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Ein letztes Mal...

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Ein letztes Mal...

Er hatte mich davor gewarnt, doch hätte ich niemals gedacht, dass es so intensiv sein würde.

Er hatte mich gewarnt vor jenem Schmerz, der sich nun langsam, still und leise durch meine Seele zog und einfach nicht vergehen wollte.

Er warnte mich vor jener einen Trauer, die ich nun spürte – so völlig unvergessen und dennoch, auf ihre eigene Art und Weise, frei. Ein Gefühl, tief aufsteigend in meinem Herzen, welches einfach nicht weichen wollte, egal wie sehr ich es auch versuchte und mein zuvor bekümmertes Sein zurück in seine Schatten drängte. 

Egal wie oft ich mir einredete, in jenen Sekunden, welche die wichtigsten in meinem Leben geworden waren, dass ich es aushalten konnte, so musste ich dennoch nun bitter erfahren, dass dem nicht so war. Dass ich es niemals können würde und diese eine Stärke, von der ich dachte, dass sie mich bereichern würde, wahrlich noch nie besessen hatte.

Denn er fehlte mir.

Er fehlte mir so sehr und der überstürzte Entschluss mich in meine eigene Erfindung zu setzten und die Warnung meines Sohnes ignorierend, nur um ein letztes Mal seine Stimme zu hören, brannte heller als jemals zu vor.

Schien endlos in meiner Seele zu scheinen und ohne ein Wort des Abschiedes hatte ich mich in ein mir vergangenes Leben begeben. Ohne zu wissen, was mich dort eigentlich erwartete und nur einen innigsten Wunsch in meiner Seele brennend.

Und nun stand ich hier.
 

Hier in meinem Garten, welcher dennoch nicht meiner war und stand tief versteckt in den Schatten der Bäume. Hoffend, dass man mich nicht bemerken würde.

Ich war hier an diesem Ort, welcher wahrlich meinem zu Hause entsprach. Eines, dass ich besser kannte, als meine eigene Westentasche und dennoch war es dies nicht wirklich.

Obwohl ich mir bekannte Räume, bekannte Düfte und einem bekannten Anblick mehr als vertraut war, erschien er mir dennoch zeitgleich so völlig fremd. Gar wissend, dass es nicht mein Eigen war und diese Gewissheit, so ehrlich erkennend, riss tiefe Wunden.

Schmerzte unaufhörlich in meiner Seele und brannte lichterloh. Ließ eine sich beschützende Existenz, die wahrlich viel in Vergangenem hatte einstecken müssen, neue Narben mit sich tragen und beklemmender denn je bettete ich eine Hand an meine Brust. Berührte jene Stelle, an der mein Herz schlug und konnte den Anblick nicht von ihm nehmen. Jenes Wesen, das ich so sehr vermisste, zeitgleich so sehr liebte und wusste, auf erschütternde Art und Weise, dass ich ihn in meinem Leben für immer verloren hatte.
 

Spielend einfach hatte er sich zu ihr gesellt.

Trat einfach so aus den Schatten hervor, als wäre er die ganze Zeit eine Illusion gewesen, aber dennoch in Wahrheit anwesend.

Natürlich war sie erschrocken, wer würde das nicht, denn ich sah es in ihren Augen, so wie ich es auch einst selbst gespürt hatte.

Sah den kurzen Schrecken, der sie befallen hatte, welcher aber schon bald einem lieblichen Lächeln wich, als sie ihn erkannt hatte.

Ja, das hatte er schon immer gerne getan – auch bei mir.

Zu gerne sich aus der Unwissenheit der Menschen einen Spaß erlaubt und jenen leisen Schrecken, als sein eigenes kleines Vergnügen angesehen.

Natürlich war sie ihm nicht böse, wie könnte man auch.

Seinem wahren Wesen konnte man wahrlich alles verzeihen, alles vergeben und kurz verspürte ich einen kleinen Stich in meinem Herzen, als mein vergangenes Sein sanft eine Hand erhob, sich vom Grill löste und dann sachte an seine rechte Wange legte. Gar in einer zärtlichen Manier strich sie über mir vermisste Haut und erneut konnte ich die aufsteigenden Tränen nur noch vage unterdrücken. Es tat weh – sehr weh und dennoch wollte ich diesen Schritt gehen.

Wollte meinen eigenen Kummer vergessen nur um ihn das letzte Mal zu sehen.

Ein letztes Mal einem mir vertrauten Anblick nahe sein, obwohl ich dennoch wusste, zeitgleich und so sehr schmerzend, dass es nicht mein Eigen war. 

Dass ich es nie mehr mein Eigen nennen konnte und nun das brennende Feuer nicht mehr aushalten konnte, welches sich rasend durch meinen Körper zog. Ich wollte mich abwenden; wollte gehen, doch konnte ich nicht. 

Es war, als wäre ich verdammt dazu – nur zuzusehen und wieder schimmerten die Tränen der Trauer in meinen Augen, als ich sein Lächeln sah.

Es war klein und alleinig nur für sie bestimmt und erneut weinte mein Herz stumme Tränen.

Wissend, dass es so nie wieder bei mir sein würde und diese neue Erkenntnis weckte nun etwas völlig Anderes in mir.

Etwas mit dem ich nicht gerechnet hatte, was aber vielleicht immer schon dagewesen war und dennoch, in jenem einen Moment, so lachhaft wirkte. Ja gar, nicht der Rede Wert war und dennoch wusste ich, dass ich es niemals abschalten konnte.
 

Wieder spürte ich jenen einen Stich in meinem Herzen, als ihr Lächeln eine Spur breiter wurde und sie sich dann letztendlich völlig vom Grill löste. Sich völlig von ihrer fortlaufenden Feier verabschiedete, die sie, sowohl auch einst ich, immer zu geben schien und nun seiner Anwesenheit ihre ganze Aufmerksamkeit schenkte.

Sanft gesellte sich die zweite Hand zu jener Anderen hinzu, bloß diesmal auf der anderen Wange. Nur um dann erneut gar lieblich über vernarbte Haut zu streichen und wieder schlug mein Herz nervös hinter meiner Brust.

„Wie war dein Training, Vegeta?“, schienen ihre Lippen zu sagen, denn ich stand zu weit weg um voll und ganz ihre Stimme zu hören. Kannte jene Wörter nur zu gut, die auch einst ich ein Mal zu ihm gesprochen hatte und nun in Stillschweigen verweilten. Kannte jene Blicke, die ich einst nur ihm geschenkt hatte, denn sie kamen tief aus meinem Herzen und aus einem ehrlichen Ursprung. Doch nun herrschte nichts als schwarze Leere.

Kein Zorn entnahm ich ihrer Mimik.

Keinen Ärger verspürend und gar einen Aufstand machend, wieso er sich nicht von Anfang an zu ihnen gesellt hatte, denn dies war einfach nicht seine Art.

So war Vegeta nicht und man musste lernen, ihn ziehen zu lassen. Ihm Freiheit in seinen eigenen Entscheidungen und Wünschen zu geben, denn nur so konnten diese Beiden funktionieren.

So wie auch einst wir funktioniert hatten und langsam löste sich eine Träne aus meinen Augen und rann über hitzige Haut, als ihr Lächeln eine Spur breiter wurde. So erfüllt von Liebe war, dass mir schwindelig wurde und ich beinahe das Gleichgewicht verloren hätte.

Er fehlte

Er fehlte mir so sehr, dass es mir mit einem Mal die Luft zum Atmen raubte und ich mehr denn je, nur noch ein heißeres Stocken über meine Lippen brachte.
 

Sanft schloss er nun die Augen, schien diese Art ihrer Liebkosung regelrecht zu genießen und ließ sich von ihrer Berührung treiben. Keine Antwort ihrer Frage schenkend, da er wusste, dass sie diese sowieso schon kannte.

Es war mir fast, als könnte ich das Seufzen seiner Stimme hören und jegliches Gefühl fast greifend, was diesen einen Moment so lebenswert machte.

Einmalig und wunderschön zugleich.

Denn es waren seltene Momente.

Momente, die auch ich einst einmal durchlebt hatte und so intensiv an Stärke, ja gar an Gefühl entsprangen, dass es mein Herz erneut zum Bluten brachte, obwohl dies doch gerade am Heilen war.

Ja.

Mein Sohn hatte gesagt, dass es schmerzen würde und jetzt, da ich am Abgrund meines eigenen Leidens stand, glaubte ich ihm.

Ehrlich und wahrhaftig.
 

Konnte man auf sich selbst eifersüchtig sein?

Diese Frage erfüllte mich mit Schrecken und dennoch musste ich mich ihr stellen. Musste sie völlig in meinen Geist einfließen lassen und jene Winkel meiner Seele beleuchten, die ich so wahrhaft in all den Jahren im Dunkeln gelassen hatte. Es war etwas, das ich tief in den Schatten meiner Selbst gefangen hielt und jetzt in diesem einen Augenblick der Wahrheit, nichts als weiteren Kummer brachte.

So ehrlich sich aus meinen Fängen stahl, sodass ich es nicht aufhalten konnte sondern akzeptieren musste. 

Nämlich als das, was es war.

Schon immer gewesen und all die quälenden Jahre lang.

Eifersucht.

Weil sie ihn hatte und ich nicht.

Weil sie jeden Morgen an seiner Seite erwachen durfte, während ich nur ein leeres Bett vorfand. Erkaltet von der Nacht und auf ewig begleitet von dem Tod.

Sie durfte seinen Wärme spüren. So völlig ehrlich und lichterloh brennend, während mir, gefangen in meiner eigenen Trauer, nichts als kaltes Eis blieb.

Jeden Tag von Neuem, einen mir so sehr vertrautem Platze mit nichts als Einsamkeit begrüßend und gar wissend, dass sich an dieser Situation niemals etwas ändern würde.

Niemals wieder.

Sie durfte ihn sehen. 

Durfte ihn an ihrer Seite wissen, mit all seinen Fehlern, seinen Schwächen und mit all seinen Macken, aber auch dieser immens großen Liebe, welche alleinig nur ihr galt und auch einst mir gegolten hatte.

Sie durfte jene eine Liebe spüren, die ich schon längst verloren hatte und mit jedem Tag so sehr vermisste. Wissend, dass dieses Eine mir so sehr Vertraute, niemals wiederkehren würde.

Nie mehr.
 

Stumm und den Tränen nahe sah ich auf eben Jenen, den ich so sehr vermisste und dennoch wusste, dass ich ihn nie mehr bei mir haben konnte. 

Fast schon sehnsüchtig versuchte ich mir jenes Bild nun einzuprägen, dass ich heute und für den Rest meines zukünftigen Lebens ein letztes Mal sehen würde, doch erschwerten mir meine eigenen Tränen diesen innigsten Wunsch der Freude.

Ein letztes Mal, dieses mir vertraute Haar erblickend, welches sich erneut so samtweich auf meine Haut legte, gar völlig einer Illusion gleich, als ich in vergangenen Zeiten durch seidig braune Strähnen fuhr. 

Ein letztes Mal dieses Kribbeln meiner Seele spürend, als er mich dabei einfach nur stumm angesehen hatte. Dieses innere Feuer in seinen Augen lodernd, welches zu sagen schien, dass er mit mir, diesem einen kleinen Menschen, seinen Frieden gefunden hatte. 

Einen Frieden, den er wahrlich schon sein ganzes Leben lang gesucht hatte. Etwas, was in dem Meinigen einfach zu kurz gewesen war, um es vollkommen genießen zu können.

Denn mir hatte man keine Zeit mehr mit ihm geschenkt.

Ihn hatte man mir weggenommen und auf so grausame Art und Weise, dass der Kloß in meinem Hals nun fester und fester wurde. Sich nicht lösen konnte, so sehr ich es auch versuchte und das Beben meiner Schultern begann langsam.
 

Nur noch vage jene Tränen unterdrückend sah ich wieder in seine Augen, versuchend, mich in ihnen zu verlieren und dennoch wissend, dass es unmöglich war. 

Betrachtete dunkelbraune, mir so sehr vermisste Opale; im Schimmer der Sonne gar bernsteinfarben glitzernd, als er in ihre Augen blickte. Blaue Opale, die zugleich auch meine waren und gar dieses eine mir bekannte Gefühl mit sich zu tragen schienen, welches er nur ihr entgegen brachte.

Aufrichtigkeit lag in jenen Augen, die sowohl Respekt, Stolz, als auch Liebe in sich trugen. Jenes eine Gefühl so stark brennend, dass es mir erneut einen Stich in mein Herz versetzte und ich nun ein leises Wimmern nicht mehr unterdrücken konnte.

Jene Augen, von denen ich wollte, dass sie mich ebenfalls ein letztes Mal so erblickten, schlossen sich schon wieder, als sie sich einfach so nach vorne beugte, nur um ihm dann überraschender Weise einen Kuss auf die Stirn zu setzten.

Ich sah ihre Mühen, sah wie sie sich auf die Zehenspitzen stellen musste und unmerklich zu Schwanken begonnen hatte, hätte er sie nicht mit einer Hand beschützend festgehalten. Nie offensichtlich jene eine Berührung zeigend, welche er dennoch so gewissenhaft auszuführen schien und wieder wollte ich mich abwenden. Wollte mich entfernen von jenem einen Anblick, den ich zeitgleich so sehr vermisste und der dennoch so sehr schmerzte, doch konnte ich nicht.

Fester verkrampfte sich mein eigenes Herz erneut in jenem einen Schmerze, der einfach nicht weichen wollte und dennoch konnte ich mich nicht abwenden, von diesem einen Anblick, der mir fast die Sinne raubte. 

Jenes Bild gar standhaft von Neuem ertragen ließ und dennoch zeitgleich wissend, dass ich es bereuen würde, hätte ich mich nicht für diesen Schritt entschieden. 

Diesen einen Weg, der mich wahrlich nur bereichern konnte und der dennoch solch ein Leid mit sich trug.

Wieder fielen haltlose Tränen und zittrig wischte ich sie mir beiseite, als sich diese Beiden aus meinem vergangenem Leben voneinander lösten und ich genau Vegetas prüfende Blicke sehen konnte, ob auch ja keiner der hier Anwesenden etwas bemerkt hatte.

Sie lachte, natürlich tat sie das und legte ihrem Gegenüber erneut gar lieblich eine Hand an errötete Wangen. 

Traurig war nun mein eigenes kleines Lächeln, dass ich einfach nicht verbergen konnte, da es zu viele Erinnerungen weckte.

Ja, das hatte er schon immer getan. 

Jegliche überraschende Gefühle sofort als Nichtigkeit abgetan, sobald irgendjemand anderes im Raum war. Doch sobald die völlige Einsamkeit ihren Einzug gewonnen hatte, sicher in den Schatten der Zweisamkeit versteckt war, ließ er seine wahren Gefühle sprechen und das Lächeln, welches sich nun erneut auf meine Lippen legte, war ein ehrlich Glückliches und dennoch mit so viel Trauer gefüllt, dass es mein Sein mit einem Mal in zwei Hälften riss.

Selbst hier schien sich nichts geändert zu haben, obwohl das Einschreiten meines Sohnes diese Zukunft vor mir sicherlich verändert hatte.

Manche Dinge wollten sich einfach nicht ändern, schienen immer gleich abzulaufen und wieder fegte meine zitternde Hand fallendes Nass beiseite.

Diesen einen Saiyajin dabei nicht aus den Augen lassend, den ich wahrlich heute ein letztes Mal sehen würde.

Und ab dann, nie wieder.
 

Erneut glitten meine blauen Opale über seine Form und erneut stahl sich ein liebliches Lächeln auf meine Lippen, als ich ein mir so sehr vertrautes Bild erblickte.

Natürlich trug er sie.

Diese eine Kleidung, die ihm wahrlich schon immer am Besten gestanden hatte und dennoch wirkte der dunkelblaue Gi an ihm so neu. So völlig fremd dieses mir vertraute Sein, das ich wahrlich so sehr vermisste hatte und nun so viele Erinnerungen weckte. Gute wie Schlechte.

Schöne sowie Grausame und erneut versuchte ich das Beben meines Körpers zu unterdrücken, doch konnte ich nicht.

Jene Erinnerungen, die ich mir einst verboten hatte, kehrten nun mit aller Macht zurück und ließen mich gar schwerelos im Regen stehen. Ließen mich kopfüber in kaltes Wasser fallen und keine helfende Hand reichend, die mich aus meinem eigenen Martyrium hätte befreien können.

Denn ich sah sie vor mir.

Jene Bilder und jene Illusionen, die mir alleinig seinen Tod vor Augen hielten und erneut erklang ein weiteres Wimmern in meinen Ohren, welches schon bald darauf einem stummen Schluchzen glich.

Das Vergangene meines Lebens traf mich unerwartet und haltlos stolperte ich einen Schritt zurück. Wieder jenen einen Schmerz spürend, den ich für wahrlich nie mehr vergessen konnte. Erneut all die Trauer fühlend, welche sich kraftvoll durch meine Seele zog, doch konnte ich sie nicht verdrängen. Gar zu geschockt um zu begreifen, was diese eine Tat noch beinhalten sollte, doch konnte ich es in diesem Moment einfach nicht aufhalten. 

Sofort versteckte ich mich hinter den Büschen, als mir die Beiden meines Glückes überrascht aufschreckten und zu mir hinüber sahen.

Vegetas Blick lag zweifelnd auf einer nun leeren Stelle und verunsichert hielt ich den Atem an. 

Ob er etwas bemerkt hatte? 

Doch leider konnte ich diesen inneren Zweifel nicht besiegen, konnte diese Frage nicht beantworten, denn erneut holte sein Gegenüber ihn in das Hier und Jetzt zurück; bettete erneut eine Hand unter sein Kinn und zwang den Saiyajin somit, sie anzusehen.

Sofort löste sich ein zweifelnder Blick von meinem Platze und erschöpft atmetet ich aus. 

Ließ endlich diese kalte Spannung von meinem Körper fallen und schälte mich langsam aus meinem Versteck. Wieder hinaus in die Schatten der Bäume und einem Bildnis erblickend, welches erneut auf so unverschämte Art und Weise, unheimlich zu schmerzten begonnen hatte.

„Die Anderen warten sicherlich schon.“, hörte ich sie dann leise flüstern und wieder hauchte sie ihm kurzerhand einen Kuss auf die Wange. 

Wieder sah ich jenes Erröten, was mich immer wieder so zum Schmunzeln brachte und für einen kurzen Moment jene Trauer vertrieb, die sich in meiner Seele ausbreitete. 

Ich sah die mir so bekannte Unsicherheit in einem sonst so starken Blicke, welcher auch mich einst wahrhaft sehen ließ, dass auch der Saiyajin Gefühle hatte. Dass er bei Weitem nicht dieses eine kalte Monster war, dass er immer in sich selbst gesehen hatte; sondern ein Jemand war, der durch aus fühlen konnte. Ein Jemand, der lieben konnte, auch wenn er es zu Anfang vielleicht nicht geglaubt hatte.

Liebe gebend, da er Liebe empfangen hatte.

So wie auch jetzt. 

Wie in diesem einen Moment, als Vegeta seine Frau aus einem beschützendem Griff entließ, nicht aber ohne vorher ein letztes Mal ihre Hand zu halten. Ein letztes Mal ihr schwaches Sein beschützend fest in Seiner hielt und ihr dann kurz zunickte. Sie so voll mit Stolz und mir jener wahrer Liebe in den Augen betrachtete, bevor sie lachend mit einem nun voll beladenen Teller verschwand. Sich so einfach aus seiner Umarmung löste, wissend dass sie nicht verloren war, nie jemals sein würde und sich wieder ihren Freunden präsentierte, um gar einen Sieg zu feiern, den ich wahrlich niemals erlebt hatte. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, das ihr der Saiyajin nach einiger Zeit des Zögerns folgen würde, doch das tat er nicht.

Denn Vegeta blieb.

Er blieb stehen an jenem Ort, an dem ihn mein altes Sein zurückgelassen hatte und sah in weite Ferne.
 

Nun war auch meine Zeit gekommen, Altes endlich ruhen zu lassen und in meine Gegenwart zurückzukehren.

Ich durfte nicht länger verweilen an jenem Ort, den ich mir so sehr wünschte aber von dem ich dennoch zugleich wusste, dass es nicht mein Eigen war. Das Alles hier war nicht meine Zeit, in die ich hingehörte. Nicht mein Zu Hause, das ich lebte, auch wenn ich es mir so sehr wünschte.

Denn ich hatte mein eigenes Leben, so grausam es auch klang.

Ich hatte mein eigenes gefoltertes Sein, in dem ich mich nun ein letztes Mal damit auseinander setzten musste, ihn für immer verloren zu haben.

Ich hatte was ich wollte und dennoch schmerzte es mehr, als ich mir je erträumt hatte; gar zu wissen, dass ich es nun gehen lassen musste.

Wenn ich....

Wenn ich ihn doch nur noch ein letztes Mal berühren könnte.

Ein letztes Mal diese mir vertraute Wärme seiner Haut spürte, wohlig liegend auf meiner und innerlich wissend, dass er auf ewig bei mir sein würde. Egal wo immer er jetzt auch war.

Doch ich musste Vergangenes ruhen lassen. 

Musste lernen mit meinem Verlust umzugehen, der selbst nach all den Jahren langer Pein nicht verstummt war und ließ ein letztes Mal meinen Blick über den Saiyajin schweifen.

Meinen Saiyajin und versuchte mir dieses eine Bild auf ewig festzuhalten.
 

Langsam setzte sich Vegeta in Bewegung. 

Schien seiner Frau folgen zu wollen, doch plötzlich hielt er, mitten in seiner Bewegung inne. Kurz sah er in weite Ferne, gar verträumt sein ganzer Blick und stockend hielt ich den Atem an, war wie gefangen von jenem Moment, als er sich dann plötzlich einfach zu mir umdrehte und sich unsere Blicke trafen.

Erneut Eins wurden und ehrlich, gar liebevoll aufrichtig lagen nun seine dunkelbraunen Opale auf mir. Mich wahrhaft sehend, so lebendig vor seinen Augen,dass es einfach kein Traum sein konnte und mein Herz erneut zum wilden Schlagen brachte. Ich war wie erstarrt, war unfähig mich zu rühren, denn mit diesem Wandel der Geschehnisse hatte ich nicht gerechnet.

Jenes Lächeln nun nicht glauben könnend, das er mir und nur mir, so ehrlich schenkte und ich zuerst glaubte, er würde durch mich hindurch sehen. 

Doch das tat er nicht.

Sanft lagen dunkelbraunen Augen auf mir und ließen mich nicht los. Jene Opale von denen ich mir gewünscht hatte, dass sie mich ein letztes Mal erblicken würden, sahen nun so ehrlich in die Meinen und unsicher ging ich einen Schritt zurück, als der Saiyajin stehen geblieben war.

Unweit einige Schritte von mir entfernt; er im Licht der Sonne stehend, während ich in den Schatten der Bäume verweilte. Zu gefangen vom Moment, als dass ich mich rühren konnte und zeitgleich zu sehr ergriffen von jener Szene, die mir mehr und mehr den Atem raubte.

Zitternd blieb meine Hand an Ort und Stelle, schwebend über meinem Herzen und unfähig auch nur ein Wort über meine Lippen zu bringen, sah ich ihn an.

Denn die Zeit schien still zu stehen.

Selbst der Wind hatte aufgehört sein Klaglied zu singen und verweilte nun in vollkommener Stille. Uns jenen einen Moment schenkend, welcher der Bedeutsamste in meinem Leben geworden war. Einer, der vielleicht der letzte in dem Meinen sein würde...

Doch dann durchbrach eine mir so liebliche Stimme erneut die Stille, dass es mir sofort eine Gänsehaut auf die Arme trieb und ich das eigene Keuchen meiner trockenen Kehle nun nicht mehr unterdrücken konnte und es hinaus ließ.
 

„Ich habe mich schon gefragt, wann du kommen würdest.“, sprach er in den Raum hinein, seine Lippen ein Lächeln verbergend und ging erneut einige Schritte auf mich zu.

Augenblicklich zuckte ich abermals zusammen, nicht wissend wie ich mich verhalte, gar was ich sagen sollte und zögernd blieb er stehen. Immer noch diesen einen Abstand wahrend, der Nichts als Vorsicht erahnen ließ und zugleich dennoch innigen Schutz bedeuten sollte und sah mir dann erneut in die Augen.

„Zuerst war ich mir nicht sicher, da ihre Aura deine verdrängte. Doch nun....“

Kurz sah Vegeta abermals zu meinem jungen Sein, welche von all dem nichts mitbekommen und sich wieder zu ihren Freunden gesellt hatte. Er ließ den Satz offen stehen, beendete nicht jene Wörter, die sowieso Alles besiegeln würden und beobachtete mich dann von Neuem. 

Ließ mich jenen einen spielerischen Glanz in seinen Augen sehen, als mein Gegenüber den Kopf schief legte, nicht zu arg um seine wahre Neugierde preis zu geben und mich mit einem versteckten Lächeln musterte.

„Du bist alt geworden.“, verließ es trocken seine Lippen und ich konnte nicht anders, als zu lachen. Wissend, dass Vegeta dies nie ernst meinen würde und die liebliche Neckung akzeptierend, die er mir auf so verspielte Weise entgegen brachte.

„Sag das nicht zu ihr, wenn sie in dem gleichen Alter ist.“, konterte ich mit einem Lächeln und hoffte innigst, das er das Brechen meiner Stimme nicht gehört hatte.

„Das würde sie nur sauer machen.“

Wieder erwärmte sich mein Herz, als mein Gegenüber lachend den Kopf schüttelte und dann zu Boden blickte, ein leises „Ich weiß...“ über seine Lippen brachte und mir dann erneut in die Augen sah. Jenen Schmerz erkennend, der mich auf ewig gefangen hielt und nun meinen innigsten Wunsch nicht mehr verbergen könnend, trat ich auf ihn zu.

„Natürlich weißt du das...“, sagte ich gar lieblich sanft und hob dann eine Hand. So als wollte ich über seine Wange streichen, wie es einst zuvor mein junges Ich getan hatte, doch unsicher blieb ich stehen. 

Verharrte in meiner Position und nicht wissend, ob ich so weit gehen konnte. Ob ich jene Grenzen überwinden durfte und sah erneut zu Boden.

Scham und endlose Qual berührten mein Herz und ließ mich zitternd zurück. Nicht wissend, ob das hier das Richtige war und ob ich nicht doch den falschen Pfad eingeschlagen hatte. 

Er gehörte mir und dennoch war er es nicht ganz.

Das hier vor mir war Vegeta, durch und durch. 

Doch trotzdem ersetzte er nicht den Kummer, den ich erneut in meine Welt nehmen würde - denn in diese konnte ichihn nicht mitnehmen. Wissend, dass ich in jenem Sein meinen Gefährten auf ewig verloren hatte und erneut zogen sich stumme Tränen über blasse Haut. 

Er war mein Saiyajin und dennoch nicht mein Eigen. 

Er war nicht der, den ich einst verloren hatte; auch wenn er dennoch so aussah.

Auch wenn er die gleiche Stimme hatte und gar so manche Eigenschaften. Gar das gleiche Gesicht, der gleiche sture Blick, welcher nie zu weichen schien und nur hinter verstecken Masken erahnen ließ, was er wirklich fühlte. Es war... einfach nicht das Gleiche. 

Er war nicht derselbe, den ich so sehr vermisste und die Erkenntnis, welche ich nun daraus zog, war schmerzhafter denn je. 

Ich wollte doch nur wissen wie es war, gar wie es sich anfühlte, ihm ein aller letztes Mal nahe zu sein.

Wollte ein aller letztes Mal dass so mir vertraute Pochen seines Herzens hören, welches in meiner vergangenen Welt mit einem Mal zu schlagen aufgehört hatte und auf ewig verstummte. Mir so grausam aus den Händen gerissen wurde, dass ich es nicht halten konnte und wieder zog sich ein stummes Nass über meine Haut.

Ich wollte doch nur wissen wie es war, ein aller letztes Mal in seiner Umarmung zu liegen, gar sanft die Wärme seines Körpers spürend und mich völlig diesen wohlig beschützenden Armen hingebend, die mich schon immer festgehalten hatten.

Selbst wenn er mal nicht da gewesen war, hatte er mich dennoch diesen innigen Schutz spüren lassen, welcher mir nun in meiner eigenen kleinen Welt nicht mehr als eine Erinnerung war. 

Ich wollte ein aller letztes Mal in dieses mir so sehr geliebte Braun blicken. Wollte mich in seinen tiefen Seen verlieren und ein aller letztes Mal dieses tiefe Gefühl der Liebe spüren, das er mir immer entgegen gebracht hatte. Endlos seine Geborgenheit, die er mir so aufrichtig und ehrlich geschenkt hatte und nun nichts weiter war, als ein schwacher Ruf im Wind. Ein ewiges Bild, das schon bald im hohen Alter meiner Seele selbst verblassen sollte und nichts als schwarze Schatten hinterließ. 

Ich wollte ihn einfach nicht vergessen und dennoch wusste ich, dass ich es nicht aufhalten konnte. Irgendwann würde die Erinnerung weichen, irgendwann immer schwächer werden und endloser Leere ihren Platz einräumen. Mich gar mit einem Gefühl der Einsamkeit hinterlassend, dass es mehr denn je schmerzte. Mich mehr denn je in einen tiefen Alptraum zog, aus dem es kein Entrinnen gab. Kein Funke mehr geblieben war, der meine Welt berühren konnte. Kein hell erstrahltes Licht meine Seele berührend, welches mich aus meiner eigenen Dunkelheit erretten konnte.

Du bist wie Licht, hatte er einst zu mir gesagt, doch nun hatte diese Kraft, welche in vergangenen Zeiten ein kaltes Herz berührt hatte, mit seinem Tod aufgehört zu scheinen. Hatte aufgehört zu existieren und an jenem Sinn und Zweck verloren, der mich in meinem eigenen Sein gefangen hielt.

Bitter waren meine Tränen, die nun haltlos zu Boden fielen und wieder senkte ich beschämt den Blick.

Wissend, dass ich immer noch vor ihm stand und meinen wahren Kummer nicht verbergen konnte. 

Ich wollte nicht weinen, hatte mir dies fest vorgenommen, doch wusste ich schon längst, als ich aus meiner eigenen Maschine stieg, dass ich dieses Versprechen nicht würde halten können. 

Meine Seele würde weinen sobald ich ihn erblickte. 

Würde sich endlos ihrer Trauer hingeben, sobald ich seine Stimme hören würde. Eine Stimme, die ich so lange vermisst hatte und doch schon längst und ohne mein Wissen, in den Schleier der Vergessenheit geraten war.
 

Ich spürte seine Blicke.

Spürte diese Wärme, die er mir entgegen brachte, als ich mich erneut nicht zügeln konnte und nun das erste schwache Schluchzen meine Lippen verließ.

Es tat weh; zu wissen, dass sie ihn hatte und ich nicht.

Dass sie mit ihm weiter leben durfte, während ich gefangen in meinem eigenen Martyrium auf ewig dem Stillstand verfallen war. Ihr Leben würde weiter gehen, während meines am Abgrund stand, so zaghaft vor dem Sprunge und es kein Zurück mehr gab, das mich aufhalten konnte.

Keine mir beschützende Hände, die mich auffangen konnten, sollte ich fallen. Sollte ich gar aufgeben und schwach werden. 

Auch, wenn ich meinen Sohn hatte und überglücklich, dass er mir als Einziger geblieben war – es war nicht das selbe. Einfach nicht das Gleiche und das Beben meines Körpers erschien mir nun so endlos.
 

Doch plötzlich hielt ich inne.

Hielt gar wieder den Atem an, als mich seine Finger, so leicht wie eine Feder, an meiner Haut berührten und mich der Saiyajin somit zwang ihm in die Augen zu sehen.

Bestimmend, aber nicht zu fest, hatte er eine Hand unter mein Kinn gelegt und führte mich somit aus meiner eigenen Welt des Schmerzes und hinein in die Seine. Erlöste mich aus meinen Tränen und ließ mich erneut dieses mir so sehr vermisste Braun seiner Augen sehen, welches ich mir so sehr gewünscht hatte.

Ließ mich versinken in diesen Opalen der Reinheit, die er mir schon immer einst geschenkt hatte und aus welchen seine wahren Gefühle sprachen.

Aufrichtige Liebe stand in ihnen geschrieben und so auch jetzt. So auch in jenem Moment, als sich unsere Blicke trafen und wieder zu einer Seele wurden. 

All seinen Kummer sehend, sowie er auch den Meinen sah. Fühlend, was er fühlte und gar mit dem Herzen sprechend, da er mir Seines nun ebenfalls so offen legte.

Ich zitterte.

Konnte es einfach nicht verbergen, als Vegeta nun näher an mich herangetreten war und mir nun ein so sehr vermisstes Sein unweigerlich vor Augen lag.

Er war so nah, schien nicht mehr ganz so fern und dennoch wusste ich nicht, ob es mir erlaubt war ihn zu spüren.

Ihn ein letztes Mal zu berühren und wieder zuckten meine Finger, doch hielt ich sie zurück. Ob gar vor Angst oder Scham wusste ich nicht, das konnte ich nur erahnen. Doch Eines wusste ich schon jetzt.

Mich gar in seinem endlosen Blick zu verlieren, von dem ich mir so sehr wünschte, dass er mich ein aller letztes Mal betrachtete, reichte mir schon aus und dennoch schien diese Begegnung für mehr bestimmt.

Erschrocken fuhr ich zusammen, als sich mein Gegenüber leicht zu mir hinunterbeugte und nun meine zitternden Hände in seine nahm. Das Beben meines Körpers mit einem Mal zu beruhigen schien und geschockt hielt ich den Atem an, als der Saiyajin seine Stirn an Meine bettete. 

Gar so völlig frei und unerwartet jene Geste des Abschiedes und zugleich tiefer Zuneigung auszuführen schien. dass ich nicht anders konnte und die Augen schloss. Nicht glauben könnend, dass er mir solch eine Liebe entgegen brachte. 

Mir, dieser Einen, die aus der Zukunft gekommen war, nur weil sie mit ihrem Leben nicht abschließen konnte. 

Mir, dieser Einen ein letztes Mal all seine Liebe schenkend, da die ihre zu vorschnell gehen musste. Lebend in Erinnerungen. Fortführend diesen ewigen Tanz, der nie zu Enden schien und mit einem Mal erbebte mein Körper von Neuem, als ich seine Stimme hörte.

So zaghaft leise gesprochene Wörter in den Wind und nur alleine für mich bestimmt. 

Mir einen letzten Gruß von sich gebend, gar einem Abschied gleich und seinem zukünftigen Ich damit aus der Seele sprechend.

„Es tut mir leid, dass ich nun nicht mehr länger bei dir sein kann, um dich zu beschützen.“

Es waren Worte, die auch er gesprochen hätte.

Worte, die genauso seine Lippen verlassen hätten und unweigerlich stiegen mir die Tränen in die Augen.

Worte, gesprochen aus einer Seele, die ich schon zu lange verloren hatte und stumm war nun mein Weinen, welches einfach nicht weichen wollte.

Zaghaft hielt ich meine Augen geschlossen. 

Den Moment nicht ruinierend, den er mir so offen schenkte und mir mein Gegenüber dann einen sanften Kuss auf die Stirn hauchte.

Es war wie damals.

Das Feuer blieb, welches sich automatisch in meiner Seele ausbreitete und jeden Winkel meines Körpers zu beflügeln schien.

Das Kribbeln blieb bestehen, welches schlagartig über meinen ganzen Körper zog und mich mit einem wohligen Schauer bescherte, der mich augenblicklich lächeln ließ.

Es war wie damals, als er mich in seine Arme gezogen hatte und kein Loslassen mehr duldete.

Liebe gebend, da er Liebe empfangen hatte und sanft spürte ich Vegetas Berührungen auf meiner Haut, als er mir fallendes Nass beiseite wischte und mich dann in seine Arme nahm.

Es war wie Wärme.

Es war wie Licht, welches sich schlagartig in meinem Innersten ausbreitete und mich endlos sehen ließ.

Endlich seine Wärme spürend.

Endlich dieses mir so sehr vertraute Schlagen eines Herzens hörend, das in meiner Welt schon längst erloschen war und endlich gab ich mich ihm hin.

Zog ihn ebenfalls in meine Arme, erwiderte seine Geste voll und ganz, obwohl ich wusste, dass es zugleich ein Abschied war. 

Doch dieser hätte nicht schöner sein können.
 

„Danke.“, verließ es leise meine Lippen und genau konnte ich das Lächeln spüren, welches sich nun auf seine Züge legte. Die Dankbarkeit akzeptierend, die ich ihm entgegen brachte und die er wahrlich schon von Anfang an gefühlt hatte. Jenen innigsten Wunsch meiner unbekümmerten Seele erfüllen wollte und ein letztes Mal ließ ich meinen Körper fallen. Ließ los, all den Kummer, all den Schmerz und jene Trauer, die mich so lange begleitet hatte – und hinein in seine Arme.

Bestehend für die Ewigkeit, doch genauso wissend, dass ich nicht für immer bleiben konnte und langsam löste ich mich aus seiner Umarmung, nicht aber, ohne eine mir letzte Frage zu stellen.

„Bist du glücklich, Vegeta?“
 

Lange sah mich mein Gegenüber an. 

Kein Wort über seine Lippen bringend und beängstigend legte sich eine Hand an mein wild pochendes Herz, aus Angst zu weit gegangen zu sein.

Doch plötzlich wandte sich der Saiyajin einfach ab. Entfernte sich mit einem Mal von mir und somit zeigend, dass nun die Zeit gekommen war, meine eigene kleine Reise anzutreten.

Kein Wort fiel, als er mir den Rücken kehrte, sich auf seinen eigenen Weg machte und mich somit sehen ließ, dass diese Begegnung nun zu Ende war. Doch bei Weitem nicht ereignislos verweilen sollte. 

Denn das kleine Lächeln, das er mir nun schenkte und so beiläufig seine Züge bedeckte, sodass es kaum zu sehen war, war mir schon Antwort genug.

Das reichte schon, um meine kleine Welt erneut erstrahlen zu lassen und um jenen einen Funken, der wahrlich schon immer zu bestehen schien, in Licht zu verwandeln.
 

Lange sah ich Vegeta hinterher, als die Sonne nun hinter den Wolken verschwand und mich in eisige Schatten hüllte.

Lange lag mein Blick auf jenem Einen, der es einst geschafft hatte, sich so spielend einfach und auf so ungeahnte Weise, mein Herz zu stehlen und es zu halten.

Gar für immer. 

Für alle Ewigkeit, und auch wenn er einst von mir gegangen war, so hatte mir Vegeta heute wahrlich das größte Geschenk gemacht.

Ein Geschenk der Hoffnung.

Denn ich würde ihn wieder sehen, da war ich mir gänzlich sicher und das Lächeln, welches sich nun auf meine Lippen legte, hätte nicht ehrlicher sein können.

Ja, ich würde ihn wiedersehen und bis dahin, sollte ich den Rest meines Lebens in Wohlwollen genießen. Mein Leben spürend, es umarmen und mit jeglichem Glück befüllen, das auch er endlich gefunden hatte und mich mit seiner letzten Botschaft wissen ließ. 

Er hatte sein Leben gefunden. 

Er hatte nun jenen einen Halt, der ihn bereichern konnte und jeden Tag aufs Neue sich versprechend, diesen zu halten und zu beschützen.

Dieses Eine, was er sich so lange einst verwehrt hatte, schien er nun endlich gefunden zu haben; auch wenn es einer anderen Zeit entsprach.

Er hatte all sein Glück in mir und egal wo immer er jetzt war; wo immer die Liebe meines Lebens nun ihr neues zu Hause gefunden hatte - eines wusste ich schon jetzt. 

Er würde auf mich warten; in jener einen Welt, welche die Ewigkeit bedeutete und bis dahin sollte ich ihm nur einen Wunsch erfüllen.

Einen Einzigen, den er damals nicht mehr hatte aussprechen können, bevor er mir genommen wurde.

Einen Einzigen; gar eine letzte Bitte, so flehentlich an mich gerichtet, sodass ich ihm diese nun nicht mehr verwehren wollte und sie lautete:
 

Lebe.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ein kleiner OneShot, den ich zur Miria Trunks Timeline geschrieben hatte und ich mich immer fragte ob die Zukunfst-Bulma diesen einen Schritte wagen würde. Ob ihre Sehnsucht nicht doch noch irgendwo die wallende Vernunft übersteigt und sie diesen letzten bis gar verzweifelten Schritt vollführen lässt.
Hoffe diese kleine Story hat gefallen und würde mich über eure Meinung hierzu sehr freuen :)

Liebe Grüße
Eure Red Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Jaydacat
2019-07-12T20:41:15+00:00 12.07.2019 22:41
Das war echt hart ;_;
Du hast den Schmerz so gut beschrieben. So viel Gefühl da drin.
Von:  eNiM
2016-05-08T19:03:40+00:00 08.05.2016 21:03
Oh mano man ...
Also da hast du mich wirklich HART getroffen. Ich saß da und hab mit Bulma mitgefühlt, hab geweint und hab das ganze mir wirklich lange durch den Kopf gehen lassen :|.
In die FF hast du wirklich SEHR viel Gefühl mit rein gebracht, wie gesagt mich konntest du mit deinem OS berühren Q_Q und es hat mir auch sehr gut gefallen, auch wenns traurig war zu lesen.
Danke für das tolle Werk.

LG eNiM
Von:  Satori5000
2015-03-16T16:41:13+00:00 16.03.2015 17:41
Wundervoll <3

Soooooo gefühlvoll, so nachvollziehbar, einfach wunderschön.

Du kannst ihre Verzweiflung und ihr Gefühlschaos so klasse darstellen, dass man gleich mitweinen will. Und Vegeta ist so liebevoll und doch unnahbar. *seufz*
toll
Von:  -N-a-m-i-
2014-10-02T15:47:11+00:00 02.10.2014 17:47
Ich weine, die ganze Geschichte über und auch noch jetzt. Das war herzergreifend und wunderschön zu gleich. Du kannst wahrlich stolz sein, auf dein Werk.
Ich danke dir...

Liebe Grüße -N-a-m-i-
Von: abgemeldet
2014-08-20T15:27:49+00:00 20.08.2014 17:27
Ich zittere noch am ganzen Leib. Einfach unglaublich ♡

Deine Worte drangen direkt in mein Herz ein. Ich habe Tränen in den Augen, geschluchzt und gequiekt als die ältere Bulmaversion sich in ihrem Licht verlor. Vegeta stand in der Sonne und sie war verborgen im Schatten. Ich finde diesen Vergleich, diese Metapher echt passend. Das 'Lebe' am Ende habe ich irre lange angestarrt und nachgedacht. Ich habe deine FF auf mich wirken lassen und bin echt baff. Ich liebe die Seite an Vegeta, die du mir durch deine Story gezeigt hast. Den harte Schale weicher Kern Vegeta und die ihn liebende Bulma. Ich habe mit ihr gefühlt & gezittert, als wäre ich sie.

Das Thema deiner Fanfiction finde ich sehr, sehr schön. Mit der FF hast du klar deine Gedanken und deine Ideen definiert. Ich finde sie wahnsinnig toll ♡ Verdammt gute Arbeit! Diese FF bewegt all ihre Leser (so wie mich), da bin ich mir absolut sicher.

LG, abgemeldet
Antwort von:  RedViolett
21.08.2014 09:14
Danke dir *_* Freut mich zu lesen, dass dir der OS gefallen hat.
Das Thema war eines, was ich immer so unausgesprochen im Anime fand, deswegen wollte ich es aufgreifen. Weil da muss doch mehr dahinter stecken als ein einzelner Gedanke am Ende von Bulma gegenüber.
Der Vergleich mit sich in der gegenwart, praktsich ihrem jüngeren Ego und das sie regelrecht eifersüchtig auf sie ist, fand ich nur als menschlich . ._. Die Arme, kann einem regelrecht leid tun.
Freut mich aber sehr zu lesen, dass der OS so gut ankam, dass er dich ein stück weit getragen hat und mitentrissen in seine Welt. *drück* Danke dir für deine Gedanken, die du mir so schön als Kommi hast mitteilen lassen. Das freut jeden Autor ungemein ^_^

Liebe Grüße
Red
Von:  SaiyajinVeturi
2014-08-17T21:22:04+00:00 17.08.2014 23:22
WÄÄÄÄÄÄHHHHH....das is soooo schööön.....kann nihc mehr aufhören zu weinen!
Wer wünscht sich nich auch mindestens einmal in der Zeit zurück zu reisen nur um noch einmal eine vermisste Person zu sehen?!
Das ist der Wahnsinn wie du das immer schaffst die innigsten Gefühle so zu beschreiben das sie sich anfühlen wie die Eigenen!
Klasse....Danke

Antwort von:  RedViolett
21.08.2014 09:10
*_* Danke dir.
Freut mich, dass dir der OS gefallen hat.
Ja, wer wünscht sich das manchmal nicht.
Das hab ich mich immer gestellt, wie sich wohl die Miria Bulma fühlt und zu welchen Mitteln sie wohl greifen wird, jetzt da sie weiß dass es funktioniert hat.
Ein bewegendes Thema, dass mir dann am Ende doch riesengroßen Spaß gemacht hat^^
Freut mich, dass es dir gefallen hat ^_^*drück*


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