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OS Sammlung ~ Fleißige Leser

Dramione & Blainy
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
"Vom Fernsehen verführt"

Thema ~ Harry Potter
Genre ~ Romanze
Altersempfehlung ~ P12
Kapitelanzahl ~ OneShot
Pair's ~ HG/DM
Nebenpairings ~ keine
Kurzbeschreibung ~ Ein Sturm herrscht über London und Draco Malfoy wird dieser zum Verhängnis. Er will zu seinem Freund Blaise, welcher mit zwei schönen Frauen auf ihn wartet, doch als er appariert landet er ganz wo anders. Die Apparier Sperre hat eingesetzt und er kommt dank des Sturmes nirgendwo hin. Da öffnet ihm unerwarteter weise eine alte Bekannte, welche ihm Unterschlupf gewährt.
Anmerkung ~ Alles aus der HP Welt gehört der Lieben JK Rowling <3

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Vorwort zu diesem Kapitel:
"Das Buch deiner Geheimnisse"

Thema ~ Harry Potter
Genre ~ Romanze
Altersempfehlung ~ P12
Kapitelanzahl ~ OneShot
Pair's ~ HG/DM
Nebenpairings ~ keine
Kurzbeschreibung ~ Draco wird auf einem Gang angerempelt und ausgerechnet von Hermione Granger, die zudem noch ein Buch verliert. Ein Buch, dass Geheimnisse in sich birgt und sich nur mit einem Passwort öffnen lässt. Durch einen dummen Zufall und der unabsichtlichen Hilfe Hermiones bekommt er das Passwort und beginnt, die Geheimnisse zu lüften.
Anmerkung ~ Alles aus der HP Welt gehört der Lieben JK Rowling <3

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben =)


Ich war gestern Abend sehr Produktiv :P
Ich hab den OS fertig gestellt den ich schon Ewig zu liegen hatte >.<
Er ist für: schasia177 und ein Leser Wunsch OS als Dankeschön das sie immer so viel Reviews hinterlässt :D
Der Wunsch war ein Spezielles Bild + Sonnenfinsternis, jedoch habe ich die Sonnenfinsternis in verbindung mit dem Bild nicht hinbekommen und deswegen nur etwas zum Bild geschrieben. Ich hoffe das ist auch ok?
Ansonsten schreib ich nochmal etwas mit Sonnenfinsternis ^^

Eure Alex x3

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben =)


Es tut mir schrecklich leid, dass erst jetzt etwas von mir kommt.
Ich hatte in den letzten Wochen kein Internetzugang mehr und daher kam ich nicht wirklich online um etwas hochzuladen. Dafür habe ich die Zeit jedoch genutzt! Die nächsten 2 Freitage bekommen zu 100% neue Kapitel zu: "Deine erfundene Frau" und "Ein unverzeihlicher Fluch"~
Jetzt aber endlich viel Spaß mit dem schon lange fertigen OS für Mine Malfoy, welche mir vor sehr langer Zeit (Anfang des Jahres wars glaub ich) ein Bild geschickt hatte auf dem Hermione einen kleinen Blonden Jungen auf dem Arm hält.
Hier ist es nun.

Eure Alex x3

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Vom Fernsehen verführt

Wütend raufte er sich die Haare. Noch immer ging sein Atem schnell und schwer, war er doch soeben noch im Strudel des Apparierens, stand er nun irgendwo in einem kleinen Vorort Londons, wie er annahm, vor der Tür irgend eines Muggles. Wie war er nur dort hingekommen? Der Wind wehte ihm stark entgegen und langsam dämmerte es ihm. Das Unwetter, welches die Zeitungen berichtet hatten, war nun endgültig angekommen und der Apparier Schutz wurde nun auch aufgenommen, denn als er einen erneuten Versuch startete, belang es ihm gar nicht erst in den Sog gezogen zu werden. „Seufzend lehnte er sich gegen die Tür in seinen Rücken und überlegte scharf, was er nun machen könnte, bemerkte dabei jedoch nicht, dass er an einen kleinen Knopf kam, der dem Bewohner des Apartments sagen würde, dass Besuch vor der Tür stand. Seinen Blick umher wandern lassend bemerkte er, dass er nicht einmal die Möglichkeit haben würde in ein Geschäft zu gehen und so wie der Sturm zunahm, ihm den Regen ins Gesicht schlug und Mülltonnen umriss, sollte man auch nicht weiter auf die Straße gehen, nur war er gerade auf so einer Straße und wusste nicht wohin. Gerade als er sich von der Tür abstoßen wollte, um sich noch ein Plätzchen zu suchen, wo er solange bleiben könnte, fiel er ein paar Schritte rückwärts in die Wohnung hinein, zu der die Tür gehörte. Erschrocken riss er die Augen auf und versuchte sich irgendwo festzuhalten, bevor er gänzlich fallen würde, doch das einzige was er zu fassen bekam, war ein großer Kleiderständer an den Jacken und Schals hingen.
 

„Eulenmist!“, hallte es laut durch den Flur der Wohnung, als er sich Rücklinks auf dem Boden liegend, mit dem Kleiderständer über sich, wieder fand. Fluchend schmiss er das metallische Monster von sich, welches klirrend auf dem Boden aufschlug. Ohne auf die Umgebung zu achten, welche im Moment mehr als nur nebensächlich war, rappelte er sich auf und klopfte sich den imaginären Staub von seinen Sachen. Erst ein räuspern ließ ihn seinen Blick heben und zu der Person sehen, wegen der er überhaupt erst gefallen war. Knurrend verengten sich seine Augen zu schlitzen, als der die Frau, welche ungefähr in seinem Alter war, erblickte, wie sie sich gegen die hinter sich geschlossene Tür lehnte und ihn skeptisch musternd angrinste. „Was suchst du hier Malfoy?“, ertönte ihre Stimme ernst, doch den belustigten Unterton, konnte er noch genau heraus hören. Seine Augenbrauen zusammen ziehend, musterte er sie abwertend. Musste er natürlich von allen Menschen, vor ihrer Wohnung landen. Wieder einmal betrog Merlin ihn, als ob er nicht genug gestraft gewesen wäre in seinem Leben. „Was ich hier suche Granger? Lass mich überlegen, ich stehe vor deiner dämlichen Tür, weil ich dich besuchen wollte weißt du. So über alte Zeiten plaudern. Bei Merlin, wie kann man nur so eine dumme Frage stellen? Der Sturm hat zugenommen, als ich gerade dabei war zu einer Party zu apparieren. Bist du nun glücklich?“, antwortete er ihr sarkastisch.
 

„Ja, das bin ich tatsächlich. Die Appariersperre wurde eingeleitet, Harry hat mich gerade angefloht. Das Wetter wird immer schlechter. Es kann bis hin zu Hagel alles kommen. Also würde ich vorschlagen, weil du gerade eh nichts Besseres zu tun hast und hier fest sitzen wirst, setz dich und mach es dir gemütlich.“, entgegnete sie ihm leichtfertig und schritt an ihm vorbei, in Richtung ihres Wohnzimmers. Skeptisch folgte er jeden ihrer Schritte, hielt dabei seine Umgebung genaustens unter Beobachtung. „Woher wusstest du, dass ich vor deiner Tür stand?“, grummelte er fragend, während sein Blick sich gerade auf ein paar Bilder richtete, die kurz hinter der Tür auf einem kleinen Bücherregal standen. Überrascht beobachtete er das sich bewegende Bild, welches die Braunhaarige zeigt, wie sie in einer Masse voll Hogwarts Schüler, auf einem der Zuschauer Tribunen stand, und den Gryffindors zujubeln zu schien, doch ihr Blick glitt immer wieder zu einem der Slytherin Spieler. Nachdenklich ging er näher und nahm das Bild in seine Hand, als er auch schon erkannte, wer dort auf seinem Besen zu sehen war. Das war eindeutig er selber. Doch warum sollte sie ein Bild von sich aufstellen, bei dem sie ihn beobachtete? „Es ist ein schönes Bild nicht wahr?“ Ertappt zuckte er leicht zusammen, sah sie jedoch nicht an und tat so, als wäre nichts gewesen. „Ich mag es sehr. Auch, wenn du da drauf bist. Es war das letzte Spiel bei dem ihr gespielt habt.“, sprach sie weiter und nahm es ihm langsam aus der Hand.
 

„Es ist das letzte Bild was ich von Hogwarts habe. Es war in unserem letzten Jahr.“, schmunzelte sie, während sie es wieder auf seinen Platz stellte und zu Recht rückte. „Du hast geklingelt.“ „Ich hab was?“ Verwirrt musterte er die junge Frau, welche nun neben ihm stand. Was genau wollte sie jetzt von ihm? „Du hast geklingelt. Es war doch deine Frage, woher ich wusste, dass du vor meiner Tür standest. Ich würde wohl sagen, du hast dich, aus Versehen natürlich, gegen die Klingel gelehnt. Es wundert mich, dass du es nicht selber gehört hast, aber vermutlich war der pfeifende Wind der um deine Ohren zog nicht gerade dazu beitragend, dass du etwas anderes gehört hättest.“, mutmaßte sie und wand sich wieder von ihm ab. „Es ist spät. Auf was für eine Party wolltest du denn?“ Irritiert darüber, dass sie einfach so mit ihm Smalltalk betrieb und ihn ohne weiteres in ihre Wohnung ließ, sah er ihr hinterher. „Zu Blaise. Er wartet mit Pansy und Astoria auf mich. Normalerweise.“, murrte er dann unzufrieden. Es nervte ihn, gerade bei der Besserwisserin Granger gelandet zu sein, wo er doch so einen perfekten Abend mit den anderen verbracht hätte. Blaise wäre nach mehreren Drinks mit Pansy verschwunden und er, er hätte sich nach kurzer Zeit mit Astoria vergnügen können, doch nun würde er niemals dazu kommen. Leise in sich hinein fluchend, hörte er der Braunhaarigen kein bisschen zu, als diese mit ihm sprach. „Malfoy? Hast du mir zugehört?“, fragte sie deswegen erneut nach. „Was?“, antwortete er gereizt. Er hatte einfach keinen Nerv dafür. Seufzend sah sie ihn an. „Ich habe gesagt, du kannst ihn versuchen an zu flohen und ihm Bescheid sagen, dass du später kommst. Flohen kannst du jedoch genauso vergessen wie Apparieren. Du kannst froh sein, wenn der Kontakt überhaupt hergestellt wird.“
 

Nachdenklich sah er der Brünetten hinterher, welche in die angrenzende Küche verschwunden war. Einen Moment hatte er das Bedürfnis, ihr einfach zu sagen, dass sie ihren vorlauten Mund zu halten hatte, doch im nächsten Moment erinnerte er sich wieder daran, dass er wegen dem Sturm überhaupt erst bei ihr gelandet war und wenn er nicht in Einzelteilen irgendwo im nirgendwo landen wollte, dann würde er wohl oder übel auf seine Wortwahl achten müssen. Seufzend beschloss er einfach das zu tun, was sie ihm vorgeschlagen hatte. „Merlin, ich kann es nicht fassen, dass ich wirklich von Granger Blaise Bescheid sagen muss, dass er allein seinen Spaß haben wird.“, grummelte er vor sich her, schnappte sich eine Prise Flohpulver, welches in einer kleinen Schale auf dem Kamin stand. Mit Schwung warf er es in die lodernden Flammen, beobachtete fasziniert, wie diese sich Grün färbten und sprach schnell den Zielort aus. „Blaise, Apartment 17, Fourth Street Frankreich.“ Kaum hatte er die Adresse genannt, entstand ein ziemlich verwackeltes und halbwegs zerrissenes Bild. Unruhig beobachtete er das Treiben im Kamin und ahnte schon, dass das Gespräch wohl nicht lange würde dauern können. Und wieder hatte die kleine Besserwisserin recht.
 

Genervt strich er sich durch seine Haare. „Blaise? Kannst du mich hören?“ versuchte er ihn auf sich aufmerksam zu machen. Sehen konnte er ihn. Zumindest seinen Hinterkopf, der hinter der Coach zu sehen war. Eben so konnte er die braunhaarige Schönheit sehen, welche ihn als erstes gehört zu haben schien und sich nun lasziv über die Rückenlehne der Coach legte und ihn verführerisch angrinste. Was würde er drum geben, nun durch den Kamin gehen zu können, um sie an sich zu reißen und über sie herzufallen. „Astoria.“, grinste er eben so lasziv zurück, sah ihr jedoch nur in den Ausschnitt, der noch weiter nach unten gezogen wurde dadurch, dass sie sich so sehr vor lehnte. „Draco~ wie schön, dass du endlich soweit bist. Ich hab dich schon vermisst.“, säuselte sie ihm verspielt entgegen. Wütend ballte er jedoch nur die Hände, als das Bild fast zu zerreißen schien. „Ich werde nicht kommen können. Der Sturm hat zugenommen und es herrscht Appariersperre. Das Flohnetzwerk ist auch zu unsicher und zudem gesperrt für Reisen, soweit ich erfahren konnte.“ „Was? Aber du hast versprochen zu kommen!“, schien die Brünette sich zu entrüsten. Er wollte auch gerade noch Antworten, wie gern er wirklich gekommen wäre und wie sehr er sie dafür beim nächsten Mal nehmen würde, als eine Stimme hinter ihm ertönte. „Malfoy? Willst du ein Butterbier? Oder vielleicht Feuerwhiskey?“ Knurrend biss er die Zähne zusammen und wand seinen Blick wieder nach von in die Flammen, da er einen Moment in Richtung Tür geblickt hatte.
 

Wütend musste er feststellen, dass Astoria ihn eisig musterte, bevor sie ihre nächsten Worte äußerst ruhig aussprach. „Malfoy. Ich denke, du scheinst besser bedient zu sein, als du es mit mir wärst. Tu dir keinen Zwang an, aber... Solltest du noch einmal auf die Idee kommen, mich auch nur anzusprechen, werde ich dich verfluchen.“ Genervt beobachtete er, wie sie sich in Rage redete. Keinen Augenblick später stand er knurrend aus der Hocke auf. Sie hatte es tatsächlich gewagt, die Verbindung vollkommen abbrechen zu lassen. Oder war es durch den Sturm? Seine Wut unterdrückend redete er sich ein, dass es egal war, warum die Bindung erlosch. Redete er sich doch ein, dass sie von selbst wieder zu ihm kommen würde. Nun musste er sich erst einmal um Granger kümmern, der er dieses ganze Dilemma zu verdanken hatte. „Feuerwhiskey.“, knurrte er ihr entgegen und lehnte sich, ihrer Stimme folgend, an den Türrahmen, der die Küche mit dem Wohnzimmer verband. Seine Augen verengten sich, als sie sich lächelnd zu ihm herum drehte und ihm sein gewünschtes Getränk gab. „Bitte. Du kannst übrigens ins Wohnzimmer gehen und fernsehen. Ich komme gleich. Mache nur noch kurz Essen. Willst du vielleicht mit essen? Es gibt selbstgemachte Pizza.“, schmunzelte sie. Er konnte es einfach nicht fassen, wie belanglos sie mit dieser Sachen umzugehen schien. „Mach was du willst.“, knurrte er nur, ehe er sich ab wand und sich im Wohnzimmer auf das große und gemütliche Sofa setzte.
 

Zu seiner Verwunderung stand auf einem gewissen Abstand eine Kiste, in der bewegte und zudem farbige Fotos über dessen Glas wanderten. „Granger?“, rief er daher argwöhnisch, denn die Bilder bewegten sich nicht nur bis zu einem bestimmten Punkt und fingen dann erneut an, sondern liefen durch weg, ohne sich zu wiederholen. „Was ist Malfoy?“, hörte er sie entnervt zurück rufen. Da hatte er was er wollte. Sie war genervt von ihm. Ein grinsen schlich sich auf seine Züge, als er merkte, dass sie wohl doch nicht all zu angetan von seinem spontanen Besuch war. „Was ist das hier für ein Ding?“, rief er ihr erneut zu. Er glaubte, einmal davon gehört zu haben, war sich aber nicht ganz sicher, was dies betraf. Es dauerte einige Zeit, bevor sie ihm erneut antwortete. Er bemerkte jedoch nicht, wie die Zeit verging, da er gebannt auf die bewegten Bilder sah und den Film verfolgte, zu dem es auch noch Ton gab. Die Menschen sprachen! Das konnte keine Fotografie sein. Eine Zauberer Fotografie war Schwarz-Weiß, bewegte sich bis zu einem bestimmten Punkt um dann wieder von vorne anzufangen. Zudem hörte man von den Zauberer Fotos keine Stimmen. Das was er bei Granger erlebte, war also etwas anderes, doch was? „Granger?“, rief er sie erneut, wohl bemerkend, dass er noch immer keine Antwort hatte. „Das ist ein Fernseher, Malfoy.“, entgegnete sie ihm gelangweilt, während sie dicht hinter ihm stand. Erschrocken zuckte er zusammen und sprang fast von der Coach, hatte er doch nicht mit einer Brünetten Hexe hinter sich gerechnet.
 

„Merlin, spinnst du?“, schrie er sie regelrecht an. Wie konnte diese Hexe es nur wagen, sich so hinter ihn zu schleichen? Wenn er nicht wüsste, dass sie niemand unbewaffneten hinter seinem Rücken angriff, hätte er vermutlich damit rechnen müssen, dass sie ihm an den Kragen wollte. Verwunderlich wäre es ja nicht gerade gewesen, so wie er immerhin in der Schule zu ihr war. „Oh verzeiht eure Hochwohlgeboren. Habe ich sie erschreckt? Sie müssen ja ziemlich fasziniert von dieser Muggle Erfindung sein, wenn sie nicht einmal mitbekommen haben, wie ich hinter sie getreten bin.“, bemerkte sie feixend. „Mach dir nicht ins Hemd Malfoy.“, sprach sie erneut und setzte sich neben ihn. „Tu. Das. Nie. Wieder!“, zischte er ihr entgegen, bevor er sich von ihr ab wand und sie noch mehr mustern konnte, als er es soeben getan hatte. Wie kam er überhaupt dazu, sie zu mustern? Er musste den Gedanken schnell wieder loswerden und entschied ich, sie einfach zu fragen, was das Ding denn nun genau war. „Was genau ist das nun?“ „Ein Fernseher, das sagte ich doch bereits. Muggle haben zwar keine Technik bewegte Fotos zum Hinstellen zu produzieren, oder auch bewegte Bilder in eine Zeitung zu packen, aber dafür haben sie eine Technik erfunden, die es ihnen ermöglicht, eine Bildfolge zu erschaffen, durch die man die einzelnen Bewegungen sieht. Sie sind viel länger als die einer Zauberer Fotografie und können je nach Bedarf länger oder kürzer sein. Bei uns nennt man eine Bildfolge wie diese fort im Fernseher, Film oder auch Werbung. Je nachdem, was man gerade sieht. Wobei Werbung auch als eine Art Film gilt.“, erklärte sie ihm.
 

Der Blonde ehemalige Slytherin musste mit leichtem Neid erkennen, dass die Muggle doch nicht so dumm waren, wie er immer angenommen hatte. Auch, wenn er das niemals laut aussprechen würde. „Aha.“, entgegnete er deswegen nur und versuchte betont desinteressiert zu klingen. Die nächsten halbe Stunde verging recht ruhig, während sie einfach nur nebeneinander saßen und den Film sahen. Es war irgend ein Film, in dem eine Frau ihren Mann durch einen Unfall verlor und immer wieder die Tage davor und danach erlebte. Ihre Tochter hatte Schnittwunden im Gesicht, die sie sich nicht erklären konnte und wie es schien, war sie kurz vor einem nervlichen Zusammenbruch, als sie jedoch endlich etwas heraus fand. Sie hatte sich die Tage, die sie erlebte aufgeschrieben und immer wieder etwas hinzu gefügt, sodass sie bald zu einem Schluss kommen würde. So stellte sich in einem erneuten Traum heraus, dass ihre Tochter durch die Glasscheibe rannte, welche der Balkontür gehörte und zum Garten führen würde. Sie hatte ihre Tochter noch warnen wollen, doch war es zu spät. Kurz darauf schaltete jedoch das Programm um und etwas ganz anderes war zu sehen. Irritiert darüber runzelte er die Stirn und sah Hermione hinterher, welche sich auf den Weg in die Küche machte. „Granger? Gehört das zu diesem... Film?“, fragte er recht verwirrt nach.
 

„Nein Malfoy. Das ist die Werbung,, die ich vorhin erwähnte. Sie Zeigen nun, was man vielleicht kaufen könnte und Dinge die Neu sind. Zeigen aber auch Filmausschnitte zu Filmen, die man sich in den nächsten Tagen vielleicht angucken könnte. Verstehend nickte er langsam und sah wieder auf den flimmernden Bildschirm, welcher unentwegt neue Bilder einspielte, die immer wieder abgehackt wirkten. Nachdenklich beobachtete er das Treiben in dieser Kiste. Was anderes hatte ja sowieso nicht zu tun. Gelangweilt lehnte er sich gerade zurück, als das Bild sich erneut änderte und mehrere Frauen zu sehen waren, die sich nach und nach immer mehr auszogen und ihren Körper aufreizend mit ihren Händen streichelten. Überrascht weiteten sich seine Augen bei diesem Anblick. „Granger!!!!“, schrie er mit einem mal ihren Namen, mit den Augen weiterhin den Fernseher beobachtend. Da keine Antwort kam, sprang er am Ende dieses Werbespots auf, bei dem die Frauen ihn aufforderten, er solle sie anrufen und würde sie dann Live erleben. Zu gern würde er dieser Aufforderung nachkommen, selbst wenn es nur Muggle waren. Aber sie waren verdammt heiße Muggle. Ihre Brüste so prall und rund. Ihre Haut so Makellos. So wenig bis gar keine Sachen am Leibe. Merlin, wie sehr er sich nun unter ihnen befinden wollte. Vielleicht gab es ja über dieses sogenannte Anrufen eine Chance von Granger wegzukommen, wobei er zugeben musste, dass sie ebenfalls keine schlechte Figur hatte. Und, sie war zudem eine Hexe. Zwar Mugglestämmig, aber eine Hexe.
 

Eilig lief er die Schritte vom Sofa zur Küche und blieb wie zuvor im Türrahmen stehen. Beobachtete, wie sie sich mit einem Messer daran gemacht hatte, dass Essen zu Teilen und auf zwei Teller zu legen. Er musste zugeben, dass ihn der Duft des Essens und ihre Erscheinung, wie leicht sie diese Dinge erledigte, fesselten und von seinem Verlangen nach willigen Frauen für einen Moment ablenkte. Schnell besann er sich jedoch wieder, als sie sich zu ihm umdrehte und ihn leicht überrascht ansah. „Malfoy! Schleiche dich verdammt noch mal nicht einfach so an mich heran.“, meckerte sie leise und fasste sich kurz an ihr Herz. Sein Blick glitt zu ihrer Brust und er hatte nicht übel Lust, sie einmal gänzlich ohne Sachen zu sehen. Momentan, dass bemerkte erst jetzt, steckte sie in einer schwarzen Strumpfhose und trug darüber nur einen viel zu großen Pullover, der ihr über den Hintern reichte. Ihre Füße schienen in flauschige Hausschuhe zu stecken. Sein Blick verweilte einen Moment zu lange auf ihren soweit entblößten Beinen, denn als er wieder an ihr hinauf sah, bemerkte er einen deutlichen Rotschimmer auf ihrem Gesicht. „Bist du nun fertig Malfoy? Das Essen ist soweit.“, hörte er sie sagen. Das Grinsen, welches sich auf seinen Zügen ausbreitete, konnte er nicht mehr unterdrücken. „Sag mal Granger. Was ist Anrufen?“, fragte er sie wieder einmal etwas an diesem Abend. „Ist das so etwas wie apparieren oder flohen?“ Er bemerkte ihren leicht verwirrten Blick nach seiner Frage und musste etwas grinsen.
 

„Anrufen ist etwas... bei dem du mit einer anderen Person reden kannst. Wie, wenn du über das Flohnetzwerk mit jemanden sprichst, nur ohne das du die Person siehst, mit der du sprichst. Aber wie kommst du darauf?“, fragte sie ihn doch etwas skeptisch. „Dann kann man damit nicht zu einer Person reisen?“, fragte er verständnislos. „Nein, kann man nicht.“, erwiderte sie jedoch nur, schnappte sich die Teller und lief an ihm vorbei ins Wohnzimmer. Wütend folgte er ihr und setzte schon an, ihr zu erklären, dass man einen Malfoy nicht einfach so stehen lassen konnte, als sie ihn auch schon aufforderte sich zu setzen und Wein in zwei Gläser kippte. „Hältst es wohl nicht mit mir aus, ohne dich zu betrinken, was Granger?“, feixte er nun, doch sie rollte nur mit den Augen und begann ein Stück der Pizza von ihrem Teller zu nehmen und zu Essen. Als er es ihr gleich tat, da sie ja nicht mit ihm reden wollte, sah er wieder zum Fernseher, in dem der Film weiter zu laufen schien. Ruhig beobachtete er wieder die ich wechselnden Bilder und bemerkte später auch, was dieses anrufen zu sein schien, da die Hauptdarstellerin ein eckiges Ding in die Hand nahm und nach kurzer Zeit darüber mit jemandem sprach. Eigentlich, eine wirklich gute Erfindung, denn wie es schien, konnte man dann auch mit jemanden sprechen, wenn man Unterwegs war.
 

Unbewusst glitt sein Blick jedoch immer wieder zu der Brünetten Hexe neben sich, die stumm den Film sah und nebenbei genüsslich ihr Abendessen, um mittlerweile halb zwölf Nachts aß und nebenbei immer mal wieder etwas von ihrem Wein trank. Wieder einmal musste er sich eingestehen, dass sie wirklich ihre Reize hatte und es kein Wunder war, dass Krum sich damals für sie interessiert hatte. Er hatte Krum damals gemocht, bis er ihn mit der Brünetten neben sich, immer öfter gesehen hatte. Auch seine Freunde hatten dies bemerkt und ihn darauf angesprochen, doch jedes mal hatte er nur gesagt, dass er nicht verstand, wie man sich für Granger interessieren konnte. Doch nun verstand er langsam. Sie war keinesfalls hässlich und hatte absolut etwas aus sich gemacht. Ihre glatten Haare fielen ihr sanft über die Schultern und ihre immer wachen braunen Augen, die er vor einigen Minuten noch in der Küche hatte betrachten können, waren faszinierend auf ihre ganz eigene Art und Weise. „Malfoy? Ist alles okay mit dir?“ Verwundert blinzelte er einmal kurz, bevor er sie wieder vollkommen wahrnehmen konnte. Sie hatte sich mittlerweile zu ihm gedreht und ihre Beine lagen neben ihr angezogen auf dem Sofa, darauf achtend, ihn nicht zu berühren. Er wusste nicht was es war, aber die Art wie sie mit ihm sprach, ihn aufgenommen hatte, obwohl sie eigentlich Feinde waren.... Waren sie überhaupt noch Feinde? Sie hatten doch keinen Grund mehr gegeneinander zu kämpfen. Warum also sollten sie Feinde sein? Nachdenklich kräuselte sich seine Stirn etwas, während er versuchte die Antwort in ihren Augen zu finden.
 

Alles was er darin jedoch fand, brachte ihn nicht weiter. Denn sie sah ihn mit Verwirrung, leichten ärger und unwohl sein an. Dennoch lag noch etwas in ihrem Blick, was er nicht deuten konnte und was ihn dazu brachte, näher an sie heran zu rücken. „Würdest du dich für mich genauso ausziehen, wie es die Frauen in dieser komischen Werbung getan haben?“, hörte er sich die Frage stellen, die ihn mehr Überwindung kostete, als er vermutet hatte. „Was?“, keuchte sie überrascht auf und fixierte ihn mit ihren großen und geweiteten Augen. Wie aufs Stichwort, begann die Werbung erneut und die Erkenntnis darüber, was er fragte und was er vor allem schon in der Küche gefragt hatte, übermannte sie wie eine Welle. „Du... deswegen hast du gefragt!“ Augenblicklich verdunkelte sich ihr Blick vor Wut. „Du willst nur Sex! Mehr willst du gar nicht. Deswegen hast du auch die Gefahr in Kauf genommen, zersplintert zu werden! Du solltest dich schämen Draco Malfoy!“, fauchte sie ihm entgegen und überfordert musste er feststellen, dass sich Tränen in ihren so hübschen braunen Iriden ansammelten. „Granger was...“, begann er überfordert, brach jedoch ab als sie ihre Hand hob und ihm somit andeutete zu schweigen. „Weißt du wie schlimm es ist, jemanden zu sehen, der zersplintert ist? Nein? Ich schon! Bei Merlin, wenn ich dich zersplintert gefunden hätte... Alles wäre wieder hochgekommen!“, redete sie wild vor sich her und begann noch heftiger zu weinen, sodass ihr Körper von Schluchzern geschüttelt wurde und sie ihr Gesicht in ihren Händen vergrub. Unwohl fuhr er sich durch seine Haare und wusste zum ersten Mal in seinem Leben nicht, wie er in einer Situation handeln sollte.
 

„Shhh.... Schon gut Granger, mir ist nichts passiert und du hast mich so nicht gefunden.“, versuchte er sie zu beruhigen, was sich als schwieriger herausstellte, als er es sich vorgestellt hatte. Unweigerlich fragte er sich, was mit ihr geschehen war, dass sie so auf dieses Thema reagierte. Er selber hatte nur einmal gesehen, was bei so einem Unfall passieren konnte und das war in Hogwarts, als die den Kurs zum Apparieren belegt hatten, in dem Susen Bones ihr Bein verloren hatte, durch Unachtsamkeit. Es war wirklich widerlich gewesen und er wollte sich nicht vorstellen, was mit ihm hätte passieren können, weil er den Sturm und seine Konzentration unterschätzt hätte. „Hey~ es ist gut okay? Man Granger hör auf zu heulen! Ich hab keine Ahnung wie man mit heulenden Frauen umgeht okay?“, fauchte er sie verzweifelt an und fuhr sich erneut durch seine Haare. Er fühlte sich zum ersten Mal in dieser Wohnung wirklich unwohl. „Nein, nichts ist okay! Komisch, dass du keine Ahnung hast. Aber wahrscheinlich kommt es daher, dass du die heulenden Frauen immer einfach stehen lässt, nachdem du sie gevögelt und ausgenutzt hast!“, schmiss sie ihm wütend an den Kopf und es war unfair. Unfair, wie sie über ihn urteilte, ohne zu wissen, ob es stimmte. „Du hast keine Ahnung Granger! Die einzigen Frauen die ich bis jetzt getröstet habe, waren zu beschäftigt, um noch weiter zu heulen!“ „Ach ja? Womit denn? Dir deinen Schwanz zu lutschen und dir zu huldigen, was für ein toller Liebhaber du warst und dass sie dich noch einmal wollen, in der Hoffnung, du würdest erkennen wie sehr du sie brauchst und würdest bis zum Frühstück bleiben? Wobei du dich mitten in der Nacht, wenn sie eingeschlafen sind, davon schleichst und sie allein mit ihren Tränen lässt?“
 

So aufgebracht, wie in diesem Moment, hatte er die Brünette in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen und er wusste, dass sie recht hatte. Denn fast so, war es schon immer gelaufen. Er hatte nochmals mit den heulenden Frauen geschlafen, abgewartet bis sie schliefen und sich dann aus den Staub gemacht. Langsam machte ihm die Brünette wirkliche Kopfschmerzen. Kannte sie ihn so gut? Wusste sie wirklich, wie er sein Leben verbracht hatte und das er noch nie eine feste Freundin für länger als zwei Wochen gehabt hatte? Zähne knirschend fuhr er sie unwirsch an. „Halt deine Klappe Granger! Halt verdammt noch einmal deine vorlaute Klappe!“ Er konnte es nicht hören. Konnte nicht hören, dass sie recht hatte. „Was sonst? Willst du mich schlagen? Mich verhexen? Ich hab dir Einlass geboten Malfoy und lasse dich sogar hier....“, begann sie zu zetern. Es reichte ihm. Sie reichte ihm. Hatte er nicht eben noch gesagt sie sollte ihre Klappe halten? Und nun, nun sprach sie wieder ohne Punkt und Komma. Kommentarlos griff er nach ihrer Hand, zog sie mit einem festen Ruck an sich und ignorierte das erschrockene auf keuchen. Wünschte sich genau in dem Moment jedoch für eine Sekunde, dass sie vor sexueller Erregung auf keuchen würde, wie die Frauen, die es gerade in diesem Film taten. Grollend setzte er sich auf und drückte sie mit Schwung ins Sofa zurück, sodass sie unter ihm zum Liegen kam. Das Stöhnen, welches vom Fernseher kam, erregte ihn nur noch zusätzlich. Zudem liebte er es, wenn er die Kontrolle hatte. „Granger...“, knurrte er ihren Namen, bevor sich seine Lippen stürmisch auf ihre legten.
 

Überrascht öffnete er seine Augen, die er zuvor geschlossen hatte, als sie ihre Arme um ihn schlang und ihn fest an sich drückte. Den Kuss lösend starrte er sie einen Moment an, bevor sich seine Augen verdunkelten und die Leidenschaft ihn übermannte. Merlin, er war zu lang schon nicht mehr zum Zug gekommen, sodass es ihn nicht einmal etwas ausmachte, dass die Frau unter ihm Granger war. Besserwisserin und damaliges Schlammblut Granger. Ungeduldig nahm er zur Kenntnis, dass sie begonnen hatte, sein Hemd zu öffnen. Woher seine Lust kam, wusste er, doch warum fiel sie nun so über ihn her? Er beschloss, die Frage später zu klären und sich ihr nun voll und ganz hinzugeben. Unzufrieden löste er ihre Hände von seinem Hemd, riss es sich förmlich von der Brust und stand im nächsten Moment auf. Erneut ergriff er ihre Hand, zog sie zu sich hinauf und schlang seine Arme um die Brünette zierliche Frau in seinen Armen, welche er im nächsten Moment hoch hob. „Schlafzimmer?“, fragte er sie ungeduldig nach dem Weg, den sie ihm auch sofort zeigte und trug sie dort hin. Es kümmerte ihn nicht, dass sie auf ihrem Weg immer mal wieder gegen eine Kommode stießen, bei der er sie heiß küsste oder sie kurz drauf absetzte um sie vom Pullover zu befreien. Die Sachen, die dabei zu Bruch gingen, interessierten die beiden auch keineswegs, waren sie doch nur noch mit sich beschäftigt. Irgendwann hatten sie es geschafft im Schlafzimmer anzukommen, in dem er sie auch gleich aufs Bett warf und sich über sie legte. Die nächsten Stunden waren getrieben von unbändigem Verlangen. Aus gedürstet versuchten sie dem anderen alles zu geben, was ihm so lange versagt gewesen war, nur um sich am Ende an den jeweils anderen zu schmiegen und die Augen zu schließen. Es war das erste Mal, dass Draco Malfoy am nächsten Morgen noch neben der Frau lag, mit der er die Nacht verbracht hatte. Und er schwor sich, dass es zwar das erste Mal mit Fernsehen Sex gewesen war, doch keinesfalls das letzte Mal. Zudem würde er eines Tages heraus finden, weswegen sie so geweint hatte. Doch nun, würde er sich erst einmal darum kümmern, dass die Brünette und äußerst leidenschaftliche Frau in seinen Armen, nicht noch einmal weinen müsste. Vom Fernsehen verführt. Das konnte mit Sicherheit nicht jeder behaupten.

Das Buch deiner Geheimnisse

Langsam schlurfte er durch die Gänge des alten Gemäuers. Ziellos überlegte er, was er als nächstes machen könnte, denn Unterricht hatte er an diesem Tage nicht mehr, doch in den Gemeinschaftsraum zu all den anderen Slytherins und vor allem zurück zu Blaise und Pansy hatte er ebenfalls keine Lust. Es nervte ihn nur, wenn er sich wieder anhören können müsste, dass sein bester Freund einfach nicht an das kleine Weasley Mädchen heran kam, weil Potter ihm, trotz der Tatsache, dass er nicht einmal in Hogwarts war, im Weg stand. Und Pansy... Ja, die war einfach heillos in Nott verliebt, seit dem sie verstanden hatte, dass sie bei ihm nicht weiter kommen würde. Da Nott ihr aber ähnlich wie er selber oft genug aus dem Weg ging, war das Theater vorprogrammiert. Es war einfach nicht zu fassen wie dumm und anhänglich reinblütige Mädchen waren. Ganz anders als Gryffindor Mädchen. Sie machen sich nicht von ihrem Blut abhängig und kleben einem eben so Reinblütigen Zauberer am Hintern, als wäre dieser die Blume mit Nektar und sie selber die Biene die den Nektar braucht um zu überleben.
 

Erschrocken keuchte er auf, als er angerempelt und somit aus seine Gedanken gerissen wurde. „Pass doch auf!“, rief er der davon eilenden Person hinterher, welche nur noch kurz die Hand hob und ein schnelles „Tschuldigung.“, rief, bevor sie um die nächste Ecke verschwunden war. Die braunen Locken, welche hinter ihr her geweht waren hatte er jedoch auf Anhieb erkannt. Granger. Es war ja klar, dass sie wieder einmal viel zu spät zum Unterricht dran war. Das kam in den letzten Wochen ja immer öfter vor, dass sie eilig durch die Gänge lief, weil sie drohte zu spät zum Unterricht zu kommen. Innerlich fragte er sich, woran das lag, doch dachte er einfach, dass sie wohl wegen den Abschlussprüfungen am Ende des Jahres schon jetzt im vollen Lernstress und Eifer unter ging. Es war nicht zu glauben, wie sehr die Gryffindor an ihrem Abschluss fest hielt und sich schon jetzt darum bemühte. Aber irgendwie, dass musste er sich eingestehen, machte eben dieser Ehrgeiz sie aus. Sie war anders als alle anderen und das hatte er schon früh erkennen müssen, weswegen sein Vater ihm immer den Hintern heiß gemacht hatte, wenn er wieder einmal schlechtere Noten als sie hatte. Kopf schüttelnd, ob dieser Erinnerung, führte er seinen Weg fort und stolperte gleich darauf schon über ein kleines blaues Buch, welches auf dem Boden lag.
 

„Hat sie jetzt etwa eines ihrer heiß geliebten Bücher verloren?“, brummte er vor sich her, bückte sich und nahm es auf. Skeptisch drehte er es in seinen Händen hin und her, doch sah er darauf keinen Namen oder sonst irgend einen Schriftzug oder einen Buchstaben. Das Buch in beide Hände nehmen, versuchte er es zu öffnen, doch es ließ sich nicht öffnen. Verwundert zog er seine Stirn kraus und betrachtete den Einband genaustens. Vorsichtig strich er mit zwei Fingern über den Dünnen Buchrücken, welcher darauf hin kläglich begann zu krächzen. „Passwort.“, ertönte eine unangenehme kratzige Stimme. „Was zum...“, knurrte er ungehalten. Sollte es etwa doch kein einfaches Lehrbuch sein? Aber was dann? Was schleppte Granger schon mit sich herum, wofür man ein Passwort brauchte? Überhaupt, seit wann gab es Bücher die nach Passwörtern schrien und sich erst dann öffnen ließen? Verwirrt und nachdenklich zugleich begann er seinen Weg fortzusetzen und steckte das Buch fürs erste in seine Tasche, wo es erneut nach dem Passwort röchelte. „Klappe!“, fauchte er das Buch an und zweifelte in diesem Moment ernsthaft an seinem Verstand. Wie sollte er jedoch ein Passwort heraus finden, dass von Granger war? Wahrscheinlich war es ein Name. Vielleicht Weasley? Oder doch Potter? Und was war mit den Namen oder Geburtsdaten ihrer Eltern? Oder der Name ihres hässlichen Fellballs? Irgendwas war es bestimmt, doch was genau würde er erst später heraus finden, wenn er an einem ruhigeren Ort war, denn gleich würde der Flur sowieso voll Schüler sein, die sich auf den Weg nach draußen machten, um das schöne Wetter zu genießen, welches der Frühling mit sich brachte.
 

Schnell lief er in Richtung der Alten Eiche, welche auf dem Schulgelände weit unten am Schwarzen See stand. Er hatte einmal, beim Trimagischen Turnier, Potter und Longbottom dort sitzen sehen. Potter hatte ein kleines Buch in der Hand, währen Longbottom mit den Füßen im seichten Wasser umher wanderte. Seit dem, war dort nie wieder jemand aufgetaucht. Niemand, außer er selber oder Granger, welche flüchtete, wenn zu viele Schulsprecher aufgaben auf sie einregneten. Er war ganz froh, dass er niemals Schulsprecher war. Auch wenn das bedeutete, dass er Granger so am Abschlussball nicht zu einem Tanz auffordern konnte, bei dem er sich hätte entschuldigen wollen. Denn es war Pflicht seit je her, dass der Ball vom Schulsprecher und er Schulsprecherin eröffnet wurde und sie somit den Abend gemeinsam verbringen würden. Ein Punkt mehr, sich ihr nicht zu nähern war, weil Nott auf Granger stand und eben jener Schulsprecher war, welcher mit ihr den Turm teilte. Es war bis jetzt nie heraus zu bekommen, ob der Slytherin schon etwas bei seiner Partnerin erreicht hatte und irgendwie fand er es mehr als lustig, dass es gerade so alles laufen musste. Granger war Single, das wusste fast jeder, seitdem Weasley mit seiner neuen Flamme im Tagespropheten erschienen war und man sie mit verheulten Augen auf dem Mädchenklo gefunden hatte. Nott war sowieso Single, zog es aber vor auf Pansy einzugehen und sonst mit Granger zu flirten was das zeug hielt. Und er? Er war befreiter als all die Jahre zuvor und doch saß er in einem Käfig, der ihn einfach nicht leben ließ. Er wollte Granger ebenso wie Nott sie wollte, doch wusste er auch, dass sie ihm nie zu nah kommen würde und das Problem, mit der arrangierten Ehe zu Astoria Greengrass hielt ihn dazu noch davon ab überhaupt in irgend einer Art und Weise zu versuchen, ihr näher zu kommen.
 

Vielleicht würde er sich aber wenigstens einmal einen Kuss stehlen können, wenn er das Buch in seiner Gewalt hatte. So als kleine Wiedergutmachung, dass er es ihr weder gebracht hatte. Wobei, er könnte sich auch gut vorstellen, dass sie ihm eher einen Zauber auf den Hals hexte, als ihm einen Kuss zuzugestehen. Immerhin würde er ihr das Buch sowieso erst viel später wieder geben und somit war die Gefahr groß, dass sie wusste, dass er erst alles unternommen hatte, um heraus zu finden, was in diesem verdammten kleinen Passwort geschützten Ding steckte. „Ich komme schon noch hinter dein Geheimnis Granger, du wirst schon sehen.“, grinste er freudig vor sich her, betrat den Hof und lief hinab zum See, wo er sich auch gleich nieder ließ. Erneut zog er das Buch wieder hervor und besah es sich erst einmal genauer. Es war klein und unscheinbar. Wahrscheinlich würde niemand je drauf kommen, dass es ein Passwort verlangte. Wer würde denn auch das Buch erst streicheln... Gut, die Frage war wohl eher, wer außer Granger würde das Buch erst streicheln, wenn es nicht gerade das Buch der Monster war? Wohl niemand, zumindest niemand, den er kannte. „Hmm...“, begann er überlegend, strich über den Rücken des Einbandes und hörte erneut die kratzende Stimme, die nach einem Passwort verlangte. „Harry“, antwortete er ihr, doch ließ das Buch nur ein murren hören, von aufklappen keine Spur.
 

Erneut versuchte er dasselbe mit allem anderen, was ihm nur ein fiel. „Merlin das kann doch nicht so schwer sein.“, knurrte er wütend und wollte das Buch nach dem nächsten Versuch weg stecken, wenn es nicht klappen würde. Er hatte keine Ahnung, was es sonst noch sein könnte. „Passwort.“, ertönte erneut das schnarren des Buches und bevor er auch nur zu Sprechen ansetzen konnte, ertönte hinter ihm eine ihm nur all zu bekannte wütende Stimme. Erschrocken zuckte er zusammen und versteckte das Buch unter seinem Bein. „Malfoy!“, rief die Brünette Hexe, welche direkt auf ihn zu kam. Seine Stimme, die er soeben noch erheben wollte, verstummte, als er ein rütteln unter seinem Bein wahr nahm und das Buch sich scheinbar zu öffnen schien. Irritiert und sprachlos sah er auf sein Bein und wieder zu ihr hinauf, bis es klick machte und er verstand. Das Passwort war Malfoy! Es war doch klar, dass sie kein so offensichtliches Passwort wie ihre Freunde nehmen würde, wie war er nur darauf gekommen? Jeder Depp würde diese Passwörter versuchen. „Malfoy.“, zeterte sie erneut, als sie vor ihm zum Stehen kam. „Was willst du Granger?“, krächzte er leicht überfordert von dieser Erkenntnis noch leicht benebelt. Er konnte beobachten, wie sich ihre Augenbrauen nur skeptisch zusammen zogen und sie ihn funkelnd ansah. Wusste sie, dass er ihr Buch hatte und forderte es nun zurück? „Wo warst du? Verdammt nochmal! Denkst du jemals daran auch nur ein einziges Mal zur Besprechung der Vertrauensschüler zu kommen? Merlin, wie konnte McGonnagal dich nur zum Vertrauensschüler machen.“, brummte sie vor sich her, rieb sich mit dem Daumen und Zeigefinger ihr Nasenbein und versuchte gezwungenermaßen wieder ruhiger zu werden. Eigentlich hatte er wirklich vor gehabt, dieses mal zum Treffen zu gehen, doch dass er nun dort saß und nicht einmal daran gedacht hatte, war ihre eigene Schuld. Was ließ sie auch direkt vor seiner Nase ihr Tagebuch fallen?
 

„Ich hab es halt vergessen, okay? Das kommt doch mal vor, ich wette nicht einmal die Hälfte aller Schulsprecher begibt sich überhaupt auf so ein dämliches Treffen.“, murrte er unwillig. Er wollte sie auch eigentlich gar nicht so angehen, doch sie störte ihn gerade jetzt, in diesem Moment! Konnte sie nicht einfach wieder gehen? Überrascht zuckte er zusammen, als sie sich plötzlich schwer seufzend neben ihm fallen ließ und ihn in die Seite stieß. „Mach mal Platz Malfoy.“, murrte sie ebenso wie er zuvor. „Was geht denn jetzt mit dir ab Granger?“, fragte er, nicht wissend, was sie vor hatte. „Ach halt die Klappe Malfoy und rutsch ein Stück.“, fauchte sie ihn an, doch es klang irgendwie kraftlos. Ganz anders, als er es von ihr gewöhnt war. Schweigend tat er, wie sie sagte und rutschte leicht, darauf achtend, dass sie das Tagebuch nicht bemerken konnte. Nachdenklich starrte er ins nichts, wusste einfach nicht, was er zu ihr sagen sollte. Vielleicht sollte er es einfach genießen? Wann würde er sonst dazu kommen, noch einmal so ruhig neben ihr sitzen zu können? Wahrscheinlich nie. Nicht nachdem sie heraus finden würde, dass er ihr Tagebuch gelesen hatte. Seufzend sah er dann doch zu ihr und überlegte dennoch, was er sagen könnte, da er es einfach nicht wusste. „Es war keiner da. Niemand ist zum Treffen gekommen.“, hörte er sie leise sagen und es überraschte ihn mehr, als er je angenommen hätte. „Wie, es ist niemand gekommen? Absolut keiner?“, fragte er ungläubig und musterte sie von oben bis unten. Sie wirkte traurig. So traurig, wie er sie sonst nie sah, wenn man von dem einem Mal absah, als sie im Mädchenklo war und sich die Augen wegen Potter und Weasley aus den Kopf geheult hatte.
 

„Niemand. Nicht einer.“, bestätigte sie ihm und schloss ihre Augen. „Hmm... Und ich dachte immer sie hätten alle Angst vor deinen Ansprachen, wenn sie schwänzen würden.“ Sie lachte leicht, als sie seine Worte hörte. Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen, bevor er langsam aufstand und das Buch in seinen Sachen versteckte. „Gut Granger. Man sieht sich. Ich hab noch etwas zu recherchieren.“, meinte er noch knapp, ehe er doch die Flucht ergriff. Er hätte sowieso nichts anderes tun können. Sie waren kein Paar und somit hätte er ihr auch schlecht seinen Arm um die Schulter legen können, egal wie sehr er es gewollt hätte. „Konzentriere dich Draco, du willst doch mehr über sie erfahren. Mit Glück findest du hinweise in ihrem Buch.“, murmelte er sich selber zu und versteckte sich in einer abgelegenen Ecke des kalten Gemäuers Hogwarts. Noch einmal sah er sich um, ob auch wirklich keiner außer ihm dort war, bevor er das Buch wieder vor zog und grinsend über den Rücken strich. „Passwort.“, schnarrte sofort wieder die grausige Stimme, der er aber gleich antwortete. „Malfoy.“ Kaum hatte er seine Lippen wieder geschlossen, öffnete sich das Buch vor ihm. Ein grinsen umspielte seine Züge, während er begann darin umher zu blättern. Gleich würde er ihre Geheimnisse kennen, denn es konnte nichts anderes sein, als ihr Tagebuch. Zufrieden überflog er die ersten paar Seiten auf denen er das Datum von vor fast drei Jahren erkennen konnte. Es dauerte eine Weile, bis er etwas Interessantes fand.
 

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Liebes Tagebuch. Derzeit in ich mit Harry allein auf der Suche nach den Horcruxen. Ron hat uns verlassen, nachdem er, durch das Amulett eifersüchtig wurde und Harry und mich zusammen gesehen hat. Er dachte, wir würden besser ohne ihn sein und ist nach einem heftigen Streit disappariert. Harry versuchte mich aufzumuntern und tanzte mit mir zu einem wundervollen Lied, welches gerade im Radio lief. Dennoch konnte ich nicht aufhören daran zu denken. Daran zu denken, warum das alles geschieht. Warum Ron uns verlassen hat und warum Draco das alles getan hat. Ist es denn nicht alles schon schwer genug? Wir brauchen Ron und nicht seine Eifersucht. Was würde er nur tun, wenn er wüsste, dass ich Draco immer beobachtet hatte? Dass ich ihn vermisse und hoffe, dass es ihm gut geht. Es sind dumme Gedanken, denn ich weiß genau, dass er nicht so fühlt wie ich. Ich bin ein Schlammblut, dass seiner Meinung nach den Tod verdient hat und dennoch... Ich kann ihn nicht vergessen. Nicht aufhören zu glauben, dass er das alles nicht wollte. Harry hatte es doch gesehen. Er wollte es nicht. Er wollte und konnte Dumbledore nicht töten. Ob er sich überhaupt bewusst war, was es bedeutet hat, die Todesser nach Hogwarts zu lassen? Ob er damit gerechnet hat, dass sie so viele umbringen? Er die Gefahr einging, dass selbst seine Freunde hätten getötet werden können? Ich weiß es nicht, doch ich hoffe ich werde es irgendwann heraus finden.

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Irritiert starrte er auf die Zeilen, dir dort in feiner Schrift niedergeschrieben standen. So hatte sie gedacht? Schon während des Krieges? Aber wie kam sie dazu? Wie konnte sie nur so über ihn denken? Er hatte ihr doch nie irgend einen Anlass dafür gegeben. Leicht verwirrt und überfordert fuhr er sich durch seine Haare und hob seinen Kopf etwas an, um nach oben zu sehen. Sie war eben doch die Heilige, die er immer schon an Potters Seite gesehen hatte. Es war so vollkommen Granger. Immer und überall das Gute sehen und dafür kämpfen. Ein leicht ironisches lächeln machte sich auf seinen Zügen breit, während er weiter las. Sie hatte wirklich immer solche Gedanken. Selbst als er zum Eintrag über ihre kurze Gefangenschaft im Manor kam, hatte sie noch den Gedanken, dass er doch hatte anders sein wollen. Dass er vielleicht nicht das wollte, wonach seine Familie strebte. Wenn sie doch nur wüsste, wie recht sie gehabt hatte. Vielleicht wären sie dann schon viel früher miteinander klar gekommen. Langsam blätterte er weiter und vertiefte sich immer mehr in den einzelnen Worten und Zeilen der Gryffindor. Immer wieder fand er Hinweise darauf, dass sie ihn mochte, oder ihn wenigstes kennen lernen wollte. Es war unfassbar für ihn, sie dadurch so kennen lernen zu können, wie er es schon die ganze Zeit wollte. Aber vielleicht würde er es jetzt können. Würde ihr beweisen können, dass er sich geändert hatte. Als er seinen Blick wieder vom Buch hob, bemerkte er erst, dass es schon viel zu spät geworden war. Die Sonne war dabei unterzugehen und warf nur noch die letzten Lichtstrahlen durch das Fenster, welchem er gegenüber saß. Hastig erhob er sich und steckte das Büchlein wieder in seine Tasche. Noch hatte er nicht alles geschafft, aber den Rest würde er dann eben nach dem Abendessen lesen, zu dem er sich nun beeilen musste, damit er nicht zu spät kam. An einen Eintrag musste er sich bis jetzt am meisten erinnern.
 

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Liebes Tagebuch. Es ist nun eine Woche her, seit ich wieder hier in der Schule bin. Dieses mal, wie du weißt, ohne Harry und Ron. Einzig Ginny ist mir gefolgt. Aber ich bin froh, nicht ganz allein zu sein. Zwar sind auch Neville und Luna da, wenn ich Gesellschaft brauche, doch die beiden können Harry und Ron nicht ersetzen. Der Streit den ich noch immer mit Ron habe, wegen dem Kuss, von dem er ausgegangen war, dass wir nun ein Paar wären, will und will einfach nicht abreißen. Ron ist nach wie vor so ein unverbesserlicher Sturkopf, mit dem Einfühlungsvermögen eines Teelöffels. Ich verstehe ja, dass er seine Abneigung gegenüber Draco nicht einfach so vergessen kann, doch selbst Harry hat ihm eine Chance gegeben, in dem er beim Prozess für ihn und seine Familie ausgesagt hatte, obwohl er sich noch genau erinnern konnte, wie oft Lucius Malfoy schon versucht hatte ihn umzubringen. Das dieser selbst vor den Avada hatte nicht zurückschrecken wollen, hatte mich mehr als nur erschüttert zu erfahren, doch was soll ich sagen? Malfoy Senior ist eben nicht anders aufgewachsen. Er folgte Voldemort ohne Gegenwehr und tat alles, was dieser von ihm verlangte. Wahrscheinlich hätte er sogar seinen eigenen Sohn umgebracht, denn zum Fraß hat er ihn ihm sowieso vorgeworfen. Wie kann ein Mensch so grausam sein? Er wusste, was es bedeutete Todesser zu sein und dennoch ließ er seinen einzigen Sohn solch eine Bürde tragen. Es ist unfassbar. Ich muss immer wieder lächeln, wenn ich ihn heute auf dem Gelände von Hogwarts sehe. Er wirkt anders als früher. Zurückgezogen zwar, doch auch erleichtert. Erleichtert darüber, nicht mehr die Bürde der Schwarzen Magie tragen zu müssen. Ob es ihm nun besser ging? Bestimmt. Er lächelte sogar ab und zu. Ich wünschte, er würde mich einmal so anlächeln. Doch meistens sehe ich ihn nur in Begleitung von Blaise Zabini und Astoria Greengrass, die ihm einen Kuss auf die Wange oder den Hals haucht. Wären wir doch nur ohne diese Unterschiede geboren. Dann würde ich mir das nicht wie hypnotisiert ansehen müssen um den Schmerz in meiner Brust zu spüren.

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Schnellen Schrittes eilte er die Treppen wieder hinab, runter zur großen Halle, in die er auch gleich stürmte und sich an seinen Haustisch setzte, den er im Krieg vermisste und bei dem er hatte zusehen müssen, wie seine Tante Bella ihn und die gesamte Halle hatte zerstören müssen. Ihr irres Lachen hatte er noch so einige Nächte in seinen Ohren. Sein Blick schweifte für einen Moment hinüber zum Gryffindor Tisch. Es dauerte nicht lang, bis er sie gefunden hatte. Allein saß sie dort. Keiner ihrer Freunde um sie herum. Mini Weasley war bei Thomas und Finnigen. Longbottem hingegen saß zusammen mit Lovegood etwas weiter abseits. Hatte sie nicht geschrieben, sie hatte wenigstens ihre Freunde? Wo waren diese denn? Sahen die nicht, dass sie sich einsam fühlte? Bei Merlin, das sah ja sogar er von so weit weg. Wie blind mussten diese dann sein? Ungläubig und wütend ließ er schnaufend das Buch auf den Tisch neben seinen Teller fallen, während er das ganze noch immer beobachtete. Sein Blick glitt zurück zu Hermione, als er sich setzte und begann sich etwas zu essen zu nehmen. Sie schien seinen Blick zu spüren, denn kaum biss er in seinen Apfel, den er sich eben noch genommen hatte, sah sie zu ihm auf und direkt in seine Augen. Ein kleines lächeln bildete sich auf ihren Lippen, während sie ihm leicht zuzunicken schien. Überrascht nahm er dies zur Kenntnis, spürte aber im selben Moment Arme um seinen Hals und einen Kuss, der sein Ohrläppchen streifte und seine Wange traf. Noch immer sah er zu der Gryffindor hinüber, doch ihr Blick hatte sich sofort von ihm abgewandt. Schlimmer noch, sie stand auf und packte ihre Sachen zusammen, den Teller noch voller Essen, von dem sie scheinbar nicht einmal etwas angerührt hatte. Noch einmal sah sie zu ihm und er konnte abermals die Trauer in ihrem Blick erkennen. Da wusste er es.
 

Er verstand, warum sie diese ganzen gutgläubigen Sachen über ihn in ihr Tagebuch schrieb. Sie liebte ihn. Und diese Erkenntnis traf ihn härter, als Blaise schlag auf seine Schulter, die er sich erst letzte Woche beim Quidditsch ausgerenkt hatte und nun noch immer unter Schmerzen litt, wenn er sie zu heftig beanspruchte. „Hey alter, alles klar?“, fragte Blaise ihn. Kopf schüttelnd zog er Astorias Arme von sich und stand ruckartig auf, schnappte sich das Buch auf dem Tisch und sah seinen besten Freund noch einmal kurz an. „Nichts ist klar. Wie blind können Menschen sein? Hat denn keiner hier im Krieg etwas gelernt?“, zischte er wütend und er wusste, er machte sich nun Feinde in seinem eigenen Haus für diese Aussage, doch es interessierte ihn nicht. Ihn interessierte nur noch Hermione und ihr trauriger Blick, ihre Worte die sie alle für sich behielt, ihr Leid über ihre Eltern, welche sie nicht hatte zurück holen können und sie Einsamkeit, die von ihr ausging und Tag für Tag größer zu werden schien. Das alles fraß ihn auf. Er konnte das nicht. Konnte ihre Bürde nicht tragen. Er kam ja nicht einmal mit seinem eigenen Leben klar. Versprochen an eine Frau, die er nicht heiraten wollte und jeden Tag den Wunsch, die Frau zu küssen, die er nicht einmal ansatzweise Lieben durfte und für die er doch so viel empfand. „Draco...“, begann Blaise erneut, dieses mal einfühlsamer und er wusste, was dieser sagen wollte. Er kannte ihn. Sie waren beste Freunde, wussten alles voneinander und kannten die Schwäche des jeweils anderen, in eine Gryffindor verliebt zu sein, die für einen Unerreichbar war. Aber war Hermione es noch? Nach allem, was er nun schon über sie erfahren hatte? Nein. Sie war es nicht mehr und genau das war der Grund, warum er nicht einfach aufgeben würde. Er würde es wenigstens versuchen. „Ich versuche es Blaise.“, entgegnete er ihm nur leise und bekam ein nicken, gefolgt von einem Lächeln und einem „Viel Glück.“
 

An diesem Abend hatte er Hermione nicht mehr gesehen und er vermutete, dass sie einfach auf ihr Zimmer geflüchtet war. Wahrscheinlich wollte sie am liebsten in ihr Tagebuch schreiben, was sie nun verzweifelt am Suchen war, es aber nirgends finden würde, denn wie auch, wenn er es hatte? Aber sie würde es wieder bekommen. Er würde es ihr am nächsten Tag geben. Sie vor der Halle abpassen und ihr da Buch in die Hand drücken. Genau so würde er es machen. Gedankenversunken legte er das Buch auf seinen Nachttisch und begab sich erst einmal ins Badezimmer, wo er sich duschte und versuchte seinen Kopf wieder frei zu bekommen. Ihr Blick, als sie sah, wie Astoria sich wieder an ihn heran machte, konnte er einfach nicht vergessen. Ihre Augen waren geweitete und ihr Atem schien für einen Moment ausgesetzt zu haben. Erst als sie realisierte, dass er sie noch immer ansah, wand sie ihren Blick von ihm ab und stand auf. Das war solch eine Szene, wie sie es im Buch beschrieben hatte. Sie hatte wegsehen wollen, es aber nicht geschafft und den Schmerz in ihrer Brust bekämpfen müssen. Ob er ihr den Schmerz nehmen könnte, wenn er am nächsten Tag auf sie zugehen könnte? Er hoffte es. Wollte nicht mehr, dass sie sich so fühlte. Geduscht und in Schlafsachen gekleidet kehrte er in seinen Schlafsaal zurück, den er mit Theodore, Blaise und Gregory bewohnte. Das Buch lag noch immer auf seinem Nachttisch, nahm es in die Hand und setzte sich damit auf sein Bett. Mit einem kurzen Zauberstab Wink zog er die Vorhänge zum Bett zu und sprach den Lumos Zauber, um auch im Dunkeln lesen zu können.
 

Als er am nächsten Morgen erwachte, lag sein Zauberstab auf seinem Bett, das Buch auf seinem Bauch, noch offen in seiner Hand. Er musste eingeschlafen sein. Sein Rücken tat weh und auch sein Kopf brummte von der Anstrengung des Lesens. Wie lange hatte er nicht mehr angestrengt nachgedacht? Hatte gelernt oder sich mit irgendetwas anderem beschäftigt? Nun hatte er die Quittung. Kopfschmerzen und Rückenschmerzen. Er sollte wirklich öfter mal die Nächte durchlesen. Granger hatte damit sicher keine Probleme. Sie kannte es sicherlich. Wahrscheinlich lag sie sogar jede Nacht wach und starrte einfach nur an die Decke. Da fiel ihm wieder ein, dass er sie abfangen wollte. Schnell sprang er aus dem Bett und ließ das Buch und seinen Zauberstab zurück. Im Bad fertig machend kam er wieder zurück und zog sich seine Sachen an, die er in der Eile vergessen hatte. Das Buch zuklappend und den Zauberstab in seine Tasche steckend, strich er seine Haare zurück und machte sich schnellen Schrittes auf den Weg zur großen Halle. Sein Blick glitt durch die Halle, doch sie war noch nicht zu sehen. Er hoffte nur, sie würde überhaupt zum Essen erscheinen, nachdem sie am Abend zuvor schon nichts gegessen hatte. Sie aß sowieso schon viel zu wenig, wie ihm durch ihr Tagebuch klar geworden war. Langsam kam sie die Treppe herunter. Sie wirkte müde und Tränenspuren waren auf ihren Wangen gezeichnet. Merlin, hätte er Astoria nur schon eher von sich geschoben. Ob es wirklich seinetwegen war? „Granger?“, sprach er sie leise an, als sie wie betäubt neben an ihm vorbeigehen wollte. Vorsichtig zog er sie an ihrem Arm zurück, den er sich gegriffen hatte und führte sie in eine Ecke, von der aus sie nicht sofort gesehen werden konnten. Erst jetzt schien sie zu realisieren, wer vor ihr stand.
 

„Malfoy?“, fragte sie ungläubig und musterte ihn von oben bis unten skeptisch. Lässig lehnte er sich gegen die Wand und musterte sie einen Moment eben so genau, wie sie es bei ihm tat. Es schmerzte, sie so fertig zu sehen. Sie war dünner geworden und ihre Haare hinten schlaff hinunter, ganz anders als die Jahre zuvor, wo sie sich in Locken störrisch von ihrem Kopf fern hielten. „Granger, ich hab da etwas, dass ich dir geben sollte. Du hast es gestern verloren, als du mich angerempelt hast.“, kam es über seine Lippen, beobachtete jede ihrer Reaktionen und war fasziniert, wie viele Gefühle über ihre Züge schwammen. „Du.. Du hast mein Tagebuch?“, kreischte sie unnatürlich hoch und starrte ihn wütend an. „Warum hast du es mir nicht gleich wieder gegeben? Hast du drin gelesen?“, fauchte sie auch gleich weiter, ließ ihn nicht einmal zu Wort kommen und in diesem Moment wirkte sie wieder so voller Leben. „Reg dich ab Granger. Ich hab es gestern eben vergessen dir zu geben. Und wie sollte ich darin lesen? Das Ding ging nicht auf, also wie sollte ich bitteschön darin lesen können?“, fragte er sie genervt, tat jedoch nur so. Er musste sie anlügen. Wenn er es ihr sagen würde, würde sie ihn sofort in die Hölle schicken. „Dann... dann hast du nicht darin gelesen?“, fragte sie nun ruhiger und erleichtert. „Nein Granger, habe ich nicht.“, log er erneut. „Hier.“ Skeptisch sah sie ihn an, bevor sie nach dem ihr dargebotene Buch griff, doch kurz bevor er es ihr gab, grinste er erneut leicht und zog es wieder etwas zurück. „Ah, ah... gibt es denn keinen Finderlohn?“, fragte er sie neckend.
 

Eine Zornesfalte zierte ihre Stirn und ließ ihn nur noch mehr grinsen. In manchen Angelegenheiten, war sie einfach so wahnsinnig berechnend. Wütend verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und funkelte ihn abwartend an. „Was willst du Malfoy? Willst du das Passwort für mein Tagebuch? Damit du es lesen kannst um mich dann vor allen Bloßzustellen? Was genau willst du von mir? Sag es!“ Genervt verdrehte er seine Augen. Sie war doch diejenige, die ihn immer wieder als den Gutmenschen sehen wollte. Die an das gute in ihm glaubte, warum tat sie es nicht, wenn er vor ihr stand? Wie sollte er es ihr dann nur klar machen? „Granger... Ich will nichts von dem. Ich will nur eine einzige Sache.“, sagte er ruhig und sah sie weiterhin an, stützte sich aber neben ihrem Kopf ab. „Dann spucke es aus, damit ich endlich mein Tagebuch bekomme und du mich in Ruhe lässt.“ „Du bist so stur!“, knurrte er leicht wütend. Sie raubte ihr den Verstand! „Küss mich Granger!“, brummte er, noch immer sauer über ihr Verhalten, das so ganz anders war als ihre Gedanken im Buch beschrieben waren. „Was?“, keuchte sie überrascht auf und er nutze den Moment, um ihr näher zu kommen. Er war schon kurz vor ihren Lippen, als sie ihn kräftig vor die Brust stieß und ihn zurück taumeln ließ.
 

Überrascht sah er zu der Gryffindor, wusste einen Moment nicht, wie ihm geschah und konnte ihr nur hinterher sehen. Sie hatte den Moment der Überraschung genutzt, um ihm das Buch aus den Händen zu reißen und davon zu stürmen, doch so einfach würde er sie nun nicht gehen lassen. Nicht nach dem, was er gelesen hatte. „Ich habe es gelesen!“, rief er ihr deswegen hinterher und hoffte, dass es irgendetwas bewirken würde. Zu seinem Glück bewirkte es wirklich etwas. Abrupt blieb sie stehen und drehte sich zu ihm herum, ihre Augen geweitet und ihn ungläubig musternd. „Das... das kann nicht sein.“, hörte er sie leise sagen und es war ein Wunder, dass er sie überhaupt verstehen konnte. Langsam ging er wieder auf sie zu, fixierte sie mit seinem Blick und hielt sie an Ort und Stelle. „Ich habe es gelesen. Das Passwort lautet Malfoy. Ich hätte es wahrscheinlich nie herausbekommen, wenn du mich nicht am See gerufen hättest, als ich gerade über den Buchrücken gestrichen hatte.“, erklärte er ihr und legte seine Hand vorsichtig an ihren Arm. Er wollte sie nicht verschrecken. Sie sollte nur da bleiben. Nicht wieder weglaufen. „Ich habe so vieles gelesen. Darum Hermione. Lass mich dich küssen.“, hauchte er erneut und beugte sich langsam zu ihr vor. „Nein... nein, nicht. Du hast es gelesen. Jetzt willst du mich noch mehr demütigen. Hör auf. Hör bitte auf.“, bettelte sie leiser werdend, versuchte sich von ihm zu lösen, doch sie schaffte es nicht. „Nicht.“, flehte sie erneut. „Kein nein mehr und auch kein nicht.“, sagte er leise.
 

Nachdenklich sah er sie an und seufzte leise. Nein. Er würde sie nun nicht mehr gehen lassen. Er hatte eine Chance. Eine Chance mit ihr und die würde er nicht einfach so ziehen lassen, denn er wusste, es war seine erste und letzte. „Hermione.“ Sanft ließ er ihren Namen über seine Lippen gleiten. Sie sollte nicht vor ihm zurück schrecken. „Gib mir eine Chance. Gib nicht auf.“, nahm er ihre Worte auf, die er vom letzten Eintrag im Kopf hatte. ~ Vielleicht sollte ich es einfach sein lassen. Vielleicht sollte ich ihn gehen lassen, er liebt Astoria scheinbar und sie liebt ihn. Ich gebe auf. ~, hatte sie geschrieben. Nein, das würde er nicht zulassen. „Gib nicht auf.“, hauchte er erneut. Ihr Blick traf ihn und er wusste, ihre Gegenwehr war gesunken. „Ich liebe Astoria nicht. Sie ist mit versprochen und sie findet das alles auch super, aber ich kann dem nichts abgewinnen. Glaube mir. Nur dieses eine Mal.“, versuchte er sie zu überzeugen. „Aber...“, begann sie. „Nein! Kein aber. Verdammt, du machst mich wahnsinnig.“ Stöhnend fasste er sich an den Kopf, strich durch seine Haare und seufzte schwer. Was sollte er denn noch tun? „Granger..“, wollte er es nochmals versuchen, doch kam nicht weiter als bis dahin. Sie packte seinen Kragen, zog ihn zu sich herunter und sah ihm fest in die Augen. „Versaue es nicht.“, hörte er sie noch hauchen, bevor er ihre Lippen auf seinen spürte und sah, wie sich ihre Augen schlossen. Genüsslich schloss auch er seine Augen und endlich würde er die Chance bekommen, die er sich schon die ganze Zeit von ihr wünschte. Er würde es nicht versauen. Egal wie schwer es werden würde. Noch einmal würde er sie nicht gehen lassen.

Der Weg ins Licht

Verwirrt sah er sich um, wo war er? Wieso konnte er sich nicht erinnern wo er war? Wieso kannte er den Ort nicht? Panisch huschte sein Blick durch die Umgebung, doch nichts von dem bisschen, was er sehen konnte, erkannte er. Warum? Warum kannte er diesen Ort nicht? Und warum war es ihm so, als wäre er zuvor noch ins Bett gegangen? Doch wenn er im Bett lag, dann musste er doch Träumen! Allerdings..., wenn er sich so umsah, dann konnte es schon hin kommen. Ein Traum. Nicht mehr und nicht weniger. Vor ihm erstreckte sich ein Weg, lang und schmal. Er war gepflastert mit grauen Steinen, soweit er in der Dunkelheit um sich herum erkennen konnte. Links und Rechts neben dem Weg war Wasser, das durch die Dunkelheit und beschienen vom Mond Dunkelblau, fast Schwarz wirkte und einem nur so drohte, wenn man ihm zu nah kam, dass es einen in die Tiefe reißen würde. Hinein in die alles verschlingende Kälte und Dunkelheit, aber Moment! Er kannte diesen Ort. Er hatte schon einmal davon geträumt. Es war die Nacht, bevor Hermione Granger bei ihm Zuhause, in seinem Salon gefoltert worden war. Von seiner eigenen Tante. Schon damals hatte er sich gefragt, warum er so etwas träumte. Langsam kehrten die Erinnerungen in ihm zurück. Die Erinnerungen, wie er den Weg entlang gegangen war. Am Ende des Weges stand groß und hell der Mond, der ihm den Weg zu leuchten schien und am anderen Ende des Ufers, direkt unter dem Mond standen neben dem Weg, zwei Bäume. Einer auf jeder Seite. Nachdenklich betrachtete er den Weg vor sich. Irgendwas war da noch gewesen, als er kurz vor dem Ziel gewesen war, nur was?
 

Sein Blick, der zum Nachdenken gesenkt war, hob sich langsam wieder und da erkannte er es. Da erkannte er sie. Sie stand am anderen Ende, direkt zwischen den Bäumen. Granger. Seine Augen weiteten sich. Damals hatte er sie kämpfen sehen. Die Bäume hatten Schatten erzeugt, vor denen sie versuchte zu fliehen. Sie hatte geschrien und mit Flüchen um sich geworfen, doch es hatte nichts geholfen. Er sah, wie sie zu Boden gerissen wurde und sich ein Licht bildete, so klein und schwach, dass er es erst hatte erkennen können, als er näher gekommen war. Seine Schritte hatten sich beschleunigt, in der Hoffnung ihr helfen zu können, denn er war sich bewusst, tief in sich drin wollte er sie nicht leiden sehen. Sie war zwar immer schon ein Streber, eine Besserwisserin und einfach in allem besser als er, doch damals hatte er erkannt, dass er nicht an ihrem Leid schuld sein wollte. Er wusste wie es war, wenn man gefoltert wurde und Angst um sein Leben hatte. Seine Schritte hatten sich noch einmal beschleunigt und er war sich nicht einmal bewusst gewesen, das er ins Rennen über gegangen war. So sehr wollte er nur zu ihr. Ihr helfen. Seinen Zauberstab ziehend versuchte er alles, um ihr zu Hilfe zu kommen, doch nichts gelang. Seine Zauber brachten keine Wirkung. Sie verpufften, ohne irgendetwas verrichtet zu haben und kaum war er nah genug, blieb er wie angewurzelt stehen. Es kam so plötzlich, dass er beinahe gefallen wäre, doch er konnte sich noch rechtzeitig fangen. Panisch sah er an sich herunter und musste erkennen, dass es nicht einmal seine Schuld war, dass er nicht näher zu ihr kam. Seine Beine waren von Wurzeln umgeben, die ihn fest hielten und ihn nicht wieder gehen lassen wollten. Das kleine schwache Licht, was er erst beim näher kommen wirklich erkennen konnte, hatte sich in einen Dolch verwandelt, der im Mondschein blitzte und die Haut der Brünetten langsam begann aufzureißen, wie ein Wolf die Kehle seines Opfers zerriss.
 

„Aufhören!“, wollte er Schrein, doch kein Ton verließ seine Kehle und egal was er tat, er schaffte es nicht, sich aus den Fängen der Wurzeln zu lösen. Angestrengt dachte er nach und versuchte immer wieder sich mit Sprüchen oder gar roher Gewalt zu befreien, doch nichts. Er kam einfach nicht von los, konnte ihr einfach nicht helfen. Ihre Schreie wurden lauter und dröhnten immer mehr in seinen Ohren, doch so sehr er sich auch bemühte, nicht mit ansehen wollte, wie sie gefoltert und gebrandmarkt wurde, er schaffte es nicht. Er war einfach zu schwach. Das Blut, das ihren Arm hinab lief, die Schreie die um Hilfe fehlten, das Zittern ihres Körpers, dem die Wärme entwich... All dem musste er zusehen, konnte seine Augen nicht davor verschließen und es brannte sich in so tief in sein innerstes, dass er selbst schreiend und vollkommen verschwitzt erwacht war. Sein Herz schlug so schnell, als wäre er einen Marathon gelaufen, bei dem Voldemort persönlich hinter ihm her jagte und ihn versuchte mit Flüchen zu treffen, um ihm sein Leben zu nehmen. Hastig schüttelte er seinen Kopf, wollte diese Erinnerung nicht mehr. Sie sollte wieder verschwinden. Verschwinden dahin, wo sie hergekommen war. Tief in seinem Gedächtnis vergraben. Es durfte nicht sein. Sollte so etwas noch einmal geschehen? War er deswegen wieder auf diesem Weg gelandet, dass er sie am Ende des Weges wieder finden würde und es nicht verhindern könnte? Nein! Nein, das würde er nicht. Er würde gar nicht erst diesen Weg entlang gehen. Nie wieder wollte er dies.
 

Unruhig stand er auf seinem Platz, hatte sich noch nicht einen Schritt bewegt und würde es auch nicht, schwor er sich zumindest. Denn einen Moment später, änderte sich etwas an der ganzen Szenerie. Der Mond wurde durch eine Sonne ersetzt, welche alles in gleißend helles Licht tauchte und die Umgebung hell und freundlich gestaltete. Die Kälte der Umgebung verschwand, bevor die Wärme einsetzte und die riesige runde Scheibe erbarmungslos auf ihn nieder brannte. Eine Gänsehaut überfiel ihn durch den plötzlichen Temperaturwechsel, sodass er gezwungen war, sich die Arme zu reiben und sich erneut um zu sehen. Doch durch die Helligkeit, die mit der Sonne kam, erkannte er nur wenig, ohne geblendet zu werden. Es war anders als beim ersten Mal. Dort war keine Sonne gewesen, kein Licht das die Schatten verschlang und kein Schimmer hatte sich mehr bilden können. War es eine Täuschung? Sollte er wieder getäuscht werden? Weil er in der Dunkelheit nicht näher zu ihr gegangen wäre? Aber würde er denn näher gehen, wenn es hell war? Ja... Er würde, das wusste er. Seine Neugierde trieb ihm dazu denselben Weg erneut entlang zu schreiten, jedoch immer mit der Erinnerung in seinem Hinterkopf, was beim letzten Mal geschehen war. Und dann sah er sie. Sie stand wie schon beim letzten Mal dort, erhob ihren Arm, bereit zum Kämpfen. Wie damals blieb er wie angewurzelt stehen, jedoch ohne Wurzeln, welche sich um seine Beine schlangen. „Hermione...“, entfloh ihm ihr Name und er beobachtete, wie sie zusammen zuckte und sich umdrehte. Überrascht starrte sie ihn an, musterte ihn von oben bis unten und wusste nicht, was sie von seiner Erscheinung halten sollte, doch genauso erging es ihm. Auch er wusste nicht, was er von all dem halten sollte. Es schien nicht dasselbe zu sein wie beim letzten Mal und dennoch war es so gleich, so ähnlich, dass er Angst hatte alles erneut zu erleben.
 

Erneut sprach er ihren Namen aus, bewirkte damit, dass sie ihm näher kam und ihn leicht anlächelte und begann auf ihn zu, zu rennen. Verwirrt und überfordert beobachtete er die Bewegungen der Brünetten, dessen Schritte immer weiter auf ihm zu kamen. Ihren Zauberstab hatte sie in die Tasche gesteckt und am liebsten hätte er ihr zugeschrien sie sollte ihre Deckung nicht vernachlässigen, doch kein Ton kam über seine Lippen, bis sie den Weg hinter sich brachte und ihm in die Arme viel, welche durch die Wucht ihres Aufeinandertreffens leicht nach vorn geworfen wurden und er sie schnell, als würde sie gleich wieder verschwinden, um ihren zierlichen Körper schlang. Überrumpelt starrte er auf die zierliche Frau in seinen Armen hinunter, welche ihr Gesicht in seinem Hemd vergrub und sich nur noch fester an ihn drückte, als er sie lockerer ließ. „Granger was...“, besann er sich wieder auf ihren Namen, wie er sie schon immer genannt hatte. Was hatte das alles zu bedeuten? Was wollte sein Unterbewusstsein ihm mit diesen Träumen zeigen? Dass er die Gryffindor liebte? Dass er sie für sich wollte und sie beschützen wollte? Aber das alles wusste er doch schon so lang, dass er nicht einmal mehr wusste, wann es begonnen hatte. Auch, wenn er nie etwas in diese Richtig geäußert hatte oder gar zeigte waren seine Gefühle ein stetiger Begleiter gewesen, den er zu Voldemorts Zeiten verdrängen und verleugnen musste. Doch nun? Was war nun? Er war in seinem letzten Jahr, wiederholte gerade alles was er verpasst hatte und konnte frei leben. Ein Leben, das er eigentlich mit ihr wollte. Mit seiner Gryffindor, die er seit der ersten Klasse schon neckte und immer in ihrer Nähe war. Auch wenn sie nicht sein war, so wollte er es doch um so mehr. Sie sollte sein, sein. Seine Gryffindor.... seine Hermione.
 

Seine Arme schlangen sich wieder fester um sie und auch wenn das nur ein Traum war, so wollte er ihn nun genießen und mit ihr an einem anderen Ort sein. Einem Ort an dem er sich wohl fühlen konnte, doch gerade als die Szene sich ändern wollte, wurde er mit einem Ruck aus dem Schlaf gerissen, als ihn etwas am Bauch traf. Erschrocken keuchte er auf und starrte panisch durch das Zimmer direkt zu Blaise, welcher frech grinsend neben seinem Bett stand und ihm etwas zugeworfen hatte, das dann auf seinem Bauch landete und ihn aus den Schlaf riss. „Alter, steh endlich auf der Ball beginnt gleich.“, hörte er ihn sagen und sofort verschlechterte sich seine Laune. Er hatte kein Date und auch nie vorgehabt auf diesen Ball zu gehen. Es ging ihn nichts an, was die anderen feierten. Sollten sie doch feiern, dass sie alle frei waren und es geschafft hatten, doch nicht er. Er würde da nicht mit feiern und zusehen, wie die Frau die er begehrte in den Armen eines anderen lag. Nicht nach solch einem Traum in dem er sie endlich einmal nur für sich hatte. „Mach was du willst, aber lass mich in Ruhe ich werde sicherlich nicht auf irgend so ein bescheuertes Fest gehen und zusehen, wie sich alle freuen, dass sie wieder hier sind. Ich kann nicht vergessen was hier meinetwegen geschehen ist, wer hier überall lag, halb tot oder gänzlich getötet.“, knurrte er, setzte sich aber dennoch in seinem Bett auf, bevor er aufstand und sich auf den Weg zum Bad machte.
 

Seinen Tag hatte er damit verbracht, jegliche Personen zu meiden, was gar nicht so leicht war mit den Slytherin Mädchen, die mit ihm zum Ball wollten oder ihm nur trauernde Blicke hinterher warfen. Es interessierte ihn nicht, sollten sie tun und lassen was sie wollten, doch er würde seine Meinung nicht ändern. Der Abend kam und der Ball war in vollem Gange, als er sich auf den Astronomieturm zurück zog und sich dort mit den Unterarmen auf dem Geländer abstützte. Wie schon damals hatte er seinen schwarzen Anzug angezogen und auch, wenn er nicht vor hatte zum Ball zu gehen, würde man denken er vertrete sich nur die Füße oder holte frische Luft, wenn man ihn sah. Seine Gedanken wanderten erneut zurück zu seinem Traum, der sich wie schon beim ersten Mal so echt und real angefühlt hatte. Zähne knirschend fuhr er sich durch seine Haare, hasste es das er darüber nachdenken musste, was geschehen war. Was er träumte. Doch seine Träume hatten schon immer makaber ausgesehen und ihm nur das gezeigt, was er nicht sehen oder glauben wollte. So auch die Umarmung der Gryffindor, welche nun in ihrem wunderschönen Pfirsich farbigem Kleid auf dem Ball war und sich die Füße wund tanzte. Zu seiner Überraschung war sie nicht mit Weasley zusammen dort gewesen, sondern mit Potter, was ihm nur wieder zeigte, dass sie ihn niemals wählen würde. Er war das komplette Gegenteil von ihnen. Potter war der Held, der alles bekam und dennoch bescheiden war und nichts für seine Leistungen verlangte. Ihm viel schon immer alles in den Schoß, während er selber um alles kämpfen musste. Für jede gute Note hatte er Stundenlang lernen müssen, hatte jeden Zauber mindestens hundertmal geübt und sich immer wieder auf den Besen gesetzt und schneller zu werden. All das konnte Potter ohne etwas dafür zu tun.
 

Eben so war es aber auch mit Weasley. Er war ein Tollpatsch und dennoch stand er für seine Freunde ein, brachte sie zum Lachen und musste nicht einmal etwas tun, dass ihm Hermione's Herz gehörte. Eben so wieder das genaue Gegenteil von ihm. Seine Freunde hatte er damals nur mit bösen Blicken zum Lachen bekommen und eingestanden hatte er auch selten für sie, war lieber weggelaufen, wenn es eng wurde oder hatte sich gänzlich raus gehalten. Einzig bei Blaise war er anders. Blaise hatte ihm immer geholfen und dafür war er ihm mehr als nur dankbar. Niemals würde er dem Schwarzhaarigen in den Rücken fallen, doch dieser war auch der einzige, der ihm Nahe stand. Selbst um Hermione's Herz müsste er kämpfen und würde anders als Weasley, welcher nicht einmal drum kämpfen musste und es gewann, verlieren. Seufzend starrte er hinaus auf die Ländereien und sah direkt in das helle Licht des Vollmonds, welcher an diesem Abend seinen Höhepunkt hatte. „Was machst du hier?“, ertönte eine leise Stimme hinter ihm, welche ihn dazu veranlasste erschrocken herum zu fahren und die Person überrascht anzustarren. „Granger?“, fragte er ungläubig, konnte nicht fassen sie dort zu sehen. Erneut kam es ihm vor wie ein Traum, als sie in dem Kleid, welches ihr so wundervoll stand auf ihn zu kam und ihn anlächelte. „Draco.“, erwiderte sie jedoch nur schmunzelnd und blieb direkt vor ihm stehen. „Der Vollmond ist schön nicht wahr?“, fragte sie leise und zärtlich, als würde sie mit ihrem geliebten Kind sprechen. „Ja.“, brachte er nur leise überfordert heraus, gebannt von ihrer Gestalt, welche grazil vor ihm stand.
 

Ihre Blicke verhakten sich ineinander als sie sich trafen und ein Ruck ging durch seinen Körper, als sein Herz erneut begann schneller zu schlagen, während sie vorsichtig auf ihn zu trat und ihre Arme sanft um ihn legte, ihren Kopf an seiner Schulter betete und ihre Augen schloss. „Lass uns tanzen Draco.“, hörte er sie leise hauchen und sah ihr erneut in die Augen, als sie ihren Kopf wieder hob und ihn ansah, so nah wie sie ihm war. Automatisch legten sich seine Arme um ihre Taille und drückten sie enger an sich. „Ich will nicht tanzen.“, hauchte er leise, wollte nicht riskieren sie zu verschrecken, würde er lauter sprechen. „Was willst du dann?“, fragte sie eben so leise hauchend, bevor sie sich auf ihre Zehenspitzen stellte und leise ergänzte. „Dann küss mich.“ Hitze erfüllte seinen Körper und erneut hatte er das Gefühl dabei zusehen zu müssen, wie jemand gefoltert wurde, doch dieses mal war es nicht die Gryffindor, sondern er selber. Es konnte doch nur ein Traum sein oder? Und in einem Traum konnte er doch machen was er wollte, oder? Vorsichtig lächelte er sie an, strich über ihren Rücken und fragte nochmal leise: „Bist du dir sicher?“ Doch ein Nicken war alles was er bekam und was er brauchte, bevor er sie fest in seine Arme schloss und seine Lippen auf ihre legte.

Er ist auch mein Sohn

Es war ein ganz normaler Morgen in der Familie Granger... Zumindest dachte sie das, bis es plötzlich an der Tür klingelte und sie mit einem Handtuch um sich gewickelt zu dieser ging, ihre Haare zu einen Zopf bindend und die Tür mit dem Ellenbogen öffnend. Erschrocken hielt sie in ihrer Bewegung inne, starrte die Person vor sich mit geweiteten Augen ungläubig an. Sie hatte gehofft, dass der Tag nie kommen würde, doch scheinbar war es soweit. „Mama? Wer ist da?“, kam ihr kleiner Junge aus dem Wohnzimmer neugierig um die Ecke blickend. Ihr Blick huschte zu ihm, als sie sich schnell ihr Handtuch fest hielt und sich zu ihrem Sohn drehte. „Scorpius? Geh bitte etwas in dein Zimmer. Ich hole dich, wenn es Frühstück gibt.“, lächelte sie ihn liebevoll an, bevor sie sein Nicken sehen konnte und er die Stufen der Treppe zu seinem Zimmer erklomm. Langsam und um Fassung ringend wand sie sich wieder ihrem Gast zu und musterte diesen abweisend, ihr Handtuch noch immer fest in der Hand haltend, damit es ihr ja nicht vom Körper rutschen würde. Normalerweise würde sie einfach die Tür zuschlagen und sich erst einmal anziehen, aber sie war sich sicher, dass sie ihn dann erst recht reizen würde. Einen Umstand, den sie sich besser nicht leisten sollte.
 

„Miss Granger.“, kam die glatte kalte Stimme ihres Gegenübers bei ihr an, sodass sie ihn mit zusammen gekniffenen Augen in ihre Wohnung ließ und sich noch einmal, mit einem Blick nach draußen vergewisserte, dass ihn niemand gesehen hatte. Sie wusste der Tag würde kommen, an dem alles auffliegen würde und sie nicht mehr drum herum kommen würde, zuzugeben, dass Draco Malfoy der Vater ihres Sohnes war, doch das nun Lucius Malfoy bei ihr aufgetaucht war, bereitete ihr Unbehagen. Er wusste, dass sie ein Kind von Draco erwartet hatte und dennoch hatte er ihr nur aufgetragen, zu verschleiern, dass der Junge ein Malfoy war. Sogar Gold hatte er ihr geboten, welches sie natürlich nicht annehmen hatte wollen, doch ein Malfoy kannte eben mittel und Wege wie er das durch setzte, was er erreichen wollte. Somit war das Gold in einem Verlies bei Gringotts Zaubererbank gelandet, welches der Malfoy extra für den Jungen anlegen ließ und auf dem sowohl er zugriff hatte, als auch sie selber. Es wurmte sie, dass er sie einfach übergangen hatte, doch was sollte sie machen? Malfoys waren eben Malfoys und sie taten immer nur das, was ihnen selber von Nutzen kam. Lucius Malfoy war nicht amüsiert darüber, dass sie seinen Enkel bekommen hatte, den er sich eigentlich von Dracos verlobte Astoria gewünscht hatte, doch dort bekam er ihn scheinbar nicht, wusste Merlin warum und es war ihr eigentlich auch vollkommen egal. Sie hatte ihren Jungen und solange die Malfoys nicht versuchten ihn ihr weg zu nehmen, interessierte sie das ganze Theater nicht, was dieser meinten tun zu müssen.
 

„Was wollen sie?“, fragte sie unwirsch, als sie dem in die Jahre gekommenen Mann in ihr Wohnzimmer folgte, wo dieser sich erst einmal neugierig umsah, bevor sein Blick sie selber traf. Noch immer trug sie nur das Handtuch welches sie sich umschlungen hatte, nachdem sie gerade aus der Wanne gekommen war und die Tür geläutet hatte. Sein Blick glitt zu ihr und sie konnte in seinen Augen erkennen, dass er etwas dachte, was ihr bei weitem nicht gefallen würde. „Mister Malfoy.“, räusperte sie sich erneut und verschränkte abwehrend ihre Arme vor der Brust. „Ich verstehe Draco, was ihn dazu bewegte, mit ihnen zu schlafen.“, verließ es den Mund des älteren Malfoys leise, jedoch laut genug, dass sie ihn verstehen konnte. Erschrocken zog sie die Luft um sich herum ein, bevor sie Errötet ins Badezimmer lief um sich schnellstens mehr anzuziehen, bevor das ganze noch auf eine Art und Weise hinaus laufen würde, der sie gänzlich abgeneigt war. Im Bad angekommen atmete sie jedoch erst einmal kurz durch, bevor sie sich im Spiegel ansah und ihren Pony zur Seite schob, der sich bei ihren schnellen Schritten gelöst hatte und ihr in die Augen fiel. „Ganz ruhig Hermione. Lucius Malfoy würde dich niemals anrühren, geschweige denn, dass du es dazu kommen lassen würdest.“, sprach sie sich selber Mut zu, bevor sie sich ihre Sachen schnappte, die sie schon bereit gelegt hatte und sich eilig anzog. Ihr blieb nicht viel Zeit, denn sie wusste, Lucius Malfoy war kein Mann der gern wartete und würde sie ihn noch länger warten lassen, so würde er definitiv schlechter auf sie zu sprechen sein, als er es sicherlich ohnehin schon war.
 

Angezogen und noch einmal durch atmend, setzte sie ihre gleichgültige Miene auf, bevor sie das Bad wieder verließ und sich ihm stellte. „Also? Was gibt es, das sie so früh am Morgen nach Jahren hier vor meiner Tür stehen?“, fragte sie angespannt, während sie in ihre Küche ging und begann den Tisch zu decken und das Frühstück für ihren Sohn zuzubereiten, Lucius Malfoy an ihren Fersen hängen habend. „Es sieht nicht gut für sie aus Miss Granger.“, begann er, während er sich ungefragt einen Stuhl zurechtrückte und sich darauf nieder ließ. Einen kurzen Blick über ihre Schulter werfend funkelte sie ihn wütend an, bevor sie sich einen Topf aus dem Schrank holte und die Milch für Scorpius seinen Kakaos hinein schüttete. „Desto schneller sie sagen, was sie konkret von mir wollen, desto schneller können wir das alles hinter uns bringen.“, begann sie zu sprechen, bevor sie die Schale Obst auf den Tisch stellte und sich etwas Saft in ein Glas presste, welches sie dann ebenfalls dazu stellte. „Scorpius wird gleich zum Frühstück hier runter kommen und glauben sie mir, ich habe kein Bedürfnis, dass er dieses Gespräch mitbekommt, zudem esse ich immer mit meinem Sohn zusammen, weswegen es nicht in Frage kommt, dass sie länger bleiben, als bis das Essen fertig ist. Daher spucken sie aus was sie wollen und dann verschwinden sie. Denn auch wenn Scorpius ihr Enkel ist, so spiele ich keineswegs nach ihren Regeln und das wissen sie ganz genau.“, brummte sie noch zusätzlich und lehnte sich mit verschränkten Armen an die Küchenspüle.
 

Eine Augenbraue hebend wartete sie darauf, dass er sprechen würde, beobachtete dabei genau, wie sich sein Kiefermuskel ob ihrer Worte anspannte und er sich zusammen riss, sie nicht zurechtzuweisen und laut zu werden. Er wusste, dass sie die Macht hatte ihn sofort aus ihrer Wohnung zu Hexen, denn das hatte sie schon einmal und er musste zugeben, dass sie da nicht zimperlich war. „Also?“, fragte sie ungeduldig, da er noch immer nicht sprach. „Draco hat sie und Scorpius gesehen.“, begann er damit, was er sagen wollte und augenblicklich stockte ihr der Atem. Er hatte sie gesehen? Sie und ihren Sohn? Oh Merlin, das würde noch ärger geben, dachte sie sich. Er war nicht dumm, das war er noch nie und sicherlich hatte er sofort eins uns eins zusammen gezählt. Wie sollte es auch anders sein, bei der offensichtlichen Haarfarbe und Ähnlichkeit ihres Sohnes zu ihm. Bemüht gleichgültig zu wirken, blickte sie ihn lediglich weiterhin an, darauf hoffend, dass er endlich zum Punkt kommen würde. „Sie wissen was das bedeutet.“, knurrte dieser nun schon, da ihm das ganze zu viel zu werden schien. Ihre gleichgültige Miene reizte ihn und am liebsten hätte er sie wohl einfach auf der Stelle verflucht, wenn er denn dazu in der Lage gewesen wäre, doch ohne seinen Zauberstab, den man ihm nach der Verhandlung bezüglich seiner Taten im Krieg abgenommen und für Flüche gesperrt hatte, konnte er nichts dergleichen tun.
 

Eine Genugtuung durchflutete ihren Körper, als sie ihn so vor sich sitzen sah, Machtlos wie er nur sein konnte. Früh hatte er erkennen müssen, dass sie sein Gold nicht angerührt hatte und es auch nicht vor hatte, denn statt das sie es aus dem verließ, holte, legte sie selber in regelmäßigen abständen etwas für die Zukunft ihres Sohnes hinein und ließ sich alles kleinste von den Kobolden dokumentieren, sodass sie, sollte Lucius mal auf die Idee kommen das Verlies für sie unzugänglich zu machen, die Galleonen in ihr Verlies gebracht bekommen würde. Immerhin sparte sie es für ihren Sohn an. Sobald er nach Hogwarts gehen würde, würde er das Gold gut gebrauchen können, denn Schulsachen und dergleichen waren teuer, wie sie selber hatte lernen müssen. „Wie es scheint ist es ihnen herzlich egal, dass mein Sohn von ihrem Geheimnis Wind bekommen hat? Dann frage ich mich nur, wieso sie es ihm nicht gleich gesagt haben? An meiner Drohung damals kann es ja kaum gelegen haben, sonst würden sie nun nicht so vor mir stehen.“, redete er gefährlich leise weiter, sodass er sie aus ihre Gedanken aufschreckte. Überrascht sah sie ihn einen Moment an, bevor sie sich der Milch zu wand, welche kurz vor dem Überkochen stand. Schnell zog sie Sie von der Herdplatte und zischte auf, als sie den Topf wieder los ließ. Prima, jetzt hatte sie sich auch noch verbrannt, dachte sie bitter. Noch schlimmer konnte es nicht kommen. Malfoy wusste, dass er ein Kind von ihr bekommen hatte, Lucius Malfoy saß in ihrer Küche und hatte sie zuvor noch anzüglich gemustert und nun verbrannte sie sich ihre Finger an dem Kakao, weil sie das alles nicht so kalt ließ, wie es eigentlich sollte.
 

Stöhnen stellte sie kaltes Wasser an und hielt ihre verbrannte Hand unter den kühlen Strahl. „Wissen sie Lucius, es ist mir vollkommen egal, ob er es heraus gefunden hat. Früher oder später wäre es heraus gekommen und es spielt keine Rolle, ob er es weiß oder nicht. Er wird sich eh nicht für seinen Sohn interessieren, da das mit uns niemals funktioniert hätte und das wissen wir beide, denn immerhin bin ich doch nur das verfluchte Schlammblut das es gewagt hat ihre Blutlinie zu verunreinigen mit einem kleinen unschuldigen, aber für sie unreinen Blutsverräter. Sie brauchen nicht so tun, als würde es etwas ändern, dass ihr Sohn nun weiß, dass er einen unehelichen Sohn hat. Er selber ist verlobt mit ihrer.... wie hieß sie noch gleich? Ach ja, die Reinblütige und wunderschöne Prinzessin der Greengrass Schwestern, Astoria Greengrass. Ich hab die Nase voll davon, dass sie denken es würde etwas ändern oder sonstiges. Lassen Sie mich und Scorpius einfach in Ruhe, wir lassen sie doch ebenfalls ins Ruhe und auch wenn es gegen ihre Prinzipien verstößt, Scorpius ist und bleibt der beste, klügste und süßeste Junge, den sie je zu Gesicht bekommen haben und werden. Er wird sie nur nicht kennen lernen. Sie und ihre ganze Bande gefallener Reinblüter, welche noch immer an ihre hohen Wertvorstellungen festhalten, obwohl es rein gar nichts bringt, denn wissen sie was? Innen drinnen sind wir alle gleich! Ich.. Ich weiß, dass Draco das damals für einen Moment verstanden hat. Den Moment, in dem er mit mir zusammen war.“, knurrte sie mittlerweile ungehalten. Sie hatte keine Lust mehr, das alles wurde ihr zu viel!
 

„Und jetzt verschwinden sie hier, bevor ich ihnen doch noch einen Fluch aufhalse, nur damit sie aus meiner Wohnung verschwinden. Die Sache ist vergessen und beendet, ob Draco es nun weiß oder nicht, es wird nichts ändern, merken sie es sich!“, fauchte sie wütend und stellte das kühlende Nass ab, welches bis eben über ihre Hand gelaufen war. Wütend funkelten sie die dunkelgrauen Augen des Malfoys an. Sie sah ihm genau an, wie er mit sich rang sie nicht eigenhändig zu erwürgen für die Unverschämtheit, wie sie mit ihm sprach, doch es interessierte sie gelinde gesagt kein bisschen, sie hatte gerade genug mit sich selbst zu kämpfen, dass sie nicht in einem Wutanfall ihren Zauberstab ziehen und ihn verhexen würde. Mit erhobener Augenbraue starrte sie ihn abwartend an, bis er sich endlich erhob und langsam zur Tür ging, wo er auf halber Strecke, im Türrahmen der Küche noch einmal stehen blieb und sie verheißungsvoll ansah. „Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird ihre heile kleine Welt in Scherben liegen. Ich habe sie gewarnt.“, knurrte er wütend, bevor er sich ab wand und ihre Wohnung mit knallender Tür verließ. Kopf schüttelnd atmete sie erst einmal auf. Viel Zeit blieb ihr jedoch nicht zum Verschnaufen, denn kaum war die Tür mit einem lauten Knall in die Angeln gefallen, tauchte ihr Sohn ängstlich im Türrahmen auf und schien erleichtert zu sein, als er seine Mutter unverletzt vor fand. „Mama?“, fragte er jedoch sicherheitshalber vorsichtig, bevor er weiter um die Ecke lugte. „Alles gut mein Schatz, komm her, Frühstück ist fertig.“, schmunzelt sie bemüht, den Schein zu wahren, das alles okay wäre.
 

Zufrieden beobachtete sie, wie ihr Sohn die Küche betrat und erst einmal zu ihr kam, um sie kurz zu umarmen, während sie in die Hocke gegangen war und ihre Arme für ihn ausgebreitet hatte. „Alles ist gut mein Schatz.“, wiederholte sie noch einmal und drückte ihn an sich, bevor sie ihn vorsichtig hoch hob, ihre Hand dabei nicht all zu sehr belastend und ihn auf seinen Stuhl setzte. „Schatz? Was hältst du davon, wenn wir nach dem Frühstück Harry besuchen? Hast du Lust? Mami müsste nämlich ganz dringend mal mit ihm reden, verstehst du?“, fragte sie ihren Sohn liebevoll, versuchte sie Wut und Verzweiflung über das erfahrene zu verdrängen und einfach nur für ihren Sohn da zu sein. Vorsichtig und mit einem Topflappen in der Hand goss sie die mittlerweile leicht runter gekühlte Milch in die Tasse mit dem Kakao Pulver, welches sich nach kurzem rühren mit einem Löffel auch sofort aufgelöst hatte. „Nach Onkel Harry? Darf ich dann wieder mit dem Elfen spielen?“, fragte er sogleich aufgeregt und noch immer konnte sie nicht verstehen, wie er sich nur so gut mit Kreacher dem alten Hausdrachen anfreunden konnte, der noch immer in Harrys Haus wohnte, jedoch nur zum Vorschein kam, wenn Harry es wollte oder Scorpius zu Besuch kam. „Natürlich mein Schatz.“, lächelte sie ihn an und strich einmal zärtlich über seine Wange. „So, jetzt wird aber erst gegessen.“ Schmunzelnd beobachtete sie ihren Sohn, wie er seine tägliche Portion Cornflakes in sich rein schaufelte und immer mal wieder von dem Apfel ab biss, den sie ihm zurechtgelegt hatte. Sie selber hatte jedoch keinen Hunger mehr und trank stattdessen einfach ihren Orangensaft leer, den sie sich mit einem Zauber gepresst hatte. In Gedanken war sie jedoch schon bei dem Gespräch mit Harry.
 

Es hatte nicht lange gedauert, bis sie sich auf den Weg gemacht hatten und bei Harry Zuhause angekommen waren, welcher ihnen auch gleich freunde strahlend die Tür geöffnet hatte. In dem Moment hatte sie noch gedacht, dass sie mit ihm über alles würde reden können, von ihm Unterstützung bekommen würde, doch wie das Gespräch von Anfang an verlief, nachdem Scorpius mit Kreacher verschwunden war, war es überhaupt nicht in ihrem Sinne. Sie kam nicht einmal dazu, mit ihm darüber zu sprechen, dass Draco es wusste. Dass er sie und Scorpius gesehen hatte, denn Harry schien ein anderes Thema abhandeln zu wollen, welches für sie eigentlich schon gegessen war. „Hermione, was soll das? Warum tust du das?“, fragte der Schwarzhaarige flehend. „Was Harry? Was willst du von mir hören? Dass ich es liebe allein erziehende Mutter zu sein? Das ich dich gerne abweise? Harry ich mag dich, du bist mein bester Freund und der Kuss... ja ich habe ihn genossen gehabt. Doch das mit uns würde nicht klappen. Du merkst doch selber, dass er dich nicht akzeptiert. Nicht so. Ich kann ihm dich nicht als seinen Vater vorsetzen, wenn er das nicht will und außerdem, möchte ich das selber nicht Harry. Wir sind schon immer beste Freunde gewesen und nur weil mit dir und Ginny alles aus ist und du allein bist, heißt es nicht, dass du nun plötzlich in mich verliebt bist. Bei Merlin, geh mal wieder aus. Triff dich mit Neville im drei Besen oder mit Seamus und Dean. Mach etwas mit Ron. Aber um Merlins Willen, tu etwas. Du bist noch jung Harry und wir beide gehören nicht zusammen.“ Es war der Brünetten anzuhören, dass sie nicht mehr konnte.
 

Sie wollte auch nicht mehr. Erneut hatte sie nun mit ihrem besten Freund darüber diskutieren müssen. „Dann sag mir Hermione. Wann willst du es ihm sagen? Wann soll er erfahren, dass der Kleine da sein Sohn ist? Denkst du nicht die blonden Haare sind Anzeichen genug?“ „Verdammt ich weiß es Harry! Aber ich kann nicht. Er würde es nicht sehen wollen. Würde ihn nicht wollen, dass kann ich ihm nicht antun. Er ist mein Sohn Harry. Ich muss ihn beschützen.“, versuchte sie sich zu wehren. „Aber nicht vor ihm Hermione. Er ist sein Vater. Er würde ihn sicherlich nicht umbringen.“ „Aber..“, versuchte sie sich zu verteidigen. „Kein aber! Du willst nicht ihn beschützen, sondern dich. Rede mit Malfoy, sonst tu ich es. Er ist sein Sohn.“ Sie wusste es ja, sie wusste es und Draco wusste es auch, auch wenn Harry es nicht wusste. Sie hatte es ihm sagen wollen, mit ihm darüber reden wollen, was sie am besten tat, doch dann fing Harry wieder mit dem Kuss an, den sie sich vor eine Woche hingegeben hatten und dann wollte sie nicht mehr. Sie wollte ihm nicht mehr die Wahrheit sagen, die Wahrheit darüber, dass Malfoy schon längst wusste, dass Scorpius sein Sohn war und es über kurz oder lang zur Konfrontation kommen würde. „Schluss Harry. Ich werde darüber nicht mehr mit dir diskutieren. Tu was du nicht lassen kannst, aber erwarte nicht, dass ich noch weiter mit dir darüber diskutieren werde. Eigentlich war ich hergekommen, um etwas mit dir zu besprechen und mir Rat zu holen, doch jetzt habe ich keine Lust mehr.“, sagte sie verzweifelt, stieß sich aus dem Sessel hoch, in dem sie saß und stand auf. „Ich werde jetzt gehen Harry. Es tut mir leid.“ Erschöpft verklangen ihre Worte unerwidert ihm Raum, bevor sie sich von ihm ab wand und in den Flur des Hauses schritt um nach ihren Sohn zu rufen.
 

„Hermione warte. Es tut mir leid okay? Ich werde es Malfoy schon nicht sagen, aber denk über meine Worte nach. Du läufst nicht vor ihm weg, sondern vor dir und das musst du klären. Du musst endlich über ihn hinweg kommen.“, hauchte er leise, während er sich zu ihr stellte und sie ansah. Ihr Blick traf seinen, als sie sich leicht zu ihm drehte und seine Worte erst einmal verinnerlichte. „Ich weiß Harry und ich werde es regeln. Alles wird sich in der nächsten Zeit regeln, versprochen.“, hauchte sie noch erschöpft, bevor sie ihn einmal umarmte und Kreacher mit ihrem Sohn erschien, welcher dem alten meckernden Elfen scheinbar Manieren beibringen konnte, denn der grummelnde Elf verbeugte sich nur vor ihr und verschwand gleich darauf wieder. „Na komm mein Schatz, Onkel Harry hat noch einiges zu tun und wir müssen noch ein bisschen in der Winkelgasse einkaufen.“, schmunzelte sie leicht, abgekämpft. Der Tag war noch schlimmer gekommen, als sie es angekommen hatte. Eigentlich hatte sie ja gehofft gehabt, mit Harry einen verbündeten zu haben, doch dem war nun einmal nicht. Seufzend nahm sie ihren Jungen auf den Arm, welcher sich dann noch kurz von Harry verabschiedete, bevor sie sich ebenfalls verabschieden konnte und sie sich gemeinsam auf den Weg zur Winkelgasse machten.
 

In der Winkelgasse angekommen ließ sie ihren Sohn vom Arm und sah zu, wie er eilig und hibbelig vor ihr her lief, von einem Schaufenster zum nächsten. Sie liebte es, ihm dabei zuzusehen, wie er sich freudig die Zauberer Utensilien besah und sich wünschte selber schon zaubern zu können. Lächelnd sah sie ihm dabei zu, bemerkte jedoch den Schatten, der ihnen folgte, seitdem sie angekommen waren und seinen Blick in ihren Rücken brannte. Hart schluckte sie, als sie ahnte, wer sie beobachtete und nur auf seine Chance wartete, auf sie zuzukommen, um sie zur Rede zu stellen. „Scorpius Schatz, lauf nicht zu weit weg.“, rief sie ihm zu, als er gerade dabei war vor einer Frau im Gedränge zu verschwinden. Erschrocken zuckte sie zusammen, als einen Schrei hörte und gleich darauf ein bitterliches weinen. Kopf schüttelnd lief sie zu ihrem Sohn, welcher von den Hexen und Zauberer einfach umgangen auf der Straße sitzen gelassen wurde. Sie hatte es unter mehreren Zauberern zu sein, sie waren arrogant und selbstgefällig, ließen sogar kleine Kinder auf der Straße liegen, egal was mit ihnen war. Besorgt kniete sie sich zu ihrem kleinen Schatz, welcher weinend seine Arme nach ihr ausstreckte und in den Arm genommen werden wollte. Schnell schlang er seine dünnen Ärmchen um ihren Hals, wodurch sie ihn auf ihre Arme nahm und erst einmal so mit ihm an Ort und Stelle stehen blieb. „Shhh... alles ist gut mein Schatz. Es ist doch nur ein Kratzer. Das hältst du schon aus, Mami muss doch da nichts heilen oder? Du bist doch mein starker Prinz.“, hauchte sie ihm zu, während sie ihn leicht wiegte. Sie wusste, dass er sie beobachtete, dass er es wusste.
 

Und er wusste es. Er wusste es vom ersten Moment, als er sie zusammen sah. Wie sie zusammen Spaß hatten und lachten, wie sie einander in die Augen sahen und wie sie ihn umarmte. Wie er sie umarmte. Er konnte es in jeder kleinen Geste sehen die Die beiden miteinander teilten. Und es machte ihn wahnsinnig. Sein Blut begann zu kochen, während er dem Bild folgte, das sie auf der Straße zusammen abgaben. Wieso tat sie ihm das an? Was wollte sie bezwecken? War er ihr so wenig wert? Hatte sie so ein schlechtes Bild von ihm, dass sie es sich nicht einmal wagte ihn darüber zu informieren? War er es etwa nicht wert genug? Aber verdammt noch einmal, er hatte ein Recht darauf es zu erfahren! Es betraf auch ihn! Seine Hände ballten sich im Sekunden Takt zu Fäusten und lösten sich auch immer mal wieder. Er konnte es einfach nicht fassen. Nicht fassen was sie dort tat. Genug. Er hatte einfach genug! So konnte es nicht weiter gehen. Den Mut gefasst sie endlich zur Rede zu stellen, lief er bestimmtes Schrittes auf die beiden zu. So konnte es nicht weiter gehen. Er war ein Teil von ihr und er gehörte dazu! Wieso hatte sie es ihm nicht gesagt? Die ganze Zeit über... So viele Jahre! Es ging einfach nicht! Sie gehörten doch zusammen! „Granger!“, knurrte er, als er nahe genug an ihr dran war um sie zur Rede zu stellen. Er zuckte jedoch zusammen, als der ihm fremde begann nach ihr zu rufen. Der weinerliche Klang seiner Stimme ließ ihm einen Schauer über den Rücken laufen. „Granger...“, versuchte er es erneut, weniger wütend als zuvor, als er sich neben die beiden stellte und auf den kleinen Jungen hinab sah, welcher eindeutig auch sein Kind war. „Er ist mein Sohn!“, hörte sie ihn klar stellen, als er zu ihr getreten war.
 

Sie hatte es gewusst. Gewusst, dass er sie nicht einfach würde stehen lassen und irgendwann zu ihr kommen würde. Da war er und sie musste feststellen, dass sie so vieles gewusst hatte. Ihr Puls beschleunigte sich, als sie sich auf der Straße umsah und die Blicke der Leute auf sich bemerkte, auch wenn die nichts im Vergleich dazu waren, wie ihr eigener Sohn sie beide ansah. Unwillkürlich schluckte sie den Kloß in ihrem Hals herunter, der sich mit seiner Anwesenheit in ihr gebildet hatte. „Mami?“, hörte sie ihren Sohn unsicher fragen, welchen sie mittlerweile wieder abgesetzt hatte um mit ihm weiter zu laufen. „Alles gut mein Schatz.“, lächelte sie ihn fröhlich an, bevor sie den jungen Blonden vor sich ansah und ihn von oben bis unten musterte, „Lass es uns nicht hier klären Malfoy. Ich schlage vor, wir apparieren zu mir.“ Sachlich versuchte sie die Lage zu klären, doch die geballten Fäuste und der finstere Blick des Blonden fraß sich gerade zu in ihren, sodass sie wusste, wie viel angestaute Wut in ihm herrschen musste. Versuchend die Situation wenigstens etwas aufzuklären, nahm sie die Hand ihres Sohnes, welcher abwechselnd zwischen den beiden Erwachsenen hin und her blickte. „Scorpius? Du hast doch bestimmt das Gespräch mit dem Mann heute Morgen mitbekommen oder?“, fragte sie ihn ruhig, auf ihn hinab sehend, bis er nickte. „Nun, da ging es um das, was wir nun besprechen müssen, dafür müssen wir jedoch nach Hause, aber ich kann dir schon eines sagen, das hier..“, begann sie und deutete dabei auf Draco, welcher sie mit zusammen gezogenen Augenbrauen fixierte. „Das hier ist dein Papa. Wir gehen nun mit ihm nach Hause und sobald Mami mit ihm geredet hat und er dann noch Zeit hat, kannst du mit ihm reden und spielen ja?“ Ein bezauberndes und aufgeregtes grinsen breitete sich auf dem Gesicht des kleinen Malfoy Sprosses aus, welcher immer hibbeliger zu werden schien. Eifrig nickte er, während er seinen Vater vor sich mit staunendem Blick musterte. Ein sanftes Lächeln schlich sich über ihre Lippen, was jedoch gleich wieder verschwand, als sie den undeutbaren Blick des Slytherin sah. „Also gut, dann wollen wir mal.“, sagte sie ruhig und schnappte sich den Arm des Blonden, bevor sie apparierten und sie wusste, es würde noch eine lange Diskussion werden.



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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Von:  MissVegeta
2019-05-26T15:02:31+00:00 26.05.2019 17:02
Ein Auftakt zu mehr! Schade, dass dort schon Ende ist.
Gefällt mir vom Inhalt her sehr gut.
Antwort von:  horo_koi
28.05.2019 21:56
dankeschön =)
ja, manchmal sollte man aufhören, wenn es am schönsten ist ^^°
Von:  MissVegeta
2019-05-25T09:19:34+00:00 25.05.2019 11:19
Eine schöne Vorstellung. Haben beide denselben Traum geträumt? Sonst würde sie so nicht reagieren... mir gefallen Dracos Gefühle und Gedanken sehr!
Antwort von:  horo_koi
25.05.2019 22:03
Dieser OS bietet eine Sequenz, die man nicht ganz verstehen kann und die einen dennoch fesselt.
Ich bekam dazu ein Bild und habe dann versucht daraus etwas zu erschaffen.
Von:  MissVegeta
2019-05-25T09:09:28+00:00 25.05.2019 11:09
Wow. Mit Abstand bisher der schönste OS von dir! Also...Einfach rund und schön. Sehr gefühlvoll!

Antwort von:  horo_koi
25.05.2019 22:03
Dankeschön :3 <3
Ich mochte die Idee auch von Anfang an sehr
Von:  Kele
2016-01-14T03:14:37+00:00 14.01.2016 04:14
Awww~
So schön und so eine tolle Idee *~*
Aber ich hätte gerne noch mehr Einträge gelesen, die waren.toll :3
Antwort von:  horo_koi
14.01.2016 18:36
hey, danke dir~
eine fortsetzung wird es nur leider nicht geben
Von:  _ShioRi_
2015-10-12T18:34:10+00:00 12.10.2015 20:34
ahh sehr nice x3
Antwort von:  horo_koi
12.10.2015 20:50
dankeschön =)
Von:  MiezMiez
2015-07-06T06:56:29+00:00 06.07.2015 08:56
Ein wunderschöner OS!
Man kann Draco richtig nachempfinden und sich hineinversetzen. Sehr flüssig zu lesen.
Welches Bild ist gemeint???:-)
Glg MiezMiez
Antwort von:  horo_koi
06.07.2015 19:25
Dankeschön für dein liebes kommi *^*
das Bild ist unter characktere der charas zu finden ^^
Antwort von:  horo_koi
06.07.2015 19:25
sry characktere der ff zu finden xD
Von:  SkiNut-chan
2015-02-14T22:45:26+00:00 14.02.2015 23:45
Oh wie niedlich
Ich hätte beinahe geheult aber nur fast
Antwort von:  horo_koi
15.02.2015 09:03
uii nicht weinen :D
ich freu mich auch ohne weinen, dass es dir gefällt :D
Von:  Gioia
2015-02-10T00:14:49+00:00 10.02.2015 01:14
Ohhhhh so schöööön <3
Hachja....ich liebe das :)
supiii ^.^
Antwort von:  horo_koi
10.02.2015 11:02
hehe das freut mich :D
ich liebe ja immer deine doujis *^*
Antwort von:  Gioia
10.02.2015 14:15
ach duuu ^//3/^
ich habe vor als erstes deine ostereierstory zu nehmen :D was lustiges ^.^
Antwort von:  horo_koi
11.02.2015 09:26
uiii wie genial *O*
Da bin ich dann aber mehr als nur gespannt *^* <3
Von:  _ShioRi_
2015-02-09T21:31:36+00:00 09.02.2015 22:31
aarrrwww *__* wieder mal himmlisch x3
Antwort von:  horo_koi
09.02.2015 23:32
uiii dankeschön *^*
Von:  MiezMiez
2015-02-03T21:45:13+00:00 03.02.2015 22:45
Richtig gut geschrieben!
Mach weiter so;-)
Liebe Grüße MiezMiez
Antwort von:  horo_koi
03.02.2015 22:47
dankeschön,
ich geb mir mühe :D


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