Zum Inhalt der Seite

Fallende Blätter

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kämpfen

Die restliche Schulwoche vergeht wie im Flug. Bakura hatte mich wirklich bis nach Hause begleitet, aber kein Wort gesagt. An den darauffolgenden Tagen haben wir nicht mehr miteinander geredet. Er ist so wie immer und ich traue mich nicht wirklich, ihn noch einmal anzusprechen. Ich weiß nicht, was seine Aktion sollte und habe Angst, dass er mich wieder ignoriert. Zu meiner Erleichterung Ignorieren mich Kisara und Gefolge seitdem, abgesehen von dem einen oder anderen abfälligen Blick, aber auch. Ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht liegt es an dem, was Bakura gemacht hat. Wie schafft er es nur, so viel Respekt zu bekommen?

Während des ganzen Schultages schweift mein Blick immer wieder zu den Fenstern. Draußen regnet es in Strömen. Obwohl es mitten am Tag ist, ist es so dunkel, dass wir die Lichter in dem Klassenraum anhaben. Vermutlich wird es heute nicht mehr aufhören zu regnen.

Nach der letzten Stunde schnappe ich mir meinen Regenschirm und mache mich auf den Weg zum Schulhof. Heute ist der letzte Schultag vor den zweiwöchigen Herbstferien. Auch wenn ich mich auf die Ferien freue, trübt der Gedanke, Bakura in dieser Zeit nicht sehen zu können, diese Freude etwas. Ich bin eigentlich nicht sehr ungeduldig, aber es interessiert mich brennend, was es mit seinem Verhalten auf sich hatte.
 

Als würde mir das Schicksal eine Chance geben wollen, geht Bakura an mir vorbei, als ich draußen gerade meinen Regenschirm öffne. Ich bin noch so mit meinen Gedanken beschäftigt, dass ich eher aus Reflex handele.

„Bakura!“ Erst nachdem ich meine eigene Stimme höre wird mir klar, dass ich ihn nicht nur gerade angesprochen habe, sondern mit zwei schnellen Schritten zu ihm aufgeholt habe. Augenblicklich schießt mir das Blut in den Kopf und ich frage mich, was ich hier eigentlich mache.

Bakura ist stehen geblieben und schaut mich nun aus seinen dunklen Augen an, ohne erkennbare Mimik.

„Ich, äh... d-danke“, stottere ich und merke, wie ich gleich noch etwas röter werde. Toll gemacht Miho, das war überhaupt nicht peinlich. Bakura mustert mich noch einen Augenblick und erst jetzt fällt mir auf, dass er gar keinen Schirm hat und in dem Regen völlig nass wird.

„Kein Ding“, murrt er schließlich, wohl wissend worauf sich mein Dank bezieht, und ist im Begriff sich wieder umzudrehen.

„Äh, also wegen Dienstag“, platzt es aus mir heraus, was Bakura in seiner Bewegung innehalten lässt. Ich fühle mich schlecht. Vielleicht musste er nur zu seinem Bus und jetzt ist er vollkommen durchnässt. Ob ich ihm meinen Schirm anbieten soll?
 

Mit einem entnervten Stöhnen streicht er sich durch seine nassen Haare. Irritiert schaue ich ihn an. Das ist glaube ich das erste Mal, dass ich ihn nicht völlig gleichgültig sehe.

„Nur ein kleiner Gefalle, bild dir nichts darauf ein.“ Er klingt nicht böse, trotzdem habe ich das Gefühl etwas falsches gesagt zu haben.

„Ähm, ich dachte nur... Vielleicht... Also, dass wir...“ Ich kratze all meinen Mut zusammen, um diesen stotternden Satz herauszubringen. Doch ehe ich ihn beenden kann, unterbricht mich Bakura.

„Hör zu, ich bin schwul.“

„Was?“ Perplex starre ich ihn an, während er mich genauestens im Blick behält, als würde er auf eine bestimmte Reaktion warten. Das Prasseln des Regens auf meinem Schirm scheint auf einmal besonders laut zu sein.

„Ähm.“ Erneut schießt mir das Blut in den Kopf. Warum sagt er mir so etwas? Mittlerweile schaue ich verlegen an dem Weißhaarigen vorbei.

„Ich hab kein Interesse an dir, als vergiss es einfach.“ Er schaut mir so direkt in die Augen, dass ich gar nicht anders kann als den Blick zu erwidern. Langsam schüttele ich meinen Kopf.

„Ich wollte doch gar nicht“, murmle ich leise, immer noch verwirrt von Bakuras Outing.
 

Nun ist es an Bakura mich komisch anzuschauen. Vor allem wegen seiner Worte gerade bin ich mir ziemlich sicher, dass ich mir eine Freundschaft mit ihm wohl abschmieren kann, so dass ich mich auch nicht traue, meine eigentliche Frage zu stellen. Trotzdem habe ich das Bedürfnis, dieses Missverständnis noch aufzuklären. Obwohl ich ihn für gutaussehend befinde, stört es mich erstaunlich wenig, dass er nicht an Mädchen interessiert ist. Sowieso hatte ich ihn vorerst auf einer freundschaftlichen Basis kennenlernen wollen.

„I-ich habe dich nicht angesprochen, weil... Eigentlich wollte ich nur...“ Ich habe meine Hände so sehr ineinander verkrampft, dass es schmerzt. Bakura hat ja eben deutlich gemacht, dass er nichts mit mir zu tun haben will, also gebe ich meinen jämmerlichen Erklärungsversuch auf. „Äh, t-tut mir leid.“ Ohne noch einmal zu ihm aufzuschauen, laufe ich an Bakura vorbei und renne schon fast über den Schulhof. Das Regenwasser spritzt mir bis an die Knie und ich verliere mehrmals fast meinen Schirm. Trotzdem werde ich erst langsamer, nachdem ich das Schultor durchquert habe und um die nächste Ecke gebogen bin. Große klasse, kann ein Mensch sich noch mehr blamieren?

Bakura ist wohl niemand, mit dem man sich eben mal so anfreundet. Diese Ferien werde ich wohl auch wieder alleine verbringen. Kurz schweifen meine Gedanken zu Malik, der meinte ich solle mir Freunde außerhalb der Schule suchen. Wenn es doch nur so einfach wäre.
 

Die erste Ferienwoche ist fast vorbei. Ich sitze in meinem Zimmer und lese in einem Buch, das ich mir gestern in der Stadt gekauft habe. Leider ist es nicht ansatzweise so interessant, wie ich beim Kauf gehofft habe, so dass ich es schließlich zuklappe und zur Seite lege. Mein Blick fällt aus meinem Zimmerfenster, wo mich ein grauer, windiger Herbsttag erwartet. Die Sonne versteckt sich hinter einigen dicken Wolken, aber zumindest regnet es nicht mehr. Die wenigen Bäume, die ich von meinem Zimmer aus sehe, sind so gut wie kahl, so dass ich nicht mal mehr die bunten Blätter bewundern, oder ihnen beim Fallen zusehen kann. Die schöne, farbenfrohe Zeit des Herbstes ist langsam aber sicher vorbei. Ich seufze leise. Es ist gerade mal Mittag und mir ist schon langweilig.

Meine bisherigen Ferien habe ich damit verbracht, meiner Mutter bei den Hausarbeiten zu helfen, zu lesen und sogar etwas für die Schule zu lernen. Gerade aber habe ich zu nichts davon Lust. Die Stille in meinem Zimmer drückt mir so stark auf die Ohren, dass ich mich schließlich dazu entscheide, nach unten zu meiner Mutter zu gehen. Da habe ich zumindest noch etwas Gesellschaft.
 

Gerade als ich die letzten Stufe der Treppe nehme, klingelt es an der Haustür. Verwundert schaue ich zur Haustür. Wir haben nicht sehr oft Besuch, ob meine Mutter wieder etwas bestellt hat?

„Ich gehe schon!“, rufe ich ihr zu und gehe die Tür aufmachen.

Zuerst denke ich, es ist Bakura, was mein Herz für einen Sekundenbruchteil stehen bleiben lässt. Vor mir steht ein Mädchen, das nicht viel jünger aussieht, als ich selbst, aber wesentlich kleiner ist. Sie hat hüftlanges, bläuliches Haar und ein Gesicht, das Bakuras sehr ähnlich ist, deswegen wohl die anfängliche Verwechslung. Allerdings hat sie im Vergleich zu Bakura hellblaue Augen.

„Hey.“ Auf ihren Lippen liegt ein breites, freundliches Lächeln. Irritiert schaue ich sie an und vergesse darüber, etwas zu sagen. „Ich heiße Amane und bin Bakuras Schwester.“ Erst jetzt bemerke ich den Weißhaarigen, der am Fuße der dreistufigen Treppe, die zu unserer Haustür führt, steht. Nun noch verwirrter als zuvor, wechselt mein Blick zwischen den beiden. Trotz der unterschiedlichen Augen- und Haarfarbe, sehen sie sich wirklich ähnlich. Aber was soll das ganze auf einmal? Warum ist Bakura hier? Mit seiner Schwester? Noch immer kommt kein Wort über meine Lippen.
 

Amane scheint sich daran jedoch nicht zu stören, denn sie spricht unbeirrt weiter.

„Ich hoffe wir stören nicht. Aber wir wollen in die Stadt und Bakura wollte dich Fragen, ob du mitkommen magst.“ Sie beugt sich etwas näher zu mir und senkt ihre Stimme dann soweit, dass es fast nur noch ein Flüstern ist. „Er ist zu schüchtern, also muss ich das jetzt machen.“ Sie kichert kurz und mein Blick huscht zu Bakura runter, der ziemlich grimmig aussieht. Dieser Blick scheint zwar eher Amane zu gelten, trotzdem kann ich nicht glauben, was ich da höre. Überfordert schaue ich wieder zu dem Mädchen, das mich nun mit schiefgelegtem Kopf anlächelt.

„Äh“, ist das erste, was meine Lippen verlässt. Ich bin einfach nur überfordert. Und auch wenn mir bis eben noch todlangweilig war, weiß ich wirklich nicht, ob ich dieses Angebot annehmen soll. Bakura, der mir gesagt hat, er habe kein Interesse an mir, will auf einmal, dass ich mit ihm in die Stadt gehe?

„Na komm schon, zieh dir ne Jacke und Schuhe an, und dann können wir los“, unterbricht Amane meine Gedanken. Ich schaue noch mal kurz zu Bakura, der geflissentlich in eine andere Richtung sieht. Dann verabschiede ich mich tatsächlich von meiner Mutter, auf deren Lippen sich bei den Worten 'ich bin mit ein paar Freunden in der Stadt' ein strahlendes Lächeln ausbreitet, schlüpfe schnell in Schuhe und Jacke und trete nach draußen in diesen kalten Herbsttag.
 

Amane geht ein ganzes Stück vor uns, während ich neben Bakura herlaufe. Obwohl es von hier fast eine Stunde zu Fuß in die Innenstadt ist, wo die beiden hin wollen, wollten sie nicht mit dem Bus fahren. Mir kann das nur recht sein, auch wenn ich nicht weiß, was ich nun machen oder sagen soll.

„Tut mir leid“, sagt Bakura auf einmal und erlöst mich so von meinem inneren Konflikt. Verwundert schaue ich ihn an.

„W-was?“ Wofür entschuldigt er sich jetzt? Wegen der Sache am Freitag?

„Amane hat so eine Art. Ich habe ihr nur mal kurz von dir erzählt und schon hat sie darauf bestanden, dich mitzunehmen.“ Während er spricht, vergräbt Bakura seine rechte Hand in seinem Haar und schaut auf den Boden vor sich.

„Du hast von mir erzählt?“, rutscht es mir heraus. Was hat Bakura denn gesagt, dass seine Schwester so etwas wollen würde? Bakura wirft mir kurz einen Blick zu, ehe er antwortet.

„Wir reden über fast alles miteinander. Sie war wohl der Meinung, dass du dich darüber freuen würdest.“

„Oh? I-ich freue mich, wirklich.“ Nun mustert mich Bakura etwas ausgiebiger. Scheinbar kann er diesen Worten nicht ganz Glauben schenken.
 

Und damit hat sich unsere Konversation wieder erledigt. Schweigend gehen wir nebeneinander her. Hin und wieder wirft Amane uns einen Blick über die Schulter zu, als wolle sie sicher gehen, dass wir noch da sind. Diese ganze Situation ist so unwirklich und ich kann nicht sagen, dass ich mich sonderlich wohl fühle. Ich gehe mit Bakura und seiner Schwester in die Stadt. Ich wusste ja nicht einmal, dass er eine Schwester hat. Und dann stehen die beiden einfach vor meiner Tür, und das obwohl Bakura mir noch gesagt hatte, dass er kein Interesse an mir hat.

„Was wollt ihr hier eigentlich?“, frage ich leise, als wir in der Innenstadt angekommen, und bereits an den ersten Läden vorbeigegangen sind. Obwohl wir fast den ganzen Weg geschwiegen haben, war es doch nicht ganz so schlimm, wie ich befürchtet hatte.

„Malik feiert am Sonntag seinen Geburtstag und ich muss noch ein Geschenk besorgen.“ Wow. Heute ist Donnerstag. Bakura hat sich ja wirklich Zeit damit gelassen.

„Miho, kannst du ihm etwas dabei helfen?“ Amane ist vor einem Kleiderladen stehen geblieben und schaut uns nun an. „Ich wollte noch ein paar Sachen kaufen. Wir können uns nachher ja wieder treffen.“ Bakura stöhnt entnervt, aber nachdem ich nickend zugestimmt habe, machen die beiden eine Uhrzeit und Treffpunkt aus.
 

„Sie denkt wohl, ich bekomme das alleine nicht hin“, grummelt er, nachdem seine Schwester in den Laden verschwunden ist. Obwohl Bakura gerade so genervt tut, habe ich das Gefühl, dass die zwei sich eigentlich total gut verstehen. Manchmal wünsche ich mir, ich hätte auch Geschwister.

„Ähm, was willst du Malik denn holen?“, frage ich zögerlich, nachdem wir uns wieder in Bewegung gesetzt haben. Bakura scheint kein wirkliches Ziel zu haben, zumindest lässt er ständig seinen Blick über die Läden, an denen wir vorbei gehen, schweifen.

„Ach, ich denke ein Buch wäre ganz gut, oder so.“ Oder so? Mit hochgezogener Augenbraue schaue ich ihn an. Er scheint echt Probleme mit Geschenken zu haben. Hat er es deswegen bis jetzt aufgeschoben?

„Malik kocht doch gerne, oder?“, werfe ich ein. Ich meine so etwas hat er bei unserer ersten Begegnung erzählt. Das war mit ein Grund gewesen, warum er überhaupt Interesse an dieser Trüffelsuche gehabt hatte. Bakura wirft mir einen überraschten Blick zu, scheint dann aber kurz über meine Worte nachzudenken.

„Der Kerl hat sicher schon massig Kochbücher“, murmelt Bakura eher zu sich selbst und schaut sich dann suchend um. Habe ich ihm gerade wirklich eine Idee für ein Geschenk gegeben?
 

„Ähm, seid ihr beiden eigentlich, also... ein Paar?“, frage ich, wobei ich immer leiser werde. Es ist mir unangenehm, so etwas zu fragen, allerdings lässt mir das auch keine Ruhe mehr. Bakuras Blick ruht kurz auf mir, ehe er scheinbar amüsiert auflacht.

„Nein.“ Ich habe ihn noch nie Lachen sehen, aber irgendwie kann ich mich darüber gerade nicht wirklich freuen, da ich das Gefühl nicht loswerde, dass er mich auslacht. „Malik ist ein Frauenheld. Wir sind nur schon seit dem Kindergarten befreundet“, erklärt er nun deutlich ausgelassener. Ich spüre deutlich, wie sich eine Röte auf meine Wangen schleicht.

„Ach so“, nuschle ich nur, während Bakuras Lippen nach wie vor ein Schmunzeln andeuten. Ist ja toll, dass er sich so prächtig amüsiert. Woher soll ich das aber auch wissen?

Schließlich finden wir eine Buchhandlung und machen uns in der Koch- und Backabteilung tatsächlich auf die Suche nach etwas passendem. Oder eher, Bakura sucht und ich beobachte ihn dabei, während ich an den letzten Schultag denke, an dem er mir gesagt hat, er hätte kein Interesse an mir. Es lässt mir einfach keine Ruhe.

„Ist was?“, reißt mich Bakura aus meinen Gedanken. Ich merke, dass ich ihn ziemlich angestarrt haben muss, was mir augenblicklich das Blut in den Kopf schießen lässt.

„Äh, also, ich...“, stottere ich los und beschließe einmal kurz durchzuatmen, ehe ich neu anfange. Wieso bin ich nur immer noch so nervös? „Ich dachte nur an Freitag, also... was du mir da gesagt hast.“ Verlegen schaue ich zu meinen Händen herunter.
 

„Ach das“, antwortete Bakura nach einigen Sekunden gelassen. Fragend schaue ich wieder auf. „Ich dachte du bist auch wieder so eine, die mich nur anspricht, weil sie mich gutaussehend oder so findet“, erklärt er ohne meinen Blick zu scheuen.

„Und das denkst du jetzt nicht mehr?“ Immerhin hatte ich ihm das nicht mehr erklären können. Doch Bakura zuckt nur mit den Schultern.

„Deine Reaktion war nicht so. Meistens bekomm ich eher so Reaktionen wie von Kisara.“

„Kisara?“, frage ich sofort. Bakura grinst mich an, ehe er sich wieder dem Bücherregal vor sich zuwendet. Ich habe auf einmal das Gefühl, dass er ein ganz anderer Mensch als in der Schule ist.

„Mit ihr hatte ich dieses Gespräch auch mal. Scheinbar will sie es aber nicht akzeptieren und macht jedem Mädchen, das mich anspricht die Hölle heiß. Warum auch immer.“ Ich beobachte den Jungen dabei, wie er ein Buch aus dem Regal zieht, kurz darin herumblättert, sein Gesicht verzieht und es wieder zurück stellt. Seine Worte brauchen einen Moment, bis sie zu mir durchsickern. War Kisara deswegen so zu mir?

„Aber warum hat sie dann aufgehört?“ Bakura schaut mich noch einmal kurz an, zuckt dann aber mit den Schultern.

„Vielleicht will sie mich nicht verärgern. Keine Ahnung, aber ist doch gut.“ Da hat er allerdings Recht.
 

Schließlich haben wir uns für ein Kochbuch und ein kleines Backbuch entschieden. Ich habe mir zudem ein neues Buch gekauft, das hoffentlich nicht so eine Enttäuschung ist wie das letzte. Gerade treffen wir Amane vor einem Pizzaladen wieder, in dem die beiden Geschwister auch prompt verschwinden. Ich folge ihnen und wir setzen uns an einen Fensterplatz.

„Und, wie war's? Habt ihr was gefunden?“, fragt Amane, während sie ihre zwei gut gefüllten Tüten neben sich abstellt. Scheinbar ist sie in mehreren Läden gewesen.

„Klar“, entgegnet Bakura, während er bereits die verschiedenen Pizzen durchblättert. Amane wirft mir ein schiefes Lächeln zu, ehe sie sich ebenfalls der Speisekarte widmet.

Nachdem wir bestellt haben und auch während des Essens wird kaum geredet. Auch wenn Amane wesentlich fröhlicher wirkt, scheint sie genauso schweigsam wie ihr Bruder zu sein. Und ich bin zu schüchtern um groß ein Gespräch anzufangen. Jedoch ist es kein unangenehmes Schweigen und ich fange an es tatsächlich etwas zu genießen. Ich kann mein Glück noch gar nicht fassen, kam doch alles sehr unerwartet. Aber heißt das nun, dass wir irgendwie, na ja, befreundet sind? Oder werden wir uns hiernach nicht mehr treffen? Möglichst unauffällig schaue ich immer wieder zu Bakura. Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass er mich nach heute wieder ignorieren wird.
 

Als wir fertig mit dem Essen sind ist es bereits dunkel und wir beschließen mit dem Bus nach Hause zu fahren. Bei dem Gedanken, dass ich gleich wieder alleine zu Hause sitze, werde ich etwas traurig.

„Miho, wie wär's wenn du am Sonntag mit kommst?“, fragt mich Amane auf einmal begeistert.

„Was?“ Verdutzt schaue ich sie an, und auch Bakura hebt seinen Blick.

„Malik kennt dich ja schon und ich bin mir sicher, dass er kein Problem damit hat, wenn du mitkommst.“ Sie sieht wirklich überzeugt aus und bei dem Gedanken auf einen Geburtstag zu gehen, breitet sich ein warmes Gefühl in mir aus. Trotzdem muss ich ablehnen.

„Das geht doch nicht, ich bin doch-“

„Ach was. Das ist kein Problem, oder Bakura?“ Sie lächelt ihren Bruder an, der sie einfach nur anstarrt.

„Wenn sie nicht will, solltest du sie nicht zwingen.“ Das war keine Antwort auf ihre Frage, stelle ich fest. Schweigend schaue ich zwischen den beiden Geschwistern hin und her, ehe sich Amane wieder mir zuwendet.

„Wir kommen vorher einfach noch mal vorbei, dann kannst du dich bis dahin ja noch entscheiden.“ Ich komme nicht dazu, dieses Angebot abzulehnen und Bakura wirft mir nur einen Blick zu, der wohl entschuldigend sein soll. Ist das also Amanes Art, von der er gesprochen hatte?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2016-11-01T14:13:26+00:00 01.11.2016 15:13
Und da bin ich wieder. :)
Nach eine weile gewöhnt man sich an die Andersartigkeit von denn Charakteren.
Toll, dass du Amane mit einbaust. *-*
Bei ihr ist es ja so prima, dass man sie eigendlich schreiben kann wie man will, weil sie kaum im Manga auftaucht. Glaube nur einmal wird sie erwähnt, wenn ich mich recht Erinnere und in der Serie gar nicht.

Als du beschrieben hast, dass Amane in einen Kinderladen geht, war ich ein bisschen am überlegen, wie alt du sie dargestellt hast. Würde dies genauer beschrieben. Also gleich da wo Mhio, Amane das erste mal sieht. Und was es für ein Kinderladen ist würde ich auch schreiben. Zum Beispiel ob es ein Spieleladen ist. Kinderladen kann viele sein. Aber das ist natürlich deine Entscheidung ob du es abändern willst :)

Bin jetzt mal auf Kapitel 4 gespannt. *Gleich weiter lesen* ^^

Lg


Antwort von:  Ryouxi
01.11.2016 18:36
Huhu :3
Genau, im Manga wird Amane nur einmal in einem Brief erwähnt und ansonsten gar nicht. Ich wollte die Gute schon länger mal in eine Geschichte einbinden, und da kam mir die hier sehr gelegen.
Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du dich verlesen hast, zumindest habe ich jetzt nichts von einem Kinderladen gefunden, hatte schon kurz Angst bekommen, dass ich mich verschrieben habe. Sie ist in einen Kleiderladen gegangen. :D
Ich würde ihr Alter so bei 15 oder 16 Jahren ansetzen.

Liebe Grüße
Antwort von: abgemeldet
01.11.2016 18:55
Ok, dann habe ich mich verlesen.
Dachte schon das es irgendwie komisch klang. XD Also mein Fehler.

Ja, Amane ist toll.
In meinem FF wo ich gerade schreibe, hab ich sie auch eingebaut. :3




Zurück