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New Millennium

von

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Die Elitepiloten

Nach einer gelungenen Mission war der älteste der Elitepiloten, Golyath Panoptes, immer froh, dass es zu keinen Komplikationen gekommen war. Mittlerweile mussten die besten der besten nun schon zwei herbe Rückschläge einstecken. Zuerst starb ihr Kollege im Kampf, und nun war der Pilot von Seth, Clovis Adalhard, schwer verletzt worden.
 

Der Mann fuhr sich durchs schwarze, dünne Haar, wirkte etwas unsicher in seiner Haut, als er vor dem Krankenbett seines Kollegen stand. Er machte sowieso nie einen guten Eindruck, mit einer Körperlänge von fast einem Meter und fünfundneunzig Zentimeter ragte er über die meisten auf der Akademie hinaus. Noch dazu war er relativ dürr, seine Haut war blass, die Augen trüb und er hatte stets diese auffallenden Augenringe. Und ebenfalls eine unübersehbare Tätowierung bestehend aus Zahlen, Buchstaben und Strichcodes auf der linken Gesichtshälfte, ein Relikt aus einer schweren Vergangenheit, welches ihn immer daran erinnern sollte, wer und was er einmal war.
 

„Yo, mein bandagierter Freund. Wie geht es dir heute? Hat man dir noch nicht das Gehirn amputieren müssen?“, mit einem kleinen Witz auf den Lippen ließ Golyath sich auf den Stuhl neben dem Krankenbett nieder.
 

"Na, wen haben wir denn da? Meinen größten Fan. Oder sollte ich Verehrer sagen?", sprach sein Kollege, der auf dem Bett lag, mit einem breiten Grinsen und einem verspielten Zwinkern.
 

„Du siehst nicht mehr so halbtot aus, wie zuletzt“, kommentierte Golyath, „und klingst auch schon wieder so halbstark wie eh und je.“ Es war ein Versuch, ihn aufzumuntern, obwohl er wusste, das Clovis eine starke Persönlichkeit und viel Selbstbewusstsein hatte. Etwas, was Golyath auch gerne besäße. Und dann war er auch noch so gut aussehend, auch wenn in Golyaths Augen diese künstliche Bräune nicht sein musste, aber um die blonden Locken beneidete er ihn doch etwas.
 

Clovis war mit dreiundzwanzig Jahren nur zwei Jahre jünger als Golyath. Und er galt als Playboy. Er war von der Elite in den Medien am meisten präsent, dabei war er nicht einmal der Anführer. Trotzdem liebte er die Aufmerksamkeit und stand gerne im Mittelpunkt, ließ sich umschwärmen, von Frauen und von Männern. Und er schleppte dauernd jemanden ab, was eigentlich alle seine Kameraden und Vorgesetzten nicht so gerne sahen. Vor allem, wenn er mit seinem Status versuchte, junge Schönheiten aufzureißen und ins Bett zu bekommen. Und dazu brachte er gerne mal jemanden in den streng abgeriegelten Hangar und prahlte mit seinem Kampfroboter.
 

Vor zwei Wochen gab es einen Vorfall, als er auf einer Mission in der Nähe einer Neumenschenkolonie eine Spionageeinheit eskortieren sollte. Noch bevor sie brauchbare Informationen sammeln konnte, wurde er von einem Roboter mit einer gewaltigen Laserkanone abgeschossen. Dank seinem großen Glück und seiner schnellen Reaktion gelang es ihm, sich im Cockpit auf dem Boden zusammen zu kauern und entkam so knapp dem größten Teil des Laserstrahls. Trotzdem erlitt er Schnittwunden und Verbrennungen, die tödlich hätten enden können. Und seither lag er hier, bandagiert wie eine Mumie und musste tagelang das Bett hüten. Wenigstens hatte er Freunde und Kollegen, die ihn besuchen kamen und ihm halfen, die Zeit tot zu schlagen. Leider schlief er die meiste Zeit, dank den Schmerzmitteln. Aber heute hatte er noch keine "Drogen" bekommen und war wach, als Golyath das Zimmer betrat.
 

"Vielen Dank für das Kompliment. Ja, du hast recht, heute sehe ich wirklich annehmbar aus. Die Krankenschwestern haben das auch schon bemerkt und schenken mir heute ihre besondere Aufmerksamkeit~! Du hast dich auch nicht verändert, Graf Dracula. Du bist ganz blass, hast du noch kein Blut gesaugt?" Er lachte herzhaft, was aber ein wenig wehtat, ebenfalls seine Bewegung, um an den Knopf für die Bettsteuerung zu kommen. Mit einem Druck darauf konnte er aber die Lehne etwas anheben, von selber kam er noch nicht hoch.
 

„Deine Scherze sind genauso geschmackvoll wie meine. Deswegen mag ich dich, Kumpel.“ Golyath lehnte sich zurück, hob die Mundwinkel ein wenig amüsiert, als er Clovis ächzen und vor Schmerz stöhnen hörte. So klang er wie ein alter Mann, dachte er sich nur und fühlte sich gleich fünf Jahre jünger.
 

"Ich seh’ aus wie ein Krüppel. Und so werde ich auch behandelt. Wann kann ich endlich raus? Es ist anstrengend, den ganzen Tag zu liegen. Mir tut alles weh ... und die Verbände jucken. Ach, ich meckere wie eine unzufriedene Hausfrau. Was gibt es Neues bei euch?" Clovis war immer brennend interessiert, was seinen Kollegen so widerfahren war. Geschichten von einem Neumenschen-Angriff erwartete er natürlich nicht, denn sollte das der Fall sein, hörte man in der ganzen Kolonie Durchsagen und den Alarm.
 

„Alles klar bei uns. Na ja, bis auf Lyial, der spinnt wieder. So wie er dauernd mit Amun spricht … Das macht mich wahnsinnig. Franklin war nicht so verrückt. Wie konnten die nur jemanden aussuchen, der offensichtlich selbst ein Roboter ist?“ Schaubend rümpfte Golyath die Nase. Es war kein Geheimnis, dass er Lyial nicht ausstehen konnte. Er war dem alten Piloten von Amun, Franklin, auch sehr nahe gestanden.
 

„Lyial ist doch ganz niedlich. Er ist halt ein Träumer. Auch wenn diese seltsame Maschinenliebe wirklich ein wenig unheimlich ist …“ Irgendwie tat Clovis ja dieser „Maschinenflüsterer“ Leid. Er fand keinen guten Anschluss. Und er war so verschroben, es kam ihm vor, als würde er gar nicht wissen, wie man sich sozial richtig verhielt. Er ging ihm ja auch ständig aus dem Weg. Clovis wurde wieder hellhörig, als Golyath dann weiter von den Geschehnissen des Tages erzählte:
 

„Übrigens, heute sollen die neuen Piloten von der Gloriana eingetroffen sein. Angeblich auch so ein uralter Roboter … Alle zerreißen sich das Maul über den Spinner, der ihn steuert. Wollte keine der neuen Maschinen annehmen, ist das zu fassen? Morgen sollen wir bei ihrem Training zusehen. Vielleicht dürfen wir sie sogar aufmischen? Ich will diese alte Schrottbüchse zerlegen. So was hat in unsere Rängen ja wohl wirklich nichts zu suchen.“ Da sprach ein wenig die Arroganz aus Golyath. Er konnte sich nicht erklären, warum jemand eine alte Maschine einer der neuesten technologischen Errungenschaften vorziehen konnte. Und wie er gehört hatte, sollten die Neith als Vorreiter für zukünftige Verbesserungen der Elitemaschinen dienen. Also war wohl doch etwas dran, dass sie wirklich gut waren. Er konnte sich vorstellen, wie ihnen in Zukunft auf Missionen assistieren würden.
 

"Wirklich? Gloriana ... Ich habe gehört, die Leute dort sind steinhart und ziemlich arrogant. Sie nehmen nie Hilfe an, selbst wenn sie in Not sind. Wie die Piloten von dort wohl drauf sind? Klingt ja niedlich, sich so an eine alte Maschine zu klammern. Vielleicht hat er ja Heimweh? Ohhh ... Ihr dürft echt zusehen? Und ich sitze hier fest, super. Erzähl mir, wie es gelaufen ist, ja? Und bring den Jungen nicht zum Weinen, weil du sein Spielzeug kaputt machst. Ansonsten ... schick ihn zu mir. Ich kann ihn trösten, haha!"
 

Golyath verdrehte nur die Augen. „Du solltest dir das abgewöhnen. Wir Elitepiloten sind Vorbilder für jung und alt. Aber was du dauernd machst … Die Medien sind still um dich geworden, auch nur, weil du hier liegst und dich nicht bewegen kannst …“
 

„Wie gemein von dir! Ich bin ein gutes Vorbild. Ich pflege Beziehungen. Das solltest du dir auch angewöhnen. Aber vor dir haben alle nur Angst, Zombie!“, konterte Clovis, streckte dem vermeintlichen Untoten die Zunge heraus. Und dann grinste er wieder. "Sag, möchtest du mal Sex auf einem Krankenhausbett ausprobieren? Törnen dich Bandagen an? Wir können es ja ausprobieren~", ja, selbst Golyath war nicht vor dem geschickten Playboy sicher. Letztendlich war sein Ruf schlechter als das, was er wirklich tat. Er baggerte ja nicht alles und jeden an. Dafür gab es aber genug Anfragen. Täglich fand er Liebesbriefe in seinem Schließfach.
 

Aber erneut verdrehte Golyath nur die Augen. „Nein danke, wenn ich mit Mumien vögeln will, gehe ich einfach ins nächste Museum und krall’ mir so einen Pharao. Der hat wenigstens mehr im Leben erreicht.“
 

Clovis legte die Hand aufs Herz und tat so, als wäre er von seinen Worten schwer getroffen. "So eine Abfuhr tut weh! Du weißt ja nicht, was dir entgeht!"
 

Und dann unterbrach ihr Gespräch eine seltsam fröhliche Melodie, die irgendwie nicht ganz zur Krankenhausstimmung passte. Es war ein poppiger Song mit der Stimme einer niedlichen Sängerin. Vollkommen erschrocken zückte Golyath sein privates Mobiltelefon, es hatte ein großes Display und ein schlechtes Hologrammbild, diente aber auch nur zu privaten Zwecken. Nur wenige Leute konnten ihn darauf erreichen. Und sein Verdacht, wer ihn da nun wieder anrief, ließ ihn nur schlucken, als er sich bestätigte.
 

Direkt als er den Anruf annahm, zeigte das Display das Gesicht einer Frau mittleren Alters. „Goly, mein Schatz! Wo treibst du dich denn gerade herum? Ich hoffe nicht wieder in so einer versifften Bar. Du weißt, ich mag das nicht und du darfst dort sowieso nicht mehr hinein. Ohhh, ist das ein Freund von dir im Hintergrund? Hallo, hallooo! Mama ist hier!“ Sie winkte fröhlich, hatte sie wohl Clovis entdeckt. Der hob nur beschämt lächelnd die Hand, um die Geste zu erwidern.
 

Ein kalter Schauer lief jedes Mal über Golyaths Rücken, wenn seine Mutter anrief. Diese Frau konnte nie loslassen. Schon seit seiner Kindheit mischten sich seine Eltern immer in sein Leben ein. „Kein Wunder“, dachte er sich, das hatte er sich auch selbst zuzuschreiben. Eigentlich konnte er auch froh sein, dass seine Eltern nach allem, was er getan hatte, noch zu ihm standen. Die Röte stieg ihm ins sonst so blasse Gesicht, er drehte sich von Clovis weg uns sprach im Flüsterton.
 

„Mutter, bitte! Ich bin gerade … ähm ... auf einer wichtigen Mission. Du kannst mich nicht pausenlos anrufen!!“ Das Gespräch ging eine Weile so weiter, von so Fragen wie „Hast du dir heute schon die Zähne geputzt?“ bis hin über Peinlichkeiten wie „Ich weiß, wie gerne du Sex hast! Aber bitte vergiss nicht, zu verhüten! Du bist noch nicht reif genug für Kinder. Obwohl ich wirklich gerne einen Enkel hätte. Behalt das im Hinterkopf, mein Schatz!“ Am liebsten wollte Golyath das Handy aus dem Fenster werfen, oder Clovis an den Kopf, der sich hinter ihm förmlich zerkugelte.
 

Zehn Minuten vergingen, da gab seine Mutter endlich Ruhe und verabschiedete sich mit einem Holo-Küsschen. Und mit einem Mal lagen Golyaths Nerven völlig blank, sein errötetes Gesicht wurde blass, nein, noch blasser als zuvor. Nun wirkte er nicht mehr sehr lebendig. Als hätte ihm diese Frau mit ihrer Fürsorge die Seele ausgesaugt.
 

„Dein Klingelton … Stehst du immer noch auf dieses Popsternchen? Wie heißt sie noch mal? Mi … Milano?“
 

„Mico Miyaco!“
 

„K-Kein Grund so laut zu werden … Ah, du weißt, wie seltsam du wirkst, mit diesem Aussehen und der Vorliebe für dieses knallbunte Idol und ihrer unerträglich quietschenden Stimme …“ Er warf Golyath einen skeptischen Blick zu, aber für den hörte die Freundschaft auf, wenn es um sein geliebtes Idol ging.
 

„Mico Miyaco ist eine Inspiration für mich! Sie ist … fabelhaft … sie ist … super niedlich und … Ich liebe sie!“
 

„Sie ist keine vierzehn! Das wäre illegal!“
 

„So habe ich das auch nicht gemeint! Dreht sich bei dir alles nur um das eine?!“ Golyath war ein treuer Fan dieses Idols, das singen, tanzen und modeln konnte. Und er ließ es nicht zu, dass jemand schlecht über sie sprach. Trotzdem war es einfach ungewöhnlich für jemanden, der den Mann nicht kannte. Man würde sich doch eher harte Rockmusik als sein bevorzugtes Genre vorstellen ...
 

Plötzlich piepte sein Akademie-Kommunikator. Er hörte die Nachricht ab, stand dann von seinem Stuhl auf. „Das war Mellan. Wir müssen ausrücken. Dabei sind wir doch gerade erst zurück … Wie lästig. Halt die Ohren steif, ich komm morgen wieder vorbei. Und schau den Krankenschwestern nicht dauernd auf den Hintern!“
 

„Ein Auftrag? Ich möchte auch mit. Verdammt … Ach, hey, Golyath. Wenn du meine kleine Schwester siehst, sag ihr, sie soll vorbeikommen. Jedes Mal, wenn sie zu Besuch war, habe ich geschlafen.“ Eigentlich wollte er nur seiner Schwester einen Gefallen tun. Die war nämlich ein Fan von dem gruseligen Mann, als Pilot war er nämlich sehr beeindruckend. Und sie stand scheinbar auf Ältere.
 

„Deine kleine Schwester? Ach, diese Rotzgöre. Natürlich, warum nicht.“ Er zuckte mit den Schultern.
 

"Sie ist völlig in dich vernarrt. Sei etwas nett zu ihr, ja? Und zerstör nicht gleich ihre romantischen Träume, sie ist doch erst 14 ... … Genau wie dein Idol, hehe.“
 

„Klappe!!“, bellte Golyath nur, verließ dann das Krankenzimmer.
 

Mit einem tiefen Surren kam der Schießsimulator in den Trainingsräumen der Elite zur Ruhe, die Hologramme zeigten einen beeindruckenden Trefferquotient an, bis sie flackernd verschwanden. Das Mädchen, welche diese Leistung vollbrachte, legte die Pistolen zur Seite, verließ den Simulator, der in einer abgedunkelten kleiner Kammer eingebaut war, versehen mit Hologrammmonitoren, die das Training für die Außenstehenden sichtbar machten. Sie nahm ihren Helm ab, bewegte ihren Kopf hin und her, um ihre polangen blonden Haare zu lockern. Dann warf sie einen Blick über ihre Schultern hintern sich und öffnete den Mund: „Wir brauchen einen neuen Simulator. Dieser hier langweilt mich.“
 

„Du verbringst auch drei Stunden am Tag da drinnen!! Und jedes Mal erreichst du die Höchstpunktzahl! Kein Wunder, dass dir langweilig wird. Hast du es schon mit Videospielen probiert? Da kannst du auch alles und jeden abknallen.“ Auf einer Trainingsbank saß ihr Kollege, seine rotbraunen Haare waren kurz geschnitten und standen pfiffig ab. Er hatte immer einen frechen Gesichtsausdruck, wirkte wie ein Lausbube. „Heeeh, aber wenigstens bist du dadurch nicht so dumm und lässt dich abschießen wie Clovis. Maaaann, wegen dem stehen wir echt blöd da! Und Seth ist auch hinüber. Eigentlich gehört der Versager aus der Elite geschmissen!“
 

Das waren Sorata, die Anführerin der Elite und Alvis Tarcal, das jüngste Mitglied mit fünfzehn Jahren.
 

„Du solltest nicht so über Clovis reden. Er ist es, der dir doch immer den Hintern rettet. Genauso wie Golyath. Und vor allem ich. Wenn man jemanden rauswerfen sollte, dann dich … Aber da keiner so gut Bastet steuern kann, wie du, müssen wir mit dir auskommen.“
 

„Ahhh, wie gemein, Sorata! So schlecht bin ich nicht! Wenn uns einer runterzieht, dann wohl Lyial. Dieser unheimliche Freak! Lyial spricht sicher wieder mit irgendwelchen Monitoren am Akademieflur … Oder schließt Freundschaft mit dem Getränkeautomaten. Wer weiß, vielleicht ist er ja in Wirklichkeit einer von diesen Neumenschen? Ein Roboter, versteckt unter einem menschlichen Aussehen, der all unsere Alltagsgeräte rekrutiert und damit Heliopolis stürzen will … Ahaha- … Autsch! Hey!!“ Für diese Bemerkung bekam Alvis einen Schlag mit der Handkante gegen die Stirn von seiner Kollegin, die es nicht dulden wollte, dass er so über andere sprach. Das verdeutlichte sie mit einem ernsten Gesichtsausdruck.
 

„Aber Sorata … ! Eines Tages werden wir dann von wildgewordenen Förderbändern gepeitscht! Und werden … alle zu … Maschinen … !“ Seine Stimme klang theatralisch und atemlos, er versuchte wohl ernsthaft furchteinflößend zu wirken. Aber an dem Mädchen prallte so etwas schnell ab.
 

"Ich wäre gerne ein Kühlschrank. Dann hätte ich immer etwas zu Essen." Sorata dachte einfach immer zu praktisch. Sie fuhr gleich fort: "Aber ich denke nicht, dass Lyial ein Neumensch ist. Dafür wirkt er nicht intelligent genug." Ihre ehrlichen Aussagen waren da auch keinen Deut besser, nein, sie waren manchmal sogar richtig verletzend. Sie besaß null Taktgefühl.
 

Alvis konnte nur lachen, für ihn war dieses Mädchen einfach zu amüsant. Er hing auch gerne mit ihr ab, da er sich mit Golyath und Clovis immer nur stritt. Es war zwar nie böse gemeint, aber die ruhige Seele seiner Kollegin war einfach angenehmer. Vielleicht dachte er bei ihr auch ein wenig an eine große Schwester.
 

„Golyath besucht wieder Clovis, richtig? Gut, wenn er das alleine macht. Ich finde Krankenhäuser unheimlich.“ Sie erinnerte sich daran, dass der schwarzhaarige Pilot davon sprach. Als sie am Vortag alle gemeinsam bei Clovis waren, schlief er noch. Und die Tage davor auch. Deswegen fand sie es unnötig, heute wieder hinzugehen. Sie nahm einen Schluck aus der Wasserflasche, die Alvis ihr überreichte.
 

„Du machst dir auch irgendwie keine Sorgen, oder? Ah, ist aber wohl besser so. In ein, zwei Wochen wird Clovis wieder auf den Beinen sein. Und bis dahin habe ich soviel trainiert, dass ich viel besser als er sein werde! Besser als ihr alle! Und dann wird der General mich mal loben! Hahaha!“ Er stemmte die Hände in die Hüften und lachte laut aus der Brust heraus, als hätte er schon gesiegt. Aber er wurde schnell von seinem kurzen Höhenflug auf den Boden der Realität zurückgebracht, als Sorata erneut zuschlug.
 

„Auuu!! Warum schlägst du mich nun so wie der General? Hast du dir das von ihm abgeguckt?!“ Alvis wurde rot wurde Wut, stapfte schon auf. Ja, er bekam wohl von allen Elitepiloten den meisten Ärger von ihrem Trainier, General Samuil.
 

„Ja, habe ich. Wenn er dich schlägt, beruhigst du dich. Scheinbar tut dir das gut.“ Und Sorata interpretierte mal wieder etwas auf ihre ganz eigene Art. „Außerdem haben wir eine Nachricht, ich wollte also, dass du still bist. Sie ist von Mellan.“, kaum sprach sie zu Ende, hörte man auch in dem Trainingsraum den Alarm. Der Feind war also in der Nähe von Heliopolis. „Gehen wir.“, meinte sie nur kurz und bündig, packte dann Alvis am Kragen und zog ihn mit sich mit.
 

„Ehhhh, wieder eine Mission? Wir sind doch gerade erst … ! Das Abendessen können wir uns heute wohl abschminken! Auuu, und zieh nicht so an mir!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Shunya
2014-09-27T13:59:18+00:00 27.09.2014 15:59
Yay, neue Kapitel. Genau das Richtige am Wochenende! *U*
Ich finde es toll wie du immer aus der Sicht verschiedener Figuren schreibst, das ist wirklich sehr abwechslungsreich.
Golyath find ich lustig, bei dem Anruf seiner Mutter musste ich lachen. So ein grobschlächtiger Typ und der wird nicht nur von der Mutter verhätschelt, sondern steht auch noch auf ein Idol. XD
Clovis ist auch eine interessante Figur. Der sorgt sicher für einiges an Trubel mit seinen Playboy Allüren. ;D
Sorata und Alvis sind auch ein ulkiges Team. Ich glaube, die beiden ergänzen sich ganz gut. Zumindest hat Sorata ihn gut im Griff.
Soso~ dann wird wohl Golyath gegen Blaire kämpfen, vermute ich mal. Auf Percival war er ja nicht so gut zu sprechen. Ich finde es aber auch passend, dass es durchaus Leute auf Heliopolis gibt, die eben mal anderer Meinung sind. Das macht die ganze Sache gleich viel interessanter.
Armer Lyial selbst seine Kollegen nehmen ihn nicht ernst. Ob er jemals ihren Respekt bekommen wird? Dass er mit Maschinen spricht hätte vielleicht besser nicht rauskommen sollen.^^"


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