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London Calling

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Cathy hat Zeit zum Nachdenken, und findet die Kraft von ihrer Vergangenheit, und vor allem Andrew loszusagen

Gotham City - Antje Schonmaker Komplett anzeigen

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Gotham City

„ Du fragst mich ob Du bleiben sollst

Und ich schüttle den Kopf ganz leicht

Es ist besser, wenn Du gehst

Auch wenn ich ein bisschen will, dass Du bleibst“

Cathy seufzte und lehnte sich zurück gegen die Wand, während die den Blick über die Reihe der Menschen schweifen ließ, die auf der anderen Seite des Raumes lagen. Die eine Hälfe schlief, die andere war high, oder low, aber auf jeden Fall wach. Billy hatte ihr aufgetragen mal ein Auge auf einen der Typen zu haben. Der kam ihm suspekt vor, und die Cops konnte er sich hier nicht leisten. Das Mädchen hatte es nicht hinterfragt, sondern war seiner Bitte einfach nachgekommen. Billy hatte ein Auge auf so was, das wusste sie. Nur weil er ein Junkie war, hieß das noch lange nicht, dass er keine besondere Auffassungsgabe haben konnte, wie ihr Vater oder Andrew sie hatten. ‚Andrew…‘ Wie lange hatte sie von diesem Spasten eigentlich nichts mehr gehört? Zwei, drei Monate? Der hatte jetzt bestimmt ein leichtes Leben, wo sie ihn nicht mehr mit ihrer Präsenz auf den Kegel ging. Cathy schnaubte aus. Ja, so ein leben würde sie gern haben. Ob er überhaupt wusste, dass sie weg war? Wahrscheinlich nicht. Er glaubte wahrscheinlich eher, sie sei zu Vernunft gekommen und würde ihn nun endlich in Ruhe lassen. Ob es eine gute Idee gewesen war, ihm und auch allen anderen den Rücken zu kehren? ‚Vielleicht ist das ‘n Anfang…eher wohl ein Ende um ehrlich zu sein…‘ Sie seufze und sah zu Boden. Denn in ihr Löwenherz, passte nichts mehr rein. Sie hatte für ihn ihre Zeit verschwendet, sogar ihr Leben riskiert, und was war sein Dank? Er ließ sie einfach sitzen, und verpfiff sie sogar noch wegen ihres Aggressionsproblems. Warum konnte sie ihn dann nicht ganz einfach gehen lassen? Die junge Frau legte den Kopf in den Nacken, dass sie die kalte Steinwand an der Haut spüre. ‚Wieso…‘

„Irgendwer kommt und

Irgendwer geht

Wir haben uns doch eh nie ganz gehabt

Du bist nicht Batman

Und ich bin nicht Gotham City

Ich glaub ich komm gut ohne Dich klar“

Cathy nickte leicht. Sie war nicht an Andrew gebunden. Sie war frei ihn, und das gesamte Pack hinter sich zu lassen. Ihre Finger tippten leicht den Takt der Musik mit, während sie erneut die Augen schloss. War es richtig alle als Pack zu bezeichnen? Etwas schuldig fühlte sie sich schon, nicht Andrew, sondern Tasha gegenüber, von der sie sich nicht verabschiedet hatte. Oder von Pyke, den sie ebenfalls hatte sitzen lassen, obwohl er ihr bester Kumpel war. Wem sie was beweisen wollte, das wusste sie selber nicht genau. Aber das, was sie verband, reichte einfach nicht aus. Ihr Kontingent an Nähe, hatte sie anscheinend verbraucht. Sie war mit den anderen zusammen reingefallen, jetzt fiel sie einfach leise wieder raus.

Cathy öffnete die Augen und setzte sich auf. Es war doch immer so, dass irgendwer kommt und irgendwer geht. Am Ende hat man sich eh nie ganz gehabt. Sicher hatten sie schon einen ganz passablen Ersatz für sie gefunden. Richard war sicher an ihrer Stelle vorgerückt. Sie mochte den kleinen Kerl, auch wenn Moriarty sein Vater war. Oder gerade weil Moriarty sein Vater war? Das konnte sie nicht ganz genau sagen, denn ihre frühere Leidenschaft bezüglich des kriminellen Psychopathen war über die Zeit, die sie jetzt schon mit Billy und den anderen Junkies verbrachte, sehr stark abgeklungen. In dieser Position bekam man die wirklich kriminellen Taten erst gezeigt, die, erschreckender Weise, oft in der menschlichen Natur lagen, als im krankhaften Verstand, einer bösen Genies. Manchmal war es einfach, jemandem nicht zu helfen, und ihn in der Ecke liegen zu lassen, was ihr die Haare zu Berge stehen ließ, als das großausgeklügelte, organisierte Verbrechen, welches quasi über ihren Köpfen operierte, und unter dessen Radar sie schon verschwanden. Ob das etwas Gutes war? Im Moment noch. Zumindest hatte sie jetzt tatsächlich das Ausmaß nach Nichtigkeit erreicht, dass sie immer bei Andrew gefühlt hatte. Wie ein Nichts. Ein Schatten.

Ihre Hand glitt in ihre Tasche, und sie zog das Handy hervor. Mit einem Klick auf die Taste an der rechten Seite schaltete sich der Bildschirm an, und das Sperrbild zeigte ihr diesmal nicht Andrew sondern einfach einen Wald, den sie in der Vorschlagsbilder-Galerie ihres Handys gefunden hatte. Sie hatte seine Bilder gelöscht, vor Tagen schon. Sie wollte nicht mehr an ihn denken. Er war nicht Batman und sie war nicht Gotham City. Sie kam auch gut ohne ihn klar. Zumindest nahm sie das vor.

„Ich bin der Held meiner eigenen Geschichte

Ich rette mich selbst und kämpfe gegen Bösewichte

Nein du

Kannst hier wirklich nichts tun“

Cathy kaute sich auf der Unterlippe, dann schlug sie mit der flachen Hand laut auf den Boden, dass einige der Junkies, die noch halbwegs bei Verstand waren, zusammenzuckten, einer knurrte sogar unwillig. „Sorry…“, meinte sie etwas genervt, bevor sie sich hochdrückte, und die Kopfhörer aus den Ohren nahm. Sie steckte diese in die Kängurutasche, bevor sie ihre Hand durch ihren Ausschnitt zu ihrem BH gleiten ließ, und dort ein zerknülltes, weißes Papier hervorholte. Ihr entging dabei nicht, dass einer der Penner sie beobachtete. „Fick dich, Spanner“, knurrte sie und ihr stechender Bick schien den jungen Mann förmlich zu durchbohren, er sofort den Kopf abwandte. Cathy drehte ihm den Rücken zu, und verschwand durch das Türloch, die Treppe nach unten. Dabei faltete sie das Blatt auf, wobei darauf eine etwas verwischte Zeichnung zum Vorschein kam, auf der man jedoch noch gut erkennen konnte, um wen es sich handelte. Es war ein Bild von Andrew, in einer Seitenansicht, wie sie es mal auf dem Handy gehabt und dann abgezeichnet hatte. Sie war immer sehr stolz auf dieses Bild gewesen, weil es eines der wenigen war, dass sie je gemalt hatte und das der Person, die es die Absicht hatte abzubilden, so ähnlich sah. Sie hatte es immer behalten, um sich an ihn zu erinnern, nicht selten hatte sich auch einfach nur dagesessen und es angesehen. Aber diese Zeiten waren jetzt vorbei. Er hatte sie fallen gelassen. Nun würde sie mit ihm dasselbe tun. Sie war nun die Heldin ihrer eigenen Geschichten, rettete sich selbst und kämpfte gegen Bösewichte. Nein, für Andrew gab es hier nichts mehr zu tun.

Ihre Schritte hallten im Flur mit den kahlen Steinwänden, während sie mit einem Schritt immer gleich zwei Stufen nahm, wobei sie sich hin und wieder an dem morschen Geländer festhielt, während sie vom eher gelblichen, und verschmutzten Licht des grauen Tages nach unten in den Keller ging, wo helle Neonröhren ein kleines Labor beleuchteten, in dem Billy gerade dabei war, wieder einmal irgendwas zu extrahieren. Ohne zu fragen ging sie zu ihm hinüber und zog den Bunsenbrenner zu sich. „Hey“, beschwere sich der Junkie, und sah sie überrascht an, bevor sein Blick auf die Zeichnung in ihrer Hand fiel. „Oh, das ist cool…wer ist das?“ – „Jemand den du nicht kennst, und den ich nicht mehr kennen will“, erwiderte die Rothaarige, und betrachtete kurz die rauschende Flamme des Brenners, bevor sie das Blatt in dessen Nähe hielt, was sofort an der Seite, welche dem Feuer am nächsten war, zu schwelen und zu brennen anfing. „Denn, irgendwer kommt, und irgendwer geht, wir haben uns doch eh nie ganz gehabt…“ Sie betrachtete das Blatt wie der glühende Rand sich weiter in die Mitte fraß, bis er die Zeichnung an sich erreicht hatte, und die Linien samt des Untergrundes zu Asche verfallen ließ. „Du bist nicht Batman. Und ich bin nicht Gotham City.

Ich glaub ich komm gut ohne Dich klar…“

‚Ohohoh…dap dap, da da da da, dap, da da da…

Dap dap, da da da da, dap, da da da… ‘



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Dollface-Quinn
2018-02-18T19:34:24+00:00 18.02.2018 20:34
Ich mag den Titel!^^
Es ist doch erstaunlich. Mein Andrew hat noch gar nichts groß gemacht und schon ist er in allen FFs der Böse. Dabei weiß ich noch gar nicht, ob er wirklich böse wird. Bisher hat er nur eine penetrante Art unausstehlich zu sein, will aber die Menschen vor Monstern beschützen. Es wird Zeit, dass wir im RPG weiter kommen, damit ich ihn weiter ausfeilen kann!
Antwort von:  TensDaughter
18.02.2018 20:37
Wusste doch, dass dier der Song gefallen würde :)
Und irgendwer muss ja der böse sein, wenns Sherlock nicht ist und bei Cathy liegt dann halt ihre verschmäte Liebe am nächsten
Antwort von:  Dollface-Quinn
18.02.2018 20:52
Haste ja recht. Ich frage mich nur immer: "Was hat der Knallkopf jetzt wieder angestellt?" XD
Antwort von:  TensDaughter
18.02.2018 20:59
Diesmal stands sogar drin x3


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