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Um dich endlich wiederzusehen...

Nur um dich wieder zu verlieren.
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen liebe Leute~ Hier ist meine erste mit über 2'000 Wörtern lange Story! *gasp*

Das Pairing ist vermutlich nicht DAS Traumpaar für eine ff aber die Story ist steinalt und zustande gekommen als ich mit einer Freundin RPG geschrieben hab, deshalb ta-daan~ so sind die zwei Liebenden entstanden. Ihr könnt euch wen anders denken, wenn ihr euch schon hierher verirrt habt und beide nicht mögt. ^_^ Ich konnte mich einfach nicht von den Beiden trennen.

Ich habe vor einen Teil 2 zu schreiben; falls es gut ankommt, werd ich das vielleicht *zwinker*

ACHTUNG: NICHT gebeta-ed! Schreib-/Grammatikfehler könnt ihr gerne behalten *lieb lächel*

Have fun! Komplett anzeigen

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Und schon wieder vergeht ein Jahr ohne ihn. Ich sitze hier mit meinen Eltern im Esszimmer und versuche Weihnachten so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Ich kann den Gedanken einfach nicht ertragen, dass er nicht bei mir ist. Meine Eltern wissen von mir und ihm und sie finden es besser, dass wir jetzt getrennt leben, dass er in ein anderes Land ziehen musste, weil die Karriere seines Vaters so viel wichtiger war als sein eigenes Glück. Er sei nicht der Richtige für mich, haben sie gesagt. Es würde sowieso nichts aus uns werden, haben sie gesagt. Sie tun so, als ob sie alles wissen würden, aber wissen sie auch, dass er mein Leben ist? Dass ich einen Teil von mir verliere, wenn er nicht in meiner Nähe ist? Nein, das wissen sie nicht. Und daran haben sie auch kein Interesse.
 

Ich steche uninteressiert an mein Essen rum und vermeide jegliche Blicke meiner Eltern. Sie haben mir oft gesagt, dass sie sich Sorgen um mich machen, weil ich mich an nichts mehr beteilige und auch sonst so ruhig bin, doch das interessierte mich nie. Wieso sollte ich mich für sie ändern, wenn sie meine Liebe zu ihm nie akzeptieren konnten? Von nichts kommt auch nichts.

Sie unterhalten sich, lachen und fragen mich Kleinigkeiten, doch mich interessiert ihre Konversation gar nicht und mache mir auch nicht die Mühe zu antworten.
 

„So kann es nicht weitergehen, Takeru. Du bist ein Teil dieser Familie, also musst du dich auch mitbeteiligen. Es sind schon über drei Jahre vergangen, du musst ihn endlich vergessen.“ Seufzt mein Vater.
 

„Er hat sicher schon einen anderen dort gefunden und lebt mit ihm glücklich zusammen. Vergeude dein Leben nicht mit Gedanken an ihn.“ Fügt meine Mutter hinzu. Mein Vater sieht mich ernst an und schüttelt den Kopf, als wolle er sagen ‘Was ist nur aus meinem Sohn geworden? Ich hatte doch so viele Pläne mit ihm.‘

Ja, das stimmt. Er hatte viele Pläne mit mir und auch meine Mutter hatte Vorstellungen darüber, wie ihr perfekter Sohn sein sollte. Ich wäre auch fast zu einem ‘perfekten Sohn‘ geworden, käme er nicht in mein Leben und verhinderte das. Genau diese Veränderung können sie bis heute nicht akzeptieren, davon bin ich fest überzeugt.
 

„Wieso könnt ihr nicht endlich mal einsehen, dass ich nicht ohne ihn sein kann? Hört auf zu versuchen, mich zu ändern. Ich werde ihn niemals vergessen können!“ Ich schmeisse meine Gabel genervt auf den Teller, stehe auf ohne den niedergeschlagenen Blick zu bemerken, den meine Eltern austauschen und gehe wütend in mein Zimmer. Plötzlich höre ich die Türklingel läuten noch bevor ich ins Zimmer stampfen kann. Seufzend laufe ich zurück ins Wohnzimmer und zur Tür ohne meine Eltern anzusehen.
 

„Ich geh.“ Ich greife die Türklinke und öffne langsam die Tür. Überrascht lächle ich die Person vor mir an und gehe ein Stück zur Seite, meine miese Stimmung ist für den Moment wie weggeblasen.
 

„Und ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr. Komm doch rein, Hiro.“

Grinsend folgt er meine Bitte und drückt mich kurz.
 

„Na klar komm ich! Was denkst du denn? Ich lass doch meinen Lieblingscousin nicht im Stich an solch einem schönen Weihnachtsabend.“ Er zwinkert mir zu und tapst zu meinen Eltern, die ihn herzlich begrüssen. Er ist bis jetzt der Einzige der mich wirklich zum Lächeln bringen konnte seit über drei Jahren, und auch der Einzige, der mich wirklich verstehen kann. Er ist selber mit einem Jungen zusammen und kann sich daher gut in meine Situationen hineinversetzen. Nur hat er sich besser durchsetzen können als ich und wird wegen seiner Lebensfreude und Offenheit von den meisten geliebt und akzeptiert. Ich beneide ihn so sehr.
 

Ich lasse Hiro bei meinen Eltern, gehe wieder angeschlagen in mein Zimmer und lege mich aufs Bett. Meine Gedanken an ihn lassen mich einfach nicht los. Egal ob ich meine Augen schliesse oder offenhalte, ob ich schlafe oder beschäftigt bin, ich sehe immer nur ihn. Es ist zur Gewohnheit geworden, dass ich immer zu an ihn denken muss. Ich nehme das eingerahmte Bild von uns, das auf dem Nachttisch platziert ist in meine Hände und schaue es lange und traurig an. Wieso geschieht nicht einmal in meinem Leben ein Wunder? Ich würde ihn in diesem Augenblick so gerne sehen, ihn anfassen und küssen. Diese Sehnsucht treibt mich schon fast in den Wahnsinn. Eine Träne nässt sich den Weg von meiner Wange und tropft aufs Bild.
 

„Ich liebe dich...“ ich wische die Träne weg vom Bild und meiner Wange, stelle das Bild wieder dort von wo ich es genommen habe und gehe zurück ins Wohnzimmer um wenigstens Hiro Gesellschaft zu leisten. Jetzt da er hier ist, fällt es mir einfacher, mit meinen Eltern im selben Raum zu sein.
 

Der Abend vergeht langsam doch die Stimmung wirkt von Minute zu Minute entspannter und feierlicher. Wie gesagt, Hiros Lebensfreude lässt jedes noch so dicke Eis schmelzen und dafür bin ich ihm echt dankbar.
 

Nach einer Weile ertönt die Türklingel wieder. Es ist schon spät, wer könnte das sein? Meine Eltern lachen mit Hiro munter weiter also beschliesse ich samt meinem halb vollen Glas Cola, die Tür aufzumachen. Ich stehe auf, gehe zur Tür und öffne sie langsam, meine Taten zeigen eine Spur Misstrauen, verständlich, es ist schon nach Mitternacht. Die unerwartete Person vor mir raubt mir jedoch den Atem und lässt die ganze Umgebung um mich vergessen. Ich erstarre und sehe sie nur überrascht und verwirrt an. Kann das sein?
 

„Hey. Ich...hab den ganzen Weg bis hierher geübt und jetzt weiss ich nicht mehr wie ich anfangen soll... Ich... hab dich vermisst...“ Er kratzt sich verlegen am Nacken und lächelt mich dann strahlend an. Dieses typische und ach so süsse Lächeln in welches ich mich vor so vielen Jahren so unsterblich verliebt habe, habe ich so sehr vermisst, dass ich es selber kaum glauben kann. Ich habe mich so sehr nach diesem Geschöpf, welches seit dreieinhalb Jahren endlich wieder vor mir steht gesehnt, dass mir augenblicklich die Tränen über die Wangen kullern.
 

„Du... du bist… du bist da…’’ Ist das einzige, was ich rausbringen kann, bevor ich ihm um den Hals falle. Ich drücke mich so sehr an ihn, dass wir beinahe zu eins verschmelzen. Meine Tränen fallen ohne Scham und Bedenken über meine Wangen und nässen sein Shirt.
 

„Oh Gott… wie sehr ich dich vermisst habe, Keru... Wieso hast du... mir nie zurückgeschrieben, ne E-Mail geschickt, ne SMS geschrieben? Ich war eine lebende Leiche ohne dich.“ Schluchze ich und greife mir fest sein Shirt. Es tut so gut ihn nach so vielen, langen Monaten endlich in die Arme schliessen zu können. Es ist doch ein Wunder geschehen. Unglaublich.
 

„Weiss ich doch... Für mich war es nicht einfacher... Ich habe dir doch geschrieben... unzählige Briefe habe ich dir geschickt, aber nie ist eine Antwort gekommen... Mein Vater hatte all meine Kontakte auf meinem Computer blockiert und gelöscht, mein Handy hatte er kaputt gemacht und mir wurde alles genommen, was ich von dir hatte. Das war schlimmer als die Hölle für mich. Ich bin Wochenlang nicht aus meinem Zimmer rausgegangen, habe alles und jeden von mir abgeschottet.“ Erzählt er mir traurig. Es zerreisst mir das Herz, wie sehr unsere Eltern gegen unsere Liebe sind. Was haben wir ihnen denn getan?
 

„Du hast ja keine Ahnung, wie sehr ich mich nach dir gesehnt habe.“ Ich streiche über seinen Rücken und seine Haare und küsse ihn wo ich nur die Möglichkeit dazu finde. Ich höre wage die Frage meiner Mutter aus dem Wohnzimmer wer der ungebetene Gast ist, der so spät noch stört. „Mein Leben ist zu mir zurückgekehrt...“ flüstere ich nur und küsse ihn dann innig.

Ich höre Schritte, die auf uns zu kommen und Geflüster, doch ich achte nicht weiter darauf. Ich habe ihn und das ist alles, was für mich zählt. Auf einmal löse ich den Kuss wieder und sehe ihn neugierig an, meine Trauer längstens weggeblasen.

„Warum bist du... ich meine... ich... du... Wie bist du hergekommen?“
 

„Meine Eltern haben urplötzlich beschlossen, hier die Weihnachtszeit zu verbringen. Ich glaube, sie hat die Melancholie gepackt, wieder in ihr Heimatland Weihnachten und Neujahr zu verbringen. Sie haben in das grosse, edle Hotel in der Innenstadt eingecheckt, und da hab ich mal beschlossen dir einen Besuch abzustatten, ohne dass sie’s wissen natürlich. Ich hatte echt bedenken, ob du noch im selben Haus wohnst, aber ich habe wohl Glück. Wie immer, wenn sich mein Leben um dich dreht...“ Er lächelt mich an und küsst mich wieder. Wie ich seine Stimme und Lippen vermisst habe.
 

„Was will der denn hier?“ höre ich meinen Vater sagen und ganz plötzlich verwandelt sich meine Freude wieder in Trauer und Verzweiflung.
 

„Ach Onkel, sei nicht so gemein~ Immerhin ist Weihnachten!“ grinst Hiro ihn an und haut ihm sanft auf die Schulter. Takeru löst meine Umarmung und dreht sich zu meinen Eltern und Hiro, einen Arm um meine Hüfte geschlungen.
 

„Ich bin hier, damit ich um Vergebung bitten kann. Und eine zweite Chance.“ Sagt er gerade heraus und zaubert verblüffte Gesichter in allen von uns.
 

„Wir waren, seit wir über eure Beziehung Bescheid wussten dagegen, wieso sollten wir jetzt dafür sein?“ fragt meine Mutter trocken und bemüht sich nicht mal freundlich zu wirken, die Verblüffung ist so schnell verschwunden wie sie gekommen ist.
 

„Ich verstehe ja, dass ich Eure Pläne zunichte gemacht habe was die Zukunft Eures Sohnes angeht. Meine Eltern hatten sich auch eine andere Zukunft für mich vorgestellt. Eine Frau an meiner Seite mit drei Kinder und einen Hund, ein grosses Haus und eine glänzende Karriere, nur ist es nicht die Zukunft, die ich mir vorgestellt habe. Ich liebe Euren Sohn und sonst niemanden und so wird es für immer bleiben. Ihr wollt ihn doch sicher genau so glücklich sehen wie ich, und ohne einander sind wir es nun mal nicht. Bitte begreift das doch endlich. Wir können ohne den anderen nicht leben.“ Während er redet, fange ich wieder an zu weinen, lehne niedergeschlagen meinen Kopf an seine Schulter und sehe Hiro traurig an, der meinen Blick genau so traurig erwidert. So etwas hatte er mit Sicherheit nicht selbst erleben müssen.
 

„Wir haben damals klar und deutlich unsere Meinungen ausgedrückt und haben dir jetzt dir nichts Weiteres zu sagen. Verlasse unser Haus oder ich werde deinen Vater anrufen.“ Kündet mein Vater kühl seine Gedanken mit. Ich habe mich noch nie so schlecht gefühlt wie jetzt. Das kann alles nicht wahr sein.
 

„I-Ihr…habt Kontakt zueinander?“ frage ich verwirrt und streiche mir die Tränen von den Wangen. Was hat das alles zu bedeuten? Ich dachte unsere Familien hassen sich wegen diesen Vorfall.
 

„Wir teilen weitaus mehr als nur die Telefonnummern, Takeru.“ Antwortet meine Mutter irritiert und sieht mich dann ernst an. Sind das wirklich meine Eltern? „Diese Bindung die du zu diesem Flegel hegst, ist für beide Seiten inakzeptabel, wieso begreifst du das nicht?“
 

„Wieso zum Teufel habt ihr einen so grossen Hass auf uns?“ Mittlerweile kann ich die angestaute Wut nicht länger unterdrücken, werfe das halbvolle Glas auf den Boden und balle meine Hände zu Fäusten um nicht noch mehr kaputt zu machen. Keru versucht derweil mich in Zaum zu halten indem er wieder einen Arm um meine Hüfte legt und mich an sich drückt.
 

„Du kannst nicht mit ihm zusammen sein, weil er dein Halbbruder ist, verdammt noch mal!“ schreit Mutter die niederschmetternde Wahrheit und hält sich stützend an Vaters Schulter als auch sie anfängt zu weinen. „Er ist dein…Halbbruder…der Sohn von deinem Vater.“ Fügt sie hinzu und dreht sich weinend weg während Vater ausdruckslos auf den Boden starrt.
 

„Er ist… Ernsthaft jetzt? Onkel? Die ganzen Jahre über hatte Takeru einen Halbbruder, der nebenbei genau so heisst wie er und niemand wusste davon? Und sag mir bloss nicht, dass seine leibliche Mutter seine jetzige Mutter ist, sonst raste ich aus.“ Fragt Hiro mit einer ungewöhnlich warnenden Stimme. Ich und Takeru dagegen haben uns nicht gerührt seit Mutter das Wort ‚Halbbruder‘ ausgesprochen hat.
 

„Wir hatten keine Ahnung, dass es so weit kommen würde. Dass ihr euch in einander verlieben würdet, war für uns alle der Weltuntergang, deswegen hat Kio das Angebot seines Konzerns nach USA zu reisen überdenken müssen und es doch angenommen. Die perfekte Möglichkeit ihn mitzunehmen und euch so zu trennen. Wir dachten, dass wenn ihr genug lange voneinander getrennt seid, dann würden eure Gefühle nachlassen und ihr würdet all das vergessen. Aber der Bund der Familie ist wohl doch stärker als erwartet. Und ihr habt daraus echte Liebe entwickelt.“
 

Ich höre nur vage die Worte von Vater, realisiere aber umso intensiver die Leere um mich als Keru mich loslässt und einen Schritt nach hinten schreitet. In der gleichen Zeit wie er mich losgelassen hat, falle ich aufgelöst auf die Knie und lasse erneut leise Tränen über meine Wangen kullern, diesmal grösser und bitterer als jemals zuvor.
 

Er ist mein Halbbruder.
 

Er hat dieselbe Blutlinie wie ich.
 

Wir sind miteinander verwandt.
 

Ich habe mit meinem Halbbruder geschlafen.
 

Diese Gedanken kreisen wie ein Tornado in meinen Kopf und wirbeln jedes einzelne Gefühl um das Tausendfache auf.
 

Wieso zur Hölle musste gerade mir sowas passieren?

Und was soll ich nur mit all diesen Gefühlen anfangen? Ich bin… ja, wie fühle ich mich eigentlich? Niedergeschmettert. Leer. Aufgewühlt. Verzweifelt. Das Leben hat sich so einen tollen und sadistischen Spass aus uns erlaubt, dass ich nichts mehr in eine Schublade stecken kann. Nicht meine Gefühle, nicht meine Eltern, Keru, seine Eltern, mein Leben oder sogar meine Liebe. Nichts. Alles hat sich zu einer schleimigen, ungeniessbaren Suppe gemischt, die ich am liebsten hochkantig aus dem Fenster schmeissen würde. Ich lege meinen Kopf auf die Hände und lasse all meine Verzweiflung raus. Die einzige Person, die ich je geliebt habe, ist für mich unantastbar geworden. Familie gehört nicht zum Teil der Liebenden, dies ist auch keine Ausnahme für uns.
 

Ich habe nicht gemerkt wann, aber als ich nach einer Weile meinen Kopf zur Seite drehe und Keru ansehen will, in der Hoffnung, dass er vielleicht meinen Gefühlen irgendwie halt geben kann, blicke ich nur in die Leere. Er ist abgehauen. Was sollte er sonst tun? Es gibt keine Zukunft mehr für uns.
 

"Take… es tut mir so leid…“ höre ich Mutter schluchzen als sie die Arme um mich legt. „Wir wollten nie, dass es so endet. Bitte, du musst uns glauben.“
 

"Lass mich in Ruhe.“ flüstere ich ohne sie anzusehen. "Ich habe euch nichts mehr zu sagen." Ohne ein weiteres Wort löse ich mich von ihr und stehe auf. "Frohe Weihnachten Hiro." Nuschele ich aufgelöst und gehe angeschlagen in mein Zimmer.
 

Das schlimmste Weihnachten aller Zeiten.



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