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Genieße den Augenblick

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Kapitel 32

Ich ließ den Löffel aus dem Mund fallen und sah meinen Kindheitsfreund irritiert an. "Wo für Danke?", fragte ich schließlich und beugte mich runter zum Löffel.

"Na für deine tolle, angebrannte Suppe.", erwiderte er schadenfroh und schnappte mir den Löffel weg. "Ja, ja wie lustig! Ich lasse eine Suppe anbrennen." Der Sarkasmus in meiner Stimme war nicht zu überhören. Es war ja eigentlich Lysanders Schuld gewesen! Er hatte mich abgelenkt!

"Nein jetzt ernsthaft! Danke für deine Hilfe, so freundlich und hilfsbereit kenne ich dich gar nicht mehr." Warum fühlte sich sein Dank immer wie Stichelein an? Ach ja, weil er nach netten Worten immer noch fiese hinterher wirft!

"Ich wollte dir nur nichts schuldig sein." Er stand auf, ging zu mir hin und verwuschelte meine Haare. "Du warst mir nichts schuldig...", sagte er mit einer ungewohnt, sanften Stimme. "Du meinst weil du mich wegen deiner Ex eiskalt hast stehen lassen?", fragte ich bitter und sah zu ihn hoch. "Nein, da waren wir schon quitt als du mich mit einer Vase beworfen hast.", erwiderte er und grinste, was allerdings schnell verschwand als ich zur Antwort nur seufzte.

"Willst du endlich mal drüber reden?" Ich schüttelte nur den Kopf und löste meine Zöpfe, die durch ihn eh nicht mehr richtig saßen.

Ein drückendes Schweigen lag im Raum, ich schnappte mir die leeren Schüsseln und stand auf. "Ich wasch dann mal ab.", nuschelte ich und ging an Castiel vorbei.
 

Verdammt! Ich fiel schon wieder in meine Flucht-Angewohnheit! Dabei wollte ich mich doch bessern...
 

Unten in der Küche ließ ich heißes Wasser in die Spüle fließen und haute ordentlich Spülmittel rein. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis nach viel Schaum.

Ich wagte einen Blick in den fast leeren Kühlschrank und schnappte mir den ungesunden, kalten Fertigmacchiato, die Castiel immer trank wenn er lange wach bleiben wollte.

Mit zwei Schlücken hatte ich den kleinen Becher geleert, ging zum Radio und drehte die Musik laut. Ich wollte meine eigenen Gedanken nicht mehr hören!

Das Lied was gerade lief war sehr ruhig, leicht klassisch angehaucht. Sonst mochte ich genau solche Musik, aber jetzt wollte ich was rockiges!

Jennifer Rostock, kündigte der Moderator an, perfekt! Sie hatte selten ruhige Lieder und selbst die hatten wenigstens einen ordentlichen Bass!
 

Ich drehte das Wasser ab, schnappte mir das Geschirr und fing mit dem Abwasch an, während ich zu dem Lied laut mit sang.
 

"Doch ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr

Mein Blick ist trocken, meine Hände leer

Ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr

Und ich weiß es ist nicht fair

Und ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr

Mein Herz wird taub, mein Kopf wird schwer

Ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr

Und wir tun so, als ob's ein Anfang wär...

Du zeichnest die Konturen von Türen mit Kreide an die Wand

Stößt sie auf und rennst ins Dunkel mit dem Messer in der Hand

Du ziehst in immer neue Kriege und es ist doch die selbe Schlacht

Ich hab so viele dieser Träume mitgekämpft und mit bewacht"
 

Ich übertönte die laute Musik, schrie den Text eher als das ich ihn sang und merkte nicht mal wie außer Atem ich war. Merkte nicht mal, wie Kopf, Schultern und Hüfte sich im Rhythmus mit bewegten.

Der Abwasch war fertig und ich ließ das Wasser ablaufen, machte eine Drehung zum Radio und drehte es nach dem Lied leiser.

Hastig zog meine Luge die Luft zu sich und ich strich mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht.
 

"Erstaunlich was Coffein mit dir anstellt." Ich drehte mich um und sah Castiel an dem Türrahmen lehnen. Sein Blick ging zu der riesen Pfütze vor dem Spülbecken und er musste schmunzeln. "Nicht mal beim Abwaschen kannst du still halten. Du wärst ne miese Hausfrau."

"Warum? Das war so gewollt! Ich will den Boden wischen.", versuchte ich mich zu retten, aber durch meine atemlose Stimme klang es wenig überzeugend.

er lachte, wie immer überspielte er die Situation die oben noch war, dieses bedrückende.
 

Er ging zum Radio neben mir, schaltete die Sender durch und hielt bei einen inne. "Gehst du bei jeden Lied von der so ab?" Ich guckte kurz fragend, bis ich hörte das wieder ein Lied der Sängerin lief. Und auch noch *Nichts tät ich lieber*... Bei diesen Lied hatte ich es bis jetzt nie geschafft still zu halten! Das Radio war gegen mich!

Ich verschränkte die Arme als Castiel sich grinsend an die Wand lehnte. "Glaub ja nicht das ich mich jetzt vor dir zum Trottel mache.", sagte ich, merkte dann aber das mein Kopf schon im Takt wippte.

Dieser verdammte Mistkerl grinste noch breiter, sagte aber nichts. Schmollend drehte ich mich um und widmete mich dem Abtrocknen des Geschirrs.

Doch als der Refrain wieder erklang konnte ich nicht widerstehen! Ich drehte mich, bewegte mich zum schnellen Rhythmus und sag mit.
 

"Nichts tät ich lieber

Nichts tät ich lieber

Ich spiel hier stille Post mit dir

Doch das Spiel kennt keinen Sieger

Ich schwitz und frier, doch wie infizier

Ich dich mit meinem Fieber

Nichts tät ich lieber

Nichts tät ich lieber"
 

Als die letzten Töne des Liedes erklangen, hörte ich sein leises lachen und sah beleidigt zu ihn. "Idiot!", meinte ich dazu nur und er drehte das Radio leiser. "Die Sängerin merk ich mir, jetzt weiß ich wie ich dich zum rumzappeln kriege."

Statt ihn zu antworten, streckte ich ihn nur kurz die Zunge raus und stellte das Geschirr weg.
 

Lachend ging Castiel hoch in sein Zimmer und ich folgte ihn schmollend. Er schmiss sich wieder aufs Bett und sah zu Demon und Dia, die auf dem kleinen Teppich schliefen. Ich stand noch an der Tür und grübelte. Ich hatte ihn Tee gebracht, Suppe gemacht und mich ums Geschirr gekümmert... Was sollte ich denn jetzt machen?

"Was ist?" "Ich überleg nur was ich als nächstes mache...", sagte ich leicht Gedankenversunken. Castiel winkte mich zu ihn hin, ohne drüber nach zu denken ging ich zu ihn hin und wurde in sein Bett gezogen.

Ein kurzer Aufschrei, dann ein irritierter Blick zu ihn. "Wie wärs mit ausruhen?" Unsere Blicke trafen sich. Ich sah zwischen ihn und dem Bett hin und her und neigte den Kopf. "Und wo schläfst du?" "Im Bett." Ich dachte kurz nach, sah mich um und drehte mich mit den Kopf dann wieder zu ihn. "Und wo schlafe ich?" "Im Bett."

Ich blinzelte, starrte ihn dann an, rückte zum Rand des Bett und schob ihn an die Wand. Da war immer noch zu wenig Platz zwischen uns...



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