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Trägt nicht alles, was uns begeistert, die Farbe der Nacht?

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo!
So hier melde ich mich mit einem neuen Kap, das aber nicht noch mal überarbeitet ist. Fehler jeglicher Art gibt's Gratis dazu! Vielleicht flieg ich später noch mal drüber... Vielleicht...
Auf jeden Fall hoffe ich, dass es euch trotzdem gefällt!
LG Keks Komplett anzeigen

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Eine schwere Entscheidung

Plötzlich erfüllten harte Gitarrenriffe das Zimmer und wir zuckten erschrocken zusammen. Der junge Mann griff schnell nach seinem Handy, um den Ton zu dämpfen, wobei seine blauen Augen mich endlich frei gaben. Schwer atmend wand ich mich zur Türe um. Es waren keine Schritte zu vernehmen, was mich erleichtert die zu Fäusten geballten Hände entspannen ließ. Doch in meinem Kopf herrschte ein Trubel. Alles war in Aufregung, alles war verwirrt, alles war durcheinander. „Saku, was gibt’s?“, vernahm ich plötzlich seine lockere Stimme und fragte mich, was er hatte bewirken wollen. Hatte es jegliche Bedeutung für ihn? Was bedeutete es für mich? Leise seufzend wurde mir schnell bewusst, dass es auf all das wohl keine Antworten gab. - Zumindest nicht in diesem Moment. „Sie hat was?“ Ich ließ meine Beine vom Bett hinunterbaumeln und starrte auf meine frierenden Zehen. Eine kalte Brise zog über den Boden und schlängelte sich an mir hinauf. Die Verwirrung in meinem Kopf war für mich in den letzten Wochen zu etwas Alltäglichem geworden, weswegen sich all die Gedanken lediglich zu einer Schallmauer aufbauten, die doch nicht einstürzte und mich in den Wahnsinn trieb.
 

„Mann, die kann sich auch nicht entscheiden, echt jetzt! Ne, ich bin grad bei Hina.“ Bei dem Spitznamen zuckte ich kurz zusammen. Erinnerungen aus der Kindheit kamen hoch. Tenten, Lee – die verschiedensten Gesichter und Situationen flammten in mir auf. Erneut seufzte ich leise. Nach den Regeln meiner Welt dürfte Naruto nicht hier sitzen, dürfte er mir nie so nah gekommen sein, dürfte ich kein Wort je mit ihm gesprochen haben, dürfte ich mich nicht einmal für seine Eigenart interessiert haben. Aber all das war eingetreten und es rückgängig zu machen, war nicht möglich. „Ne, die hat mich noch nicht rausgeschmissen, echt jetzt. Glaube nicht, dass es ihr viel ausmacht. Außerdem war sie sowieso wach, echt jetzt.“ Der junge Mann plauderte locker und offen, ganz so, als wäre dies alles nichts besonderes für ihn. Vielleicht war es das tatsächlich nicht. Ein leichtes Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Es war zu früh, in mein altes Raster zu verfallen. Ich wollte erst noch einige unbeschwerte Augenblicke mit ihnen genießen und mich von ihrer verrückten Art in andere Welten entführen lassen. Die Ereignisse würden das Ende wohl schnell genug herbeiführen.
 

„Nein“, er dehnte das Wort ungewöhnlich lange, „mach dir um sie keine Sorgen. Saku, ich werde schon nichts mit ihr anstellen, echt jetzt! Ja, sag der doch selbst Bescheid. Die soll es sich nächstes Mal besser überlegen, bevor sie mich rausschmeißt!“ Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. Meine Neugier war geweckt und doch konnte ich mich nicht einmischen, also stand ich auf und lief zum Balkon, mit dem Vorhaben, die Türe zu schließen, um die Kälte auszusperren. Als ich jedoch den nächtlichen Himmel erblickte, zog mich eine unsichtbare Kraft nach außen und ich stütze mich mit den Armen am Gelände ab. Frisch wehte der Wind um meine Nase und verursachte ein seichtes Rascheln in den Baumkronen. Lächelnd ließ ich meine Augen durch die Gegend wandern und ich bildete mir ein, das fröhliche Lachen einiger Kinder zu vernehmen. Beinahe hätte ich über mich selbst gelacht – wie absurd. Doch bereits im nächsten Moment sah ich einen prachtvollen Ball und tanzende Paare. Ich gab den Widerstand auf und ließ mich von meinen Gedanken leiten.
 

Inmitten der Masse stand ein Mädchen neben einem jungen Mann, beide mit verdeckten Gesichtern. Sie lächelten sich an, gaben sich für einen kurzen Moment die Hand und im nächsten Augenblick starrte jeder sie an. Erst jetzt merkte ich, wie sehr sie sich von dem Rest unterschieden. In ihrem Auftreten lag etwas Einfaches, beinahe schon Schüchternes, was sie strahlen ließ, unter all den protzigen und zur Schau gestellten Menschen in diesem Saal. „Alter, Hina, es ist arschkalt da draußen! Du hast doch völlig den Verstand verloren, echt jetzt!“, riss mich Narutos Stimme aus meiner Träumerei und ich löste mich von dem entzückendem Bild, während ich mich ihm langsam zuwandte. Das Lächeln um meine Lippen verweilte dort und ich sah ihn an. Seine blonden Haare wurden von dem plötzlich allzu harten Wind noch mehr zerzaust und in alle Richtungen gezerrt, wodurch ihm immer wieder einige Strähnen in die meerblauen Augen fielen, was sie nur zusätzlich strahlen ließ. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie groß er war. Würde man seine am linken Knie zerrissene Hose und das Shirt durch einige altertümliche Kleidungsstücke ersetzten, würde er mit Leichtigkeit zu einem Märchenprinzen werden. Doch zu einem, der sich mit Händen und Füßen gegen diese Rolle wehrte.
 

„Alles okay bei dir?“, fragte er und ich musste leise kichern, bevor ich entschlossenen nickte. Meine Wangen leuchteten in einem tiefen dunkelrot, dessen war ich mir bewusst. „Wow, hast du irgendwas genommen oder so? Wenn ja, dann gib mir auch was, echt jetzt!“ „Shakespeare soll auch eine bestimmte Drogenmischung geraucht haben“, murmelte ich leise und ließ die Worte vom Wind davon tragen. Er runzelte die Stirn, bevor er den Kopf schüttelte. „Okay, Mauerblümchen, was versteckst du noch alles?“ Naruto schritt zu mir auf den Balkon und ich drehte mich wieder herum, um zum Nachthimmel hinauf zu starren. „Wieso tu ich das? Es ist arschkalt und ich könnte jetzt einfach gemütlich in deinem Bett flacken, echt jetzt“, brummte er und streckte sich gähnend. Mir fehlte auch die Antwort auf seine Frage, weswegen ich mir stumm mit den Händen über die Arme fuhr, um die plötzlich Gänsehaut wegzustreichen. Eine Weile herrschte Stille zwischen uns, die jedoch alles andere als unangenehm war. Mein Atem ging ruhig und ich konnte den Strudel an verwirrten Gedanken gekonnt ausblenden, weswegen der Wind ruhig in meinen Ohren rauschte. Langsam merkte ich, wie die Müdigkeit meine Knochen hinaufkroch und meinen Körper ausfüllte. Es passierte so langsam, dass man es beobachten konnte und mir wurde bewusst, dass ich bald auf dem Balkon einschlafen würde, wenn ich mich nicht in mein Bett begab. Doch es wäre unhöflich gewesen, Naruto einfach so stehen zu lassen.
 

„Weißt du, die Woche war ziemlich hart für uns Jungs“, erhob er plötzlich die Stimme und ich blickte ihn überrascht an. Seine Augen waren auf einen mir unbekannten Punkt gerichtet und ich bildete mir ein, ihn noch nie so ernst gesehen zu haben. „Keine Ahnung, wie du das geschafft hast, aber Saku hängt ziemlich an dir. Sie hat sich wie verrückt Sorgen um dich gemacht, echt jetzt. Deswegen hatte sie Stimmungsschwankungen wie eine Schwangere! Das war die Hölle auf Erden, echt jetzt! Aber ich glaube, dass sie sich auch ziemlich von dir verraten gefühlt hat. Es war einfach zu plötzlich für sie, echt jetzt.“ Wie erstarrte stand ich mit offenem Mund da. Meine Augen hatten sich an ihm festgesaugt. Unerwartet legte sich sein Blick auf mich und ich zuckte innerlich erschrocken zusammen. „Ich kann es nicht haben, sie so zu sehen. Saku ist eine meiner besten Freunde, deswegen wenn du nichts dagegen hättest, würde ich dich bitten, dich bei ihr zu melden, echt jetzt. Sie braucht einfach eine, wie sie es ausdrückt, weibliche Seele in ihrer Nähe, die sich nicht von ihrem Penis leiten lässt. Schwachsinn, wenn du mich fragst, echt jetzt.“ Er kicherte leise und kratzte sich am Hinterkopf, doch ich hatte an seine Stimme gehört, dass er jedes Wort ernst meinte und ich schämte mich. Mir war es peinlich, dass ich Sakura so hängen gelassen hatte. Es war nie meine Absicht gewesen. „Ka-kannst du mir ihre Nu-nummer geben?“, fragte ich schüchtern und sah auf meine nackten Zehen. Sie färbten sich langsam blau und mir wurde bewusst, dass ich dringend ins Warme musste. „Natürlich, echt jetzt!“
 

Naruto hatte sich wieder auf den Weg gemacht, nachdem wir noch einige Zeit miteinander geredet hatten, wobei er hauptsächlich von sich und seinen Freunden erzählt hatte, da ich zu schüchtern war, um viele, aneinander gereihte Sätze zu formulieren. Jedoch hatte er nicht erwähnt, wohin er unterwegs war, und ich nahm stark an, dass er nicht sein zu Hause ansteuerte. Ein wenig verblüfft stellte ich fest, dass er nicht nur Sakuras, sondern auch die Nummern aller anderen eingespeichert hatte. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, bevor ich kopfschüttelnd dem Mädchen eine kurze Nachricht schrieb und mich dann unter die warme Decke kuschelte, wo ich beinahe augenblicklich in einen tiefen Schlaf versank.
 

Ein plötzlicher Ruck ließ mich am nächsten Morgen erschrocken und desorientiert die Augen aufschlagen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich brauchte einen Moment, um die Lage zu realisieren. Lachend packte mich jemand am Arm, zog mich hoch und umarmte mich stürmisch. Meine Zimmertüre wurde geschlossen und eine genervte Stimme brummte: „Jetzt darfst du dich aber nicht wunder, wenn sie dich hasst.“ Ich konnte dem Geschehen auf keiner Weise folgen. Endlich wurde ich frei gegeben. Blinzelnd sah ich mich um. Breit grinsend saß Sakura auf meinem Bett. Sasuke stand nicht weit von uns, wobei er mit einem kalten Blick seine Freundin musterte und auf einem am Schreibtisch stehenden Drehstuhl hatte Kiba sich niedergelassen. Verwirrt fuhr ich mir mit einer Hand übers Gesicht. „W-was macht ihr h-hier?“, wollte ich mit einem rauen Hals wissen. „Dich besuchen!“, erwiderte das Mädchen strahlend. Gähnend hielt ich mir die Hand vor den Mund und merkte kaum, wie ich die Augen verdrehte. „Ist unser Mauerblümchen etwa schlecht drauf?“, wollte Kiba wissen und die Matratze gab nach, als Sasuke neben uns Platz nahm. „Müde“, murmelte ich und das Verlangen nach Schlaf zwang mich zurück in meine Kissen. „Süße, es ist beinahe eins“, meinte Sakura skeptisch, „Selbst wir sind schon wach.“
 

„Und haben uns Dank dir auch schon durch die halbe Stadt geschleppt!“, brummte der Braunhaarige. „Dich hat niemand gezwungen!“ „Klar, als ob man bei dir einfach so nein sagen könnte, ohne den Kopf zu riskieren!“ „Was hast du gesagt?“ Das Mädchen schien plötzlich aufgesprungen zu sein, doch ich merkte kaum etwas, da meine Augen fest geschlossen waren. „Könnt ihr nicht einfach beide die Klappe halten?“, zischte Sasuke genervt. „Ach, bist du jetzt plötzlich auf seiner Seite, oder was?“, erwiderte die Rosahaarige wütend und ich seufzte resigniert, bevor ich mir die Decke über den Kopf zog. Für einen Moment herrschte Stille, die ich herzlich Willkommen hieß. Doch schon bald ergriff Sakura erneut das Wort. „Tut mir leid, wir stören wohl ziemlich. Ich hatte bloß gedacht, dass du schon wach bist und so.“ Trotz der Sicherheit ihrer Stimme hörte ich einen feinen Schmerz heraus. Narutos Worte fielen mir wieder ein und ich erschloss mir, dass sie wohl aufgrund der gestrigen Nachricht gekommen war. Beinahe schlafend setzte ich mich wieder auf und rieb mir mit einer Hand über die Augen. „I-ist okay. D-du konntest es ja n-nicht wissen“, murmelte ich langsam und mühselig, bevor ich mich aus der Decke schälte. Doch der Versuch, mich aus dem Bett zu erheben, scheiterte kläglich.
 

„Was konnte ich nicht wissen?“, hackte sie nach und mir fiel erst in diesem Moment die Unvollständigkeit meines Satzes auf. Außerdem wurde mir erst jetzt bewusst, dass ich ungewaschen und verschlafen aussehen musste. Wie war mir das nur nicht aufgefallen? Peinlich berührt schoss mir das Blut ins Gesicht und ich beeilte mich, aufzuspringen und einige frische Kleidungsstücke aus meinem Schrank zu fischen. „D-dass Naruto g-gestern n-noch bis d-drei da war“, antwortete ich hastig und möglichst leise. „Wa...“ „I-ich g-geh nur sch-schnell du-duschen! Bin s-sofort wieder d-da!“, unterbrach ich Sakura ohne es wirklich zu merken und rannte in das Bad, welches an mein Zimmer angrenzte. Innerhalb weniger Minuten hatte ich mich gewaschen, was sich bei meinen langen Haaren als ein überaus großes Problem herausstellte, wie ich feststellen musste, hatte mich angezogen und war wieder aus dem Raum gestürzt. Es war schließlich unhöflich, seine Geste lange allein zu lassen.
 

Diese saßen auf meinem Bett und blätterten durch ein Fotoalbum, welches sie wohl aus einem Regal genommen hatte. Es handelte sich um ein Geburtstagsgeschenk von Tenten. In letzter Zeit hatte ich nur selten hineingeschaut und hatte es beinahe vergessen, doch in diesem Moment fiel mir ein, dass es einige peinliche Bilder von mir enthielt. Erneut leuchteten meine Wangen feuerrot auf. Sasuke sah im selben Augenblick auf und schenkte mir ein schiefes Lächeln, dass mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. „Interessante Bilder“, meinte er und ich hörte nur zu deutlich den freundschaftlichen Spott heraus. Ein wenig hin und her gerissen zwischen Wut und Überraschung hob ich eine Augenbraue. Auch Sakura und Kiba blickten mich nun an. Der Braunhaarige begann zu lachen und ich senkte beschämt die Augen. „Autsch!“, schrie er plötzlich. „Halt die Klappe, Blödmann. Du siehst immer hässlich auf Fotos aus, während sie süß drauf ist!“, zischte das Mädchen und ich wäre am liebsten im Erdboden versunken, so peinlich war mir das alles. „D-du musst i-ihn d-deswegen nicht schlagen. D-die B-bilder sind n-nicht d-die besten“, erwiderte ich leise und setzte mich zu ihnen aufs Bett. „Hina! Hab ich dir schon gesagt, dass ich dich liebe?!“, rief Kiba und im nächsten Moment fand ich ihn hinter mir auf. Mir stockte der Atem.
 

„Halt die Klappe, Idiot! Nur weil sie so nett ist, heißt es nicht, dass ich das auch sein werde!“ „Ich hasse dich, Saku!“ „Aber auch nur weil du verrückt nach mir bist!“ Sie starrten sich angriffslustig an. „Davon träumst du doch nur!“ Das Mädchen wollte soeben den Mund aufmachen, als Sasuke eingriff: „Klappe, beide! Könnt ihr nicht einmal Ruhe geben? Wenigstens jetzt, wenn wir Dobe los sind?“ „Stimmt!“, rief Sakura plötzlich laut und wandte sich mit einem breiten Grinsen zu mir um. Ein kalter Schauer floss über meinen Rücken. Was für Gedanken tanzten jetzt in ihrem Kopf? „Du hast vorhin etwas von Naruto gefasselt. Jetzt musst du mir aber mal genauer erklären, wieso er um drei Uhr nachts noch bei dir war und wie um alles in der Welt er hier hineingekommen ist.“ Mein Mund wurde trocken und ich stupste nervös meine Fingerspitzen aneinander. „Stimmt, Mauerblümchen, das will ich jetzt aber auch wissen“, ergriff Kiba das Wort und ich schluckte schwer. „B-b-balkon“, presste ich mühselig heraus. „Der Typ ist ernsthaft die Wand hochgeklettert?“ „Wieso wundert mich das jetzt nicht?“ Sasuke klang im Gegensatz zu Sakura in keinster Weise verblüfft oder überrascht. „Und was habt ihr getrieben?“, fragte der Braunhaarige, wobei er das letzte Wort besonders betonte. „G-g-gered-d-det.“ „Ih...“ Er wurde von der Türe unterbrochen, die mit Schwung geöffnet wurde.
 

„Hinata!“, rief Tenten fröhlich und alle Blicke legten sich auf sie. Das Mädchen stand wie angewurzelt auf der Schwelle und starrte uns mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen an. Sasuke seufzte resigniert. „Oh, konntest du etwa nicht bis Montag warten, um mich zu nerven?“, ergriff Sakura als Erste das Wort und ich holte tief Luft, um die Fesseln um meinen Brustkorb zu sprengen. „Was machen die hier?“, fragte sie mich, die anderen dabei ignorierend. „Hältst du es jetzt nicht einmal mehr für nötig uns anzusehen?“, zischte Kiba leise und drohend. Sie strich sich lediglich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ihre Augen waren nach wie vor auf mich gerichtet und ich verzog das Gesicht. „D-du bist nicht g-gerade höflich“, meinte ich in einem tadelnden Tonfall, für den ich mich im nächsten Moment schämte. Das Mädchen schnaubte gleichgültig. „Als ob sie es verdient hätten!“ Sakura holte tief Luft. „Bitte was?“, fuhr ich zur Überraschung aller dazwischen. Ohne es selbst zu merken war ich vom Bett aufgesprungen. „Tenten, wir sind schon lange Freunde und du wir wissen beide, dass solch ein Verhalten nicht okay ist.“ Die Worte waren schneller als meine Gedanken. Langsam nagte meine fehlende Selbstbeherrschung an meiner Geduld. Weswegen war meine Zunge in letzter Zeit so ungezügelt? Solch ein Verhalten war ich von mir selbst nicht gewohnt.
 

Für einen Moment herrschte Stille im Raum und ich senkte nervös den Kopf. Was hatte ich nur wieder angestellt? „Ist ja gut. Sorry“, brummte Tenten plötzlich mit unterdrückter Wut in ihrer Stimme. Erleichtert atmete ich aus und eine Last fiel mir von den Schultern. „Auch egal. Weswegen ich eigentlich gekommen bin, Hinata“, aufmerksam sah ich sie an, „Die anderen und ich wollen heute ins Freiluftkino gehen und da du nicht an dein Handy gehst, hab ich beschlossen, dich persönlich zu fragen.“ „Wie fürsorglich von dir, aber leider total unnötig, da Mauerblümchen heute bereits etwas vor hat“, erwiderte Sakura und ich wandte mich ihr überrascht zu. „Wirklich?“, wollten Tenten und ich wie aus einem Mund wissen. Die Rosahaarige lächelte listig. „Yup, sie geht heute mit uns ins Tube. Das wollte sie eigentlich schon letzte Woche, aber da war sie beschäftigt“, erklärte sie und ich biss mir auf die Unterlippe, wobei meine Zeigefinger erneut aneinander stießen. „Tube? Hinata mag keine Clubs. Sie sind nichts für sie.“ „Nun, bis jetzt war sie auch erst in einem, deswegen zählt diese Aussage nicht“, mischte sie plötzlich eine ganz andere Stimme ein. „Mama!“, rief ich überrascht und ein wenig entrüstet. Was tat sie nun hier? Meine Mutter war ein Wirbelsturm und das komplette Gegenteil von mir, weswegen alle Gespräche und Handlungen, an denen sie beteiligt war, meist in eine ungeahnte und nicht immer positive Richtung liefen.
 

„Ja, Schatz, ich hab gedacht, ich bringe euch mal Cola und den gestrigen Kuchen vorbei und da hab ich versehentlich die letzten Fetzen eures Gespräches mitbekommen.“ Sie lächelte mich entschuldigend an, da sie wusste, dass ich ihre Lüge durchschaut hatte. Zum Abendessen hatte es keinen Kuchen gegeben, also musste sie die letzten Stunde in der Küche gewesen sein, um einen Grund zu haben, hinauf zu kommen. Außerdem glaubte ihr ihr nicht, dass sie uns nur versehentlich belauscht hatte. Doch ich sagte nichts, schüttelte lediglich kaum merklich den Kopf und seufzte leise. „Na sieht ihr! Das ist die perfekte Gelegenheit, um dies zu ändern!“, meinte Sakura zufrieden. „Darf ich das?“, fragte Kiba, der wie aus dem Nichts vor meiner Mutter erschienen war und nun mit gierigem Blick auf den Kuchen zeigte. „Natürlich!“, erwiderte meine Mutter mit einem erleichtertem Grinsen. „Wer hat gesagt, dass sie will? Hinata mag Freiluftkino und das wird sie wohl kaum für irgendeinen verschwitzten Club aufgeben!“, lenkte Tenten das Thema wieder auf das eigentlich Problem. „Kann es sein, dass du es einfach nicht willst, weil sie da mit uns ist?“, warf Kiba kauend ein. Das Mädchen schenkte ihm einen tödlichen Blick. „Ich vertrau euch nicht. Ihr werdet nicht auf sie aufpassen und dann wird noch irgendwas Schlimmes passieren!“
 

„Ein Freiluftkino ist auch gefährlich“, meinte meine Mutter und ich verzog das Gesicht. Die Äußerung ihrer Meinung war unausweichlich gewesen. „Aber wir werden nichts passieren lassen!“ „Du tust so, als würden wir davon träumen, dass Hinata besoffen vergewaltigt wird oder krankenhausreif geschlagen wird!“, zischte Sakura genervt. Tenten verschränkte als Antwort lediglich die Arme vor der Brust, was als eine indirekte Antwort galt. Ich vergrub mein Gesicht in den Händen und fragte mich, ob es nicht einfacher wäre, wenn ich beide Einladungen ablehnte und zu Hause blieb. Doch ich bezweifelte stark, dass auch nur eine Seite meine Absage annehmen würde. „Also ich wäre dafür, dass mein Schatz in den Club geht. Schließlich ist sie da so selten und man sollte seine jungen Jahre in vollen Zügen genießen“, ergriff meine Mutter das Wort und ich sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. War sie verrückt geworden? Als Erziehungsperson sagte man so etwas doch nicht! „Tja, gegen die Anweisungen eines Erwachsenen kann man wohl nichts machen“, zwinkerte Kiba und schob sich sein bereits viertes Kuchenstück in den Mund. Verhalten kicherte ich. Die Ironie in dieser Situation war amüsant.
 

„Nein“, äußerte Tenten sich entschieden. „Sag mal, bist du Hinata oder wieso tust du so?“, erwiderte Sakura spöttisch, „Sie kann ja wohl noch selbst sagen, was sie will.“ Plötzlich legten sich alle Blick auf mich und mein Gesicht flammte feuerrot auf. Verlegen räusperte ich mich. Ich war davon ausgegangen, dass sie die Entscheidung für mich ausdiskutierten, weswegen ich mir keine Gedanken über die Wahl gemacht hatte. „M-mir i-ist das egal“, stotterte ich schließlich ausweichend. Für einen Moment herrschte Stille. „Wieso kommst du nicht einfach mit, Tenten?“, meldete Sasuke sich plötzlich zu Wort, welcher die gesamte Zeit über still auf meinem Bett gesessen war. „Wie meinst du das jetzt?“ „Wenn du solche Angst hast, dann kannst du uns ja einfach begleiten und auf Hinata aufpassen.“ Mein Kinnlade fiel herunter und ich konnte nicht glauben, dass er dieses Angebot tatsächlich gemacht hatte. „Was? N-n-nein! Das geht nicht!“, rief Sakura. Sie war wohl ebenso erstaunt wie auch ich. „Eigentlich ist sein Vorschlag gar nicht so schlecht“, warf Kiba nachdenklich ein, „So haben wir alle Ruhe und Hina fühlt sich wahrscheinlich auch wohler, wenn eine gute Freundin dabei ist.“ Kauend nickte er langsam, ganz so als würde er seinen eigenen Gedanken zustimmen.
 

Tenten musterte mich nachdenklich, bevor sie Sasuke ansah. „Wer hat gesagt, dass sie hin will?“ „Ich.“ Alle Aufmerksamkeit lag wieder auf mir, doch das Wort war nicht aus meinem Mund gekommen. Ein starker Arm legte sich plötzlich um meine Schultern und ich japste erschrocken nach Luft. „Auch mal her geschafft, Baka?“, begrüßte Sakura ihn auf die übliche kühle Art, die ich bereits gewohnt war. Erstaunt blickte ich zur Seite und direkt in sein Gesicht. Der junge Mann sah mich grinsend an, ohne jemand anderem Beachtung zu schenken, was mich überraschte. Seine Augen waren nach wie vor von dem strahlendem blau, das mich immer wieder in den Bann zog. Doch an seiner unteren Lippe klebte Blut, was mich schlagartig in Sorge verfallen ließ. „B-bist du o-okay?“, fragte ich leise. „Klar! Immer doch, echt jetzt!“, erwiderte er munter und ich beschloss, es dabei zu belassen, da er scheinbar nicht darüber reden wollte. Für einen Moment sahen wir uns nur an und die Zeit schien unter meinen Fingern dickflüssig zu werden.
 

„Klar, wenn diese zwei heute nur geredet haben, dann bin eine Forelle!“, riss Kibas Stimme mich plötzlich aus dem Bann und ich richtete meinen Blick auf ihn. Meine Wangen wurden noch röter und meine Knien begannen zu zittern. Konnte er dieses Thema nicht einfach fallen lassen? „Was meinst du damit?“, mischte sie meine Mutter ein und meine Augen formten sich zu Schlitzen. Der Braunhaarige schenkte mir ein wackliges Lächeln. „O-okay, Mauerblümchen, ich bin ja schon still!“ Verwirrt entspannte ich meine Züge. „Könntet ihr bitte aufhören, die ganze Zeit abzuschweifen!“, rief Tenten beinahe hysterisch! „Wir sind doch schon fertig, echt jetzt!“, erwiderte Naruto und ich merkte, dass sein Arm nach wie vor um meine Schultern geschlungen war. Doch dieses Mal wurde mir der Hintergedanke bewusst. Er benutzte mich als Stütze. Ein wenig panisch wanderten meine Augen über seinen Körper. „Oh Gott!“, rief ich leise aus. Das konnte nicht wahr sein. „Tenten, wenn du nicht willst, musst du nicht, aber ich geh heute ins Tube“, beendete ich das Thema und ohne ein weiteres Wort führte ich den Blonden ins Bad.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  narutofa
2015-01-31T18:37:04+00:00 31.01.2015 19:37
Das war ein gutes kapitel. Ich hatte spaß es zu lesen.
Tenten will Hinata immer bemuttern und sie vor allen bösen beschützen was nicht in ihrer welt passt. es ist irgendwie verständlich. aber selbst hinatas mutter gibt ihr die erlaubnis mit in dem club zu gehen. ich frage mich was mit naruto passiert ist. ich bin gespannt was noch so kommt. mach weiter so
Antwort von:  Miss_Keks
31.01.2015 22:17
Hey!
Vielen Dank für dein Kommi!
Ich hab ich riesig darüber gefreut!
Von:  fahnm
2015-01-30T23:10:59+00:00 31.01.2015 00:10
Spitzen Kapitel
Antwort von:  Miss_Keks
31.01.2015 12:19
Danke für dein kommi! :D
Von:  Kaninchensklave
2015-01-30T21:01:45+00:00 30.01.2015 22:01
ein Tolles Kap

nun das Naruto bis drei bei Hinata war damit hat keiner gerechnet
aber es ist das passiert was Kiba schon wieder schmutzig Denkt
immerhin ist es ja nichts verbotenes einfach nur zu reden

nun ja mit wem Naruto sich wohl geprügelt hat
und wie wohl sein gegner aussehen wird das ist die frage
ich traue es Lee zu das er Naruto zufällig begegnet ist

und dabei Ihn irgendwie Provoziert hat
bis es dem Uzumaki zuviel geworden ist
auf jedenfall hat sich Hinata für das Tube entschieden
und es wird keiner von Ihnen zulassen das Hinata was passiert
immerhin würden sie sonst Ärger mit Sakura bekommen
das ist etwas was alle drei vermeiden möchten

für TenTen muss das ein herber rückschlag sein quasie eine direkte Ohrfeige
da sich Hinata immer mehr Ihrer Kontrolle entzieht und selbst bewusster wird was vorallem Ihre Mutter gut findet
das die vier so einen guten einfluss auf das selbstwert gefühl von Hinata haben ;)

Doch trotz allem muss sich erstmal schwester Hinata um den Chaoten kümmern der eine sehr sensible seite hat und nur Ihr diese Zeigt was ein sehr starker vertrauens Beweiss ist
denn diese seite kennt keiner seiner freunde

GVLG
Antwort von:  Miss_Keks
31.01.2015 12:23
Danke für dein ausführliches kommi! Jaa, naja, um erhlich zu sein, wird wohl alles ein wenig ganz anders kommen als geplant... Da ich besonders bei dem Kap ziemlich gesteckt hab, musste ich die Idee noch mal überarbeiten... Ehrlich gesagt finde ich den Verlauf grad ziemlich langweilig...
Antwort von:  Kaninchensklave
31.01.2015 12:55
ach langweillig nun ich würde sagen da steckt noch sehr viel Konflikt Potenzial
in der ganzen Idee vorallen NaruHina &Co gegen die Snobus und vorurteile
da kann es schon mal dazu kommen das die Snobs überheblich und so Arrogant werden
das diese sogar zu Handgreiflichkeiten und Mobbing greifen

aber auch Hiashi wird der umgang nicht besonders gefallen trotz Positiver entwicklung von Hinata´s selbst vertrauen eben auf grund von vorurteilen nur das diesen dann die Augen geöffnet werden als er mal mit bekommt wie die vier Hinata vor sogar Körperlichen angriffen und Mobbing beshützen
aber auch das er dann wohl nachdenken muss ob er Hinata den ontakt zu wahren Freunden verwehrt oder ob es Ihm lieber ist wenn sie sich nur noch mit den Hochnäsigen snobs abgeben darf welche versuchen Hinata zu etwas zu machen das sie nicht möchte

aber auch das eventuell TenTen anfängt Ihr Welt ansiht zu hinter fragen ob das wirklich das ist was sie möchte, eines _Tages einen ausgesuchten Mann zu Heiraten während Hinata Ihrem Herzen folgen darf

die FF hat auch jetzt noch sehr großes Potenzial du musst es nur gut rüber bringen diese Konflikte zwischen den verschiedenen Welt ansichten


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