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Ein Blick in die Zukunft

von

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Regen

Ich entdeckte Inuyasha auf einer saftigen grünen Lichtung. Die Sonne schien warm vom Himmel herab und der Wind blies durch sein silbernes langes Haar. Ich rief Inuyasha, aber ich bekam kein Wort heraus. Warum kann ich nicht sprechen? Da bemerkte ich, dass ich kein Mensch war, sondern die Hundegestalt hatte. Ja richtig, außerhalb des Bannkreises bin ich ein schwarzer Hund mit einer weißen auffälligen Stelle am Brustkorb im Fell. Traurig trottete ich zu Inuyasha hinüber. Irgendetwas muss seine Aufmerksamkeit geweckt haben, denn er drehte sich plötzlich zu mir um. Er sah mich, lächelte mich freudestrahlend an und kam auf mich zu gerannt. Ich war erstaunt so ein Lächeln auf seinem Gesicht zu sehen, da wird einem gleich warm ums Herz. Ich rannte ihm entgegen, aber er lief an mir vorbei, als würde ich nicht existieren. Geschockt blieb ich stehen, drehte mich nach ihm um und traute meinen Augen nicht. Fest umschlungen hielt er Kagome in seinen kräftigen Armen. Sie schauten sich gegenseitig tief und verliebt in die Augen und ihre Lippen berührten sich. Das bin nicht ich! Ich bin doch hier! „Das ist der Feind! Er gibt sich für mich aus!“, schrie ich zu Inuyasha. Ich wollte gerade zu ihm laufen, um der falschen Kagome kräftig in den Hintern zu beißen, als sich Inuyasha zu mir umdrehte. „Hallo Chloe! Ich habe sie gefunden!“, sagte er glücklich und zufrieden. „Das ist nicht Kagome! Ich bin Kagome! Das ist der Feind!“, schrie ich, aber Inuyasha verstand nicht, denn aus meinem Mund kam Hundegebell. „Wir sehen uns später Chloe!“, rief er mir zu, dabei legte er sanft seinen Arm um die falsche Kagome und ging fort. Die falsche Kagome hingegen, sah zu mir und lächelte mich finster an. Geschockt sah ich den Feind an. „Inuyasha!! Das ist der Feind!! Inuyasha!!“, schrie ich, aber er blieb nicht stehen. Ich wollte zu ihm laufen, aber ich konnte mich nicht bewegen. Mit angsterfülltem Blick sah ich den beiden nach und sie wurden immer kleiner in der Ferne. „INUYASHAAAAAA!!!“, schrie ich aus voller Kehle. Plötzlich bekam ich einen Stups auf meine Hundeschnauze und ich erschrak aus meinem Alptraum. Gehetzt und außer Atem blickte ich mich um und stellte fest, dass alle in der Höhle schliefen. Nataku hatte sich auf Kogas Nachtlager zusammengerollt, Koga hingegen schlief an der Wandangelehnt und auch Inuyasha hatte sich neben dem Nachtlager von Koga ausgestreckt und stützte seinen Kopf auf seinen Arm ab. Kiba gab einen kleinen leisen Laut von sich. Ich schaute nach unten und sah, dass er mich mit schiefgelegenen Kopf betrachtete. Er hatte meinen Alptraum bemerkt und mich wieder einmal geweckt. Ich beugte meinen Kopf nach unten und Kiba leckte mir sanft über das Gesicht. Ach Kiba, könnte ich dich nur verstehen. Der Alptraum hatte mich sehr aufgewühlt, deshalb stand ich vorsichtig auf und ging leise aus der Höhle, dicht gefolgt von Kiba. Als ich vor die Höhle trat, bemerkte ich dass es regnete. Regen. Mein Gefährte. Ich trat hervor und der Regen fiel auf mein schwarzes Fell. Kiba zögerte, aber er folgte mir in den Regen. Ich ging bis zum Aussichtspunkt, dort wo Koga sein ganzes Gebiet im Blick hatte. Der Regen fiel in großen Tropfen vom dunklen Himmel herab und landete auf mein Fell. Ich setzte mich und überblickte das ganze Land. Kiba spielte mit den Regentropfen und versuchte sie zu fangen, was ihm nicht gelang. Dieser dunkle Himmel, mit den sorglosen vorbeiziehenden Wolken erinnerte mich an meinen ersten alleinigen Kampf in dieser Zeit. Ich hatte den Kampf nur knapp überlebt. Zu dieser Stunde war der Regen mein Begleiter, meine Trauer, meine Einsamkeit und gleichzeitig tröstete er mich, denn es waren die Tränen die ich nicht vergoss. Ich schloss meine Augen, streckte meinen Kopf zum weinenden Himmel empor und erinnerte mich an jenen Tag zurück. Es war ein schwerer harter Kampf. Ganz allein hatte ich diese riesigen Karnickel im Kampf geschlagen. Ohne jegliche Hilfe von Sango und Kirara, der Dämonjägerin und ihre treuen Gefährtin oder von Miroku, dem Mönch oder von Shippo, dem Fuchsdämon oder von Inuyasha, der starke Halbdämon in dem ich mich eins, vor langer Zeit, verliebte. Ich öffnete die Augen und sah in den gleichen Himmel, als ich damals auf dem matschigen Boden lag und ihn betrachtete. Dabei genoss ich jeden Tropfen, der auf mein Gesicht fiel. Auch heute tröstet mich der Regen und beruhigt mich. Da ich Kiba nicht mehr vernahm, blickte ich mich um, sah dass er neben mir saß und genau wie ich den Kopf in den Himmel streckte. Über seine Nachahmung musste ich schmunzeln. Er war vollkommen durchnässt und ich sah das er leicht zitterte vor Nässe. Ich hob meinen buschigen Schwanz und schützte ihn vor dem Regen. Er öffnete seine Augen, erblickte meinen buschigen Schwanz und sah mir tief in die Augen. Erst jetzt fällt mir auf, das Kiba gewachsen war. Plötzlich legte man mir etwas über meinen Körper. „Du wirst doch ganz nass Chloe.“, sagte Inuyasha und setzte sich zu mir. Kiba nahm es dankend an und schüttelte sein nasses Fell. Ich war ganz überrascht und schaute ihn an. „Was guckst du denn so? Starr mich nicht so an.“, sagte er etwas schroff. Erschrocken, drehte ich mich weg und schaute wieder in die Ferne. „Danke Chloe das du mein Leben gerettet hast.“, sagte Inuyasha plötzlich. Ich schaute ihn nicht an, ich blickte weiter in das Land hinein. „Es tut mir auch leid, dass du fast das Leben deiner Kinder für mich gabst. Aber ich versteh immer noch nicht warum. Vielleicht ist es Schicksal?“, sagte er. Er schwieg eine Zeitlang und wir lauschten dem Regen, der auf dem Boden aufprallte und er sich in kleine Tropfen verteilte. Wir beide blickten über das Land und in der Ferne, hörte und sah man, wie ein Gewitter über das Meer zog. Nach so langer Zeit saßen wir nah beieinander. „Ich vermisse sie.“, sagte er plötzlich. Ich blickte kurz zu ihm und dann wieder weg. Aber der kurze Blick reichte aus um sein trauriges Gesicht wahrzunehmen. „Ich hoffe ihr geht es gut und eine gewisse Frage beschäftigt mich doch sehr.“, sagte er nachdenklich. Ich sah ihn an und hielt dabei den Kopf schief. Er erwiderte meinen Blick. „Ach wenn du mich nur verstehen könntest Chloe.“, sagte er und sah in die Ferne. Und wie ich dich verstehen kann Inuyasha. Du bist mir so nah und doch so fern. Für mich ist es schrecklich in deiner Nähe zu sein, denn ich kann dich nicht berühren, umarmen, küssen und dich lieben. Ich möchte zu gern meine Tarnung aufgeben, nur für einen kleinen Moment, um dich in meine Arme schließen zu können, aber der Wunsch wird mir verwehrt. Dadurch würde ich dich in Gefahr bringen. „Du erinnerst mich an sie. Er ist zwar nur schwach, aber ich kann den Geruch von Kagome wahrnehmen.“, sagte er gedankenverloren. „Warum ist sie hier? Warum ist sie nicht bei ihrer Familie? In ihrer Zeit ist sie sicherer, aber warum ist sie dann hier?“, fragte er sich selbst. Ich senkte den Kopf und viele Bilder von meiner Familie schossen mir durch den Kopf. Ich stand auf, gab Inuyasha seinen Umhang wieder und ging vom Aussichtsfelsen runter. Ich drehte mich um und blickte zu Inuyasha. Er sah mich an, stand auf und folgte mir. Ich ging mit gesenktem Kopf weiter. „Willst du mir was zeigen Chloe?“, fragte er mich, aber er bekam natürlich keine Antwort. „Was hast du vor Kagome?“, fragte mich plötzlich Nataku in meinem Kopf. Erschrocken blieb ich stehen und sah mich um. Ich entdeckte ihn hinter einem Felsen, aber er blieb lieber im Verborgenen. „Ich werde Inuyasha etwas zeigen. Folge uns unauffällig, denn du musst vielleicht für mich sprechen.“, erklärte ich Nataku. „Was ist los Chloe?“, fragte mich Inuyasha. Ich ging weiter, dicht gefolgt von Kiba und wir entfernten uns von Kogas Felsen. „Chloe!“, rief Inuyasha und ich blieb daraufhin stehen. „Wo führst du mich hin?“, fragte er. Natürlich kann ich ihm seine Frage nicht beantworten, deshalb ging ich weiter. Es regnete weiter in Strömen und das Gewitter rollte näher ans Festland heran. Durch den Regen füllte sich auch der Bach zu einem reisenden Fluss. Ich nahm Kiba in meine Schnauze, nahm großen Anlauf und sprang über den breiten Fluss. Auf der anderen Seite setzte ich Kiba ab und er folgte mir wieder. Währenddessen überquerte auch Inuyasha den reisenden Fluss. Schweigend gingen wir weiter, bis ich das Haus von Nataku in der Dunkelheit erblicken konnte. Die Barriere. Die hatte ich komplett vergessen. Auf gutem Glück ging ich weiter und hoffte inständig, dass ich mich nicht in einen Menschen verwandeln würde. Ich überwand die Barriere und blieb in meiner Hundgestalt. Ich blieb stehen und wartete auf Inuyasha. Auch er überwand die Barriere problemlos. „Das ist aber ein großes Haus.“, sagte Inuyasha erstaunt. Mit gesenktem Kopf ging ich weiter. „Hey! Warte doch Chloe.“, sagte er und folgte mir. „Warum folge ich ihr eigentlich?“, fragte er leise zu sich selbst, aber durch meine guten Ohren, konnte ich die Frage klar und deutlich verstehen. Wir gingen in den Garten und Inuyasha blieb wieder mal staunend stehen. „Das ist aber ein großes Anwesen.“, sagte er und blickte sich um. Ich ging einfach weiter, denn er würde früher oder später nachkommen. Ich verschwand hinter den Kirschbäumen und blieb vor dem Familiengrabmahl stehen. Mit der Schnauze öffnete ich die kleinen Türen von dem Schrein, setzte mich daneben und wartete auf Inuyasha. Inuyasha kam mir hinterher gelaufen und blieb einige Meter vor dem Grab stehen. „Chloe?“, fragte er vorsichtig. In dem Moment blitzte es hell auf, gefolgt von einem lauten donnern, und Inuyasha konnte einen Blick auf das Grabmahl erhaschen. Er ging näher heran, beugte sich zum kleinen Schrein hin und versuchte es in der Dunkelheit zu erkennen. Es blitzte wieder hell auf und Inuyasha erkannte das Bild in dem Schrein. Erschrocken wich er zurück. „Was hat das zu bedeuten?“, fragte er mich. Der Himmel leuchtete länger und hell auf. Inuyasha sah mir tief in die Augen. „Was ist passiert?“, fragte er fassungslos. „Du hast es gesehen?“, fragte plötzlich Nataku hinter Inuyasha. Erschrocken fuhr Inuyasha herum. Nataku entzündete eine Fackel und kam zu uns in den Regen hinaus. Er ging an Inuyasha vorbei, zündete die Fackeln neben dem Grabmahl an und strich mir sanft über den Kopf. „Komm näher Inuyasha. Das ist die Antwort auf deine Frage.“, sagte Nataku. „Hast du mich etwas belauscht?“, fragte Inuyasha leicht wütend. „Das war nicht meine Absicht, aber Chloe war verschwunden und ich bin sie suchen gegangen. Da sah ich dich wie du dich mit ihr unterhalten hattest. Chloe hatte dich hierher geführt um eine deiner Fragen zu beantworten.“, erklärte Nataku. Inuyasha ging näher an den Schrein und sah jetzt deutlich mein verbranntes Familienfoto. Seine Augen weiteten sich vor Schreck. „Was ist passiert?“, fragte langsam. „Du kennst die Familie?“, fragte Nataku und Inuyasha nickte. „Es ist Kagomes Familie. Ihre Mutter, ihr kleiner Bruder Sota und ihr verrückter alter Opa.“, sagte er. „Also ist Kagome hier gewesen.“, sagte er schnell. „Ja sie war hier, jetzt versteckt sie sich. Sie ist deshalb in diese Zeit zurück gekehrt, weil ihre Familie auf tragische Art und Weise von Dämonen abgeschlachtet wurde.“, erklärte Nataku. Der Himmel blitzte auf, gefolgt von einem lauten donnern. Durch den Blitz konnte ich Inuyashas erschrockenes Gesicht erkennen. „Lasst uns ins Haus gehen. Da ist es trocken.“, schlug Nataku vor. Nataku ging vor, Inuyasha ging ihm langsam nach und ich blieb zurück. „Chloe! Komm!“, rief Nataku. „Ich bleibe. Ich möchte allein sein.“, sagte ich und setzte mich. Nataku drehte sich wieder um und ging Richtung Haus. „Kommt sie nicht mit?“, fragte Inuyasha. „Nein. Genau wie Kagome trauert auch Chloe um diese Familie. Lassen wir sie allein.“, sagte Nataku. Ich sah wie die beiden ins Haus verschwanden. Ich rollte mich vor dem Familiengrab zusammen und dachte nach. Kiba sah mich mit schiefgelegenen Kopf an. Ich öffnete leicht meine zusammengerollte Position, Kiba kuschelte sich an meinen Bauch, ich rollte mich wieder zusammen, legte den Schwanz über Kiba und legte meinen Kopf auf den Boden. Es blitzte, donnerte und regnete heftiger. Mir machte dass nichts aus, denn ich weis, dass ich nicht allein bin. Der Regen ist bei mir und tröstete mich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  DreamyInWonderland
2015-11-19T00:01:07+00:00 19.11.2015 01:01
Ich kann heute einfach nicht aufhören zu lesen, so sehr fesselt mich deine Geschichte <3
Von:  pikachu3010
2015-10-04T16:10:03+00:00 04.10.2015 18:10
oh man das ist echt traurig... ich frage mich wann inuyasha erfährt das chloe kagome ist :3 bitte schnell weiter schreiben !!!
Von:  cindy-18
2015-10-04T16:08:54+00:00 04.10.2015 18:08
traurig aber toll schnell weiter bitte :D
Von:  oldBlacklion
2015-10-04T12:17:04+00:00 04.10.2015 14:17
Oh man ich muss weinen 😢. .......tolles kapi Bitte schnell weiter schreiben. ......schnief. ....♡♡♡♡


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