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Kapitel 13:
 

Alina soll recht behalten. Es wird wirklich nicht einfach. Die nächsten Wochen sehe ich Raphael kaum. Er arbeitet bis spät in die Nacht, ist ständig auf Geschäftsreise und wenn wir es doch schaffen uns zu treffen ist er mit den Gedanken ganz wo anders. Ich habe das Gefühl nicht an ihn heran zu kommen. Wir haben weder über die Krämpfe noch die Panikattacke geredet. In vier Wochen habe ich ihn nur drei Mal gesehen. Ich will endlich mit ihm darüber reden, dass das so nicht läuft. Aus diesem Grund habe ich mir extra einen Termin geben lassen. Anders funktioniert das momentan ja scheinbar nicht. Per SMS will ich das nämlich nicht ansprechen. Und das ist in letzter Zeit der einzige Kommunikationsweg zwischen uns. Dabei antwortet er mir total unregelmäßig, oft Mitten in der Nacht und meistens erst Stunden später. Ich atme tief durch und betrete die Firma. Das geschäftige Treiben auf den Fluren ignoriere ich einfach. Auch wenn ich nicht das erste Mal hier bin brauche ich etwas bis ich den richtigen Flur gefunden habe. Frau Dreher kommt mit einem Aktenstapel aus Raphaels Büro.

„Hallo Mila!“ etwas atemlos begrüßt sie mich.

„Herr Bräuer ist noch in einem Meeting. Die haben jetzt schon eineinhalb Stunden überzogen. Warte einfach in seinem Büro!“ Und damit ist sie auf und davon. Das kann eigentlich nur heißen, dass Raphaels Terminplan endgültig überzogen ist, er hat schlechte Laune und setzt seine Angestellten unter Druck. Na toll! Da hebe ich mir ja den besten Zeitpunkt ausgesucht um mit ihm zu reden. Seufzend betrete ich sein Büro.das erste was mir auffällt ist die Unordnung. In unordentlichen Stapeln liegen die Akten auf seinem Schreibtisch. Übereinander, aufgeschlagen. Dazwischen einzelne Blätter, Stifte, Notizzettel… Kurz gesagt: Raphaels Schreibtisch sieht aus, als wäre darauf eine Bombe explodiert. Dabei ist Raphael ein sehr ordentlicher Mensch. Seine Wohnung und normalerweise auch sein Büro sind immer aufgeräumt. Was ist bloß mit Raphael los? Ich seufze auf und gehe um den Tisch herum, lasse mich in Raphaels Schreibtischstuhl fallen. Hier hat er also die letzten vier Wochen zu neunundneunzig Prozent seine Zeit verbracht. Aufmerksam sehe ich mich um. auf dem Stapel direkt vor mir liegen immer wieder abgeänderte Vertragsentwürfe. Ich erkenne Raphaels saubere Handschrift an den Rändern. Die anderen Stapel bestehen aus Akten, Akten und noch mehr Akten. Ich schiebe ein paar lose Blätter zur Seite um wenigstens meine Arme auf der Tischplatte abstützen zu können. Dabei rutscht ein kleiner Stapel herunter und flattert zu Boden. Ich bücke mich um die Zettel aufzuheben, dann halte ich inne. Das sind Fotos. Ich zögere kurz, bevor ich das erste umdrehe. Es hat eine schlechte Auflösung und scheint mal mindestens zwanzig Jahre alt zu sein. Zumindest den Kleidern der Frau darauf zu beurteilen. Sie ist dunkelblond, ihre braunen Augen sind auf das Baby in ihren Armen gerichtet. Hinter ihr steht ein blonder Mann mit blauen Augen. Er hat die Arme um ihre Taille geschlungen. Meine Augen wandern zu dem Baby. Es wirkt zufrieden. Strahlend, hellblaue Augen sehen direkt in die Kamera. Ist das Raphael? Ich nehme das nächste Foto. Es ist dieselbe Frau aber sie hat an Gewicht verloren, trübe Augen und blaue Flecken im Gesicht. Das Bild sieht aus wie die, die im Krankenhaus zum festhalten von Verletzungen gemacht werden. Ich schlucke schwer und nehme das letzte Foto. Vor Schreck lasse ich es gleich wieder fallen. Da ist ein Toter drauf! Mit spitzen Fingern hebe ich das Bild wieder auf, drehe es vorsichtig um. darauf ist ein junger Mann, farblos, die Haut wächsern, die Augen starren leer. Mitten auf der Stirn hat er ein Loch, ein schmales Rinnsal Blut ist da herausgetreten. Ich kann nicht wegsehen. Es geht einfach nicht. Warum hat Raphael solche Fotos? Ein leises Klicken, Schritte kommen auf mich zu. Ertappt springe ich auf und sehe zur offenen Tür.

„Was machen Sie hier? Wer sind sie?“ Die harte Stimme des Mannes lässt mich zusammenzucken und reflexartig den Kopf senken. Dabei mache ich hier doch nichts unrechtes.

„Das ist das Büro meines Bruders! Sie haben hier nichts zu suchen! Geben…“ Danny? Ich schaue auf.

„Mila?“ Die Wut in seinen Augen weicht Überraschung.

„Hallo Danny.“ Antworte ich vorsichtig.

„Was machst du hier?“ ICH schlucke bei seiner Frage. Also hat Raphael ihm nicht erzählt, dass wir zusammen sind. Aber in der Hinsicht kann ich ihm wohl kaum Vorwürfe machen. Meinen Eltern habe ich ja auch noch nichts gesagt.

„Bist du jetzt in die Betriebsspionage gegangen?“ Ich sehe Danny an, dass er das nicht glauben möchte. Trotzdem weiß er nicht was er von meiner Anwesenheit hier halten soll.

„Nein bin ich nicht!“ Etwas schief lächle ich ihn an.

„Weiß Raphael, dass du hier bist?“ fragt Danny jetzt.

„Ja. Zumindest denke ich, dass er es weiß. Ich habe einen Termin, da er ja ansonsten keine Zeit hat.“ Miene Wut kann ich nicht ganz unterdrücken.

„Ihr habt euch nach dem Urlaub letzen Sommer getroffen?“ Ungläubig sieht er mich an.

„Nein. Nicht direkt. Wir sind uns drei Monate später zufällig über den Weg gelaufen. Naja seit dem treffen wir uns.“

„Nicht dein Ernst! Du und Raphael?“ Langsam lässt er sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch sinken. Seine blauen Augen sind aufgerissen. Unglauben steht darin.

„Raphael hat mir vor ein paar Wochen von einem One-Night-Stand erzählt!“ Ich laufe knallrot an. Die Bilder entgleiten erneut meinen Fingern. Segeln langsam zu Boden.

„Oh Gott, nicht das was du denkst Mila!“ versucht er sofort mich zu beruhigen.

„Ich habe ihn nur gefragt wann er das letzte Mal unverbindlichen Sex hatte. Raph sagte in diesem Urlaub und du warst die einzige Frau mit der er damals Zeit verbracht hat…“ Ich schlage mir die Hände vor den Mund.

„Hast du gerade `das letzte Mal unverbindlich´ gesagt?“ flüstere ich geschockt. Heißt das schon bei unserem zweiten Mal war es für Raphael mehr als nur Sex?

„Ja warum?“ Dann geht ihm ein Licht auf.

„Sag bloß…“ Mit der linken fährt er sich durchs Haar und lässt sich gegen die Lehne fallen.

„Du und Raphael…?“ fängt er an.

„Ja wir sind zusammen!“ erkläre ich. Ungläubig schüttelt Danny den Kopf.

„Ich hätte niemals gedacht dass du und Raphael… Dass Raphael überhaupt…“ Ich kann gar nicht auf ihn eingehen. Viel zu sehr bin ich in meinen eigenen Gedanken versunken. War es für Raphael mehr als nur unverbindlich? Und seit wann? Was bedeute ich ihm? Und warum nimmt er sich momentan so wenig Zeit für mich?

„Wann hat er dir das gesagt?“ reise ich Danny aus seinem Gestotter.

„Was?“ Verwirrt sieht er mich an.

„Das mit dem unverbindlichen Sex!“ Ich will jetzt eine Antwort.

„Als ich ihn das letze Mal gesehen habe, warum?“

„Wann?“ Dränge ich.

„Vor fünf-sechs Wochen!“ sagte er endlich was ich hören will. Ganz langsam sinke ich in den Schreibtischstuhl zurück. Wow… Das ist einfach nur Wow! Am liebsten wäre ich jetzt jauchzend herum gehüpft, verkneife es mir aber. Denn dann wird Danny sicherlich nachfragen und ich werde ganz bestimmt nicht über den Sex mit seinem Bruder reden. Aber innerlich schwebe ich auf Wolke 7.

„Weißt du wo Raphael ist?“ fragt Danny schließlich, als ich nichts auf seine Antwort erwidere.

„In einem Meeting, das inzwischen über zwei Stunden länger dauert als geplant.“ Seufze ich.

„War ja nicht anders zu erwarten!“ Danny verdreht die Augen.

„Momentan übertreibt er es mal wieder! Am besten überredest du ihn Feierabend zu machen, sobald er hier ist.“ Mit hochgezogener Augenbraue sehe ich ihn an.

„Warum ist das mein Job?“

„Du bist seine Freundin! Auf mich hört er eh nie!“ Schief grinst er mich an.

„Was vielleicht daran liegt, dass du zu viel Mist redest! Was macht ihr hier?“ Überrascht sehen Danny und ich auf. Raphael steht in der Tür…
 

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Sorry an alle, die sich die große Auflösung erhofft haben....

Das dauert noch etwas

Lg kateling

Danke für eure Meinungen :D



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yamasha
2016-06-07T20:00:04+00:00 07.06.2016 22:00
Musste diese Unterbrechung jetzt sein? *entnervt aufseufzt* aber ok, Geduld ist eine Tugend, nicht wahr? ;)
Ich frag mich echt, wer auf den Fotos ist. Bei den ersten beiden gehe ich von Raphael Mutter aus, aber das dritte? Seine Mutter wird doch nicht auf einmal transsexuell geworden sein?(nicht,dass ich das schlimm fände)
Und ganz ehrlich, ich hab eigentlich nur drauf gewartet, dass sie Danny wieder trifft.
Wobei ich es total toll finde, dass es für Raphael anscheinend so schnell so ernst war. Jetzt weiß ich auch, was du gemeint hast :D
Antwort von:  kateling
07.06.2016 23:30
Und Vorfreude ist die schönste Freude sagt man doch so schön ;-)
Eine transsexuelle Mutter... Diese Idee kam mir noch gar nicht in den Sinn :D
Nachdem ich das Kapitel geschrieben hatte hab ich lang überlegt, wer das sein könnte, aber auf soetwas eher auäergewöhnliches bin ich dann doch nicht gekommen ;)
Ja, Dannys Auftritt war überfällig! Ich mag die Figur nämlich wirklich gerne.

Und ja, da kommt das wirre Gequatsche eines Autors, der die Storyline kennt aber nichts verraten will und alle sind verwirrt B-)


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