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Du bist ich und ich bin du

nach einer wahren Geschichte
von

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Atemu - 12

Tatsächlich fand Mahado sehr schnell eine Schwachstelle von Vail. Einen jungen Bediensteten namens Chemain. Beide waren sich mehr als zugetan. Das konnte ich nutzen.

Ich ließ sie zu einer Unterredung zu mir holen. Vor mir stehend, erklärte sie mir, dass sie momentan unpässlich sei. Da alles noch so frisch sei, käme dies noch sehr unregelmäßig. Ich entschuldigte sie, bat sie jedoch mit mir zu essen.

Kurz angebunden erzählte sie mir von ihrer Reise. Ich riss nur kurz das Tagesgeschehen ab. Es war weiterhin nichts Aufregendes passiert. Die Wachen hatten mir einige Unruhestifter vorgestellt. Darunter auch Chemain. Auf diesen kam ich natürlich zu sprechen.

„Da war einer darunter, Chemain hieß der glaub ich, der wurde beim Stehlen erwischt.“

„Was hat er denn gestohlen?“

„Eine Halskette von dir. Diese mit dem roten Stein. Hattest du sie gar nicht vermisst?“

„Ach Gott“, sie wirkte ganz aufgeregt, „Was passiert mit ihm?“

„Er wird morgen aufgeknüpft.“

„Oh nein! Atemu! Das darfst du nicht tun!“

Ich hasste mich selbst für meine Spielchen. „Warum nicht? Hast du ihm die Kette geschenkt?“

„Ehrlich gesagt, ja.“

„Warum schenkst du einem jungen Mann eine Kette?“

„Weil….“ Sie kam in Erklärungsnot.

Beschwichtigend legte ich ihr meine Hand auf ihre. „Keine Sorge. Ich weiß schon alles. Ich habe ihn vorerst in die Arrestzelle gegeben. Entschuldige, dass ich dich so erschreckt habe. Du magst ihn?“

Sie wurde sehr rot im Gesicht. „J-ja. Es tut mir Leid, mein Pharao. Ich sollte nur dich lieben!“

„Das ist vollkommener Schwachsinn! Das mit uns beiden ist eine politische Erwägung, eine Bedingung deiner Eltern gewesen. Ich zwinge dich zu nichts.“ Ich meinte meine Worte vollkommen ernst. Selbst wenn es Aijnomeain nicht gegeben hätte, ich hätte es ihr nicht übel genommen. In den vergangenen Monaten, bevor sie zur Frau wurde, hatte ich ausreichend Damenbesuch. Besitzergreifend war ich wirklich nicht.

„Ich wage es mich kaum zu fragen. Lässt du ihn frei?“

„Da sich das Missverständnis geklärt hat, muss ich das wohl. Sag mal, Vail. Wärst du denn gern mit ihm zusammen?“

Entgegen ihrer sonstigen Launen wirkte sie nun recht schüchtern und zurückhaltend. „Nun, ich…. Nein, mein Pharao. Ich will nur mit dir zusammen sein.“ Das klang nun mehr als auswendig gelernt und verletzte mich in meinem Stolz doch ein wenig.

„Gut, hör mir genau zu, ich will keine Frau, die einen anderen bevorzugt.“

„Oh nein! Das kannst du nicht ernst meinen! Das Bündnis mit meinen Eltern! Ich habe alles verspielt!“

„Beruhige dich.“ Ich drückte ihre Hand etwas und tatsächlich wurde sie ruhiger.

„Das Bündnis mit deinen Eltern bleibt bestehen. Es war keine Bedingung meinerseits. Lass uns einen Kompromiss finden. Wir müssen heiraten, da sonst wirklich das Bündnis in Schräglage gerät. Jedoch könnten wir nach ägyptischem Recht als sogenannte Zweitehe heiraten. Dies bindet uns gesetzlich aneinander. Du hast dann immer noch einen gewissen Anspruch auf Unterhalt und den Titel als Prinzessin von Persien, jedoch auch die Freiheit zu tun und zu lassen, was du möchtest. Eventuell nicht in meiner unmittelbaren Umgebung.“

„Muss ich dir nicht ein Kind gebären?“

„Falls er dich schwängern sollte, werde ich es als meines annehmen und dafür im Falle aufkommen. Wenn er ein Ehrenmann ist, wird er es verweigern oder nach eigenen Kräften dazulegen. Da bin ich mir sicher. Du musst deinen Eltern nur schreiben, dass es sich um eine gültige Eheschließung handelt.“

Ihre Augen leuchteten vor jugendlichen Eifer.

„Und was ist, wenn ich einfach abhaue?“

Auf diese Frage war ich nicht vorbereitet. „Ich wäre gezwungen dich zu suchen.“

„Was ist, wenn du mich nicht findest?“

„Glaub mir, ich würde dich finden. Dies würde ich nicht mitmachen, vor allem, da ich mir Sorgen machen würde, um dich.“

„Ach, Atemu.“ Sie schwieg einige Atemzüge lang, ehe sie weiter ausführte: „Du warst schon immer eher ein großer Bruder oder Vater, als ein Ehemann. Begehe ich damit auch wirklich keinen Etikettenfehler? Entehre ich meine Familie auch nicht?“

„Nein, denn du wirst ja meine Kinder bekommen. Wir werden auch regelmäßig deine Eltern gemeinsam besuchen.“

„Und was hast du davon?“

„Eine glückliche Frau? Was brächte es mir dich unglücklich zu machen?“ Zwar gestand ich mir ein, dass dies auch ein Grund ist, jedoch war Aijnomeain der Größere und viel schwerwiegendere.

„In Ordnung. Wann wollen wir die Hochzeit ansetzen?“

„Lass sie uns einen halben Mond nach dem Opferfest ansetzen.“

Fröhlich dankend fiel sie mir um den Hals.



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