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The Kitty and the King

JJ x Yurio
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen~
JJ und Yuri haben sich in mein Herz geschlichen bzw es im Sturm erobert XD
Zwei Tage nachdem JJ seinen ersten großen Auftritt hatte, konnte ich nicht mehr an mich halten und musste diese FF einfach schreiben XD (JJ = best)
Es sollte eigentlich ein OS werden, doch dafür ist es ein bisschen lang geworden, weswegen ich es auf zwei Kapitel verteilt habe ^^

Viel Spaß beim Lesen~ Komplett anzeigen

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Bitchy Kitty

An diesem Abend sollte eine Party für die Kandidaten des Grand Prix und ihre Coachs in dem Hotel in Russland stattfinden, in welchem unter anderem Viktor Nikiforov und Yuuri Katsuki, aber auch viele der anderen Eiskunstläufer, untergebracht waren.

Einer der eingeladenen Gäste war Yuri Plisetsky, welcher sich zu dieser Stunde noch im Haus seines Coachs Yakov und dessen Exfrau Lilia befand und so überhaupt keine Lust auf diese Party hatte, die in der Hotellobby und der Bar stattfinden sollte. Allerdings würden anfangs auch einige Leute von der Presse da sein, sodass er zu Publicity-Zwecken mehr oder weniger gezwungen war, zu dieser zu erscheinen. Der russische Teenager hatte sich vorgenommen, so schnell wie möglich wieder abzudampfen, da er nicht so der Partymensch war und es auch einige andere Gründe gab, weswegen er sich nicht zu lange unter den anderen Eiskunstläufern bewegen wollte.

Einen dieser Gründe stellte Viktor dar, da er seit einigen Tagen noch angepisster als zuvor auf diesen war. Zum einen, da dieser Yuuri - ein Typ, den er ohnehin schon nicht leiden konnte – vor laufender Kamera geküsst hatte, zum anderen, da diese beiden sich in seinen Augen beim letzten Wettkampf über ihn lustig gemacht hatten, indem sie ihn total peinlich angefeuert hatten. Und das alles, nachdem Viktor ihn für diesen Trottel von Japaner sitzen gelassen hatte, obwohl er ihm versprochen hatte, dass er sein Coach sein würde.

Ja, Yuri war eifersüchtig auf seinen Namensvetter, der ihm nicht nur seinen Coach vor der Nase weggeschnappt hatte, sondern diesen auch noch in aller Öffentlichkeit für sich beanspruchte. Er konnte nicht mal sagen, ob er eifersüchtig war, weil Viktor ihn als Coach verlassen hatte oder weil er nun einen Freund hatte, mit dem er sich ganz offen zeigte. Vermutlich eine Mischung aus beidem, auch wenn der Blonde den zweiten Teil nicht so ganz zugeben wollte.

Immerhin war er ein Teenager, hatte noch keine Beziehung geführt und sowieso wenig Ahnung von Liebe. Das Einzige, das er konnte, war, andere mit seinem Körper verführen, weil er genau wusste, wie man Menschen um den Finger wickelte – allerdings nur mit äußeren Reizen, auf der Gefühlseben haperte es bei ihm. Vielleicht sah er einfach nur zum russischen Superstar mit dem viel zu großen Ego auf, vielleicht hatte er sich aber auch in den 12 Jahre älteren Idioten verliebt.
 

„Yuri! Kommst du dann bald?“, erklang die schrille Stimme seiner Trainerin von hinter der Tür.
 

„Ja, Moment!“, rief er leicht angesäuert zurück und sah sich nochmals prüfend im Spiegel an.
 

Warum er sich überhaupt Mühe gab, gut auszusehen, wusste er nicht genau. Vielleicht, weil er sich nicht so einfach gegen das Schweinchen geschlagen geben wollte, nicht auf jeder Ebene. Yuri war der Überzeugung, dass er zumindest mit seinem Aussehen einiges rausholen konnte und ihm so die Show stehlen würde. Leider war ihm aber auch klar, dass es noch einige andere Skater gab, die das auch konnten und tun würden. JJ würde sich bestimmt keinen Zwang antun und alles in den Schatten stellen, so wie er es eigentlich immer und überall tat, wohin er auch kam. Dessen schon fast blendend helle Präsenz schaffte es sogar mit Viktors Charme zu konkurrieren und war auch ebenfalls einer der Gründe, weshalb sich Yuri nach wie vor ein wenig davor drückte, endlich nach unten zu gehen, um zum Hotel zu fahren.

Des Weiteren traute er sich auch nicht so ganz in seinem Outfit nach draußen, da er derartige Klamotten für gewöhnlich nur zu Hause trug und dann auch nur heimlich, wenn ihn niemand sehen konnte. Um mehr aufzufallen hatte sich Yuri für eine hellgraue Röhrenjeans entschieden, die sich wie eine zweite Haut an seine Beine schmiegte, ein enges Top im Leopardenmuster aus der Frauenabteilung, sowie einem transparenten, schwarzen ¾ Shirt. Abgerundet wurde der Look durch ein Paar schwarze Stiefel, sowie einer goldenen Kette mit einem Anhänger aus dem gleichen Material in Form einer Katzenpfote. Es war nicht zu übersehen, dass der blonde Russe eine Obsession für Katzen hatte und scheute sich nicht, diese auch zu zeigen. Wenn Viktor und Yuuri in der Öffentlichkeit rummachen durften, konnte er auch seine Liebe zu Katzen bekennen. Dass dieses Leopardenmuster ein wenig bitchig ankommen könnte, dessen war er sich nicht so ganz bewusst. Für ihn stand eher die Tatsache im Vordergrund, dass das Oberteil etwas mit Raubkatzen zu tun hatte, alles andere war egal.

Nach einem letzten Blick in den Spiegel, bei dem er sich eine Strähne hinters Ohr zurückstrich, entschloss sich Yuri nun, doch aus seinem Zimmer zu gehen. Immerhin konnte er seinen Coach und dessen Exfrau nicht ewig warten lassen.

Unten angekommen, warteten die beiden bereits im Auto auf ihn, sodass er sich noch schnell seine Jacke anzog und dann zu ihnen stieg.
 

Auf der Fahrt zum Hotel besprachen sie den geplanten Ablauf des Abends. Es war klar, dass sie sich zu Anfang der Presse zeigen würden, danach würde Yakov sich mit Freunden in einer Kneipe treffen und Lilia würde noch eine Weile mit Yuri auf der Party bleiben. Sie meinte, die Jugend von heute zu kennen und sprach mit ihm ab, dass sie ihn auch abholen könnte, falls er sich entschloss, länger zu bleiben, oder er ihm Hotel schlafen könnte. Der Blonde nickte daraufhin nur und zog es in diesem Moment nicht wirklich in Erwägung, dieses Angebot anzunehmen. Er würde einfach mit Lilia gehen, dann hätte sich die Sache erledigt. Wirklich Lust auf die anderen hatte er auch nicht, immerhin verstand er sich mit so gut wie keinem wirklich. Zwar stand er Viktor einst relativ nahe, doch seit dieser ihn für den anderen Yuuri verlassen hatte, herrschte zumindest von seiner Seite aus nur noch wenig Sympathie für den Eiskunstlaufstar. Es wäre gelogen, wenn er behaupten würde, dass er es nicht genießen würde, Viktor alleine – das hieß ohne seinen festen Freund – anzutreffen und mal wieder Zeit mit diesem zu verbringen, doch das konnte er sich abschminken. Die beiden klebten zusammen und er konnte sich vorstellen, dass sie sogar gemeinsam aufs Klo gingen. Eine echt widerliche Vorstellung in seinen Augen, aber hey, er fand Yuuri allgemein nicht so toll, um es jugendfrei auszudrücken.
 

Mental war Yuri soweit auf das Bevorstehende vorbereitet, das hieß allerdings nicht, dass er Lust hatte, sich nun, da sie am Hotel angekommen waren, fotografieren zu lassen. Sie eilten mehr oder weniger durch die Presseansammlung nach innen, weil der Blonde einfach in schnellem Tempo voranging und die beiden Erwachsenen ihm folgen mussten.

Innen angekommen, gaben sie ihre Mäntel bei der Garderobe ab, woraufhin Lilias Blick zu Yuris Klamottenwahl glitt und diese mit einem schnippischen Zungenschnalzen abtat. Yakov hingegen war noch weniger begeistert vom Outfit seines Schützlings, sodass er es nicht lassen konnte, dieses zu kommentieren.
 

„Hast du dir ein paar Sachen von Mila mitgehen lassen, oder aus Versehen zu Lilias alten Klamotten gegriffen“, meinte der Coach skeptisch.
 

„Geht dich nichts an“, entgegnete Yuri leise, aber harsch und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Wenn es dir nicht passt, musst du ja nicht hinschauen.“
 

„Lass den Jungen doch…wenn es ihm gefällt“, meinte Lilia dazu und deutete dann auf die Tür, welche in die Lobby führte. „Wir haben jetzt andere Sorgen.“
 

Mit diesen Worten ging sie voran und die beiden anderen Russen folgten ihr, Yakov eher weniger erfreut über dieses Statement seiner Ex, Yuri genervt von diesem und leicht nervös, weil er bald auf die Anderen treffen würde.

Auf dem Eis war er selbstbewusst und es war auch nicht so, dass er schüchtern wäre, aber er hasste es einfach, sich in größeren Menschenmengen aufhalten zu müssen. Das verursachte bei ihm ein unwohles Gefühl, erst recht wenn es Einige unter der Masse gab, die er nicht sehen wollte.

Als wollte das Schicksal ihm einen Streich spielen, waren natürlich die ersten Personen, die ihm in den Blick fielen, als sie die Lobby betraten, Yuuri und Viktor, welche gerade ein Interview gaben. Das hielt den silberhaarigen Russen allerdings nicht davon ab, ihm mittendrin einfach zuzuwinken, sobald er ihn erblickte. Sein Schweinchen von Freund tat es ihm gleich, woraufhin Yuri nur ein genervtes „Tch“ von sich gab und den Blick abwandte.

Im nächsten Augenblick kam auch schon eine Schar an Reportern zu den frisch angekommenen drei Russen, welche den neuen Star dieses Teams unbedingt sprechen wollten.

So kam es dazu, dass Yuri in der nächsten Dreiviertelstunde damit beschäftigt war, Fragen größtenteils auszuweichen, oder diese knapp zu beantworten. Er fühlte sich dabei total unwohl, doch Yakovs Blick verriet, dass er sich nicht schon wieder mittendrin davonstehlen konnte. Irgendwann hatte er dann auch wirklich keine Lust mehr, sodass es selbst die Reporter und Journalisten mitbekamen und ihn dann auch in Ruhe ließen.
 

„Ich mach mich dann auf den Weg“, meinte Yakov keine Minute später und setzte sich schon in Bewegung. „Bis Morgen dann.“
 

„Gut, bis morgen“, erwiderte Lilia, Yuri sagte nichts, sondern nickte einfach nur.
 

Innerlich atmete er auf, da der schlimmste Teil überstanden zu sein schien, doch in diesem Moment wusste er noch nicht, was im weiteren Verlauf des Abends noch auf ihn zukommen würde. Als sich die grünen Augen umblickten, entdeckten sie, dass sich die Presse allgemein zurück zu ziehen begann, wodurch ein Stück seiner Anspannung von ihm abfiel, da er nicht mehr das Gefühl hatte, ständig beobachtet zu werden. Im Grunde wollte Yuri sich einfach nur noch bei einem Gläschen Vodka entspannen und die Welt um dich vergessen. Die war sowieso scheiße. Er hatte seine Performance ziemlich verhauen, JJ und Yuuri stahlen ihm die Show und Letzterer hatte ihm zu allem Überfluss den Coach ausgespannt. Was auch immer das für ein Scherz sein sollte, den man mit ihm abzog, er fand ihn nicht lustig.
 

„Ich glaube, ich lasse dich gleich alleine“, meinte Lilia nun und sah auf ihre Armbanduhr, was ihn stutzen ließ. „Dann kannst du ein bisschen alleine mit den Anderen sein…außerdem ich habe vorhin eine Nachricht bekommen, dass mich eine Freundin von früher gerne zum Abendessen einladen würde. Schick mir später einfach eine SMS, dann hol ich dich ab.“
 

„Hm…okay“, zuckte Yuri mit den Schultern, dem es egal war, ob er die nächsten ein, zwei Stunden alleine, oder in Begleitung seiner eher weniger charmanten Ballettlehrerin verbringen würde.
 

„Bis später und viel Spaß“, verabschiedete sich Lilia nun. „Trink nicht zu viel.“
 

„Ja ja“, meinte der Blonde daraufhin einfach nur.
 

Wusste er doch noch nicht, wie viel er sich gönnen würde. Außerdem vertrug er einiges, auch wenn er laut Gesetz noch gar nicht trinken durfte. Das lag einfach daran, dass sein Großvater ihn schon früh bei sich mittrinken lassen hatte und er inzwischen auch ohne dessen Hilfe an die geliebte klare Flüssigkeit kam. Entweder schnorrte er sich was bei Yakov, oder er ließ sich was von irgendwem ausgeben, der ihn scharf fand.

Das war noch ein Argument, weswegen er sich schick gemacht hatte. Irgendwer würde sich hier schon finden, der volljährig und bereit dazu war, ihm Alkohol zu kaufen.
 

Jetzt, da er alleine war, konnte sich Yuri auch endlich zur Bar begeben, die einen Raum weiter lag. Zielstrebig steuerte er diese an, die übrigen Reporter ignorierend, die ihn auf dem Weg durch die Lobby ansprachen. Nur leider waren es nicht nur Reporter, denn er erweckte auch die Aufmerksamkeit eines gewissen silberhaarigen Russen, welcher ihn mit seinem Freund im Schlepptau ansteuerte.
 

„Was willst du?“, dreht sich genervt zu Viktor, als dieser von der Seite auf ihn zukam und sprach Yuuri dabei absichtlich nicht an.
 

„Ich dachte, wir könnten mal wieder zusammen was trinken, so wie früher“, lächelte dieser, da ihm Yuris Trinkgewohnheiten allzu bekannt waren.
 

„Nein danke“, schnaubte Yuri, sich ein bisschen angegriffen fühlend, da er keinen Bock hatte auf heile Welt zu machen, denn für ihn war sie das ganz sicher nicht; nicht nach dem was die beiden mit ihm abgezogen hatten.
 

„Aber du brauchst hier doch jemanden, der dir dein Lieblingsgetränk besorgt, nicht?“, gab der Andere noch nicht auf.
 

„Ich hätte auch Lust darauf“, schaltete sich Yuuri nun ein, das das endgültige Aus für den Blonden bedeutete, da er sich mit Viktor vielleicht noch ein paar Gläschen gegönnte hätte, doch mit diesem Idiot im Visier verging ihm die Lust am Trinken.
 

„Ich find schon jemand anderen“, wollte sich Yuri nicht die Blöße geben, den Anschein zu erwecken, er wäre auf den Größeren angewiesen. „Ich komm auch sehr gut ohne dich zurecht.“
 

„Aber-“, versuchte dieser es ein letztes Mal, wurde aber schon gleich zu Beginn unterbrochen.
 

„Vergiss es“, drehte sich Yuri schon zum Gehen um und bemerkte besonders bissig. „Viel Spaß noch mit deinem Freund heute Abend.“
 

Das nun ziemlich verdutzt dreinblickende Lieblingspaar der Szene einfach stehen lassend, dampfte der blonde Russe nun in Richtung Bar ab, in welcher er sich zunächst am Tresen niederließ und eine Cola bestellte, da die traurige Realität so aussah, dass er ohne Viktor – oder einen anderen Gönner – erstmal an nichts anderes kommen würde.

Die ersten paar Minuten saß Yuri grimmig dreinblickend auf dem Barhocker und schaute sich ab und an im Raum um, wobei er den Strohhalm allerdings nicht aus dem Mund nahm. Es musste hier doch irgendjemanden geben, der ihm einen Gefallen tun würde. Doch anstatt ein ‚Opfer‘ zu finden, sah er nur nochmal Viktor und Yuuri, die sich nun auch in den dimm beleuchteten Raum begaben. Ihre Blicke trafen sich, woraufhin Viktor unsicher lächelte und der Brünette ein wenig ratlos aussah. Der blonde Russe verzog keine Miene, auch wenn er innerlich brodelte. Es war so unfair!

Er kannte Viktor schon viel länger und dieser hatte ihm versprochen ihn zu coachen und dann kam dieser dahergelaufene Japaner und der Arsch von Superstar ließ ihn einfach im Stich! Das Schlimmste war, dass die Beiden erwarteten, dass er ihnen alles vergeben hatte, dabei hatten sie sich nicht einmal entschuldigt. Yuri wusste auch nicht, ob er das gebrochene Versprechen jemals vergeben könnte, aber wenn, dann bestimmt nicht in absehbarer Zukunft.

Als wäre der Anblick des Pärchens nicht genug gewesen, betrat nun auch noch die andere nervigste Person ever den Raum: Jean Jacques Leroy, auch von sich selbst ‚King JJ‘ genannt. Wie arrogant musste man sein, um sich so zu nennen?

Gut, ‚Leroy‘ bedeutete ‚König‘ auf Französisch, doch trotzdem fand Yuri diesen selbstgewählten Spitznamen wirklich sehr selbstverliebt. Er kannte JJ privat nicht sonderlich gut, doch wer sich schon so verhielt, der konnte ihm nicht sympathisch sein, auch wenn er noch so gut aussah. Besonders in dem Outfit, das er an diesem Abend trug, das aus einem schwarzen, wahrscheinlich maßgeschneiderten Hemd, hellen Jeans und schwarz-roten Sportschuhen bestand, die vermutlich aus seiner Modelinie ‚JJ Style‘ stammten. Was tat der Kerl eigentlich nicht? Eiskunstlauf, Singen, Modeln, …die Liste konnte Yuri wahrscheinlich endlos fortsetzen. Dieser Mister Perfect kotzte ihn so sehr an, ganz einfach, weil er nicht glauben konnte, dass ein einziger Mensch so viel drauf hatte und das dann auch noch der Welt vor die Nase halten musste.

Um ehrlich zu sein, nervten den Blonden vor allem die ganzen Weibergeschichten, die man den kanadischen Star nachsagte und welche auch mehr als glaubhaft waren, denn auch in diesem Moment, als der King die Bar betrat, hingen schon in den ersten Sekunden wieder drei Weiber an ihm. Yuri rollte genervt mit den Augen und zog einen Schmollmund während er Cola durch den Strohhalm sog.

Anscheinend hatte er den Fehler begangen und JJ mit seinen Fangirls zu lange angesehen, denn dessen Blick traf nun auf seinen. Die hellblauen Augen trafen die smaragdgrünen unvorbereitet, sodass Yuri nichts anderes tun konnte, als kurz erstarrt in der Bewegung inne zu halten, ehe er sich viel zu schnell wegdrehte und schmollte.

So genervt und abgeneigt er auch äußerlich auch tat, innerlich schlug sein Herz nun unangenehm schnell gegen seinen Brustkorb, dafür, dass der Verursacher dieses Herzrasen so ein Arschloch war. War die Nervosität nach den Interviews von ihm abgefallen, so senkte sie sich nun wie ein Zelt über ihn und schloss ihn auf seinem Barhocker ein, sodass er sich kaum traute, sich zu bewegen.

Wie sehr Yuri gerade hoffte, JJ würde nicht zu viel in diesen Blick interpretieren und ihn einfach in Ruhe lassen, ließ sich nicht in Worte fassen. Des Weiteren war nun der Boden des Glases Cola erreicht, sodass er auch nicht weiter so tun konnte, als würde er trinken. Yuri fluchte leise und sah sich dann nach dem Barkeeper um, der aber leider gerade mit anderen Abnehmern von Cocktails beschäftigt war.
 

„Hey hey, wenn das nicht meine Lady ist~“, ertönte einen Augenblick später auch schon die Stimme des unerwünschten Gasts.
 

„Ich bin keine Lady, lass den Scheiß“, drehte sich Yuri nicht mal zu ihm um und winkte dann den Barkeeper zu sich.
 

„Noch eine Cola?“, wollte dieser dann wissen.
 

Yuri nickte schon, doch JJ war schneller und grinste den Mann mit seinem scheinheiligen Lächeln an, während er meinte: „Zweimal Blue Lagoon bitte~“
 

Der Barkeeper sah kurz zwischen den beiden hin und her und Yuri sah skeptisch zum Schwarzhaarigen.
 

„Das trinkst du doch, oder?“, zwinkerte er dem Blonden zu, welcher nickte. „Okay, dann geht das auf mich~“
 

Mit diesen Worten schob er dem guten Mann ein bisschen mehr zu, als die Cocktails eigentlich kosten würden und dieser machte sich ans Werk.
 

„Erwarte nicht, dass ich mich dafür bedanke“, stellte Yuri gleich darauf klar und schmollte immer noch ein bisschen.
 

Er wollte, dass sich JJ wieder verzog und sonst was mit seinen Fangirls trieb, doch gleichzeitig hatte er nun auch jemanden gefunden, der offenbar bereit war ihn durch den Abend zu sponsern.

Ihn wunderte es sowieso, dass dieser zu ihm gekommen war, wenn er doch Spaß mit den Mädels hätte haben können. Oder machte es ihm etwa so viel Spaß, andere - in diesem Falle ihn - zu ärgern?
 

„Tu ich nicht, keine Sorge“, entgegnete JJ grinsend. „Ich kenne mein bissiges Kätzchen doch~“
 

Auch wenn er es nicht gerne zugab, Yuri gefiel es mit einer Katze verglichen zu werden, selbst wenn es von diesem Player kam. Trotzdem würde er es diesem nicht so leicht machen und ihm zeigen, dass er Gefallen daran fand. Nein, er würdigte diesen lediglich mit einem abschätzigen Blick.
 

„Du trinkst gerne Vodka, oder?“, machte der Schwarzhaarige unbeeindruckt weiter und ließ sich neben dem Blonden auf dem freien Barhocker nieder.
 

„Wer nicht?“, zuckte Yuri scheinbar desinteressiert mit den Schultern, doch es gefiel ihm, dass er wenigstens ein bisschen Aufmerksamkeit und auch bald Alkohol bekam.
 

„Dann hoffe ich, dass du nicht mehr allzu lange auf deinen Cocktail warten musst“, meinte JJ.
 

Der Kleinere schaute ihn kurz an und fragte sich dabei, was das hier eigentlich werden sollte und weswegen der Andere überhaupt zu ihm gekommen war, denn seine nervigen Sprüche hielten sich für die Zeit, in der sie nebeneinander saßen, sehr in Grenzen.
 

„Sag mal, wie bist du eigentlich deine Fangirls so schnell losgeworden? Die hingen eben noch wie Kletten an dir“, wollte Yuri nicht sonderlich interessiert wirkend wissen, auch wenn er schon neugierig war.
 

„Eifersüchtig?“, war das Einzige, das scheinbar selbstverliebt vom Anderen daraufhin zurückkam, wobei die blauen Augen den Kleineren funkelten.
 

„Träum weiter“, verengten sich die grünen Augen, deren Besitzer doch zugeben musste, dass diese Annahme teilweise zutraf.
 

„Um ehrlich zu sein genieße ich deine Gesellschaft einfach mehr“, erwiderte JJ nun für Yuri überraschend, der ihm das nicht so ganz abkaufte.
 

Wer gab sich bitte lieber mit einem schlecht gelaunten Teenager ab, der mitten im Hormonchaos steckte und kaum einen netten Gedanken für andere übrig hatte, als mit einem Haufen mehr oder weniger hübscher Frauen, die sich nur um einen rissen?
 

„Aha?“, zog der Blonde eine Augenbraue hoch und musterte den Größeren.
 

Bevor dieser darauf eingehen konnte, kam der Barkeeper allerdings mit zwei Gläsern, in der sich blaue Flüssigkeit befand, zurück, welche er vor den beiden Eiskunstläufern abstellte.
 

„Oh, sieht aus, als müsstest du nicht mehr warten“, lächelte JJ und nahm sein Glas in die Hand.
 

Yuri tat es ihm gleich und war nicht sehr überrascht, als der Andere mit ihm anstieß, bevor sie sich beide den ersten Schluck gönnten. Oh ja, er hatte diesen Geschmack vermisst, aber vor allem das Gefühl, die Wirkung, welche dieses Getränk noch mit sich bringen würde. Er wollte nicht mehr denken, er wollte einfach nur noch vergessen. Viktor, Yuuri, seine eigene Unfähigkeit, das gebrochene Versprechen…
 


 

„Tanzt du?“, wollte JJ nach einigen Minuten wissen, in denen er den Kleineren hauptsächlich versucht hatte auszufragen, das aber meist gescheitert war, da dieser zu glücklich mit seinem Blue Lagoon war und nicht mehr gewillt war, an diesem Abend viele Fragen zu beantworten.
 

„Warum fragst du?“, erwiderte Yuri mit einer Gegenfrage, da er nicht ganz verstand, worauf der andere damit hinauswollte.
 

Immerhin tanze man in Bars für gewöhnlich nicht und dass er Ballett tanzte, war nicht mal eine Frage unter Eiskunstläufern.
 

„In etwa einer halben Stunde geht die After Show Party nebenan los“, meinte dieser dann. „Die für nur uns Skater, ohne Presse~“
 

„Okay...“, wusste Yuri nicht so ganz, was er daraufhin erwidern sollte.
 

Das hatte man ihm nicht mitgeteilt und es war ihm eigentlich auch egal, da er ohnehin nicht wirklich vorhatte, noch länger zu bleiben. Die restliche Zeit konnte er genauso gut hier an der Bar verbringen, das hieß, sofern JJ hier bleiben und ihm weitere Drinks ausgeben würde. Andernfalls musste er wohl oder übel mit diesem gehen, da er es an diesem Ort sonst nicht mehr ohne weiteren Alkohol aushalten würde.

Viktor und Yuuri befanden sich nämlich in seiner Nähe, sodass er sie sogar ab und zu lachen hören konnte. Allerdings zwang er sich dazu, nicht zu ihnen zu schauen, weil er ihnen das nicht gönnen wollte. Die beiden starrten ohnehin schon genug Leute an, sodass er ihnen nicht auch noch seien Aufmerksamkeit zuteilhaben lassen wollte. Des Weiteren hatte er auch nicht wirklich Lust zu sehen, wie sie sich total verliebt verhielten und küssten.
 

„Kommst du mit? Das wird sicher spaßig~“, versuchte JJ den anderen nun tatsächlich davon zu überzeugen, später mit ihm mit zu gehen.
 

„Hm, mal sehen“, gab Yuri scheinbar gleichgültig von sich.
 

„Du siehst aus, als würde es dir gefallen, auch mal zu anderer Musik zu tanzen“, vermutete JJ unverblümt und ließ seinen Blick dabei über Yuris Körper gleiten. „Mir gefällt dein Outfit übrigens.“
 

Dieses scheinbar beiläufige Kompliment ließ den Blonden leicht erröten, da es ihm wirklich gefiel, auch mal etwas Positives über seine Klamottenwahl zu hören zu bekommen, vor allem nachdem Lilia und Yakov so abwertend reagiert hatten und er sonst auch eher für seinen Stil belächelt wurde. Der Größere verstand ihn da vielleicht besser, da er sich immerhin auch gerne extravagant kleidete.
 

„Hm, ich hab es noch nie wirklich ausprobiert“, entgegentrete Yuri eine Spur weniger genervt als zuvor, in relativ normalem Tonfall, doch nicht auf das Kompliment eingehend. „Bin bisher auch nicht wirklich in Clubs gekommen.“
 

„Ach stimmt ja“, nickte JJ. „Aber hey, dann kannst du das heute doch eigentlich mal auskosten, oder?“
 

„…vielleicht“, war der Russe nicht ganz überzeugt und hatte nach wie vor das Bedürfnis, nach Hause in sein Bett zu kommen.
 

Die folgende halbe Stunde verbrachten die beiden Eiskunstläufer damit, sich zu unterhalten, auch wenn JJ den Großteil dieser Unterhaltung führte. Doch das störte keinen der beiden, weil der Kanadier gerne im Vordergrund stand und Yuri eher redefaul war. Dafür bekam er allerdings heraus, dass der Kanadier offenbar genauso oft an Spendenaktionen teilnahm, oder sie sogar selbst ins Leben rief, wie er in den Spiegel schaute. Okay, vielleicht nicht ganz so oft.

Je mehr JJ redete und auch ein bisschen von seinem Privatleben, oder auch von dem, das nicht von Kameras dokumentiert wurde, erzählte, umso sympathischer wurde er Yuri. Trotzdem blieb der Katzenfanatiker misstrauisch, weil man nie wissen konnte, ob das Gegenüber die Wahrheit sagte. Doch er brüstete sich ausnahmsweise mal nicht mit seinen Aktionen, sondern erwähnte das eher nebenbei und fast ein bisschen ausweichend, wodurch es dem Kleineren vorkam, als wären es keine Lügen, denn wenn JJ mal nicht mit etwas prahlte, kam es meistens von Herzen. Sie kannten sich natürlich nicht so gut, aber trafen sich seit mindestens dem letzten Jahr immer mal wieder auf Turnieren und sonstigen Veranstaltungen, die mit Eiskunstlauf zutun hatten, und waren sich daher nicht ganz fremd.

Sie hätten sich wohl auch schon früher mehr miteinander unterhalten können, doch Yuri hatte den Anderen immer abgewiesen und hatte sich meist schnell zurückgezogen, da er mit niemandem etwas zu tun haben wollte. Damals hatte er immerhin auch Viktor an seiner Seite gehabt…

In einem Anflug von Frust sog der blonde Russe nun stärker an seinem Strohhalm und verlangte bald danach nach einem neuen, den er kurz darauf auch von JJ spendiert bekam.
 

Als es Zeit für die After Show Party wurde, begann sich die Bar ein wenig zu lichten, doch Viktor und Yuuri hielten sich nach wie vor in der Ecke rechts vom Blonden auf, der sie nun öfter mal ab und zu sah, da sein Blickfeld nun weniger eingeschränkt wurde.

Die beiden verhielten sich so grauenhaft verliebt, dass es Yuri dann doch irgendwann nicht lassen konnte, doch mal zu ihnen zu schauen. Das hätte er besser nicht getan, denn einen Moment später beugte sich Viktor auch schon zu seinem Freund, um diesen kurz zu küssen. Doch das reichte schon aus, um Yuris Laune beinahe wieder zurück auf sein Anfangslevel an Angepisstheit zu werfen und nun leise auf Russisch in den Strohhalm seines inzwischen dritten Cocktails zu fluchen.

JJ entging das natürlich nicht, da er schon die ganze Zeit, in der er in der Bar war, seine Augen nicht von Yuri gelassen hatte.
 

„Du magst die beiden wohl nicht sonderlich…oder zumindest den möchtegern Eros-Tänzer“, entgegnete der Schwarzhaarige und leerte sein Glas. „Mit Viktor hast du dich ja immer ganz gut verstanden.“
 

„Der kann mich auch mal“, drehte sich der Blonde nun mit einem verächtlichen Blick wieder weg. „Die können mir beide mit ihrer scheinfröhlichen Art gestohlen bleiben.“
 

Yuri leerte sein Glas nun auch in einem Zug, wofür er dem Strohhalm untreu wurde und einfach den ganzen restlichen Inhalt schluckte, nachdem er das Glas an seinen Mund gesetzt hatte.
 

„Du magst die Beiden auch nicht wirklich, oder?“, blickten die grünen Augen nun erwartungsvoll, aber auch angesäuert funkelnd in die des Größeren.
 

„Nicht wirklich~“, gab JJ zu und grinste. „Und was Sexappeal angeht, könnte ich dem Kleinen mal einen Nachhilfekurs geben. Du hast das ja nicht nötig~“
 

Im Grunde fühlte sich Yuri in diesem Moment sehr durch den Anderen bestätigt und vielleicht ein bisschen zu ihm hingezogen, einfach weil er seiner Meinung zu sein schien, auch wenn das wohl größtenteils auf sein viel zu großes Ego zurück zu führen war. Warum hatte er auch ein Ding für Typen mit narzisstischen Veranlagungen, oder sonstigen Komplexen in dieser Richtung?

Das ziemlich eindeutige Kompliment am Ende ließ Yuri allerdings wieder skeptisch werden, oder vielleicht konnte er auch einfach nicht damit umgehen, dass man ihn lobte.
 

„Ach sei still“, murmelte der blonde Russe leise, meinte das aber nur halb so, wie er es sagte.
 

„Und hast du dich inzwischen entschieden, ob du mit willst?“, blickte JJ zu ihren leeren Gläsern und dann zu Yuri. „Drüben wird’s auch Vodka geben…falls du auf Shots stehst.“
 

Das Angebot klang auf einmal gar nicht mehr so abschreckend wie noch drei Drinks zuvor, doch es lag nicht nur am Alkohol, dass Yuri es nun in Erwägung zog, tanzen zu gehen. Er hasste es einfach, Viktor mit Yuuri so glücklich zu sehen und selber leer auszugehen. Ihm war auch klar, dass der ihn wahrscheinlich immer nur als Kind wahrgenommen und er nie eine Chance bei ihm gehabt hatte, doch das konnte er nicht so akzeptieren und auf sich sitzen lassen. Wenn so ein Typ wie Yuuri es schaffte, sich einen Star zu angeln, konnte er das schon dreimal!

JJ sah zumal echt nicht schlecht aus und war doch gar nicht so großkotzig, wie er ihn zuvor immer eingeschätzt hatte. An diesem Abend hatte er sich doch bisher recht gut mit ihm verstanden. Vielleicht war der narzisstische Kanadier doch an mehr als nur seinem eigenen Spiegelbild und ein paar hübschen, weiblichen Fans interessiert?

Immerhin hatte er die echt nicht schlecht aussehenden Eiskunstläuferinnen zuvor sozusagen für ihn stehen lassen…

Aber vielleicht interpretierte er zu viel in diese Sache hinein und der Alkohol spielte ihm einen Streich.
 

Yuri antwortete nicht sofort, sondern sah eine Weile auf sein leeres Glas, dann kurz zu JJ und wagte einen Blick zum Pärchen zurück zu werden. Die beiden unterhielten sich noch mit Freunden, wirkten aber auch nicht mehr ganz nüchtern, das sich vor allem dadurch bemerkbar machte, dass Yuuri es nun war, der Viktor zu sich zog und küsste.

Okay, jetzt war es offiziell! Yuri hatte keinen Bock mehr das mit anzusehen und leer auszugehen.
 

„Gehen wir“, stellte er bestimmend fest, als er sich zu JJ drehte und sah ihn mit einer Art wilder Entschlossenheit in den Augen an, die manchem das Blut in andere Regionen treiben würde.
 

Daraufhin rutschte Yuri vom Barhocker, sodass die Sohlen seiner schwarzen Stiefel seit langem wieder den Boden berührten. Sein Gleichgewicht war noch nicht merklich beeinträchtigt, sodass er JJ nun am Handgelenk packte und ihn mit sich in Richtung Lobby schleifte, da die Party in anderen Räumlichkeiten des Hotels stattfinden würde.

Dabei erregte er offenbar auch die Aufmerksamkeit der beiden, denen er zu entfliehen versuchte.
 

„Yurio~“, rief Viktor ihm zu und winkte, wozu Yuuri schon nicht mehr im Stande war, der halb auf diesem hing. „Komm her~“
 

„Nein, fick dich!“, rief der blonde Russe seinem ehemaligen Schwarm entgegen und rauschte dann mit dem nun etwas verdutzten JJ aus dem Raum.
 

Dabei war es ihm vollkommen egal, wie er von den übrigen Gästen angestarrt wurde und auch, ob das jetzt Viktors Gefühle verletzte. Dieser hatte ihm immerhin viel Schlimmeres angetan, als ein paar Worte an den Kopf zu werfen. Wahrscheinlich würde er sich am nächsten Morgen ohnehin nicht mehr erinnern und selbst wenn…er hatte doch sein Schoßhündchen, das er heute Nacht ficken konnte, wenn er traurig war.
 

„Das war ganz schön…“, begann der schwarzhaarige Kanadier, als sie die Lobby erreicht hatten und Yuri langsamer wurde, sowie ihn losließ.
 

„Assig?“, beendete der Kleinere den Satz.
 

„Ich hätte eher ‚ehrlich und direkt‘ gewählt“, grinste JJ nun, woraufhin Yuri ihn kurz überrascht ansah, ehe sein Gesicht den gewöhnlichen, leicht angepissten Ausdruck annahm.
 

„Ich muss aufs Klo“, meinte er dann und sah sich nach den Toiletten um.
 

Die vielen Cocktails schlugen ihm doch langsam auf die Blase und bevor er tanzen oder weitertrinken würde, konnte es nicht schaden, erstmal alten Ballast loszuwerden.
 

„Die sind da hinten“, deutete JJ auf zwei Türen links von ihnen. „Ich komm mit.“
 

Für einen Moment dachte Yuri daran, dass der Andere vielleicht spezielle Absichten haben könnte, da er schon öfter gehört hatte, dass manche es auf Toiletten trieben. Er persönlich fand diese Vorstellung eklig, zumal er noch nie irgendwas in diese Richtung gemacht hatte und einfach darauf hoffte, dass der Größere nichts in dieser Richtung vorhatte. Ansonsten müsste er dem ach so tollen Superstar wohl die Nüsse knacken.

Andererseits glaubte Yuri nicht wirklich daran, dass JJ auf Männer stehen könnte, sodass er nun beruhigt, aber mit gemischten Gefühlen neben diesem zur Herrentoilette lief.
 

Nachdem sie ohne weitere Zwischenfälle – sehr zu Yuris Erleichterung – in die Lobby zurückkehrten, ging JJ zielstrebig zu den Aufzügen, vor denen ein paar Eiskunstläuferinnen standen, darunter auch diejenigen, die sich auch schon zuvor an den Kanadier gehängt hatten.

Bei ihnen angekommen, wurden diese sofort wieder auf den Schwarzhaarigen aufmerksam und umringten ihn. Eine war, durch den Alkoholpegel bedingt, sogar so mutig, sich an seinen Arm zu hängen, doch er wies sie darauf höflich zurück.
 

„Tut mir leid, ich habe heute schon eine Begleitung“, zog JJ mit diesen Worten Yuri zu sich und behielt seine Hand für einige Sekunden an dessen Taille, ehe er seinen Griff wieder lockerte, da der Aufzug gerade ankam.
 

„Aber JJ“, beschwerte sich eine andere enttäuscht. „Du kannst uns doch nicht alleine zurücklassen.“
 

Yuri, der noch immer ein wenig überrumpelt und paralysiert von der plötzlichen Berührung war, kam wieder zu sich, als er diese schrille, nervtötende Stimme vernahm und rollte mit den Augen.
 

„Ich muss euch leider enttäuschen, meine Damen, aber ich entspanne mich heute Abend mal~“, redete sich JJ galant aus der Szene und stieg mit Yuri in die Kabine des Aufzugs.
 

Als sie das eine Stockwerk nach unten fuhren und mit ein paar anderen in der Kabine eingesperrt waren, wurde Yuri bewusst, zu welcher Dummheit er sich hatte treiben lassen. Gleichzeitig musste er aber zugeben, dass er auch nicht abgeneigt war, dieses Leben wenigstens ein Mal in vollen Zügen zu genießen. Er war noch nie Party machen gewesen, was einerseits an seinem Alter, andererseits an seinem Desinteresse anderen Menschen gegenüber lag. Doch nun hatte er JJ dabei, sodass es wenigstens einen unter ihnen gab, der ihm nicht vollkommen egal war.

Moment, was sagte er da? Er freute sich darauf mit diesem Kerl feiern zu gehen, den er zwei Stunden zuvor als den größten Machoarsch der Welt abgestempelt hatte und begab sie freiwillig in unbekanntes Terrain?

Das alles auf den Alkohol zu schieben, wäre übertrieben gewesen, weil Yuris Verstand noch relativ klar war. Nicht mehr ganz so sehr wie sonst, aber das fand er nicht unbedingt schlecht. Und mal ganz im Ernst: Was sollte schon passieren? Er konnte sich auch mal einen Abend Spaß und Sorglosigkeit gönnen!

Gleichzeitig fiel ihm aber auch Lilia ein, der er auch irgendwann Bescheid geben musste. Dazu kramte er sein Handy hervor, wodurch JJs Aufmerksamkeit erregt wurde.
 

„Was machst du?“, wollte er wissen und schaute dem Kleineren über die Schulter, konnte aber natürlich nichts mit den Kyrillischen Lettern anfangen, die er auf dem Bildschirm sah.
 

„Ich sollte Lilia Bescheid geben, wann sie mich abholen soll“, erklärte Yuri nun. „…eigentlich hatte ich vor gehabt, jetzt schon zu gehen.“
 

„Eigentlich?“, grinste der Schwarzhaarige, als der Fahrstuhl hielt und sie ausstiegen.
 

„Hab meine Meinung geändert“, erwiderte Yuri das Grinsen auf seine eigene Weise frech.
 

„Wenn du nicht weißt, wie spät es wird, kannst du dir auch ein Zimmer für die Nacht nehmen…das ist kein Problem“, freute sich der Größere sichtlich über diese Entwicklung.
 

„Das ist vielleicht keine schlechte Idee“, gab Yuri zu und blickte nach unten auf sein Handy. „Kann ich das online buchen?“
 

„Jap“, bestätigte JJ, „Da du quasi VIP Gast bist, geht das auch ohne weiteres klar.“
 

Sie erledigten die Buchung innerhalb von zwei Minuten und Yuri schrieb Lilia eine SMS, in der er ihr mitteilte, dass sie ihn nicht abholen müssen würde. Danach betrat das ungleiche Paar den spärlich beleuchteten Raum, in dem schon gut Stimmung herrschte und laute Musik ihre Trommelfelle penetrierte.
 

„Willst du tanzen oder erstmal Shots?“, beugt sich JJ zum Kleineren und rief ihm das ins Ohr, damit er ihn auch verstand.
 

„Eindeutig Shots“, entgegentrete Yuri ebenso und brachte den Größeren zum Schmunzeln.
 

Dieser revanchierte sich nun für vorhin und nahm Yuri an der Hand, als er ihn durch die tanzenden Leute zum Tresen führte, damit sie sich nicht verloren.

Die Stimmung war eindeutig anders als oben in der Bar, wofür der blonde Teenager sehr dankbar war, denn diese betäubende Atmosphäre war genau das, was er gerade brauchte, ums ich abzulenken. Vielleicht war es doch keine so schlechte Idee gewesen, hier her zu kommen.

Auch hier unten gab es Barhocker, sodass Yuri sich erstmal auf einem dieser niederließ, während er auf JJ mit seinem heiß geliebten Vodka wartete. Dieser ließ ihn auch nicht lange auf dem Trockenen sitzen, sondern kam mit einem kleinen Tablett mit 4 Shotgläsern zurück, von denen sich der blonde Russe sofort eins schnappte und ohne zu zögern leerte.
 

„Ganz schön stürmisch~“, amüsierte sich JJ, wovon Yuri nur die Hälfte verstand, da es so laut war.
 

Das zweite und dritte Gläschen tranken sie gemeinsam, das vierte kippte sich der Schwarzhaarige danach hinter. Nun fühlte Yuri die Wirkung des Alkohols auch endlich langsam, da er merkte, wie seine Hemmschwelle sank, sowie sein Sichtfeld nicht mehr ganz das Wahre war. Das konnte aber auch daran liegen, dass die Lichtverhältnisse hier unten anders waren.

Sowieso fand er es hier viel angenehmer, da er nicht so viel von den anderen Leuten sah und die meisten kannte er ohnehin nicht. Irgendwo auf der Tanzfläche waren ihm wohl Michael und Sara über den Weg gelaufen, doch für die interessierte er sich nicht und umgekehrt.
 

„Wie sieht’s jetzt mit Tanzen aus?“, beugte sich JJ wieder zum Kleineren, der nun tatsächlich einwilligte.
 

Noch ein wenig unsicher, folgte Yuri dem Größeren auf die Tanzfläche, auf der sie sich am Rand einfanden. So ganz genau wusste er nicht, wie er tanzen sollte, doch ließ sich dann einfach von seinem Gefühl leiten. Die anderen taten das ja wohl auch und sowieso: Selbst wenn er sich blamierte, hier kannte ihn keiner und man würde die Geschehnisse wohl bis zum Morgen wieder vergessen, oder?

Diese Gewissheit ließ Yuri mutiger werden, doch auch die fortschreitende Wirkung des Vodkas spielte hier mit.

JJ hatte ohnehin nie ein Problem, sich zu präsentieren, das sich durch seinen Tanzstil bemerkbar machte, den Yuri irgendwie sehr anziehend fand. So dynamisch, stürmisch und doch auf eine Weise kontrolliert, die er beeindruckend fand. Außerdem erinnerte sie ihn an seine eigene Art sich auszudrücken: Wild, aufbrausend, über die Stränge schlagend und doch mit dem Funken einer eleganten Körperführung.
 

„Du bist gut!“, bemerkte JJ nach einer Weile, in der er den Kleineren beobachtet hatte.
 

Dass dieser wirklich noch nie feiern gewesen sein sollte, mochte man bei diesen Bewegungen kaum für möglich halten. Aber was hätte er auch anderes erwarten sollen? Jemand, der sich so grazil und sexy auf dem Eis bewegte, konnte auf der Tanzfläche nur punkten~

Die enganliegende Hose und das durchsichtige Shirt standen Yuri einfach perfekt und brachten seine Vorzüge zur Geltung. JJ nutze die Gelegenheit, wenn sich der Andere mal um- oder zur Seite drehte, um dessen Rückseite abzuchecken, die ihm eindeutig gefiel. Der trainierte, schlanke Körper in den hervorragend abgestimmten Klamotten zog ihn sehr an und das nicht erst seit er betrunken war, oder gar erst, seit dem er Yuri vor ein paar Tagen ‚Agape‘ performen hatte sehen.
 

„Ach was“, erwiderte der nach wie vor unverbesserliche Meister im Komplimente falsch verstehen und abweisen ein bisschen schnippisch, ließ sich den Spaß aber sichtlich nicht verderben.
 

JJ kam Yuri nun etwas näher, hörte dabei allerdings nicht auf, sich zur Musik zu bewegen, sodass sie sich beinahe ein paar Mal berührt hätten. Der Blonde wusste nicht ganz, was er davon halten sollte, ließ es aber mal geschehen, da er sich nicht unwohl fühlte.
 

„Hast du Bock auf noch eine Runde?“, neigte der Größere seinen Kopf nun wieder zu ihm, wodurch sich Yuris Herzschlag beschleunigte, das aber genauso gut am schnellen Rhythmus des Lieds liegen konnte.
 

„Klar!“, erwiderte er mit einem Grinsen auf dem Gesicht, da er nie ‚nein‘ zu kostenlosem Vodka sagen würde.
 

So kam es, dass sie sich zurück zur Bar machten und dort den gleichen Prozess wie zuvor wiederholten, bevor sie auf die Tanzfläche zurückkehrten.

Yuris Hemmschwelle war eindeutig an einem neuen Tiefpunkt angelangt, aber das interessierte ihn momentan herzlich wenig, so, wie so ziemlich alles in dieser Welt. Wie lange sie schon tanzten, konnte er bei bestem Willen nicht sagen, aber dass es ihm Spaß machte, war nicht zu leugnen.

Selbst als JJ ihm wieder näher kam, wirkte sich das nicht negativ auf seine Stimmung aus, eher im Gegenteil. Als er wieder an Viktor und Yuuri dachte, veranlasste ihn diese Laune dazu, den gutaussehenden Schwarzhaarigen nun von sich aus anzutanzen. Auch wenn er nicht so ganz wusste, was er da tat, schien sein Gegenüber darauf anzuspringen, der sich nun seinen Bewegungen anpasste.

Je länger er so tanzte, umso mehr wurde Yuri bewusst, dass er wirklich sehr eifersüchtig auf die beiden war. Die konnten einfach so Spaß miteinander haben und die Welt neidisch machen, indem sie sich schamlos küssten und er? Er traute sich nicht einmal, seinen Schwarm auf etwas anderes als Eiskunstlauf anzusprechen. Aber gut, das war seit diesem Abend auch vorbei, spätestens seit seinem ‚Fick dich‘ ihm gegenüber.

So schlecht fühlte es sich gar nicht mal an, diese Gewissheit zu haben, dass es nichts werden würde. Außerdem hatte er auch seinen Spaß mit einem sehr attraktiven, wenn auch ein wenig arroganten Skater, der doch irgendwie interessiert an ihm zu sein schien. Seit dem Vorfall vor den Aufzügen wurde Yuri das immer mehr bewusst; oder sein betrunkener Verstand interpretierte einfach wild in der Gegend herum. Doch zu viel nachdenken, ob er bei JJ eine Chance hatte, wollte Yuri beim besten Willen nicht. Denken war das Letzte, das er gerade wollte.

So ergriff er die Chance beim Schopf, oder vielmehr den des Schwarzhaarigen, und zog ihn ein Stück zu sich nach unten.
 

„Vielleicht ist es doch Zeit, danke zu sagen“, blickte der Kleinere ihn aus halbgeschlossenen, verführerischen Augen an, ehe er seinen Kopf wieder losließ, die Hand allerdings an seinem Arm entlanggleiten ließ und seinen Bewegungen anpasste.
 

Überrascht, aber sehr angetan von dieser Geste, schmunzelte JJ und meinte: „Keine Ursache, Kätzchen~“
 

Besagtes ‚Kätzchen‘ streckte ihm daraufhin die Zunge heraus, sah aber nicht wirklich angepisst aus, sondern bewegte sich nun wirklich sehr erotisch zur Musik.

Bald darauf drehte sich Yuri mit dem Rücken zum Größeren und fuhr in dieser Haltung fort, weiter zu tanzen, oder viel mehr, sich an ihn ranzumachen.

Was genau er tat, konnte er nicht definieren, doch die Musik fühlte sich so gut an, wie sie seinen Körper durchströmte und ihn führte. JJs Präsenz hinter ihm war aufregend und auf eine schon fast verbotene Weise anziehend, sodass er nicht widerstehen konnte, diese Gefühle weiter auszukosten und zu testen, wie weit diese steigerbar waren.

Yuris Körper fühlte sich heiß an, aber auf eine sehr gute, befriedigende Weise, wodurch er weiter dazu getrieben wurde, sich dem Größeren zu nähern, sofern das überhaupt noch möglich war.

Er fühlte JJs Körper mit fast jeder Bewegung an sich und konnte es nicht lassen, vor allem seine Hüften in Richtung diesem zu bewegen, wobei er das ein oder andere Mal ‚aus Versehen‘ dessen Schritt streifte.

JJ unterdessen konnte sein Glück kaum fassen, denn auch wenn er es gewöhnt war, dass man ihn begehrte und sich an ihn heranmachte, so war es dieses Mal etwas Anderes. An Yuri heran zu kommen war so ziemlich das Schwierigste, das er jemals versucht hatte. Einen Wettkampf zu gewinnen war dagegen ein Kinderspiel, doch das Spiel der Liebe mit diesem bissigen Kätzchen zu wagen, lag in einer komplett anderen Liga.

Dass der Blonde sein Hinterteil nun ziemlich absichtlich an seinem Schritt rieb, erregte ihn zugegebenermaßen sehr. Das lag nicht am Alkohol, denn von diesem spürte JJ vergleichbar wenig, nein, es war etwas anderes, das ihn in diesem Augenblick berauschte und seinen Körper erglühen ließ.

Von Yuris eindeutigen Gesten angestachelt, traute sich der Größere nun auch mehr und legte schließlich einen Arm um ihn, wobei er den schlanken Oberkörper entlang strich, bevor er bei der Hüfte Halt machte.

Ein bisschen überrascht von dieser eindeutigen Bewegung und Berührung, aber eher erregt als abgeschreckt, fühlte sich Yuri so wie nie zu vor. Sein Körper glühte vom Alkohol, Tanzen, aber vor allem der Erregung, die ihn durchfuhr und leicht erschaudern ließ, als er seinen Hintern nun eindeutig absichtlich gegen JJs Schritt rieb und seine Hüften zum Takt kreisen ließ.

Die Musik in Kombination mit der entsprechenden Gegenbewegung des Größeren steigerten Yuris Erregung ins Unermessliche. Die Hitze zwischen ihren Körper war kaum mehr auszuhalten, doch ihren Körperkontakt zu durchbrechen war das Letzte, das er wollte. Er wollte mehr, viel mehr.

Seine Hand fand ihren Weg zurück in JJs Haare, umschlossen seinen Hinterkopf und zogen ihn näher zu sich, während er sich weiterhin gegen diesen bewegte und dieser von hinten gegen ihn.
 

„Wollen wir uns woanders hin zurückziehen~?“, raunte der Größere ihm ins Ohr, da sich sein Mund ohnehin direkt an diesem befand.
 

Yuris Bewegungen ebbten langsam ab und er drehte den Kopf zum Anderen um, einen sehnsüchtigen Ausdruck in den Augen. Seine Lippen waren einen Spalt breite geöffnet, als er nickte, ganz so als würde er stöhnen, was man dank der Lautstärke nur leider nicht feststellen konnte.

Dass sich der Abend in diese Richtung entwickeln würde, hätte JJ sich nie erträumen lassen, doch umso aufgeregter war er, als er Yuri mit sich zu einer der Sitzgelegenheiten nahm, welcher sich willig von ihm führen ließ. An einem freien Sofa angelangt, ließ sich der Schwarzhaarige nieder und zog den Kleineren leicht zu sich nach unten, doch es war kaum nötig ihm zu signalisieren, worauf er hinaus wollte, da dieser sich nach dem kleinen Wink in die richtige Richtung breitbeinig auf seinem Schoß niederließ und die Hände in seinen Nacken legte.
 

„Nicht beißen, Kätzchen~“, raunte JJ seinem rolligen Kater zu, der ihn mit geröteten Wangen und aus halbgeschlossenen Augen ansah, während er ihm näher kam und sich seine Augenlider ebenfalls senkten, als sich ihre Lippen trafen.
 

Yuri schloss die Augen und fühlte, abgesehen von den Lippen auf seinen, zwei Hände, welche sich um ihn legten und enger an den Größeren drückten. Als er so an den anderen gepresst wurde, keuchte er leicht in den Kuss, der schon nicht unschuldig gestartet hatte.

So war es auch nicht verwunderlich, dass JJs Zunge keine große Mühe hatte, die weichen Lippen zu teilen und in den Mund des Kleineren einzudringen. Dieser ließ sich diese Dominanz allerdings nicht lange gefallen und arbeitete nun mit seiner dagegen, sodass ein wortwörtlich heißes Gefecht zwischen ihnen entbrannte, denn die aufgestaute Hitze zwischen ihnen war beinahe für ihr Umfeld spürbar. Für dieses hatte Yuri überhaupt keinen Gedanken mehr übrig. Es war ihm sowas von egal, wer sie sah und was sie sich dabei dachten.

Sicherer werdend, zog er den Größeren nun mehr zu sich, sodass sie beide keine Chance mehr hatten, den Küssen des anderen zu entfliehen. JJ revanchierte sich dafür, indem seine Hände weiter nach unten glitten, um den wohlgeformten Hintern des Kleineren zu umschließen und ihn dann somit gegen seinen Schritt zu pressen.

Yuri keuchte erneut auf, da er nun deutlich spürte, dass er mit seiner Erektion nicht alleine war.

Was überhaupt gerade mit ihm geschah, konnte er nicht sagen, aber es gefiel ihm zu gut, als dass er sich von Moral oder Vernunft hätte leiten lassen wollen. Er wollte vergessen, abschalten und vor allem dieses neue Gefühl nicht verlieren, das JJ in ihm auslöste. Wie viel Erfahrung dieser hatte und ob er nur einer von vielen war, interessierte Yuri in diesem Augenblick nicht. Er wollte immer noch mehr, es war einfach nicht genug.

Die Küsse, aber vor allem die Berührung ihrer Lenden und das leichte Reiben, das durch die Leidenschaft ihrer Küsse verursacht wurde, fühlten sich so gut an, aber es reichte nicht aus, um Yuri zufrieden zu stellen.

JJ konnte das nicht behaupten, da er schon viel mehr bekommen hatte, als er es sich erträumt hatte, doch dass er an diesem Punkt aufhören wollen würde, wäre eine Lüge. Das blonde Kätzchen erregte ihn wirklich sehr und da es offenbar auch nicht genug von ihm haben konnte, sah er sich nicht dazu veranlasst ihrem Tun ein Ende zu bereiten. Tatsache war aber auch, dass sein Ständer nicht von alleine wieder verschwinden würde, erst recht nicht wenn Yuri ihn weiterhin so verführte. Woher der Kleine das so gut konnte, wollte JJ gar nicht wissen. Im Grunde war es auch egal, denn nur der Moment zählte für sie beide in dieser Nacht.
 

„…nicht genug“, keuchte Yuri nach der ersten Unterbrechung ihrer sehnsüchtigen Küsse und legte seinen Kopf mit der Stirn voran an JJs Schulter.
 

Er atmete schwer, doch bewegte seine Hüften nun leicht in kreisenden Bewegungen, sodass JJ nun ebenfalls ein Keuchen entwich.
 

„Wir sollten hier raus“, stellte der Größere fest, legte seine Lippen aber noch kurz an Yuris Hals, ehe er seine Hände von dessen Hinterteil entfernt und ihn freigab.
 

Auf wackligen Beinen, die eher von der Leidenschaft ihrer Küsse als vom Alkohol herrührte, stand Yuri nun auf und wartete ab, bis JJ es ihm gleichtat, ehe er sich an diesen hängte und von ihm aus dem stickigen, lauten Raum führen ließ. Im Flur herrschte eindeutig bessere Luft, die seine Sinne und seinen Verstand langsam wieder belebten und einen Hauch von Vernunft in diesen zurückbrachte.

Der Blonde lehnte sich an die Wand, schloss die Augen kurz und atmete erst einmal tief durch, bevor er diese wieder öffnete und zu JJ blickte, der neben ihm stand.
 

„Ich wusste nicht, dass du auch an Männern interessiert bist“, entgegnete Yuri mit schwächerer Stimme als sonst, da ihn das Tanzen, die schlechte Luft und vor allem die Küsse ganz schön außer Puste gebracht hatten.
 

„Ich würde das gleiche zurück geben, aber bei dir war das ziemlich offensichtlich“, zwinkerte der Schwarzhaarige und kam ihm wieder näher.
 

Er konnte nicht widerstehen, sich vor ihn zu stellen, seinen Arm an der Wand abzustützen und sich zum Kleineren hinunter zu beugen. Nach einem kurzen, dennoch intensiven Blickkontakt, verbanden sich ihre Lippen erneut zu einem Kuss, der weniger leidenschaftlich und fordernd, sondern eher abtastend fragend auf Yuri wirkte.

JJs Intentionen konnte er nicht aus diesem lesen, was ihn aufregte, doch auch irgendwie neugierig machte. Worauf genau das hier hinauslaufen würde, dessen war er sich nicht sicher, doch was auch immer das zwischen ihnen war, es fühlte sich so verdammt gut an.
 

„Hast du schon genug, oder willst du nochmal rein?“, raunte JJ gegen die weichen Lippen, welche ihm in der letzten Viertelstunde so vertraut geworden waren.
 

So richtig Lust, sich nochmal in den dunklen Raum zu begeben hatte Yuri zwar nicht, aber er hatte das Gefühl, noch nicht genug Alkohol intus zu haben, sodass er nach kurzem Zögern während dem seine Augen an JJs Lippen hingen sich schließlich von der Wand löste.
 

„Hm…noch ein bisschen Vodka wäre geil“, entgegnete Yuri und sah den Größeren erwartungsvoll an, drückte ihm aber im nächsten Moment einen Kuss auf die Lippen, da sie sich ohnehin nah genug dafür waren.
 

„Was auch immer du willst, Kätzchen~“, grinste JJ nach dem Kuss, der ihm irgendwie fordernd provokant vorgekommen war.
 

„Aber zuerst geh ich aufs Klo“, stellte der Kleinere fest, sah sich kurz auf dem Flur um und steuerte dann die Tür mit dem Symbol für Herren an.
 

JJ folgte ihm auch diesmal wieder, diesmal vor allem mit dem Ziel, auf ihn aufzupassen, da er nicht wusste, wie hoch dessen Alkoholtoleranz war.

Anscheinend war sie hoch für sein Alter und seine Größe, denn er bekam alles noch selber ohne Zwischenfälle hin und sah sich danach sogar noch im Spiegel an den Waschbecken an, um seine Haare zu richten.
 

„Du siehst gut aus, lass uns zurück gehen“, beruhigte JJ den Blonden, der das nur mit einem genervten ‚Tch‘ abtat und sich vom Spiegel abwandte.
 

„Immerhin küsse ich nicht meine Reflektion“, gab Yuri nur als Antwort auf den Wink mit dem Zaunpfahl, dass er sich beeilen solle.
 

„Ist ja schon gut, ich hab’s verstanden“, lachte der schwarzhaarige Narzisst amüsiert über diese schlagfertige Konter und hielt dem anderen die Tür auf.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, dass es euch gefallen hat und es würde mich riesig freuen, wenn ihr einen kurze Rückmeldung geben würdet! x3

Was ich von der ganzen Komemntarsituation auf animexx halte, könnt ihr gerne auf meinem Weblog nachlesen.

LG und bis bald,
Yu Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  NaschKatzi
2016-12-17T20:43:07+00:00 17.12.2016 21:43
Heeey^^
Hui xD Das Kapitel war ja supi^^
JJ und Yuri hatte ich bis jetzt nicht wirklich auf dem Schirm n.n
Ehrlich gesagt mag ich JJ nicht besonders *lach*
Hier ist er mir aber doch sympathisch :3
Yuri mag ich sowieso, weil er so schön bitchy sein kann xD
Und er sieht mit den Katzenohren so süß aus >//////<
Das er die Party nicht mag, passt zu ihm^^ Immerzu Viktor und Yuri zusammen zu sehen, muss echt nervig sein^^
Wow <3 Alkohol macht Yuri ja ein bisschen anschmiegsam *hrhr*
Heiß, wie sie übereinander herfallen ;)


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