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Schulfieber II

Part 2
von
Koautor:  Monsterauto

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Part 3 Endo und Suwa - Abschnitt 2

H

Ich lag so gut wie die ganze Nacht wach und machte mir meine Gedanken. Würden Yui und ich es noch einmal versuchen? Würde es scheitern? Konnte es klappen? Schließlich, war ich eine ganze Ecke älter, als er und dazu immer noch sein Lehrer. Es war so verzwickt und zum Haare raufen. Die Therapeuten sagten, ich solle auf mein Herz hören, bevor ich Entscheidungen treffe, da der Kopf meistens zu viel denkt! Das könnte aber auch mein schlimmster Fehler werden, wenn ich falsch lag. Von Yui kam keinerlei Antwort mehr, nachdem ich ihm einen schönen Feierabend gewünscht hatte. Er schlief wahrscheinlich friedlich vor sich hin und mir kamen die Erinnerungen in den Sinn, wie süß er dabei aussah. Ich wollte ihn berühren, anfassen und liebkosen. Anscheinend nicht nur ich, denn zwischen meinen Beinen wuchs es. Ja, ich wollte mit ihm zusammen sein, selbst wenn ich damit meinen Job verlieren würde!

„Guten Morgen Herr Endo!“, lächelte mich eine Schwester vom Personal an und reichte mir ein Glas Wasser. „Wo sind denn meine Tabletten?“, fragte ich irritiert, als ich nur das Glas bekam.

„Die Medikamente sind abgesetzt! Sie werden nun beobachtet, wie sie ohne zurecht kommen!“, lächelte sie und irgendwie fühlte ich mich ohne Halt. Konnte es mir gut gehen auch ohne Tabletten? Ich spürte wie sich der Schweiß auf meiner Stirn ausbreitete und ich unruhig wurde.

„DU musst das schaffen Haru. Für Hide und Yuichiro!“, knurrte ich mich selbst an und lenkte mich mit etwas zu Lesen im Gemeinschaftsraum ab. Die Leute, die mit mir in der Gruppe gestartet waren, wurden die Tage zuvor schon entlassen und nur ich verweilte noch wegen des Medikaments. Wenn dies aber nun abgesetzt war, war ich ebenfalls auf dem besten Weg nach Hause. Nachdem ich das Buch weg gelegt hatte, sah ich aus dem Fenster und genoss die paar Sonnenstrahlen die hinein fielen. Ich freute mich darauf, wieder spazieren zu gehen, meinen Schülern Wissen zu vermitteln und wieder frei zu sein. Die Vergangenheit abzuschließen und eine Zukunft zu haben. Mit Yuichiro an meiner Seite, wenn er wollte.

Ein Griff zu meinem Telefon, ich knipste den Ausblick aus dem Fenster und schickte es Yui mit dem Satz >Bald wieder in Freiheit<.

Zufrieden, grinste ich vor mich hin und döste in einen kleinen Tagtraum. Einen, wo er und ich Hand in Hand, durch die Gegend liefen, wo uns niemand kannte. Ein Picknick mit gutem Essen, schmusen und küssen auf der Decke. Wildes fummeln im Auto, bevor es nach Hause geht und dann im Bett der unheimlich gute Sex.

Alleine bei dem Gedanken an Sex, schreckte ich auf. Es würde sein erstes Mal sein. Da konnte ich nicht einfach so mit der Tür ins Haus fallen.
 

Y

Es hatte einiges an Zeit gedauert. Die Öffentlichen-Verkehrsmittel fuhren an den Wochenenden vollkommen anderes und so musst ich zwischendurch unerträglich lange warte.

„Da bist du ja endlich!“, ranzte mich meine Tante ungehalten an, als ich endlich vor den Tür der Wohnung meiner Eltern stand. „Dein Vater ist schon im Krankenhaus und meinte ich soll dich mitnehmen sobald du hier eintrifft. Bist du die Strecke gelaufen oder warum hat das so lange gedauert?!“, keifte sie und verschwand in die Wohnung. So wie ich sie kannte, hatte sie die Gunst der Stunde ergriffen und sich einmal durch den kompletten Haushalt geschnüffelt. Jeden Schrank oder Schublade aufgemacht, um sich darin um zusehen, diese neugierige Schlange.

Kurz darauf kam sie mit den Schlüsseln in der Hand wieder und ein Taxi brachte uns in kürzester Zeit zur einer nahe gelegenen Klinik.

Auf meine Frage was sei, kam von ihr ein: „Sie ist in der Küchen fast zusammengebrochen, weil sie so stechende Schmerzen im Bauch hatte. Ich tippe ja auf ein Geschwür oder ein geplatzter Tumor. Ist ja heutzutage alles nicht mehr unwahrscheinlich... Hörte sich auf jeden Fall sehr schlimm an. Hat Umi eigentlich eine Versicherung abgeschlossen, falls ihr mal was passiert???“, gab Tante Chika von sich und ich hätte ihr in dem Moment am liebsten den Hals umgedreht. Schließlich saß ihr Neffe in Panik neben ihr und sie schien wohl voll mit dem Schlimmsten zu rechnen. Wenn sie es darauf anlegte das ich sie noch mehr hassen soll, dann hatte sie es jetzt geschafft.
 

„Sie haben sie gerade in den OP geschoben.“, murrte mein Vater und drückte mich kurz an sich. Ohne das ich fragen brauchte, fing er an zu erzählen, dass Mom fast schreiend vor Schmerz in der Küche zusammen gesackt war. Es war wohl recht plötzlich passiert und Dad hatte direkt einen Krankenwagen bestellt. „Der Blinddarm ist geplatzt. Es war wohl eine akute Blinddarmentzündung. Nachdem sie es diagnostiziert hatten, haben sie Umi sofort in den nächsten Operationssaal geschoben. Wenn nichts schief gegangen ist, müssten sie gleich fertig sein.“, sagte er erschöpft.

In meinem Kopf rasten die Berichte durch bei dem Menschen selbst bei einfachen OP´s drauf gegangen waren. Sie wachten einfach aus der Narkose nicht auf oder irgendwas ging schief. So was hörte man doch immer mal wieder. Mir wurde schlecht.
 

„Yuichiro... Hey...“, flüsterte mir jemand zu und ich musste feststellen, das ich nicht im Internat war oder aber in meinem eigenen Bett. Sondern auf einem unbequemen Stuhl, in dem großen langen Gang, eines Krankenhauses. Ich war beim Warten eingeschlafen..

„Sie haben vorhin Umi in ein Zimmer gebracht. Es sieht wohl ganz gut aus. Sie muss sich noch ausruhen.“, murmelte Dad, der inzwischen ein wenig mehr Farbe im Gesicht zeigte. Erleichterung machte sich bei mir breit, auch wenn ich Mom gerne selber gesehen hätte und wenn auch nur ganz kurz. „Sie ist ziemlich erschöpft und klagt über Schmerzen.“, seufzte er und ich konnte sie irgendwie verstehen. Schließlich hatte man an ihr herum geschnitten.

„Morgen können wir vorbei kommen und nach ihr sehen. Jetzt sollten wir erst einmal nach Hause.“, stöhnte Dad und streckte sich. Ich stimmte dem Ganzen zu und schaute beim verlassen des Traktes auf mein Telefon.

Die letzte Nachricht war einige Stunden her gewesen und ich hatte sie auch gelesen aber nicht darauf geantwortet. Dafür war ich viel zu sehr mit mir selbst und meinen Problemen beschäftigt gewesen.

Ich konnte jetzt irgendwie nachvollziehen das Haru nicht immer antwortete...

Nichts destotrotz wünschte ich mir, dass er jetzt da wäre. Mich in den Arm nahm und mit mir zusammen erleichtert war.

> Hört sich gut an < gab ich als Antwort und musste feststellen wie spät es war.

„Fuck...!“, zischte ich ein bisschen laut und begann fieberhaft nach einer schnellen Busverbindung im Internet zu suchen. „Dad! Ich... muss zum Internat!“. „Jetzt noch?!“, hörte ich ihn ohne dabei von meinem Display auf zu sehen. „Öhm.. ja!“. Der Ältere knurrte unverständlich vor sich hin, während meine Tante einen spitzen Kommentar abschoss. Ich hatte jedoch besseres zu tun. Schließlich musste ich in absehbarer Zeit beim Sometimes sein!

Soba hatte sich bei der letzten Besprechung beschwert das scheinbar jeder zur Arbeit kam wie es ihm passte. „Wenn ihr euch was Neues suchen wollt, sagt es! Dann beschäftige ich euch nicht mehr!“, hatte er geknurrt.

„Ich bin morgen Mittag da! Versprochen.“, richtete ich mich an meinen Vater.

Das Wochenende würde Stress pur bedeuten... das war klar.
 

H

„Herr Endo, denken Sie bitte daran auch weiterhin her zu kommen. Wir sind mit den Gesprächen noch nicht durch und möchten einen Rückfall vermeiden!“, lächelte mich der Arzt an und ich nickte. Es war nun endlich soweit und ich durfte nach Hause. Ich freute mich auf mein eigenes Bett und gescheites Essen. Hide winkte mir schon an der Tür zu und nahm mich grinsend in Empfang.

Wir verbrachten den Nachmittag miteinander, kauften ein, kochten, aßen zusammen und Hide sprudelte förmlich vor lauter Informationen. Er erzählte wie die letzten Tage in der Schule waren, was hier draußen so geschah und wie es zwischen ihm und Nezumi lief. Ich gönnte es ihm sehr!

Erst, als er einen Löffel vom Essen nahm, hielt er mal den Mund.

Ich sah an ihm vorbei, auf das Bild das ich über dem Sofa aufgehangen hatte. Das Bild mit den Kirschblüten.

„Wie geht es Yui?“, fragte ich und Hide zuckte, nicht wissend mit den Schultern.

„Keine Ahnung. Ayumi hat nichts erzählt, was von Wichtigkeit wäre“, murmelte Hide und ich winkte ab.

„Ich kann ihn auch einfach selbst fragen!“, grinste ich und wollte meinen Freund nicht weiterhin damit auf die Nerven gehen.

„Hast du ihn vermisst?“, lächelte Hide, denn er schien meine Gefühle besser zu kennen, als ich selbst.

„Ja, dass habe ich. Und ich ringe sehr mit mir, ihm nicht zu schreiben, dass er her kommen soll“, lachte ich verlegen und rieb mir über den Nacken.

„Wieso, machst du es denn nicht dann?“, wollte er wissen und nahm erneut einen Löffel voll Reis.

„Weil, ich ihn nicht bedrängen will. Es wird komisch sein, wenn wir uns wiedersehen. Wir sind nicht gerade freundlich auseinander gegangen....“, beantwortete ich es und schnaufte.

„Haru...Liebe ist kompliziert... aber wenn sie einfach wäre, müsste sich keiner mehr Mühe geben!“, zwinkerte er mir zu. Er hatte ja so was von Recht.

Ich nahm das Handy und schrieb dem kleinen einen Text. Was sollte schon passieren? Wollte ich wirklich mit Lügen von vorne beginnen?

>Hey! Wie geht es dir?<, fragte ich und sah danach zu Hide, der sein Essen herunter schlang, als wäre das ein Wettbewerb.

„Wieso diese eile?“, wollte ich wissen, als er aufs Handy zeigte.

„Ich will nicht hier sein, wenn der Knirps auftaucht und ihr übereinander herfallt!“, kicherte er, spülte alles mit einem Glas Wasser hinunter und rappelte sich auf.

Hide, hatte schon eine seltsame Art manchmal, aber ich liebte ihn dafür.

Das Vibrieren, machte deutlich, dass eine Antwort gekommen war.

>Gut soweit. War was stressig. Mutter ist heute aus dem Krankenhaus gekommen nach einer OP. Im Sometimes ist die Hölle los heute und ich werde mir wohl die Füße wund laufen o_o <

Ich grinste. Natürlich, es war Freitag, was bedeutete das Yui bis in die Nacht arbeiten würde. So konnte ich zumindest ausschließen, dass er heute noch vorbei kommen würde.

>Ich bin wieder zu Hause< , schickte ich nur ab, als innerhalb von Sekunden eine Antwort kam.

>Wirklich?<

Alleine in diesem einen Wort, klang die Unsicherheit wie das Läuten einer Glocke. Er wusste definitiv nicht, wie er damit umgehen sollte.

>Ja<

>Willkommen zu Hause<

Ich wusste nicht so recht, ob ich es schreiben sollte, dennoch sehnte ich mich sehr nach ihm.

>Sehen wir uns, wenn deine Schicht zu Ende ist?<

Es dauerte eine ganze Weile, bis eine Antwort kam. In der Zeit hatte ich schon aufgeräumt, dass Bett neu bezogen und das Gemüse für den morgigen Tag klein geschnitten.

>Darf ich denn zu dir kommen?<, las ich und musste ein bisschen darüber schmunzeln.

>Die Frage ist eher, ob du bei mir bleiben möchtest? Ein Nein, kann ich auch verstehen!< , murmelte ich laut lesend vor mich hin.

>Idiot< war nur die Antwort und ich lachte wieder.



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