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Der letzte Tag

Itachis Gefühle
von

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Schweigend saßen sie nebeneinander auf der Veranda und schauten in den angrenzenden Wald. Itachi war in Gedanken ganz woanders, beim Training, seinen Aufträgen und den Erwartungen, die auf ihm lasteten. Er blickte trübe vor sich hin und spürte deutlich die Präsenz seines kleinen Bruders neben sich. Ihm sollte so etwas nie passieren... er war noch so klein und unschuldig...

„Nii-san?“, erklang da plötzlich dessen zarte Stimme und ließ Itachi aus seinem Gedanken aufschrecken.

„Mhm?“, fragte er reflexartig nach und schaute zu Sasuke, der ihn aus großen, glänzenden Augen ansah.

„Können wir trainieren? Du wolltest mir doch beibringen, wie man Shuriken wirft!“, rief der Kleine erwartungsvoll. Etwas zog sich in seinem Inneren zusammen und er sah wieder geradeaus, wo nichts als Bäume sein Blickfeld füllten.

„Ich kann nicht. Vielleicht ein anderes Mal.“, murmelte er dann sanft und tippte Sasuke mit Zeige- und Mittelfinger auf die Stirn. Der kleine Uchiha-Spross zuckte zurück und rieb sich die schmerzende Stelle.

„Das sagst du jedes Mal...“, beschwerte sein Brüderchen sich und blies beleidigt die Wangen auf, doch Itachi sah die gut versteckte Traurigkeit in den großen, schwarzen Augen.

Manchmal wünschte er sich, sein Bruder hätte diese nervtötende Fähigkeit, seine Gefühle zu verstecken, nicht übernommen. Manchmal kam ihm der Gedanke, dass er es nicht übers Herz bringen würde, seinen Bruder dann so zu vernachlässigen und manchmal füllte es ihn mit Verzweiflung, dass er es dennoch tat, um dafür andere zu schützen. Menschen, die ihm nicht so nahe standen und diese Hilfe trotzdem brauchten. Menschen, die nichts von seinem Opfer wussten, das er bald bringen würde. Selbst Menschen, die ihn für seine Abstammung beneideten, oder gar verachteten. Sie alle wollte er schützen und seine eigene Familie dafür verraten.

„Du wirst es schon noch lernen. Notfalls auch ohne mich.“, lächelte er mild und stand auf. Er ging auf die Tür zu, blieb dann nochmal kurz stehen und meinte leise: „Heute Abend hab ich vielleicht Zeit für dich.“

Er wusste nicht, ob Sasuke das leichte Zittern in seiner Stimme gehört hatte und er fragte sich, wie sein kleiner Bruder sich wohl entwickelt hätte, wenn er ihn in dieser Nacht nicht umbringen müsste...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Isamu_17
2016-07-12T17:58:30+00:00 12.07.2016 19:58
Kurz aber knackig und Spannend
Von: abgemeldet
2016-04-09T20:57:01+00:00 09.04.2016 22:57
Sehr schöner OS!
Und sehr schöner Schreibstil auch.

LG Cey-Gay♥
Antwort von:  sadness
10.04.2016 00:23
Danke ^_^


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