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Distant Field

ShinichixRan • ShinRan • AU
von

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Out of the blue you caught my heart

Ran Mouri war 17 Jahre alt, lebte mit ihrem Vater alleine und versuchte alles, um ihre Eltern wieder miteinander zu verkuppeln. Sie war eine Klasse unter ihm und spielte mit Leidenschaft gerne Gitarre. Darauf hatte Shinichi nur lächeln können, das Bild von einer tollpatschig aussehenden Ran, die ungeschickt an den Saiten zupfte und sich mit aufgeblasenen Pausbacken darüber aufregte, wenn es nicht so klappte wie sie wollte, einfach nicht aus dem Kopf kriegend. Es entsprach wahrscheinlich nicht im Geringsten der Realität, aber als Ran mit funkelnden Augen aufgestanden und ihn entschlossen angesehen hatte, war es einfach in seinem Kopf aufgeploppt. Aber dann musste Shinichi lachen, da Ran erst jetzt bemerkt hatte, dass alle im Café sie anstarrten und sie ihren Kaffee umgeschüttet hatte, als sie hastig versuchte sich hinzusetzen.
 

Ja, da beschloss Shinichi, dass er Ran Mouris Gesellschaft mochte. Sehr sogar.
 

Von da an war es wie ein Ritual für die beiden. Sie würden sich nach der Schule – beziehungsweise nach seinen Clubaktivitäten – einfach zusammen in das nahegelegene Café setzen und über Gott und die Welt reden. Manchmal würde Ran sich über ihre sturen Eltern aufregen, worauf Shinichi und sie einen fiesen Masterplan ausheckten um die beiden wieder zusammenzubringen, dabei kicherten sie wie zwei böse Wissenschaftler die die Weltherrschaft an sich reißen wollten.
 

Manchmal würde Shinichi ihr von seinen Eltern erzählen. Über den weltberühmten Krimiautor und die begehrte Schauspielerin. Über die zwei Erwachsenen, die anscheinend niemals aus der Pubertät herausgewachsen waren und sich noch gerne heute hinterherjagten wie zwei verspielte Katzen und um sich herumtanzten. Wie sie immer um die Welt reisten und ihm peinliche Geschenke oder Postkarte schickten, oder ihn dazu animierten mit ihnen zu kommen. Ran nickte dann nur immer lächelnd, aber die Falten auf ihrer Stirn und der Blick in ihren klaren Augen entging ihm dabei nie. Sie sah irgendwie besorgt aus… fast schon mitleidig. Shinichi gefiel es überhaupt nicht darüber nachzudenken, also tat er es nie und versuchte seine Eltern so gut es ging zu vermeiden.
 

Es hatte lange gedauert, aber eines Tages – Shinichi wusste gar nicht wie viel Zeit vergangen war, Tage Wochen Monate? – hatte er sie sogar dazu bringen können ihm etwas vorzuspielen. Sein Herz hatte ganz komisch geflattert, als sie die Finger angesetzt hatte und begann, sanft über die Seiten zu streichen. Sie hatte sogar gesungen, sanfte, melodische Klänge die seine Ohren umspielten, bis sie immer lauter wurden und ihre roten Wangen zu einem hellen Rosa wechselten. Shinichi kannte das Lied nicht, aber er dachte gar nicht weiter darüber nach. Vielleicht war es die Überraschung, dass Ran so gar nicht spielte wie er gedacht hatte. Vielleicht war er zu geschockt, wie professionell und einfach nur wunderschön Ran klang. Wie ihre Lippen Worte formten und ihre geschlossenen Lieder leicht flatterten, oder ihre schmalen Fingern rhythmisch über die Saiten glitten. Es war ein atemberaubender Anblick, den Shinichi so niemals erwartet hätte.
 

Ran hatte so unsicher gewirkt, als sie ihn wieder mit glühenden Wangen angesehen hatte, nervös auf ihrer Unterlippe kaute und alles tat, um Shinichi nicht in die Augen sehen zu müssen.

„Und?“, hatte sie gefragt. „Wie war es? Nicht zu schlecht, hoffe ich…“ Shinichi konnte nicht einmal beschreiben, wie glücklich Ran ausgesehen hatte, als er ihr ohne weitere Worte an die Seite geeilt war und ihr immer wieder versicherte, wie sehr es ihm gefallen hatte – wie wunderschön es einfach nur gewesen war. Peinlich berührt hatte sie weggesehen, aber das kurze Aufflackern von Freude in ihren Augen konnte sie nicht verstecken.
 

~*~
 

Shinichi hatte geahnt, dass es nicht lange dauern würde, bis Ran es herausfand, aber dass ausgerechnet Heiji der Grund dafür war würde Shinichi seinem Freund niemals verzeihen.
 

Irgendwann überraschte es Heiji und Kazuha nicht einmal mehr, wenn Shinichi Ran aus heiterem Himmel irgendwo hin mitnahm; lange schon war es Routine, dass das schüchterne Mädchen mit ihnen zu Mittag aß oder auch sonst bei ihnen war. Sie wurde herzlich von den beiden in die Gruppe aufgenommen, Kazuha glücklich darüber, endlich ein anderes Mädchen als Freundin zu haben, und Heiji deswegen, weil er nun einen weiteren Grund hatte Shinichi aufzuziehen. Bald galten sie unter den beiden nur noch als die Frischvermählten. Da Shinichi aber nicht dumm war, konterte er dann einfach damit, besser Frischvermählte als ein altes, sich andauernd zackendes Ehepärchen zu sein, und dann hielten die beiden auch sofort die Klappen und konzertierten sich mit roten Gesichtern auf ihr Essen. Ran sah ihn dann immer dutzend an, aber auch ihre Mundwinkel zuckten verdächtig und ihre Augen lachten auf, und da sie sowieso nie etwas sagte, machte er einfach weiter und genoss es, wenn es sie im Nachhinein, wenn sie dachte, keiner würde hinsehen, zum Lachen brachte.
 

Es war auch einer dieser Tage, als Heiji Shinichi vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen fragte, wie es Reiko ging. Ran war natürlich sofort verwirrt, und erst als Kazuha sie munter darüber aufklärte, dass sie Reiko Akiba, die berühmte Opernsängerin meinten, verstand auch Ran worum es ging. Einige Sekunden hatte sie mit dem Kopf genickt, die Brauen nachdenklich nach unten gezogen, bis sie auf einmal mit großen Augen aufgesprungen war, die Hände auf den Tisch knallte und nur laut „DIE Reiko Akiba?!“, rief, was Heiji rücklings aus seinem Sitz befördert. Kazuha streckte ihm nur schadenfroh die Zunge heraus, und Shinichi ignorierte die beiden gekonnt. Er war gerade dabei Ran zu erklären, woher er sie kannte, als Heiji diesen Part gerne für ihn übernahm, dabei fröhlich sein Essen weitermampfte: „Der Idiot hier hat mal Klavierunterricht von ihr bekommen. Eigentlich sollte es auch Gesangsunterricht sein, aber dabei ist er einfach ein hoffnungsloser Fall.“ Oh, und wie er Heijis Grinsen gesehen hatte. Shinichi hätte es ihm gerne aus dem Gesicht geprügelt.
 

Unnötig zu erwähnen, dass Ran daraufhin bestanden hatte mit ihm zu spielen. Und am besten gleich und sofort.
 

~*~
 

Shinichi spielte nicht gerne Klavier. Es war ihm peinlich vor anderen zu spielen, da er fand, dass Musik einfach nicht seine Stärke war. Rätsel und Geheimnisse, ja, Fußball, ja, und alles andere was Schule betraf – ja. Aber alles rund um Musik war für ihn einfach zu hoch. (So meinte zumindest er) Das Einzige, was ihn wirklich mit Musik verband, war das absolute Gehör, wie er und Reiko während einer verhängnisvollen Unterrichtsstunde einmal festgestellt hatten, aber das alleine machte keinen Musiker.
 

Trotzdem legte Shinichi die Finger auf die Tasten, atmete tief durch und legte einfach los. Hitze kraxelte ihm den Nacken empor und er war wirklich froh, dass er Ran den Rücken zugedreht hatte.

Seine Finger glitten wie Automatisch über die schwarz-weißen Tasten, als die ihm nur allzu bekannten Töne langsam den Musikraum füllten. Wenn Shinichi ehrlich war, dann hatte er bis heute nicht einmal gewusst, dass sie in der Schule ein Klavier hatten. Aber jetzt wo er so hinhörte, versuchte sich nur auf die Töne und Klänge des Instruments zu konzentrieren und Rans Blicke zu ignorieren, fiel ihm auf, dass der Flügel wieder einmal gestimmt gehörte. Alles klang ein wenig asynchron, aber nicht unbedingt schlecht.
 

Der letzte Akkord, tief und stimmig. Shinichi ließ die Finger länger auf den Tasten als es eigentlich nötig wäre, um sich wieder zu beruhigen. Er hatte wirklich fast vergessen, dass Ran noch da war, aber eben nur fast. Also schluckte er die Nervosität runter, wischte sich die schweißnassen Hände an der Hose ab und drehte sich zu Ran um. Er wusste nicht was er erwartet hatte, vielleicht, dass sie ihn korrigierte was er falsch gemacht hatte, oder dass sie sagte, dass er doch eh ganz gut wäre und er sich nicht schlechter machen sollte als er in Wirklichkeit war, aber was ihm dann entgegensprang, das hatte er nun wirklich nicht erwartet.
 

Ran sah ihm direkt in die Augen. Sie blinzelte immer wieder, und erst wollte Shinichi nicht verstehen, warum, bis ihm auffiel, dass ihre Augen verdächtig glänzten. Er wollte sich schon entschuldigen, als er Rans Lächeln sah. Kein Grinsen, kein schüchternes Mundwinkel-nach-oben-ziehen– ein pures, ehrliches Lächeln von Herzen. Ihre Lippen bewegten sich leicht, formten Worte.
 

Wunderschön. Himmlisch. Großartig.
 

Und in diesem Moment stellte Shinichi fest, dass er sich nur vielleicht in dieses engelsgleiche Mädchen verliebt hatte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja… der Schreibstil ist anders als beim ersten Kapitel, ich weiß, aber ich musste das Kapitel einfach so haben. Wenn ich für all das was da passiert ist immer ein Kapitel geschrieben hätte, wäre es langweilig gewesen. Und es hätte sich nur unnötig in die Länge gezogen. Und wenn ich ehrlich bin, bin ich sogar ganz stolz auf mich wie ich es hingekriegt habe *sich selbst auf Schulter klopft* Hoffentlich gefällt es auch euch und es war nicht allzu langweilig zum Lesen :) Aber fürs nächste Kapitel werde ich mich mehr an Action, also an Dialogen versuchen. Hier waren vielleicht gerade einmal zwei, drei gesprochene Sätze drinnen, bei fast 1500 Wörtern schon echt wenig xD

Eure Ameline ☘ (a.k.a Clover) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Minatoast
2015-02-03T18:48:04+00:00 03.02.2015 19:48
Ein sehr schönes kapitel, die zwei sind einfach nur süß :) ich mag deinen schreibstil mach weiter so
freu mich auf das nächste Kapitel
Antwort von:  Kitsunebii
03.02.2015 23:24
Und wie <3 Obwohl ich hoffe, dass sie trotz des AUs halbwegs In Character sind :)

Bis zum nächsten Kapitel,
Kitsu~


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