Zum Inhalt der Seite

Die Hochzeit meines besten Freundes

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ich kenne Dein Problem!

Mai war ziemlich überrascht, als sie Seto so in Gedanken versunken im Fahrstuhl stehen sah und wagte zu erst nicht ihn anzusprechen, traute sich dann aber doch.
 

„Morgen, Chef.“
 

Seto erschrak und zuckte leicht zusammen.
 

„Verzeihung, ich wollte Dich nicht erschrecken.“, meinte Mai entschuldigend.
 

„Schon gut, ich war nur grade mit meinen Gedanken woanders.“, erwiderte Seto und nuschelte ein leises „Morgen“, bevor er sich seufzend an die Fahrstuhlwand lehnte.
 

„Was ist los mit Dir, Seto?“, fragte Mai besorgt und Seto sah sie verständnislos an.
 

„Warum machen sich eigentlich alle so große Sorgen um mich?“, fragte er leicht gereizt, Mai zuckte daraufhin nur mit den Schultern.
 

„Weil sie Dich kennen? Weil sie die Veränderungen an Dir sehen?“
 

Seto schüttelte den Kopf.
 

„Das verstehe ich nicht.“
 

„Wie solltest Du auch. Dich bedrücken die Sorgen Deiner Mitmenschen nicht sonderlich. Du ziehst es vor, Dich von Allem und Jedem zurückzuziehen, wenn es Dir zu Nahe geht. Und wenn Du selbst Sorgen hast, ziehst Du Dich in Dich selbst zurück und lässt Niemanden an Dich ran.“, sagte Mai und schüttelte besorgt den Kopf.
 

„Dieses Verhalten ist typisch für Dich, aber es wird früher oder später Dein Leben zerstören.“
 

Seto konnte darauf nichts erwidern, er dachte über Mais Worte nach und kam zu dem Schluss, dass sie Recht hatte, verdammt Recht sogar und das konnte Seto einfach nicht akzeptieren.
 

„Was ich tue, oder nicht tue, ist meine persönliche Entscheidung, ich muss damit leben und alle anderen auch.“, sagte er kalt und Mai lachte leise.
 

„Der große Seto Kaiba zeigt niemals Schwäche, selbst wenn er im Unrecht ist. Bewundernswert, aber einfältig und ignorant.“
 

Seto zog kurz seine Augenbrauen hoch und erwiderte spöttisch:
 

„Pass auf was Du sagst, Mai, ich kann Dich aus der Firma schmeißen, immerhin bin ich hier der Chef! Ich kann auch die Hochzeit platzen lassen, immerhin findet die Feier in meiner Villa statt!“
 

Mai nickte leicht.
 

„Ja, das könntest Du durchaus, doch damit würdest Du jemandem bestimmtes sehr wehtun und das wirst Du auf keinen Fall riskieren.“
 

„Und wer soll dieser Jemand sein?“, fragte Seto neugierig.
 

„Du weißt verdammt gut, wen ich meine, immerhin bist Du mittlerweile ein ziemlich wichtiger Teil seiner etwas wilden Träume geworden!“, erwiderte Mai ruhig und gelassen.
 

Seto war zum ersten Mal sprachlos.
 

„Du redest doch nicht etwa von…“, er brach ab und schüttelte den Kopf, Mai vollendete den Satz.
 

„…von Joey! Ganz Recht, von dem rede ich! Er hat letztens bei seinem Orgasmus Deinen Namen gestöhnt, nachdem ich mit ihm den wildesten Sex seit langem hatte. Und der Alptraum, von dem ich Dir erzählt habe, war kein Alptraum, sondern viel mehr ein ziemlich feuchter Traum. Er hat die ganze Zeit von Dir geträumt, das weiß ich genau!“
 

Seto konnte nichts darauf erwidern und wich Mais Blick aus.
 

Mai griff unter Setos Kinn und zwang ihn somit sie anzusehen.
 

„Ich mach Dir keine Vorwürfe, Seto, ich bin sicher, dass Du ihn nicht dazu gezwungen hast, mich zu betrügen. Joey ist mir treu, das weiß ich, aber er liebt Dich! Und ich bin sicher, dass Du ihn genauso liebst!
 

Doch ihr seid einfach nicht bereit, euch selbst diese Gefühle einzugestehen, geschweige denn es dem Anderen zu sagen. Ihr benehmt euch wie kleine Kinder, ihr wollt etwas haben, um jeden Preis und achtet dabei nicht auf die Gefühle Anderer!
 

Du willst, dass er zu Dir kommt und er will genau dasselbe von Dir. Da ich nicht von Dir erwarten kann, dass Du zu ihm gehst, wirst Du ihn dazu bringen müssen, dass er zu Dir kommt. Aber eines sollte Dir klar sein.
 

Wenn Du es nicht schaffst, wird er mich heiraten, egal ob es ihn unglücklich macht, oder nicht. Er wird sich mit seinem Verstand für mich entscheiden und gegen sein Herz. Du hast nicht mehr viel Zeit, Seto.
 

Die Hochzeit ist nächsten Freitag. Willst Du es trotzdem versuchen? Willst Du sein Herz erobern? Schaffst Du das in einer Woche?“
 

Seto schwieg und Mai zog sich wieder zurück, der Fahrstuhl war längst in der obersten Etage angekommen, doch keiner stieg aus. Nach einer Weile fragte Seto:
 

„Wirst Du mir dabei helfen?“
 

Mai nickte leicht.
 

„Sicher werde ich das, auch wenn ich Joey dadurch verlieren könnte, ich helfe Dir. Aber eines ist klar, es wird nicht leicht.“
 

Seto nickte zustimmend.
 

„Ich weiß und nach dem gestrigen Tag wird es wahrscheinlich noch schwerer.“
 

Mai schaute ihn verständnislos an und Seto erzählte ihr die ganze Geschichte, so wie er sie auch schon Mokuba erzählt hatte.
 

Mai lachte leise.
 

„Kein Wunder, dass er die letzten Tage so verwirrt war. Aber ich muss zugeben, Deine kleinen kaibajanischen Spiele haben ihren Reiz und verfehlen ihre Wirkung nicht. Jetzt bin ich mir absolut sicher, dass Du sein Herz gewinnen kannst, auch wenn der Weg zu seinem Herzen ziemlich holprig ist.“
 

Seto lächelte ein wenig.
 

„Du hast Recht und ich danke Dir für Deine Hilfe. Ich verstehe zwar nicht ganz, warum Du mir helfen willst, aber Du hast sicher Deine Gründe.“
 

Mai lachte kurz und trocken.
 

„Na hör mal, Seto, was wäre Dir denn lieber? Ein unglücklicher Joey, durch eine Vernunfthochzeit an Dich gebunden, oder ein glücklicher Joey, mit dem Du nur sehr gut befreundet bist?“
 

Seto überlegte nicht lange und sagte:
 

„Ich würde den glücklichen Joey vorziehen.“
 

Mai nickte.
 

„Das Gleiche habe ich auch gedacht.“
 

Seto verließ nun endlich den Fahrstuhl und Mai sagte noch:
 

„Versuch einfach Dein Bestes, Seto! Viel Glück!“
 

Seto nuschelte noch ein leises „Danke“, bevor sich die Fahrstuhltür schloss und der Fahrstuhl mit Mai eine Etage tiefer fuhr.
 

>Ich weiß zwar nicht ob ihr vertrauen kann, aber im Moment bleibt mir wohl gar nichts anderes übrig.<, dachte Seto und ging in sein Büro.
 

Er hatte schon zu viel Zeit vergeudet und musste sich nun endlich an die Arbeit machen. Der restliche Tag verging damit, dass er ständig irgendwelche Anrufe von seinem Geschäftspartnern entgegen nahm, neue Akten anlegte, die Börsenberichte studierte oder Bewerbungen von Firmen oder zukünftigen Angestellten beantwortete.
 

In seinen kurzen ruhigen Minuten dachte Seto über das Gespräch mit Mai nach und kam zu dem Entschluss, dass er zu erst mit Joey reden müsste, um das Vertrauen von ihm zurückzubekommen. Also bestellte er Joey nach Feierabend zu sich ins Büro, doch nicht per Telefon, sondern durch einen Botenjungen, dem er einen Brief mitgab.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Onlyknow3
2015-01-22T19:34:45+00:00 22.01.2015 20:34
Mai hat es anscheinend sehr schnell durchschaut, und ihre schlüße gezogen.
Da bin ich auch mal gespannt was drin steht in dem Brief.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  Lunata79
2015-01-22T17:19:17+00:00 22.01.2015 18:19
Mai ist in Ordnung. Ist wirklich nett von ihr, dass sie Seto jetzt helfen will, damit Joey glücklich werden kann.
Was wohl im Brief steht?


Zurück