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Shadow Crows

Abenteuer in luftigen Höhen
von

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Kranker Arzt... Was nun?

Yuudais Sicht:
 

Leicht schockiert sah ich dem flüchtenden John hinterher. Ich sah noch wie sich eine vereinzelte Träne aus seinem Augenwinkel wagte und wie in Zeitlupe zu Boden tropfte. Dies hinterließ einen stechenden Schmerz in meiner Brust. „Verdammt“, murmelte ich verkrampft in die Finsternis hinein. Meine rechte Hand presste ich angespannt gegen meinen Brustkorb. Das pochen wurde immer schlimmer. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Wieso hatte ich das nur gesagt? Verdammt noch mal! War ich so ein Sadist? Empört von mir selbst schlug ich meinen so schon schmerzenden Schädel gegen das harte, stabile Holz der Verschanzung.
 

„Wieso?“, krächzte ich verletzt. Wieso sagte ich immer so was. Wieso war ich nur so ein Idiot?! John versuchte schon so oft sich mit mir anzufreunden, doch alles was ich hinbekam war ihn zu verletzten. Bitterlich zitternd drückte ich mich fest gegen das kalte Holz der festen Reling. „Wieso nur…“, murmelte ich verzweifelt. Es machte mich so wütend. Alles machte mich so wütend. John, ich selbst, ja sogar das Schiff machte mich wütend. Schniefend presste ich meine freie Hand gegen meine Schläfe, strich dabei immer und immer wieder über meine kleine Schnittwunde im Gesicht. Ich fühlte mich augenblicklich so schlapp. Was war das nur? Was drückte mich nur so sehr an den kalten, schwarzen Boden? Wütend schlug ich auf jenen Boden ein, wobei sich eine riesen Delle im Holz bildete. Wieso war ich nicht mehr Herr meines eigenen Körpers!? Was war es nur, was mich so elend fühlen ließ.
 

Mein Körper sank immer weiter auf den Boden. Kraftlos lag ich auf ihm und hoffte nur, dass ich meine Qualen nicht mehr spüren müsste. „John…“, kam es keuchend von mir. Ich verschränkte meinen Arm vor meinem Gesicht. Wieso schmerzt es mich sosehr dich weinen zu sehen. Dabei hab ich es mir doch gewünscht. Wieso dann?
 

Johns Sicht:
 

Außer Atem und mit roten, verheulten Augen stolperte ich in die Schiffskantine. Zuvor redeten Takumi, Akina, Hideaki, Itoe und Hiroki noch in Ruhe miteinander. Sie besprachen was die auf die einzelnen Einkaufslisten aufnehmen würden um am morgigen Tag auch wirklich die richtigen Sachen zu kaufen. Doch als sie das laute poltern im Türrahmen hörten sahen alle fragend auf. Schockiert sprang Akina als erstes auf. Itoe ihr hinterher. „Gott! John! Was… was ist denn los?“, sprudelte es auch sogleich aus der Köchin. Itoe musterte mich besorgt und führte mich zusammen mit Akina zum großen Esstisch. „Setzt dich erst mal.“, meinte sie und strich mir dabei beruhigend über den Oberarm.
 

Nun meldeten sich auch die anderen. Hiroki und Takumi standen ebenso auf und stellten sich mit besorgten Minen zu mir. Auch Hideaki drehte sich auf dem Stuhl zu mir. Er richtete seine Brille und strich mir im nächsten Moment tröstlich durchs Haar. „Wie wär’s wenn du erst mal erzählst was passiert ist.“, schlug Hideaki immer noch beruhigend durch mein Haar streichend vor. Schniefen nahm ich das schneeweise Taschentuch von Hiroki an, welches er mir gerade gereicht hatte und tupfte mir damit die letzten Tränen aus dem hochroten Gesicht. Sowohl Akina und Itoe, als auch Takumi beäugten mich grübelnd, als sie alle drei gleichzeitig und ohne Absprache ein Wort herausbrachten. „Yuudai!“, kam es wie aus einem Mund.
 

„Was hat er dieses Mal gemacht?“, fragte mich Akina mit grimmigem Blick, der eindeutig Yuudai galt. Auch Takumi meldete sich seufzend: „Er ist zwar mein Kumpel, aber das geht langsam wirklich zu weit… Vielleicht sollte ich mal mit ihm reden…“ Itoe schlang ihre zarten und zierlichen Arme um mich und tätschelte leicht meinen Rücken. „Alles wird gut. Denk an was Schönes. Dann geht es dir bestimmt besser.“, beruhigte sie mich. Mit erfolg. Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen und seufzte einmal qualvoll auf. „Geht es wieder?“, fragte sie mich dann. Ich nickte und schenkte meinen Freunden ein leicht bitteres Lächeln.
 

„Danke Leute… Mir geht’s besser. Ich war nur etwas neben der Spur. Mehr nicht.“, brachte ich mit meiner vom weinen krächzenden Stimme von mir. „Willst du uns erzählen was vorgefallen ist?“, fragte Hideaki nun noch mal. Ich seufzte. „Ach… das ist… nichts besonderes… Nur ein kleiner Streit zwischen mir und Yuudai.“, murmelte ich schwach. „Hab ich’s nicht gesagt! Schon wieder diese Plage!“, moserte Akina, während Hiroki ein zweites Taschentuch reichte, in das ich kraftlos hinein schniefte. „Es ist alles Okay… Er hat nur etwas klargestellt. Das darf er ja wohl… Außerdem sollte ich ihn in seinem Zustand lieber in Ruhe lassen. Heute war ein langer Tag für ihn…“, murmelte ich gegen Itoes Brustkorb. Ihr machte es nichts aus, mich so nah an sie ran zu lassen. Irgendwie war ich ihr auch dankbar. Ich sehnte mich in diesem Moment umso mehr nach freundlichen Gesten. Ich war allen hier so dankbar dass sie versuchten mich aufzuheitern.
 

„Wie wär’s wenn wir lieber weiter machen… Wir wollen ja noch ein wenig Schlaf bekommen.“. murmelte ich, während ich mich aus Itoes Umarmung befreite. Schnaufend wechselten die anderen noch einmal ihre Blicke, nickten danach aber ergeben. „Okay. Du hast wohl recht. Wenn es dir ja besser geht ist es ja gut.“, meinte Takumi noch, bevor er sich wieder an seinen Platz setzte. Wir brauchten nur eine Stunde und schon waren wir fertig. Es war gut dass die Anderen schon etwas vorgearbeitet haben, denn so mussten wir nur noch weniger tun. Schnaufend streckte sich Takumi. Auch Hiroki und Hideaki dehnten sich einmal und standen dann auf. „So. Dann wäre alles geklärt. Ihr habt nun alle eure Einkaufszettel. Das Geld werde ich morgen an euch verteilen.“, informierte Itoe uns noch, bevor sie ebenso wie Akina und aufstand. Zusammen verließen wir die Kantine und gingen Richtung Schlafzimmer.
 

Itoe und Akina verabschiedeten sich als erstes von mir und den anderen, da sie in diesem Geschoss in dem wir gerade waren ihr Zimmer hatten. Später trennte sich auch mein Weg mit dem der Anderen. „Gute Nacht.“, wünschte ich meinen Freunden noch, bevor ich vor meinem Zimmer stehen blieb. Irgendwie hoffte ich das Minoru nach da sein würde und das Yuudai sich nicht in meinem Zimmer befinden würde, doch wie erwartet war Minoru schon gegangen und hatte mir einen Zettel auf dem Bett hinterlassen. Schnaufend trat ich in das finstere Zimmer ein und schloss wieder die Tür. In meinem Kopf drehte sich alles und der Schwindel überfiel mich wieder, doch ich blieb hart. Ganz langsam ging ich zum Doppeletagenbett, streifte mir die Klamotten vom Leibe und setzte mich auf mein Bett. Gott, ging’s mir miserabel…
 

Murmelnd legte ich mich langsam aufs Bett, hörte dabei sogar nicht wie jemand meinen Namen aussprach. Ich hatte zu sehr mit meinen Kopfschmerzen zu kämpfen. Dieses Pochen in meiner Schläfe. Diese schrecklichen Stiche… Schnaufend hielt ich mir die Hand vor die Stirn und versuchte mich zu beruhigen.
 

Yuudais Sicht:
 

Leise öffnete sich die Tür. John war wohl wieder gekommen. Seufzend drehte ich mich mit dem Rücken zu ihm. Ich wollte ihn nicht sehen. Ich wollte niemanden in diesem Moment sehen, doch mein Gewissen meldete sich wieder und verlange, dass ich mich bei meinem Zimmergenossen entschuldige. Schnaufend drehte ich mich wieder zu John, sah wie dieser Sich bis auf die Boxershorts auszog und sog scharf die Luft ein. Verdammt! Was war das für ein komisches Gefühl? Aus irgendeinem Grund verlangte mein Körper nach dem kleinen, schwachen Arzt. Wieso? Wieso fühlte ich mich nur zu diesem Körper angezogen.
 

Murrend schüttelte ich meinen Kopf. Nein! Das war nur die Müdigkeit, redete ich mir selber ein. Ich beobachtete weiterhin den kleineren, sah wie dieser anfing gefährlich zu schwanken. Was hatte er? War er etwa so übermüdet? Dabei war ich es doch der nie seinen Schlaf bekommen hatte. Grimmig schnaufend schloss ich für einen kurzen Moment meine Augen. Beruhig dich! Ich sollte mich wirklich bei ihm entschuldigen. Egal was mein Ego mir sagte. Sonst könnte ich nie mehr ruhig schlafen. Ergebend murmelnd richtete ich mich etwas auf und sagte so ruhig wie nötig: „John, ich muss mit dir reden…“
 

Da ich keine Antwort bekam, sprang ich von der Bettkante und landete wie eine Katze perfekt auf meinen Beinen. „John… ich… ich will mich bei dir entschuldigen… ich…“, überwindet ich meinen Stolz und murmelte Richtung John. Ich wollte gerade weiterreden, als ich auf einmal den kleinen Arzt tief und fest in seinem Bett schlummern sah. Echt jetzt? Das erste mal wo ich mich bei ihm entschuldigte und er schlief? Genervt ging ich auf den Kurzen zu, zog seine Decke weg und moserte: „Mensch! Ich rede mit dir! Hör mir zu, wenn ich mit dir rede!“
 

Entnervt beobachtete ich wie John sich frierend aus seiner liegenden Position kämpfte und sich aufrichtete. „Was ist…“, keifte er genervt und stützte sich mit seinen Armen am Bett ab. Er sah ziemlich fertig und genervt aus, doch das musste ich jetzt loswerden. Mir egal ob er mich danach noch mehr hassen würde! „Ich… Es… Es tut mir leid, ja?!“, bellte ich schon förmlich in seine Richtung. Für einen Moment hielt ich meine Augen geschlossen, doch da mir der Arzt wieder nicht antwortete riskierte ich es meine Augen ein spalt weit zu öffnen. Erstarrt saß der kleinere in seinem Bett. Offener Mund und weit aufgerissene grüne Augen.
 

„Was?“, keuchte er schockiert. Genervt drehte ich mich kurz zur Seite. „Mensch. Du hast mich schon richtig verstanden! Entschuldigung!“, brummte ich wütend und wagte es nicht ich Johns Augen zu sehen. „Und wiederholen werde ich es jetzt nicht mehr!“, moserte ich, während ich genervt und leicht nervös meine Arme vor meiner Brust verschränkte. Ein leises Kichern seitens John lies mich wieder zum Kleineren schauen. „Man! Sag nichts, verstanden!“, murmelte ich zum Schiffsarzt. Dieser nickte und lächelte mir auch wieder zu. Und schon ging es dem wieder besser! Was für ein Idiot!
 

„Ich sag nichts. Vielen Dank. Ich nehme deine Entschuldigung gerne an.“, schmunzelte der braunhaarige Lockenkopf, „Es ist wirklich schön sie von dir zubekommen.“ Schnaufend hielt ich mir peinlich berührt die Hände vors rot angelaufene Gesicht. Schon klar ’Ich sag nichts’! Nervös lugte ich zwischen meinen Fingern zu John hinüber, sah auf seinen freien Oberkörper und konnte mir ein stummes Keuchen nicht verkneifen. Verdammt! Wieso machte mich das nur so an? Seid wann stand ich auf den Idioten? Knurrend tapste ich wieder zu der kleinen Leiter und wollte gerade auf mein bett kraxeln, als mich John noch am Knöchel zurück hielt.
 

Grummelnd sah ich zu ihm runter. „Was?“, fragte ich entnervt. Ich sah in seine trüben, glasigen Augen. Hä? Was hatte er? Wo waren den seine glänzenden schönen Augen geblieben? Stumm hielt ich in meinem Tun an. „Könntest… könntest du mir vielleicht das Wasser dort reichen?“ fragte er mich mit zittriger Stimme. Hm… grummelnd sprang ich wieder auf den Fußboden. Ich ging auf die Wasserflasche zu und reichte sie John. „Wow… du bist ja doch ganz schön nett…“, murmelte er müde und versuchte mit seinen zierlichen Fingern die Flasche zu öffnen. Er schaffte es jedoch nach vier Anläufen immer noch nicht, wobei ich ihm die Flasche aus der Hand nahm und sie für ihn öffnete. „Hier! Aber denk ja nicht das wir nun Freunde sind!“, moserte ich ihn störrisch an und sah trotzig weg. Doch länger konnte ich mich nicht mehr wie ein kleines Kind benehmen, denn im nächsten Moment hörte ich wie die Wasserflasche auf den Boden aufkam und der kleine in sein Bett zurück fiel.
 

Schockiert blickte ich mein gegenüber an. Was hatte er. Schuldbewusst weiteten sich meine Augen. War das etwa meine Schuld? Panisch tapste ich auf den Schiffsarzt zu und ignorierte die riesen Pfütze in die ich trat. „John! Verdammt! Was hast du!“, schrie ich schon fast hysterisch. Unbeholfen rüttelte ich an ihm herum und hoffte das er so aufwachen würde, doch alles was ich bekam war das ungleichmäßige atmen des Jungen. „Alles gut… ich… ich glaube das ist nur Fieber… morgen geht es mir bestimmt besser.“, ertönte es dann doch recht leise vom Kleineren. verdammt Das hätte mir früher auffallen müssen. Schnell hob ich die Wasserflasche auf in der noch etwas Wasser drin war und hielt sie an Jons Lippen.
 

„Du solltest was trinken. Hier!“, murmelte ich leicht überfordert und hob Johns Kopf an. Ich war so überfordert mit dieser Situation. Was sollte ich nur machen. Verdammt! Ich war kein Arzt! Ich hatte keine ahnen con so was! Panisch blickte ich durch die Gegend und suchte nach ’ner zweiten Wasserflasche. Würde er jetzt Sterben? Und das wegen mir? Oh nein… Das war gar nicht gut…
 

Fortsetzung folgt...
 

So. Das war das letzte Kapi was ich für die nächsten elf Tage hochlade. Ab morgen bin ich endlich in gran canaria. :D Übrigens freu ich mich immer auf Kommis und Feedback. XD



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