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Distant Field

ShinichixRan • ShinRan • AU
von

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And when it's over, you can call it Love

Das Bild verschwamm vor seinen Augen als er blinzelte. Unter seiner Hand spürte er Wärme, schloss die Augen. Bloß nicht aufmachen, einfach nicht aufmachen. Die Augen geschlossen halten, sich eine Illusion vorstellen und nie wieder hinsehen. Einfach nur fühlen, nicht denken.

Fast bildete er sich ein, die Wärme ihrer Haut zu spüren. Wenn er sanft über ihre Wange strich und sie ihn schüchtern anlächelte, mit diesem Lächeln, welches er so sehr liebte und nur ihm gehören sollte. Weiter über ihre vollen Lippen, die so unbeschreiblich süß schmeckten, zu ihrer kleinen Stupsnase.
 

Einmal, er wollte sie nur noch einmal spüren, nur noch einmal über ihre weichen Haare streichen, nur noch einmal ihre Stimme hören, wie sie seinen Namen rief. Einmal, nicht mehr.

Ihre Stimme klang zwar in seinen Ohren, führte dort und hallte wie ein Echo wieder, aber es war nicht Dasselbe. Am liebsten hätte er sich die Ohren zugehalten, nur um nicht mehr diese Emotionslosigkeit wahrzunehmen, konnte sich aber andererseits nicht bewegen und wollte ihren Klang nicht mehr missen.
 

Schwerfällig öffnete er seine Augen, der Bildschirm flimmerte leicht vor seinen Augen. Sie war einfach wunderschön. Der kleine Schmollmund, dem er immer sofort verfallen war, die Knie eng an den Körper angezogen und die Haare zu zwei niedlichen Zöpfen zusammengebunden. Allein der Gedanke, dass sie es nicht allein für ihn tat, zerriss ihm das Herz. Aber was bildete er sich auch ein? Sie war ein Star – ihr gehörte nun die ganze Welt. Aber dennoch... Er hätte sie halten sollen, nicht gehen lassen dürfen. Er war dumm gewesen, so unendlich dumm. Wie konnte er bloß denken, er könnte ohne sie weiterleben? Dumm, dumm dumm dumm. Einfach nur so unendlich dumm. Niemals könnte er ohne sie leben. Nicht in Trillionen Jahren . Aber er wollte es ihr gönnen, sie hatte es verdient. Die Aufmerksamkeit, den Ruhm, den Jubel. Das alles und noch mehr hatte sie verdient. Trotzdem konnte er nicht anders, als egoistisch zu denken. Er wollte sie wieder haben. Sie sollte wieder Sein sein. Ganz allein sein.

Your eyes are like the night sky

„Mach's gut Heiji. Und komm nicht zu spät, du weißt ja was Kazhua sonst mit dir anstellt!“ Lachend klopfte Shinichi seinem Freund auf die Schulter, fing sich aber nur ein Grummeln von diesem ein. „Was hat diese Frau bloß? Scheucht mich schon herum als wären wir ein altes Ehepaar.“

„Also...“

„Sag jetzt bloß nichts Falsches!“, blitzte Heiji Shinichi wütend an, der abwehrend die Hände hob. „Ist ja schon gut. Aber jetzt beeil dich lieber!“, machte Shinichi Heiji aufmerksam und deutete vielsagend auf seine Uhr. Hecktisch schnappte Heiji sich seine Sporttasche und hastete so schnell davon, als wäre der Teufel selbst hinter ihm her.
 

„Ein wahrer Mann eben.“, murmelte Shinichi trocken, konnte sich ein Grinsen aber nicht verkneifen.

Seine Lungen brannten noch von dem Training, aber es tat gut, nach einer guten Runde Fußball ein Buch zu lesen. Zwar waren die schweißnassen Haare und die Sportsachen, die wie eine zweite Haut an ihm klebten, unangenehm, aber trotzdem konnte er nicht anders als sich noch eine Weile hinzusetzen und zu lesen. Heijis Gebrabbel nahm er dabei immer nur nebenbei wahr, aber da es seinem Freund nichts auszumachen schien sollte es nicht an ihm liegen.
 

Es kam auch nicht selten vor, dass er in seiner Lesezeit abwesend auf und ab ging. Eigentlich passierte dabei auch nie etwas. Eigentlich.
 

„Autsch!“ Shinichi hätte klar sein müssen, dass es früher oder später ins Augen gehen würde. Wortwörtlich.

Sich sein demoliertes Augen reibend stieg er wieder auf und nahm nur vage den braunen Haarschopf wahr, der sich auf dem Boden verteilt hatte. Zumindest bis besagter brauner Haarschopf ein klägliches Krächzen von sich gab und versuchte sich aufzurichten.

„Oh, tut mir Leid!“ Schnell reichte Shinichi derjenigen eine Hand, bis er bemerkte, dass die andere ihm gar nicht zuhörte, sondern blindlings mit den Händen über den Boden tastete.

„M-meine Brille…“

Schnell kniete sich Shinichi ebenfalls hin und reichte dem Mädchen die schwarze Brille, an der sie die ganze Zeit vorbeitastete. Brillenträger zu sein musste echt nerven.

„Hier.“, sagte er nur und drückte ihr die Brille in die Hand, die sie mit einem schüchternen „Danke“ annahm und sich aufsetze. Lächelnd sah sie Shinichi an, bis sie plötzlich stockte.

„S-Shinichi Kudo?!“, fiepste sie erschrocken und stand schnell auf, um ein paar Schritte zurückzuweichen. Das verwirrte Shinichi nur, der es ihr schnell nachtat und sich aufrichtete.
 

„Ja, und du bist…?“

Hastig verbeugte sich das Mädchen, kippte aber in dem Vorhaben fast vornüber, sodass Shinichi sie auffangen musste. Das Mädchen sah es zwar nicht, aber das brachte Shinichi zum Lächeln. Süß, also gab es solche schüchternen Schulmädchen immer noch. Shinichi hatte schon die Hoffnung aufgegeben.

„I-Ich bin Ran M-Mouri“, kam es stotternd von ihr. Als sie sich langsam wieder aufrichtete sprangen Shinichi sofort ihre knallroten Wangen ins Gesicht. Einige lose Haarsträhnen tanzten Ran irrwitzig über den Augen, und Shinichi musste den Drang unterdrücken, sie ihr aus dem Gesicht zu streichen.

Verwirrt blinzelte Shinichi einige Sekunden. Komisch, woher war denn der Gedanke gekommen?

„Entschuldigung, aber, könntest du mit meinen Arm loslassen?“, murmelte Ran leise. Erst als sie einige Mal ihren Arm schüttelte fiel auch Shinichi auf, dass er sie immer noch festhielt. Rasch ließ er ihren Arm los und trat einige Schritte zurück. Sein Gesicht war jetzt sicherlich genauso rot wir ihres. Peinlich.
 

„A-Ah, tut mir Leid!“ Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. Ran lächelte nur und schüttelte den Kopf, wie um zu sagen, dass es schon okay wäre. In diesem Moment fielen ihm erst ihre Augen auf. Es musste an der Brille liegen, sie versteckte ihre Augen, aber wenn man genau hinsah, bemerkte man, dass ihre Augen richtig schön waren. Ein schönes Lapislazuliblau mit dunkleren Sprenkeln und einem hellgrauen Ring um die Iris. Ihre Augen erinnerten Shinichi irgendwie an den Nachthimmel.
 

Das Klingeln der Schulglocke riss Shinichi aus seiner Träumerei. Er warf einen hastigen Blick auf seine Armbanduhr. „Ah, verdammt!“, rief er und schnappte sich seinen Rucksack.

„Tut mir Leid, aber ich muss gehen! War schön dich kennengelernt zu haben, Mouri-chan!“, rief er an Ran gewandt, eher auf den Hacken kehrt machte.
 

Das Mädchen sah ihm nur mit roten Wangen nach. Das Buch, das die ganze Zeit vergessen auf dem Boden gelegen hatte, war jetzt in ihren Händen. Mit einer Hand strich sie über den Einband.
 

„Shinichi Kudo…“
 

~
 

Lachend hielt sich Shinichi den Bauch, während er den mörderischen Blick, den Heiji ihm schickte, gekonnt ignorierte. „Ha ha, du, mein Freund – ha ha – bist ein Genie! Das Genie der Trottel!“, brachte er japsend hervor. Heiji grummelte nur weiter beleidigt vor sich her und ging einfach an Shinichi vorbei, der sich inzwischen über den Boden kugelte.

Sich langsam beruhigend stand Shinichi wieder auf und sprintete seinem Freund nach. „Hey, jetzt sei doch nicht gleich beleidigt, mein geliebter verbrannter Schokomuffin!“, sagte Shinichi und stieß Heiji spielerisch einen Arm in die Seite. Der alte Brummbär grummelte aber nur weiter vor sich her und hielt an seinem Plan fest, Shinichi zu ignorieren und einfach weiterzugehen.

„Jetzt kommt schon, du alter Spielverderber. Du bist doch selbst Schuld wenn du sie einfach küsst!“, rief er Heiji noch nach, der anscheinend einen Schritt zugelegt hatte. Aww, sah er da etwa rote Ohren? Nein, wie niedlich, das musste er gleich Ehefrauchen erzählen!
 

Zu sich selbst kichernd ging Shinichi Heiji langsam nach. Der alte Brummbär würde sich schon wieder einkriegen. Aber was erwartete er auch? Wenn er Kazuha küsste und ihr erst sagte, sie würde hübsch aussehen, dann aber doch den Schwanz einkniff und er sagte, sie würde echt scheiße aussehen?
 

Allein wenn Shinichi an Kazuhas Gesicht dachte bekam er schon wieder einen Lachkrampf. Grinsend schüttelte er seinen Kopf. So ein Idiot!
 

„Kudo-san?“ Sinichi drehte sich nach links und sah genau wie gestern auf einen braunen Haarschopf herab. Das Mädchen hob den Kopf und sofort sprangen ihm wieder die Augen ins Gesicht. Ah, der Nachthimmel

„Du hast dein Buch gestern vergessen“, murmelte Ran schüchtern und reichte ihm mit einem kleinen Lächeln besagtes Buch. Verwirrt blinzelte Shinichi einige Sekunden, ehe es klick machte und er sich das Buch schnell schnappte.

Sofort fing er an zu strahlen. „Oh, vielen Dank! Um ehrlich zu sein hab ich gar nicht bemerkt, dass es mir fehlt. Danke dass du es mir zurückgebracht hast!“ Grinsend sah er von Ran auf das Buch. Also wirklich, dass er sein Lieblingsbuch vergessen könnte. Innerlich schlug sich Shinichi selbst auf den Kopf. Das war ihm bis jetzt auch noch nicht passiert.
 

Ran winkte nur lächelnd ab und verbeugte sich wieder. „Ach, kein Problem. Das hab ich gerne gemacht. Ich werde dann auch wieder gehen und dich in Ruhe lassen. Mach's gut, Kudo-san.“
 

Shinichi konnte sich nicht erklären, warum er es getan hatte, aber er hatte es getan. Und jetzt lagen Rans Augen verwirrt auf ihm und huschten zwischen seinem Gesicht und seiner Hand, die sich stur um ihr Handgelenk gelegt hatte, hin und her. Schnell ließ er sie wieder los und kratzte sich am Hinterkopf. Er musste inzwischen wieder knallrot angelaufen sein. „A-Also, n-naja, ich dachte mir, dass wir vielleicht mal zusammen einen Kaffee trinken könnten. Ah – ich würde dich natürlich auch einladen, so als Dank dafür, dass du mir das Buch gebracht hast!“, fügte er schnell noch hinzu, als das Mädchen drohte wieder in Flammen aufzugehen. Ran sah so aus, als würde sie ablehnen wollen, aber da sagte er schon: „Es würde mich wirklich freuen.“ Und er schenkte ihr sein berühmtes Lächeln, das jedes Mädchen im Umkreis von 10 Meilen umkippen ließ. Zumindest beschwerte sich Heiji andauernd darüber.
 

Er sah wie Rans Hand nervös zitterte und wie sie unsicher zur Seite sah, aber – sehr zu seinem Glück – letztendlich doch nickte und sich an einem unsicheren Lächeln versuchte. Es sah zwar komisch aus, wie ein Mundwinkel nach unten hing und sie den anderen versucht nach oben zog, aber Shinichi fand es süß.
 

Und ihre Augen schienen nur einen Moment gestrahlt zu haben.

Out of the blue you caught my heart

Ran Mouri war 17 Jahre alt, lebte mit ihrem Vater alleine und versuchte alles, um ihre Eltern wieder miteinander zu verkuppeln. Sie war eine Klasse unter ihm und spielte mit Leidenschaft gerne Gitarre. Darauf hatte Shinichi nur lächeln können, das Bild von einer tollpatschig aussehenden Ran, die ungeschickt an den Saiten zupfte und sich mit aufgeblasenen Pausbacken darüber aufregte, wenn es nicht so klappte wie sie wollte, einfach nicht aus dem Kopf kriegend. Es entsprach wahrscheinlich nicht im Geringsten der Realität, aber als Ran mit funkelnden Augen aufgestanden und ihn entschlossen angesehen hatte, war es einfach in seinem Kopf aufgeploppt. Aber dann musste Shinichi lachen, da Ran erst jetzt bemerkt hatte, dass alle im Café sie anstarrten und sie ihren Kaffee umgeschüttet hatte, als sie hastig versuchte sich hinzusetzen.
 

Ja, da beschloss Shinichi, dass er Ran Mouris Gesellschaft mochte. Sehr sogar.
 

Von da an war es wie ein Ritual für die beiden. Sie würden sich nach der Schule – beziehungsweise nach seinen Clubaktivitäten – einfach zusammen in das nahegelegene Café setzen und über Gott und die Welt reden. Manchmal würde Ran sich über ihre sturen Eltern aufregen, worauf Shinichi und sie einen fiesen Masterplan ausheckten um die beiden wieder zusammenzubringen, dabei kicherten sie wie zwei böse Wissenschaftler die die Weltherrschaft an sich reißen wollten.
 

Manchmal würde Shinichi ihr von seinen Eltern erzählen. Über den weltberühmten Krimiautor und die begehrte Schauspielerin. Über die zwei Erwachsenen, die anscheinend niemals aus der Pubertät herausgewachsen waren und sich noch gerne heute hinterherjagten wie zwei verspielte Katzen und um sich herumtanzten. Wie sie immer um die Welt reisten und ihm peinliche Geschenke oder Postkarte schickten, oder ihn dazu animierten mit ihnen zu kommen. Ran nickte dann nur immer lächelnd, aber die Falten auf ihrer Stirn und der Blick in ihren klaren Augen entging ihm dabei nie. Sie sah irgendwie besorgt aus… fast schon mitleidig. Shinichi gefiel es überhaupt nicht darüber nachzudenken, also tat er es nie und versuchte seine Eltern so gut es ging zu vermeiden.
 

Es hatte lange gedauert, aber eines Tages – Shinichi wusste gar nicht wie viel Zeit vergangen war, Tage Wochen Monate? – hatte er sie sogar dazu bringen können ihm etwas vorzuspielen. Sein Herz hatte ganz komisch geflattert, als sie die Finger angesetzt hatte und begann, sanft über die Seiten zu streichen. Sie hatte sogar gesungen, sanfte, melodische Klänge die seine Ohren umspielten, bis sie immer lauter wurden und ihre roten Wangen zu einem hellen Rosa wechselten. Shinichi kannte das Lied nicht, aber er dachte gar nicht weiter darüber nach. Vielleicht war es die Überraschung, dass Ran so gar nicht spielte wie er gedacht hatte. Vielleicht war er zu geschockt, wie professionell und einfach nur wunderschön Ran klang. Wie ihre Lippen Worte formten und ihre geschlossenen Lieder leicht flatterten, oder ihre schmalen Fingern rhythmisch über die Saiten glitten. Es war ein atemberaubender Anblick, den Shinichi so niemals erwartet hätte.
 

Ran hatte so unsicher gewirkt, als sie ihn wieder mit glühenden Wangen angesehen hatte, nervös auf ihrer Unterlippe kaute und alles tat, um Shinichi nicht in die Augen sehen zu müssen.

„Und?“, hatte sie gefragt. „Wie war es? Nicht zu schlecht, hoffe ich…“ Shinichi konnte nicht einmal beschreiben, wie glücklich Ran ausgesehen hatte, als er ihr ohne weitere Worte an die Seite geeilt war und ihr immer wieder versicherte, wie sehr es ihm gefallen hatte – wie wunderschön es einfach nur gewesen war. Peinlich berührt hatte sie weggesehen, aber das kurze Aufflackern von Freude in ihren Augen konnte sie nicht verstecken.
 

~*~
 

Shinichi hatte geahnt, dass es nicht lange dauern würde, bis Ran es herausfand, aber dass ausgerechnet Heiji der Grund dafür war würde Shinichi seinem Freund niemals verzeihen.
 

Irgendwann überraschte es Heiji und Kazuha nicht einmal mehr, wenn Shinichi Ran aus heiterem Himmel irgendwo hin mitnahm; lange schon war es Routine, dass das schüchterne Mädchen mit ihnen zu Mittag aß oder auch sonst bei ihnen war. Sie wurde herzlich von den beiden in die Gruppe aufgenommen, Kazuha glücklich darüber, endlich ein anderes Mädchen als Freundin zu haben, und Heiji deswegen, weil er nun einen weiteren Grund hatte Shinichi aufzuziehen. Bald galten sie unter den beiden nur noch als die Frischvermählten. Da Shinichi aber nicht dumm war, konterte er dann einfach damit, besser Frischvermählte als ein altes, sich andauernd zackendes Ehepärchen zu sein, und dann hielten die beiden auch sofort die Klappen und konzertierten sich mit roten Gesichtern auf ihr Essen. Ran sah ihn dann immer dutzend an, aber auch ihre Mundwinkel zuckten verdächtig und ihre Augen lachten auf, und da sie sowieso nie etwas sagte, machte er einfach weiter und genoss es, wenn es sie im Nachhinein, wenn sie dachte, keiner würde hinsehen, zum Lachen brachte.
 

Es war auch einer dieser Tage, als Heiji Shinichi vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen fragte, wie es Reiko ging. Ran war natürlich sofort verwirrt, und erst als Kazuha sie munter darüber aufklärte, dass sie Reiko Akiba, die berühmte Opernsängerin meinten, verstand auch Ran worum es ging. Einige Sekunden hatte sie mit dem Kopf genickt, die Brauen nachdenklich nach unten gezogen, bis sie auf einmal mit großen Augen aufgesprungen war, die Hände auf den Tisch knallte und nur laut „DIE Reiko Akiba?!“, rief, was Heiji rücklings aus seinem Sitz befördert. Kazuha streckte ihm nur schadenfroh die Zunge heraus, und Shinichi ignorierte die beiden gekonnt. Er war gerade dabei Ran zu erklären, woher er sie kannte, als Heiji diesen Part gerne für ihn übernahm, dabei fröhlich sein Essen weitermampfte: „Der Idiot hier hat mal Klavierunterricht von ihr bekommen. Eigentlich sollte es auch Gesangsunterricht sein, aber dabei ist er einfach ein hoffnungsloser Fall.“ Oh, und wie er Heijis Grinsen gesehen hatte. Shinichi hätte es ihm gerne aus dem Gesicht geprügelt.
 

Unnötig zu erwähnen, dass Ran daraufhin bestanden hatte mit ihm zu spielen. Und am besten gleich und sofort.
 

~*~
 

Shinichi spielte nicht gerne Klavier. Es war ihm peinlich vor anderen zu spielen, da er fand, dass Musik einfach nicht seine Stärke war. Rätsel und Geheimnisse, ja, Fußball, ja, und alles andere was Schule betraf – ja. Aber alles rund um Musik war für ihn einfach zu hoch. (So meinte zumindest er) Das Einzige, was ihn wirklich mit Musik verband, war das absolute Gehör, wie er und Reiko während einer verhängnisvollen Unterrichtsstunde einmal festgestellt hatten, aber das alleine machte keinen Musiker.
 

Trotzdem legte Shinichi die Finger auf die Tasten, atmete tief durch und legte einfach los. Hitze kraxelte ihm den Nacken empor und er war wirklich froh, dass er Ran den Rücken zugedreht hatte.

Seine Finger glitten wie Automatisch über die schwarz-weißen Tasten, als die ihm nur allzu bekannten Töne langsam den Musikraum füllten. Wenn Shinichi ehrlich war, dann hatte er bis heute nicht einmal gewusst, dass sie in der Schule ein Klavier hatten. Aber jetzt wo er so hinhörte, versuchte sich nur auf die Töne und Klänge des Instruments zu konzentrieren und Rans Blicke zu ignorieren, fiel ihm auf, dass der Flügel wieder einmal gestimmt gehörte. Alles klang ein wenig asynchron, aber nicht unbedingt schlecht.
 

Der letzte Akkord, tief und stimmig. Shinichi ließ die Finger länger auf den Tasten als es eigentlich nötig wäre, um sich wieder zu beruhigen. Er hatte wirklich fast vergessen, dass Ran noch da war, aber eben nur fast. Also schluckte er die Nervosität runter, wischte sich die schweißnassen Hände an der Hose ab und drehte sich zu Ran um. Er wusste nicht was er erwartet hatte, vielleicht, dass sie ihn korrigierte was er falsch gemacht hatte, oder dass sie sagte, dass er doch eh ganz gut wäre und er sich nicht schlechter machen sollte als er in Wirklichkeit war, aber was ihm dann entgegensprang, das hatte er nun wirklich nicht erwartet.
 

Ran sah ihm direkt in die Augen. Sie blinzelte immer wieder, und erst wollte Shinichi nicht verstehen, warum, bis ihm auffiel, dass ihre Augen verdächtig glänzten. Er wollte sich schon entschuldigen, als er Rans Lächeln sah. Kein Grinsen, kein schüchternes Mundwinkel-nach-oben-ziehen– ein pures, ehrliches Lächeln von Herzen. Ihre Lippen bewegten sich leicht, formten Worte.
 

Wunderschön. Himmlisch. Großartig.
 

Und in diesem Moment stellte Shinichi fest, dass er sich nur vielleicht in dieses engelsgleiche Mädchen verliebt hatte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Der Prolog lässt euch wahrscheinlich noch mit vielen Fragezeichen zurück, aber hoffentlich hat er Interessen geweckt. Das 1. Kapitel könnte aber noch dauern, da ab morgen wieder Schule beginnt D: Buhu, die Ferien waren zu kurz…

Bis zum nächsten Kapitel! :D

Eure Clover ☘ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Eine kleine Frage: Wollt ihr dass die FF eher aus Shinichi Sicht geschrieben ist, oder wollt ihr auch Kapitel/Szenen aus Rans Sicht?
Und noch eine kleine Frage: Wollt ihr liebe lange Kapitel (über 2000 Wörter) aber dafür längere Wartezeit zwischen den Kapiteln, oder kürzere Wartezeit aber dafür kürzere Kapitel (so wir dieses ungefähr)?

Im Übrigen möchte ich den Favoern und natürlich auch allen anderen die die FF lesen und verfolgen danken. Ihr seid die Besten! :D

Eure Clover ☘ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja… der Schreibstil ist anders als beim ersten Kapitel, ich weiß, aber ich musste das Kapitel einfach so haben. Wenn ich für all das was da passiert ist immer ein Kapitel geschrieben hätte, wäre es langweilig gewesen. Und es hätte sich nur unnötig in die Länge gezogen. Und wenn ich ehrlich bin, bin ich sogar ganz stolz auf mich wie ich es hingekriegt habe *sich selbst auf Schulter klopft* Hoffentlich gefällt es auch euch und es war nicht allzu langweilig zum Lesen :) Aber fürs nächste Kapitel werde ich mich mehr an Action, also an Dialogen versuchen. Hier waren vielleicht gerade einmal zwei, drei gesprochene Sätze drinnen, bei fast 1500 Wörtern schon echt wenig xD

Eure Ameline ☘ (a.k.a Clover) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Songohangirl1990
2017-08-20T18:16:52+00:00 20.08.2017 20:16
voll süß die beiden ich liebe die paare 😍
Von:  Minatoast
2015-02-03T18:48:04+00:00 03.02.2015 19:48
Ein sehr schönes kapitel, die zwei sind einfach nur süß :) ich mag deinen schreibstil mach weiter so
freu mich auf das nächste Kapitel
Antwort von:  Kitsunebii
03.02.2015 23:24
Und wie <3 Obwohl ich hoffe, dass sie trotz des AUs halbwegs In Character sind :)

Bis zum nächsten Kapitel,
Kitsu~
Von:  Yinyin24
2015-01-28T06:04:04+00:00 28.01.2015 07:04
Guten Morgen Clover, sorry
Antwort von:  Kitsunebii
01.02.2015 18:19
Dir auch einen guten Morgen Yiniyin (oder bei mir eher einen guten Abend xD), aber warum entschuldigst du dich? o.o Kann doch schon mal passieren, dass man ein Hallo/Hallöle~/was-auch-immer vergisst ^^ Dafür musst du dich wirklich nicht entschuldigen :)
Antwort von:  Yinyin24
03.02.2015 19:57
Nun ja, es liegt an meine Tastatur aus mein Handy es hat Dauer hänger und es nervt mich wenn ich etwas schreibe, daß es nach langer Zeit verschwindet und später wieder auftaucht. :( wollte dir ein kompletten kommi schreiben.
Antwort von:  Kitsunebii
03.02.2015 23:25
Ach so, das ist ja blöd ;o Deswegen hasse ich es auch mit dem Handy Kommis zu schreiben und greife lieber zum Laptop <.< Aber es macht wirklich nichts ^^

Liebe Grüße,
Kitsu~
Von:  Yinyin24
2015-01-28T05:45:53+00:00 28.01.2015 06:45
Sehr süß die Geschichte Ran mit Brille war ne gute idee. Hätte ich nie gedacht, daß sie damit gut bei Shinichi ankommt. Warum eigentlich nicht? *grins* Es freut mich, wie er Ran süß findet. Ich trage selbst ne brille... dachte es wäre furchtbar aber nach ne Zeit ist es gar nicht mal so übel. :) Du hast daraus eine romantische FF gemacht. Hab mich gefreut sie zu lesen. Bitte Clover schreib mehr davon. Ich würde sie ALLE lesen. Bin schon lange ein Detective Conan Fan gewesen. ♥ Ich bleibe dir stets treu. Lieben Gruß Yinka :*
Antwort von:  Kitsunebii
01.02.2015 18:19
Oh doch, Shinichi steht total auf Mädchen mit Brillen - zumindest in meinem Canon ;3
Früher hab ich meine Brille auch immer gehasst, aber jetzt trage ich sie total gerne. Vor allem weil sie meine Augenringe versteckt *winkwink*
Wie ich mich kenne wird sie auch noch richtig fluffig werden, obwohl ich das gar nicht beabsichtigt habe x3
Natürlich mach ich weiter, ich freue mich schon auf zukünftige Reviews von dir ;3

Lieben Gruß Ameline (a.k.a Clover)
Von:  Zimtphilosophie
2015-01-25T16:47:21+00:00 25.01.2015 17:47
Hallo auch Kitsunebii!

Ein sehr gelungener Prolog, so furchtbar emotional, verpackt in gekonnten Umschreibungen. Die Idee dahinter find ich auch superb.
Wenn du die nötige Zeit und Muße erübrigen kannst, auch ich wäre einem ganz kurzen Feedback*auf kurzen Kommi schiel* zu meinem Prolog zu meinem neusten Projekt " Delenda Est" nicht abgeneigt!
Vielleicht liest man ja nochmals voneinander. Würde mich zumindest freuen.

Gruß,
Zimtphilosophie!
Antwort von:  Kitsunebii
01.02.2015 18:14
Hallo zurück, Cinnagrimm!

Aww, vielen Dank, es freut mich dass dir schon der Prolog gefallen hat :)
Ich hab mir dein Projekt schon einmal angesehen (aber leider noch nicht geleen, tut mir Leid ._.), aber es macht einen hervorragenden Eindruck auf mich. Warte nur, irgendwann wirst du schon noch ein Review von mir bekommen! :D
Ich würde mich auch sehr freuen.

Ameline


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