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High School Ninjas

Regeln sind da um gebrochen zu werden
von

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Gefahr im Verzug

Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen trat Amaya aus dem Büro der Rektorin. Die Umhängetasche schlenkerte fröhlich als sie beschwingt in Richtung ihrer Klasse aufbrach, dabei wäre sie jedoch beinahe mit Kakashi zusammengestoßen, der aus eben dieser Richtung kam. Überrascht blieben sie sich gegenüber stehen: „Hast du etwa auch ein Date mit Tsunade?“ Seufzend nickte er: „Es kursieren Gerüchte, dass ich etwas mit einer Schülerin am Laufen hätte.“

„Ach ne, Wahnsinn, wer erzählt nur solchen Blödsinn!? Irgendwer hat auch behauptet ich hätte ein Gerücht über unsere Frau Direktor in Umlauf gebracht. Angeblich irgendwas mit einem Striptease am Schulball oder so, schlimm nicht?“

„Schrecklich! Wie dem auch sei, wir sehen uns dann im Unterricht. Falls du eine Vermutung hast sei doch so nett und schick ihn vor meinem Unterricht noch zu mir ins Büro.“

„Klaro!“, mit dem Daumen nach oben verabschiedete die Rothaarige sich und marschierte in ihr Klassenzimmer, wo Kurenai noch auf sich warten ließ. Was ihren Freundinnen dafür die Möglichkeit gab nachzufragen: „Was wollte Tsunade jetzt?“

„Ach bloß meine Hilfe in einem mysteriösen Kriminalfall, irgendjemand schädigte ihren guten Ruf am Ball. Aber leider hat sie überhaupt keine Beweise somit mussten wir uns ohne Ergebnis wieder verabschieden.“

Das verhaltende Kichern der Mädchen wurde ein lautes Lachen als Amaya staubtrocken und ein wenig „beschönigt“ ihr Gespräch mit Tsunade wiedergab. „Anscheinend arbeitet sie heute Balldelikte auf, denn…“ Die aufgehende Tür und das mit dem eintretenden Pärchen beginnende Geheule unterbrach sie. Ino schüttelte nur grinsend den Kopf: „Sind die immer noch nicht darüber hinweg?“ Sakura die diesen Aufruhr gerade erzeugt hatte indem sie mit Sasuke an der Hand hereingekommen war, trat breit grinsend zu ihnen: „Naja du musst dem Fanclub schon ein wenig Zeit geben. Der „king of school“ ist ja erst eine Woche nicht mehr auf dem Markt, und dann haben sie auch noch zeitgleich „Mr. Cold-but-hot“ verloren. Das war ein schwarzer Tag in ihrer Geschichte.“

„Woher hast du nur diese Namen?“

„Hast du nie zugehört wenn Lea und Co. sich in der Bibliothek mal wieder lautstark unterhalten haben?“

Nun konnte das Lachen wirklich nicht mehr zurück gehalten werden. Erst als sie sich wieder halbwegs beruhigt hatten, klopfte Mex Amaya auf die Schulter „Jetzt wärst nur noch du fällig, dann ticken die völlig aus wenn ihre geliebte „boy-band“ plötzlich komplett vergeben ist.“ In gespielter Empörung verzog diese das Gesicht. „Entschuldige, ich nehme doch niemanden der schon mal in Lea drin war. Das ist ja ekelhaft.“

„Das hat dich härter getroffen als all die 100 anderen!“

„Hei ich mein es ist Lea, was gibt’s da noch zu sagen?“

„Du bist schon hart mit dem guten Kiba, immerhin war er stockbetrunken.“, versuchte Naruto einen schwachen Versuch seinen Freund zu verteidigen und Hinata die auf seinem Schoß saß stimmte zu: „Also war das dann ja eigentlich Vergewaltigung oder so und er war unschuldig.“ Tenten stellte sich jedoch auf Amayas Seite: „Naja aber es war trotzdem Lea.“ Neji und Sasuke in den Reihen vor ihnen warfen ihrer kleinen Gruppe mehr als skeptische Blicke zu bei ihrem Gespräch, was die Mädels jedoch wenig zu stören schien. Derjenige um den sich grad die Diskussion drehte war ebenso wenig interessiert, denn er war gerade dabei auf seinem Tisch seinen verpassten Schlaf nachzuholen. Dann erschien jedoch eine gestresste Kurenai und begann auch sogleich ihren Unterricht. Seufzend blieb ihnen nicht viel Wahl als sich ihren Schicksal zu beugen. Aber noch während sie ihre Sachen hervorholten wandte Amaya sich flüsternd an Mex: „Kakashi musste auch zu Tsunade, irgendwer dürfte euch entweder auf der Tanzfläche gesehen haben oder hat wann anders Lunte gerochen. Auf jeden Fall sollst du dann mal in sein Büro. Aber jetzt wo ich darüber nachdenke ist es nicht besonders klug das in der Pause zu machen.“

„Du hast Recht, das schreit geradezu nach „Affäre“. Glaubst du er kriegt große Probleme?“

„Ach quatsch, sie hat garantiert keine Beweise.“

„Aber wir sollten uns mal eine gute Ausrede einfallen lassen für den Ernstfall.“

„Mhm.“

„Würden die werden Damen es dann auch mal schaffen den Blick zur Tafel zu wenden?“

„Aber natürlich doch!“ flöteten beide wie aus einem Munde als Antwort auf Kurenais entrüstete Ermahnung, ehe dann tatsächlich Stille einkehrte. Zumindest eine Weile. Irgendwann nutzte Mex dann die „Kloausrede“ um aus der Klasse zu verschwinden und an Kakashis Bürotür zu klopfen. Mehr als nicht da sein konnte er ja nicht. Aber zu ihrem Glück saß er an seinem Schreibtisch hinter einer dampfenden Tasse Kaffee. „Hast du nicht Unterricht?“

„Du weißt ja wie lange meine Aufmerksamkeitsspanne ist.“

Sie freute sich ihm ein Grinsen entlocken zu können und setzte sich auf den Stuhl vor seinem Tisch, die blauen Augen nun gespannt verengt. „Also?“

Seufzend schüttelte er den Kopf und Mex durchfuhr es kalt: „Sie hat dich gekündigt?“

„WAS? Nein! Einen Kakashi Hatake kündigt man nicht so einfach. Sie hat nur gefragt ob an dem Gerücht was dran ist und ich habe sofort dementiert, da meinte sie sowas wie „Ich wusste dass nur Blödsinn aus diesem Mund kommen konnte.“ Ich hab natürlich höflich nachgefragt wen sie jetzt damit meint, aber sie wollte es mir nicht sagen.“

„Ich wette es waren Tarea und ihre irren Zicken. Kein Funken Ehrgefühl im Leib.“ Mex knackte wütend mit den Fingern. Kakashi nickte seufzend, jedoch konnte sie ihm die Erleichterung ansehen, was sie dann doch wieder zum Lächeln brachte: „Wenn du auch aus unserem ersten Streit gleich so ein Drama machen musst.“

Sein empörtes Gesicht sprach Bände. „Hei es war ein sehr berechtigter Streit, immerhin ging es dabei um Etwas sehr ernstes. Ich wollte nicht, dass du mir deine Vergangenheit dann erzählst wenn du betrunken bist.“

„Du warst betrunken, ich war höchstens ein wenig angeheitert.“, trotz ihrer Worte war ihr Blick dankbar, und sie lehnte sich über den Tisch um seine Hände in ihre zu nehmen. „Danke übrigens dafür. Aber du hast dich ja sehr geschickt aus der Affäre gezogen.“ Schmunzelnd küsste er ihren Handrücken: „Wieso? Ich hab dir nur die Wahrheit gesagt.“ Ein freudiger Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen und zeigte ihm damit wie viel ihr sein Liebesgeständnis bedeutete. Während sie aufstand um zu ihm zu gehen, läutete die Schulglocke und unterbrach ihr Vorhaben. Statt ihn nun wie geplant zu küssen, schnappte sie sich seine Tasse und huschte aus seinem Büro ehe sie noch jemand herauskommen sah. In der Klasse zurück trank sie zufrieden seinen Kaffee, während sie sich einem Gespräch zwischen Ino und Hinata anschloss, dass sich… wie sollte es anders sein.. um Sai drehte. Seit dem Ball gab es nicht viel anderes für das sich die Yamanaka so begeister konnte, als wie für den stillen Künstler. Doch Hinata war dafür genau die Richtige. Ebenso verliebt bis über beide Ohren und unbewusst an ihrem Geschenk von Naruto herumspielend gab sie ihrer Freundin genau die Antworten die sie hören wollte. Und lange konnte es zwischen den Beiden auch nicht mehr dauern, denn, wie Ino immer wieder betonte „Hatte er sie immerhin vom Ball nach Hause gebracht und vor der Tür sogar noch geküsst, das bedeutete schon etwas.“ Und laut Tenten, sollte das Zusammenkommen der Beiden lieber früher als später stattfinden, denn der Altar den Ino für ihre zwei Blumensträuße gebastelt hatte, war mehr als beunruhigend. Nicht dass sie noch anfing Vodoo- Puppen zu produzieren, mit ihrer Launenhaftigkeit würde das nicht besonders gut ausgehen. Aber immerhin lenkte Inos Verliebtheit sie sehr wirkungsvoll von Temari und Shikamaru ab, die sich nicht so richtig entscheiden konnten ob sie nun ein Paar waren oder nicht.

Ein erneutes Aufraunen ging durch die Klasse und wieder mal waren Sakura und Sasuke der Grund dafür. Aber er schien Spaß daran gefunden zu haben sie küssend zum Schweigen zu bringen, was im Moment, trotz unwilliger Mimik ihrerseits, noch gut funktionierte.

Während dieses alltäglichen Pausen- Chaos stand die Tür auf und niemand bemerkte die Person die dem Treiben von draußen zusah.
 

Kakashis Unterricht verlief ruhig und gelangweilt. Aber nachdem er durch Mex ja jetzt zur Familie gehörte und die beiden sowieso schon unter Beobachtung standen konnte nicht mal ein Streich die drückende Langeweile auflockern. Doch irgendwann war auch dieser Unterricht geschafft und beim Läuten der Schulglocke sprang Tenten von ihrem Stuhl als hätte er ihr einen Stromschlag verpasst. „Ich MUSS mich jetzt bewegen, sonst roste ich!“ vermeldete sie gähnend während sie alle Gliedmaßen streckte und schüttelte.

Und nachdem sowieso die große Pause anstand hatten auch die anderen nichts dagegen ein wenig Frischluft zu schnappen. Aber kaum waren sie aufgebrochen und aus dem Klassenzimmer rief Gai nach Neji und beorderte ihn zum Lehrerzimmer. „Was ist den eigentlich heute los, der Ball ist jetzt schon eine Woche her!“, knurrte Kiba genervt. Doch das es diesmal nichts mit dem Ball zutun hatte erfuhren Neji und Tenten, die beschlossen hatte ihn zu begleiten, noch früh genug. Denn vor dem Lehrerzimmer stand jemand der wie die ältere Version von Neji aussah. Unschlüssig blickte Tenten zwischen den Beiden hin und her: „Soll ich gehen?“ Nachdem der Mann sie noch nicht entdeckt hatte war dies durchaus noch eine Option, doch Neji schüttelte leicht den Kopf: „Das ist mein Onkel und mein Vormund.“ Er drückte sanft ihre Hand als er sie ansah: „Aber du musst nicht wen du nicht willst.“ Sie schenkte ihm ein sanftes Lächeln. „Ich komme mit.“ Und auch wenn sie keinen Hinweis aus seiner Mimik erhielt spürte sie doch dass ihm diese Zusage etwas bedeutete. So traten sie nun Hand in Hand an den Mann heran und Neji grüßte ihn höflich mit dem Namen Hiashi.

Und damit machte es „Klick“ bei Tenten. Nejis Onkel- Neji war Hinatas Cousin und damit war das ihr Vater- Hiashi Hyuuga. Mit großen Augen sah sie den formell gekleideten Fremden an und plötzlich war es keine gute Idee mehr hier zu sein. Aber nun war es zu spät. Nur langsam sickerte das Gespräch der Beiden in ihr Hirn.

„Darf ich dich fragen was dich in meine Schule bringt?“

„Ich war geschäftlich in der Nähe und wollte mich nach deinen Noten erkundigen.“ Die Stimme des Mannes war glatt und kühl und Tenten spürte eine Gänsehaut auf ihren Unterarmen. Spontan und völlig unerwünscht fielen ihr all die Dinge ein die Hinata von ihrem Vater erzählt hatte. Davon war nicht besonders viel väterlich gewesen. Er war gewissenlos genug seine eigene Tochter zu verkaufen und sie vor ihrer eigenen Familie zu verleugnen. Gerade noch rechtzeitig tauchte sie wieder aus ihren Gedanken auf um mitzubekommen wie Neji sie als seine Freundin vorstellte. Ein schmalles, unehrliches Lächeln trat auf Hiashis Lippen als er nachdenklich ihren Nachnamen wiederholte: „Ama? Sind Sie zufällig mit der Firma Ama verwandt?“ Mit einem ebenso unehrlichen Lächeln schüttelte sie den Kopf: „Nein ich fürchte ich kann überhaupt keine ehrbare Verwandtschaft vorweisen, ich bin seit 3 Jahren Vollwaise und bin noch nicht lange hier.“ Damit schien sie wieder uninteressant für ihn zu werden, denn er wandte sich wieder seinem Neffen zu, der darüber einerseits empört aber gleichzeitig auch beruhigt schien. Somit konnte Tenten in Ruhe weiter ihre Vorstellung von ihm mit der Realität vergleichen. Klar, die Augen hatten kein bösartiges Rot, wie der Fantasie- Hiashi, aber der ernste Blick, und die strenge Miene kamen schon ziemlich nahe heran. Sie spürte wie ihre Hände vor Wut zu zittern begannen. Neji warf ihr einen kurzen Seitenblick zu und auch Hiashi betrachtete sie noch einmal nachdenklich. Doch sie zwang sich zu einem unschuldigen Lächeln, aber wenn sie nur daran dachte, dass dieser Mann Schuld an Hinatas Vergangenheit war… Wegen ihm hatte sie ihre Familie verlassen, wegen ihm hatte sie keine Möglichkeit mehr ihr Erbe als Firmenerbin anzutreten, … wegen ihm war sie im Jugendknast gelandet…


 

Es war der 73. Tag. Und das 73. Mal dieser grausame Haferschleim-Dings. Missmutig lies Tenten ihren Löffel zurück in den unappetitlichen Klumpen fallen, wo er mit einem „Pflop“ versank. Die Sonne schien durch die vergitterten Fenster herein und hinterließ helle Flecke am blitzblanken, hässlichen grau- blauen Linoleum. Zu hören war noch relativ wenig, nur das Klimpern von Besteck und Gläsern und hi und da mal eine Beschwerde über den Dreck den sie hier als Essen verteilten. Mit einem versteckten Grinsen beobachtete sie wie ein Mädchen, das in derselben hässlichen Knast-Kluft steckte wie sie, am Tisch gegenüber aufstand und ihr Frühstück einfach in den Müll kippte. Die Blonde mit den himmelblauen Augen verzog dabei keine Miene, nicht einmal als der Wächter an den Türen skeptisch eine Augenbraue nach oben zog. Doch anscheinend wollte er heute keinen Tumult auslösen, denn er beließ seinen Schlagstock an der Hüfte und tat einfach als sei nichts geschehen. Mit einem aufreizenden Hüftwackeln ging die Blonde dann auf den Ausgang zu der noch verschlossen war. Tenten konnte nicht hören was sie sagte, aber sie verlangte wohl gehen zu dürfen. Aber der Blick auf die Uhr des Wächters ihr gegenüber sagte wohl alles, denn er schüttelte nur den Kopf. Das Mädchen versuchte es wieder, aber selbst als sie ihn anschrie antwortete er mit stoischer Miene. Dafür kam eine der Ärztinnen, nicht zu übersehen mit weißem Kittel und Brille auf der Nase. Mit Hilfe einer der Männer führten sie das schimpfende Mädchen aus dem Raum. Aber schon beim Mittagessen, nach der ersten Arbeitsschicht, sah sie die Blonde wieder an einem der Tische. Diesmal in ein intensives Gespräch mit einem rothaarigen Lockenkopf verwickelt, die sie aus dem gefängnisinternen Unterricht vom sehen kannte.

Beim Hofgang entspannte Tenten sich dann auf der Wiese in der Sonne. Sie hatte vor nachher noch einen der Fitnessräume aufzusuchen. Nachdem sie bisher noch nicht negativ im Gefängnisalltag aufgefallen war, war dies noch kein Problem. Aber wenn sie gewusst hätte wie sehr sich ab diesem Nachmittag ihr Aufenthalt hier verändern würde.

Ein Aufruh in der Nähe des Basketballfeldes erweckte ihre Aufmerksamkeit und gemeinsam mit ein paar Umstehenden machte sie sich auf den Weg dorthin. Schlägereien und Aufruh war hier nichts Neues, aber es war auch der einzige Weg sich abzulenken, von seinem eigenen elenden Schicksal. In der Mitte der Unruhe stand ein Mädchen, blaue Haare und mit verkrampfter, unsicherer Körperhaltung. Tenten erkannte sofort dass sie zur Gruppe der „Opfer“ gehörte.

In ihrem Kopf hatte sie bereits eine Hierarchie entworfen. Ganz unten waren „die Opfer“, diejenigen die zu schüchtern waren oder zu schwach um sich einen Platz zu behaupten. Darüber gab es die „Neutralen“ die sich nirgends einmischten, aber trotzdem genug Kraft besaßen um sich selbst zu verteidigen. Dann gab es noch die „Oberschicht“, all jene die sich einer Gruppe angeschlossen hatten und durch sie stark wurden und über denen waren „die Bosse“ der Gruppen, die bestimmten und andere für sich arbeiten ließen. Noch niedriger als „die Opfer“ waren „die Verräter“. Der Name war selbsterklärend, das schlimmste Vergehen war, dass sie hier im Jugendknast jemanden an die Wächter, Ärzte oder Lehrer verpfiffen. Egal wegen was, Drogen, Alkohol, Zigaretten, Schlägereien oder sei es nur der hereingeschmuggelte Geburtstagskuchen von Mami. Wer einmal etwas ausplaudert ist abgestempelt und hat sich das Leben hier um ein tausendfaches verschlimmert. Tenten fühlte sich keiner Gruppe zugehörig, auch wenn schon einige anklingen hatten lassen, dass sie sie mit ihrer Kampfsporterfahrung gerne dabei hätten, aber sie war auch nicht schwach genug für die Opfer. Also würde sie am ehesten noch zu den Neutralen gehören, aber am liebsten sah sie sich als Beobachter am Rande.

Das Mädchen in der Mitte passte so gar nicht unter die anderen, ihr blaues Haar glänzte seidig, ihre weiße Haut war makellos und ihre Fingernägel waren perfekt manikürt. Sie war außerhalb definitiv in guter Familie aufgewachsen nur zählte dies hier rein gar nichts. Eine der älteren Bosse schien Gefallen an ihr gefunden zu haben. Wie es meistens so war, wenn Neue kamen die ihre Unsicherheit nahezu in Wellen abstrahlten. Ein paar ihrer Leute pöbelten sie an, fragten sie woher sie käme und welches Königshaus sie den verstoßen hätte. Ein anderes Mädchen, mit einem hämischen Grinsen im Gesicht, ließ lautstark verlauten dass dies Hinata Hyuuga sei, die ihrem Daddy Geld geklaut und seine Firmenpartner ausspioniert hätte. Woher sie das wusste konnte man nicht sagen, aber an Hinatas Reaktion erkannte sie, dass dies der Wahrheit entsprach. Sie versuchte sich noch kleiner zu machen und meinte mit leiser Stimme: „Das ist eine Lüge!“ Das Mädchen ihr gegenüber begann lautstark zu lachen: „Klar, du bist natürlich unschuldig, so wie wir alle hier!“ Und damit hatte sie die Lacher auf ihrer Seite. „Ich habe nichts getan!“ stieß die Hyuuga plötzlich lauter und mit festerer Stimme, auch wenn diese bebte, hervor und Tenten kam nicht umhin sie zu bewundern. Und sie glaubte ihr, sie war wohl wirklich die einzige in dieser Anstalt die unschuldig hier war. Bevor die Anderen Hinata jedoch weiter in die Mangel nehmen konnten kam eine der Ärztinnen, wie immer begleitet von einem Wächter und nahm Hinata mit. Ob zu ihrer eigenen Sicherheit oder weil sie noch Untersuchungen oder sonstwas hatte war egal, Tenten war nur froh für sie, dass Hinatas „Einweihung“ hier noch ein wenig hinausgeschoben wurde.


 

Tenten wurde aus ihrer Erinnerung gerissen, als Neji sanft ihre Wange berührte. Hiashi kramte gerade in seiner Aktentasche und schenkte ihnen keine Aufmerksamkeit. „Alles okay mit dir?“ Nejis Stimme war leise und auch ein wenig besorgt und Tenten setzte schnell ein beruhigendes Lächeln auf. „Jaja schon okay.“ Dann wandte Hiashi sich wieder an sie und überreichte Neji eine Visitenkarte von einem Hotel. „Ich muss jetzt weiter, mein nächster Termin steht an. Ich werde noch zwei Tage hier sein bevor ich Heim fahre. Morgen zum Abendessen in meinem Hotel Neji. Miss Ama ich würde mich auch über ihre Anwesenheit freuen. Als Freundin meines Neffen würde ich gerne ein wenig über sie erfahren.“ Ohne eine Antwort abzuwarten wandte er sich zum Gehen und Tenten musste ein Knurren unterdrücken, er ließ ihr nicht einmal Zeit abzulehnen. Dieser arrogante Mistkerl. Wieder sah sie Hinatas traurige, eingesunkene Gestalt vor sich und die Wut wäre fast aus ihr herausgebrochen. Aber gerade noch rechtzeitig schob sie mit größter Mühe ein anderes Bild über diese Erinnerung. Ein aktuelleres. Hinata lachend auf Narutos Schoß sitzend, die Finger in sein Geschenk verwickelt und im Kreise ihrer Freunde… ihrer Familie, die um ihr Geheimnis wussten. Ein Lächeln trat auf Tentens Lippen. Hiashi hatte es nicht geschafft sie zu zerstören. Würde es nie schaffen. Aber sie mussten vorsichtig sein. Inzwischen war der überhebliche Anzugaffe um die nächste Ecke verschwunden und hastig zog sie ihr Handy heraus um Hinatas Nummer zu wählen. „Wo bist du?“ „Am Hartplatz, wie abgemacht, wieso?“ „Nur so.“ Und schon legte sie wieder auf. Der Hartplatz war am hinteren Ende des Schulgebäudes und somit würde Hiashi sie beim Hinausgehen nicht sehen. Neji trat in ihr Blickfeld, die Augenbrauen nachdenklich zusammen gezogen: „Ist wirklich alles in Ordnung bei dir? Du warst gerade ein wenig… seltsam?“Seufzend blies Tenten eine vorwitzige Strähne aus ihrem Gesicht ehe sie einmal tief durchatmete um sich zu sammeln. „Ich war nur ein wenig im Gedanken versunken.“ „Mhm“, Nejis Brummen war Antwort genug dass er ihr nicht glaubte, aber es beließ es dabei.

„Ist dein Onkel immer so?“

„Du meinst so bestimmend und kalt? Ja, das ist wohl so ein Hyuuga- Ding, ich bin ja auch nicht unbedingt die Stimmungskanone.“

Lachend zog Tenten ihn am Kragen zu sich um ihm einen kurzen Kuss auf seinen missmutig verzogenen Lippen zu geben. „Bei mir spielst du doch immer den Clown.“ Nun wanderte skeptisch eine Augenbraue nach oben, was sie noch mehr zum Lachen brachte. „Komm lass uns zu den anderen gehen.“ Sie hängte sich bei ihm unter während sie Richtung Außenanlage schlenderten. Aber auf dem Weg dorthin fiel ihr noch etwas ein was sie ihn schon länger fragen wollte. „Was genau hat Hinata eigentlich zu dir gesagt, damit du niemanden aus deiner Familie erzählst dass sie jetzt auf dieselbe Schule geht wie du?“ Sein heller, wachsamer Blick glitt zu ihr ehe er langsam antwortete: „Hat sie dir das nicht erzählt.“

„Sie sagte nur, dass sie es mit dir geklärt hätte und ich habe dann nicht genauer nachgefragt.“

„Nun ja, ich bin ja bei ihrem Verschwinden vor zwei Jahren nicht wirklich im Bilde gewesen. Ich weiß nur das, was man uns erzählt hat, eben dass Hinata sich ziemlichen Ärger mit ihrem Vater eingehandelt hätte. Als Strafe wurde sie dann zu Verwandten in eine andere Stadt geschickt von wo sie dann verschwand. Als sie dann plötzlich nach zwei Jahren plötzlich hier an der Schule aufgetaucht ist, war ich natürlich überrascht, aber schon in der ersten Pause hat sie mich abgefangen und mich gebeten niemandem etwas zu sagen. Nachdem ich meinen Onkel, ihren Vater, kenne, konnte ich ihre Bitte verstehen. Sie meinte, dass sie mir eines Tages alles erklären würde, aber das braucht sie nicht. Sie ist meine Cousine und hat auch in früheren Zeiten für mich schon öfters den Kopf hingehalten. Sie weiß was sie tut.“

Tenten betrachtete lächelnd sein ernstes Profil ehe sie den Kopf vertraut an seine Schulter lehnte. „Du überrascht mich immer wieder.“

Nun war es an ihm ein wenig verblüfft zu schauen, ehe die Braunhaarige auch schon fortfuhr. „Ich hoffe nur ich verplappere mich bei diesem Abendessen nicht. Wenn ich nervös bin denke ich oft zu wenig nach bevor ich rede.“ Behutsam legte er einen Arm um sie, während sie durch die Turnhallte, in der rein gar nichts, mehr an den Ball erinnerte, nach draußen gingen. „Keine Angst, das kriegen wir schon hin.“ Doch alles woran Tenten denken konnte, war die Angst Hiashi irgendwie auf Hinatas Spur zu führen.

Als sie dann am Hartplatz ankamen fanden sie ihre Cliquen am Sandplatz vor, vertieft in ein heißes Volleyball- Match. Amaya, Mexay, Kankuro und Naruto standen Sakura, Temari, Kiba und Sasuke gegenüber. Shikamaru lag schnarchend in der Wiese daneben. Chouji beobachtete das Spiel mit obligatorischer Chips- Tüte in der Hand. Ino und Sai saßen im Schatten der Bäume. Die Blonde ein wenig vor ihm, als glücklich lächelndes Modell. Zufrieden beobachtete sie wie sich seine Mimik beim Arbeiten veränderte. Ansonsten ja eher ein Typ der emotionslosen Sorte waren beim Zeichnen all seine Gefühle in seinem Gesicht offen gelegt und Ino war darüber mehr als erfreut. Neben Chouji saß Hinata auf Narutos Jacke und beobachtete das Spiel. Lächelnd gab Tenten Neji frei um sich kurz neben der Hyuuga niederzulassen, die sie sofort skeptisch fixierte. Nach ihrem seltsamen Anruf vorhin aber auch kein Wunder. „Was war los?“. Schoss auch sofort die Frage hervor. Tenten versuchte eine unbewegte Miene aufzusetzen, doch schon Hinatas Gesichtsausdruck zeigte ihr, dass dies vergebene Liebesmüh war. „Einiges, aber das erzähl ich dir zuhause.“ Schon wurde ihr Name lautstark von Temari über den Platz gerufen und sie hastete zu ihr, nachdem Neji sich dem anderen Team angeschlossen hatte.
 

Als sie sich am Abend zuhause alle in der Küche einfanden um die Lieferpizza zu verspeisen, die Amayas Beitrag zum Küchendienst war, erzählte Tenten dann von ihrer Begegnung mit Hiashi.

„Verdammt, das heißt wieder umziehen oder?“

„Scheiße man!“

„Es war doch eine blöde Idee so nahe zu deiner Familie zu ziehen Hinata, tut mir leid.“

„Und du bist dir sicher er hat nichts bemerkt, Tenten?“

Die Fragen, Entschuldigungen und neuen Pläne schossen nur so durch den Raum und eine lautstarke Unruhe entstand. Die einzige die ruhig war und kein Wort sagte, war Hinata. Und Sakura fiel dies natürlich auf: „Seid mal alle ruhig, Hinata, was denkst du.“ Die Hyuuga hatte nur nachdenklich auf die Tischplatte gestarrt. In ihrem Kopf hatten sich die Gedanken wie in einem Tornado gedreht, aber nun nachdem es still geworden war fiel es ihr leichter zu denken. Entschlossen hob sie den Blick und sah in die Gesichter ihrer Freundinnen. „Nein wir bleiben hier. Das mit Hiashi ist reiner Zufall, Neji würde mich nie verraten.“ Tenten stimmte dem kopfnickend zu und Hinata fuhr fort: „Damals nach meiner Entlassung wusste Hiashi davon, drum hat er uns auch gefunden. Aber er hatte keine Ahnung wo wir danach hin verschwunden sind und mein Bewährungshelfer auch nicht. Wir haben uns endlich mal wo eingelebt und haben die Chance hier jetzt unseren Abschluss zu machen, das lass ich mir nicht wieder von dem Mistkerl versauen.“

Mex lächelte vorsichtig: „Gut, der Plan ist abwarten und Tee trinken. Tenten geht zu diesem Abendessen und falls irgendwas verdächtig ist, machen wir einen neuen Plan.“

Tenten seufzte schwer: „Ich hoffe wirklich ich verplapper mich nicht. Ich hab das Gefühl als müsste ich zu ´nem Kreuzverhör.“ Tröstend tätschelte Sakura ihre Schulter: „Du machst das schon. Aber nochmal zurück, wer weiß aller das wir hier sind?“Schweigen breitete sich aus, als alle überlegten, doch Ino nahm die Sache in die Hand und fasste es der Reihe nach zusammen: „Ich hab mich das letzte Mal bei meinen Eltern gemeldet als ich raus war und die Zeit mit meinem Bewährungshelfer abgelaufen ist, also vor gut einem Jahr. Es könnte sein dass sie mich gesucht haben, ist aber unwahrscheinlich, im Knast haben sie mich auch gerade mal zweimal Besucht. Aber sie können unmöglich wissen wohin ich gegangen bin. Ich hab nur gesagt ich werde mich bei ihnen mal melden. Das hab ich per Email immer mal wieder gemacht.

Sakuras Vater ist so mit seinem Alkohol beschäftigt der kommt auch nicht in Frage.“ Mit düsterer Miene nickte die Rosahaarige, während Ino schon wieder fortfuhr: „Mex, Tenten ihr seid Vollwaisen, könnte da noch jemand anders irgendwie nach euch suchen?“ Beide schüttelten synchron den Kopf und Tenten meinte: „Meine Verwandten in Tokio haben sich nach meiner Festnahme gottseidank nie mehr bei mir gemeldet.“

Nickend wandte ihr Blick zu Amaya die schulterzuckend meinte: „Ich hab meiner Familie schon geschrieben, aber sie wissen weder wo ich bin noch dass ich im Knast war. Sie glauben ich würde immer noch in dieser Bar arbeiten. Und sie haben sicher nicht genug Geld um mich suchen zu kommen.“

„Hinata was ist mit dir?“

„Ich hatte nur Kontakt mit Hanabi, aber sie ist ebenso verlässlich wie Neji und auch sonst haben wir immer abgestritten das Neji und ich verwandt sind. Also kommen wir zu dem Schluss es war Zufall, Hiashi wollte wirklich nur Nejis Noten kontrollieren und wir haben noch mal Schwein gehabt.“

Kopfnickend stimmten die anderen zu, aber Amaya fügte an: „Also auch wenn das hier gerade gut ausgeht, vergesst nicht was auf dem Spiel steht. Wir haben uns nicht umsonst so lange durchgekämpft.“ Mex zog unwillkürlich ein wenig den Kopf ein und auch die anderen wirkten nachdenklich.

Es war das erste Mal dass sie sich so wohl fühlten, und niemand wollte momentan wieder den Bundesstaat wechseln.

Aber sie würden sehen was die Zukunft noch bringen würde.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo hier ist das nächste Kapitel,
und der große Schleier ist gelüftet ;) Nach und nach kommt natürlich jetzt auf warum die Mädels dort waren wo sie waren und ich glaube es wird schon ein wenig klarer warum sie die Polizei scheuen !
Ich hoffe es hat euch Spaß gemacht, trotzdem es dieses Mal nicht ganz so lustig war wie in den anderen Kapiteln
Schreibt mir doch eure Gedanken zum "großen Geheimnis", ich bin neugierig was ihr euch dabei so gedacht habt ^^
lg Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Cosplay-Girl91
2016-12-04T23:51:06+00:00 05.12.2016 00:51
Tolles Kapitel :)
Sehr schön geschrieben.
Mach weiter so.
Lg
Antwort von:  AmayaInuzuka
01.01.2017 21:14
Vielen lieben Dank ^^
Heute gehts weiter :D
lg
Von:  MyokoMyoro
2016-12-04T20:27:14+00:00 04.12.2016 21:27
Tolles Kapitel. Ich möchte unbedingt wissen, warum jedes der Mädchen im Knast war. Ich hoffe du schreibst bald wieder.
Deine Myoko
Antwort von:  AmayaInuzuka
01.01.2017 21:13
So neues Kapitel ist da ^^
Aber die Auflösung wird noch ein wenig dauern, damit vor dem Ende noch mal Spannung aufkommt :D
Von:  Black_Tenshi
2016-12-04T19:15:03+00:00 04.12.2016 20:15
Wow, ich finde das Kapitel richtig gut. Ich freue mich, dass es jetzt wieder öfters weiter geht und lese deine Kapitel immer mit großer Freude.
Die Geschichte der Mädels ist richtig gut gestaltet und glaubwürdig. Ich hoffe mal, das Hiashi Hinata nicht findet und Tenten sich nicht verplapert.
Freu mich schon aufs nächste Kapitel. :)
GLG von deiner Black_Tenshi.
Antwort von:  AmayaInuzuka
04.12.2016 20:18
Vielen lieben Dank :)
Es geht jetzt mit großen Schritten auf das Ende zu und damit wird es nochmal richtig spannend zumindest hoffe ich das. Es freut mich dass es dir bisher so gut gefällt und nochmal vielen Dank für dein tolles Kommi :D
lg
Von:  Sunshinera
2016-12-04T18:24:45+00:00 04.12.2016 19:24
Klasse Kapitel ich freue mich schon wenn es weiter geht mit der Story. Klasse gemacht.

L.g Sunshinera
Antwort von:  AmayaInuzuka
04.12.2016 19:26
Puh dann bin ich schon mal ein wenig erleichtert, dass der ersten gleich mal das Kapitel gefällt ;) Nachdem es doch nicht ganz so lustig ist und generell ein wenig abweicht von den anderen, war ich doch ein wenig nervös ^^"
Daher noch einmal vielen lieben Dank für dein Kommi :)
lg


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