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Selbstständigkeit für Anfänger

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
01.11.2014 – 24.01.2016*



"Der Friede ist stets nur um Haaresbreite vom Krieg entfernt."

(Carl Hilty) Komplett anzeigen

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Die berühmte Lücke in der Logik

Kapitel 06 – Die berühmte Lücke in der Logik

 

Völlig zufrieden mit dir und der Welt saßt du im Garten, auf deinem Lieblingsstein, und flochtest einen Blumenkranz. Hakai saß an deinen Stein gelehnt da und las eine von dir verfasste Zusammenfassung über das, was Bokuseno euch versucht hatte beizubringen. Selbstredend hatte Sesshomaru den Text noch vor Hakai gelesen und besaß auch eine selbstgeschriebene Kopie. Besagter Hundedämon saß, in einem Abstand von gut zehn Metern, nachlässig unter einem Baum und warf hin und wieder einen 'unauffälligen' Blick auf seine Dienerin und den so verhassten Fuchsprinzen.

 

»Fertig«, verkündetest du und hieltst den Kranz aus Wiesenschaumkraut in die Höhe. Das Zeug war wie Unkraut und wuchs überall, hatte aber kaum Eigengeruch und war eigentlich ganz hübsch anzusehen. Letzteres war zumindest deine Meinung... der Gärtner sah das wahrscheinlich etwas anders.

 

Hakai sah von dem Text auf (wahrscheinlich hatte er nicht einmal wirklich angefangen ihn zu lesen) und betrachtete den Blumenkranz: »Und wofür hast du den jetzt gemacht?«

 

Deine Antwort folgte prompt: »Um zu sehen, wie lange er zum verwelken braucht, wenn er regelmäßig Youki ausgesetzt wird. Jetzt muss ich nur noch einen machen.«

 

»Und wie willst du das mit dem Youki machen?«, hakte Hakai skeptisch nach. »Du bist nicht gerade mächtig.«

 

»Mit einem Bannkreis natürlich. Es ist keine große Herausforderung einen Bannkreis aufrecht zu erhalten«, du hieltst den Blumenkranz hoch. »Zumindest keinen so kleinen. Wäre er größer, dann hätte ich tatsächlich ein Problem. Aber Wiesenschaumkraut verwelkt auch so recht schnell. Ein Kranz, dem kein Youki zugeführt wird, wäre nach spätestens zwei Tagen vertrocknet.« eher schon nach einem Tag.

 

»Und du kannst zwei Tage einen kleinen Bannkreis aufrechterhalten?«

 

»Ich weiß zu was ich fähig bin«, die Betonung machte beinahe eine Beleidigung daraus. Hakai ging aber nicht darauf ein, wahrscheinlich war es ihm nicht einmal wirklich aufgefallen, sondern nickte bloß. Dann, nach einer kurzen Stille, deutete er auf deine Aufzeichnungen: »Kannst du mir diesen Teil hier erklären?«

 

»Welchen Teil genau?«, fragtest du, während du schon von deinem Stein rutschtest und nun dicht neben dem Fuchs saßt.

 

Hakais Ohren wurden rot als er kleinlaut zugab: »Alles.«

 

 

**

 

Du brauchtest gute zwei Stunden, um Hakai die ersten zehn Seiten deiner Aufzeichnungen verständlich zu machen. Ob der Fuchs sich mit Absicht so dumm anstellte oder nicht: du bangtest um jedes Fürstentum, dass einmal unter seiner Verwaltung stehen würde. Hakai war nicht dumm, ganz im Gegenteil, aber er war nun einmal ein Fuchs und seine Kontentrationsspanne war kaum länger als die eines Regenwurms. Eher noch geringer.

 

»Eine Nekomata war also mal eine völlig normale Katze?«, fragte Hakai gerade zum dritten Mal. Du nicktest geduldig.

 

»Und ein Kappa hat eine Glatze, womit er Regen spüren kann«, wieder nicktest du.

 

»Und das alles brauche ich einmal, weil... ?«

 

»Du wissen solltest, gegen was du kämpfst und was für Fähigkeiten dein Gegner hat.« war das denn so schwer?

 

Hakai sah nicht einmal von den Notizen auf, als er, als sei es nichts besonderes, sagte: »Ich muss nicht wissen, was mein Gegner kann, denn er wird nicht lange genug leben um anzugreifen.«

 

»Hakai«, seufztest du. »Es gibt da draußen einige Dämonen die stärker sind als du. Denk doch nur an den Inu no Taisho.« Oder die Drachen, die es sich in deinem Schloss gemütlich gemacht haben. Aber das sagtest du nicht. Halb erwartetest du, dass Sesshomaru so etwas sagen würde, aber er hielt sich ruhig. Als du aufsahst, wusstest du auch sofort warum: der Prinz des Westens hatte seinen Platz unter dem Baum verlassen. Ein kurzer Blick verriet dir, dass er nirgends im Garten war.

 

»Hakai, wo ist Sesshomaru?«, fragtest du den Fuchs, dessen Antwort allerdings nur aus einem gleichmütigen Schulterzucken bestand. »Was bin ich, sein Kindermädchen?«

 

»Nein, aber ich bin seine persönliche Dienerin. Und ich kriege Riesenärger wenn mich jemand erwischt, wie ich blau mache«, knurrtest du, leicht verärgert. Diese beiden waren solche Kleinkinder! Und dabei warst du die jüngste von euch! »Ich muss los. Du kriegst den Rest allein hin, hoffe ich?«

 

Ohne Hakais Antwort abzuwarten liefst du los, Sesshomarus Fährte bereits folgend.

 

 

**

 

 

Es dauerte nicht lange, Sesshomaru zu finden. Die fliegende Festung hieß schließlich nicht umsonst fliegende Festung. Das Schloss der westlichen Ländereien befand sich auf einer fliegenden Insel. Daher gab es nicht allzu viele Möglichkeiten für Sesshomaru, sich vor dir – oder seiner Mutter – auf Dauer zu verstecken. Und da er sich im Frauentrakt aufhielt– genauer gesagt in deinem Zimmer – versteckte er sich wohl gerade vor seiner Mutter, und nicht vor dir. Nicht, dass du dich in letzter Zeit oft in deinem Zimmer aufgehalten hattest.

 

»Was genau machst du in meinemZimmer, Sesshomaru?«

 

»Sesshomaru-sama.«

 

Du verdrehtest die Augen, aber da Sesshomaru dir den Rücken zugedreht hatte und aus deinem Fenster sah, bemerkte er es nicht. »Das beantwortet meine Frage nicht unbedingt«, du schobst die Tür hinter dir zu, damit keine der anderen Dienerinnen mitbekam, dass der Prinz des Schlosses sich in deinem Zimmer befand. Schon alleine, weil das hier der Frauentrakt war und Sesshomaru hier deswegen dreimal nichts zu suchen hatte.

 

Schweigen antwortete dir. Da du es allerdings gewohnt warst, dass Sesshomaru dich anschwieg, störtest du dich nicht daran und tratest stattdessen schräg hinter ihn und spähtest an ihm vorbei aus dem Fenster. Sesshomarus Fellboa kitzelte dich im am Kinn und an der Nase, aber du würdest den Teufel tun und zurücktreten. Dafür ärgerte es Sesshomaru einfach zu sehr, auch, wenn er nichts sagte.

 

Schließlich war es Sesshomaru, der das Schweigen brach: »Du hast eine miserable Aussicht.«

 

Eine Wutader an deiner Stirn begann zu pochen: »Willst du, dass ich deinem Vater verrate dass du der Grund für Hakais Schädelbruch letztens warst?«

 

Sesshomaru wandte den Kopf ein wenig: »Er hatte einen Schädelbruch?«

 

»Du hattest ihm einen Stein mit voller Kraft gegen den Kopf geschmissen.“

 

»Getreten.«

 

»... du weißt aber schon, dass das das ganze nicht besser, sondern eher schlimmer macht, oder?«

 

»Hm.«

 

Wieder herrschte Stille und du sahst nach draußen. »Du hast recht, meine Aussicht ist miserabel.« sagtest du dann. Und das war leider eine Tatsache. Schließlich stand ein Baum kaum zehn Meter vor deinem Fenster und kurz dahinter war eine Mauer: »Verrätst du mir jetzt, warum du so furchtbare Laune hast?«

 

Du spürtest Sesshomarus Zögern fast körperlich. »Ich mag ihn einfach nicht.«

 

»Du – was?« du musstest dich schwer beherrschen, um nicht laut los zu lachen. Sesshomaru, der sonst immer so selbstbeherrschte Sesshomaru, benahm sich wie ein Idiot – weil er jemanden nicht mochte. »Du bringst dich ständig in Schwierigkeiten weil du Hakai nicht magst

 

Sesshomaru nickte nur stumm.

 

»Geh ihm doch einfach aus dem Weg«, schlugst du vor. Sesshomaru wirbelte so schnell herum, dass du den Schritt zurück mehr stolpertest als gingst.

 

»Das würde ich ja!« fauchte Sesshomaru und funkelte dich ungehalten an. Er schrie nicht, aber es fehlte nicht viel. »Aber er ist ja immer in deiner Nähe! Ständig! Und du willst ja auch bei ihm sein! Es ist kaum auszuhalten! Du... du...« Sesshomaru stoppte, dann ging er einfach an dir vorbei und verließ das Zimmer. Natürlich nicht, ohne die Tür ordentlich zu zu rammen.

 

Vollkommen entgeistert starrtest du Sesshomaru hinterher. Was zur Hölle... ?

 

»He.... Hey!« du wirbeltest herum und schobst die Tür auf, was gar nicht so einfach war, da der Rahmen zersplittert war. »Sesshomaru!« knurrtest du und stemmtest dich gegen die Tür. Diese ging mit einem Ruck auf und du fielst beinahe auf die Nase. »Warte gefä... «

 

Du erstarrtest, als dir zwei Dinge klar wurde. Sesshomaru kniete nur fünf Schritte von deiner Tür entfernt auf dem Boden, den Blick auf die Dielen gerichtet. Und seine Mutter stand am anderen Ende des Flures, den Blick auf dich gerichtet, eine Augenbraue in die Höhe gezogen.

 

»Knie dich hin!« zischte Sesshomaru und riss dich aus deiner Schockstarre. Augenblicklich liest du dich zu Boden fallen und presstest die Stirn auf den Boden. Ihr Götter, nicht schon wieder! Warum nur? Was habe ich getan? Immer erwischen mich seine Eltern wenn ich mit ihm schimpfe oder schlecht über ihn rede!

 

»Nun, mein Sohn, scheinbar hast du dich in der Tür geirrt, als du deine Mutter besuchen wolltest.« sagte die Fürstin. Ihre Stimme war sanft und ihr Ton federleicht, dennoch lief es dir eiskalt den Rücken herunter. Irgendetwas an der Stimme von Sesshomarus Mutter versprach Qualen.

 

Du wagtest es nicht dich aufzurichten, als die Schritte der Fürstin, kaum wahrnehmbar, erklangen.Vor dem Inu no Taisho hattest du Respekt; er war dein Fürst, dein Herr und er hatte jedes Recht über dich zu gebieten. Er war streng, aber gerecht und niemals hattest du gehört, dass er grausam sei. Die Fürstin dagegen fürchtetest du. Sie hatte fast dieselben Rechte wie ihr Gefährte und war bekannt dafür, gerne Spielchen zu spielen.

 

Dir wurde kalt, als die Fürstin an Sesshomaru vorbeiging und vor dir anhielt. »Steh auf und sieh mich an, Mädchen.« du schlosst für einen Moment die Augen, ehe du dich langsam aufrichtetest und die Fürstin ansahst. Du fixiertest dabei die Kette, die um den Hals der Fürstin hing. Beinahe wärst du zusammengezuckt, als die Fürstin die Hand an dein Kinn legte und deinen Kopf etwas anhob. Die Fürstin beugte sich etwas vor. »Sieh mich an, Kind, nicht meinen Schmuck.« du gehorchtest und sahst der Fürstin, zum Ersten und hoffentlich letzten Mal in deinem Leben, in die Augen. Es waren die gleichen Augen wie von Sesshomaru, die gleichen Augen wie die des Fürsten und doch ganz anders. Undurchdringlicher, irgendwie. Gefährlicher. Lauernder. Berechnender. Bitte, Gott, lass Sesshomaru nach seinem Vater kommen.

 

Ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht der Fürstin aus, als sie die Hand von deinem Kinn nahm und sie stattdessen auf deinen Kopf legte. Wahrscheinlich sollte dich diese Geste beruhigen, aber stattdessen machte sie dir eine Heidenangst.

 

»Komm, mein Sohn. Ich denke, wir sollten uns unterhalten.«

 

Die Hand der Fürstin verschwand von deinem Kopf und du fielst wieder auf die Knie – und das nicht, weil du Respekt zeigen wolltest, sondern weil deine Knie nicht mehr in der Lage waren dich zu halten. Du verharrtest so, als die Fürstin sich wieder umwandte und den Gang zurück ging. Vorsichtig hobst du den Kopf an und begegnetest für eine Sekunde Sesshomarus Blick. Dann folgte der Prinz seiner Mutter.

 

So ein Mist aber auch.


Nachwort zu diesem Kapitel:
*Das Datum am Anfang der Geschichte (01.11.2014) ist keinesfalls ein Fehler. Als ich einen Teil, ziemlich in der Entstehungszeit dieser Geschichte, geschrieben hatte, fiel mir aber auf dass das noch nicht passend wäre, weshalb ich es dann herausgenommen habe. Nun passte es allerdings super und da ich eigentlich ganz zufrieden mit diesem Teil gewesen bin, habe ich es wieder eingefügt ;)



Ich hoffe ihr bleibt mir alle auch noch weiterhin so treu... auch, wenn ich manchmal meine Hänger habe.


Einen wunderschönen Tag noch!


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