Fleischdieb
Mit prüfenden Blick sah sich Adrian Monk um, kein Detail sollte seinem scharfen Blick entgehen. In seinem Kopf fügte er die Puzzlestücke zusammen, immer mehr ergab die Sache ein sinnvolles Bild. Er musste nur noch mehr Teile hinzufügen, um das Motiv darauf erkennen zu können. Welche er auch augenblicklich fand. Mit einem Mal wurde ihm alles klar.
"Sharona, an deiner Stelle würde ich mit deinem Sohn einmal reden. Er ist ein guter Junge", versuchte er für Benjy die Situation, in die er sich gebracht hatte, zu retten. Sharona, die sich bereits mehr als gedacht hatte, dass ihr Sohn hinter dem Verschwinden der Lebensmittel steckte, schob die Hand an die Hüfte.
"Adrian, Benjy ist ein lieber Junge, ja, aber das ändert nichts daran, dass er in letzter Zeit unseren Kühlschrank geplündert hat. Das ist fast so, als würde er für zwei Personen essen!"
"Nein, nicht er isst für zwei Personen. Eine zweite Person isst für sich selbst mit, genauer gesagt ein Tier. Vielleicht eine Katze oder ein Hund. Das würde die ganze verschwundene Wurst und auch das Fleisch erklären", meinte Monk mit ruhiger Stimme. Sharona sah ihn verwirrt an.
"Ein Hund? Wie kommen sie denn darauf? Wir haben doch keinen Hund?"
Adrian sortierte die Wörter in seinem Kopf, überlegte, wie er es ihr am besten erklären könnte.
"Es könnte doch sein, dass er es einem Fremden gibt und der sich dann einfach das Fleisch kocht."
"Nein, das kann nicht sein. Es wurden nur ungewürzte Lebensmittel entwendet, die Gewürze würden dem Tier schaden. Hat er nicht neulich von einem Waldstück erzählt, in dem er gerne spielt? Möglicherweise ist der Hund dort. Er ist auch gesund, sonst hätte Benjy bereits etwas abbekommen."
Sharona schien nicht überzeugt, ließ sich jedoch darauf ein, mit nachzusehen.
"Dennoch bekommt der Junge Hausarrest", sagte sie mit einem Grummeln.
