Zum Inhalt der Seite

Heimlich

Ran x Shinichi
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ich vermisse Dich

Heimlich

 

»Folge deinem Herzen«, heißt es immer wieder, gleichsam wie schwer es auch sein mag. Doch was soll man tun, wenn doch das Herz gebrochen wurde und in mehreren Teilen zerstreut vor einem erlag? Die Ängste zerstreuen die innere Hoffnung und irgendwann gibt man auf, so sehr, dass das Vertrauen schwindet und man sich in einer vollkommenen leere wiederfindet.
»Ich vermisse Dich, obwohl du mir so nahe warst.«
 

Ran Mori blickte in die dunklen Wolken über sich. Der starke Regen ebnete von oben nach unten leise hinab, erfüllte alle Trockenheit mit neuem Leben und fand sich überall in der Landschaft wieder. Kein Sonnenstrahl würde hier sein Licht erblicken können und so fühlte sich ihr Herz an: Hoffnungslos in Einsamkeit verstrickt. Ihr Aufenthalt in den Vereinigten Staaten war nun länger als geplant, ihre internationale Karate-Meisterschaft der Frauen schon längst vergangen und doch, das wusste sie, wollte sie noch nicht zurück nach Hause. Sie vermisste all ihre Freunde, ihre Familie, auch ihre Liebe. Shinichi, dachte sie leise und weinte stumm vor sich hin. Sie war alleine in der Stadt unterwegs, unauffällig, als würde sie längst hier dazugehören. Ihre beste Freundin Sonoko war im Hotel geblieben und telefonierte sicherlich schon mehrere Stunden mit ihrem Verlobten. Ran lächelte traurig und schmiegte ihren dunklen Mantel enger an sich. Morgen würde sie wieder abreisen und wartete mit angespanntem Herzen, wie es nun weiter gehen sollte. Was hatte sie erwartet?
 

Sie war froh, das er bei ihr war, doch die Umstände waren schwierig, zu sehr verworren in den dunklen Abgründen verborgener Geheimnissen. Er vertraute ihr zu wenig, das setzte ihr schlimmer zu, als ihr lieb war. Einige Außenstehende wusste um seine Identität, um seinen Fall und seiner Problematiken, doch sie wurde ausgeschlossen und das verletzte Ran ungemein. Er wollte sie nur schützen, das sicherte Shinichi ihr immer wieder zu, jedes Mal, wenn sie miteinander telefoniert hatten, trotzdem war es nie genug für sie. So viele Fragen blieben unbeantwortet, so viele Momente vergessen und das Gefühl des Ertrinkens blieb des Weiteren bestehen. Shinichi Kudo in einem Körper eines Kindes, Opfer einer Organisation, versucht noch immer seinen Fall zu lösen und wohnte bei ihnen zu Hause. Die Brünette lächelte schwach. Sie wusste nur per Zufall, wie es um ihn stand, anhand eines Tagebucheintrages von Professor Agasa, aber vielleicht war es auch Schicksal. Niemand wusste, das sie in das Geheimnis nun eingeweiht war und so sollte es vorerst bleiben, entschied Ran Mori leise, feststellend, das sie seine Spielregeln befolgen würde. Sie wollte die Wahrheit von Shinichi hören, die ganze Wahrheit und für ihn da sein, ihn in jeder erdenklichen Form nur unterstützen. Die Wahrheit blieb noch immer verborgen hinter all den Illusionen versteckt, hindurch vieler Geheimnisse. Die Wahrheit sollte niemals ans Licht kommen, verirrt durch Veränderungen jeden seiner Fälle und Fassaden des doppelten Spiels seinerseits. Jeder Mord und jedes Verbrechen forderten seinen Preis, auch die eines Detektivs. Doch wollte sie ihn nicht aufgeben und für ihn da sein. Es war alles nur eine Frage der Zeit, das spürte Ran intensiv, denn, wenn sie ehrlich zu sich selbst war, wusste sie schon länger und des Öfteren, wer wirklich Conan Edogawa eigentlich war. Was sollte sie tun?
 

»Ich vermisse Dich, obwohl du mir so nahe bist.«
 

Eiskalter Regen fiel noch immer vom Himmel hinab, wurde zunehmend stärker und der Abendhimmel färbte sich langsam rot, begrüßte die Nacht bald vollkommen. Das klingelnde Telefon in ihrer Manteltasche wurde einfach weiterhin ignoriert. Shinichi. Sie wollte jetzt nicht mit ihm sprechen, auch sonst niemanden. Die Brünette schlich leise den belichteten Asphalt entlang zurück in ihr Hotel und hoffte, das es bald besser werden würde. Sie fror mittlerweile und wollte nur noch nach Hause. Stillstand ist der tot, das wusste sie und wollte es niemals so weit kommen lassen, doch der dumpfe Schmerz ließ nicht von ihr herab. Sie musste ihm Vertrauen und beschützen.
 

»Ich vermisse Dich, obwohl du jetzt nicht bei mir sein kannst.«
 

Kapitulieren werde ich nie, dachte Ran Mori und stieg schweigend in den Aufzug, als sie im Hotel angekommen war, Richtung des Doppelzimmers mit ihrer besten Freundin. Vor der Tür angekommen hörte sie Sonoko schon aufgeregt und schwärmend mit ihrem Verlobten Makoto am Telefon reden. Sie musste lächeln. Liebe konnte so schön sein, doch sie würde vorerst mit dem heimlichen Wissen vorlieb nehmen, das ihre Kindergartenliebe sie schützte und sein Geheimnis bewahren musste. Eine heimliche Liebe … . Die Brünette wischte ihre Tränen hinfort, somit auch ihre Ängste, zumindest vorerst. Sie wollte stark sein, mutig genug, um ihn auch beschützen zu können. »Deinen Namen trägt mein Herz, solange ich auf dich warte«, flüsterte Ran zu sich und betrat schließlich das Zimmer lächelnd, mit der inständigen Hoffnung, ihr Vertrauen zu ihm niemals verlieren zu müssen, auch nicht die damit verbundene Liebe.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2015-04-06T20:34:02+00:00 06.04.2015 22:34
Ich will auch mehr. Das kann es doch nicht gewesen sein oder? Ich meine Hallo. Wo ist Liebe :DDDD more more, baby XD
Von:  Zimtphilosophie
2015-02-21T18:46:31+00:00 21.02.2015 19:46
Hallo auch!~
Ich bin wirklich sehr angetan von deinem Schreibstil, er ist so expressiv aber auch so wunderbar flüssig. High-End emotional, mitunter ziemlich traurig angehaucht, aber wer ein Verfechter fürs Melancholische ist kann sich hier praktisch drin sühlen. Dennoch find ich das deine Porträtierung des ganzen wirklich sehr IC ist. Oft vermisse ich diese gewisse Note des Ganzen, aber hier fügt sich das Ganze einfach superb.
Wenn du die Zeit und Muße erübrigen kannst, würde auch ich mich über ein kleines Feedback zu meinem neusten Projekt zu Detektiv Conan mit dem Titel 'Delenda Est' freuen!

Liebste Grüße,
Zimtphilosophie!
Von:  Yinyin24
2015-01-03T07:18:37+00:00 03.01.2015 08:18
Eine sehr traurige FF die ich selten lese. Ran tut mir schon etwas leid was mit ihrer Liebe zu Shinichi angeht. Ich hoffe, daß der Tag kommt wo er ihr sagen wird was rt für Ran empfindet. =)
Von:  mokachan
2015-01-01T18:57:40+00:00 01.01.2015 19:57
Bitte bitte schreib weiter! Ich will unbedingt wissen wie es weitergeht:)


Zurück