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Eine Begegnung die alles verändert

von

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Gefangen in einer Welt, in der es nur zu regnen scheint...

Weil es die Wahrheit über Depressionen ist:
 

Es hält dich nicht davon ab, zu lachen. Es hält dich nicht davon ab, zu lächeln. Es hält dich bloß davon ab, mit ganzen Herzen zu lachen, dich wahrhaft glücklich zu fühlen. Lachen ist psychisch; Depressionen sind psychisch. Das eine ist kurz, das eine ist Konstante. Und es zieht an dir, erklärt dir: dieses Lachen hält nicht an. Lachen hält niemals an.
 

Jede noch so kleine Enttäuschung öffnet dir ein Stück mehr die Augen und verschließt stückweise das Herz…
 


 


 

„Ihre Schwester ist soweit Stabil, Sie hat schwere Kopfverletzungen und Knochenbrüche erlitten.-„ kurz stockt der Arzt, so als käme jetzt etwas schlimmes. Und dann kamen die letzten Worte von dem zuständigen Arzt. Shay glaubte, er würde wieder in ein schwarzes Loch geworfen werden und versinken. „-Sie liegt im Koma.“
 

Immer wieder hallen die Worte in Shay wieder.
 

„Was?“, das Wort kam nur geflüstert und träge über seine Lippen.
 

„Es tut mir sehr leid… wenn Sie wollen, können Sie sie gerne jetzt besuchen kommen. Es wäre besser, wenn Sie jetzt für Sie da wären. Auch wenn ihre Schwester momentan nicht sprechen kann, kann Sie doch jedes Wort und jede Berührung spüren.“
 

„Ja, danke.“, damit legt er auf und atmet tief ein und aus. //Ruhig Shay, Sie lebt noch das ist doch was.//, in Gedanken versucht er sich selbst zu beruhigen, den jetzt zu eskalieren würde Sie jetzt auch nicht heilen. Er muss jetzt die Ruhe bewahren und zu ihr fahren, für Sie da sein!

Zittrig legt er das Telefon wieder auf die Ladestelle. Kurz überlegte er ob es sinnvoll wäre Kaname anzurufen um bescheid zu geben, aber verstreicht den Gedanken schnell wieder. Er will jetzt alleine mit seiner Schwester sein, zudem war er nicht gerade nett zu Kaname…
 

~~~
 

Er hält ihre Hand in seiner. Sie war eiskalt, aber man spürte noch das Leben ihr. Traurig sitzt er da, den Kopf gen Boden gesenkt. Wäre er nicht so zu seiner Schwester gewesen, wäre das alles nicht passiert… Es wäre nie irgendwas passiert, hätten ihre Eltern diesen Unfall nicht gehabt.
 

Die Untergehende Sonne bringt etwas Licht in den abgedunkelten Raum. Shay wollte kein Licht anschalten, war es doch erst 17 Uhr gewesen. Gut in dieser Jahreszeit war es schon recht dunkel, aber so musste er nicht direkt Lulu sehen. Auch wenn es so aussehen tut, als würde Sie nur friedlich vor sich hin schlummern, zeigte doch die ganzen Schläuche und Geräte etwas anderes.
 

Ein leises, klägliches Schluchzen entweicht seinen zusammen gepressten Lippen. Nein er darf jetzt nicht wieder weinen, das würde nichts bringen. Seine Tränen heilen nicht, zeigen nur seine Schwäche. Erbärmliche Schwäche, die er immer zu versucht zu verheimlichen, doch vor seiner Schwester ist das eine Sache der Unmöglichkeit. Für Sie geht er durch das Feuer und lässt sich darin verbrennen. Tausende Gefühle wiederspiegeln die Asche und das alles nur für Lulu.

Doch Shay konnte die Tränen, die unaufhaltsam seinen Wangen hinunterkullern nicht stoppen und so tropfen sie einzelweise auf die Hand von Lulu. Er schniefte, als er dies betrachtet. Shay fühlt sich komplett fehl hier bei ihr. Seine Schuldgefühle plagten ihn zu sehr, als könnte er hier ruhig dasitzen.
 

Ein zittern geht durch seinen Körper, als er wieder an das geschehene dachte und instinktiv lässt er Lulus Hand auf das Bett sinken und krempelt seinen Pullover nach oben. Der Verband versteckte die Narben, aber das Blut war zu viel und so war das einst reine weiß rot gefärbt. Sein Kopf bewegt sich wieder zu Lulu. Nur wegen ihr hatte er diese Narben… Nein das war Falsch, er war doch selbst Schuld gewesen! Er streckt seinen Arm aus, genau vor ihrem Gesicht bleibt er stehen.
 

„Schau Lulu-„, er unterdrückt seine weiteren Tränen und versucht stark zu sein, was er schon zulange nicht mehr war. „- das habe ich für dich gemacht.“ Selbst in seinem Kopf, findet er irre was er hier macht, dennoch lächelte er. Shay lächelt über seine eigene Schwäche, lächelt für seine Psychisch gestörte Reaktion. Traurig, aber immerhin lächelt er. „Ich wünschte… du würdest deine Zunge austrecken und die risse ablecken… Ich wünschte… du würdest dabei lächeln… Lulu… was mache ich hier?“
 

Shay seufzte und zieht seinen Ärmel wieder über die Wunden und verknotet seine Finger ineinander. Was war nur in ihm gefahren?
 

In der Zeit ist die Sonne gänzlich untergegangen. Das Zimmer war nun Stockduster nur die Bildschirme erhellten den Raum. Zum Glück hatte Lulu ein Einzelzimmer bekommen, was eigentlich Logisch war für solche Fälle.
 

Shay steht von dem Holzstuhl auf und betrachtet heute zum letzten mal für heute Lulu, bevor er sich umdreht und zur Türe geht, doch bevor er die Klinke auch nur berührte, stockte er. In sein Innerstes spürte er ein Gefühl, als wäre Lulu direkt bei ihm und hat ihre Hand auf seine gelegt.
 

„Lulu?“, er dreht sich ruckartig um, doch sie lag immer noch an Ort und Stelle. Seine Füßen tragen ihn wie von alleine zurück zu ihr. Er beugt sich zu ihr herab und hauchte einen federleichten Kuss auf ihre Stirn. Es ist schon Kurios wie sehr er sie liebte. Es scheint als würde sie mit jedem Tag mehr wachsen und Zunehmen. Es fühlte sich beinahe wie wahre Liebe an, aber das wäre unmöglich, dafür haben sie schon zu viel durchgemacht. Zudem waren sie ja Bruder und Schwester. Shay weiß nicht, aber wenn sie nicht Blutsverwandt wären, würde er sich in Sie verlieben? Er schüttelt Mental sein Kopf und lächelt dabei. Dieses mal war das lächeln anders als zuvor. Es war weder Traurig noch Verrückt, nein es war Liebe mit dabei. Geschwisterlich natürlich.
 

„Wir… sehen uns.“, er dreht sich wieder um und geht dieses mal auch raus. Während den Weg nach draußen ignoriert er jeden, so wie normalerweise auch immer.
 

Die Kalte Abendluft weht ihm um die Haare und lässt sie Tanzen. Ein zittern geht durch seinen Körper. Warum hatte er sich auch keine Jacke angezogen?... Stimmt er wollte so schnell wie möglich zu Lulu… Vielleicht hätte er doch nicht so überstürzt handeln sollen? Naja was man nicht mehr ändern kann, kann man nicht mehr ändern. Dennoch umschlingt Shay seine Arme um sich selbst, so als würde er sich umarmen. Mit zittrigen Schritten geht er zu seinem kleinen Auto. Am liebsten hätte er einen Mercedes oder BMW gehabt, aber das Geld reichte schon damals nicht. Er hatte zwar viel gespart, aber am ende brauchte er dringend ein neues Auto und das von seinen Eltern war ja Schrott nach dem Unfall, es flog immerhin ein paar mal über. Jedenfalls reichte das Geld nur für einen gebrauchten, kleinen VW.
 

Er startete gerade den Motor, als er eine bekannte Stimme ihm nachruft. Och warum halten sie ihn immer nur auf und warum gerade ER? Shay hatte jetzt wirklich keine Nerven mehr, aber wenn er den Blondhaarigen nicht endlich zurechtstutzen würde, würde er wahrscheinlich auf ewig noch von ihm verfolgt werden.

Er schraubt sein Fenster etwas herab, er hatte jetzt nicht auch noch bock raus aus die kälte zu gehen nun gut in seinem Auto ist es auch nicht gerade besser.
 

„Was?“, seine Stimme blitze nur so vor Zorn. Kaito kam gerade neben seinem Auto zum stehen.
 

„Wollen wir nicht mal wieder was gemeinsam unternehmen?“
 

Er schaut ihm in die Augen und Shay in seine. Kaito lächelt den Gelbäugigen an, es war das gleiche in dem Shay sich hoffnungslos verliebt hatte und im selben Moment verzieht er sein Gesicht vor blanker Wut.
 

„Ich? Mit dir? Hackts bei dir noch richtig?“
 

Missbillig verschwindet das Lächeln aus Kaito’s Mundwinkel. Verständlosigkeit macht sich in ihm breit. So schlimm waren seine Fremdgänge nun auch wieder nicht. Mit jedem die Kaito es getrieben hatte, waren zum reinen Vergnügen, hatte nie eine tieferer Bedeutung.
 

„Ach komm Shay das war doch nur ein versehen mit der Frau.“
 

//Was? Was hat Kaito gerade gesagt? Mit einer… Frau? Ich habe ihn mit einem Mann…. Dieses… Wie konnte ich nur so naiv sein?//, noch mehr Wut keimt in ihm auf.
 

„Ein Versehen? Ist klar! Verpiss dich aus meinen Leben und fick ruhig noch mal mit ihr oder warte fick gleich mit allen die du schon hattest! Wie du ja weißt habe ich dich mit einen Typen gesehen nicht mit einer FRAU du mieses Dreckschwein!“
 

Vor schock weiten sich Kaito’s Augen minimal, bis ihm eine Idee kommt das wieder zu retten, was er verbockt hatte. Wie konnte er sich auch so dermaßen verplappern?!
 

„Ich habe mich eben versprochen. Also komm wieder zu mir und mein warmes Bett das du doch immer so bequem fandest.“, Kaito zwinkert leicht.
 

Shay verkrampft seine Finger in das Lenkrad, er ist kurz davor zu Explodieren. Entweder fängt er zu weinen an oder er schlägt alles zusammen. Ist Kaito so… so… er findet noch nicht einmal ein passendes Wort für ihn.

Er atmet einmal tief ein und aus, verschließt dabei konzentriert seine Augen. Er weiß jetzt, das reden hier bei Kaito einfach keinen Sinn hat. Als er seine Augenlider wieder hebt, blickt er in die trügerischen Irden, sucht vergeblich nach Intelligenz oder ähnliches… beides hatte er nicht, wie vorhersehbar.
 

„Hör zu Kaito, ich habe weder Interesse daran mit dir noch einmal in einen Bett zu schlafen geschweige noch einmal eine Beziehung mit dir einzugehen. Tu mir den gefallen und geh zu einem Psychotherapeuten, vielleicht hilft er dir ja und du kannst in Zukunft OHNE mich ein friedvolles Leben führen!“ Abgesehen das Shay hier zu nett ist, passt doch alles oder? Der Gelbäugige beobachtet jede Regung.
 

Kaito’s Mundwinkel zucken mit jedem Wort, das mehr und mehr Shays Lippen verließen nach oben, bis er schlussendlich ein dimensionales fettes Grinsen im Gesicht hatte.
 

„Tja vielleicht solltest du mal mit deinen Depressionen zum Therapeuten, nicht das du dich noch ernsthaft verletzt.“, er blickt dabei auf die Unterarme von Shay. Oh ja er weiß genau welche Geheimnisse Shay hatte. Immerhin waren sie lange zusammen. „Zudem… Kaname ist zurück stimmt‘s? Das er sich noch mit dir abgibt…“, seine Stimme trotzt schon vor Selbstsicherheit und Demütigung. Kaito lässt sich nicht so leicht abservieren, nein derjenige der es versucht soll leiden!
 

„…“
 

„Überrascht?“
 

„Nein… ich…“ //Scheiße! Wie konnte er? Ich?//
 

„Bis in deinen Träumen… wenn du überhaupt schlafen kannst.“, lachend geht er den Weg zu seinem Motorrad und fährt damit weg. Woher er wusste wo Shay war? Als er Kaname gesehen hatte musste er ihn sofort ausquetschen, auch wenn Kaname sehr abgeneigt ihm gegenüber war. Tja niemand konnte ihm wiederstehen.
 

Eine Sekunde vergeht nach der anderen. Die Zeit rast endlos durch das gesamte Universum und die Menschen tätigen ihre Beschäftigungen, manche schliefen, andere Spazierten oder machten ähnliches nur Shay war immer noch wie erstarrt in seiner Position. Wie konnte Kaito von seinem…- Verbrechen… Ritzen? Ja Ritzen, das ist es was er macht oder sind das schon Suizid versuche?-wissen? Oder seine Depressionen? Er hatte darauf geachtet, das niemand etwas merken konnte, Kaito sah er schon lange nicht mehr und er hatte auch erst überhaupt damit angefangen, als er ihn mit seinen damaligen Freund in einem Bett erwischt hatte, also wie konnte er es wissen? Stalkt er ihn heimlich?
 

Shay blickt auf seinen Zündschlüssel. Er sollte langsam in die Gänge kommen, sonst würde er hier noch Morgen stehen und elendig erfrieren. Nein so möchte er nicht sterben… er sollte schon gnadenlosen Schmerz dabei fühlen.
 

Gerade als er seine Finger an den Schlüssel fassen, ertönt sein Klingelton und ein Anruf kommt bei ihm an. Genervt nimmt er sein Handy und liest Kaname. Komisch wann hat er ihm seine Nummer gegeben? Wird wahrscheinlich Lulu gewesen sein. Shay streicht über sein Bildschirm und nimmt den Anruf ausnahmsweise entgegen. Er legt sein Handy an sein Ohr.
 

„Hallo.“, nach all dem schrecken, war seine Stimme, Gott sei Dank, wieder eisig, er kann sich also wieder in ruhe alleine durchschlagen, so wie vorher auch.
 

„Ich… ähm…-„
 

„-lass stecken Kaito war schon da“, bevor Kaname noch weiter stottern konnte, hat Shay lieber gleich eingegriffen.
 

„Tschuldigung…. Wie geht es Lulu?“
 

Shay schluckt trocken. „Sie liegt im Koma.“
 

Fassungslos keucht Kaname in den Hörer, dies löste in Shay ein komisches Gefühl aus. Angewidert davon verzieht er sein Gesicht. //Bloß keine Gefühle für Menschen entwickeln!//
 

„Das wird wieder! Wenigstens ist Sie nicht tot… weißt du Lulu und ich haben eine etwas weitere Beziehung aufgebaut… ich denke das ich mich in Sie verliebt habe Shay. Ich hoffe so das Sie bald wieder aufwacht!“
 

„Das kann mir egal sein, aber glaube nicht das Lulu leicht zu erobern ist und jetzt tschüss!“
 

Wütend legt Shay auf. Wenn Kaname glaubt seine Schwester verletzten zu können, dann wird er ihm jeden Knochen einzeln brechen! Knurrend startet er endlich die Karre und fährt im schnellen Tempo vom Krankenhaus weg. Wieso war der ganze Tag nur so verschissen? Erst nervt ihn Yuto ewigst lange, dann ist er am Unfall seiner Schwester Schuld, dann kommt sein Ex und wühlte ihm auf und zu Schluss labbert Kaname davon das er in seine Schwester verschossen ist! Ist heute der Tag, in dem man Shay bis zum Abgrund stoßen kann oder was?! Nein darauf kann Shay getrost verzichtet!
 

~~~
 

Shay faltet seine Hände ineinander, sieht zum Himmel empor und betrachtet das glühen der Sterne. Er betet nicht, er redet nicht, er denkt nicht, sein Geist ist von jedem Schmerz befreit. Das Licht der Nacht scheint auf ihn herab, aus seinen Rücken ranken Flügel heraus, doch sie waren nicht weiß, wie sie normal jeder Engel tragen sollte. Auch seine Klamotten, das aus einer weißen Tunika bestehen sollte, ist nicht hier, so steht oder schwebt er völlig entblößt da. Es störte ihm in Moment nicht, da ihn hier in dieser endlosen Weide so oder so niemand entdecken würde.
 

Mit jeder Bewegung die sich im Höllen-, Erd- und Himmelreich zugegangen wird, verfärben sich seine Flügel. Das Blut tropfte schon herab auf das satte Gras. Er öffnete seinen Mund, löste sich aus der Fassung und blickt hinter sich, genau in das Gesicht von seiner Schwester. Sein Atem ging schneller, mit einer raschen Bewegung drehte er sich zu ihr gänzlich um, dachte erst gar nicht an seiner Nacktheit.
 

„Lulu… Was machst du hier? Wie geht es dir?!“, seine Stimme überschlug sich und gerade als er zu ihr wollte und Sie in den Arm nehmen wollte, wurde alles um sie beiden herum Schwarz und das satte Gras verkommt unter seinen Füßen.
 

„Keinen Schritt weiter!“
 

Augenblicklich verharrt er im Schritt. „Lulu, was ist los?“, fassungslos blickt er Sie an.
 

„Du bist Schuld an meinem Unfall, also wieso sollte ich noch nett mit dir plaudern?!“
 

„Ich habe das doch nicht mit Absicht gemacht! Ich wollte das ehrlich nicht!“
 

„Ach ja und warum verheimlichst du mir dann alles?... es war übrigens schön dich so zu sehen… das Blut hatte nur so aus deinem arm getropft…“
 

Sofort hebt Shay seinen Arm und sieht die Wunden aufreißen. Erneutes Blut aus seinen Adern, erneute Demütigung. Nur dieses Mal fügt er sich das nicht selbst sondern Lulu zu und das ist viel schlimmer. Und ihre Worte erst… Ihr hat es Freude bereitet… Freude ihn leiden zu sehen!
 

„Komm her und ich leck dir jeden einzelnen weg.“, ein wahnsinniges Grinsen breitet sich in ihrem Gesicht aus und mit jedem Wort kommt Sie Shay näher, bis sie zum Schluss vor ihm stand. Mit festen Griff packt Sie den Paralysierten Shay und beißt in die Wunde. Ein kläglicher Schrei entflieht seine Lippen.
 

~~~
 

Ruckartig steht Shay auf und blickt zum Fenster, seine Hand ruht auf seinen Narben. Sein Herz rast und kalter Schweiß rinnt seiner Schläfe hinab.
 

„Wann hört das alles endlich auf?“, leise flüstert Shay, laut zu sprechen wäre zwar kein Problem aber unangemessen.
 

Shay schließt kurz seine Augen und atmet tief ein und aus. Als er sie wieder öffnete sieht er wie die Sonne den Himmel leicht rot färbte. Eigentlich ein schöner Anblick, wäre da nicht die Tatsache das seine Qual weiter anhält.
 

Leise seufzend schlägt er seine Decke zurück und verschwindet im Badezimmer. Auch wenn er mit jedem Schritt den Schmerz in sein Innerstes größer werden spürt und seine Füße den eiskalt Boden berührt, spürte er doch einen seltsamen Antrieb, ein kribbeln in seinem Bauch und in seiner unteren Leistungsgegend. Etwas verwirrt davon sieht er an sich herab und bemerkt doch glatt das er einen Ständer hat.
 

„Wie… bin ich Krank?“
 

Frustriert zieht er seine Boxershort aus und stellt sich unter die kalte Dusche. Warum kann nicht einmal der Tag gut beginnen? Hasst ihn das Schicksal wirklich so sehr?
 

~~~
 

Mit tropfenden Haaren legt er sich ein Handtuch um seine Hüfte und im selben Moment klingelt seine Haustüre. Mit den Augen rollend geht er zu dieser und macht sie auf.
 

„Wa-… Yuto?“
 

„Kann ich reinkommen?“
 

„Nein wie du sehen kannst bin ich beschäftigt!... Woher weißt du eigentlich wo ich wohne?“, er verschränkt seine Arme vor seiner Brust und sieht in abwartend an.
 

„Bitte es ist wichtig… zudem wohnst du hier schon immer und da ist es wohl einfach oder?“
 

„Woher weißt du das ich hier schon länger Wohne? Wir kennen uns erst seit ein paar Tagen!“

„Nein schon seit unserer Kindheit…“
 

„Was?!“, fassungslos löst er seine Haltung und steht wie erstarrt da. Wie konnte ihm dies Schocken? Shay muss jetzt schnell sein um das gerade zu kaschieren.
 

„Gut du kannst rein, aber ich ziehe mir noch was an.“, er geht von der Tür weg und in sein Schlafzimmer.
 

Während dem ganzen Gespräch, halb nackt vor Yuto, ist ihm gar nicht aufgefallen, das seine ‚Verletzlichen Stellen‘ ungeschützt waren. Durch diesen Fehler, sind sie den Grauäugigen natürlich aufgefallen, wie sollte man auch die verblassten Narben am Oberarm und die erst neuen ungeschützten Schnitte, am Unterarm, übersehen. Eigentlich waren sie ja verbunden, aber durch die vorherige Dusche ist der Verband unglücklicherweise abgegangen.
 

Yuto macht die Tür zu und sieht sich verstohlen um. Irgendwie macht er sich jetzt sorgen um den größeren. Sowas bekommt man ja auch nicht alle Tage zu sehen!
 

Sein Blick wird fast magisch an einem Bild, das im Regal steht, angezogen. Voller Neugier geht er auf dieses zu und hebt es hoch. Shay erkennt er und ganz schwach seine Eltern…. Hat er sie nicht mal in der Zeitung gesehen? Autounfall oder was das war? Und die Erkenntnis durchzuckte ihm wie ein Blitz.
 

//Waren das nicht Shays Eltern in der Zeitung? Und das wird wohl seine Schwester sein?//, ja er konnte sich noch an ihr heiteres Lachen erinnern, damals war er ganz verzaubert davon gewesen. Kurios, wie jetzt gerade seine Erinnerungen zurück kommen. Ein husten lässt ihn erschrocken das Bild zurückstellen und hastig umdrehen.
 

„Entschuldigung… ich-„, verzweifelt sucht er nach einer Ausrede die nicht ganz so bescheuert rüberkommt, doch dann kam ihn Shay entgegen.
 

„Ist schon Okay.“, er schüttelt sein Kopf. „Was willst du, das du mich so dringend hast sehen müssen?“, wieder verschränkt er seine Arme vor sein Haupt. Geflissen ignoriert er, das Yuto ihn so nackt und ohne jeglichen Schutz gesehen hatte.
 

Yuto lässt nicht lange Zeit Verwalten und fängt schon zum sprechen an. „Warum ignorierst du meine Anrufe und SMS? Achja über ein anderes Problem sollten wir auch reden. Ich weiß wir kennen uns Momentan nicht so gut… naja früher schon und du brauchst dich jetzt gar nicht herausreden, ich habe nämlich ein Haufen Bilder von uns beiden.“, er kramt in seiner Hosentaschen und zieht ein altes Foto heraus, auffordernd haltet er ihm es entgegen.
 

Shay blickt flüchtig darüber und ist zugegebener Massen erstaunt. Yuto hatte nicht gelogen, aber das gibt ihm noch lange nicht das recht in seinen Angelegenheiten einzumischen! Er sollte das alles so kurz halten, wie nur möglich, sonst kommt Yuto noch auf die blöde Idee, er würde ihn mögen. Früher vielleicht mal, aber nicht heute!
 

„Erstens, du nervst. Zweitens, geht dich ein Mist an und jetzt gehst du besser!“
 

„Nein so leicht lasse ich mich nicht abspeisen! Warum sollte ich dich nerven, wenn du es mit mir genossen hattest! Hätte dein Ex oder wer auch immer das war nicht gestört, dann hätten es wir miteinander getrieben!“, seine Augen verengt sieht er den größeren an.
 

„Das glaubst auch nur du… zudem habe ich jetzt keine Zeit mit dir zu streiten, ich habe wichtigeres zu erledigen! Also komm jetzt, damit ich meine Tür abschließen kann oder willst du drinnen bleiben?“
 

„Wo willst du hin? Es ist heute ein Feiertag?“
 

„Ja Christi Himmelfahrt… ich will zu meinen Eltern.“
 

Yutos Augen vergrößern sich in Sekundenschnelle. „Sie sind also wirklich verstorben“, murmelnd legt er eine Hand auf sein Kinn.
 

„Ja und jetzt nerv jemand anderen.“, er packt ihn am Arm und zieht ihn raus.
 

„Hey!“, erschrocken versucht er schritt zu halten.
 

Als Yuto endlich aus seinem Haus draußen war, konnte er sich in ruhe seine Schuhe und Mantel anziehen. Selber rausgehend, war Yuto immer noch hier und scheint auf ihn zu warten.
 

„Was willst du hier noch?!“, Shay verliert immer mehr seiner kostbaren nerven. Sichtlich gestresst sperrt er zu.
 

„Was wohl? Ich will natürlich mit!“, lächelnd ist er immer noch nett zu Shay und das obwohl er langsam die Lust an all dem verliert. Sollte er da nicht einfach aufgeben? Shay hat ja offensichtlich auch keine Lust an ihm und Interesse erst recht nicht. Seufzend steckt er seine Hände in seine Jackentaschen. Langsam wird ihm kalt. Als er eine Hand auf seine Schulter spürte, sieht er erschrocken auf.
 

„Komm ich bekomm dich eh nicht los!“
 

Nickend lächelt er wieder und geht mit Shay zu dem nahegelegten Friedhof.
 

Es sind zwar nur ein paar tage vergangen, in dem sie sich kennen, aber man spürte einfach das alte Knistern in ihnen. Das Kinderlachen und die treue für ewige Freundschaft bleibt stets da, auch wenn nicht immer alles okay ist, Freunde verlässt man nicht so schnell!
 

„Shay?“
 

„Hm?“, kniend betrachtet er den Grabstein.
 

„Wo ist den deine Schwester? Ich habe Sie noch nicht gesehen.“
 

Der größerer der beiden senkt leicht sein Kopf, ein schatten legt auf seine Augen. „Sie liegt im Krankenhaus.“
 

„Was?!“, geschockt sieht er auf Shay herab.
 

Ein Windstoß kam auf und weht die losen Laubblätter umher und Shays Mantel scheint einen kleinen Tanz beginnen zu wollen.



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