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Ace - Der gebannte Detektiv

von

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Ich konnte es kaum glauben. Ich knurrte wütend und schnaubte, während Darius mich schulterzuckend ansah. Meine Pfoten klackerten über das Parkett, während ich genervt meine Runden drehte.

„Du kannst das nicht ernst meinen! Eine Praktikantin?“, fragte ich hasserfüllt und knurrte weiter und fletschte meine Zähne. Es war schlimm genug, dass ich in diesem Hundekörper gefangen war, aber dann auch noch nicht mehr reden dürfen? „Was hast du dir dabei gedacht, als du sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen hast? Wie wäre es, wenn du mich auch einmal fragst, oder hab ich gar nichts mehr zu sagen?“

„Ehrlich? Es vertreibt die Langeweile. Du bist nur schlecht gelaunt und eine hübsche Praktikantin, die mir Kaffee kocht und hilft, wäre eine wunderbare Abwechslung. Sie ist auch nur halbtags da, weil sie nebenher studiert.“, meinte Darius und grinste mich spitzbübisch an, wenn man das so nennen konnte. „Komm schon Ace. So schlimm wird das nicht. Sieh dich an. Einen halben Tag dein Geknurre und Gelaber nicht zu hören, wird wunderbar für meine Ohren sein. Denn es klingt wirklich nicht wie ein Engelschor.“

Ich knurrte noch lauter und drehte mich beleidigt um. „Du spinnst doch wohl. Nur weil du komischer Kauz von einem Engel mich bewachen sollst, heißt das nicht, dass du mir den Mund verbieten kannst!“

„Naja. Viel Spaß dabei, wenn du ihr erklärst, warum du redest. Die holt bestimmt gleich jemanden und lässt dich in den Zwinger verfrachten. Du warst halt kein braver Hundedämon, sondern böse böse und nochmals… böse.“

„Ich weiß und ich habe eine Göttin verärgert…“, knurrte ich angepisst und umrundete ihn zähnefletschend. „Sie behindert meine Wiedergutmachung!“

„Lern erstmal mit einem Menschen umgehen, bevor du das Wort ‚Wiedergutmachung‘ in den Mund nimmst. Du jagst mit mir Dämonen und Abtrünnige. Mehr aber auch nicht. Also gute Taten nenn ich sowas noch nicht.“

„Du bist ja auch ein Engel. Dämonen helfen keinen Menschen, falls du es schon bemerkt haben solltest in deinem allzu langem Leben...“, murrte ich angepisst, legte mich gemütlich auf ein weiches Kissen und legte meine Pfoten auf meinen Kopf. Man konnte mich wohl mit einem Schäferhund in weiß vergleichen, aber ich sah doch etwas wilder aus. Was würde sie nur sagen? Es war schwer, wenn ich nicht einmal hier mehr ich sein konnte.

„So. Ace. Mach dir keine Gedanken. Sie meinte sie mag Hunde.“

„Ohh… Danke. Will sie mit mir Gassi gehen und meine Häufchen weg machen und Stöckchen werfen?“, meinte ich sarkastisch und fletschte die Zähne. Er sollte ja nicht vergessen, dass ich immer noch ein gefährliches Wesen war, auch wenn ich nur einmal im Monat Zugriff auf fast meine komplette Kraft hatte.

„Vielleicht.“, griente er mich spitzbübisch an und zwinkerte mir zu.

„Fick dich. Das kann nicht dein Ernst sein. Nein, nein und nochmals nein! Sehe ich aus wie ein räudiger Straßenköter?“

„Soll ich ihr sagen du kennst einen Hundetrick, wo du aufs Klo gehst?“, fragte er und hob eine Braue, während ich nickte. Besser als vor ihr ein Haufen machen zu müssen. Bah. Manches war nun wirklich unter meiner Würde. Es reichte schon, dass ich fast ein ganzes Jahrhundert in diesem Hundekörper gefangen war. Es war einfach viel zu schwer in der heutigen Gesellschaft als normaler Hund aufzutreten. Man sollte sich mir nichts dir nichts ändern und einen ganz anderen Charakter an den Tag legen… Ich hasste mein Leben einfach und bereute des Öfteren wirklich, dass ich so ein Arschloch gewesen war.

Nächstes Mal würde ich lieber den Tod wählen, wenn mich eine Gottheit fragte. Warum wollte ich damals nur nicht sterben? Genau, weil ich dachte ich komm ganz leicht aus der Sache wieder raus und jetzt war ich der Hund eines idiotischen Engels, der sich als Anwalt aufspielte und versauerte schon Ewigkeiten hier.

Und dann roch ich sie. Sie war da. Genervt schloss ich die Augen und versuchte es zu ignorieren, so gut wie ich konnte. „Ich hasse dich.“, meinte ich noch zischend, bevor er nur ein: „Ich weiß.“ leise antwortete. So würde es nun kommen. Ich hasste mein Leben durch und durch.

Als es klopfte hätte ich aufspringen und sie verjagen sollen, aber das hätte meinen Ruf zerstört… Ich wollte sie nicht sehen, hören oder riechen… Nein, nein, nein…

„Hallo.“, flötete es von der Tür und sie trat ein.

Ich blickte genervt auf und erstarrte. Sie war wirklich hübscher, als ich vermutet hatte. Kurz fiepte ich und wedelte mit dem Schwanz, bevor mir bewusst wurde, was ich doch da tat. Es war peinlich, aber sie sah hübsch aus und roch wirklich gut, als wäre sie die Versuchung selbst. Braunes langes Haar, geflochten, blaue Augen und groß war sie und… wow… eine heiße Figur. Sie würde unseren Laden wirklich helfen … aber… Aber ich wollte sie nicht hier haben! Mein Leben würde aufhören angenehm zu sein… Argh!

Darius sah mich an, das spürte ich und grinste dann: „Er scheint sie zu mögen, so wie er sich freut und mit dem Schwanz wedelt.“

„Scheint so.“, lächelte sie und kam zu mir herüber, anstatt ihm die Hand zuerst zu geben. Ich grinste innerlich. Anscheinend wusste sie, wer hier der Boss war.

Als sie mich streichelte und kraulte entspannte ich mich etwas und genoss den wunderbaren Ausblick. Diese Bluse hätte nicht schöner sein können. Als Hund hatte man da doch seine Vorteile. Ich hechelte leicht und knurrte genüsslich, während dieser volle Busen mir so nahe kam. Ich setzte mich auf und schmiegte mich an sie. Sie streichelte mich freudig weiter und kicherte erfreut, als ich mich an sie presste, da sie keine Ahnung hatte, dass ich eigentlich ein vollkommener Mann war.

„Ace!“, fluchte Darius nach kurzer Zeit empört und wurde rot. Ich sah rüber zu ihm und jaulte kläglich, während sie die Hand vor den Mund schlug, als hätte sie etwas Unverzeihliches getan.

„Es ist in Ordnung, er hat mir nichts getan, er ist nur so… hübsch.“, meinte sie rot und drückte mich noch einmal, bevor sie aufstand und ihre Kleidung zu Recht rückte. Sie schien auf einmal schüchterner als zuvor und trat zu ihm um seine Hand zu schütteln. Heißes Gestell hatte sie, aber auch etwas in der Birne?

Ich meine… ich könnte jede Frau haben. Was interessierten mich Menschen? 0815 Gestell und … gar nicht heiß… Gut sie hatte wirklich eine große Oberweite… aber… naja… richtige Kurven auch… aber… ach fuck. Was machte ich mir vor? 100 Jahre Abstinenz taten keinem Dämon gut. Ich würde ihr eine Chance geben, aber auch nur eine und jeden Tag Darius mit ihr quälen! Genau…

Ich wedelte glücklich mit dem Schwanz und schmiegte mich leicht an sie, was sie etwas aus dem Gleichgewicht brachte. Sie lächelte mich an und dann wieder Darius:

„Es freut mich sie kennen zu lernen und ihren Partner Ace. Er ist wirklich ein toller Hund.“, lächelte sie und sah sich gespannt um. „Auch wenn ich etwas neugierig klinge. Gab es eigentlich früher einmal noch einen Partner in ihrer Kanzlei? Ein Mann mit weißen Haaren?“

Ich erstarrte und glotzte sie ungläubig an. Sie wusste von meiner menschlichen Gestalt? In Ordnung ich hatte schon manchmal … genauer gesagt an Vollmondtagen, meine menschliche Gestalt und meine Kraft… Aber… Woher wusste sie das?

Darius lachte: „Manchmal haben wir Unterstützung, aber auch meist nur einmal im Monat.“

„Ah. In Ordnung. Also… sie hatten ja schon meine Bewerbung gesehen. Ich würde gerne etwas Erfahrung in dem Beruf sammeln und bin ein Fan von ihrer Kanzlei.“

„Oh, wie kommt das? Wir haben noch nicht jeden Fall durchbekommen und… naja… ich dachte wir sind eher unbekannt.“, meinte Darius und lächelte sie leicht verwirrt an. Wir konnte er nur so kühl und beherrscht bleiben, während mir einer abging? Ach ja Engel und ohne Sünde.

„So ist es eigentlich gar nicht. Alle sind meist mit Ihrer Arbeit sehr zufrieden und ich kann nur staunen darüber, denn normal würde jemand, dessen Fall nicht durchkommt, nicht so glücklich sein. Jeder arbeitet gerne mit Ihnen und ich würde gerne von Ihnen lernen. Ich bin wirklich fasziniert. Zusätzlich arbeiten Sie als Detektiv und ersparen den Leuten oft viel Geld und Arbeit. Es klingt sehr spannend und naja…“

Darius lachte. Lachte er sie aus oder worum ging es? Ich drängte mich dichter an ihr Bein und sah ihn böse an. Er sollte sie jetzt doch in unserer Kanzlei aufnehmen, zumindest hatte ich das gerade beschlossen. Ich schnupperte etwas vorsichtig an ihr. Ihre Beine rochen auch wirklich super gut. Holla.

„Gut, Sie dürfen sich hier ausprobieren. Ich bin dafür, dass wir uns hier duzen. Das ist Ace und ich heiße Darius.“, meinte er lächelnd und sah Ace an. „Mein Hund ist manchmal ein wirklicher Charmeur. Mit mir möchte er nie kuscheln. Meist knurrt er mich an, aber er ist wirklich sehr klug und hilft mir bei meinen Fällen.“

Sie wurde rot und lachte. „Danke… Ich bin Elenia.“, murmelte sie und schob eine Strähne nach hinten, die aus ihrem geflochtenen Haar rausgerutscht war. Ich leckte mir das Maul. Was für ein Leckerbissen! Aber ich würde immer noch sauer sein… Aber wenigstens war es ein ganz ansehnlicher Grund. Ich rieb mich noch kurz an ihr, bevor ich mich auf mein Kissen wieder legte. Zumindest roch sie nach mir und Darius würde nichts mit ihr anfangen, da er ein dummer Engel war. Wie konnte die Liebe zu Göttern höher stehen, als ein heißer Fick?

Ich streckte mich und beobachtet die beeiden eine Weile, wie sie alles festhielten. Sie hatte sich für meine menschliche Seite interessiert, was heißen musste, dass wir uns schon einmal getroffen hatten, denn normal tauchte ich dann nicht gerade in der Kanzlei auf. Wenn ich bloß wüsste woher… nun ja, ich würde es schon noch in Erfahrung bringen. Jetzt aber würde es heißen, ruhig sein und abwarten, bis sie weg war. Darius würde bestimmt sagen: ‚Lass die Finger von so einem unschuldigen Geblüt!‘ oder einen anderen Mist. Ich war mir nicht sicher. Aber so unschuldig war sie nicht. Sie hatte sich hübsch gemacht, rasiert und so weiter, als hätte sie vorgehabt jemanden zu beeindrucken und ich hoffte wirklich, dass es meiner menschlichen Gestalt gelten sollte.

Es war wohl auch ihr Glück, sonst hätte ich sie davon gejagt. Ich war halt ein oberflächlicher Dämon. Schönheit von Innen? Pah. Sowas gab es nur unter Menschen. Nur Dämonen konnten perfekt sein. Ich rollte mich entspannt auf den Rücken und dann wieder zurück. Vielleicht konnte ich mich doch überreden lassen, mit ihr Gassi zu gehen. Zumindest brauchte sie bestimmt einmal Auslauf.

Darius sah noch einmal zu mir und schüttelte leicht angewidert den Kopf, während er die Augen verdrehte. Sie folgte seinem Blick und schien sichtlich irritiert. So war es halt, wenn man nicht wusste, dass der Gegenüber ein Dämon war und kein stinknormaler Schäferhund. Ich grinste wieder innerlich und setzte einen Unschuldsblick auf, den das Mädchen mit einem Lächeln erwiderte. Sie hatte mich echt gefressen. Vielleicht konnte ich sie noch gut als Dienerin gebrauchen. Das würde ein Spaß werden! Pass bloß auf Elenia. Wenn du nicht vorsichtig warst, würde ein Dämon von dir Besitz ergreifen und dann würdest du nie wieder entkommen!



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