Hmms" und hoffte, dass es keine offenen Fragen waren.. war mit Felicity alles in Ordnung? Diggle kam zurück und bemerkte gleich Olivers Blick - diesem wurde auf unangenehme Weise bewusst wie wenig er vor den Beiden verbergen konnte.

Sein Freund nickte ihm zu und er verstand: Posten halten, Felicity war in Ordnung. Doch es war Oliver egal. Der Abend war lange genug gut gelaufen, so langsam würde er sich wohl verdrücken dürfen. Den untersetzten Mann, der ihn zur Zeit vereinnahmte weil er ein kaum erwähnenswertes Tochterunternehmen von QC führte, musste er noch loswerden. Doch der hartnäckige Mini-Unternehmer hatte entweder kein Feingefühl oder war frech genug alle Andeutungen zu ignorieren. Also fuhr Oliver ihm mit einem "Entschuldigen Sie mich" über den Mund und schob sich an ihm vorbei.

An der offenen Glastür blieb er kurz stehen. Felicity stützte sich auf die Ballustrade, ihre blonden Locken fielen nach vorn über ihre Schultern, so dass er nur ihren Rücken sah. Zwei kleine Muttermale zierten ihre Haut knapp unterhalb des Nackens, eine Stelle die er bewusst noch nie wahrgenommen hatte. Sein Herz begann schnell zu klopfen, was er sah war schlicht Perfektion. Er hatte den Abend über nicht aufhören können an ihre Worte zu denken. Wenn sie ihn so ansah und ihm Mut machte... würde sie das auch tun - würde sie ihn auch so retten, wenn sie keine Gefühle für ihn empfände? Doch bei diesem Anblick... Felicity gebadet in kaum wahrnehmbarem Silberlicht, da kam ihm endlich in den Sinn, dass diese Frage keine Rolle spielte, wer könnte glücklicher sein als der Mann den Felicity liebte?

Er tat zwei Schritte auf sie zu und wiederholte die einzige Geste mit der er stets wagte ihr nah zu sein: seine Hand auf ihrer Schulter. Er wollte sie nur ansehen, doch schnell wurde ihm klar, dass er sie wieder erschreckt haben musste, er konnte einfach nicht aufhören sich anzuschleichen. Ihre Augen waren geweitet unnd blickten irritiert, doch keine Sekunde später blitze etwas in ihnen auf, das ihm den Atem nahm - das Letze was er erwartet hätte heute Abend oder jemals zu sehen, und er durchzuckte seinen Körper wie ein Blitz - Verlangen.

Felicity legte ihre Hände auf seine Brust und sah ihn nur an, doch bevor er Gelegenheit bekam sich zu wundern spürte er ihre warmen Lippen auf seinen, sie küsste ihn zaghaft als erwartete sie, dass er sich in Nichts auflösen würde, doch bald so leidenschaftlich, dass er nicht glauben konnte dass das Felicity war.

Oliver fing sofort Feuer - Seine Hände wanderten an ihrer Hüfte entlang zu ihrem freien Rücken, strichen über die kühle, samtige Haut und zogen Felicity so nah an ihn heran wie es ihm nur möglich schien, während sich ihre warmen Lippen ihm entgegen drängten.

Ihre Lippen waren süß und... alkoholisch.

Oliver hatte in all seinen Gedanken vergessen, dass sie kaum ohne Grund hier herausgekommen war. So viel zu trinken sah ihr absolut nicht ähnlich und er bekam ein schlechtes Gewissen. Darüber ihre Schwäche auszunutzen, und darüber vielleicht der Grund dafür zu sein. Er unterbrach den Kuss bevor er wagte ihn zu erwidern obwohl sein ganzer Körper rebellierte - "Felicity..." murmelte er. Sie schnappte nach Luft, ihre Wangen waren rosa und er spürte ihren schnellen Herzschlag nah an seiner Brust. Oliver sah in ihre Augen, eine Mischung aus Unschuld und Lust und er musste zugeben, er hätte nie erwartet jemals so einen Blick in ihren Augen zu sehen. Er war fast enttäuscht als nicht erneut, wie erwartet, ein Wortschwall der Entschuldigung aus ihr hervorblubberte, jetzt war sie anders und er wollte sie einfach berühren, das Gefühl traf ihn unvorbereitet hart. Aber das war nicht sie, nicht wahr? Es war der Alkohol... "Das ist nicht das was du wirklich willst..." flüsterte er. "Lass uns dich heimbringen."

Doch sie hielt ihn auf, ihre Lippen fanden seine für einen weiteren Kuss, der ihm nahezu jede Luft zum Atmen nahm und stoppte, als sie spürte wie er sich ihr wieder entziehen wollte. Ihre Stirn ruhte an seiner als sie heiser flüsterte: "Ich will dich so sehr, dass es schmerzt... aber nüchtern bin ich verflucht nochmal zu vernünftig für so eine Dummheit..."

In seinem Kopf verschwamm alles und er konnte kaum denken, er bemerkte, dass er sie immernoch fest umklammerte doch wagte nicht sich zu bewegen. Als Diggle sie holte, der offensichtlich Olivers Wunsch von der Party zu verschwinden wie selbstverständlich gespürt hatte, bat Oliver ihn Felicity heimzufahren. Er war nicht sicher was passieren würde wenn er es selbst täte. Und das konnte er nicht verantworten.



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