Blaues Feuer
„Ist heute ganz schön spät geworden. Hoffentlich krieg ich nicht zu viel Ärger“, hoffte
ein Rothaariges Mädchen während sie auf dem Weg nach Hause war.
Sie arbeitete an ihrer Schule als Redakteurin für die Schülerzeitung und weil sie mit
ihrem Artikel zu spät dran gewesen ist, hatte sie bis spät in die Nacht schreiben müssen.
Auch wenn es ihr Spaß machte, manchmal wollte sie einfach nur alles hinwerfen.
Vor allem wenn sie wie heute bis halb zehn an einem Artikel sitzen und sich dann zu
Haus eine Predigt über „Du solltest schon längst zu Hause sein“ anhören musste.
Ein kräftiger Seufzer entwich ihrer Kehle.
Sie ging gerade an einem Park vorbei als ein komisches Licht ihre Aufmerksamkeit auf
sich zog.
Es war ein schwaches blaues Flimmern das durch das Geäst der Bäume drang.
Langsam ging sie in die Richtung wo das Licht herkam.
Auch wenn sie die Quelle nicht sehen konnte hörte sie bereits aufgeregte Stimmen.
„Nein, Nein. Bitte töte mich nicht“, flehte eine Stimme.
Angstschweiß begann sich auf ihrer Stirn zu sammeln.
Sollte sie umkehren?
Mechanisch drehte sie sich um, aber… sie konnte einfach nicht weg.
Sie drehte sich erneut und ging weiter auf das Licht zu.
Das Licht wurde immer stärker und als sie kurz davor war entschied sie sich ihren Weg
durch die Büsche fortzusetzten.
Immer näher und näher kam sie der Quelle dieses geisthaften Leuchtens.
Sie ging in die Hocke und blickte aus ihrem Versteck.
Sie sah einen Jungen.
Etwa in ihrem Alter. Schulterlange blonde Haare und ausdruckslose Augen.
Er war umzingelt von mehreren Männern von denen einer ihn um gut zwei Köpfe
überragte.
„Wie hast du das gemacht“, fragte einer der Männer den Blonden.
Dieser drehte den Kopf zu ihm und ging auf ihn zu.
Die, die in der Nähe des Mannes standen, der die Frage gestellt hatte, gingen einige
Schritte rückwärts.
„Haben die etwa Angst vor ihm?“, fragte sie sich selbst.
Der Blonde überbrückte die restliche Entfernung zu dem Mann und stand jetzt genau vor
ihm.
Er nahm seine Hand und berührte den Mann.
„Du meinst das?“, fragte er.
Die Rothaarige beobachte die Scene verständnislos doch weiteten sich ihre Augen als
der Mann den der Blonde berührte in Flammen aufging, in einer blauen geisterhaften
Flamme.
Ängstlich krabbelte sie rückwärts.
Als sie wiederaufsah konnte man nichts mehr von dem Mann erkennen.
Es gab kein Zeichen das er überhaupt da war.
Der Junge drehte sich zu den anderen um, die sich jetzt mit Messern und Pistolen
bewaffnet hatten.
„Bl..Bleib stehen du hast keine Chance“, sagte einer der der Anführer zu sein schien.
„Wer von euch jetzt geht darf leben“, meinte der Junge kalt.
Einige der Männer ließen ihre Waffen fallen und liefen davon, was vollkommen
verständlich war.
Trotzdem standen ihm noch immer 4 bewaffnete Männer gegenüber die alle auf ihn
zielten.
„Noch letzte Worte?“, fragte einer der Männer.
„Ja“, antwortete der Junge immer noch emotionslos.
„Brennt“, sagte der Blonde und die vier gingen in Flammen auf.
Die brennenden Körper kippten nach hinten, um und die Männer zerfielen zu Staub.
Die Rothaarige blieb wie versteinert an ihrem Platz sitzen.
Unfähig sich zu bewegen, sah sie wie der Blondschopf sich jetzt auf den Weg zu ihr
machte.
Sie rutschte langsam zurück bis sie an einem Baum ankam.
Der Junge kam auf sie zu und bückte sich zu ihr runter.
Er legte ihr seine Hand auf den Kopf.
„Brenn!“, war das letzte was sie hörte bevor ihr schwarz vor Augen wurde.
