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Cat-Sitting

von

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Cat-Sitting

 

Außer Atem sprang Ladybug erneut zur Seite und wich so der nächsten Attacke aus.

Schnell drehte sie sich um, und sah nach Cat Noir, der nur ein paar Meter entfernt von ihr stand. Er sah genau so erschöpft aus, wie sie sich fühlte. Sie sollten sich wirklich beeilen und dem hier schnell ein Ende bereiten. Wie lange sie jetzt schon hier über den Platz gejagt wurden, hatte sie keine Ahnung. Das Mädchen war aber auch zäh.

Anscheinend hatte sie irgendeinen Babysitterjob nicht bekommen, da sie angeblich zu kindisch wäre. So genau wollte sie das zwar eigentlich gar nicht wissen, aber das Mädchen jammerte in einer Tour deswegen herum. Dabei wollte sie doch bloß einen kleinen Spaziergang, nachdem sie ihre Eltern verabschiedet hatte, machen, und sich dann einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher machen. Aber nein. Nun stand sie hier und wurde mit Schnullern beworfen, von denen man, wenn man getroffen wurde, für vierundzwanzig Stunden wieder zu einem kleinen Kind verwandelt wurde.

„Du warst bestimmt ein süßes Kind Pünktchen“, riss Cat Noir sie wieder aus ihren Gedanken heraus und zwinkerte ihr grinsend zu.

Genervt rollte sie mit ihren Augen und atmete laut aus. Er konnte es einfach nicht lassen. Zu allem übel begann auch noch ihr Ohrring zu piepen, da sie schon ihren Glücksbringer beschworen hatte. Nur hatte sie immer noch keine Ahnung, was sie mit einem Tennisschläger anfangen sollte.

„Cat. Weniger reden, mehr handeln. Ich hab nicht mehr viel Zeit.“

„Zu Befehl Mylady.“

Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, da begann er auch schon mit seinem Stab herumzuwirbeln und rannte los.

Geschwind wanderte ihr Blick über den Platz und schlagartig, wusste sie, was zu tun war. Kampfbereit nahm sie ihr Jo-Jo in die Hand und wollte Cat Noir gerade zurückrufen, um ihm ihren Plan mitzuteilen, als sie plötzlich große Augen bekam.

„Cat! Pass auf!“, schrie sie, doch es war zu spät.

Er hatte einen der Schnuller übersehen, der ihn nun mitten auf dem Rücken traf. Sofort wurde er in einem grellen Licht eingehüllt und nur wenige Sekunden später, saß an der Stelle, an der eben gerade noch Cat Noir stand, nun eine kleine Miniversion von ihm und sah sie mit großen Augen um.

„Cat! Nein“, rief Ladybug und eilte, mit ihrem Jo-Jo, die Schnuller abwehrend, zu ihm und stellte sich schützend vor ihm.

„Geht es dir gut?“

Kurz sah sie über ihre Schulter zu ihm zurück, doch außer einem unverständlichen Gebrabbel konnte sie nichts verstehen. Cat Noir fiel damit aus.

Ein weiteres Mal piepte ihr Ohrring und schnell ballte sie ihre Hand zur Faust. Sie musste sich jetzt wirklich beeilen, sonst war alles zu spät.

„Und nun bist du dran Ladybug. Ich werde euch allen zeigen, wer hier kindisch ist!“

„Na los, worauf wartest du.“

Kampfbereit baute sich Ladybug auf und grinste ihrer Gegnerin siegessicher ins Gesicht.

Und dann ging alles ganz schnell. Erneut flogen die Schnuller auf sie zu. Im Nu zog sie den Schläger hervor, schoss einen der Schnuller zielgerecht zurück und traf das Mädchen mitten im Gesicht. Genau, wie Cat Noir vorher, verwandelte sie sich in Sekundenschnelle in ein kleines Kind und zufrieden nickte sich Ladybug selber zu.

„Das wäre erledigt“, drehte sie sich zu Cat Noir herum, der immer noch an Ort und Stelle saß und sie mit seinen großen Kulleraugen ängstlich ansah.

„Keine Sorge. Gleich bist du wieder groß.“

Lächelnd lief sie zu dem kleinen Mädchen herüber, zog eine Haarspange aus ihren Haaren heraus und zerdrückte sie in ihrer Hand. Sofort kam der Akuma herausgeflogen und in Windeseile hatte sie ihn wieder eingefangen.

„Tschüss kleiner Schmetterling“, verabschiedete sie ihn und warf im selben Atemzug den Tennisschläger in die Luft, „Miraculous Ladybug!“

Gerade noch rechtzeitig. Ihr Miraculous piepte ein letztes Mal und prompt verwandelte sie sich in Marinette zurück. Zum Glück waren alle Schaulustigen beim Kampf verschwunden und beinahe hätte sie auch erleichtert aufgeatmet, wäre da nicht diese kleine Tatsache, dass Cat Noir noch hinter ihr sein musste und somit nun genau wusste, wer sie war.

Nervös kniff sie ihre Augen zusammen und wollte sich schon zu ihm herumdrehen, als Tikki aufgeregt gegen ihre Wange stupste.

„Marinette. Da.“

Verwundert öffnete sie wieder ihre Augen und blickte auf das immer noch kleine Mädchen, welches vor ihr saß.

„Aber? Warum ist sie denn noch klein?“

Sofort drehte sie sich auf ihren Absatz herum und blickte auf den ebenfalls immer noch kleinen Cat Noir.

„Tikki, wie ist das denn möglich? Ist mein Glücksbringer kaputt?“

Panisch wedelte sie mit ihren Händen vor ihrer kleinen Freundin herum und blickte zwischen ihr und Cat Noir hin und her.

„Ich weiß es nicht … Ich kann auch nur Vermutungen anstellen.“

„Tikki!“

„Ich glaube, da es sich von vornherein nur um vierundzwanzig Stunden handelt, … das der Glücksbringer nichts machen kann und man einfach die Zeit abwarten muss nun.“

Prompt fing Marinette an, aufgeregt hin und her zu laufen. Das war eine Katastrophe. Nun waren alle Opfer für einen Tag wieder kleine Kinder?

Langsam näherten sich die ersten Passanten. Sie konnte auch einen Polizisten entdecken, der auf sie zu gelaufen kam. Was machte sie denn jetzt? Sie konnte Cat Noir doch nicht einfach so hier sitzen lassen.

„Was machen wir denn jetzt?“, flüsterte sie zu Tikki herunter, die mittlerweile wieder in der kleinen Umhängetasche verschwunden war.

„Da musst du wohl bis morgen den Babysitter, verzeihe, den Catsitter spielen“, kicherte Tikki leise und mit zusammengezogenen Augenbrauen schloss Marinette das kleine Täschchen.

Aber Tikki hatte wohl oder übel recht. Sie konnte Cat Noir nicht einfach, bis morgen, sich selbst überlassen. Schnell lief sie zu dem kleinen Mädchen, nahm es auf den Arm und eilte mit ihr zu Cat Noir. Seufzend ging sie in die Hocke und deutete dem kleinem Cat Noir an, da sein Ring ebenfalls piepte, sich zu beeilen.

„Das kann ja noch was werden“, murmelte sie leise und streckte ihm ihre Hand entgegen.

Sie sollten zusehen, dass sie von hier wegkamen. Allerdings sah er sie nur mit großen Augen an und rutschte auf dem Boden von ihr weg.

„Mama … Wo ist Mama.“

Anscheinend hatte sich nicht nur seine Größe verändert, sondern er war wirklich wieder zu einem kleinen Kind geworden.

„Deine Mama ist gerade beschäftigt. Ich bin Marinette und ich werde mich heute um dich kümmern. Okay?“

Und wenn er wieder groß war, konnte er was erleben, stöhnte sie innerlich und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Gerade war er ja nur ein ängstliches kleines Kind, was nicht wusste, was hier passierte. Zum Glück waren ihre Eltern das Wochenende über zu Verwandten verreist. Sie hätte sonst keine Ahnung gehabt, wie sie ihnen das hätte erklären können.

„Wir gehen jetzt zu mir und warten auf deine Mama. Ja?“

Zögerlich nickte der Mini Cat Noir und in Nullkommanichts hatte sie ihn auch auf den Arm genommen. Fragend blickte sie zwischen den beiden Kindern hin und her. Cat Noir mitzunehmen war ja eine Sache. Schließlich durfte auch keiner hinter sein Geheimnis kommen, aber was machte sie nun mit dem Mädchen?

„Tikki, was mach ich denn jetzt mit ihr?“

Doch bevor ihr kleiner Kwami antworten konnte, hatte sie schon eine Idee. Schnell steuerte sie den Polizisten an und lief zu ihm herüber.

„Entschuldigen Sie bitte.“

„Ja? Was kann ich für dich tun?“

Aufgeregt erzählte sie ihm, dass sie den Kampf beobachtet hätte und das Mädchen nun für vierundzwanzig Stunden ein kleines Kind bleiben würde. Der Polizist schien sichtlich irritiert zu sein, hörte ihr aber geduldig zu.

„Ladybug musste leider weg und bat mich das Mädchen zur Polizei zu bringen.“

„Ich werde mich darum kümmern. Keine Sorge.“

Nickend nahm er das Mädchen auf den Arm und blickte dann fragend zu Cat Noir, „Und, was ist mit ihm? Ist das etwa …?“

Sofort begann Marinette mit ihrer Hand zu wedeln und schüttelte ihren Kopf.

„Nein nein. Das ist mein kleiner Bruder. Er ist ein riesiger Cat Noir Fan, wissen Sie.“

„Tatze“, brabbelte Cat Noir glucksend und begann mit seinen Beinen zu strampeln.

Erneut piepte sein Ring, und bevor der Beamte noch irgendetwas sagen konnte, verabschiedete sich Marinette schnell von ihm und rannte davon.

Zum Glück befand sie sich in dem Park direkt gegenüber der Bäckerei. Sie musste, so schnell es ging, nach Hause, bevor er sich nachher auf offener Straße zurückverwandelte.

 

Gerade hatte sie die Wohnung betreten und die Tür hinter sich verschlossen, da wurde er auch schon von einem grellen grünen Licht umhüllt und irgendetwas Schwarzes flog durch die Luft.

Somit hielt sie nun nicht mehr Cat Noir in ihren Armen, sondern blickte auf einen kleinen blonden Jungen, der mit seinen großen grünen Kulleraugen zu ihr herauf sah, herunter. Anscheinend waren seine Sachen nicht mit geschrumpft, da eine Hose sowie orangefarbene Schuhe auf den Boden plumpsten. Einzig allein ein viel zu großer Pullover bedeckte nur noch seinen Körper. Tief sah sie ihm die Augen. Irgendwie kam er ihr so seltsam bekannt vor. An irgendwen erinnerte er sie. Kannte sie ihn etwa?

Ein lautes Lachen ließ sie allerdings wieder aufsehen. Ein kleines katzenähnliches schwarzes Wesen mit grünen Augen schwebte vor ihr herum.

„So etwas kann ja auch nur ihm passieren.“

Das war dann wohl Cat Noirs Kwami.

„Plagg! Sei nicht so gemein.“

Tikki kam aus der Tasche heraus und flog jetzt um den schwarzen Kwami herum.

„Schön dich zu sehen. Tikki. Gibt es hier etwas zu essen?“

„Du hast dich kein Stück verändert.“

Seufzend beobachtete Marinette die beiden für einen kurzen Moment, blickte dann aber wieder auf den kleinen Jungen herunter.

„Was mach ich denn jetzt mit dir Kitty.“

Nachdenklich lief sie mit ihm durch die Wohnung. So konnte er auf keinen Fall herumlaufen. Er brauchte irgendetwas zum Anziehen. Flink setzte sie ihn daher auf das Sofa und hockte sich zu ihm.

„Sei ein braves Kätzchen und warte hier. Ja?“

„Brabes Tätzchen“, gluckste er vergnügt vor sich her und klatschte in seine Hände.

Schmunzelnd wuschelte sie ihm durch seine blonde Mähne. Süß war er ja schon irgendwie. Kaum zu glauben, dass dieser kleine Fratz Cat Noir war, schoss es ihr durch den Kopf und wollte gerade loslaufen, um ihm irgendetwas zum Anziehen zu suchen, als er nach ihrer Hand schnappte.

„Pipi.“

Mit großen Augen starrte sie ihn an.

„Musst du etwa mal?“

Nickend sah er sie an und wurde ganz hibbelig.

„Marinette, du musst mit ihm auf die Toilette gehen.“

„Was? Nein! Ich kann ihn doch nicht auf die Toilette setzen. Ich meine … also, das ist doch immer noch Cat Noir. Ich kann ihn doch nicht nackt sehen!“

Und dann fiel ihr etwas ein. Wenn seine Hose auf dem Boden lag, da sie zu groß war, dann war er jetzt unter dem Pulli … Prompt wurde sie rot, wie eine überreife Tomate, und sah hilflos zu ihrer kleinen Freundin.

„Los. Er pinkelt sonst auf die Couch!“

Sich den Bauch vor Lachen haltend, ließ sich Plagg auf ein Sofakissen fallen.

„Wenn ich A... ihm erzähle, dass er von seiner Liebsten auf die Toilette gesetzt wurde.“

„Liebsten?“, sah Marinette geschockt zu ihm herüber, doch bevor sie noch weiter nachfragen konnte, zog Tikki sie am Arm.

„Marinette.“

„Ja doch!“

Panisch griff sie unter seine Arme und lief mit ihm zum Badezimmer.

„Okay. Ich werde dich jetzt auf die Toilette setzen, und wenn du fertig bist, sagst du bescheid, ja?“

„Piiipiii.“

Schnell kniff sie ihre Augen zusammen, tastete nach seinem Pulli, zog ihn etwas hoch und setzte den kleinen Cat, blind auf die Toilette herauf.

Den Tag hatte sie sich definitiv anders vorgestellt. Eigentlich wollte sie jetzt gemütlich mit Tikki auf dem Sofa lungern und ihre Lieblingsserie schauen. Stattdessen musste sie nun Babysitter für Cat Noir spielen.

„Fertig.“

„Okay.“

Rasch nahm sie ihn wieder herunter und zog, immer noch die Augen zugekniffen, den Pullover wieder richtig und öffnete wieder ihre Lider.

„So nun waschen wir die Hände und dann such ich dir etwas zum Anziehen.“

 

Geschwind hatte sie ihn wieder zum Sofa gebracht und Tikki beauftragt auf ihn aufzupassen. Suchend eilte sie nun schon eine Weile durch die Wohnung. Sie musste ihm irgendetwas anziehen. Aber sie hatte keine Ahnung was. Alles war zu groß. Mit den Händen in die Hüften gestemmt, stand sie inzwischen in ihrem Zimmer und sah sich auch hier um. Freudig klatschte sie dann aber in die Hände, als sie auf ihren Schreibtisch blickte. Das war es. Es war zwar nicht optimal, aber es würde schon gehen. Rasch schnappte sie sich eine kleine pinke Leggings Hose und eine kleine rosafarbene Bluse und eilte zurück zu den anderen.

„So, nun ziehen wir dir erst mal etwas an.“

„Sind das die Sachen für die Tochter von Madame Bernard, die du genäht hast?“, fragte sie Tikki überrascht.

Schulterzuckend nickte Marinette. Sie hatte einfach nichts anderes. Also musste das nun herhalten. „So, als Erstes die Hose.“

Flink waren die Sachen auf die Couch gepackt und lächelnd streckte sie die Hände nach dem Mini-Cat, wobei er ja nun nicht mehr Cat war, aus. Vorsichtig nahm sie ihn vom Sofa herunter, setzte ihn vor sich auf dem Boden ab, und nahm die Hose zur Hand. Langsam half sie ihm hereinzuschlüpfen und ohne hinzusehen, zog sie sie hoch.

„So das wäre geschafft.“

Geschwind zog sie ihm den viel zu großen Pulli aus, warf ihn auf das Sofa und ließ ihn die Bluse anziehen. Gerade, als sie den letzten Knopf zu geknöpft hatte, brach Plagg in lautes Gelächter aus.

„Von der kleinen Prinzessin musst du unbedingt ein Foto machen. Ich kann nicht mehr. Gibt es dazu auch ein Krönchen?“

„Um ehrlich zu sein, gibt es dazu ein Paar Feenflügel“, murmelte Marinette leise und stand langsam wieder auf.

„Bitte zieh sieh ihm an“, kugelte sich Plagg vor Lachen und rutschte von dem kleinen Kissen herunter.

Ein kurzes Schmunzeln konnte sie sich allerdings auch nicht verkneifen, wenn man bedachte, wer dort unter den Sachen steckte. Hoffentlich erinnerte er sich morgen nicht daran. Und schlagartig wurde sie wieder ernst und sah zu Plagg.

„Wenn er sich nicht erinnert, darfst du ihm nie im Leben sagen, wer ich in Wirklichkeit bin.“

„Aber warum denn nicht? Das wäre wirklich ein Spaß, wenn ihr wüsstet, dass …“

„Plagg!“, schimpfte Tikki nun dazwischen, „Du weißt doch, die Identitäten müssen geheim bleiben.“

Stöhnend verschränkte Plagg seine kleinen Ärmchen.

„Aber das hier ist einfach zu gut. Besser als jede Comedy-Show.“

Verschwörerisch flüsterte Tikki Marinette auf ein Mal etwas ins Ohr und grinsend sah sie nun wieder zu Plagg.

„Und wenn du einen riesigen Haufen Camembert bekommst?“

Sofort bekam der Kwami große Augen, doch dann drehte er sich plötzlich schmollend weg.

„Tikki. Das ist gemein.“

„Ich weiß, wie schwer es für dich ist, ein Geheimnis zu behalten. Aber du weißt doch auch, wie wichtig es ist, dass es geheim bleibt.“

Lächelnd nahm Tikki, neben Plagg auf dem Kissen, platz und nickte ihm zu.

„Na gut. Aber nur wenn du es auch musst.“

Ohne Zeit zu verlieren, flüsterte Plagg, Tikki konnte gar nichts dagegen unternehmen, etwas zu. Tikkis Augen wurden immer größer, bis sie sich ein leises Quieken nicht verkneifen konnte.

„Das ist wirklich gut“, kicherte sie plötzlich und genervt verdrehte Marinette ihre Augen.

„Super. Nun wissen die beiden über uns bescheid. Das kann ja was werden. Nicht wahr, Kitty?“

Nachdenklich beobachtete sie ihn, wie er mehr schlecht als recht, durch das Wohnzimmer watschelte. Jetzt wurde sie aber doch irgendwie neugierig, wenn Tikki so reagierte. Kannten sie sich etwa wirklich?

Glucksend hüpfte der kleine Cat herum und Marinette begann zu überlegen, wie sie es anstellen sollte, zu verhindern, wenn er wieder groß wurde, dass sie nicht mitbekamen, wer sie waren. Vielleicht verwandelte sie sich zu Ladybug und ließ ihn sich auch verwandeln. Sie musste ihm nur bis morgen beibringen Plagg und verwandle mich sagen. Nickend klatschte sie in ihre Hände. So sollte sie es machen. Sie musste nur noch ausrechnen, wann das sein würde. Vierundzwanzig Stunden sagte das Mädchen schließlich. Schnell sah sie auf ihr Smartphone und begann zu rechnen, als ein lautes Poltern gefolgt von Weinen sie aufblicken ließ. Schmunzelnd stand sie auf. Anscheinend war das kleine Kätzchen gestolpert und auf seinem Gesicht gelandet. So viel dazu, das Katzen auf ihren Füßen landen würden.

„Tschh. Alles gut.“

Lächelnd hob sie ihn hoch und wiegte ihn nun in ihren Armen. Dicke Tränen kullerten ihm die Wangen herunter und nur langsam beruhigte er sich wieder.

„Sag mal, hast du vielleicht Hunger?“

„Ja, ich verhungere gleich“, stöhnte Plagg und sah unschuldig zu Marinette, die ihn mit hochgezogener Augenbraue ansah, „Ach, du meinst das Prinzesschen.“

„Na los, lasst uns alle etwas essen. Du nimmst einen Camembert, nehme ich an?“, zwinkerte Marinette Plagg zu und lief in Richtung Küche.

 

„Und bist du satt?“, fragte sie das kleine Kerlchen und beobachtete ihn, wie er zufrieden in der Tomatensoße herumtatschte. Kichernd versuchte Marinette ihm dabei mit einem Tusch sauber zu machen, doch so richtig wollte es ihr nicht gelingen.

„Du siehst aus. Komm, wir gehen lieber ins Badezimmer und waschen dein Gesicht.“

Kurz blickte sie herüber zu den beiden kleinen Kwamis, die sich, nachdem sie etwas gegessen hatten, zurückgezogen hatten. Sie schienen sich wirklich viel zu erzählen zu haben, und so ließ sie ihnen die kurze Privatsphäre. Sobald Cat wieder groß war, wurden die beiden ja zwangsläufig wieder getrennt.

„Na komm Kitty. Gehen wir ins Bad.“

Schwungvoll hob sie ihn von dem Stuhl herunter und sofort, als seine Füße den Boden berührten, begann er loszulaufen.

„Hey warte.“

Doch er machte gar keine Anstalten stehen zu bleiben und flitzte stattdessen durch die Wohnung.

„Sauber … Nein …“

Stöhnend rannte sie ihm hinterher, wie konnte er mit so kurzen Beinen nur so flink sein.

Schnell hatte sie ihn dann allerdings doch geschnappt, war mit ihm ins Badezimmer marschiert und hatte ihn sauber gemacht.

Erschöpft setzte sie ihn nun auf das Sofa und ließ sich neben ihn in die Kissen fallen.

„Das werde ich dir ewig vorhalten“, gähnte sie und auch er rieb sich müde seine Augen, „Es ist schon sehr spät, vielleicht sollten wir lieber etwas schlafen“, sprach sie mehr zu sich selbst und stand prompt wieder auf, „Na komm.“

Lächelnd hielt sie ihm die Hand entgegen und vorsichtig griff er auch danach. Langsam liefen die beiden zusammen die Treppe zu ihrem Zimmer herauf. Tikki und Plagg flogen ihnen kichernd hinter her und begannen zu tuscheln.

„Was ist?“

„Gar nichts“, sprachen die beiden gleichzeitig und kicherten weiter.

Kurz strafte sie die beiden mit einem bösen Blick, sah dann aber wieder nach vorne und öffnete geschwind die Bodenluke.

„Ich hätte ja gesagt, du schläfst in meinem Bett, aber da fällst du nachher noch die Treppe herunter, wenn du da alleine schläfst.“

Nachdenklich tippte sie sich gegen ihr Kinn und lief mit ihm dann zu dem kleinen Sofa.

„Am Besten schläfst du hier. Warte, ich hol dir schnell ein Kissen und eine Decke.“

Sofort verzog der kleine Cat seine Schnute und sah sie mit seinen Kulleraugen an.

„Will nicht alleine sein.“

Stöhnend sah sie zu ihrem Bett herauf.

„Und wenn du mit da oben bei mir schläfst?“

Freudig begann er herumzuhüpfen und zog sie an ihrer Hand.

„Ich will nichts hören“, sprach sie zu den Kwamis und sah dann wieder zu dem kleinen Cat herunter, „Na dann komm. War ein langer Tag.“

Vorsichtig ließ sie ihn die Treppe heraufklettern und ging ihm dabei langsam hinterher. Im Handumdrehen hatte sie die Bettdecke ausgeschüttelt, ließ den kleinen Cat herunter krabbeln und legte sich flink dazu. Den Gedanken, dass sie nun mit Cat Noir im selben Bett lag, schüttelte sie schnell beiseite. Im Moment war er ja nur ein kleiner Junge, der nicht alleine sein wollte und morgen Abend war der ganze Spuk hoffentlich vorbei.

„Schlaf gut Kitty“, flüsterte sie leise, strich ihm dabei sanft durch die Haare und keine Sekunde später war er auch schon eingeschlafen. Ein letztes Mal gähnte auch sie und schon fiel sie ebenfalls in einen tiefen Schlaf.

 

Die ersten Sonnenstrahlen kitzelten Marinette in ihrem Gesicht. Langsam begann sie sich zu rekeln, gähnte ausgiebig und drehte sich zur Seite. Erschrocken zuckte sie dann allerdings zusammen, als ihre Hände jemandem ertasteten. Doch dann fiel ihr schnell wieder ein, dass ja der kleine Cat neben ihr lag, und öffnete blinzelnd ihre Augen.

„Guten Morgen Ki...“

Abrupt brach sie mitten im Satz ab, als sie in zwei grüne Augen blickte, die sie genau so verwundert anstarrten.

„Adrien!“, schrie sie laut und brachte keinen Ton mehr heraus.

„Marinette!“

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yumi-san_89
2017-08-30T23:11:07+00:00 31.08.2017 01:11
Echt Schade. Das fing so gut an. Hätte ruhig ein wenig länger sein dürfen. Ich wüsste zu gerne, wie das weiter geht ^^
Antwort von:  Fiamma
05.09.2017 14:15
Huhu,
vielen Dank für deinen Kommi :)

Freut mich, wenn es die gefallen hat. Eventuell gibt es noch einen kleinen zweiten Teil, allerdings weiß ich noch nicht genau, wann ich dazu kommen, ihn zu schreiben :/

Liebe Grüße,
Fiamma^^
Von:  Atenia
2017-08-30T21:08:53+00:00 30.08.2017 23:08
Oh wehh tolles erwachen
das ist peinlich
Antwort von:  Fiamma
05.09.2017 14:13
Huhu,
vielen Dank für deinen Kommi :)

Ohja, das ist es *g*

Liebe Grüße,
Fiamma^^


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