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Schulfieber II

Part 2
von
Koautor:  Monsterauto

Vorwort zu diesem Kapitel:
Auf gehts!!!

Ich muss jetzt schon sagen das die kap. Größer sind und es sein kann das ihr mehr warten müsst deswegen...
Nächste Woche am Wochenende kommt das nächste ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und weiter gehts mit unseren anderen beiden... Ich muss sagen das sich in dem Part mein Bild wie ich Ayumi für mich im Kopf hatte ein wenig verändert hat. Wer Mondpia gelesen hat wird vielleicht den Chara Firo kennen... Ayumi hat sich für mich optisch in eine Art zweiten Firo verwandelt. Einem Jungen mann, der vom Leben absolut gebeutelt ist und dem man es durch auszehrung auch ansieht. Zurückhaltend und schüchtern.
Zuvor hatte ich einen 17 Jährigen vor Augen der mehr wie ein Kind wirkte. Vielleicht es an dem Positiven wandel den Ayumi durchmach.. wer weis das schon. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi leutz,
Leider kann es sein das es jetzt demnächst ein bisschen stoppt... Pat schafft das schreiben nicht.. Ich versuche nebenher am anderen weiter zu machen, an dem ich alleine bin.
Nehmt uns das nicht krum.
Und ja unser drittes paaring wird nicht weiter gemacht. Omura ist nun mal weg... Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Achtung!
Es kann sein das demnächst eine pause von 2-3 Wochen einsetzt.
Ich bin zurzeit im Renovierungs und umzugsstress. Hab kaun zeit zum schreiben und auch nicht mehr so recht zum zeichnen.
Ein paar kap. Stehen noch in der warteschleife zum freistellen. Es sind aber nicht viele... Bitte seid nachsichtig... Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Weiter gehts mit unseren anderen beiden... Hab ich schon gesagt das ich von den beiden das eine oder andere Fanart in der mache hab??? Ich bin schlimm... Komplett anzeigen

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Part 2 Endo und Suwa - Abschnitt 1

Y

"Dann nimmst du es mit 4 mal und...", murmelte mir Haru ins Ohr. Dabei pustete er mir ganz sachte, seinen warmen Atem gegen den Nacken und es schüttelte mich innerlich.

"Kannst... Kannst du dich bitte anders hinsetzten?", murrte ich und zog die Schulter ein bisschen näher an den Kopf. Ich hatte mich zum Lernen ,auf sein Sofa gesetzt, ihn nach einer Aufgabe gefragt, er hatte hinter mir platz genommen und umklammerte mich so von hinten. Schaute dabei über meine Schulter.

„Wieso? Ich mag das so.“, maulte Haru und ich versuchte mich ein bisschen aus seiner Umarmung von hinten zu winden. „Es lenkt mich ab, okay?“. „Macht es dich an ,wenn ich dir ins Ohr flüstere?“, kicherte er und ich verzog das Gesicht. „Nein! Es stört mich!“, knurrte ich ,auch wenn Haru dabei den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Die Blöße wollte ich mir nicht geben.

Er lies los und lehnte sich zurück.

„Ich hatte eigentlich gehofft ,dass wir was tolles am Wochenende machen.“, seufzte er.

„Dann hättest du nicht die Klausur ankündigen dürfen!“.

„Wenn du ,regelmäßig lernen würdest...“, murrte er.

„Es ist ja nicht so, als würde ich meine freie Zeit mit Schwachsinn vertrödeln.“, murrte ich und es wurde kurz ruhig. Ich nutzte den Moment und machte die Aufgabe fertig.

Generell war alles nicht ganz einfach.

Ich musste für die Schule lernen und wollte nicht in den Noten abfallen, Haru musste den Lernstoff aufarbeiten, da wie er sagte, der vorherige Lehrer sehr viel Missstand aufgebaut hatte. An den Wochenenden war ich im Sometimes um mein Taschengeld aufzustocken.

Das größte Problem ,was wir jedoch hatten ,war scheinbar Haru selbst. Gelegentlich wurde er mitten in der Nacht wach, schweißgebadet murmelte vor sich hin oder wimmerte das jemand etwas nicht tun solle. In den Momenten machte er mir Angst, denn er ertrug dann keine körperlich Nähe, schlug um sich oder fing an zu schreien. Kauerte sich zusammen wie ein verschrecktes Kind und beruhigte sich oft erst nach einigen Minuten. Es war wie ein Trancezustand ,der ein paar Minuten anhielt in dem er nichts und niemanden erkannte. Geschweige denn, dass ich ihn so erkannte.

Das Ganze trat inzwischen häufiger auf. Wenn ich ihn darauf ansprach, wollte er jedoch nicht darüber reden. Zuletzt hatte er sich hektisch, nach so einer Attacke ,im Bad eingesperrt und mit Hide telefoniert. Zumindest vermutete ich das es er war. Die abgehakten Wortfetzen die ich mitbekam verstand ich jedoch nicht.

Genauso, war es sehr deutlich das Haru Angst davor hatte genau den letzten Schritt zu machen. Dabei war er es, der von sich aus, immer die Initiative ergriff.

Ich seufzte frustriert auf.

„Kommst du wieder nicht weiter?“, fragte er und strich mir über den Rücken.

„Egal.“, gab ich frustriert von mir und machte das Buch zu. „Glaubst du, du packst das?“, fragte er ein bisschen streng. „Wenn nicht, wickle ich den Mathelehrer ein bisschen um den Finger.“, murmelte ich süßlich.

„Pfff.. Glaubst du, du kommst damit durch?“, fragte er amüsiert und ich zuckte mit den Schultern. Lehnte mich zurück und lag somit mit dem Rücken auf seiner Brust.

„Glaubst du ,Nezumi würde noch einmal was komisches versuchen?“, fragte Haru leise und ich schüttelte den Kopf. Was auch immer Hide mit dem Kleinen anstellte, es wirkte als hätte man das Schüchterne, nervöse Etwas gegen jemand anderen ausgetauscht. Selbst seine Gesichtsfarbe war gesünder geworden und letztens hatte ich mitbekommen, wie er Honda angiftete als dieser sich mal wieder an der Tasche des Aschgrauhaarigen zu schaffen machte.

„Der Perversling macht, dass es ihm gut geht... auch wenn mir das quer geht.“, murrte ich. „Glaub mir, ich bin nicht viel besser ,als Hide.“, seufzte Haru und ich konnte mir das nicht so recht vorstellen. Da unsere einzigen sexuellen Handlungen, sich auf küssen und fummeln bezogen. Ich rümpfte die Nase. Ich wollte nicht wissen, was Hide mit Nezumi tat. Ich konnte es mir denken. Aber ich wollte es einfach nicht wissen...

„Nächste Woche ist das Sportfest.“. „Hm...“, machte ich nur. „Musst du mitmachen?“, fragte er und ich fragte mich, wie blöd diese Frage war. Sicher musste ich das! „Meine Eltern werden da sein.“, sagte ich trocken. „Oh. Dann lerne ich sie ja kennen. ~ Guten Tag, ich bin der Mathelehrer Ihres Sohnes mit dem er auch seine Freizeit gestaltet~“, witzelte er. „Nicht komisch.“, schnaufte ich und er legte die Arme fester um mich.

„Wie sind sie so?“, fragte er neugierig und ich überlegte kurz ,wie ich sie am besten beschrieb.

„Mein Dad ist ein bisschen streng, dabei hat er genauso Mist gemacht wie ich. Aber Mom ist ziemlich cool...“, versuchte ich es und wurde aber davon abgelenkt, dass er mir über die Brust strich. Eine Gänsehaut machte sich auf mir breit.

„Ist das dein Handy was summt?“, fragte Haru leise und ich rückte nach vorne und suchte auf dem Tisch nach dem Telefon. Hinter mir hörte ich ein ungehaltenes Seufzen.
 

E

Es war ungewohnt, permanent ein Telefon vibrieren oder läuten zu hören. Yui, war ziemlich beliebt bei seinen Mitschülern, auf der Arbeit und allgemein hatte er mehr Kontakte in seinem Handy, als ich in meinem ganzen Leben kennengelernt habe.

Als er aufstand um zu telefonieren, marschierte er zum Balkon weil dort der Empfang einfach besser war. Mir lagen ja eher Kurznachrichten.

In der Küche kochte ich mir einen Tee, als ich einen Wortfetzen bei Yui aufnahm : „Nee, dass ist eher so dein Ding. Ich mach das Foto!“.

Schweiß rann über meine Stirn und meine Hände begannen zu zittern. Das Bild schoss mir wieder in den Kopf, wie ich verprügelt da lag und der Kerl vor mir seinen Gürtel öffnete. „Nee, dass ist eher so dein Ding. Ich mach das Foto!“, hatte er damals geknurrt und mich dann......

Die Tasse fiel mir aus der Hand und zerbrach auf dem Boden in Einzelteile.

„Ich muss Schluss machen!“, hörte ich vom Balkon aus, während ich versuchte mit zitternden Händen die Scherben aufzusammeln. Natürlich musste das schief gehen!

„Autsch!“, zischte ich, als ich mir mit einer Scherbe in den Finger geschnitten hatte.

„Haru, lass mich das machen!“, sagte er und strich mir über die Schulter.

„Wasch dir den Finger ab und schau ob es schlimm ist!“, lenkte er mich zielsicher zum Wasserhahn, drehte sich erneut herum und begann alles aufzusammeln.

Ich seufzte. Diese Erinnerungen, kamen immer häufiger zurück. Dabei war ich mir so sicher gewesen, darüber hinweg zu sein. Hide, hatte mir schon seit längerem die Karte eines ehemaligen Bekannten von sich gegeben, der eine Praxis hatte.

„Wenn du etwas brauchst, mit jemand professionellen reden möchtest , dann geh zu ihm!“, hatte er mir damals anvertraut und ich glaubte langsam selbst, dass es soweit war.

Es war kein wirklich tiefer Schnitt gewesen, dennoch blutete die Stelle ordentlich da sie ungünstig lag. Bei jeder Bewegung des Fingers, riss es erneut auf.

Drei Pflaster später, schien sich aber auch dies zu regulieren und Yui begann auf dem Sofa zu gähnen.

Er hatte sich an mich heran gekuschelt, während die Glotze ein wenig lief und ich ihm über den Rücken strich.

„Müde?“, fragte ich ihn und er gähnte erneut. „Nein, wie kommst du darauf?“, grinste er und schloss die Augen. Der Junge bekam an seinen freien Tagen, wenn er diese am Wochenende mal hatte, kaum seine Ruhe durch meine Attacken.

„Dann geh doch schon mal ins Bett!“, lächelte ich ihn an und er nickte.

„Kommst du bald auch?“, fragte er und ich stimmte zu. Insgeheim, hatte ich aber nicht vor ins Bett zu gehen, sondern wollte ihm einfach mal etwas Schlaf gönnen. Die Tür zum Schlafzimmer ging zu und ich machte mich auf dem Sofa breit um bei irgendeiner Doku einzuschlafen. Keine Ahnung wann es war, aber irgendwann spürte ich etwas schweres auf mir und wurde dadurch wach.

Yui hatte sich auf mich gelegt und starrte mich müde an.

„Du bist auf dem Sofa eingeschlafen!“, knurrte er mich an und ich wusste, dass er mich durchschaut hatte. Würde der Bengel mal in Mathe genauso smart sein, wie in allen anderen Dingen.

„Entschuldige“, grinste ich und schlang die Arme um ihn.

„Wieso, kommst du nicht in dein Bett?“, fragte er und strich mir über den Bauch.

„Weil du so, keine Minute Schlaf bekommst und ich die Finger eh nicht von dir lassen kann!“, log ich.

„Haruma, ich bin kein kleines Kind! Das ist dir klar oder?“, zischte er mich an und ich lachte.

„Bei aller Liebe, dass musst du mir nicht ins Gedächtnis rufen! Du rauchst, fluchst wie ein Kesselflicker und küsst einfach ziemlich gut!“, versuchte ich ihn zu besänftigen und begann ihn zu küssen.

Seine Lippen waren so sanft, seine Haut so weich und das klopfen in seiner Brust, verriet immer mehr als ihm lieb war.

Ich löste den Kuss und warf die Decke, die auf der Rückenlehne des Sofas lag , über uns.

„Sollten wir nicht lieber ins Bett gehen?“, fragte er mich und ich schüttelte den Kopf. Gerade fühlte ich mich gut und ich wollte diesen Moment nicht wieder abklingen lassen.

Zu meinem Glück, hatte er nur eine Shorts an, die ziemlich schnell vom Hintern gestreift war.

„Haru?“, hauchte er mir ins Ohr und zwischen meinen Beinen richtete es sich auch auf.

Verdammt, wieso musste er so heiß sein?

Ich strich über seine Backen und ergriff mit der anderen Hand seine Männlichkeit. Er wollte es mir gleichtun, doch ich biss ihm in den Hals.

„Hey!“, murmelte er und ich grinste. „Lass dich verwöhnen Yuichiro!“ flüsterte ich und er legte den Kopf auf meine Brust. Ich glaube, es wurde ihm langsam zu wider, dass er an mir nicht herum experimentieren durfte.

Ich befriedigte ihn mit der Hand, so wie es ihm gefiel! Das konnte ich definitiv an seinen Lauten ausmachen und was auch immer mich dazu getrieben hatte, ich war einen Schritt weiter gegangen. Als hätten meine Finger es von ganz alleine getan, spreizte ich seine Pobacken und schob einen sanft in ihn hinein. Suwa zuckte, krallte sich an meinen Arm und wurde immer lauter. Es schien ihm zu gefallen.

Ein zweiter folgte diesem und ich begann sie immer mal wieder heraus zu ziehen. Nur um sie erneut hinein zu schieben.

„Haru..ich kann nicht mehr!“, stöhnte der Junge, legte seine Lippen auf meine und kam zum Höhepunkt. Wir küssten uns noch eine ganze Weile und lagen in einer innigen Umarmung.

„Ich hab dich eingesaut! Sorry!“, kam es von ihm und ich schmunzelte.

„Bin ich doch selbst dran Schuld!“, lachte ich und küsste ihn auf die Stirn.

„Meinst du, wir sind irgendwann so weit, dass wir...na du weißt schon?“, fragte er und ich sah ihn skeptisch an.

„So wie Nezumi und Nowak?“, fragte ich nach und Yui nickte verlegen. Sein Gesicht, drückte er in mein T-Shirt und ich strich ihm weiter über den Rücken.

„Ich werd mir Mühe geben! Versprochen! Wir bekommen das hin! Aber erst einmal, konzentrierst du dich auf die Schule! Der Rest kommt von alleine, in Ordnung?“, versuchte ich ihn aufmuntern, aber es kam nur nuschelnde Worte von ihm.

Er war tatsächlich auf mir eingeschlafen, was die Sache hier nicht wirklich einfacher machte.

Sein Wunsch, mich an zufassen, seine Neugierde mir näher sein zu können, konnte ich ja absolut nachvollziehen. Aber ich wollte ihm nicht weh tun, wenn ich wieder einen dieser Momente bekam. Was wäre, wenn ich ihn nicht erkenne? Mein Gehirn ganz abschaltet und ich danach einen Mord begehe? Man hörte doch so viel über ein krankes Gehirn! Ich musste unbedingt, diesen Arzt aufsuchen!

Ich hatte Yui noch mal in meine Arme geschlossen und mich dann irgendwie unter ihm heraus gedreht. Dann griff ich ihn und trug ihn ins Schlafzimmer, wo ich dann den Rest der Nacht auch verbrachte.
 

Y

Ich ignorierte das erste Mal, als der Wecker am Telefon klingelte. Beim zweiten Mal, hörte ich Haru gedämpft etwas sagen und er stieß mich sachte von der Seite an, sodass ich deutlich wacher wurde und mit geschlossen Augen nach dem Telefon tastete. Blinzelte kurz auf das Display und machte es aus. „Wozu hast du es an, wenn du eh jetzt weiter schläfst?“, seufzte der Schwarzhaarige und ich lies das Telefon mit dem Display nach unten auf der Matratze liegen.

„Keine Ahnung!“, nuschelte ich und drehte mich zu ihm rüber. Dabei musste ich feststellen das wir in Harus Bett waren. Hatte der Mann mich wie eine Puppe, durch seine Wohnung getragen?

„Wann hast du...?“. „Kurz nachdem du eingeschlafen warst.“, gähnte er und ich drückte mich an ihn. Machte die Augen wieder ein bisschen zu. Ich mochte diese leicht fremde Wärme, die von ihm ausging. Es hatte was beruhigendes.
 

„Ich muss nachher noch ins Sometimes... Soba braucht wen hinter der Theke, weil Sergi wohl erst später kann. Irgendwas Familiäres?“, sagte ich wobei es sich mehr wie eine Frage anhörte und ich zuckte mit den Schultern. „Aber Morgen ist doch Montag!“, versuchte mir Haru rein zureden.

„Es ist nur von 18 bis 21 Uhr. Danach mach ich mich auf den Weg zur Schule.“. „Kletterst über die Mauer und verschwindest in dein Zimmer. Hast du dir mal überlegt, dass du dir dabei das Genick brechen kannst?“, fragte er leicht säuerlich. „Tu nicht so, als hättest du so was nicht schon auch gemacht in meinem Alter.“, schnaufte ich und packte meine Sachen in den Rucksack.

„Nein hab ich nicht. Wir mussten uns nicht vom Gelände schleichen!“, knurrte er und hielt mir den Collegeblock hin. „Stimmt, du warst nicht auf einem Internat. Du Glücklicher.“, seufzte ich und stopfte den Block in den Rucksack.

„Montag sehen wir uns nicht...“, gab Haru von sich und ich überlegte kurz. Er hatte recht. Wenn wir uns nicht zufällig im Gang über den Weg liefen, würden wir uns erst Mitte der Woche sehen. Vielleicht auch erst zum Schulfest. Mir gefiel der Gedanke nicht.

„Dienstag. Wir können uns Dienstag außerhalb treffen. Ich hab keine AG, wir könnten dann die volle Ausgangszeit nutzten.“, überlegte ich und versuchte mich an einem Lächeln. „Hört sich gut an.“, grinste er und zog mich zu sich herüber. Wir verbrachten die restliche Zeit auf dem Sofa, manchmal hatte ich das Gefühl ich wäre für Haru einen Menschen großer Katzenersatz, denn er war gerade zu darauf versessen, mich in seiner Nähe zu haben, zu berühren und zu streicheln. Wobei ich es ziemlich genoss auf ihm zu liegen. Dennoch, ich schrieb hin und wieder eine Textnachricht und schaute gelegentlich auf die Uhr, bis ich dann ein wenig geknickt auch schon los musste.
 

Weder bei Haru, noch im Sometimes hatte ich groß Zeit, über irgendwas nachzudenken. Zumal ich das Gefühl hatte mit niemanden Reden zu können. Tequila war zusammen mit Sergi heute nicht da oder würde später kommen und sonst fiel mir keiner ein ,mit dem ich weder reden konnte oder aber wollte. Es war egal wie viel ich mir den Kopf zerbrach, ich hatte nicht das Gefühl das ich raus bekommen konnte was los war. Haru blockte es komplett ab ,wenn ich versuchte ihn darauf anzusprechen oder wechselte abrupt das Thema. Dabei war das Ganze nicht nur sein Problem... Meine Hoffnung klammerte sich daran ,dass Jemand anderes vielleicht weiter wusste. Nur wen sollte man fragen? Nezumi? Bei besten Willen nicht. Der Zwerg war damit beschäftigt sich eine Gehirnwäsche von Hide verpassen zu lassen ,dass er sicherlich bald denken würde sein Vater wäre ein Frosch und seine Mutter der Weihnachtsmann! Aber vielleicht war das der Schlüssel!
 

Auf dem Futon hockend, sah Nezumi zu mir herüber, als ich das Zimmer von uns beiden betrat. Heute wirkte er ein bisschen geknickt. Ob es an den bevorstehenden Sportfest lag? Oder an der Tatsache das er nun wieder im Internat war.

Ich lies meine Tasche neben meinem Futon fallen. „Ich hatte schon Angst, du kommst nicht.“, seufzte er und schob etwas unter sein Kopfkissen. Ich gähnte ein bisschen und sagte das ich keine Lust hatte bei Kashima zu spät zu kommen. „Der reißt einem den Kopf ab, scheißt einem in den Hals und schraubt ihn dann falsch herum wieder auf. Da kann ich gut und gerne drauf verzichten.“, maulte ich und zog meine Sachen aus. Schließlich war es schon spät, ich war Hunde müde und morgen ging es früh aus dem Bett.

„Ab wann ist Nowak da?“, fragte ich und versuchte es so beiläufig, wie möglich klingen zu lassen.

„Ab der ersten Pause... nein Falsch! Ein bisschen vorher schon. Ab 9 Uhr...“, gab er von sich und schien sich unter seiner Decke verkriechen zu wollen. Kurz sah ich ihm dabei zu, verschwand aber dann im Bad um mich fertig zu machen. Egal was war... Nezumi war Nezumi...
 

„Wie bist du...?“, fragte ich verwirrt und schloss dabei die Tür des Krankenzimmers hinter mir. Nezumi und Nowak saßen auf dem Krankenbett und schienen im Begriff zu sein, Karten spielen zu wollen. „Ich wollte gerade Ayumi zeigen wie man pokert!“, knurrte der Doktor und sah mich finster an.

„Ich muss kurz mit dir sprechen! Alleine!“, murrte ich. Mir ging es ziemlich quer ,aber das war die beste Möglichkeit die mir in den Sinn kam.

„Kannst du bitte draußen warten?“, fragte der Braun-gelockte und strich dem Aschgrauen kurz über den Kopf. Angesprochener nickte und lies uns alleine. Als die Tür sich schloss ergriff ich rasch das Wort, bevor der Kerl dumme Sprüche vom Stapel lassen konnte.

„Es geht um Haru! Er hat diese Albträume und verfällt gelegentlich in eine Art Angstzustand. Manchmal ist er richtig panisch. Schlägt um sich... Es kann einem echt Angst machen... Ich hatte versucht im Internet raus zu bekommen was es ist. Aber weil er nicht mit mir reden will, warum es ihm so schlecht geht, kann ich es nicht richtig deuten. Ich weis nicht was ich machen soll und es wird immer schlimmer! Du bist doch sein Freund oder nicht?! Rede mit ihm! Oder wenn du was weißt, sag mir was mit ihm los ist!“, forderte ich und konnte die absolute Hilflosigkeit in der ich mich befand nicht verbergen. „Wie meinst du das mit, es wird schlimmer?“, fragte er ruhig und ich schilderte ihm das es am Anfang keine Probleme gab, jetzt jedoch hatte Haru fast täglich einen Aussetzer und bei Nacht war es bei weitem schlimmer.

„Wenn es nach mir ginge, würde ich ihn nicht alleine lassen, aber das geht nicht... Er will das auch nicht.“, murrte ich und Hide nickte verstehend. „Und er redet nicht mit dir darüber?“, fragte er und ich bejahte das Ganze. Das aus dem ganzen, scheinbar auch resultierte das Haru gewisse Hemmungen hatte und mich nicht so recht an ihn ran lies, behielt ich für mich.

„Ich... werde mit ihm reden. Eigentlich hatte ich ihm einen Nummer gegeben, wo er sich melden sollte.“, knurrte er gedankenverloren und machte ein angespanntes Gesicht. „Danke das du Bescheid gesagt hast. Von alleine wird der Trottel nicht zu mir kommen. Ich versteh nicht warum er das die ganze Zeit mit sich herumschleppen will?! Egal... jetzt raus mit dir!“, seufzte er und machte eine scheuchende Handbewegung. Ich rümpfte die Nase. Als wäre ich ein Hund, den man raus schickte.

Vor der Tür stand Nezumi und kritzelte scheinbar etwas auf ein Stück Papier. Ich schenkte dem keine Beachtung und ging wieder zurück ins Klassenzimmer.
 

E

Ich seufzte ein wenig vor mich hin, da es einfach anstrengend war die Schüler auf ihren Abschluss vorzubereiten, wenn bloß ein drittel zuhörte. Die jungen Männer hatten einfach keine Lust mehr, auf meine Ansagen. Der Mathelehrer zuvor, hatte den Jungs Wege zur Lösung beigebracht, die seit mehr als fünfzehn Jahren nicht mehr unterrichtet wurden. Ihnen nun beizubringen, wie sie es in der Prüfung aber können müssen, war genauso unmöglich wie Fröschen das Fliegen zu zeigen!

Die Stunde war zu Ende und ich hoffte, dass wenigstens etwas in den Köpfen derer hängen geblieben war.

Beim korrigieren der Blätter, die sie vor Unterrichtsende bei mir abgaben, schien aber genau das Gegenteil zu zeigen.

„Hast du mir nicht was zu sagen?“, knurrte es aus dem Türrahmen und ich sah zu Hide, der nicht gut drauf zu sein schien.

„Vielleicht Hallo?“, fragte ich eher, als dieser an den Tisch kam und mich anstarrte.

„ Hide? Du bist gruselig! Was ist los?“, wollte ich das Theater abkürzen und packte die Blätter in meine Tasche.

„Dein streunender Kater ist bei mir gewesen! Hat mir berichtet, dass sein Herrchen nachts Panikzustände schiebt und ziemlich merkwürdig wirkt!“, zischte er und sah mich funkelnd an.

„Da übertreibt er ! So schlimm ist es gar nicht.“, versuchte ich ihn zu beruhigen, allerdings glaubte er mir kein einziges Wort.

„Haru, dass ist kein Spaß mehr! Der Bengel ist keine Leuchte! Wenn er aber schon Hilfesuchend zu mir eilt, dann ist da etwas wahres dran. DU weißt, unsere Beziehung ist in dieser Hinsicht schwierig. Wir wollen aber beide, dass es dir gut geht!“, versuchte er mit Nachdruck und ich rieb mir müde über die Augen. Seit einer längeren Zeit, war ich wirklich permanent müde und angespannt. Hatte oft diese Flashbacks und hatte gefühlt einen Puls, der mich hätte umbringen können.

„Es ist im Moment ein bisschen schwierig“, formulierte ich es vorsichtig und Hide seufzte.

„Du hast von mir die Nummer bekommen. Ruf Minato an! Er kann dir helfen und ist wirklich seriös, was seine Schweigepflicht betrifft. Tu uns allen den Gefallen und sprich mit wem darüber! Der Kleine stellt schon das Internet auf den Kopf und versucht sich als Möchtegern Doktor nur um dir helfen zu können“, sagte er genervt und klopfte mir dabei auf die Schulter.

Als Hide ging, saß ich noch eine Weile da und überlegte. Hatte sich Yuichiro wirklich solche Sorgen gemacht? Machte ich ihm doch mehr Angst, als er zugab? Verdammt! Meine Absicht war das definitiv nicht gewesen.

Der Unterricht neigte sich langsam dem Ende zu und die ein oder andere Nachricht von Yui ließ ich unbeantwortet. Kein Wunder, dass der Junge schlechte Noten hatte, wenn er im Unterricht nicht aufpasste.

Erneut bimmelte mein Handy und ich las „Kurzes Treffen? Bei mir im Zimmer?“. Was hatte er sich denn jetzt ausgedacht?

Ich kam seiner Aufforderung nach, da er das nie so offensichtlich gefordert hatte. Das Klopfen an der Tür, konnte ich mir sparen, denn sofort ging die Tür auf als ich davor stand.

„Komm rein!“, sagte Yui absolut verlegen und ich wurde skeptisch.

„Was, soll ich hier? Ich dachte wir sehen uns heute nicht?“, fragte ich, als die Tür hinter mir zu ging und er sich quasi an meinen Hals schmiss.

Seine Lippen berührten meine und ich drückte ihn näher an mich.

„Was, war denn das?“, wollte ich wissen , als sich unsere Lippen voneinander lösten.

„Ich wollte dich nur sehen“, antwortete mir der Knabe und ich seufzte.

„So läuft das nicht, dass weißt du!“, belehrte ich ihn und er kicherte vor sich hin. Er ließ seine Finger unter mein T-Shirt wandern und leckte mir über den Hals.

„Nezumi ist nicht da! Lässt sich von Nowak wohl das Kartenspielen zeigen, oder spielen an sich herum. Können wir das nicht auch?“, hauchte er die Frage in mein Ohr und ich lachte.

„Kartenspielen? Können wir. Den Rest, nein!“, gab ich ziemlich streng von mir und wies seine Hände ab.

„Haru?“, hörte ich es verwirrt und ich schüttelte den Kopf.

„Dir muss langsam klar werden, dass hier mein Job auf dem Spiel steht. Bei mir zu Hause, in meinen vier Wänden, ist das eine andere Sache. Wobei vom Gesetz , dass selbe wie hier. Du bist mein Schutzbefohlener. Was versprichst du dir davon, wenn wir es hier treiben und uns Jemand erwischt?“, knurrte ich und ging zwei Schritte zurück.

„Dann würden wir es wenigstens mal miteinander treiben!“, zischte Yui und legte sich auf seinen Futon, verschränkte die Arme hinter den Kopf und starrte wortlos die Decke an.

„Ist das dein Ernst? Du willst es mit mir treiben, komme was wolle? Schalt deinen Kopf wieder ein Yuichiro!“, mahnte ich, als nur vom Boden kam „Jawohl Herr Endo!“.

Ohne ein Wort des Abschiedes verließ ich das Zimmer. Ich war wütend! Wieso, brachte er uns in so eine Situation? Was wollte er sich beweisen? Natürlich , waren meine Gefühle echt. Waghalsig aber alles aus den Fenster werfen, hatte ich nicht vor. Schon alleine für seinen Abschluss nicht. Ich konnte mir denken, dass er sich Sorgen machte und gefrustet war, dass ich ihn auf Distanz hielt. Ich musste mir schleunigst Hilfe holen.

Zu Hause, wählte ich die Nummer von diesem Minato und bekam auch zügig jemanden an den Hörer.

„Minato Seno“, hörte ich und begann direkt mich mit Namen vorzustellen.

„Ah! Schön das Sie anrufen Herr Endo. Hide, hatte mich schon vorgewarnt und mich sogar gebeten, Sie zu kontaktieren, falls Sie es heute selbst nicht tun“, hörte ich ihn lachen und ich verfluchte Hide. Musste der Kerl sich da wieder einmischen?

Wir telefonierten ein paar Minuten miteinander und ich bekam ziemlich zügig einen Termin.

„Kommen Sie morgen in meine Praxis. Dann besprechen wir alles weitere“, waren die letzten Worte des Psychiaters und ich stimmte zu. Immerhin, hatte ich einen schnelleren Termin durch Vitamin B Hide bekommen. Seno sagte am Telefon, dass ich sonst Monate lang warten müsste.

Irgendwie erleichtert darüber, setzte ich mich auf das Sofa und dachte darüber nach, wie das Gespräch wohl laufen wird. In meiner Hosentasche vibrierte es. Es war ein trauriger Smilie mit einem „Sorry“- Schild in der Hand. Bevor ich darauf reagieren konnte, kam auch schon die zweite : „Kann ich mich Morgen entschuldigen? Was leckeres kochen und TV schauen?“, fragte er und mir fiel ein, dass wir ja eigentlich verabredet gewesen waren.

„Entschuldige, kann morgen doch nicht!“, schickte ich ohne Erklärung ab und hoffte das er es dabei belassen würde.

Part 2 Endo und Suwa - Abschnitt 2

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Part 2 Endo und Suwa - Abschnitt 3

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Part 2 Endo und Suwa - Abschnitt 4

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Part 2 Nowak und Nezumi - Abschnitt 1

Sergi und ich fanden das Verhalten des Kleinen ziemlich merkwürdig.

„Kopfschmerzen!“, erklärte Sergi, was ich natürlich um Längen besser wusste.

„Ich denke auch!“, kommentierte ich es aber nur , bezahlte meinen Blue Lotus und verließ den Laden.

So ganz überzeugt hatte mich „Aki“ nun einmal nicht.

Um die Ecke blickend, in der Hoffnung ihn noch zu finden, erschrak ich schon beinahe , als ich ihn wild mit jemanden herum knutschen sah. Der Kerl konnte seine Finger nicht bei sich behalten und war schon dabei seine Hand in die Hose des Minderjährigen zu stecken. Ich wusste das ich ihn nicht mochte, da er so wie ich war! Das konnte nur in eine deutliche Richtung gehen.

Räuspernd stand ich dort, beide zuckten ein wenig zusammen und der Widerling, nahm sofort seine Hand aus der Hose von Yuichiro und löste seine Umarmung auf.

„Wir..ehm...“, begann der mir Fremde und ich winkte ab.

„Halt die Schnauze und verzieh dich einfach. Übrigens, ist der Bengel 17! Ich kann auch die Polizei rufen. Und wenn du da drinnen was davon erwähnen solltest, werde ich dich finden und dir den Arsch richtig aufreißen mit meinem Schwanz!“, fauchte ich und nach dem er seine Brille hoch geschoben hatte suchte er das Weite.

„Was sollte das denn jetzt?“, zischte mich Yui an, kam auf mich zu und schubste mich. Mutig der Knirps.

„Ich habe dich davor bewahrt, auf der Straße flachgelegt zu werden. Das Erste Mal, sollte nicht so sein!“, fauchte ich ihn an, als er mich anbrüllte : „Ach wieso? Hat Nezumi es denn nicht auf der Toilette besorgt bekommen?“.

Knurrend schüttelte ich den Kopf : „Nein! Hat er nicht! Und nun sag brav Danke und setz deinen Hintern in Bewegung!“.

Nicht einmal fragend, wo wir hingehen würden, folgte mir der Bengel bis zu mir nach Hause.

„Was soll ich jetzt hier?“, zischte er und ließ die Haustür hinter sich zufallen.

„Dich setzen! Wir haben zu Reden!“, murmelte ich so sanft wie möglich und reichte ihm eine Flasche Tee.

„Wenn du reden willst, über Herr Endo...dann lass es!“, sagte der Junge nun gekränkt und ließ seinen Rucksack neben der Couch auf den Boden fallen.

Er setzte sich und nahm einen Schluck.

Ich stellte mich vor ihn und rieb nervös meinen Nacken.

„Es kann gut sein, dass ich diesmal Mist gebaut habe und nicht ganz unschuldig an der Misere bin!“, formulierte ich es deutlich ,als Yui mich ansah und den Kopf schüttelte.

„Haru hat Schluss gemacht. Nicht du! Also, wie könntest du Schuld daran haben?“, fragte er und ich seufzte.

„Ich habe ihn zu einen ehemaligen Kollegen geschickt. Verdammt noch mal Yuichiro , Haru wurde vergewaltigt von einem Kerl bevor er hier zu zog. Das wollte er dir natürlich nicht erzählen! Doch diese Panik Zustände, die Träume, haben ihn komplett eingeholt. Er hatte Angst dich zu verletzen. Deswegen, sollte er in Behandlung. Ich habe ihn also zu Minato geschickt ohne mich noch einmal schlau zu machen. Dieser Mistkerl, arbeitet jetzt nicht mehr als Therapeut sondern als Zuspieler der Pharmaindustrie und probiert Medikamente an Menschen aus. Natürlich alles legal und ungefährlich. Angeblich!“, knurrte ich und erinnerte mich an das Telefonat mit ihm. Am liebsten, hätte ich ihn an den Haaren aus seiner Praxis gezogen und verprügelt.

„Moment... ich kann das gerade nicht... verstehen. Er nimmt Tabletten? Wann war er denn bei diesem Termin?“, fragte er und ich zuckte mit den Schultern.

„Mein letzter Stand war Dienstag! Normalerweise, schlagen Tabletten mit diesem Suchtfaktor nicht sofort so riesige Kreise. Ich weiß nicht wieso Haru so extrem darauf reagiert. Schwitzen, Distanz, Reizbarkeit...das ist mir alles auch schon aufgefallen in so wenigen Tagen!“, begann ich und rieb mir die Stirn nun.

„Dienstag, war er bei der Steuerbehörde oder so, hat er mir gesagt. Dann, war das wohl gelogen“, murmelte dieser enttäuscht und ich stöhnte auf.

„Verstehst du denn nicht? Er hat versucht einen Schritt auf dich zu machen zu können! Keine Ahnung, wieso er jetzt die Reißleine zieht!“, knurrte ich und setzte mich nun neben ihn.

„Wahrscheinlich, weil er versucht hat sich etwas gewaltsam zu nehmen!“, zischte er und ich sah ihn erschrocken an.

„Er hat doch nicht etwa...“, begann ich doch Yui schüttelte den Kopf.

„Ich habe ihm eine verpasst, weil er nicht aufhörte. Dabei wollte ich das nicht...“, begann er und starrte auf seine Hände.

Gerade, hatte ich ziemlich großes Mitleid mit ihm. Haru, wäre sein Erster so viel ich von meinem Freund wusste. Das hatte sich Haru damit wohl ziemlich verscherzt.

„Du hast nichts falsch gemacht! Mein Kumpel war der Trottel. Doch vielleicht, kannst du jetzt verstehen wieso er auf Distanz geht?“, fragte ich vorsichtig.

Yui stand auf und faselte etwas von, dass er in Ruhe nachdenken müsste und das ich Haru die Aktion im „Sometimes“, nicht erzählen sollte. Na, ob ich da jetzt der Richtige war, dem man zum Schweigen bat?

„Übrigens, heute am Stand, haben sich deine Bilder sehr gut verkauft. Und dein Bild mit den Kirschblüten, ist für eine enorme Spendensumme weg gegangen!“, lächelte ich ihn an und er zuckte nur mit den Schultern.

„Haruma hat es gekauft. Er meinte, dass er sich zumindest ein wenig Stück Hoffnung von dir behalten möchte!“, erklärte ich und hatte wieder den traurigen Ausdruck von ihm , vor Augen.

„Er hätte alles haben können!“, sagte der Junge und wirkte für einen Moment gruselig erwachsen.

„Das mag sein. Aber vielleicht ist noch nicht alles verloren! Ich kümmer mich darum und mache meinen Fehler wieder gut. Als Gegenzug, hab ein Auge auf Ayumi!“, wollte ich und Yui nickte nur ohne Nachzufragen. Guter Junge!

Nachdem der Knirps gegangen war, und mir dieses Thema sehr schwer im Magen lag, schrieb ich Nezumi im festen Glauben er könnte noch wach sein.

>Hey. Alles in Ordnung?<

Es dauerte eine ziemlich lange Weile bis eine Antwort zurück kam. Wahrscheinlich hatte ich ihn geweckt und er tippte im Halbschlaf.

>Soweit. War ein anstrengender Tag Heute. Und wiedereinmal, habe ich nicht geschafft mit Leistung zu glänzen (v.v) <

Ja, Nezumi war zwar nicht der schnellste gewesen im Lauf, aber er hatte sich wirklich bemüht. Nur kurz, hatte ich das Vergnügen mit seinen Eltern, die mich aber auch schon ignorierten, als sie wussten ich würde nicht mehr unterrichten. Die sympathischsten waren sie mir definitiv nicht. Wie konnte nur ein so liebenswerter Bengel aus ihm werden? Ok, verkorkst im Sinne der Anklage, aber an mangelndem Selbstbewusstsein ist noch keiner so schnell gestorben, wie durch Waghalsigkeit.

>Du warst toll! Und nun Ruh dich weiter aus! Wir sehen uns am Montag!< antwortete ich und begann mich auch Bett fertig zu machen.

Erneut vibrierte es und ich staunte, denn ich hatte nicht mehr mit einer Nachricht gerechnet.

>Wie war es im Sometimes?<, klang die Frage unsicher und ich musste schmunzeln.

>Der Cocktail war lecker. Der Rest interessierte mich nicht!<, versuchte ich ihm zu versichern, dass er der Einzige für mich nun war.
 

N

Ich überflog die letzte Nachricht zweimal und seufzte leise. Ein kleiner Teil von dem Stress den ich fühlte fiel von mir ab, denn ich war ziemlich in Sorge gewesen. Hide war der Mensch dem ich am meisten vertraute, allerdings machten die Anderen mir Sorgen. Hatte man ihn schließlich in eben dieser Bar versucht zu erstechen... Er war ehrlich zu mir, egal um was es ging.

Das Gegenteil davon, was ich war.

Der Tag hatte mir ziemlich zugesetzt. Meine Bein brannten und sicherlich würde ich sie, die nächsten zwei Tage spüren, aber das war eher weniger das Schlimme.

Insgeheim hatte ich gehofft, dass mein Vater seine Drohung wahr machen würde und nicht zum Schulfest käme, aber dem war nicht so. Vielleicht war ihm bewusst das er mir damit einen Gefallen täte und das war nicht zwingend das, was ihm vorschwebte. So zumindest kam es mir vor. „Besser ihn trifft die harte Realität jetzt ins Gesicht, als nie!“, hatte er einen der Lehrer an geknurrt welcher perplex ,von mir zu meinem deutlich größeren Vater, sah.

Jetzt noch hatte ich diesen genervten und verachtenden Blick vor mir, den er immer wieder auf mich abschoss und Worte im Ohr mit den er mich verbal ohrfeigte. Schlimmer hätte es nicht sein können. Vor Mutter, den Lehrern und auch einigen Schülern. Das er sich nicht noch ,an die Seitenlinie stellte und versuchte mir ein Bein zustellen, wäre das Tüpfelchen auf dem I gewesen.

Und jetzt fühlte ich mich wie ein kleines Häufchen Elend, verkroch mich in meinem Bett und hatte darauf gewartet das Hide sich meldete, weil ich ihn nicht mit fragenden Nachrichten nerven wollte , über das was er machte.

Wie erbärmlich... Einfach nur erbärmlich...

Ein Surren holte mich wieder zu meinem Smartphone.

>Schlaf gut, mein Kleiner.< kam es von Hide und ich hatte das Gefühl von ihm gedrückt zu werden. Antwortete rasch das ich ihm eine Gute Nacht wünschte und legte das Telefon bei Seite.

Ein kratzten an der Tür. Gefolgt vom leisen Klicken.

Yui war wieder da. Seit dem Sportfest hatte ich ihn nicht mehr gesehen und jetzt machte er das Licht an, was unangenehm in den Augen brannte. Ich zog den Arm über das Gesicht.

„Schläfst du schon?“, fragte Yui und er hörte sich dabei nicht gut an.

„Hm...“, machte ich nur, rollte mich auf den Bauch und zog das Kissen über den Kopf.

„Tut mir Leid. Ich mach es gleich wieder aus.“, seufzte er und kurz waren ein paar Geräusche zu hören. Gestern war für ihn die Welt untergegangen und heute?

Suwa war deutlich stiller. War generell ein wenig abseits gewesen und war Gedanklich scheinbar wo anderes. Hide war knapp darauf eingegangen ,als ich kurz die Gelegenheit hatte ihn zu fragen. Denn es war mir falsch vorgekommen Yui zu fragen, da er selber nicht darauf einging und auch so tat als wäre nichts gewesen. Dabei fand ich ihn gestern Nacht, in unserem Zimmer vollkommen aufgelöst vor.

Ich schob das Kissen weg und blinzelte in das helle Licht. Setzte mich auf und sah mich um. Der Zimmergenosse war wohl im Badezimmer, zumindest konnte man das aus den Geräuschen schließen und ich nutzte die Gelegenheit und trank mir einen Schluck Wasser, als auch schon die Tür aufging.

„Tut mir leid.“, murmelte er noch einmal und sah mehr als erschöpft aus.

„Schon okay.“, gab ich von mir und kratzte mich am linken Oberarm. „Geht es dir gut? Dein Dad ist ja nicht gerade der Charmbolzen...“, fragte Yui und setzte sich auf seinen Futon.

„Ich... er ist ein bisschen schwierig...“, lächelte ich ein bisschen künstlich. „Ein bisschen ist gut.“, stöhnte Yui, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und seufzte. „Ayumi? Ist er immer so?“, fragte Yui vorsichtig und sah dabei zu mir rüber. Sein Blick blieb an mir kleben. „Schon...“, sagte ich sachte. „Bist du dir sicher das es dir gut geht?“, fragte er nochmal und ich verstand nicht ganz warum er es noch einmal hinterfragte ,bis ich selbst das leichte brennen bemerkte, an meinem linken Arm. Ich hatte ohne Unterlass gekratzt und gerieben. Vor Schreck presste ich rasch die Hände zu Fäusten zusammen und drückte sie auf die Bettdecke.

„Ich bin ein bisschen gestresst. Mehr nicht. Wir sollten lieber schlafen!“, nuschelte ich hektisch und sah dabei nur auf meine Hände. Der Oberarm brannte leicht. Wenn Hide das zu Gesicht bekommen würde, wäre er sicher wieder besorgt.

„Hm... du hast sicher Recht.“, bestätigte Yuichiro und machte sich daran das Licht aus zu machen. Es wurde Dunkel und ich lehnte mich langsam zurück.

„Gehst du das Wochenende nicht zu Hideki?“, fragte Yui ziemlich leise und ich wusste nicht so recht, wie ich antworten sollte. Vor dem Sportfest war ich mir sicher gewesen ,dass ich zu ihm wollte. Danach wollte ich mich nur noch in meinem Zimmer verkriechen. Alles was ich bisher an Sicherheit und Vertrauen in mir selbst aufgebaute hatte, fühlte sich an als hätte mein Vater es zertrümmert. „Ich wollte lernen, außerdem muss sich Hide um was wichtiges kümmern.“, flüsterte ich und Yui gab ein Geräusch von sich was ich nicht zuordnen konnte.

Anschließend wurde es sehr ruhig und ich war mit meinen Gedanken wieder alleine. Mit den Worten meines Vaters, das Peinlich verlegene Lächeln meiner Mutter und den Blicken der Anderen. Die Angst das alles wieder von vorne losgehen würde, war im laufe des Tages angestiegen und jetzt füllte sie mich vollkommen aus. Die Streiche, das Schneiden, das hämische Lachen... allein der Gedanke sorgte dafür das mein Herz unkontrolliert zu rasen begann.

„Soll ich zu dir kommen?“, fragte Yui leise und rascheln war zu hören.

„Warum?“, fragte ich und konnte das Zittern in der Stimme nicht vollständig unterdrücken. „Nur so.“, sagte Yui als Antwort und Bewegung war zu hören. Ich konnte fühlen wie sich neben mir jemand hinlegte. „Dreh dich mal.“, raunte er mir zu und ich rollte mich auf die Seite, er drückte seinen Kopf gegen meine Brust und schlang einen Arm um mich. Zog mich näher zu sich und verwirrt darüber lies ich es zu. Legte eine Hand auf seinem Kopf und überlegte ob ich ihm darüber streicheln sollte. Noch einmal seufzte Yui und ich versuchte mich zu entspannen. Lauschte seiner Atmung und fühlte wie die Ruhe auf mich abfärbte.

Ich fragte mich wer das hier nun mehr brauchte... und wünschte mir ein bisschen bei Hide zu sein.
 

H
 

Mein Wecker ging ziemlich früh! Schließlich hatte ich mir vorgenommen Haru abzufangen um ihn diese Ersatz beruhigenden Tabletten zu geben und nach einer Therapie Praxis für ihn zu suchen. Und wenn er mit Niemanden reden wollte, musste er es eben mit mir!

Pünktlich, wie immer kam Haruma aus seiner Wohnung heraus und wollte den üblichen Samstags Einkauf tätigen. Das hatte sich irgendwie so eingeschlichen, als er hier her gezogen war, da er den Gemüse Markt bevorzugte.

An seinem Auto wartend, lächelte er, als er mich sah.

„Hey. Was machst du denn hier? Hättest dich doch melden können!“, schmunzelte er und wir umarmten uns zaghaft. Ich griff um Haru herum und irgendwie, fehlte da etwas.

„Hast du abgenommen?“, fragte ich stattdessen und er winkte ab.

„Ah, verstehe! Du willst mit zum Markt! Oder nur bei mir futtern!“, lachte er und ich ließ mich nicht abwimmeln.

„Haru, wie viele Kilos diese Woche?“, wollte ich wissen und er zuckte mit den Schultern.

„Wann hast du zu Letzt gegessen?“, und wieder bekam ich als Antwort ein Schulter zucken.

„Kerl! DU nimmst die Tabletten seit einer Woche und bist schon am Ende??“, knurrte ich , als mein Gegenüber den Finger an die Lippen legte und „Psst“, machte.

„Nun sei leiser und steig endlich in das Auto!“, forderte er und ich tat wie mir befohlen wurde.

„Es ist nicht so, als würde es mir schlecht gehen. Allerdings durch das ganze Wasser trinken, habe ich so einen vollen Bauch oder eine volle Blase, dass mir nicht nach Essen ist!“, erklärte er und die Augenringe wurden immer deutlicher, genauso wie das leicht eingefallene Gesicht.

„Wie viel?!“, knurrte ich erneut und er seufzte, als er den Motor anließ.

„Ungefähr, sieben Kilogramm. Die sind aber schnell wieder drauf! Deswegen, kaufe ich heute ein. Ich habe mir vorgenommen mehr zu essen“, versicherte er mir und konnte mir denken, dass alle Lebensmittel schlecht geworden waren und er deswegen nichts mehr da hatte.

„In Ordnung. Dann kann ich ja zum Essen bleiben und dich unterstützen!“, grinste ich breit was Haru nur amüsiert den Kopf schütteln ließ.

„Ich dachte Nezumi kocht nun für dich? Er hat einen ganzen Batzen an Rezepten von mir bekommen“, erzählte der Fahrer und meine Augen begannen zu leuchten.

„Ayumi will für mich kochen???“, fragte ich voller Begeisterung und stellte mir vor, wie der Bengel nackt in meiner Küche stand und fragte : „Etwas mehr Soße?“. Uh ja, ich würde ihm Soße geben!

Auf dem Gemüsemarkt, war es wie üblich besucht und Haru schien in eine Art Kaufrausch zu verfallen.

„Wann willst du das alles essen?“, wollte ich wissen, als wir die sieben Taschen voller Gemüse und Obst von zwei Händlern mit zum Auto tragen ließen.

„Ich friere viel davon ein. Hält sich dann länger. Ich brauche noch Fisch, Fleisch und Gewürze!“, ging er seinen Einkaufszettel durch und ich nickte.

Während wie weiter über den Markt gingen, blieb ich schlagartig an einem Schmuckstand stehen.

Dort gab es zwei wunderschöne, dunkel blaue Ringe.

Haru sah mir über die Schulter und grinste : „Bist du echt darüber am nachdenken?“, machte er sich ein wenig über mich lustig und ich schmunzelte.

„Ja. Irgendwie, schon. Er ist so oft verunsichert, ob ich es so meine und zweifelt immer an sich selbst. Das er nicht ausreichen würde. Was wäre, wenn der Ring ihm als Symbol dient und die Zweifel nimmt?“, fragte ich Haru, denn er war der pädagogisch mit Ausgebildete.

„Wäre durch aus denkbar!“, ermutigte er mich und wirkte erschreckend fröhlich.

Ich zögerte nicht lange und ließ mir die Ringe einpacken. Vielleicht, sah ich Ayumi dieses Wochenende ja doch noch und konnte ihm diesen, nach einer heißen Nacht anstecken. Ob sie auch Penisringe verkauften?

„Ich will deine Gedanken gar nicht wissen!“, lachte Haru als er mein verträumtes Gesicht bemerkte.

„Nun, wir kümmern uns jetzt eh erst einmal um dich!“, murmelte ich und kauften weiter ein.
 

Bei Haru angekommen, wurde ich natürlich mit verpflichtet das Gemüse zu schneiden.

„Du willst ja auch was davon essen oder?“, hatte er mich aufgezogen und wie Recht er damit hatte.

Ich sah über die Küchenzeile hinweg und mir fiel ein Telefon auf dem Couchtisch auf.

„Neues Telefon?“, fragte ich und er schüttelte den Kopf.

„Gehört Yuichiro. Habe es noch nicht geschafft es ihm zurück zu geben. Es wird eh schwer genug werden, ihn zu sehen!“, seufzte der Mann am Kochtopf.

„Soll ich das für dich übernehmen?“, fragte ich und er nickte dankend.

„Wieso, hast du dich wirklich von ihm getrennt?“, fragte ich und sah auf das Kirschblüten Bild, dass mittlerweile im Wohnzimmer über der Couch hing.

„Weil ich Angst habe, dass ich ihm weh tun würde!“, gab er nur kurz von sich und ich kommentierte dies mit : „So wie man dir weh getan hat?“.

Er nickte und sah mich danach fragend an :“ Hast du mit ihm gesprochen?“.

Ich nickte und sagte ihm, dass der Junge sich ziemlich viele Gedanken machte. Hauptsächlich darüber, dass er ihn geschlagen hatte und er es ja nicht wollte.

„Ich hatte es verdient. Und er hätte noch viel fester zu schlagen sollen! Mein Gehirn stand auf Standby und konnte nichts mehr abrufen. Ich war ein Ekel!“, knurrte er und schien wütend auf sich selbst zu sein.

„Ändern, können wir es nun nicht mehr! Aber wieso ich auch hier bin Haru. Ich hab dir ein Ersatzmedikament besorgt. Es ist weit aus angenehmer, geht gezielt auf deine Panik ein und soll beruhigen. Allerdings, müssen wir den anderen Scheiß erst einmal aus deinem Organismus bekommen. Heißt, absetzen in langsamen Schritten und abwarten. Wir müssen auch Jemanden finden, dem du dich öffnen kannst. Wo du das verarbeiten kannst!“, ließ ich den Doktor heraus hängen, als er aufschrie, da er sich in den Finger geschnitten hatte.

„Verdammt, müssen wir das beim Kochen besprechen?“, zischte er mich ungewöhnlich an.

„Ja! Wann sonst?“, knurrte ich und ging zu seinem Verbandskasten um ein Pflaster heraus zu holen.

„Ich will die Dinge aus meinen Kopf bekommen und sie nicht wieder hinein holen durch Reden!“,maulte er herum und ließ sich das Pflaster aufkleben.

„Das mag ja sein. Aber, so wirst du immer wieder unkontrolliert damit konfrontiert und übernimmst dich. Kurzschluss! Willst du Yui denn nicht zurück?“, fragte ich und er sah mich traurig an.

„Nein, möchte ich nicht!“, gab er von sich, dass es mir kalt den Nacken herunter ging.

„Also, hast du euch aufgegeben ? Möchtest es nicht einmal mehr versuchen?“, fragte ich eher nicht überzeugt, als er nickte.

Hier, biss ich gerade auf Granit. Das brauchte wohl noch eine Weile, bis er endlich mitdachte und seine Gefühle erkannte.

Ich drehte mich herum und griff zu meinem Handy. Das alles war gerade so frustrierend.

>Ich würde dich gerne, heute Abend sehen!<, schrieb ich meinem Herzensdieb.

Part 2 Nowak und Nezumi - Abschnitt 2

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Part 2 Nowak und Nezumi - Abschnitt 3

N

War es ein Schock? Ich bekam kein einziges Wort über die Lippen. Selbst nicht als der Ältere versuchte mich dazu zu bringen ihm ins Gesicht zu sahen, in dem er mit seinen Händen meines umschloss. „Hast du dich so doll erschreckt oder freust du dich so sehr?“, fragte er leicht verwirrt. Ich schüttelte erst den Kopf und nickte dann.

„Dann bin ich erleichtert.“, seufzte er und küsste mich auf die Stirn, während ich versuchte an seinen Händen vorbei mir über das Gesicht zu reiben. Schniefte ein bisschen und versuchte mich selbst wieder unter Kontrolle zu bringen, um wieder weiter essen zu können. Zwischendurch rutschte mein Blick auf meine Hand und es fühlte sich seltsam komisch an.

„Ich hab für heute nicht so richtig was geplant. Wir könnten uns auf das Sofa setzten und Filme gucken. Kein Splater! Ich weiß du magst das nicht. Ich mein, ich hab noch irgendwo Animes liegen.“, grübelte er und schob sich die letzten Reste vom Curry in den Mund. Mir kam aber eine Idee.

„Poker! Können wir Poker spielen?“, fragte ich schob mir schnell was in den Mund. „Wenn du möchtest.“, grinste er und lehnte sich zufrieden zurück.
 

Schnell war alles wieder abgeräumt. Der kleine Tisch im Wohnzimmer leer geräumt und vorbereitet. Der Brünette stellte sich ein Bier auf den Tisch. Mir war das Zeug zu bitter und ich mochte Geschmack von Alkohol auch nicht sonderlich. Somit nahm ich mit kalten, gesüßten Tee vorlieb.

„Du fragst doch sonst nicht? Was hast du vor?“, fragte Hideki und mischte die Karten durch. Ein bisschen angespannt schob ich den Stapel mit Plastik Chips zurecht die ,als Einsatz dienten.

„Nur so.“, kam es von mir leicht hell und der Mann mir gegenüber zog eine Augenbraue hoch. Teilte die Karten aus und lächelte leicht. „Sollen wir das Spiel ein bisschen abändern?“, grinste er. Ich verstand nicht ganz was er meinte. Hatte Poker nicht immer die selben Regeln?

„Wir könnten Strip-Poker spielen?“, kicherte er. „Der Verlierer muss ein Kleidungsstück ausziehen. Das Spiel ist dann zu Ende wenn einer nackt ist.“, gibbelte er und amüsierte sich köstlich darüber wie ich rot anlief. „Ähm... beim nächsten Mal..“, wurde ich verlegen. Hide meinte das er mich beim Wort nehmen würde und ich wusste das ich mich selbst in eine Falle geredet hatte. Aber jetzt wollte ich wissen, ob ich wirklich ein bisschen was gelernt hatte und tatsächlich! Ich gewann das eine oder andere Spiel und das nicht weil, Hide es wollte. Ihm war erstaunen und verblüffen anzusehen. So zog sich alles in die Länge. „All in!“, knirschte der der Brünette und die braunen Augen funkelten. „Ich... geh mit!“, sagte ich nicht ganz sicher und schob die Chips in die Mitte. „Showdown! Dann zeig mal was du hast Junge!“, grinste Hide und ich deckte meine Karten auf. Ich war mir so sicher, aber schlussendlich verlor ich aber mit meinem Drillig. Denn Hide hatten einen Flush.

„Gib es zu! Du hast geübt!“, murrte er. Ich fragte mich kurz ob es ihn nun keinen Spaß mehr machte gegen mich ausschließlich zu gewinnen.

„Ein bisschen... Yui und die Anderen haben mit mir zusammen gespielt.“, lächelte ich ein bisschen gezwungen. Er beugte sich rüber und strich mir über den Kopf. „Gut gemacht.“, lobte er. War das weil ich was gelernt hatte oder weil ich Zeit mit den anderen Verbrachte???

„Und jetzt musst du dich ausziehen!“, grinste er breit. „Was? Warum?!?“. „Weil du verloren hast!“, lachte Hide. „Ich hab doch gesagt beim nächsten Mal...“, sagte ich ein bisschen unsicher und fühlte wie mir das Blut in den Kopf ging. „Außerdem tut mir alles weh.“, jammerte ich und wurde schmerzlich daran erinnert, als ich nervös hin und her rutschte, wie sehr mein Hintern vorhin in Mitleidenschaft gezogen wurde.

„Aber ich wollte ein bisschen schmusen.“, seufzte Hideki wehleidig. „Das kann man doch auch mit Sachen...“, nuschelte ich und stand ungelenk auf. Ging um den Tisch und setzte mich auf Hides Schoß. Der Mann lehnte sich gegen das Sofa und ich mich gegen ihn. Ich schnaufte hörbar und machte die Augen zu, während der Gelockte mir über den Kopf strich. „Manchmal bist du so niedlich. Ich würde dich am liebsten in eines dieser süßen knappen Maid Kostümchen stecken und Stunden lang...“, kicherte Hide zum Schluss ohne den Satz zu beenden und zog mich ein bisschen fester an sich. Mein Kopf wurde glühend Heiß.

„Wenn... wenn du dir das wünschst...“, stammelte ich und kratzte mir ein wenig über den Arm. „Ich würde alles für dich machen...“, flüsterte ich fast. Mit einem leichten Ruck drückte Hide mich ein bisschen von sich und ich sah verwirrt zu ihm hin und rieb mir über die glühende Wange. „Kind, sag so was nicht und vor allem, gib mir nicht so einen Freifahrtschein!“. Seine Stimme hatte einen seltsamen Unterton und ich wusste nicht ob er davon überfordert oder angetan war.

Ich ergriff schnell sein Shirt, presste das Gesicht in den Stoff und damit an seine Brust.

Das war einfach zu peinlich...
 

H

Nezumi und ich hatten uns fast die ganze Nacht geliebt. Der Kleine war beim vierten Mal an seine Grenzen gestoßen und eingeschlafen. Nackt, lag er in meinen Armen und ich strich sanft über seinen Oberarm, was ihn eine Schnute ziehen ließ. Ich spürte den Schorf an der Stelle und seufzte ein wenig. Einen kranken Geist, heilte man nicht in ein paar Tagen. Näher an mich ziehend, murmelte er etwas von „müde“ und „später“. Grinsend schloss ich die Augen und spielte ein bisschen mit meinem Ring. Nicht nur für ihn sollte es ein Symbole sein. Noch nie hatte ich mich so Hals über Kopf verliebt und fühlte mich auch noch wohl dabei. Das letzte Mal, dass ich solche Gefühle hatte endete mit Herzschmerz und das ich das Malen auf gab. Wenn ich Ayumi so friedlich schlafen sah, juckte es mir in den Fingern meine alten Utensilien heraus zu fischen und ihn zu zeichnen. Es würde aber nur alte Erinnerungen wieder wecken, die ich erfolgreich verbannt hatte in die tiefste und dunkelste Ecke meines Gehirns. Gut verpackt und nicht auffindbar.

„Hide, wieso bist du noch wach?“, murmelte der Schönling in meinen Armen und ich schmunzelte: “Ich überlege gerade, wann du mich alten Sack absegnest und dir Jemand neuen suchst!“. Ayumi grinste und meinte : „Erst wenn ich alles von dir gelernt habe. Ich will ja auch was bieten können!“ Dann kuschelte er sich an meine Brust und atmete wieder ruhiger. Seid wann war er so schlagfertig? Stolz strich ich ihm über den Kopf und seufzte. Irgendwann, würde aus der Raupe ein wunderschöner Schmetterling werden und seine Flügel ausbreiten. Er wird fliegen, die Welt sehen und ich werde ihn nicht daran hindern können.

Ich wurde wach, weil es in der Wohnung köstlich nach Essen duftete. Nackt ging ich in den Wohnbereich und sah wie Nezumi in Shorts, T-Shirts und Schürze vorm Herd stand und etwas in der Pfanne wendete. „Was machst du ?“, wollte ich wissen, als er zu mir sah und rot anlief. „Willst du dir nicht erst mal etwas anziehen?“, bekam ich als Gegenfrage und ich schnaubte. Ich hasste es, wenn er meine Fragen nicht beantwortete. Schmollend ging ich zurück ins Schafzimmer, zog mich an und kam wieder in die Küche, als ich auf den Teller etwas wie Kuchen sah.

„Pfannkuchen! Sehr beliebt in Deutschland und Amerika. Haru meinte, du magst süße Sachen“, erklärte der Knirps und ich grinste. Ich küsste ihn und zog ihn näher heran. „Wie recht Haru damit nur hatte!“ Bevor meine Hände aber weiter wandern konnten, drückte er sie weg und wies auf die Teller. „Essen!“ Er ging zu seinem Platz und begann seinen Kuchen da anzuschneiden. Wieder schmollte ich und nahm neben ihm Platz um mir meinen Teller anzuschauen. Ich nahm einen Bissen und war wirklich mehr ,als angetan davon. Begeistert schwärmte ich und meinte, dass wenn er so weiter machen würde ich noch bis ende des Jahres einen dicken Bauch hätte. Grinsend, neckte mich Nezumi, dass ich dann eben mehr Sport machen müsste. Als Mediziner hatte ich es natürlich besser zu wissen.

„Sex ist übrigens auch Sport! Hemmungsloser, ansträngender und lang andauernder Sex!“, grinste ich ihn breit an was ihn doch wieder nur verlegen machte. „Warten wie es ab, ob dein Bauch wächst! Sonst gibt es eben nur noch Gemüse für dich“, antwortete er und aß selbst auf. Es war schön zu sehen, dass er auf meine Späßchen mittlerweile einging. „Was ist denn eigentlich mit deinem Arm passiert?“, fragte ich und sah genau an seinem Blick das er zögerte oder sich überlegte welche Lüge er mir auftischen sollte.

Nachdem er schwieg hob ich die Hand mit dem Ring und zeigte drauf. „Ayumi! Keine Geheimnisse mehr!“, erinnerte ich ihn und er nickte.

„Ich war das. Aber nicht mit Absicht. Ich stand etwas unter Storm und dann war es schon passiert“, murmelte er und schien sich dafür gerade sehr zu schämen. Ich ergriff seine Hand mit dem Ring und küsste diese. „Das bekommen wir in den Griff! Das verspreche ich dir!“, flüsterte ich und küsste ihn.

„Wie willst du Jemanden der so kaputt ist wie ich, normal kriegen?“, zitterte seine Stimme und ich drückte meine Stirn gegen seine.

„Wer sagt denn, dass du normal sein sollst? Gerade das, macht dich doch interessant. Und du bist perfekt, mit kleinen Ausnahmen.“ Er schien das Gesagte einfach hinzunehmen, denn ohne das Gespräch weiterzuführen, räumten wir die Teller ab und überlegten, was wir mit dem angebrochenen Sonntag machen sollten.

„Kino?“, fragte er und ich zog eine Grimasse. Darauf hatte ich ja mal so gar keine Lust. „Paintball?“, fragte ich und irritiert sah er mich an. „Wie du ..ehm magst!“, kam es eher weniger begeistert. Ich versicherte ihm, dass es ihm gefallen würde und wir ein bisschen Spaß hätten. Lange mussten wir nicht nach solch einer Halle suchen, da diese Dinger aus dem Nichts auftauchten, seid alle es so cool faden. Wir wurden ausgestattet mit einem Anzug, Genitalschutz und einer Brille. „Wenn das so harmlos ist, wieso haben wir diese Dinge zusätzlich an??“, fragte Nezumi ängstlich und ich schmunzelte. „Mach dir mal keinen Kopf darüber!“

Schon ging es los. Wir waren in einem Team und spielten gegen zwei Andere die unsere Gegner sein sollten. Wir sprangen, krochen, versteckten uns , sprachen uns ab und pirschten uns vor. Dann, sprang einer von ihnen von einer Tonne und batz, hatte ich ihn erwischt. Grinsend, begutachtete ich mein Opfer und sah seinen Mitspieler. Schnell rollte ich mich auf die Seite, knallte dabei mit dem Steiß gegen einen Pfeiler und stöhnte auf. Er traf mich mehrmals, sodass ich komplett in Farbe getunkt war. Als ob ein Schuss nicht gereicht hätte um mich aus dem Spiel zu nehmen.

„Nun suche ich den Kleinen!“, grunzte der blondierte, dürre Kerl und verschwand. Sein Hochmut, ließ ihn unachtsam werden und so übersah er Nezumi, der hinter dem Heuballen lag.

„Geht es dir gut???“, quiekte er ein wenig und ich wimmerte : „Du musst mich rächen!!!“. Theatralisch ließ ich mich auf die Seite fallen und sah noch das Lächeln auf seinen Lippen.

Natürlich hatte er keine Chance gehabt und kam genauso bunt wie ich zu mir gekrochen. Er lachte „Ich bin dir ins Jenseits gefolgt!“ und ließ sich neben mich rollen. Ich griff seiner Hand und drückte diese. „Weißt du was? Ich liebe dich und ich werde zu Alt für diesen Mist!“ Herzhaft begann er zu lachen und murmelte was davon, dass er sich wahrscheinlich gerade genauso fühlte.

Beinahe kriechend stützte mich mein Kleiner und lieferte mich schmerzvoll auf dem Sofa ab. „Es war deine Idee!“, schmunzelte er während ich jammerte. „Keine Sorge! Bis morgen bin ich regeneriert! Autsch“, knurrte ich als er mir einen Eisbeutel aufs Steiß legte.

„Werden wir sehen“, ärgerte er mich und packte seine Sachen. Es war immer so schwer, wenn mein Lustknabe wieder zurück musste. „Nur noch ein paar Monate. Dann hast du deinen Abschluss. Weißt du schon, was du dann machen willst?“, fragte ich und er schüttelte den Kopf.

„Wie wäre es, wenn du vorerst bei mir wohnst, bis du einen Uni Platz hast?“, fragte ich doch er stand nur mit offenem Mund vor mir, was mich verlegen machte.
 

N

Mit einer Mischung aus Wehmut und Erleichterung betrat ich das Wohnheim des Internats. Es war jedes mal sehr schwer wieder zurück zu gehen, da ich in der Zeit bei Hide einfach alles andere ausblendete. Hier jedoch ,wurde ich wieder mit meinen schlimmsten Problemen konfrontiert. Auch wenn wir über meine Probleme redeten, waren sie wenn ich bei Hide war nur eine kleine Nebensächlichkeit. Wie ein Mückenstich der leicht juckte. Jetzt aber holte mich alles wieder ein und die Frage die Hideki mir gestellt hatte spukte wie ein unruhiger Geist durch meinen Kopf.

Der Abschluss rückte näher. In ein paar Wochen würden sich alle ins Lernen stürzen und ich hätte keine Zeit mehr. Aber was war überhaupt mein Ziel.

Ich fuhr mir nervös durch das Gesicht. Sollte ich studieren? Und wenn ja... Was?

„Na? Wo hast du kleines Mäusen dich den rum getrieben? Du bleibst doch sonst immer im Wohnheim!“, bemerkte Honda der sich mit einem der Anderen wohl zum Aufenthaltsraum auf machte.

„Geh und nerv jemand anderen!“, fauchte ich und ging an ihnen vorbei. Dabei stieß mich Honda absichtlich an und ich verlor fast das gleich Gewicht.

„Vorsicht sonst fliegst du auch noch wie Omura!“, lachte der Mitschüler und Honda kicherte belustigt vor sich hin. „Pff.. Ich bin vorsichtig genug, dafür zu sorgen das er sich nicht den Schädel einschlägt! Glaub mal!“
 

„Wo.. hast du es her?!“, fragte Suwa ungläubig und nahm sein Telefon entgegen. „Hide hat es mir gegeben. Er hat es von Endo bekommen.“, gab ich erleichtert von mir.

Erleichterung gefolgt von Trauer zeigten sich auf seinem Gesicht und er schaute für einen Moment auf das schwarze Display. Der Akku war leer und ohne weiteres, würde es wohl nicht an gehen. Der weißblonde bedankte sich bei mir und machte sich daran, das Elektronikgerät an den Strom anzuschließen.

„Hide gibt sein bestes und ich hoffe das ihr euch wieder vertragt.“, sagte ich sachte und stellte meine Tasche ab.

„Ich weiß nicht so recht ob ich das glauben soll! Dem Spinner war es die ganze Zeit nicht recht was zwischen mir und Haru war, warum sollte er jetzt anderer Meinung sein?“ Yui´s Worte waren eiskalt. Ich wog sachte meine Worte ab.

„Weil er sich um seinen Freund sorgt! Er wollte nicht das er in Schwierigkeiten gerät. Würde rauskommen das du und Endo was haben, wäre das sein berufliches aus! Keine Schule in ganz Japan würde eine Lehrer einstellen ,der eine Liebesbeziehung mit seinem Schüler hatte. Endo würde vielleicht sogar ins Gefängnis gehen, wegen Sex mit einem Minderjährigen!“, sagte ich ruhig.

„Sagt der, der was mit dem Kunstlehrer am laufen hat! Und wir hatten keinen Sex!“, zischte Yui und schaute mich finster an.

„Zwischen mir und Haru ist es nie weit gekommen!!“

„Das zwischen mir und Hide ist was anderes... Er ist kein richtiger Lehrer mehr bei uns.“, sagte ich säuerlich. „Aber du bist keine 18 und ich wette Hide hat es sich nicht nehmen lassen dich zu vögeln! Der Mistkerl!“, fauchte Yui. In dem Punkt hatte der Blonde zwar Recht aber in einigen Wochen würde das Ganze anderes aussehen. Ich würde dann Volljährig sein und alles wäre gut.

„Und?! Willst du uns jetzt Steine in den Weg legen, weil es bei uns klappt und bei dir nicht?! Oder uns anzeigen?! Willst du mir das Einzige nehmen was mir irgendwie was bedeutet, damit ich wirklich gar keinen Sinn mehr in meiner Existenz sehe?!? Nur weil du unglücklich bist, müssen es nicht auch alle andere sein Yuichiro! Ich bin endlich mal glücklich, also mach es mir nicht kaputt!!!“, schnauzte ich und hatte nicht bemerkt wie ich immer lauter geworden war. Meine Hände zitterten vor Aufregung, Angst und Wut. Yui drehte mir den Rücken zu. „Du bist so ein verdammt egoistischer Mensch! Immer ist dir alles wichtig was dich betrifft! Es geht nie um andere, sondern nur um dich.“, knurrte ich. Da packte Yui sein Handy, mit samt Ladegerät und stürmte aus dem Raum. „Und du glaubst der Typ der dich vögelt denkt anderes? Nowak ist nur auf seinen Spaß aus! Aber was misch ich mich da ein!“, knurrte er im vorbei gehen und warf die Tür hinter sich zu.

Bei den Worten wurde mir flau. „Er hat unrecht.“, murrte ich leise und brauchte einen Moment um mich wieder zu beruhigen. Allerdings wurde der Druck auf meiner Brust größer, die Worte meines Zimmergenossen bohrten sich wie Schrauben in meinen Schädel und verunsicherten mich.

Ich lies mich auf den Futon nieder, weil meine Beine und einfach alles an mir seine Kraft verlor.

Was war, wenn Yui Recht hatte? Ich wollte nicht daran glauben, aber die Vorstellung allein war unerträglich. Bisher hatten mich die Zweifel, alleine das der Mann den ich liebte das Interesse an mir verlieren könnte oder aber sich woanders austobte, zu schaffen gemacht. Da war kein Platz gewesen für die wage Befürchtung, Hide könnte mich Trieb gesteuert nur benutzten. Schließlich sagte er doch das er mich liebte.
 

H

Mir tat einfach alles weh! Von Kopf bis Fuß. In den letzten Stunden, war ich um das doppelte anscheinend gealtert, auch wenn es das Wert gewesen war. Der Spaßfaktor war doch regelrecht groß gewesen. Nun saß ich hier, alleine in meiner Wohnung und es fühlte sich einfach unvollständig an. Wie sehr er mir doch ans Herz gewachsen war, in der doch recht kurzen Zeit.

Ich gönnte mir ein Bier, glotzte noch ein wenig Television und ging dann zu Bett. Auf meine Nachricht, ob es Haru gut ging, erhielt ich keine Antwort. Er schien wohl schon zu schlafen, weshalb ich auch die Augen schloss und mich zurück lehnte.

„Verdammt noch mal ja!“, knurrte ich und sah auf das rappelnde und leuchtende Handy auf dem Beistelltisch.

„Wer zur Hölle???“, knurrte ich ins Telefon, als ich ein wimmern vernahm.

„Hide.... du musst mir helfen... hier sind Leute! Sie wollen mich holen!“, schrie er und ein poltern war in der Wohnung zu vernehmen.

„Haru? Haru?!? Was ist los?“, rief ich doch die Verbindung wurde abgebrochen.

Angsterfüllt sprang ich aus dem Bett, was mir mein Rücken noch heimzahlen würde, zog mich an und machte mich auf den Weg in seine Wohnung.

Dort angekommen, stand die Wohnungstür tatsächlich offen und ein paar Nachbarn hatten sich vor diese gestellt und schimpften.

„Er ist zu laut! Was ist denn da los? Ich rufe die Polizei!“, schrie einer den ich versuchte zu beruhigen.

„Ich bin Arzt! Ich werde nach ihm schauen! Es hört gleich auf, versprochen. Gehen Sie ruhig wieder in Ihre Wohnungen und rufen Sie nicht die Polizei das ist nicht nötig!“, bettelte ich schon quasi, ging in die Wohnung und schloss die Tür.

„Haru?“, rief ich und sah diesen in der Ecke seiner Küche, auf dem Boden sitzen, mit einem Messer in der Hand. Er zitterte am ganzen Körper und konnte das Messer nicht einmal richtig halten.

„Haru! Ich bin es Hideki!“, versuchte ich näher zu kommen, als dieser brüllte ich solle weg gehen oder er sticht mich ab.

„Hab ich schon hinter mir! Erinner dich! Und nun, leg das Messer weg! Zackig!“, knurrte ich ihn an und sah wie die Zahnräder in der Birne zu arbeiten begannen.

„Hide?“, fragte er vorsichtig und ließ das Messer auf die Fliesen fallen.

Ich ging näher auf ihn zu, schob das Messer mit dem Fuß weg und schaute mir meinen Freund genauer an. Haru, hatte überall leichte Schnittverletzungen, er blutete am Kopf und war durchnässt mit Schweiß.

Vorsichtig, setzte ich mich zu ihm, legte einen Arm um seine Schultern und zog ihn an mich heran.

„Sie wollen mich holen, du musst mir helfen!", weinte er und ich strich ihm über den Kopf und merkte dann erst wie groß die Wunde doch war, denn meine Finger waren nun auch mit der roten Kostbarkeit verschmiert.

„Wer wollte dich holen?“, fragte ich und er murmelte die Männer von damals. Sie wollten ihn verprügeln, deshalb hatte er das Messer genommen um sich zu schützen.

„Sssschhh...Schhh.. ganz ruhig. Die sind nicht mehr da! Aber wir müssen dich ins Krankenhaus bringen, damit sie nach dir schauen können. Komm, steh auf!“, forderte ich, stand selbst auf und half ihm hoch. „Mir geht es gut! Ich muss nicht...“, unterbrach er sein Reden und begann zu wanken.

„Du musst! Entweder ich fahre dich oder ich rufe einen Krankenwagen! Such es dir aus Haru!“, zischte ich, da der Mann es einfach nicht einsehen wollte.

„Meine Autoschlüssel liegen dort drüben“, murmelte er und ich setzte ihn kurz auf einem Stuhl ab. Als ich die Schlüssel griff, fiel mir die leere Medikamentendose auf, die neben der Schale für die Schlüssel lag.

„Haru? Wieso ist die Dose, mit den Tabletten von Seno leer? Du hast sie weg geworfen oder?“, fragte ich und er begann zu weinen.

„Ich habe es versucht! Aber deine Tabletten haben mir nicht geholfen, also hab ich diese zu Ende genommen! Und dann war die Dose leer und es wurde immer schlimmer!“, er begann schnappend zu atmen. Das er nun hyperventilierte , konnte ich absolut nicht gebrauchen. Ich griff nach einer seiner Einkaufstüten, hielt ihm die an den Mund und leitete ihn an, beruhigend hinein zu atmen.

Mein Freund, machte mir wirklich Sorgen. Er gehörte in ein Krankenhaus! Wenn nicht sogar in längere Behandlung.

„Wir schaffen das Haruma!“, flüsterte ich ihm zu und drückte seine Schulter. Ziemlich schnell beruhigte er sich und ich konnte mich ein wenig in der Wohnung umsehen. Im Badezimmer, war das Waschbecken voller Blut und ich fragte ihn wo er sich versteckt hatte. Meine Vermutung, dass er sich unter dem Becken versteckt hatte und sich beim hochkommen ordentlich den Kopf angeschlagen hatte, lag wohl richtig. Erbrechen, war zu hören. Gott sei dank, hatte ich ihm vorher eine Tüte gegeben.

„Wir fahren!“, sagte ich eilig und half ihn bis zu seinem Auto brachte ihn, ins Krankenhaus in der Nähe.

Bis morgens um vier, saßen wir in der Notaufnahme bis Haru endlich behandelt wurde und direkt auf die neurologische Station kam. Ich schilderte dem behandelnden Oberarzt von der Situation und er wurde erst einmal mit Medikamenten sediert.

„Wir werden ihn dann morgen, an die psychiatrische Abteilung weiterleiten. Dort wird er auf Entzug gesetzt, bekommt eine Therapie, die nötige Betreuung und leichte Medikamente. Bleiben Sie die Ansprechperson?“, fragte er und ich nickte. Ich würde alles klären und auch mit Yuudai reden. Yuudai war eigentlich der Letzte, der das nicht verstehen würde.

Um fünf, kam ich endlich zu Hause an und versuchte es auf dem Telefon des Lehrers. Wir waren angewiesen, diese Nummer nur im Notfall zu wählen. Das war für mich zumindest einer.

„Yuudai?“, hörte ich am Apparat und im Hintergrund knurrte es : „Ich bring ihn um, wenn er keinen guten Grund hat um diese Zeit schon anzurufen!“.

Ich zischte, dass es sehr wohl ein Notfall war und schilderte Yuudai die Situation von Endo.

„Er hatte einen psychischen Zusammenbruch, aufgrund eines Traumas. Sie werden Ihn wohl vertreten lassen müssen. Ich würde mir heute auch gerne Frei nehmen, um nach ihm zu sehen. Ist das in Ordnung?“, fragte ich und Yuudai brummte, dass dies absolut in Ordnung sei.

„Halten Sie mich bitte auf dem Laufenden!“, murmelte er noch und legte dann auf.

Ich seufzte, ließ mich nach hinten in mein Sofa fallen und schloss die Augen. Der Anblick, von Haru wie er mit dem Messer, weinend in der Ecke saß, ging mir nicht mehr aus dem Kopf.

„Verdammt. Wieso bist du nicht früher zu mir gekommen?“, murmelte ich und rieb mir die Stirn.

In meinen Gedanken verloren, schlief ich ein und wurde erst wieder wach, als eine Nachricht ankam mit > Wo bist du?<

Ich hatte Nezumi vergessen Bescheid zu sagen, dass ich heute nicht auftauchen würde. Wieso, musste das alles so anstrengend sein.

Part 2 Nowak und Nezumi - Abschnitt 4

N

Nervös sah ich mich um. Schaute auf mein Telefon bis endlich eine Nachricht ein ging.

> Familiäre Probleme. Melde mich Später < stand dort knapp.

Mit einem Seufzen verstaute ich das Gerät in der Tasche und überlegte was ich nun machen konnte. Die ganze Nacht waren Yuis Worte durch meinen Kopf gespukt und ich hatte kaum geschlafen. Im Unterricht war ich peinlicher Weise weg gedöst. Was Herr Kashima dazu veranlasst hatte mich raus zu werfen. Ich war noch nie raus geflogen... Die Arme vom Wassereimer taten immer noch weh... Yui hatte seit gestern nicht mehr mit mir geredet. Weder beim Aufstehen noch beim Essen. Um ehrlich zu sein setzte er sich sogar so weit wie es ging, von mir weg.

Das Ganze schlug mir auf den Magen und es würden noch mindestens 6 Schulstunden kommen. Der Tag hatte gerade begonnen und ich fühlte mich hundsmiserabel.
 

Hide tauchte im Laufe des Tages nicht auf. Generell schien der Krankheitsstand der Lehrer bedenklich zu sein. Auch die AG von Herr Endo fiel aus... Allerdings war ich darüber erleichtert und hielt mich in den Pausen in der Kantine auf. Bestellte Tee und tat so als würde ich lernen. Dafür war aber mein Kopf einfach nicht frei.

Immer mal wieder linzte ich auf das Telefon. Schaute nach ob Hideki geschrieben hatte. Tippte eine Nachricht ein in der ich fragte, ob er nachher Zeit hätte oder aber ob alles okay sei. Einige male wollte ich schreiben ,dass es mir schlecht geht. Das ich mich gestritten hatte mit Yui und ich mir Gedanken machte über das worum es in dem Streit ging.

Bevor ich aber senden drückte, löschte ich wieder alles. ~ Ayumi! Keine Geheimnisse mehr! ~ hörte ich ihn mahnen, aber ich wollte ihn nicht mit dem, was los war nerven.
 

Der Kugelschreiber kratzte über das Papier, die Striche formten Kanji und welche sich zu Sätzen zusammenfügten. Ich hatte dabei das Gefühl die Hand würde von selbst über das Papier gleiten. Hin und wieder strich ich ganze Sätze durch und machte dann weiter. Trotzt winziger Schrift wurde die Seite schnell voll und eine zweite kam dazu. Erst als ich das kratzende Geräusch von einem Schlüssel in der Tür hörte, stoppte ich und sah auf. Das Buch sachte unter die Decke ziehend sah ich auf die Tür. Dumpfe Magenschmerzen machten sich breit.

„Was ist wenn der kleine Spinner da ist?“. Ich überlegte wer das war. „Meinst Ayumi? Der kann ja dann wohl für eine Stunde oder zwei das Feld räumen! Das ist schließlich nicht nur sein Zimmer!!“, knurrte Suwa und schob die Tür auf. Er warf mir einen missbilligen Blick zu.

„Wir wollen ein bisschen Zocken! Kannst du verschwinden?“, fragte er recht nüchtern und Ichi stand mit den Armen vollbeladen hinter ihm.

„Könnt ihr nicht...“, wollte ich fragen aber Yui schüttelte den Kopf. „Gen will lernen.“, murrte Ichi. „Ich...“. „Mach einfach! Okay?“, knurrte Yui.
 

Keine 3 Minuten später stand ich in Jogginghose und Sweatshirt auf dem Flur. Mein Buch hatte ich weggeräumt ,als die beiden mit der Spielekonsole beschäftigt waren und nun wusste ich nicht was ich machen sollte. Ein paar der anderen Jungs sah ich hinterher, wie sie zum Aufenthaltsraum gingen. Mir war aber nach alles andere als Unterhaltung.

Yui hatte mich aus unserem Zimmer geschmissen... Je mehr es in mir sackte desto mehr fühlte ich mich unerwünscht. Das schlimmste war ,dass ich es Yui noch nicht einmal verübeln konnte. Ich hatte ihm harte Dinge an den Kopf geworfen und er wollte zurecht ,nichts mehr mit mir zu tun haben. Mit einem Spinner...

Keine Ahnung ob jemand es mitbekam ,als ich in die Abstellkammer verschwand. Und selbst wenn. Wen hätte es interessiert? In der hintersten Ecke setzte ich mich neben dem Eimer ,in dem sonst das Putzwasser war und machte mich so klein es ging. Durch das trübe Milchglas in der Tür, kam ein wenig Licht aus dem Flur herein. So brauchte ich keines zu machen.

„Was Hide wohl macht...“, wisperte ich und sah auf das Telefon. Von ihm war immer noch nichts gekommen und ich spielte noch einmal mit den Gedanken ihm zu schreiben. Lies aber stattdessen das Telefon auf dem Boden sinken, vergrub das Gesicht zwischen den Knien und fing an zu weinen.

Wie lange ich das tat wusste ich nicht. Aber als ich mich vollkommen ausgelaugt fühlte, wurde es weniger und mein Kopf war unendlich schwer. Ein leichter Kopfschmerz lenkte von allem anderen ab. „Ich bin so unnütz...“, murmelte ich. Zog den Ring vom Finger ab und drehte ihn mit beiden Fingern vor meinen Augen. Im Dunkeln war das Blau fast wie schwarz. Ich zuckte zusammen ,als ein Schatten an dem Fenster vorbei huschte und lies ihn fallen.

„NEIN!“, entwich es mir keuchend und ich tastete ihm nach. Rutschte auf den Knien herum und schob einige Kartons bei Seite. Nur um Haaresbreite zischte etwas an meiner Nasenspitze vorbei und fiel mit metallischen Scheppern zwischen die Kartons. Ich zuckte erschrocken zurück. Dachte erst es sei eine Maus gewesen, aber seit wann klagen Mäuse nach Metall??? Also tastete ich danach und hatte bald etwas kaltes, glattes in der Hand.

„Wo steckt er nur!!! Scheiße!“, kam es hinter der Tür, als diese dann auch aufgerissen wurde. Ich starrte auf die Tür, schloss wegen dem hellen Licht was nun herein kam die Augen und setzte mich zurück. „Nezumi... Was...“, hörte ich Yui und ein paar Schritte. Da packte mich was am Handgelenk, es knallte und ein stechender Schmerz durchzog mein Gesicht. Das was ich in der Hand hatte rutschte mir aus den Fingern, fiel gegen mein Bein und auf den Boden.

„Du dummer Idiot! Willst du dich wieder umbringen?!“, hörte ich Yui zwischen meinem Wimmern fauchen und ich hielt mir schützend den Arm über das Gesicht. Yui lies mich los.

„Du blutest!“, sagte er erschrocken und ich verstand nicht was er meinte, bis ich den kleinen Schnitt auf meinem Bein sah. Der Stoff war durchtrennt aus dem warm und gleichmäßig das Rot lief. Daneben lag der metallische Gegenstand den ich noch vor wenigen Sekunden ,in der Hand gehabt hatte. An dem kleinen Cuttermesser waren ein paar wenige Tropfen.
 

H

Den ganzen Tag, hatte ich bei Haru verbracht, Kleidung zusammen gepackt und ihn in eine psychiatrischen Einrichtung begleitet. „Bitte erzähl es nicht Yui! Bitte erzähl es nicht Yui!“, murmelte er nur und selbst jetzt, war er in Sorge um diesen Bengel. „Haru, du musst jetzt erst einmal wieder auf die Beine kommen. Vielleicht habt ihr noch eine Chance!“, versuchte ich erneut, wie die Male zuvor. Er schüttelte den Kopf : „Was will er denn mit einem psychisch gestörten wie mir? Der ihn verletzt oder was wenn ich vielleicht zum Pflegefall werde?“, wimmerte er und ich begann ihn an die Schultern zu greifen und zu rütteln. „Hör endlich auf, dich aufzugeben! Du wirst wieder gesund und zur Zeit bist du einfach etwas neben der Spur. Gib dich selbst nicht auf! Verdammt, du bist alles an Freunde und Familie was ich habe! Das weißt du selbst, also wenn nicht für dich, dann bitte für mich!“, knurrte ich und Haru nickte leicht. Es war ein schwieriger Schritt gewesen, ihn zurückzulassen, in den Händen von Leuten die wissen was die taten. Allerdings, wäre ich am liebsten nicht von seiner Seite gewichen. Ein Blick aufs Handy zeigte, dass Ayumi sich nicht mehr gemeldet hatte und nun war es schon früh am Abend. Ich war erschöpft und müsste morgen wieder an die Arbeit. Vorher, würde ich aber noch den Direktor in Kenntnis setzen und hoffen, dass er nicht nach dem weshalb oder warum fragte. In meiner Wohnung angekommen, griff ich nach dem Telefon erneut, telefonierte mit Yuudai und schilderte ein wenig die Situation. Das Gespräch war nicht all zu lang, da der Chef anscheinend, noch etwas anderes vor hatte. Was auch immer, es interessierte mich nicht. Erschöpft ließ ich mich aufs Sofa fallen und nahm das Knurren meines Magens wahr. „Verdammt!“, zischte ich, denn von dem tollen Curry war nichts mehr übrig geblieben, was mich dazu zwang noch mal das Haus zu verlassen. Ich schrieb Nezumi ob er auch noch irgendwo eine Kleinigkeit essen wollte und wunderte mich das absolut keine Antwort zurück kam. An dem nächst besten Imbiss nahm ich etwas zu mir und bekam dann eine Nachricht von einer Nummer die ich nicht kannte. > Ayumi hat sich etwas angetan. Komm gefälligst hier her! < , klang ziemlich nach Suwa.

Was sollte das heißen, Nezumi hatte sich etwas angetan? Unruhe machte sich in mir breit und ich stiefelte wie von selbst ins Internat, wo der Pförtner mich freundlich grüßte.

„Bereitschaft?“, fragte er und ich schüttelte den Kopf. Die Notlüge, dass ich etwas vergessen hatte, funktionierte einfach immer. Vor dem Zimmer der beiden, klopfte ich leise an und tatsächlich machte mir Suwa die Tür auf. Ich knurrte ihn an, was er denn damit gemeint hätte und sah Nezumi, wie er an einem Stuhl festgebunden war und einem Knebel im Mund hatte.

„Was zur Hölle???“, knurrte ich und ging auf ihn zu um ihn zu befreien. „Hat man dir in den Kopf geschissen oder was?“, fauchte ich ihn an und sah wie mein Liebster zu weinen begann.

„Wo warst du??“, wimmerte er und ich sah ihn irritiert an. „Ich habe dir doch geschrieben, dass es Probleme gab und ich mich darum kümmern musste. Und wo bist du verletzt?“, wollte ich wissen und Suwa zeigte aufs Bein. „Wie ist das passiert?“, wollte ich wissen und hörte hinter mir Suwa der herum keifte, dass der Spinner sich was angetan hatte da sie ihn aus dem Zimmer geworfen hatten. „Du kleine Made, ich kümmere mich um Haru, bringe ihn ins Krankenhaus und du ziehst so ne scheiße mit Ayumi ab?“, fauchte ich ihn an und packte ihm am T-Shirt. Meine Hand ballte sich zu einer Faust und ich hätte ihm am liebsten eine verpasst. Ayumi weinte : „Ich habe den Ring verloren“, schniefte er und ich wurde hellhörig.

„Was?“, fragte ich noch mal und er erzählte, dass er nach dem Ring in der Abstellkammer gesucht hatte und dann ans Cuttermesser geraten war. Dies fiel ihm herunter ,als er sich erschrocken hatte. „Ich wollte mir nicht weh tun“, versicherte er mir. Ich stöhnte laut auf, denn nun begann der andere Schreihals zu fragen was mit Haru war. „Könnt ihr es uns nicht ein wenig einfacher machen? Wir sind die, die mit einer Arschbacke im Gefängnis sitzen, die eigentlich eure Zukunft prägen sollten nur haben wir Trottel uns verliebt! Du Suwa, gehst mir nicht länger auf den Senkel! Und lass einfach diese Scheiße mit Nezumi. Mein lieber Ayumi, wenn du ein Partner an meiner Seite sein willst, musst du auch ausnahmsweise mal mich auffangen können. Ich kann dich nicht immer aus jeder kleinen Situation greifen! Ich kann mich verdammt noch mal nicht zwei teilen!“, zischte ich und sah mir nun endlich die Wunde an, die aber bereits getrocknet war. „Aber…der Ring..“ murmelte er und ich begann fast durch zu drehen. „Was interessiert mich gerade der Ring? Ich muss mich um meine Familie kümmern! Ihr macht mich wahnsinnig!! Du willst einen Ring? Hier, hast du meinen. Von mir aus kuschel weiter mit Yuichiro, ich habe zur Zeit keinen Kopf dafür!“, kam es erneut wütend aus mir heraus und ich sah wie sich die Tränen ihren Weg über die Wange suchten. „Meinst du nicht, du bist gerade was hart zu ihm?“, fragte Suwa und ich knurrte ihn an, dass er sich gefälligst heraus halten sollte. „Ich wollte dich nicht wütend machen“, jammerte Ayumi und ich zischte, dass er dann endlich damit anfangen sollte ,auf sich selbst aufzupassen. Ich drehte mich herum, legte den Ring auf seinen Schreibtisch und ging. „Du kannst ihn mir zurück geben, wenn du deinen gefunden hast“, murmelte ich noch beim heraus gehen und schlug die Tür hinter mir zu. Dieser Kindergarten!
 

N

Ich schaute Hide nach, wie er verschwand. Beobachtete Yui dabei wie er mit sich selbst harderte dem Brünetten nach zugehen und war mir selbst nicht sicher was ich jetzt tun sollte. Es wäre besser gewesen wenn Yui ihn nicht geholt hätte und nun fraß mich mein schlechtes Gewissen deswegen innerlich auf. Schlussendlich blieb Yui, was sicher auch besser so war.

„Dieser dämliche Arsch!“, knurrte er und sah besorgt zu mir rüber.

Keine Ahnung wann es passiert war, aber ich hatte irgendwann die Beine hochgezogen und umschlang sie mit dem Armen. Immer noch auf dem Stuhl hockend.

„Ich bin mir nicht sicher. Aber ich glaube er meinte es nicht so. Geht es dir gut?“, fragte der Blonde zögerlich und ich dachte kurz darüber nach. Sah man über die Erschöpfung, die innere Unruhe und den Blessuren der letzten Stunden hinweg... Es hatte schon weit aus schlimmer ausgesehen, also nickte ich ein wenig.

„Wenn ich ehrlich bin, hatte ich nicht damit gerechnet das Nowak wirklich kommen würde.“, seufzte Yui und setzte sich auf den Boden.

„Warum sollte er nicht?!“, zischte ich ein bisschen, da es mich sauer machte, wie Yui immer und immer wieder über Hide redete. „Weil Nowak, nun mal ein ziemliches Arschloch ist! Du hast es gerade selbst erlebt!“, knurrte Yui und ich schüttelte den Kopf. Yui kannte Hide nicht! Nicht so wie ich! „Du kannst ihn nur nicht leiden! Das ist alles. Außerdem bin ich auch ein bisschen selbst dran schuld. Er macht sich viele Sorgen und ich mach ihm nur Kummer. Ich wollte nicht das er sauer wird.“, seufzte ich leiser werdend. So hatte ich ihn nur einmal erlebt. An dem Abend ,als er mich von der Brücke holte und zu sich nach Hause brachte. So wütend und verzweifelt in einem. Heute hingegen war er nur wütend.

„Trotzdem hätte er es anders sagen können! Er muss dich nicht wie ein rohes Ei behandeln! Aber die Art wie er mit dir geredet hat ,ist scheiße! Das Schlimmste ist und ich will es nicht zugeben ,aber dir tut der Dreckskerl gut... Das geht mir so dermaßen gegen den Strich.“, murrte er und es versteckte sich darin mehr Lob ,als Yui es eigentlich zum Ausdruck bringen wollte. „Ich weiß nicht ob das vorhin ein Missgeschick von dir war oder nicht. Aber Hide weiß womit er rechnen muss. Es ist eines der Dinge auf die er sich bei dir eingelassen hat und die sollte er mit genauso viel sorgsam behandeln, wie er dich auch sonst behandelt!“.

So wie Yui redete wusste ich das er nicht glaubte das es ein Unfall war, allerdings hatte ich nicht die Energie ihm rein zu reden oder zu überzeugen. Er hatte mir während des Vorfalles schon nicht geglaubt warum sollte er es jetzt tun.

Ein Schweigen machte sich breit und ich wurde leicht unruhig. Zupfte Flusen von meiner Hose und überlegte was ich sagen soll.

„Ich... das von Vorgestern tut mir leid. Ich hätte das nicht sagen dürfen, das du egoistisch bist ,meine ich.“, murmelte ich und spannte dabei den Körper leicht an. Meine Erwartung war das der Blonde wieder spitze Sprüche abschoss, aber das genaue Gegenteil war der Fall.

„So recht verübeln kann ich es dir nicht. Ich war auch ziemlich mies. Du bist auch nicht der Erste der mir das vorwirft und vielleicht ist an der Sache auch was wahres dran. Aber wenn man es nüchtern betrachtet gibt es keinen Menschen, der nicht irgendwie egoistisch handelt!“, sagte er langsam. Ich überlegte was er damit meinte.

„Guck dir die Veganer an! Sie verzichten auf Fleisch und tierische Produkte jeglicher Art, aus der Überzeugung heraus, dass die Tiere sonst Quallen leiden. Dazu kommen noch die Spinner, die sagen das es der gesündere Weg der Ernährung sei. Es wird zu Fleischersatz und anderen Produkte gegriffen. Warum sich eine Tofuwurst überhaupt Wurst schimpfen darf, ist mir schleierhaft... Egal. Der Punkt ist, dass sie es wegen ihres Gewissens machen. Das aber für den Soja-Quatsch irgendwie Anbaugebiete erschlossen werden müssen, aus dem Regenwald und der meiste Teil bei der Produktion in die Tierfuttermittel Industrie fließt, will wohl keiner wissen! Hauptsache das Gewissen ist beruhigt.“, murrte er.

Ich war mir nicht sicher, ob da was wahres dran war, aber es klang logisch.

„Du verstehst worauf ich hinaus will? Selbst jemand der selbstlos etwas tut, macht es schlussendlich nicht nur für ein Lächeln, sondern auch ein wenig für seine Karma oder was auch immer um sich selbst ein gutes Gefühl zu geben. Wir sind irgendwo alle Egoisten.“, seufzte er. Es war die ungeschickteste Rechtfertigung die ich je gehört hatte...

„Trotzdem hätte ich es nicht sagen dürfen.“, murmelte ich angespannt.

„Ich war auch nicht besser.“, gab er zu und es fiel ihm wohl recht schwer.

„Du und Hide... Ihr könnt euch wirklich nicht leiden oder?“, fragte ich mit leichtem Bedauern.

„Ich hab ihn anderes kennengelernt ,als du Ayumi.“, schnaubte er und er machte nicht den Eindruck ,als wolle er groß darüber reden. Die Arme fester um mich schlingend seufzte ich sachte.

„Glaub mir, es würde dir nicht gefallen und ich möchte nicht das du mehr verunsichert bist ,als jetzt schon.“, gab er zu. „Schließlich scheint es ihm halbwegs ernst zu sein und dir so ziemlich.“.

Mir lief die Röte ins Gesicht. Es war komisch zu hören wie andere unsere Beziehung wahrnahmen auch wenn Yui´s Ansicht leicht gefärbt war. Es war irgendwie peinlich. Außer mit Hide redete ich nicht darüber. Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken.

„Du und Endo...“, wollte ich anfangen, wusste aber nicht so recht wie ich es anpacken sollte. Yui war so sehr am Boden gewesen. Da ging Yuichiro schon dazwischen.

„Haru hat Schluss gemacht. Ich weiß nicht ob ich mir noch eine Chance ausmalen soll...“, sagte er geknickt. Von dem was ich durch Hideki wusste, war mir bewusst das es nur einen kleinen Funken gab. Ich musste kurz schlucken.

„Ich glaube nicht an Happyends. Wie soll man das auch, wenn immer nur alles schlimm ist... aber ich glaube das ihr nicht freiwillig euch so entschieden habt und das sich alles in einen bessere Richtung drehen könnte. Wenn man aber aufgibt, hat man verloren und muss mit den bohrenden Fragen leben ob es nicht vielleicht anderes sein könnte.“, versuchte ich aufmunternd zu sein ohne dabei altklug zu klingen.

Der Blonde guckte mich kurz an, als wäre von mir etwas unmögliches gekommen. Anschließend lachte er kurz auf.

„Wie poetisch.“, lächelte er. Vor Scharm versteckte ich mich ein bisschen hinter meinen Knie, was ihn noch mehr zum schmunzeln brachte.

„Ich muss meinen Ring noch suchen...“, gab ich gedämpft von mir und Yui zog eine Augenbraue hoch, was soviel bedeute wie: Erklärung bitte! Mir wurde vor Aufregung ein wenig schwindelig und ich plapperte leicht hektisch vor mich hin. Yui seufzte.

„Warum lässt er dann seinen hier?“, fragte er, da er ja das Theater mitbekommen hatte.

Ich senkte ein bisschen den Blick, da es mich auch sehr betrübte. Ob die Situation einfach nur ungünstig gewesen war. Ich tastete nach der Stelle wo der Ring sich befunden hatte. Nach nur einem Tag fühlt sie sich jetzt, ohne das kleine Stück Schmuck, nackt an. Mir war zum weinen zumute.

„Komm! Wir suchen danach!“, murrte Yui der meinen abrupten Stimmungswechsel bemerkte. Dennoch hatte ich Angst ihn nicht zu finden und schaute sorgenvoll auf das Gegenstück auf dem Schreibtisch.
 

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Ich war müde, gereizt bis zum Äußersten und hatte die Nase einfach voll! Was sollte diese Aktion? Ja, ich war eben nicht der netteste gewesen, aber ich war einfach an einem Punkt angekommen , der zu viel des Guten gewesen war.

Meine Füße trugen mich schnellen Schrittes und ich landete vor dem Sometimes. Ohne darüber nachzudenken, ging ich hinein wo mich Sergi skeptisch ansah. „Dich, habe ich in der Woche schon lange nicht mehr hier gesehen. Das übliche?“, fragte er und ich nickte. Der Laden war nicht wirklich voll, eher überschaubar, ein Kellner unterwegs und die restlichen Männer, amüsierten sich mit ihren Spaß-Boy! Tequila tauchte neben Sergi auf und beide sahen mich weiterhin verwirrt an.

„Wieso, bist du hier?“, fragte nun dieser und ich zischte, ob ich nun hier nicht mehr gerne gesehen war.

„Doch ! Doch ! So war das nicht gemeint. Aber wir dachten, seid dem du mit jemanden zusammen bist, ist es nicht mehr notwendig sich hier so viel aufzuhalten?“, formulierte er vorsichtig.

„Schon verstanden!“; knurrte ich und wollte aufstehen, als Sergi mir eine Hand auf den Arm legte und murmelte : „Setz dich!“.

Ich nahm wieder Platz, betrachtete den Blue Lotus den er vor mich schob und spielte mit dem Strohhalm.

„Was ist denn passiert?“, fragte Sergi und ich schnaubte.

„Nicht so wichtig!“, winkte ich ab und trank an dem Cocktail. Ich wurde danach auch nicht länger genervt oder gefragt, sondern man ließ mich einfach schmollen und einen Cocktail nach den anderen bestellen. Ende vom Lied war, das Sergi mich in ein Taxi schliff, der Taxifahrer mich aus diesen vor der Haustür absetzte und ich mich irgendwie hinein bekommen habe. Keine Ahnung. Irgendwann war alles nur noch verschwommen. Dafür waren die Kopfschmerzen am Morgen sehr viel realistischer.

Dröhnend, wachte ich mit einem dicken Schädel auf, fand mich auf der Couch wieder und schliff ins Bad. Ein Blick auf die Uhr, sagte mir das ich bereits seit zwei Stunden zu spät war. Nach einer Dusche, etwas frühstücken und gescheit anziehen, waren es dann schon drei Stunden. Yuudai, würde mir den Arsch aufreißen!

Tatsächlich, durfte ich mir eine predigt anhören, als ich die Krankenstation erreicht hatte. Ich glaube die Tatsache, dass er wusste wie ich zu Endo stehe und mich um ihn kümmere, ließ ihn an diesem Morgen milder stimmen. „Sie hängen die Zeit dran!“, knurrte er nur noch und ging dann. Ich lehnte mich in meinem Stuhl kurz zurück, rieb mir über die Augen und griff dann zum Telefon um nach Harus Befinden zu fragen. Leider erreichte ich niemanden auf der Station. Bis zum nächsten Versuch, zählte ich die Bestände, begann heraus zu schreiben, was ich neu benötigte und wo von noch genug da war. Allgemein, war diese Schule gut ausgestattet, bis auf Medikamente. Diese mussten die Schüler sich, über meine Rezepte selbst in der Apotheke besorgen. Eine neue Liege, wäre vielleicht auch nötig gewesen, oder ein weiteres Krankenbett. Bisher, waren es nur zwei an der Anzahl. Eigentlich, versuchte ich an alles zu denken, außer an meine Auseinandersetzung mit Nezumi. Als er mir in den Sinn kam, hätte ich selbst anfangen können zu weinen. Ich war ein Arsch. Wenn er sich von mir trennen würde, könnte ich es all zu gut verstehen.

Ein zaghaftes Klopfen an der Tür, verriet mir bereits das er es war. Ich bat ihn herein und die Tür wurde vorsichtig aufgeschoben. „Hast du Zeit?“, fragte er schüchtern und ich nickte. Er kam herein, im Schlepptau mit Suwa, auf den ich ja mal so gar keine Lust hatte.

„Was wollt ihr beide?“, schlug meine Stimmung direkt um und sie hätten im Doppelpack ruhig wieder gehen können.

„Mit dir reden?“, knurrte Suwa und ich winkte ab. „Ich wüsste nicht, was wir beide miteinander zu besprechen hätten nach gestern?“. Ich drehte mich wieder herum an meinen Schreibtisch und schrieb weiter meine Liste, als sich zwei Arme um mich legten. Ayumi zeigte mir seine Hand, an der nun zwei Ringe steckten. „Möchtest du deinen wieder haben?“, flüsterte er mir ins Ohr und ich hob nickend, die Hand. Er zog mir den Ring an und schmiegte sich an meine Wange.

„Es tut mir leid, wegen gestern Ayumi!“, murmelte ich als er auch schon einlenkte. „Ich war auch nicht besser. Lass uns nicht mehr darüber reden. Lass uns eher darüber reden, wieso du so gestresst bist. Yui würde gerne wissen wie es Herrn Endo geht“, erklärte er kurzerhand und mir wurde klar wieso der andere Knirps dabei gewesen war.

„Was willst du hören? Er fällt einige Zeit aus und kommt dann wieder an diese Schule zurück. Bis dahin, habt ihr einen Vertretungslehrer hoffentlich!“, sagte ich eher an Suwa gerichtet der sich räusperte. „Kann ich Haru besuchen?“, fragte er und sofort begann ich laut zu werden und den Kopf zu schütteln. „Untersteh dich! Du bist der Letzte den er dort sehen möchte!“, knurrte ich und merkte erst als Ayumi meine Hand drückte, wie ich mich anhörte. Ich seufzte. „Nein, so war es nicht gemeint. Er hat mich eher darum gebeten, dir nichts zu sagen und ich werde seinem Wunsch nachkommen!“, zischte ich und drehte mich erneut um.

„Ich bin verliebt verdammte Kacke! Und du spuckst so große Töne, dass du uns helfen willst, dass wir wieder zu einander finden und lehnst jeglichen Versuch meinerseits ab! Was glaubst du? Mir ist das hier gerade nicht sehr einfach gefallen, nach ihm zu fragen, nachdem er mit mir Schluss gemacht hat. Ayumi schwört darauf das du kein Wichser bist und doch sehe ich wieder genau das bestätigt, für das ich dich halte!“, fauchte Suwa mich nun aus seiner Verzweiflung an.

„Yuichiro, es ist Harus Wunsch, dass du nicht zu ihm kommst!“, formulierte ich noch einmal mit mehr Nachdruck in der Stimme.

„Dann sag ihm, dass ich ihn liebe und das ich mein Telefon wieder habe. Er kann sich bei mir selbst melden oder er soll dir etwas für mich ausrichten lassen. Mir hat jemand gesagt, dass wenn ich aufgebe, alles verloren ist. Auch wenn das jetzt nach irgendeiner Liebesschnulze klingt. Ich vermisse ihn“, sagte er nun mit zitternder Stimme. Wieso, musste Liebe so scheiße sein?

Part 2 Nowak und Nezumi - Abschnitt 5

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Part 3 Endo und Suwa - Abschnitt 1

H

>Wie geht es dir?<

>Gut. Dir?<

>Ist ein wenig nervig, wenn Lehrer Mathe unterrichten, die selbst keine Ahnung haben!<

>Passiert. Kannst mich ja fragen und mir ein Bild schicken!<

>Weißt du schon, wann du uns wieder unterrichtest?<

>Nein<

Die Kommunikation zwischen Yuichiro und mir, bestand eigentlich nur aus Textnachrichten. Ich wollte nicht telefonieren, da ich das unangenehme Schweigen vermeiden wollte.

Ich war nun schon seit fast drei Wochen , als Patient in der Klinik und merkte wie es mir mal besser, mal schlechter ging. Je nach dem, wie die Gespräche mit der Therapeuten ausfielen.

>Ich vermisse dich<

Stand in der letzten Nachricht von Yui und es gab mir ein wenig Mut, dass Ganze hier bald hinter mir zu lassen.

Es klopfte an meiner Tür, die zu meiner Sicherheit abends verschlossen und morgens wieder geöffnet wurde. So konnte niemand, in mein Zimmer ohne Schlüssel. Ein wenig beruhigte es mich, denn hier liefen gelegentlich schon gruselige Gestalten herum.

„Ja?“, fragte ich mehr, obwohl ich wusste wer vor dieser Tür stand.

„Ich bin es!“, hörte ich es und ein Schlüssel wurde benutzt. Kurze Zeit später, drückte sich Hide an dem Personal vorbei und schwang sich zu mir aufs Bett.

„Neue Ration! Wie läuft es so?“, fragte er und nahm sich ebenfalls eine Dose aus der Tüte.

„Ich kann , nächste Woche nach Hause!“, lächelte ich und Hide zwinkerte mir zu.

„Na das, sind doch großartige Neuigkeiten. Weißt du denn schon, wann du wieder arbeiten kommen wirst?“, bombardierte er mich und ich schüttelte den Kopf.

„Zunächst, bin ich weiter in Behandlung, aber auf Freigang. Ich melde mich hier regelmäßig für die Gespräche, kann aber in meinem Zuhause sein. Also weiterhin noch von der Arbeit befreit. Nur Hide, kannst du mir einen Gefallen tun?“, fragte ich so bedrückt, dass es kein Wunder war das er die Stirn in Falten legte.

„Ich möchte nicht, dass Yuichiro schon weiß , dass ich wieder zu Hause bin. Gerne würde ich ihn sehen, aber erst brauche ich ein Bad, eine Rasur und vor allem die Zeit um zu Hause wieder klar zu kommen. Und wir kennen ihn...“, grinste ich ,als Hide nur anmerkte : „Ja, er ist eine nerviger Quälgeist!“.

Ich lachte, denn das hatte sich anscheinend nicht geändert. Die beiden waren immer noch wie Katz und Maus.

„Kein Problem! Komm du erst einmal nach Hause. Ich kann ja schon mal etwas einkaufen gehen für dich!“, bot er mir an, doch ich schüttelte den Kopf. Wenn Hide für mich einkaufen ging, gab es nur Süßkram, Knabberzeug und Bier! Das war nicht die Ernährung die ich bevorzugte. Besonders, da ich immer noch an Kilos wieder zulegen musste.

Hide blieb heute nicht all zu lange, er erzählte das er mit Nezumi einen Tempel besuchen wollte mit einem Spa, dass sie sich schon einmal angesehen hatten. „Er hat Geburtstag und ich möchte das mit ihm ziemlich entspannt und am besten in ihm, feiern!“, grinste er breit und klopfte mir auf die Schulter. Ich nickte und verstand, dass er sich ziemlich schnell von dannen machte.

Es war Wochenende und somit fanden keine Sitzungen statt und ich beschäftigte mich mit lesen oder schlafen. Hin und wieder, kamen immer mal Nachrichten, die ich mal beantwortete und mal nicht. Yui war ziemlich hartnäckig. Das rechnete ich ihm durch aus hoch an! Er wollte mir zeigen, dass für ihn alles in Ordnung war, er gerne für mich da wäre und mir irgendwo verzeiht. Ich selbst, könnte das nicht!

>Ich dich auch<

Antwortete ich knapp und bekam nur einen Smilie zurück.
 

Y

„Mist!“, murrte ich, als ich feststellen musste das Kondo nicht da war. Genauso wenig wie Amano. Ich hatte mir erhofft , dass er mir bei Englisch helfen konnte. So aber musste ich mich jetzt alleine durch die Textanalyse quälen. Wobei ich wohl mehr Zeit damit verbrachte, im Zimmer zu liegen und zu dösen um den Schlaf nachzuholen welcher mir dank des Sometimes fehlte. Ayumi war ausgeflogen, somit hatte ich das Zimmer für mich alleine. Er war so aufgeregt gewesen wie noch nie und kam sogar einmal zurück, weil ihm einfiel das er was vergessen hatte.

Ich hingegen, wartete täglich darauf das ein oder zwei Lebenszeichen von Haru kamen. Seine Antworten waren in der Regel sehr knapp und dessen Inhalt fast genauso. Hide meinte das alles seine Zeit brauchte, was nichts daran änderte das ich still vor mich hin litt.

„Hi! Entschuldigung?!“, hörte ich es hinter mir und wand mich um. Vor mir stand ein Mitschüler vom Internat. Allerdings musste er ein paar Klassen unter uns sein. Seine Haare waren hell blond, kinnlang und leicht gewellt. Mit seinen grünen Augen musterte er mich kurz, behielt dabei ein leises Lächeln auf den Lippen. „Tut mir Leid wenn ich dich bei was störe. Ich bin mit dir zusammen in der Kunst AG und wollte dir nur sagen, dass ich deine Bilder einfach wunderbar finde.“, lächelte er. Ich überlegte ob ich ihn wirklich schon mal in der Gruppe gesehen hatte. Viele der Teilnehmer kamen nur jede zweite Woche. Nowak nahm es mit der Anwesenheitspflicht nicht so genau und verschwand auch während der Stunde gerne mal für 5-10 min. Ich war mir nicht sicher ob mir der Typ in den Stunden überhaupt aufgefallen war. Er war so normal ,dass es schon fast langweilig war.

„Hm... Danke.“, sagte ich kurz.

„Es ist beneidenswert, wenn man eine solche Gabe hat. Dein Zimmerpartner muss ja echt neidisch sein.“, seufzte der Schüler und ich runzelte die Stirn. „Nezumi? Nein...“, sagte ich tonlos. „Oh... du bist mit dem Jungen auf einem Zimmer ,der wegen dem einem ,im Krankenhaus war?“, fragte er neugierig und ich nickte. „Ich hab ja gehört ,er soll ein wenig komisch und sonderbar sein.“.

„Du kennst ihn nicht! Also erzähl nicht so einen Mist! War es das jetzt? Ich hab nämlich besseres zu tun ,als mir das Geläster von anderen anzuhören.“, knurrte ich. „Verzeihung. Vielleicht sollte ich ihn wirklich erst kennen lernen. Da ,ist er nicht oder?“, lächelte er immer noch und ich schüttelte den Kopf. Aus welchen Grund auch immer... aber ich mochte den Kerl nicht. Er verabschiedete sich und ich drehte mich ziemlich zügig um. Spürte jedoch das Gefühl im Nacken, dass er mich weiter beobachtete bis ich in mein Zimmer verschwand.

>Das Wochenende wird ziemlich langweilig. Nezumi ist unterwegs. Generell ist so gut wie keiner hier... (◞‸◟;) <
 

Da der Monat gerade wieder neu begonnen hatte, war im Sometimes die Hölle los. Sowohl die Tisch ,als auch die Theke waren voll. Auf der Tanzfläche tummelten sich die Menschen und ich fragte mich ,ob halb Nagoya in seiner Freizeit sich ausschließlich hier aufhielt. Was jedoch bedeuten würde, dass alle Kerle in dieser beschissenen Stadt schwul oder zumindest Bi waren. Eher unwahrscheinlich.

„Meine Füße bringen mich um!“, stöhnte Niko und schob ein Tablett voll mit Gläsern auf dem Tisch. „Ich hassen Monatsanfang...!“. „Aber dafür bekommst du mehr Geld.“, entgegnete ich ihm. „Und der Kerle grapschen mehr! Bei dem Gedränge weiß ich noch nicht einmal, wem ich auf die Finger hauen soll! Geben die alle ihren Respekt an der Eingangstür ,an der Garderobe, ab?!?“, knurrte Niko gegen den Lärm an und ich musste ihm leider Recht geben.

Ein Kerl meinte ,mich auf seinen Schoß zu ziehen ,als ich abgelenkt war und mit dem Rücken zu ihm stand. Ein anderer war mir zur Toilette gefolgt.

Ich nahm eine Flasche Whiskey und Gläser entgegen. „Nur noch...“, ich schaute auf die Uhr und seufzte. „4 Stunden...“. Wir waren definitiv unterbesetzt und das Sometimes ,als solches zu klein.

Aberfeldy bedankte sich ,als ich ihm die Flasche brachte und der nächste Gast fragte nach der Karte.

Heute war es wirklich ein einziges Rotieren und ich würde wohl morgen meine Beine spüren.
 

>Schönen Feierabend.< , las ich ,als ich das Wohnheim betrat. Die Sonne war bereits dabei wieder aufzugehen und ich hatte das Gefühl ,dass der halbe Hostclub mit seinem Geruch an mir klebte.

„Warum schläft er nicht?“, murmelte ich vor mich hin ,als ich die Eingangszeit sah von der die Nachricht war. Ich ließ meine Tasche und meine Kleidung auf dem Boden fallen. Taumelte in das Badezimmer und stellte mich unter die Dusche um mich von der eckligen Mischung aus Rauch, Alkohol und Männer Parfüm zu befreien.

Lies mich anschließend auf meinen Futon fallen und dämmerte so schnell weg, das ich halb zu Tode erschrak ,als mein Telefon klingelte. Ich tastete danach. Fand es allerdings nicht dort ,wo ich es immer hinlegte, bis mir auffiel das, dass Klingeln aus dem anderen Ende des Zimmers kam.

Schnaubend zog ich das Kissen über meinen Kopf. Blinzelte auf meine Uhr. 10 Uhr.

Egal wer das war! Ich würde unter meiner Decke und dem Kissen bleiben und nicht vor 14 Uhr aufstehen!!!

Der Anrufer blieb aber hartnäckig. Immer und immer wieder schrillte das Smartphone vor sich hin. Ganze 3 mal lies ich es klingeln bis ich die Geduld verlor. „So ein dämlicher Scheiß!“, fauchte ich laut und setzte mich auf. Krabbelte zu meiner Hose und wühlte das Telefon aus der Tasche.

Ich schaute nicht wer da war sondern ranzte nur ein ungehaltenes „JA!“, in den Hörer.

„Yuichiro... endlich! Deine Okachan liegt im Krankenhaus. Wir wissen noch nicht was es ist. Kannst du bitte nach Hause kommen?!“.

Für einen kurzen Moment hatte ich Dad´s Stimme nicht erkannt. So angespannt und aufgebracht kannte ich sie nicht. Als die Bedeutung der Worte in mein Gehirn vorgedrungen waren, musste ich schwer schlucken und mein Haut fühlte sich schlagartig kalt an. „Was ist passierte?!“, fragte ich Hektisch und suchte nach meinen Sachen. „Wissen wir noch nicht! Mach dich einfach auf dem Weg! Ich bespreche alles mit dir, wenn du hier bist!“, sagte er vorsichtig, jedoch brachte mir die Aussage rein gar nichts! Ein bisschen panisch stopfte ich irgendwelche Sachen in meine Tasche und machte mich auf den Weg.

Part 3 Endo und Suwa - Abschnitt 2

H

Ich lag so gut wie die ganze Nacht wach und machte mir meine Gedanken. Würden Yui und ich es noch einmal versuchen? Würde es scheitern? Konnte es klappen? Schließlich, war ich eine ganze Ecke älter, als er und dazu immer noch sein Lehrer. Es war so verzwickt und zum Haare raufen. Die Therapeuten sagten, ich solle auf mein Herz hören, bevor ich Entscheidungen treffe, da der Kopf meistens zu viel denkt! Das könnte aber auch mein schlimmster Fehler werden, wenn ich falsch lag. Von Yui kam keinerlei Antwort mehr, nachdem ich ihm einen schönen Feierabend gewünscht hatte. Er schlief wahrscheinlich friedlich vor sich hin und mir kamen die Erinnerungen in den Sinn, wie süß er dabei aussah. Ich wollte ihn berühren, anfassen und liebkosen. Anscheinend nicht nur ich, denn zwischen meinen Beinen wuchs es. Ja, ich wollte mit ihm zusammen sein, selbst wenn ich damit meinen Job verlieren würde!

„Guten Morgen Herr Endo!“, lächelte mich eine Schwester vom Personal an und reichte mir ein Glas Wasser. „Wo sind denn meine Tabletten?“, fragte ich irritiert, als ich nur das Glas bekam.

„Die Medikamente sind abgesetzt! Sie werden nun beobachtet, wie sie ohne zurecht kommen!“, lächelte sie und irgendwie fühlte ich mich ohne Halt. Konnte es mir gut gehen auch ohne Tabletten? Ich spürte wie sich der Schweiß auf meiner Stirn ausbreitete und ich unruhig wurde.

„DU musst das schaffen Haru. Für Hide und Yuichiro!“, knurrte ich mich selbst an und lenkte mich mit etwas zu Lesen im Gemeinschaftsraum ab. Die Leute, die mit mir in der Gruppe gestartet waren, wurden die Tage zuvor schon entlassen und nur ich verweilte noch wegen des Medikaments. Wenn dies aber nun abgesetzt war, war ich ebenfalls auf dem besten Weg nach Hause. Nachdem ich das Buch weg gelegt hatte, sah ich aus dem Fenster und genoss die paar Sonnenstrahlen die hinein fielen. Ich freute mich darauf, wieder spazieren zu gehen, meinen Schülern Wissen zu vermitteln und wieder frei zu sein. Die Vergangenheit abzuschließen und eine Zukunft zu haben. Mit Yuichiro an meiner Seite, wenn er wollte.

Ein Griff zu meinem Telefon, ich knipste den Ausblick aus dem Fenster und schickte es Yui mit dem Satz >Bald wieder in Freiheit<.

Zufrieden, grinste ich vor mich hin und döste in einen kleinen Tagtraum. Einen, wo er und ich Hand in Hand, durch die Gegend liefen, wo uns niemand kannte. Ein Picknick mit gutem Essen, schmusen und küssen auf der Decke. Wildes fummeln im Auto, bevor es nach Hause geht und dann im Bett der unheimlich gute Sex.

Alleine bei dem Gedanken an Sex, schreckte ich auf. Es würde sein erstes Mal sein. Da konnte ich nicht einfach so mit der Tür ins Haus fallen.
 

Y

Es hatte einiges an Zeit gedauert. Die Öffentlichen-Verkehrsmittel fuhren an den Wochenenden vollkommen anderes und so musst ich zwischendurch unerträglich lange warte.

„Da bist du ja endlich!“, ranzte mich meine Tante ungehalten an, als ich endlich vor den Tür der Wohnung meiner Eltern stand. „Dein Vater ist schon im Krankenhaus und meinte ich soll dich mitnehmen sobald du hier eintrifft. Bist du die Strecke gelaufen oder warum hat das so lange gedauert?!“, keifte sie und verschwand in die Wohnung. So wie ich sie kannte, hatte sie die Gunst der Stunde ergriffen und sich einmal durch den kompletten Haushalt geschnüffelt. Jeden Schrank oder Schublade aufgemacht, um sich darin um zusehen, diese neugierige Schlange.

Kurz darauf kam sie mit den Schlüsseln in der Hand wieder und ein Taxi brachte uns in kürzester Zeit zur einer nahe gelegenen Klinik.

Auf meine Frage was sei, kam von ihr ein: „Sie ist in der Küchen fast zusammengebrochen, weil sie so stechende Schmerzen im Bauch hatte. Ich tippe ja auf ein Geschwür oder ein geplatzter Tumor. Ist ja heutzutage alles nicht mehr unwahrscheinlich... Hörte sich auf jeden Fall sehr schlimm an. Hat Umi eigentlich eine Versicherung abgeschlossen, falls ihr mal was passiert???“, gab Tante Chika von sich und ich hätte ihr in dem Moment am liebsten den Hals umgedreht. Schließlich saß ihr Neffe in Panik neben ihr und sie schien wohl voll mit dem Schlimmsten zu rechnen. Wenn sie es darauf anlegte das ich sie noch mehr hassen soll, dann hatte sie es jetzt geschafft.
 

„Sie haben sie gerade in den OP geschoben.“, murrte mein Vater und drückte mich kurz an sich. Ohne das ich fragen brauchte, fing er an zu erzählen, dass Mom fast schreiend vor Schmerz in der Küche zusammen gesackt war. Es war wohl recht plötzlich passiert und Dad hatte direkt einen Krankenwagen bestellt. „Der Blinddarm ist geplatzt. Es war wohl eine akute Blinddarmentzündung. Nachdem sie es diagnostiziert hatten, haben sie Umi sofort in den nächsten Operationssaal geschoben. Wenn nichts schief gegangen ist, müssten sie gleich fertig sein.“, sagte er erschöpft.

In meinem Kopf rasten die Berichte durch bei dem Menschen selbst bei einfachen OP´s drauf gegangen waren. Sie wachten einfach aus der Narkose nicht auf oder irgendwas ging schief. So was hörte man doch immer mal wieder. Mir wurde schlecht.
 

„Yuichiro... Hey...“, flüsterte mir jemand zu und ich musste feststellen, das ich nicht im Internat war oder aber in meinem eigenen Bett. Sondern auf einem unbequemen Stuhl, in dem großen langen Gang, eines Krankenhauses. Ich war beim Warten eingeschlafen..

„Sie haben vorhin Umi in ein Zimmer gebracht. Es sieht wohl ganz gut aus. Sie muss sich noch ausruhen.“, murmelte Dad, der inzwischen ein wenig mehr Farbe im Gesicht zeigte. Erleichterung machte sich bei mir breit, auch wenn ich Mom gerne selber gesehen hätte und wenn auch nur ganz kurz. „Sie ist ziemlich erschöpft und klagt über Schmerzen.“, seufzte er und ich konnte sie irgendwie verstehen. Schließlich hatte man an ihr herum geschnitten.

„Morgen können wir vorbei kommen und nach ihr sehen. Jetzt sollten wir erst einmal nach Hause.“, stöhnte Dad und streckte sich. Ich stimmte dem Ganzen zu und schaute beim verlassen des Traktes auf mein Telefon.

Die letzte Nachricht war einige Stunden her gewesen und ich hatte sie auch gelesen aber nicht darauf geantwortet. Dafür war ich viel zu sehr mit mir selbst und meinen Problemen beschäftigt gewesen.

Ich konnte jetzt irgendwie nachvollziehen das Haru nicht immer antwortete...

Nichts destotrotz wünschte ich mir, dass er jetzt da wäre. Mich in den Arm nahm und mit mir zusammen erleichtert war.

> Hört sich gut an < gab ich als Antwort und musste feststellen wie spät es war.

„Fuck...!“, zischte ich ein bisschen laut und begann fieberhaft nach einer schnellen Busverbindung im Internet zu suchen. „Dad! Ich... muss zum Internat!“. „Jetzt noch?!“, hörte ich ihn ohne dabei von meinem Display auf zu sehen. „Öhm.. ja!“. Der Ältere knurrte unverständlich vor sich hin, während meine Tante einen spitzen Kommentar abschoss. Ich hatte jedoch besseres zu tun. Schließlich musste ich in absehbarer Zeit beim Sometimes sein!

Soba hatte sich bei der letzten Besprechung beschwert das scheinbar jeder zur Arbeit kam wie es ihm passte. „Wenn ihr euch was Neues suchen wollt, sagt es! Dann beschäftige ich euch nicht mehr!“, hatte er geknurrt.

„Ich bin morgen Mittag da! Versprochen.“, richtete ich mich an meinen Vater.

Das Wochenende würde Stress pur bedeuten... das war klar.
 

H

„Herr Endo, denken Sie bitte daran auch weiterhin her zu kommen. Wir sind mit den Gesprächen noch nicht durch und möchten einen Rückfall vermeiden!“, lächelte mich der Arzt an und ich nickte. Es war nun endlich soweit und ich durfte nach Hause. Ich freute mich auf mein eigenes Bett und gescheites Essen. Hide winkte mir schon an der Tür zu und nahm mich grinsend in Empfang.

Wir verbrachten den Nachmittag miteinander, kauften ein, kochten, aßen zusammen und Hide sprudelte förmlich vor lauter Informationen. Er erzählte wie die letzten Tage in der Schule waren, was hier draußen so geschah und wie es zwischen ihm und Nezumi lief. Ich gönnte es ihm sehr!

Erst, als er einen Löffel vom Essen nahm, hielt er mal den Mund.

Ich sah an ihm vorbei, auf das Bild das ich über dem Sofa aufgehangen hatte. Das Bild mit den Kirschblüten.

„Wie geht es Yui?“, fragte ich und Hide zuckte, nicht wissend mit den Schultern.

„Keine Ahnung. Ayumi hat nichts erzählt, was von Wichtigkeit wäre“, murmelte Hide und ich winkte ab.

„Ich kann ihn auch einfach selbst fragen!“, grinste ich und wollte meinen Freund nicht weiterhin damit auf die Nerven gehen.

„Hast du ihn vermisst?“, lächelte Hide, denn er schien meine Gefühle besser zu kennen, als ich selbst.

„Ja, dass habe ich. Und ich ringe sehr mit mir, ihm nicht zu schreiben, dass er her kommen soll“, lachte ich verlegen und rieb mir über den Nacken.

„Wieso, machst du es denn nicht dann?“, wollte er wissen und nahm erneut einen Löffel voll Reis.

„Weil, ich ihn nicht bedrängen will. Es wird komisch sein, wenn wir uns wiedersehen. Wir sind nicht gerade freundlich auseinander gegangen....“, beantwortete ich es und schnaufte.

„Haru...Liebe ist kompliziert... aber wenn sie einfach wäre, müsste sich keiner mehr Mühe geben!“, zwinkerte er mir zu. Er hatte ja so was von Recht.

Ich nahm das Handy und schrieb dem kleinen einen Text. Was sollte schon passieren? Wollte ich wirklich mit Lügen von vorne beginnen?

>Hey! Wie geht es dir?<, fragte ich und sah danach zu Hide, der sein Essen herunter schlang, als wäre das ein Wettbewerb.

„Wieso diese eile?“, wollte ich wissen, als er aufs Handy zeigte.

„Ich will nicht hier sein, wenn der Knirps auftaucht und ihr übereinander herfallt!“, kicherte er, spülte alles mit einem Glas Wasser hinunter und rappelte sich auf.

Hide, hatte schon eine seltsame Art manchmal, aber ich liebte ihn dafür.

Das Vibrieren, machte deutlich, dass eine Antwort gekommen war.

>Gut soweit. War was stressig. Mutter ist heute aus dem Krankenhaus gekommen nach einer OP. Im Sometimes ist die Hölle los heute und ich werde mir wohl die Füße wund laufen o_o <

Ich grinste. Natürlich, es war Freitag, was bedeutete das Yui bis in die Nacht arbeiten würde. So konnte ich zumindest ausschließen, dass er heute noch vorbei kommen würde.

>Ich bin wieder zu Hause< , schickte ich nur ab, als innerhalb von Sekunden eine Antwort kam.

>Wirklich?<

Alleine in diesem einen Wort, klang die Unsicherheit wie das Läuten einer Glocke. Er wusste definitiv nicht, wie er damit umgehen sollte.

>Ja<

>Willkommen zu Hause<

Ich wusste nicht so recht, ob ich es schreiben sollte, dennoch sehnte ich mich sehr nach ihm.

>Sehen wir uns, wenn deine Schicht zu Ende ist?<

Es dauerte eine ganze Weile, bis eine Antwort kam. In der Zeit hatte ich schon aufgeräumt, dass Bett neu bezogen und das Gemüse für den morgigen Tag klein geschnitten.

>Darf ich denn zu dir kommen?<, las ich und musste ein bisschen darüber schmunzeln.

>Die Frage ist eher, ob du bei mir bleiben möchtest? Ein Nein, kann ich auch verstehen!< , murmelte ich laut lesend vor mich hin.

>Idiot< war nur die Antwort und ich lachte wieder.

Part 3 Endo und Suwa - Abschnitt 3

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Part 3 Endo und Suwa - Abschnitt 4

Y

Jemand strich mir sachte über die Stirn, was mich dazu brachte laut und tief aus zuatmen. Ich streckte mich, strich mir durch das Gesicht was leicht kribbelte und fühlte das leichte unangenehme Pochen was nur einen Ursprung haben konnte. Es ließ mich leise brummen. „Tut mir Leid! Hab ich dich geweckt?“, vernahm ich Haru leise und ich blinzelte ich die Richtung aus der es gekommen war. Sah verschwommen sein Gesicht nur eine Armlänge von mir entfernt, neben mir auf der weichen Matratze. Ich murmelte ein kurzes „Nein“ und er entschuldigte sich dafür das er mir die Haare aus dem Gesicht gestrichen hätte.

„Wie lange bist du schon wach?“, fragte ich vorsichtig.

„Ein paar Stunden.“, gab er von sich und gab an ,dass es bereits nach Mittag war. „Oh Gott... ich hab den halben Tag verschlafen.“, stöhnte ich und rieb mir nochmal mit beiden Händen über das Gesicht. „Du warst aber auch erst vor 7 Uhr hier und deutlich später noch am Schlafen. Ich hatte nicht vor 15 Uhr, mit dir gerechnet.“, gluckste er süßlich und schob einen Arm unter meinem Kopf. Ich rückte näher zu ihm und wand mich in seine Richtung.

Ich hatte das Bedürfnis an ihm wieder einzuschlafen, allerdings hielt mein Hunger, gepaart mit dem Geruch nach warmen Essen mich davon ab.

In Harus warmer Umarmung, war ich nach unserem Akt der Liebe zur Ruhe gekommen und ein gedöst, trotz der Schweinerei die wir gemacht hatten. Unter ihm liegend. Selbst wenn ich versucht hätte mich aus dieser Position zu befreien. Mir hatte die Kraft und Energie gefehlt.

Aber in dem Moment allerdings, war mir alles egal gewesen.

„Hast du Hunger?“, fragte er leise und ich nickte nur. „Will aber nicht aufstehen.“, murrte ich und er lachte kurz auf. „Wirst du auch wahrscheinlich nicht können.“, schmunzelte er und küsste mich auf die Stirn. „Und wie ich das kann.“, murmelte ich und hatte das Gefühl wieder weg zu nicken.

„Na, dann stelle es mal unter Beweis.“, schmunzelte Haru und zog den Arm weg.

Ich brummte ungehalten ,als er aus dem Bett stieg und mich aufforderte aufzustehen. Schließlich war das Essen schon bereit und wartete nur noch auf mich.

„Kannst du mich tragen?“, maulte ich. Mein Verlangen nach Bewegung war aktuell gleich null. „Jetzt wirst du albern.“. „Hmmm...“, stöhnte ich schon fast beim aufsetzten. In Bewegung, fühlte sich mein Hintern noch ein wenig mehr unangenehm an. Ayumi hatte mich zwar vorgewarnt. Das es aber so sein würde, damit hatte ich nicht so recht gerechnet.

„Hab ich dir gestern sehr weh getan ,als wir....?“, fragte Haru verlegen und vorsichtig zugleich. Ich winkte aber ab und schob mich aus dem Bett. Wenn ich daran dachte wie grob-motorisch ich Nowak einschätze, war was wir machten, sanftes Blümchen Gefummel. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen ,dass es zwischen den beiden schön sein konnte und schüttelte, kurz den Kopf. Ich wollte nicht über sie nachdenken und was sie anstellen.

So schlurfte ich hinter Haru her ,welcher wirklich schon alles für das Essen vorbereitet hatte. Unterwegs blieb mein Blick kurz auf ein Bild an der Wand hängen. Kirschblüten, welche im Wind tanzten. Ich kannte das Bild. Jeden Strich. Jede Linie. Mein Herz klopfte kurz in der Brust schneller.
 

„Es ist schade ,dass du nachher wieder zum Sometimes musst.“, bemerkte Haru und schob die letzten Reste von dem Reis in den Mund ,den er noch hatte. Darauf konnte ich nur mit den Schultern zucken.

„Gibt es eigentlich einen Grund das du da arbeitest?“. „Die Kohle stimmt.“, sagte ich trocken. „Sonst noch ein Argument?“, fragte er und ich hatte das Gefühl zu wissen worauf es hinaus lief.

„Ich besser damit, mein Taschengeld auf. Mit einem Wochenende bekomme ich so viel wie wenn ich die ganze Woche über arbeite. Es ist einfach verdientes Geld.“, seufzte ich. „hm...“, stimmte Haru zu und wirkte nicht so recht überzeugt. Ich konnte es verstehen. Die Kunden des Sometimes waren ein wenig „Speziell“.

„Ich hatte in den Ferien eine zeitlang woanders gejobbt. Es hatte weder Spaß gemacht, noch war es so recht lukrativ. Tequila hatte mich in einem kleinem Cafe gesehen und gefragt ob ich nicht lieber im Sometimes arbeiten wolle. Sie haben damals einen neuen Kellner gesucht. Die Arbeitszeiten passen besser zu meinen Schulzeit. Auch wenn es am Anfang ein bisschen ~seltsam~ war, macht es deutlich mehr Spaß als in dem Kaffee wo ich vorher war und uns der Chef uns um das Gehalt beschissen hat.“, erklärte ich. „Im Sometimes sind sie alle wie eine kleine Familie. Sie passen aufeinander auf.“.

„Eine ziemlich warme Familie.“, lächelte er ein wenig.

„Weißt du, wenn du da nicht mehr arbeiten würdest, könnten wir mehr Zeit miteinander verbringen.“, gab Haru zu bedenken und ja er hatte Recht. „Und hätte keine Kohle, um irgendwas zu machen.“, lenkte ich gegen und verzog das Gesicht. „Zumal, ich mich nicht von dir aushalten lassen will.“, murrte ich. „Die paar Yen die ich von meinen Eltern zugesteckt bekam, reichten gerade mal um mit dem Jungs ein oder zwei mal essen zu gehen. Das meiste geht halt für die Schule drauf. Da ist es doch legitim, dass ich versuche ein bisschen was mehr zu bekommen, in dem ich dafür schufte.“.

„Ich dachte nur.... Es ist nicht ganz ungefährlich mit dem Leuten da. Denk nur an den Kerl, der dir den Ohrring ausgerissen hat. Aber wäre doch schöner, wenn wir mehr Zeit zusammen haben. Ich hätte kein Problem damit dich hier und da einzuladen.“, versuchte Haru zu beschwichtigen und wirkte leicht unruhig.

„Ich... lass es mir durch den Kopf gehen. Vielleicht kann ich ja nur jedes zweite Wochenende machen. Keine Ahnung...“, seufzte ich ungehalten, denn so wirklich wollte ich es nicht aufgeben.

Ruhe trat ein und ich kaute auf meinem Essen herum.

„Du hast mein Bild aufgehängt.“, sagte ich recht unvermittelt und Haru muss kurz überlegen, was ich meinte. „Ich finde es nicht schön!“, sagte ich sehr direkt mit gerunzelter Stirn und Haru viel scheinbar alles aus dem Gesicht. „Nein! Es ist wunderschön! Ich liebe es!“.

„Weil es von mir ist! Ich finde es nicht gut! Es gefällt mir überhaupt nicht, deswegen war ich einverstanden dass Nowak es für den Verkauf genommen hat. Hätte ich gewusst, dass du es kaufst, hätte ich mir mehr Mühe gegeben.“, schnaufte ich und Haru beteuerte dennoch das er es mochte.

„Ich mach dir ein anderes. Viel besser als das!“. „Spinne nicht rum!“, sagte er entsetzt und ich schnalzte nur mit der Zunge.
 

H

Da waren wir wieder an dem Punkt, wo Yui versuchte seinen Sturkopf durchzusetzen. Eigentlich, wollte ich darauf hinaus, dass er demnächst seine Prüfungen hatte und die Zeit zum lernen nutzen sollte. Wenn er hier bei mir war, konnte ich wenigstens ein Auge auf das Fach Mathe legen. Ihm helfen, wenn er irgendwo nicht weiter kam.

Dann musste er auch noch über sein Bild herum nörgeln. War der Junge, eigentlich mit überhaupt etwas an sich zufrieden?

Satt, strich ich mir über den Bauch. Ich hatte ewig nicht mehr so gut gegessen und es ging mir einfach auch prima. Keine Panik Attacken! Nicht einmal, als Yui von mir erwartete ihn zu lieben.

„Was grübelst du?“, hörte ich es Gegenüber von mir und ich seufzte.

„Nichts wichtiges!“, gab ich als Antwort was ihm natürlich nicht ausreichte.

„Keine Geheimnisse! Ich denke du wirst mir eh noch so einiges erzählen müssen, oder?“, fragte er eher vorsichtig und ich seufzte erneut.

Ich ging nicht all zu sehr ins Detail was die Vergewaltigung anging, sondern erzählte eher das drumherum. Das ich je näher wir uns kamen, Panik bekam und zum Teil auch unzurechnungsfähig war.

„Wieso, hast du mir nicht schon früher was gesagt?“, murmelte er und ich zuckte mit den Schultern.

„Hättest du es denn verstanden, ohne dir in deinen Gefühlen sicher zu sein?“.

Yui zuckte mit den Schultern, grübelte kurz und gab mir dann Recht. So was erzählte man nicht einfach beiläufig.

„Ich hab ziemlich daran zu knabbern und auch Hide, wusste am Anfang nichts davon. Erst als es schlimmer wurde, habe ich mich ihm anvertraut. Er konnte ja selbst nicht ahnen, dass es so ein Griff ins Klo werden würde, als er mich zu seinem Kollegen schickte“, nahm ich ihn in Schutz.

„Was hat Hide, dass du ihn so gut findest?“, schnalzte Yui mit der Zunge und verdrehte die Augen.

„Er ist mein Freund! Ich war damals für ihn da, als er mich brauchte. Und er für mich, als ich am Boden lag. Er ist mir wichtig. Damit solltest du dich langsam arrangieren!“, knurrte ich, da ich es langsam nervig fand wie er über meinen Freund sprach. Liebe, hin oder her!

„Ja.. ist ja in Ordnung. Ich meine nur, er ist so ein Arsch meistens!“, rechtfertige er seine Meinung und ich schüttelte den Kopf.

„Das Leben, lässt einen manchmal zu so einem Arsch werden. Und glaube mir, zu Nezumi wird er es nicht sein. Er wird ihn auf Händen tragen. So wie er es sich selbst immer gewünscht hat!“, meinte ich und hoffte nicht zu viel verraten zu haben. Schließlich, war es Vergangenheit.

„Na gut. Sollen wir irgendwo noch einen Tee trinken gehen? Ich wollte noch nach Hause, meine Mutter besuchen und schauen wie es ihr nach der OP geht. Ist ja noch nicht so lange her!“, murmelte er und ich merkte, dass er einen Ausweg aus dem Thema suchte.

„Können wir machen. Was würdest du davon halten, wenn ich dich begleite zu deinen Eltern? Ich setze dich mit dem Auto dort ab. Du wirst ja von dort aus wahrscheinlich direkt ins Sometimes gehen oder?“, bot ich ihm an und er nickte zaghaft.

„Wir erzählen, meinen Eltern aber nicht von uns oder?“, fragte er verlegen und ich schreckte zurück.

„Um Gottes Willen, nein! Dann kannst du deine Prüfung vergessen und ich meinen Job. Wenn wir es wirklich nach Außen leben wollen, lass uns warten bis du alles hinter dir hast. Und Volljährig sein, wäre auch von Vorteil!“, lachte ich und strich ihm über den Kopf.

Part 3 Endo und Suwa - Abschnitt 5

Y

Ich war froh darüber, wie Haru es halten wollte mit dem „Uns“ und nach Außen. Ich wollte aktuell mir nicht den Kopf darüber zerbrechen wollen, wie meine Mutter darüber dachte, geschweige den was mein Vater darüber sagen würde. Oder überhaupt wer! Auch in unserer heutigen Zeit gab es Menschen die kein Verständnis oder Ekel zeigten bei dem Thema. Was mich zum ersten Mal sehr ernst darüber nachdenken ließ, welche Richtung meine Sexualität nun hatte. Schließlich war man nicht schwul nur weil man Sex mit einem Mann hatte oder? Frauen waren für mich immer noch reizvoll. Hoffte ich zumindest. Austesten wollte ich es aber nicht. Bisher hatte ich mir darüber nicht so recht Gedanken gemacht. Aber jetzt im Auto... Unbehagen machte sich breit. Vielleicht war es doch besser gewesen, ihm nichts zu sagen und einfach alleine zu fahren. Allein schon als Vorsicht vor meinen Eltern.

„Hast du mir zugehört?“, kam es ein wenig lauter von der Fahrerseite und ich sah leicht verwirrt zu dem Schwarzhaarigen.

„Ob du dir Sorgen machst?“, wiederholte er seine Frage.

„Ich... nein eigentlich nicht. Ich bin ein bisschen am Nachdenken mehr nicht...“, seufzte ich und starrte aus dem Fenster. Ich wollte Haru nicht anschauen. Vielleicht wusste er dann das ich log oder so. „Meiner Mom geht’s es schließlich wieder gut. Ich möchte nur nicht das sie glaubt, dass mir alles scheiß egal ist, nachdem sie nun endlich wieder Zuhause ist.“. „Das ist löblich.“, lächelte er und seine Hand die auf meinem Oberschenkel lag strich mir darüber, was mich ein bisschen nervös machte. Mein Körper erinnerte sich an das von gestern Nacht und kribbelte leicht.

„Kannst... kannst du die Hand.. Danke.“, bevor ich es so recht ausgesprochen hatte, wusste Haru wohl schon Bescheid und nahm sie weg. „Bisher hat dich das nie gestört.“, maulte Haru.

„Da musste ich auch nicht gleich vor meinen Eltern stehen. Das könnte mit einem Ständer in der Hose ein wenig seltsam rüberkommen, findest du nicht?“, grummelte ich und Haru musste schmunzeln. „Das bisschen streicheln macht dich schon an?“, fragte er interessiert, aber ich gab ihm keine Antwort darauf. Irgendwie war das peinlich.

„Kannst du hier anhalten?!“, fragte ich ein bisschen plötzlich und der Lehrer suchte nach einer Haltemöglichkeit, dabei fragte er ob wir schon da waren. „Nein. Aber ich muss kurz was holen!“, gab ich von mir und stieg rasch aus.
 

„Yuichiro! Ist das schön!“, quietschte Mom und fiel mir um den Hals. „Au! Vorsicht!“, stöhnte ich und sie drückte mich ein wenig kräftig an sich. „Tut mir Leid. Aber ich freue mich so meinen Sohn zu sehen.“, seufzte sie und lies mich aus ihrer Umarmung los. Ich grinste ein wenig breit und hielt ihr eine Schachtel Yōkan hin. „Oh mein Junge!“, jauchzte sie und strahlte über beide Ohren. Sie liebte die süßen Dinger über alles. Allgemein war sie in der Krankenhauszeit sehr von allen verwöhnt worden. „Wo ist Dad?“, fragte ich und lugte von der Wohnungstür in die Wohnung. „Er musste zur Firma, es gibt wohl ein paar Probleme. Außerdem muss er die Fehlstunden wieder gut machen.“.

Ich nickte, das machte den Besuch deutlich leichter. Es war nicht so das ich meinen Dad nicht mochte, aber die Beziehung unter uns war bisher immer recht distanziert gewesen. Selbst nach dem Mom wegen ihrem Blinddarm im Krankenhaus war.

Die leicht mollige Frau tippelte in die Küche, in der ich ihr folgte. Stellte das Wasser an für frischen Tee und packte behutsam die kleinen beigen Würfel aus.

„Es ist so schön dich hier zu haben. Wenn ich das später Ito erzähle glaubt er mir das nicht.“, schmunzelte sie und ich musste grinsen.

Sie ging zur Spüle und holte die Tassen. „Ist das nicht dein Mathematiklehrer?“, fragte sie so urplötzlich und stellte sich auf Zehenspitzen um aus dem Fenster zu sehen. „Was?“, fragte ich perplex und sie zeigte aus dem Fenster. „Na da! Das ist doch Herr Endo!“.

Bevor ich etwas sagen konnte, machte sie bereits das Fenster auf. Ich sprang auf und stellte mich dazu und tatsächlich schlenderte Haru die Straße herunter.

Scheiße! Ich hätte ihm sagen sollen er soll im Auto warten! Schoß es mir durch den Kopf. „Herr Endo!!!“, rief meine Mom leicht schrill und winkte. Ich sah dabei zu wie er sich umwand bis der Schwarzhaarige uns sah. „Huch! Er ist es wirklich.“, entwich es ihr erschrocken. „Er hat mich hierhin gefahren.“, murmelte ich rasch. „Und dann lässt du ihn Draußen stehen!!!“, fragte sie entsetzt und rief dem Lehrer zu das er doch reinkommen solle. „Mom muss das sein?!“, fragte ich angespannt. Allerdings machte sich Haru schon daran zu Tür zu kommen. „Das ich mal sagen müsste, das mein Sohn schlecht erzogen ist. Du kannst den armen Mann doch nicht Draußen warten lassen!“, schnaubte sie. Auch ihren Wangen waren eindeutig eine leicht erötet zu sehen und ich verzog das Gesicht. „Das ist mir peinlich!“, knurrte ich. „Was meinst du wie peinlich es mir ist, dass mein Sohn sich so benimmt!“, jammerte sie und ging flink zur Tür. Sie strich sich die Kleidung mit der Hand glatt und was dann folgte... Ich hätte am liebsten gehabt ,dass sich der Boden auftat mich verschluckte, ein Alien mich mit einem Teleporter entführte oder aber mein Körper sich einfach in Luft auflöste.

Meine Mom umschwärmte Haru wie eine liebestolle Biene. So hatte ich sie schon ewig nicht mehr erlebt und sie klebte ihm förmlich an den Lippen.

„Ich muss was aus meinem Zimmer holen! Stör hier ja scheinbar eh!“, knurrte ich den letzten Satz ziemlich leise und stand auf.

In meinem Zimmer suchte ich nach ein paar Anziehsachen die ich nicht mitgenommen hatte. Vielleicht konnte ich sie bei Haru lassen? Kurz hielt ich inne. Auch wenn Haru es nicht zugeben würde, er flirtete mit meiner Mom!

„Dein Jugendzimmer ist ja niedlich.“, hörte ich es neben mir und zuckte vor Schreck zusammen. „Was suchst du hier?!“, murrte ich. Es war mir unangenehm dass er hier mit drin war. In den letzten 3 Jahren hatte sich hier nicht viel verändert. Schließlich verbrachte 85% der Zeit des Jahres im Internat. Es machte den Eindruck eines pubertierenden Teenis. Ein Poster mit einer vollbusigen Frau hing an der Tür, in den Regalen standen alte Videospiele und Mangas und auf dem winzigen Schreibtisch stapelten sich alte Schulbücher. „Ich konnte mich kurz von deiner liebenswerten Mutter loseisen.“, seufzte er und es hörte sich so an, als wäre es einer Kraftakt sondergleichen. „Pass auf das sie dir nicht gleich auf den Schoß krabbelt!“, giftete ich und stopfte ein bisschen sehr kräftig ein Buch in die Tasche. „Bist du eifersüchtig?“, fragte er vorsichtig ,aber eine Spur von Belustigung war raus zu hören. „Nein, wieso sollte ich? Nur weil du wie verrückt am Baggern bist und sie voll darauf abfährt???“, fragte ich zynisch und drehte mich zu ihm um. Der Mann wirkte leicht vor dem Kopf gestoßen. Ich war mir sicher das mein Gesicht rot war, denn meine Wangen fühlten sich ziemlich warm an.

„Wie niedlich...“, schmunzelte Haru. Ich fühlte wie ein Arm sich um meine Taille wand, dann zog er mich auch schon an sich. „Du bist eifersüchtig! Dabei versuche ich nur nett zu ihr zu sein, damit sie das beste Bild von mir hat, wenn wir ihr es irgendwann sagen werden. Daran ist doch nichts schlechtes.“, säuselte er und küsste mich auf die Stirn.

„Für mich gibt es nur eine Person die ich auf meinen Schoß lasse.“, gluckste er und mit einem Schlag wurde mein Gesicht heißer. „Wenn ich daneben sitze und das mit ansehen muss ist das nicht gerade angenehm. Lass es deswegen einfach bitte, okay?! “, fragte ich unruhig und Haru versicherte das er sich zügeln würde. Ich legte meine Arm um ihn. Drückte mich sachte an ihn und genoss den Augenblick. Ich wollte Haru nicht teilen. Mit niemanden! Auch wenn es egoistisch war.
 

„Bleiben Sie doch beim Nächsten mal zum Essen.“, bot meine Mutter an, als wir uns verabschiedeten und Haru nahm dankend an. „Endlich!“, stöhnte ich dann ,als wir im Auto waren.

„Ich wollte eigentlich nur 20 Minuten bleiben! Dank dir ,ist fast einen Stunde daraus geworden.“, jammerte ich. „Ich weiß nicht was du hast, ich liebe sie jetzt schon. Wenn ich mit meiner Mutter so Zeit verbringen könnte, wäre das wunderbar. Leider geht das nicht.“, seufzte er und ich zuckte zusammen, als hätte er mir einen Hieb verpasst. Ich überlegte kurz ob ich fragen sollte, als Haru mir schon die Antwort gab. „Sie lebt noch, keine Sorge! Allerdings hat sie Demenz. Zuletzt hat sie mich nicht einmal mehr erkannt und dachte ich wäre ein Dieb der ihr den Schmuck klauen will...“, kam es von ihm ein wenig betrübt. Ich sprach mein Beileid aus, konnte mir aber nicht ansatzweise vorstellen wie es sein musste wenn ein geliebter Mensch, einen nicht mehr erkannte.

„Die Pfleger meinte das sie gelegentlich helle Momente hat. Dann fragt sie wohl nach mir.“, sagte er in einem aufmunternden Ton. „Und warum gehst du dann nicht hin?“, fragte ich sachte.

„Hm... nur weil sie nach ihrem Haruma fragt, heißt es nicht das sie mich auch erkennt...“, hörte ich es von ihm sehr mitleidig. „Tut mir leid.“, murmelte ich und sank noch weiter in den Sitz.

Haru hielt wegen einer roten Ampel. „Braucht es nicht.“, seufzte er und gab mir einen kurzen Kuss. Ich kam mir blöd vor wenn ich etwas von ihm nicht wusste...

Ein paar Fußgänger überquerten die Straße und ich sah seitlich aus dem Fenster ,als es hinter uns hupte. Verwirrt sah ich auf die Ampel, welche bereits Grün war. „Haruma! Es ist Grün!“, sagte ich schnell und sah ihm an. Er war blass, als hätte er jegliche Farbe aus dem Gesicht verloren, Schweiß bildete sich auf seiner Stirn und sein Blick war starr nach vorne gerichtet. Wie in einem Krampf krallten sich seine Finger in das Lenkrad. „Haru?!“, fragte ich angespannt und ein bisschen panisch. Ein Anfall hatte er noch nie im Auto, ich wusste nicht was zu tun war und ich folgte seinem Blick. Zwei Personen standen an der Kreuzung und unterhielten sich. Ein Frau, die ich auf ende 40 schätzte und ein Mann der deutlich älter wirkte. Das Hupen hinter uns wurde eindringlicher und mehr. Das Paar sah zu uns rüber und ich konnte Haru würgen hören.

„Hey!!!“, fuhr ich ihn an, lehnte mich zu ihm und fasste schnell nach seinem Kopf um ihn in meine Richtung zu drehen. „Haru! Sieh mich an!!“, keifte ich.
 

H

„Nein, dass kann nicht sein. Sie dürfen mich nicht sehen!“, zischte ich und versuchte wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Ich fuhr das Auto rechts heran, schnappte tief nach Luft und beobachtete, ob sie mich gesehen hatten.

„Was ist los?“, fragte Yuichiro, den ich total ausgeblendet hatte nun.

„Das ist Aya-chan und mein ehemaliger Chef Ukato!“, murmelte ich und Yui sah mich fragend an.

„Die Aya-chan? Und der Penner von ehemaliger Chef?“, knurrte er und ich nickte.

Ehe ich reagieren konnte, stieg Yuichiro aus und ging schnellen Schrittes ums Auto herum.

„Yui! Verdammte scheiße!“, zischte ich und versuchte mich abzuschnallen um ihm zu folgen.

Ich hörte nur noch ein : „Entschuldigung. Sind Sie Direktor Ukato?“, als dieser es bejahte gab es einen dumpfen Knall und dieser fiel zu Boden.

Yui von ihm wegreißend, schrie der Bengel ihn an : „Solche Penner wie Sie müssen es am eigenen Körper spüren!“, dann spuckte er den am Boden liegenden und blutenden Mann an.

Aya-chan erblickte mich und begann sofort in Tränen auszubrechen.

„Haruma, ich dachte du wärst tot. Das hat mein Mann mir erzählt!“, weinte sie bitterlich und ich wusste nicht was hier gerade passierte.

„Besser wäre es für ihn!“, zischte Ukato und Yui trat noch einmal nach.

„Verdammt !“, knurrte ich und zog den Bengel von den beiden weg. Wir mussten sofort hier weg!

Ihn fast schon zerrend, schubste ich ihn auf die Beifahrerseite, stieg auf meiner ein und trat so schnell aufs Gaspedal wie es ging.

„Was hast du da angestellt? Das war schwere Körperverletzung! Und ich mache nun Fahrerflucht um dich zu retten du Idiot!“, schrie ich ihn an und Yui schrie zurück, dass der Kerl es doch verdient hatte!

„Aber doch nicht so!“, jammerte ich und bog in eine Straße ab, als ich das Gefühl hatte weit genug weg zu sein. Ich holte tief Luft.

„Nun hör mir mal zu Harum! DU bist jetzt mein Mann und dieser Sack hat dein Leben zerstört! Ein Leben, dass für uns viel einfacher hätte alles starten lassen können. Er kann froh sein, dass ich ihn nicht aufgesucht habe um ihn selbst umzubringen!“, knurrte der Junge und mir lief es eiskalt den Rücken hinunter.

„Hörst du dich da reden?“, fragte ich unsicher, denn die Wut in seinen Augen war unermesslich.

„Ja, ich höre mich sehr gut! Und wie ich bereits sagte, keiner wird dir mehr was antun!“, sagte er griff nach meinem Gesicht und küsste mich.

„Ich gib dich nicht wieder her! Das sollte dir klar sein!“.

Wieso klang das gerade, wie aus dem Mund eines Yakuzas?

Die Tränen schossen mir in die Augen und ich merkte wie alles wieder hoch kam, obwohl ich doch so lange daran gearbeitet hatte. Yui schnappte sich das Telefon und schien Hide zu informieren.

„Nein, so kann er nicht alleine bleiben! Bitte mach was!“, hörte ich ihn noch das Telefonat beenden.

„Es wird alles gut. Gleich ist der Psycho da!“, lächelte er und strich mir über den Kopf.

Part 3 Endo und Suwa - Abschnitt 6

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Es dauerte ein wenig bis mein Puls sich wieder beruhigte, aber vor allem Haruma stand der Schock im Gesicht und schien nicht so ohne weiteres weichen zu wollen.

Das Haru, dem es offensichtlich nicht gut ging, das Auto fuhr machte mich innerlich nervös. Allerdings konnte ich nicht fahren.

„Du hättest das nicht tun dürfen.“, murmelte er leise als wir den Stellplatz für sein Auto erreichten. „Haru! Ich liebe dich und wenn du für dich nicht stark sein kannst, mache ich das für dich!“, sagte ich so ruhig wie es ging. Er schüttelte den Kopf. „Du bringst uns in Teufelsküche...“, maulte er leise und stieg aus. Anschließend wechselten wir nicht viele Worte, während ich auf Nowak wartete.
 

„Du hast was gemacht?!“, fragte Nowak entsetzt. Ich verzog genervt das Gesicht und knurrte zurück: „Das was ich dir gerade gesagt hab!“.

„Nicht das ich es nicht auch gemacht hätte, wenn ich du gewesen wäre. Es wäre besser gewesen wenn ihr verschwunden wärt.“. „Ging schlecht, Haru hat sich wie ein verschrecktes Kaninchen am Lenker fest gekrallt. Selbst wenn ich hätte fahren können, hätte ich ihn nicht da weg bekommen.“, seufzte ich. Kurz wurde ein giftiges Wortgefecht ausgetauscht und ich schaute auf meine Armbanduhr. Mir lief langsam die Zeit davon. Kurzerhand gestand ich ein das meine Kurzschlussreaktion nicht zuträglich war für die Situation und versuchte dann das Thema zu wechseln.

„Warum hast du ihn mitgebracht?“, fragte ich in der Hoffnung das sich die Gemüter beruhigt hatten. Ayumi, welcher auf dem Sofa von Haru hockte und der nun damit in den Mittelpunkt rückte zog leicht den Kopf ein. „Ich wollte ihn nicht zum Internat schicken. Er kann sich genauso gut mit mir und Haru zusammen langweilen.“, murrte Nowak und Ayumi lächelte vorsichtig, nippte dabei an dem Tee den Haru ihm gegeben hatte. Haru war nur unter viel widerstand aus seinem Schlafzimmer gekommen und saß am anderen Ende des Sofas. Noch immer war er ein wenig blass.

„Meinst du er könnte...“. „..wieder zurückfallen? Kann sein.“, murrte der Brünette leise, nahm seine Brille ab und rieb sich durch die Augen. „Pass mir auf ihn auf!“.

„Warum machst du es nicht selbst?!“, zischte er.

„Weil ich nicht weiß worauf ich achten muss und einen Job hab!“, knurrte ich flüsternd. „Schmeiß ihn hin!“, blaffte Nowak und zuckte mit den Schultern. Ich schnalzte mit der Zunge. Den Mistkerl brachte das nur dazu sich umzudrehen, die Brille wieder auf zu setzten und in die Hände zu klatschen ,als hätte er gerade was wunderbares beschlossen. „Mädels! Stripp-Poker? Oder lieber Pornos gucken? Aber keinen Hentai Anime!“. Ayumi verschluckte sich und bekam einen Hustenanfall, während Haru lachte was ein bisschen gezwungen klang.

Ich rümpfte die Nase, verabschiedete mich mit einem Kuss bei meiner verstörten Liebe und machte mich geschwind von dannen. Wenn ich Glück hatte würde ich noch pünktlich sein oder aber nur ein paar Minuten zu spät.
 

Regelmäßig checkte ich mein Handy um nicht zu verpassen, wenn Haru sich meldete oder aber Nazumi den ich gebeten hatte mich zu informieren falls was wäre. Nowak würde das schließlich nicht tun. So bekam ich mit das sie sich zum Beispiel was zu Essen bestellten.

„Ich sollte eigentlich nicht hier sein...“, knurrte ich als ich mir eine Pause gönnte und eine Zigarette an machte. „Wieder Stress gehabt?“, fragte eine dunkle raue Stimme und ich zuckte leicht zusammen. Soba stand im Türrahmen des Hintereinganges und ich musste leicht zu ihm hoch gucken. Als ich das erste Mal hier zum Sometimes kam, dachte ich noch er wäre nur der Türsteher. Denn genau den Eindruck vermittelte er mit seiner Statur und Ausstrahlung. „Ein bisschen. Wenn das eine Problem los ist, taucht auch schon das nächste auf. Ich komm mir vor wie ein Hamster im Hamsterrad.“, lachte ich gezwungen. „Na, so ist nun mal das Leben. Kein Weg geht gerade. Sie haben alle Kurven und Kreuzungen und gelegentlich führen sie auch ein Stück im Kreis. Wenn aber darunter die Arbeit leidet muss ich das wissen. Wenn du mit dem Job überfordert bist...“. „NEIN! Nein, das geht schon.“, ging ich dazwischen. „Ich sag es nur, zumal dein Studium und das Private sollten vorgehen.“, brummte er. „Ich bekomme das schon hin.“, lachte ich verhalten und er nickte zustimmend. Nachdem er weg war, rauchte ich auf und überlegte wie lange das ganze noch gehen würde. Kurz strich ich mir die Kleidung zurecht und zischte dann wieder los zwischen die Tische.

Was wäre wenn ich mit dem Geld etwas sinnvolles anstellte ? Ein Teil hatte sich schon bereits angesammelt.
 

H

Nun saß ich in meinen vier Wänden und fühlte mich ziemlich unwohl.

Hide saß mit Nezumi auf meiner Couch und war am herum flirten, während ich im Sessel gegenüber saß und mir das Schlimmste ausmalte.

„Haru, nun hör endlich auf dir einen Kopf zu machen!“, murmelte Hide und ich zischte ihn an, dass er ja nicht in der Situation sei.

Davon mal abgesehen, fand ich es auch nicht so prickelnd, dass ein Schüler den ich unterrichte in meiner Wohnung war und diesen Nervenzusammenbruch mitbekam!

„Nun hör aber auf Haruma! Ayumi ist mein Partner und wir haben unsere Zeit zu Zweit unterbrochen, weil du mir wichtig bist. Also zeig dich ein bisschen respektvoller!“, knurrte mich Hide an und ich hätte beide am liebsten heraus geworfen.

Ein Klopfen an der Tür, ließ mich hoffen das Suwa zurückgekommen war und die beiden Turteltauben ablöste!

Ich ging in schnellen Schritten zu dieser und öffnete sie voller Erwartung.

„Endlich bist du wieder da!“, murmelte ich ehe die Tür ganz auf war und ich hinaus sah.

„Haruma?“, hörte ich eine liebevolle ruhige Stimme, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.

„Aya-chan?“, entging es mir leicht schrill entsetzt und sie drückte sich an mir vorbei. Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, wie sie in meiner Wohnung stand.

„Wir müssen reden. Ich bin so froh dich zu sehen. Welch ein Zufall, dass das Schicksal uns wieder zusammenführt!“, lächelte sie und schmiegte sich in einer Umarmung an mich.

„Weiß dein Mann wo du bist?“, hörte ich mich heiser fragen, als sie den Kopf schüttelte.

„Nein. Er ist im Hotel eingeschlafen. Ich hatte deine Adresse von der neuen Schulbehörde!“, schmunzelte sie und stellte sich auf die Zehenspitzen.

Unsere Lippen berührten sich, ich stand wie versteinert da und konnte mich nicht bewegen.

Hide räusperte sich und Nezumi hielt sich nur die Hand vor den offen stehenden Mund.

„Sie sind?“, knurrte Hide nun und löste sich von Nezumi.

„Aya Ukato“, stellte sie sich vor und verbeugte sich. Ich taumelte gegen die Tür, drehte mich um und sah durch den Türspion. Vielleicht waren die Leute ihres Mannes schon auf den Weg hierhin?

„Aya-chan du musst gehen!“, bat ich sie und sie sah mich mit Tränen in den Augen an.

„Ich habe dich gerade erst wieder gefunden, dass gebe ich nicht auf! Ich verlasse meinen Mann und fange mit dir ein neues Leben an! Lass uns abhauen!“, bettelte sie und zog an meinem T-Shirt.

„Das geht nicht Aya-chan und nun geh bitte!“, begann ich erneut und versuchte sie in Richtung der Tür zu schieben.

„Ich liebe dich Haruma!“, wimmerte sie und ich seufzte.

„Ich liebe jemand anderes! Und nun geh bitte!“, knurrte ich aus Angst jeden Moment aufgelauert zu werden.

„Was? Wen?“, fauchte sie, als ob ich auf sie hätte warten müssen.

„Ist doch egal und nun raus hier. War mein Kumpel nicht deutlich genug?“, zischte nun Hide und riss die Tür auf um sie heraus zu schubsen.

„Wir wollen endlich unseren Dreier anfangen. Also sind sie, eine zu viel! Tschüss!“, knurrte er und schlug die Tür zu.

Aya-chan stand vor dieser wie angewurzelt, was ich durch die Türspion sehen konnte.

Sie würde nicht alleine wiederkommen und ich war mir nicht sicher ob mir das gefallen würde.
 

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Als ich vor Harus Tür stand konnte ich mich nicht einmal daran erinnern, wie ich zu der Wohnung gekommen war, so vertieft war ich in Gedanken.

Ich klopfte, einen kurzen Moment dauerte es ,der sich wie eine Ewigkeit anfühlte, was mich verwunderte und dann sprang die Tür auf. Haru packte mich am Arm und zog mich mit so viel Schwung an ihm vorbei in die Wohnung, das ich fast hinfiel. „Spinnst du!“, zischte ich und sah über meine Schulter wie er den Gang nach draußen spähte und dann recht hektisch die Tür wieder schloss. „Was ist...“, weiter kam ich nicht als er mich in eine viel zu feste und recht grobe Umarmung schloss. „Autsch!“, kam es stöhnend von mir. „Haru! Jetzt krieg dich ein! Ihm ist nichts passiert und er ist wieder da!“, murrte Hide und stand neben dem Sofa auf dem Nezumi wohl dabei war wieder wach zu werden.

„Halt die Klappe! Du kannst nicht verstehen welche Angst ich gerade durchlebe!“, fauchte Haru zurück und küsste mich auf die Stirn. „Lass los ! Du tust mir weh!“, maulte ich leise und er ließ erschrocken von mir ab. „Ich dachte du würdest dich beruhigt haben wenn ich wieder komme...“, seufzte ich. „Das hatte ich auch gedacht und dann tauchte diese dämlich Pute auf und hat ihn noch mehr verstört!“, schimpfte Nowak und ich verstand nicht was los war. Bis Haru es kurz erklärte.

„Sie weiss wo du wohnst?!“, fragte ich ein bisschen schrill. „Sie hat es über die Schulbehörde erfahren.“. „Und die können einfach so solche privaten Infos rausgeben??!!! Was wäre wenn sie ein Serienkiller ist oder uns jetzt irgendwelche Schläger auf den Hals hetzt?!?“, schnauzte ich und konnte nun Harus Panik vollkommen verstehen. Was wäre wenn sie mit ihm wieder das selbe anstellten?! „Wir haben schon darüber gesprochen. Haru kommt erst mal bei mir unter und bleibt von der Wohnung fern. Bei unserem Glück wird die Wohnung bereits überwacht.“, seufzte Hide und hielt Ayumi die Hand hin damit er aufstand. Dieser rieb sich noch durch das Gesicht.

„Was ist mit der Polizei?!“, fragte ich und Haruma schüttelte den Kopf. „Das geht nicht! Es würde unangenehme Fragen geben und die Gefahr wäre groß das was rauskommt was uns alle nur noch mehr in Schwierigkeiten bringt. Nicht nur dich und mich sondern auch Hide und Ayumi... Oder glaubst du Aya würde es für sich behalten, was sie hier gesehen hatte?“, seufzte Haru. Kurz dachte ich darüber nach und er hatte Recht...

„Ich würde sagen wir gehen dann jetzt. Seht zu ,dass ihr eure Sachen zusammen packt. Last am besten nichts wichtiges hier. Ich glaube zwar nicht dran, aber man weis ja nie. Frauen können ziemlich seltsam werden, wenn sie ihren Willen nicht bekommen.“, gab Nowak genervt von sich und Ayumi gähnte. „Männer sind da auch nicht besser...“, murmelte er leise und pikte Nowak in die Seite. „Autsch! Nicht da hin!“, knurrte er und Ayumi musste kichern, dann machten sie sich daran die Wohnung zu verlassen.

Der Schwarzhaarige sah den beiden nach. Sein Gesicht war blass und er machte den Eindruck als hätte er nicht eine Sekunde seit meinem verschwinden geschlafen.

„Es ist alles meine Schuld... hätte ich nicht...“, begann ich ein neues Gespräch. „Das Kind ist in den Brunnen gefallen. Vielleicht haben sie uns schon an der Kreuzung gesehen. Wer weiss das schon.“, sagte er bedrückt. „Ich mach dir keine Vorwürfe. Ich hätte die Finger von der Frau lassen sollen.“.

„Trotzdem fühle ich mich schlecht und das wird so schnell nicht weg gehen.“, kam es von mir leicht gequält und meine Schulter sanken spürbar tiefer. Zwei Arme legten sich auf meinen Rücken und er drückte mich sachte an sich. Ich schob mein Kopf auf seine Schulter, legte meine Arme auf seinen Rücken und erwiderte die Umarmung, die dieses mal deutlich weniger panisch und schmerzhaft war.

„Keine Ahnung ob es so gut ist sich bei Hideki ein zu quartieren...“, seufzte er. „Wenn es dafür sorgt dass du dich sicherer fühlst, wieso nicht. Es ist besser als ein Hotel...“, murrte ich, maulte aber dennoch das ich nicht zu dem Spinner wollte. „Wenn ich könnte würde ich dich in mein Zimmer verstecken...“, murrte ich und Haru kommentierte das ich mich wie ein Kind anhöre. Dabei war der Gedanke nicht sehr abwegig. Auf das Gelände kam nicht so ohne weiteres ein Fremder. Die Badezimmer kontrollierten die Aufsicht nicht und...

„Spinn nicht rum.“, seufzte Haru der scheinbar meine Gedanken erahnen konnte.

„Ich hab keine Lust mit zu bekommen wie der Spinner mit Ayumi...“, knurrte ich und löste mich von Haru. In meinem Kopf passte der Gedanke einfach nicht rein das Nezumi Sex hatte. Das passte nicht zu ihm. Dem Schüler der schon rot wurde wenn ein anderer sein T-Shirt auszog.
 

„Das Sofa lässt sich ausklappen zu einem Bett. Glaub ich. Hab es nie so benutzt.“, grunzte Hide und schaute es sich intensiv an. Zog an einer Ecke aber bis auf das es durch die Gegend rutschte, passierte nichts. „Ich glaub es ist ein normales Sofa...“, murmelte Ayumi und schaute seinem Partner interessiert auf dem Boden sitzend zu. „Naja, sollte aber auch reichen. Schließlich bist du ja alleine. Dein Nervenzwerg haut ja später ab.“, grinste Nowak gehässig und ich rümpfte die Nase.

„Und wie lange soll das so gehen?“, fragte ich. „Ich.. weiß nicht.“, murmelte Haruma und ließ sich auf das Sofa nieder. „Solange wie es sein muss. Würde ich sagen.“, knurrte Hide dem das Ganze aber auch nicht so recht passte.

Der Aschgraue Schüler gähnte und verabschiedete sich, wankte anschließend in einen Raum neben an. „Wir wollten eigentlich heute in den Freizeitpark...“, maulte Hide und ihm war irgendwie abzulesen das er wohl etwas mehr geplant hatte als auf die Achterbahn zu gehen und Zuckerwatte zu essen.

„Da wird wohl nichts mehr daraus.“, seufzte er enttäuscht und meinte dann noch wenn wir poppen wollten, sollten wir das leise machen.

Mir schoss die rote Farbe in die Ohren und ich keifte ihn an das wir so viel Anstand hatten, es woanders nicht zu tun. Haru zog an meinem Arm und ich setzte mich neben ihm. „Lass dich von ihm nicht ärgern...“, schnaubte er und zog mich an sich. Ich lehnte mich weiter gegen ihn und fühlte die Müdigkeit die sich in mir breit machte...

Part 3 Endo und Suwa - Abschnitt 7

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Part 3 Endo und Suwa - Abschnitt 8

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Was auch immer mich geritten hatte damit überhaupt anzufangen. Jetzt wo Haru mich dabei erwischt hatte, war ich froh das die Decke mein Gesicht verbarg. Ich konnte fühlen wie mein Kopf hoch rot anlief und ich kam nun nicht mehr aus der Sache raus. Ich schüttelte die peinlichen Gedanken weg und taste Harumas Länge entlang, welche noch zu ruhen schien. Strich sanft mit den Fingerspitzen darüber und versuchte mit leichtem streicheln und berühren, ein wenig Stimmung aufkommen zu lassen. Haru brummte leicht genießerisch. Sachte konnte man das leichte Anschwellen fühlen, wie das Blut in Stößen in das Glied gepresst wurde. Es war Definitiv was anderes als würde man es an einem selbst machen. Allein schon weil Haru ein paar Zentimeter mehr zu bieten hatte als ich. Es fühlte sich nicht unangenehm an, aber ein bisschen seltsam.

„Ich dachte... das wird ein Blowjob?“, kam es mit Keuchen von Haru und ich stoppte in den massierenden Bewegungen. Zögerte für einen Moment, rückte ein wenig näher heran und ließ dann die Zungenspitze vom Stamm zur Krone hoch wandern. Haru seufzte leise lustvoll und ich fühlte wie eine Hand mir lobend über den Kopf strich. Kreiste einige male über die Eichel und wusste dass Haru mehr wollte als er ein wenig Druck auf meinen Kopf ausübte, also lies ich die pralle Härte in meinen Mund gleiten. Was dem Mann lauter aufkeuchen ließ. „Oh Yui...“

Mit langsamen Bewegungen hob und senkte ich rhythmisch den Kopf. Benutzte gelegentlich die Zunge und fühlte deutlich wie es unter der Decke tropisch warm und feucht wurde. Kurz bevor ich das Gefühl bekam zu ersticken, schlug Haru die Decke nach hinten. Ein bisschen verwirrt und erschrocken ließ ich von ihm ab. „Nicht gut?“, fragte ich angespannt. „Nein, im Gegenteil. Ich will nur nicht.. das du erstickst.“, keuchte er mit einem breiten Lächeln und ich nickte. Widmete mich wieder dem wo ich unterbrochen worden war und musste feststellen, dass Haru mir interessiert zusah. Ich versuchte es zu ignorieren, machte die Augen zu und fühlte bald wie der Schwarzhaarige mir sachte mit der Hand in meinen Haaren ein schnelleres Tempo verlangte. „Das ist so heiß...“, schnaubte er leicht gequält und es war deutlich zu hören wie seine Atmung schneller ging. Der Stab in meinem Mund pocht spürbar und ich war mir unschlüssig ob ich stoppen sollte. Was dann wohl aber schon fast zu spät war, da Haruma plötzlich stöhnte: „Ha... Haaa... Oh... Yui... Halt...!“

Kaum war sein Hammer meiner Mundhöhle entwichen, begann er zu zucken und bevor ich reagieren konnte verteilte der Ältere seine Flüssigkeit. Das meiste landete auf seinem Bauch, allerdings nachdem es mir warm die Wange runter gelaufen war. Erschrocken entschuldigte sich Haruma wie wild, da dies nicht seine Absicht gewesen war. Zog sein T-Shirt aus und hielt es mir hin, was ich dankbar entgegen nahm. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.
 

„Ich hatte irgendwie gehofft das der Strand länger ist...“, schnaubte ich als wir nach kaum 15 Min wieder zurück gingen. „Aber ist doch auch schön. Ich hab schon ewig keinen Sand unter den Füßen gespürt.“, seufzte Haru erleichtert und ich blieb kurz stehen um mir eine Muschel näher anzusehen. „Nächstes mal, machen wir richtig Urlaub!“, murrte ich. Es war alles so spontan gewesen, zumal ein Flug jetzt einfach nicht drin gewesen wäre. „Können wir gerne machen!“

Und das Schweigen setzte wieder ein. Das Einzige was man hörte waren das Meer, ein paar Seevögel und hier und da mal das Schnattern von Touristen, welche sich mit Meer und Strand im Hintergrund Fotografieren ließen. Das Hotel war keine 200 Meter entfernt. „Sollen wir uns setzten?“, fragte ich und zeigte auf den warmen weichen Untergrund. Da Haru nicht widersprach ließ ich mich auf dem Sand nieder.

„Wir werden das Zeug überall haben.“, gluckste Haru und setzte sich neben mich. Ich zuckte daraufhin mit den Schultern. „Ich...Ich hatte bis vorgestern echt schiss dass du wieder deine Angstzustände bekommst.“, gab ich leise von mir und ließ die Finger in den Sand gleiten. Die Obersten Zentimeter waren angenehm warm. Ein wenig tiefer wurde er kühl und feucht.

„Was da passiert ist...So was kann man nicht von Heute auf Morgen heilen. Mir fällt es schwer zu glauben das alles jetzt wieder gut ist. Vor allem nach dem diese Frau aufgetaucht ist. Sieht man von den anderen Problemen ab die sie uns bereiten kann... Glaubst du du kannst das verarbeiten?“, fing ich ruhig an und hoffte das die Geräusche der Wellen alles verschluckten was ich sagte und nur Haru es hörte.

„Hast du dir die ganze Zeit darüber einen Kopf gemacht?“, fragte er schmunzelnd und ich gab von mir, dass es nicht permanent durch meinen Kopf spukte aber hin und wieder.

„Wenn ich ehrlich bin... Ich weiß es nicht. Es lässt sich nicht ausschließen das ich noch mal wie ein Häufchen Elend, am ganzen Leib zitternd ein Gefangener meiner eigenen Angst bin.“, seufzte er. „Und glaub mir, davor hab ich genauso Angst wie du... Allerdings hätte ich die Therapien nicht auf mich genommen, wenn du nicht mein Ziel gewesen wärst. Du bist mein Halt und meine Stütze. Vergiss das bitte nicht.“, sagte er leise und ich musste kurz schlucken.

Sah einen Augenblick zu ihm rüber und dann wieder auf das Meer.

„Es gibt einen Freizeitpark hier...“, sagte ich nach einer gedehnten Pause. „Meinst du die haben ein Riesenrad?“

„Vielleicht. Warum?“.

„Wir könnten wild am Obersten Punkt rumknutschen.“, kicherte Haru und ich stieß ihn in die Seite. Ich fragte mich wer hier die 17 Jahre alt war.
 

H

Irgendwie, schien Yui nicht in Stimmung zu sein. Beschäftigte ihn das Ganze doch mehr, als er zugeben wollte? Bildete ich mir das alles doch nur ein?

Er griff nach meiner Hand und schien zu bemerken, dass mein Gehirn Saltos sprang.

“Wir schaffen das, in Ordnung?”, versuchte er mir Halt zu geben und ich dankte ihm vom Herzen dafür.

“Ich weiß, wir werden es hier niemals so ausleben können, wie ich es gerne würde. Aber Yuichiro, würdest du der Mann an meiner Seite sein? Auf immer und ewig?”, klang es eher kitschig nach einem Heiratsantrag, was mir aber durchaus wichtig war.

“Ja”, kam es erstaunlich kurz von ihm und ich spürte, dass in diesem kurzen, einen Worten, mehr Gefühl steckte, als es Tausend Sätze jemals geschafft hätten.

Er legte seinen Kopf auf meine Schulter und schmunzelte.

“Sollen wir im Handy mal schauen, wo der Freizeitpark sein soll, damit du mit mir herum knutschen kannst?”, lachte er und ich nickte. “Das wäre toll”, schmunzelte ich.

Tatsächlich fand Yui den Freizeitpark der irgendeine besondere Veranstaltung oder Jubiläum hatte, denn der Park blieb die ganze Nacht auf.

Wir aßen Zuckerwatte, was mir definitiv zu süß war. Waren in einer Geisterbahn und fuhren allgemein mit der kleinen Ansammlung von Attraktionen einmal. Es gab sogar einen Fotostand, wo man sich als Paar fotografieren lassen konnte. Ich fand es so unglaublich mutig, als zwei Männer sich vor der Kamera die Hände hielten. Einige Leute waren davon nicht sehr angetan, aber das wollte ich auch !

Mein Blick zu Yui, ließ ihn schon verlegen weg sehen und ein “Denk nicht dran”, knurren.

Am Ende, hatte ich ihn doch zu einem gemeinsamen Pärchen Bild bekommen.

Er murmelte zwar zwischendurch was vor sich hin, was ich aber gekonnt ignorierte.

“Dieses blöde Bild. Das hätten wir mit jeder Kamera hinbekommen”.

Ich schnaubte und er stellte das Gemaule endlich ein.

Voller Hoffnung, blieb ich vor dem Riesenrad stehen und strahlte Yui an.

“Bitte?”, fragte ich vorsichtig als dieser lachte. “Dein Ernst?”, und ich nickte wie wild.

Nach seiner Hand greifend, zog ich ihn hinter mir her in einen der Wagons.

Wir setzten uns und beobachteten die vielen bunten Lichter der Attraktionen und wie schön es von oben aussah. Ich legte meinen Arm um ihn und zog ihn zu mir heran. Dann begann ich seinen Nacken zu küssen, was ihm eine Gänsehaut verursachte.

“Haru, ich will das es dir gut geht”, begann er in meinen Armen zu nuscheln und ich legte mein Gesicht an seins.

“Ich weiß und dafür liebe ich dich”, hauchte ich in sein Ohr und drehte seinen Körper in meine Richtung um ihn küssen zu können.

Er reagierte erstaunlich schnell auf mich, was mehr als unpassend gerade war. Auch wenn ich es ihm gerne besorgt hätte.

Ein lauten Knallen, ließ uns raus schauen. Wir waren gerade am höchsten Punkt, als das Riesenrad stehen blieb, die Lichter ausgingen und ein riesiges Feuerwerk entfacht wurde.

“Wie schön”, hörte ich Yuichiro begeistert sagen, der in den Himmel sah. Er drückte sich mit den Rücken gegen meine Brust, sodass ich die Hände um ihn legen konnte.

Die Romanze wurde durch das vibrieren meines Handys unterbrochen. Es war so penetrant, dass ich tatsächlich einen Blick darauf warf.

“Hideki?”, flüsterte ich was Yuichiro genervt stöhnen ließ.

“Hi”, nahm ich das Gespräch an und sofort begann Hide hektisch zu erzählen.

“Bei dir ist die ganze Bude verwüstet worden! Alles ist kurz und klein geschlagen! Komm bloß nicht zurück, bis ich die Polizei verständigt habe! Hast du gehört Haru?”, fauchte er ins Telefon und ich war wie erstarrt.

“Haru?”, schrie er nun in den Hörer und ich zuckte zusammen.

“Ja, ich habe verstanden! Wo sollen wir denn hin? Ich meine, was glaubst du wie lange wir weg bleiben sollen? ... Ich schaue mich mal um, wegen einem Hotel. Yui ist in der Schule sicher und ich komme schon klar.”, erklärte ich und sah dann den besorgten Blick meines Liebsten.
 

Y

Auch wenn Haru das Telefon leiser gestellt hatte, war der Spinner klar und deutlich zu hören gewesen. Er musste schier rein gebrüllt haben in das Telefon. Wie Haru das nur aushielt?! Ich musste ein wenig schlucken und ein flaues Gefühl machte sich in mir breit.

„Ich hatte ja schon irgendwie damit gerechnet, aber das es wirklich passieren würde...“, murmelte ich dumpf und mit einem Knirschen machte sich die Gondel wieder im Schnecken Tempo auf den weg nach unten. Ich schob mich wieder ein wenig von Haru weg, bevor die Gondel nebenan freie Sicht in unsere bekam. Haru kommentierte das mit einem Seufzen.

„Mit ein paar zerfetzten Möbeln und kaputten Schränken kann ich allerdings besser leben, als wie wenn sie uns oder vielleicht nur dich in die Finger bekommen hätten.“, murrte er und ließ das Handy in der Hose verschwinden. Ich gab ihm Recht.

„Diese miese Schlange!“, zischte ich mit zusammengebissenen Zähnen und stöhnte kurz weil das Riesenrad nun alle paar Meter zum stehen kam um seine Passagiere rauszulassen. „Gib nicht Aya die Schuld dafür. Sie ist eine sehr einsame Frau, die einfach nur nach der Zuwendung gesucht hat die sie von ihrem Mann nicht bekam.“, hörte ich es sehr einfühlsam von dem Älteren und ich war mir nicht ganz sicher ob ich richtig hörte.

Kurz atmete ich tief aus. Ich wollte mich mit Haru nicht streiten aber das ganze machte mich so wütend. Wenn diese Aya mit ihrer Ehe unglücklich war, das sie sich heimlich mit einem Lover vergnügte, warum trennte sie sich nicht?! Warum bestrafte dieser Ukato nicht sein Frau?! Zum Fremdgehen braucht es schließlich zwei und nicht nur einen! Und ja! Haru hätte sich niemals darauf einlassen dürfen, aber das was ihm angetan wurde, war mehr als nur sich die Finger an was falschem zu verbrennen und jetzt ging das ganze scheinbar noch einmal los.

„Bitte nimm sie nicht in Schutz! Sie ist mit für den ganzen Mist verantwortlich. Du kannst mir auch nicht erzählen das du die ganze Scheiße so einfach vergessen kannst.“, murrte ich und er strich mir über den Rücken. Ich konnte fühlen wie angespannt er war.

„Selbst wenn ich es feste wollte, würde das nicht gehen. Aber es bringt auch nichts, sich daran fest zu beißen.“ Ich schnalzte kurz. „Du bist zu nachgiebig mit allen... Mit Sicherheit ist das der Grund warum du erst dort rein geraten bist.“, murrte ich. „Außer wenn es um Mathe geht...“, schnaubte ich und Haru gluckste. „Aus dir soll ja schließlich was werden.“, grinste er und ich maulte das Mathe alleine, mich aber im Leben nicht weiterbringen würde.
 

Endlich unten angekommen schlenderten wir den Weg zurück Richtung Hotel. Kamen dabei an kleine Restaurants und Kneipen vorbei. Durch die Veranstaltung des Parks waren im Laufe des Tages einiges mehr an Leute unterwegs und die Straßen waren gut belebt.

„Wir müssten uns eigentlich auch einen Trinken. So ein schönes kaltes Bier oder ein zwei Schnaps und ein paar Gemüsespieße dazu.“, schwärmte Haru. „Okay.“

„Wie?“

„Okay. Lass uns gehen.“, machte ich meine Antwort um ein paar Worte länger und er wirkte immer noch recht verdutzt.

„Wir müssen Morgen wieder zurück und irgendwie hab ich den halben Urlaub verschlafen. Wir sollten noch ein paar der Stunden nutzen. Wer weiß wann wir das wieder können.“, sagte ich ein bisschen Kleinlaut. Haru schmunzelte über mein schlechtes Gewissen und zog mich an der Schulter näher zu sich um ein wenig in meine Richtung reden zu können. „Mir würde eine Dose auf unserem Zimmer und eine Tüte Chips reichen. Nicht das du mir wieder öffentlich zu zudringlich wirst so wie beim letzten Mal.“, kicherte er und ich verstand erst nicht was er meinte. Bis mir die Erinnerungen hoch kamen, von dem Abend an dem ich triefend nass vor seiner Wohnungstür aufgetaucht war und ihn nach einem Glas Whisky fast schon besprang. Ich murmelte leise vor mich hin, das ich nicht immer so bin wenn ich getrunken hatte, sondern er der Auslöser war. Dabei fühlte ich wie mir die wärme ins Gesicht stieg.
 

„Dämlicher Laden! Warum kann man die Dinger nur im 6er Pack kaufen?! Zwei hätten doch auch gereicht!“, zischte ich und stellte die Dose in die Minibar, in der kaum Platz war. Also räumte ich die Wasserflaschen raus und lagerte sie auf dem Kühlschrank.

„Damit du dich darüber aufregen kannst.“, lachte er und ich warf ihm einen finsteren Blick zu. „Weil normalerweise kein Mensch einzelne Dosen kauft.“

„In Nagoya schon!“, entgegnete ich murrend.

„... Sie verkaufen da Minderjährigen Alkohol???“

„Ja und? Und du gibst ihn Minderjährigen zu trinken.“, grinste ich, stand auf und wollte zum Bad rüber gehen.

„Touché!“, murrte er. „Wobei, warte! Damals dachte ich auch du seist 21!“, keifte Haru als ich an ihm vorbei ging und bevor ich reagieren konnte, fing er an mich zu kitzeln. Rasch fand ich mich auf dem Bett wieder und konnte ein gelegentliches sehr helles Kreischen nicht unterdrücken als ich seine Finger an mir herum zucken fühlte. „Nicht! Hör auf!“, keuchte ich, weil mir alles begann zu schmerzen und Haru kicherte, keilte mich unter sich ein und dachte nicht daran zu stoppen. Verzweifelt griff ich nach einem der Kissen und presste es ihm ins Gesicht. „Ich kann nicht mehr!“, japste ich und Haru presste das Kissen beiseite. „Du freches kleines Stück!“, grinste er. „Du... bist kaum größer als ich!“, keuchte ich nach Luft. „Hiiiii...“, quiekte ich als eine Hand sich an meiner Seite ab legte. Sie blieb jedoch ruhig dort liegen. „Du bist unheimlich heiß, wenn du so rot und außer Atem bist.“, schnurrte Haru mit einem lächeln und kam mir näher.

Part 3 Endo und Suwa - Abschnitt 9

H

Irgendwie versuchte ich davon abzulenken, dass ich gar nicht mehr nach Hause wollte. Einfach ein Fischerboot kaufen und im Meer unser Frühstück angeln. Wobei, Yui spätestens nach der dritten Mahlzeit nur mit Fisch, davonrennen würde.

“Woran denkst du?”, flüsterte Yui unter mir und strich mit den Fingern über meine Wange.

“Ich würde gerne irgendwo ganz Neu anfangen. Mit dir!”, flüsterte ich zurück und mein Liebster begann zu schmunzeln.

“Würden wir denn zwischendurch meine Eltern besuchen?”, fragte er und ich gab mich spielerisch empört. “Natürlich! Ich muss deiner Mutter doch weiterhin schöne Augen machen”, lachte ich was mir einen Hieb in die Seite einbrachte.

Neben ihm fiel ich auf die Seite und japste kurz.

“Wie gemein”, knurrte ich und ehe ich mich zu ihm drehten konnte, saß er auf mir.

“Haruma, wie stellst du dir das mit uns weiterhin vor?”, grinste er und ließ seine Hand unter mein T-Shirt wandern.

“Gerade stelle ich mir vor, wie ich es dir so richtig besorge”, lachte ich da bekam ich schon den nächsten Hieb.

“Nein, das meine ich nicht. Wenn du sagst, du willst mit mir abhauen...dann meinst du als Paar und nicht als Freunde wie bei Hide und dir oder?”, schien er es ernst zu meinen.

“Du bist mein neues Leben und mit dir an meiner Seite, gibt es nichts was ich nicht schaffen würde”.

Yuichiro schien zufrieden mit meiner Antwort zu sein und beugte sich vor um mich zu küssen. Seine Zunge drang in meinen Mund und es war ungewöhnlich das er so sehr die Initiative ergriff.

Meine Hände griffen an seine Hüften und er rieb sich automatisch an meinen Stängel.

“Yui du machst mich wahnsinnig”, kam es gepresst über meine Lippen da sich mein Schwanz wieder aufrichtete.

“Dann sei mit mir gemeinsam wahnsinnig. Ich gib dich nicht mehr her”, sagte er leise in mein Ohr und begann meine Hose von der Hüfte zu ziehen. Für einen kurzen Moment, stand er auf einmal auf, schälte sich aus seiner eigenen Kleidung und griff in die Tasche die wir so eilig gepackt hatten. Als ich erkannte, was er da heraus holte musste ich breit grinsen. Er hatte es tatsächlich noch geschafft, ein Gleitgel mitgehen zu lassen.

Ich lag nun nackt auf dem Bett, mit meiner aufgerichteten Männlichkeit die vor lauter Freude zuckte als sich Yui wieder auf mich setzte.

“Sicher?”, fragte ich noch als er verlegen nickte.

Er ließ die Flüssigkeit auf seine Finger laufen und begann sich selbst vorzubereiten, was mich wahnsinnig machte. Ich wollte meine Finger auch hineinstecken, doch schien Yui mir beweisen zu wollen, wie bereit er für diese Beziehung war. Stöhnend, saß der junge Mann auf mir und ich griff nach seinem Glied um es zu streicheln. Ich glitt an dem Schaft entlang und eine Hand krallte sich an meiner Brust fest.

“Hör auf, sonst bin ich gleich fertig”, knurrte er und griff nun nach meinem Schwanz um sich diesen einzuführen. Langsam glitt ich in ihn hinein, was ihn laut aufstöhnen ließ. Meine Geduld nahm ihr Ende, als ich spürte das er zögerte.

“Ich hab keine Kraft mehr in der Haltung”, keuchte er und ich eilte ihm quasi zur Hilfe. Ich griff seine Hüften, gab ihm Halt und stieß tiefer in ihn hinein. Er beugte sich nach vorne und hielt sich an meinen Schultern fest. Mit jedem Stoß ließ er sich erneut auf meine Lanze sinken was die Reibung noch intensiver machte.

“Haru!!”, ermahnte mich Yui doch ich konnte nicht innehalten! Ich wollte ihn jetzt und vor allem ganz!

Yui kam zum Höhepunkt und spritzte es mir so entgegen, dass es in meinem Gesicht landete. Keine Sekunde später kam ich in ihm und drückte meine Finger fester in seine Haut.

Ich würde bis an Ende meines Lebens mit ihm gehen!
 

Y

Das Ganze war mir recht peinlich auch wenn Haru es so hinnahm. „Kann passieren.“, hatte er nur von sich gegeben und die Sauerei mit seinem T-shirt aus seinem Gesicht gewischt. Anschließend verschwand er, nach dem er sich von mir löste, ins Badezimmer. Aufstehen war für mich jetzt sofort eh nicht drin. Meine Beine waren weich wie Pudding und das heiße Kribbeln meiner unteren Körperhälfte, wurde recht schnell von einem leichten, dennoch unangenehmen pochen abgelöst.

So rollte ich mich auf den Bauch, musste aber die Nase rümpfen als Harus Liebesnektar aus mir heraus lief. Das war definitiv eines der Dinge, die ich an der Art von Sex nicht so toll fand. Gestern war das vom Wasser unter der Dusche fort geschwemmt worden, aber jetzt... Ich zupfte an der Decke vom Bett und warf sie mir ein bissen über den Körper.

Anschließend suchte ich nach meiner Hose um an mein Telefon zu kommen.

Die Jungs hatte mal wieder ein paar dumme Sprüche in den Gruppenchat vom Stapel gelassen. Einer hatte vorsichtig in die Runde gefragt was aus Omura geworden war. Weder von Omura noch von einem der anderen kam dazu eine Antwort und so schwieg man es im Chat tot.

>Wann seid ihr wieder in Nagoya?< lass ich zuletzt die Nachricht von Ayumi Nezumi. Darüber hatte ich mir allerdings nicht so sehr Gedanken gemacht ich überlegte kurz.

>Wir müssen um 10 Uhr spätestens Auschecken und brauchen 3 ½ Stunden... Ich denke so 14 vielleicht 15 Uhr. Wieso?< , tippelte ich recht zügig und bekam auch ziemlich schnell eine Antwort.

>Wegen des Einbruches will der Vermieter das die Wohnung sofort geräumt wird. Hide ist stinksauer. Wir holen gerade die Sachen raus, die noch zu retten sind<

Zwei Bilder folgten der recht ausführlichen Nachricht. Das was einmal Harus Wohnung war, erkannte man nicht wieder. Unterlagen waren verstreut. Das Sofa aufgeschnitten, alles was aus Glas war, war zerschlagen worden. Dazwischen standen einige Kartons und ein paar Leute die ich nicht kannte bis auf Sergi der scheinbar mit jemanden redete. Das ganze wirkte sehr beklemmend und unwirklich. Haru durfte ich das nicht zeigen. Wer weiß was das in ihm auslöste!

>Was passiert mit Harumas Sachen?<

>Hide hat was organisiert. Erkläre es dir später.<

Ich runzelte die Stirn. Ob ich mir um Nezumi Sorgen machen musste? Zuletzt hatte er sich mit Nowak gestritten, als dieser ein wenig gestresst gewesen war. So standen nicht nur Haruma und Ich unter einer Belastungsprobe.

Die Tür des Badezimmers ging auf und Haru kam feucht in einen Bademantel gewickelt in den Raum. Seine Haare waren nass und tropften sogar noch. Hatte er sich beeilt?

„Brauchst du Hilfe?“, fragte er mit einem Grinsen. Schließlich hatte ich mich seit seinem Verschwinden unter die Dusche nicht vom Fleck bewegt.

„Nein, geht schon....“, murrte ich und verzog ein bisschen das Gesicht als ich mich auf setzte und dabei die Decke um die Hüfte zog. Ich wollte nicht noch einmal das der Schwarzhaarige mich halb trug so wie am Vortag.
 

Ich seufzte erleichtert als ich der feuchten, viel zu warmen Luft im Badezimmer entfliehen konnte und strackste ein wenig steif zum Bett hin auf dem es sich Haruma in seinem Bademantel bequem gemacht hatte. Der Fernseher lief und er nippte an dem Bier. Bei meinem Anblick winkte er mir. Ich verwarf mein Vorhaben mir eine Shorts an zu ziehen, denn ich hatte keine Lust mich groß oder viel zu bewegen. Er rückte ein wenig zur Seite um mir Platz zu machen und klopfte neckisch auf seinen Schoß. Ich schüttelte lachend den Kopf.

Setzte mich neben ihn und schlief recht zügig an seiner Schulter gelehnt ein. Die Anstrengungen der letzten Stunden, die Adrenalin Höhen und Tiefen von den Fahrgeschäften und zu guter letzt die angenehme Mischung aus Körperwärme und Klimaanlage gaben mir den Rest.
 

Keuchen. Schnauben. Schnelles Atmen. Als die ersten Sonnenstrahlen sich ihren Weg in das Zimmer bahnten, wurde ich wach und wusste erst nicht was nicht stimmte. Bis mein schlaftrunkenes Hirn begriff was los war. Wie ein Feuer glühend ,lang Haru neben mir und atmete so schnell und stoßweise, dass es sich anhörte als würde er auf dem Laufband stehen. Dabei keuchte er als würde er unter Schmerzen leiden.

„Ha...Nhhh...“

Erschrocken richtete ich mich auf und starrte ihn an. Die Augen des Mannes waren geschlossen als würde er schlafen. Sein Körper allerdings wirkte verkrampft. Die Hände waren so feste geballt das die Knöchel weiß hervor traten. Ein Albtraum?! Schlief er noch?!? Was würde passieren wenn ich ihn weckte, waren meine Gedanken.

„Haru!“, versuchte ich es vorsichtig und zögerte damit ihn zu berühren. Faste aber bald seine zu mir gerichtete Schulter und schüttelte sie. „Haru!!! Verdammt!“, sagte ich ein bisschen lauter und mit einem Schlag machte er die Augen auf. Saß augenblicklich senkrecht und prallte dabei fast mit mir zusammen. Seine Atmung ging immer noch sehr schnell und er sah sich verwirrt um.

„Scheiße! Ist alles in Ordnung?! Du hast mir echt Angst gemacht!“, zischte ich und setzte mich wieder zurück. „Ich... Ich...“, stammelte er und sah mich lange an. Seine Augen sahen geweitet aus. Wie bei einem verschreckten Tier. Er strich sich durch das Gesicht und versuchte sich zu sammeln. Sein Gehirn musste scheinbar einen Reboot machen.

„Es... Tut mir leid.“

„Ist okay.“, gab ich mitleidig von mir und er sah mich mit einem Blick an, den ich nicht deuten konnte. „Albtraum?“, fragt ich knapp und er nickte. Sein Gesicht wurde nachdenklich, als versuchte er selber sich zu erinnern was es war. Sein Puls schien sich zu beruhigen.

Ich konnte förmlich die Verzweiflung fühlen die den Mann befiel und ich konnte es nur vermuten warum.

Ich stellte mich auf die Knie, beugte mich zu ihm und zog seinen Kopf an meine Brust. Strich ihm mit einer Hand über die Schwarzen dicken Haare während die Andere ihn leicht festhielt.

„Keine Ahnung wovor du Angst hattest. Aber es war nicht real...“, seufzte ich leise und ging anschließend ein wenig runter um ihn näher sein zu können.

„Ich liebe dich und nichts kann uns trennen... Ja?!“, raunte ich in seine Haare und er nickte.

Am liebsten hätte ich noch mehr gesagt, aber nichts wollte meinen Mund verlassen. Zumal ich das Gefühl hatte ziemlich weibisch rüber zu kommen.

Haru liebte mich. Obwohl ich ihn belogen hatte. Obwohl ich ihm Ärger machte und sogar ein Risiko für seine Laufbahn war. Obwohl er dieses Trauma hatte. Sogar noch als er wegen mir sich fast selbst zerstörte... Wenn das alles ihn nicht irgendwann auffraß, dann war ich es. Bei dem Gedanken an all dem, zog es sich in mir schmerzlich zusammen.

„Schade dass das Leben kein Videospiel ist. Es gibt keinen Reset-Knopf oder einen Alten Speicherstand den man auf rufen könnte um alles richtig zu machen.“, seufzte ich und Haru gab ein leicht gezwungenes Lachen von sich. Mein naives Denken schien ihn leicht zu belustigen.

„Hm... so was, würde alles viel einfacher machen.“, brummte er und lehnte sich anschließend langsam zurück.
 

H

Seufzend, sah ich dabei zu wie Yuichiro uns auscheckte. Es würde wieder zurückgehen in die Gegend, wo ich die meisten Ängste aushielt.

“Alles in Ordnung?”, fragte mich Yui und strich vorsichtig und unauffällig über meine Hand.

“Ja, ich würde nur gerne bleiben und nicht mehr zurück fahren!”, lächelte ich ihn an was meinen Liebsten nicken ließ.

Mir gingen so einige Sachen durch den Kopf. Immer und immer wieder überlegte ich welche Gefahren auf uns noch warteten. Yui durfte nicht in die Schussbahn geraten, genauso wenig Hide oder seinem kleiner Nezumi.

“Haru, die Ampel ist grün!”, hörte ich meinen Beifahrer und ich räusperte mich.

“Sorry”, brummte ich und war erleichtert, dass ich niemanden hinter mir behindert hatte.

Wir schwiegen die meiste Zeit im Auto, denn mein Gedanken liefen Amok.

“Sag mal, ich merke das was los ist. Das ist dir klar oder?”, knurrte er mich nun an und ich stöhnte müde vor mich hin.

“Was willst du von mir hören? Ich will mit dir nicht wieder nach Hause! Genauso wenig möchte ich aber auch weglaufen! Das kann Kreise ziehen , die uns beiden nicht gefallen. Was ist, wenn sie Fotos von uns beiden haben?”, steigerte ich mich hinein als er neben mir zu lachen begann. Verwirrt, sah ich ihn an und konnte nicht glauben, dass er sich gerade darüber amüsierte! Ich fuhr rechts heran und fauchte ihn an, ob er von allen guten Geistern verlassen sei.

“Haruma! Ich scheiße darauf, ob wir auffliegen oder die ein Foto von uns haben. Mich interessiert es auch nicht ob sie versuchen uns fertig zu machen. Jeder der sich uns in den Weg stellt, bekommt von mir persönlich die Fresse poliert!”.

Drehte Yui jetzt ganz ab?

“Du weißt was die Kerle mit mir gemacht haben! Willst du es wirklich herauf provozieren das dir das selbe passiert? Ich will dich beschützen!”, rechtfertigte ich mich und es machte mich beinahe wahnsinnig wie blind er doch für diese Gefahr war.

“Ja und du hast meine Welt vor ein paar Wochen komplett auf den Kopf gestellt! Ich habe mich dafür entschieden, mich von einem Mann bumsen zu lassen! Obwohl ich immer auf Frauen stand! Kannst du dir vorstellen, was es mich an Willenskraft kostet mir einzugestehen, dass ich dich liebe? Also hört verdammt noch mal auf so eine Scheiße zu reden und mich beschützen zu wollen! Ich schaffe das!”, versicherte er mir und war felsenfest von dem überzeugt, was er sagte.

“In Ordnung”, seufzte ich und gab somit auf. Es würde eh nichts bringen, mit ihm darüber zu diskutieren.

“Nun, fahr weiter! Wir schauen uns an was Hide und Nezumi aus deiner Bude retten konnten”, brummte er und ich sah ihn irritiert an.

“Stimmt. Meine Sachen!”, murmelte ich und trat aufs Gaspedal. Ich wusste das Hide sich zur Zeit darum kümmerte. Hoffentlich hatten die Einbrecher meinen Teddy und das Bild von Yui nicht zerstört. Es waren die einzigen beiden Dinge in meinem Leben, die mir wirklich etwas bedeuten.

“Nun, was hätte es geändert? Deine Sachen werden auch noch kaputt sein, wenn wir ankommen! Und du warst aus der Schusslinie!”, versuchte er mich zu beruhigen was nicht ganz gelang.

Yui war sichtlich genervt, dass ich seine Meinung dazu nicht gutheißen wollte.

***

Auch wenn Yui sich darüber aufregte, weil ich nicht direkt zu Hide fuhr, musste ich in meine Wohnung. Vor der Tür, stand Nezumi, der einen Karton in den Händen hielt und müde in die Richtung meiner Wohnung warf.

“Nezumi!”, grüßte ich ihn und er lächelte matt.

“Hey, da seid ihr beide ja. Hide ist…”, doch ehe er es zu Ende sagen konnte, hörte man jemanden lautstark fluchen.

“Da drin!”, ergänzte ich seinen Satz und ging hinein.

“Haru, du solltest vielleicht nicht…”, doch ich ignorierte Yui! Er hatte über mich nicht zu bestimmen, das machten meine Ängste schon zu genüge.

Hide kam mir gerade entgegen mit zwei weiteren Kartons und sah mich erschrocken an.

“Haru, du solltest das nicht sehen! Ich sagte doch du sollst auf gar keinen Fall hierher kommen! Wir sind noch nicht fertig!”, sagte er und versuchte mich daran zu hindern in mein Schlafzimmer zu gehen.

“Halt die Klappe Hide!!”, zischte ich ihn an und ließ mich nicht aufhalten.

In meinem Schlafzimmer, war die Matratze aufgeschnitten und mein Lieblingskuscheltier war ans Bett gebunden. Er wurde an den Seiten aufgeschnitten und in seinem Gesicht war ein Bild angesteckt, was mir eine Gänsehaut verschaffte.

“Haru?”, hörte ich Yui vorsichtig der an mir vorbei sah und ebenfalls fluchte.

Ich ging aufs Bett zu und riss das Foto hinunter. Es war mein Foto von damals, während sie mich vergewaltigten. Die Tränen schossen mir in die Augen und ich drehte es herum. Auf der Rückseite stand : “Ob dein Junge genauso süß dabei ausschaut?”.

Mir blieb beinahe die Luft weg und ich setzte mich auf die Ecke des Bettes.

“Haru?”.

Ohne groß zu erklären, reichte ich Yui dieses Bild. Der Terror würde jetzt wohl erst anfangen!

“Ich habe mich mit Cho in Verbindung gesetzt. Sein Lebensgefährte ist der Polizeipräsident aktuell. Ich denke, er und Asano werden sich im Laufe des Abends bei uns melden. Es tut mir leid Haruma!”, meinte Hide und legte die Hand auf meine Schulter.
 

Y

Das Nezumi, an meiner Shirt zog und mich sachte ansprach bekam ich kaum mit. Erst als er ein wenig energischer wurde. Sachte zog er mich beiseite und damit aus dem Zimmer.

„Wir hatten eigentlich gehofft das ihr etwas später kommt...“, seufzte er und sah kurz durch den Raum, der nicht mehr viel von der Wärme und Gemütlichkeit hatte die vor einigen Tagen noch hier herrschte.

„Wäre es nach mir und ihm gegangen wären wir auch noch länger geblieben. Allerdings hat dein...“, ich suchte kurz nach dem passenden Worte ohne Ayumi vor den Kopf zu stoßen. „Liebster... Haruma vollkommen aus der Fassung gebracht mit seinem Anruf. Davon ab dass Haru auch regelmäßig noch zur Therapie muss... “, knurrte ich. „Es wäre vollkommen ausreichend gewesen wenn ihr mir Bescheid gesagt hättet.“

„Kann sein das es recht unüberlegt war... Hideki war ziemlich durch den Wind als er das Chaos sah.“, gab Nezumi zu verstehen und ich schnalzte mit der Zunge.

„Was ist mit der Polizei?“, fragte ich, obwohl mir klar war dass die nicht hier gewesen sein konnte.

„Endo hatte damals keine Anzeige erstattet als das “Eine” mit ihm passiert war. Hide meinte das es schwer zu erkläre wäre warum wir in der Wohnung stehen, diese in Trümmern liegt und Du und Endo nicht da sind um es selbst zu melden. Zumal es schwer werden würde die Beweggründe des ganze zu erläutern, wenn die Vorgeschichte nicht bekannt ist.“, murmelte Nezumi betrübt. Er wirkte erschöpft und nervös. Der Arschgraue sah sich noch einmal um und jemand den ich nicht kannte stand in der Tür. Der Kerl musste Mitte 30 sein, war einige Zentimeter größer als ich und besaß kurze Blonde Haare. Fragte ob es noch viel sei und Nezumi schüttelte den Kopf.

„Das meiste ist schon raus... nur noch ein bisschen im Schlafzimmer.“, lächelte er matt und ich sah ihn kurz fragend an. „Ein alter... Bekannter von Hide. Er hat ein Transporter. Ohne wären wir aufgeschmissen gewesen.“, murmelte Nezumi leise und wurde leicht rot. Ich seufzte und rieb mir durch das Gesicht. Ich hätte mein Mobiltelefon darauf verwettet dass Hide ihn nicht nur deswegen kannte und auch Nezumi es sehr direkt gesagt hat, das der Blonde eine Ex-Sexgelegenheit gewesen war. Ich sah noch einmal kurz auf das Bild, was immer noch in meinen Fingern der anderen Hand verweilte. Das was man darauf sah, wirkte nicht echt, dennoch hatte es Haru vollkommen verstört. Genauso wie mich. Ich wünschte so etwas niemanden. Nicht einmal Omura, der Nezumi die Treppe hinunter schmiss oder diesem miesen Miststück, das für all das Desaster verantwortlich war.

Ich knüllte das Foto zusammen und stopfte es in die Hosentasche.

So recht daran glauben konnte ich nicht das jemand von der Polizei uns helfen würde. Was sollte sie schon tun?!

Kurz verzog ich das Gesicht, bis Nezumi mich daran erinnerte das noch ein paar Dinge zu tun waren.

Haru saß immer noch auf dem Bett, hatte das Stofftier zu sich genommen und versuchte die Füllung sachte wieder hinein zu stopfen. „Vielleicht kann meine Mom ihn flicken..“, versuchte ich es vorsichtig. Er gab keine Antwort darauf. „Haben wir noch ein paar Kartons Ayumi?“, hörte man Hide vom Wohnzimmer aus knurren und ich wünschte mir das er die Klappe hielt.

„Haru...“, gab ich ein wenig lauter von mir und wollte ihn an der Schulter berühren als er unerwartet zurück zuckte. „Bitte... nicht anfassen!“, hörte man ihn rau und ich fühlte mich wie ins Gesicht geschlagen.
 

Mit einem Seufzen ließ Nezumi sich auf seinen Futon fallen. Ich hingegen ließ meine Tasche neben der Tür stehen und hielt auf das Bad zu. Ich war erschöpft, gekränkt und absolut ratlos was nun zu tun war.

Selbst nach einer Dusche fühlte ich mich nicht besser und fand Nezumi leise atmend immer noch dort vor wo er zurückgeblieben war. Mit dem Unterschied das er nun schlief. Das Schleppen hatte ihn wohl an seine körperlichen Grenzen gebracht und erschöpft wegdämmern lassen. Ich legte die Decke über ihn und setzt mich auf meinen Futon.

„Was machen wir bloß...“, seufzte ich und fing an Schlagwörter im Internet einzugeben.

Die halbe Nacht verbracht ich damit mich durch Seiten zu lesen, mit dem unbefriedigenden Ergebnis, dass ich nun genauso schlau war wie vorher. Oft stolperte man über Foren. Allerdings wurden Opfer wie Haru die nach Hilfe suchten, nicht ernst genommen oder verlacht, manche sogar einfach nur aufs übelste beschimpft.

Am nächsten Morgen gelang es mir halb schlafend aus dem Bett, zum Frühstück und schließlich in den Unterricht. Dabei blinzelte ich immer mal wieder auf mein Telefon. Nichts neues...

Nowak hatte Haruma in einem Hotel untergebracht, dabei hatte ich einige Male darauf bestanden das er auch im Internat schlafen könne. Ich konnte mir beim Besten Willen nicht vorstellen das es sicherer war in einem Hotel ,als hier auf dem Gelände!

„Yuichiro! Geh nicht alleine vom Gelände, hast du verstanden! Ich meine es ernst!“, flehte Haru als wir uns, am letzten Tag verabschiedeten. Was mir immer mal wieder durch den Kopf geisterte. Klar hatte er recht. Aber wie sollte das weitergehen? Sollten er und ich nun immer in Angst leben?!?

„Suwa???“, stieß mich Ito an und ich sah ihn verwundert an. „Schau nicht so! Ich hab dich gefragt ob du mit kommst zur Spielhalle!“, murrte er weil er sich scheinbar wiederholen musste.

„Äh... keine Ahnung...“

„Willst du... Ihn mitnehmen?“, fragte Ichi und nickte zu Ayumi der in der Pause in sein Buch vertieft war und dabei müde blinzelte.

„Ich... hab aktuell nen paar andere Problem am Hals, als meine Zeit mit so nen Schwachsinn zu verschwenden.“, murrte ich leise vor mich hin. Ichi gab ein zischen von sich.

„Huuu... Hast du deine Tage? Gott!“, fauchte er und richtete sich wieder an Ito. „Während er rum menstruiert hauen wir auf die Kacke, ich hab sogar Gen überredet.“, gibbelte Ichi.

Ich sah zum gefühlten fünften Mal auf mein Telefon. Haru hatte bisher nicht geantwortet, dabei hatte ich zwei mal einen zaghaften Versuch gemacht und ihm geschrieben.
 

H

Das Hotel war nicht das tollste oder teuerste, sondern erfüllte lediglich seinen Zweck.

Ein zweifaches Klopfen, ließ mich wissen das Hide vor der Tür stand und doch sah ich durch den Türspion. Neben ihm, stand ein Mann um die fünfzig, mit einer Brille und dunkelblauen Haaren, die am Ansatz langsam grau wurden.

Ich öffnete die Tür und beide kamen hinein. Hide, stellte mir diesen Mann als Polizeipräsident Haru Asano vor, was mich leicht grinsen ließ.

“Ein Namensvetter irgendwie!”, meinte ich und stellte mich mit offiziellen Namen vor.

Asano setzte sich an den kleinen Tisch gegenüber vom Bett und begann einen Notizblock aus seiner Jacke zu ziehen.

“Ich bin nur hier, weil Akira mich dazu genötigt hat! Dass, das klar ist! Die Ermittlungen, wenn es eine geben sollte wird nicht von mir durchgeführt, sondern an einen der Inspektoren weitergegeben. Inspektor Minami, wird wahrscheinlich sich dieser annehmen. Denn unser Kollege Watanabe- Imamura ist da doch ein wenig zu..temperamentvoll…”, knurrte er und schien wohl die ein oder anderen Auseinandersetzungen mit diesem zu haben.

Seufzend, begann ich dem Kerl alles zu erzählen. Bis ins kleinste Detail. Es war mir mehr als unangenehm, aber Hide hatte mich inständig darum gebeten. “Denk an Yui! Du bist nicht der Einzige, der in Gefahr sein könnte!”, brummte er mich an und irgendwie hatte er ja Recht behalten.

“Das bedeutet, Sie haben versucht das mit sich alleine auszumachen? Sind geflüchtet und werden nun hier wieder terrorisiert?”, hinterfragte Asano und ich nickte.

“In Ordnung. Wir schauen uns das Ganze mal an. Es wird sich demnächst ein Inspektor Wataru Minami bei Ihnen melden. Wenn sie kooperieren, werden wir die Leute schnell finden. Tun Sie sich selbst den Gefallen und nehmen sie ihren gewohnten Alltag wieder auf. Lassen Sie sich nicht anmerken, dass es Sie trifft. Lassen Sie diese Schweine nicht triumphieren!”, knurrte Asano da ihm das Thema wohl wütend machte.

Hide bedankte sich bei ihm und führte ihn zur Tür. Als diese verschlossen war, ließ ich mich erschöpft aufs Bett fallen.

“Alles ok?”, fragte er und ich stöhnte, wieso mich das nur Jeder fragen würde in der letzten Zeit.

“Das wundert dich? Schau dich doch an! Du bist kalkweiß , bist geschafft und wir sorgen uns nun einmal!”, seufzte er und ich winkte es mit einem “Ja, Ja”, ab.

“Was mache ich nur wegen Yui?”, fragte ich nun Hide, der entsetzt aufschnaubte.

“Du solltest dich jetzt erst einmal um dich kümmern!”, fauchte er und ich richtete mich wütend auf.

“Das ist kein Spaß Hideki! Wenn sie an mich nicht heran kommen, sind vielleicht Yui, Ayumi und du dran! Mal auf die Idee gekommen?”.

Wir schwiegen einen kurzen Moment, als Hide auf eine Idee zu kommen schien.

“Warte!”, wies er mich an und griff zu seinem Handy.

Es dauerte nicht lange, als der Angerufene dran ging und Hide sofort zu erklären begann. Ich hätte ausflippen können als ich erfahren habe, wer am anderen Ende war.

“Yuudai. Hier ist Nowak. Sorry, aber wir müssen uns unterhalten!”, erklang die Stimme meines Freundes verzweifelt und er verschwand aus dem Zimmer. Ich hoffte, er würde Yuudai nichts von der Vergewaltigung erzählen und so diskret wie möglich bleiben.

Unruhig und nervös, saß ich auf dem Bett und warf selbst einen Blick auf mein Telefon. Ich hatte zwei Nachrichten von Yuichiro, die völlig an mir vorbei gegangen waren.

Ich tippte ihm eine Antwort , dass alles in Ordnung sei und sich gerade einiges in Bewegung setzt.

»Was meinst du damit?«

»Hide telefoniert gerade mit Yuudai. Ich melde mich später bei dir, in Ordnung?«

Als Antwort kam nur ein lächelnder Smiley.

Kaum, das ich das Telefon neben mich gelegt habe, kam Nowak hinein und rieb sich die Stirn.

“Yuudai ist bereit zu helfen. Ich hab so wenig wie möglich erzählt und einfach nur vom Einbruch und der sofortigen Kündigung erzählt. Damit du nicht obdachlos bist, bietet er an das du im Internat schläfst und die Bereitschaft übernimmst, wenn du dich soweit wieder fit dafür fühlst!”, brummte er denn er schien mich alles andere als fähig dafür zu halten.

“In Ordnung”, stimmte ich zu und begann meine Klamotten zurück in den Koffer zu stopfen. Ablenkung, würde mir vielleicht doch besser tun als geahnt.

Part 3 Endo und Suwa - Abschnitt 10

Y

Nach der letzten Antwort von Haru, kam von ihm keine Weitere mehr. Was auch immer der Bekloppte nun anstellte... Ich hoffte für ihn das es nicht wieder alles schlimmer machte als es schon war!

Der Tag zog sich in die Länge. Zwischen und während der Unterrichtsfächern war ich die meiste Zeit in Gedanken vertieft oder Stöberte auf meinem Smartphone herum oder versuchte mich anderes abzulenken.

Allerdings beschäftigte mich das ganze zu sehr, was schlussendlich dazu führte das ich 15 min vor der Tür stehen musste. Zähneknirschend nahm ich es hin.
 

„Es wäre alles viel einfacher wenn Haru hin ins Internat ziehen würde. Wenn auch nur für kurz!“, murrte ich und zupfte an der Krawatte herum die zur Uniform gehörte. „Hm... das hattest du schon gesagt. Aber... vielleicht ist es Herr Endo zu unangenehm oder sonst was. Wir können uns in so was nicht rein denken, glaub ich.“, murmelte Nezumi der versuchte mit mir schritt zu halten, dabei rieb er sich müde durch das Gesicht.

„Aber von der Logik her wäre es das einfachste und beste oder nicht?!“, murrte ich und er nickte, zog aber auch die Schultern hoch. Irgendwie stimmte es schon was der Aschgrau versuchte klar zu machen. Wurmen tat es mich trotzdem.

„Wer waren die Typen die in Harumas Wohnung waren?“, fragte ich um das Thema zu wechseln, Nezumi war anzusehen das ihm diese Frage ein bisschen unangenehm war. Bei Sergi hatte ich es mir bereits gedacht, die Vermutung welche rolle mal die anderen für den Spinner gespielt haben war dementsprechend ziemlich einfach.

„So was wie Bekannte... Sie waren ihm noch was schuldig.“, sagte Nezumi kurz und wirkte leicht betrübt. Ich fragte mich wie der schmächtige Kerl es anstellte, nicht halb durch zu drehen wenn so viele „ex-gelegenheiten“ von Nowak sich um ihn tummelten. Geschweige den zu wissen das es dem Spinner schnell mal zu viel wurde und er eigentlich mehr aus einmalige Sachen aus war.

Generell wirkte er aktuell nicht so recht glücklich.

„Habt ihr euch gestritten?“, versuchte ich es knapp, merkte an das er Heute in der Pause in der Klasse geblieben war und Ayumis Kopf sang ein wenig tiefer.

„Hide war ein wenig aufgebracht und wird dann ein immer ein bisschen barsch im Ton. Das darf man ihm nicht übel nehmen... er meint es nicht so.“, seufzte Nezumi, allerdings machte es ihm mehr zu schaffen als er sich selbst eingestehen wollte.

Ich gab ein zischen von mir. Sollte sich die Gelegenheit ergeben würde ich mir diesen Idioten zur Brust nehmen. Das änderte jedoch jetzt gerade nichts daran das ich mich umziehen wollte um anschließend zum Essen zu gehen und auch wenn Ayumi keine Lust hatte oder so, würde ich ihn mitnehmen.
 

„Bist du so weit? Ich will nicht ewig auf dich warten!“, seufzte ich und sah dabei zu wie Nezumi in seine Schuhe stieg, was so langsam war das ich es in einem Drittel der Zeit bereits geschafft hätte.

„Mir fehlt so recht der Hunger...“, gab er leise von sich, was ich jedoch ignorierte.

„Hat sich der Spinner inzwischen mal wieder bei dir gemeldet?“, murrte ich und Ayumi verdrehte leicht die Augen. Anscheinend schüttelte er den Kopf.

Scheinbar war Sowohl Haru als auch Hide zu sehr beschäftigt, was mich ein wenig an nervte. Das ganze war schließlich nicht nur ihr sondern auch unser Problem!

„Wo hab ich mein Handy?“, murrte ich und suchte meine Taschen hab, derweil machte Ayumi bereits den Weg zur Zimmertür. „Lass es doch hier. Ist ja eh nur essen gehen.“, seufzte er und ich musste ihm recht geben.

Mit einem Klicken machte er die Tür auf ich sah ihn noch halb durch den Türrahmen gehen als als auch schein Oh zu hören war, welches eine Stimmlage besaß was sich für mich nicht einordnen lies. Mit ein paar schritten war ich schnell hinter ihm und versuchte zu verstehen was los war, als er auch schon einen Satz nach hinten machen wollte, gegen mich stieß und ein entsetztes keuchen von sich gab.

Am anderen ende des Ganges Stand Hide und war dabei die Tür des ersten Zimmers auf zu halten. Sicherlich wäre es egal gewesen wenn es irgendein Zimmer gewesen wäre, aber das es hierbei um eben jene ging welches von einiger Zeit noch Omura beherbergt hatte, ging auch mir ein leichter Schauer den Rücken hinab. Nazumi schob sich an mir vorbei und ergriff die Flucht als auch schon sein Name fiel. Man konnte noch von ihm ein leises wimmern hören als der Arschgraue auch schon hektisch hinter mir und vor allem aber der Tür des Zimmers verschwand.

„Nazumi?“, hörte ich Nowak noch einmal rufen. Als auch Haru an der Tür vorbei Spähte und uns oder viel mehr jetzt mir herüber sah. Ich runzelte verwirrt die Stirn und machte mich daran zu ihnen rüber zu gehen. „Was hat der kleine? Hast du ihm wieder irgendwelche scheiße erzählt!“, fauchte Nowak und ich giftet zurück, das Nezumi wahrscheinlich dachte Omura wäre wieder zurück. Das allein lies ihn recht schnell verstummen und er lief schnell den Gang runter zu Nezumis und mein Zimmer. Ich schüttelte verständnislos den Kopf und wand mich wieder Haru zu, der Erschöpft seinem Freund nach sah.

„Ist das Wirklich...“

„Ja ist es. Aber mach dir darüber keine Gedanken. Du siehst fertig aus.“, bemerkte ich, sah mich dabei ein wenig um. Hide hatte das Klopfen recht schnell aufgegeben und fummelte an seinem Telefon herum.

Sonst war niemand zu sehen, also legte ich meine Hand auf Harus Brust und schob ihn ins Raum innere. Schloß die Tür rasch hinter mir um mich anschließend an ihn zu pressen.

„Ich hab den scheiß Vorschlag schon die ganze Zeit gemacht!“, murrte ich und Haru gab ein verhaltenes aber leises lachen von sich.

Part 3 Nowak und Nezumi - Abschnitt 1

A

Ein wenig hektisch schnappte ich nach Luft, verkroch mich im Badezimmer auf den Toilettensitz und lauschte dem wilden hämmern in meiner Brust.

Leises Wimmern entwich mir, denn sollte Omura wirklich wieder da sein... Ich würde das nicht aushalten und keine zwei Wochen überstehen. Es würde alles wieder losgehen! Die Demütigungen, die Streiche und die absolut sinnfreie Gewalt. Das war mein Ende...

Ein dumpfes Klopfen ließ mich zusammenfahren und von die zwei Türen gedämpft war eine Stimme zu hören. Alles in meinem Kopf rotierte und die Gedanken überschlugen sich.

"Wird er die Tür eintreten?! Er bringt mich um! Wenn ich jetzt über das Fenster abhaue... aber was ist wenn Honda da auf mich wartet?", murmelte ich hektisch vor mich her und fing an mich am Schienbein zu kratzen. Da ich die Knie zur Brust hochgezogen hatte und mit den Armen festhielt. Ich traute diesem Omura alles zu! Das er Tiere aus Spaß umbrachte und damit nicht mehr weit davon entfernt war, vor Menschen halt zu machen.

Das Klingeln meines Telefons riss mich aus meiner Trance. Eine seichtes Violinenspiel, was kurz war und seinen Höhepunkt in einem hellen Ton besaß. Es gab nur eine Person die ich diese Melodie gespeichert hatte. Nervös fummelte ich das Telefon aus der Hosentasche und nahm den Anruf entgegen. Kein Laut ging über meine Lippen, ich wollte nicht das er mitbekam wie ich innerhalb eines Wimpernschlags wieder zum dem gestörten Frack zurück mutiert war.

„Ayumi! Mach bitte die Tür auf.“, hörte ich seine Stimme sehr beruhigend und sanft.

Es dauerte bis ich mich aus der Starre ,in der ich war, raus bewegen konnte und ich machte nervös die beiden Türen auf. Er setzte das Telefon vom Ohr ab und beendete den Anruf mit einem Fingerwischen.

Ein wenig nervös sah ich an Hideki vorbei. „Omura ist nicht da!“, seufzte er. „Wir haben Haru in dem Zimmer untergebracht. Damit er nicht im Hotel bleiben muss. Ich hoffe das es ihm damit besser geht, zumal Suwa ein Auge auf ihn werfen kann, wenn ich nicht da bin.“, gab er von sich und etwas entschuldigendes schwang mit.

Vor Erleichterung und durch die abfallende Anspannung, begannen mir die Knie zu zittern. Ohne zögern, machte der Brünette einen Bewegung nach vorne, fasste unter meine Arme und zog mich an sich. Mit einem schnellen Blick hinter sich, ließ er die Tür ins schloss fallen.

Ich sank mehr in seine Arme hinein. Die Beine versagten einfach ihren Dienst.

„Tut mir Leid.“, nuschelte ich und versuchte gegen die Beklemmung in meiner Brust an zu kämpfen, denn es hatte sich nichts geändert. Ich war immer noch derselbe, der vor Angst fast erstickende Nezumi.

„Du kannst nicht immer vor allem weglaufen.“, murrte er und ich nickte vorsichtig, presste mein Gesicht ein wenig mehr an seine Brust. Der andere Herzschlag in meinem link Ohr, wirkte beruhigend. „Ich fühle mich so erbärmlich... “, flüsterte ich leise. „Ich kann es irgendwo verstehen. Du hattest Angst das dir wieder schlimmes angetan wird. Aber so geht das nicht weiter. Du kannst nicht immer einen Rückzieher machen wenn es unangenehm ist.“, tadelte er und ich wusste genau das er Recht hatte. „Tut mir leid...“

„Hör auf dich andauernd zu entschuldigen.“, seufzte der Brünette . „Nezumi. Ich kann dich nicht ewig so halten.“
 

Die letzten Tage waren unsagbar anstrengend gewesen, da war das Chaos was meine kleine Panikattacke betraf nur noch das I-Tüpfelchen auf dem Ganzen gewesen. Alles in allem hinterließ es sein Spuren auch wenn man es vielleicht nicht sah. Ich hatte mich mit Hide gestritten. Wobei es kein richtiger Streit war. Er hatte mich ziemlich harsch angeblafft als ich erschrocken in Endos Wohnung gestanden hatte und vor Schreck nicht wusste was zu tun war. Danach war er ziemlich schroff im Ton bis er sich halbwegs beruhigt hatte...

Er entschuldigte sich später dafür und meinte das es eine Kurzschlussreaktion gewesen war. Nichtsdestotrotz fühlte ich mich ziemlich verletzt.

Das ganze hatte mich aber zum grübeln gebracht. Ich wollte mir nicht ausmalen was gewesen wären wenn diese Menschen, die das angerichtet hatten, uns oder Yui und Endo abgepasst hätten.

Ich war mir nicht sicher ob ich mit Hide über diese Befürchtungen reden sollte, aber wenn nicht mit ihm, mit wem dann?

Eine Hand legte sich auf meine Schulter und ich wand mich um. „Ich hab gefragt ob wir ins Zimmer sollen? Gleich ist eh Sperrzeit. Eine neue Runde bringt nichts.“, seufzte Yui der mit den Anderen Karten im Aufenthaltsraum spielte, während ich die ganze Zeit Gedankenverloren an meiner Dose mit Tee nippte.

„Ähm ja.“, kam es kurz und ich setzte mich auf. Während die Karten zusammen geräumt wurden, schaute ich auf mein Telefon, las die sparsame Nachricht, in der er fragte wie es mir ging und tippte eine Knappe Antwort. Dabei vermutete ich nicht das er sie noch lesen würde. Schließlich war die Frage eine Stunde her.

> Müde von gestern. Aber sonst okay.< Tippelte ich und merkte dann wie jemand mich von der Seite an stupste. Kurz sah ich rüber, ein paar grüne Augen musterten mich interessiert. Ich kannte den blonden Schüler nicht aber er kam mir doch irgendwie bekannt vor. „Sorry, wenn ich dich störe, aber hast du mal kurz Zeit?“, fragte er und seine Stimme wirkte sehr angenehm.

„Du bist doch Nezumi Ayumi oder nicht? Mich würde da eine Kleinigkeit interessieren.“, sagte er vorsichtig. „Ähm...“

„Es macht da so eine kleine Sache die Runde und ich wollte mal frage ,ob da was dran ist.“, lächelte er sanft mit seinen schmalen Lippen. Ich wurde innerlich unruhig bei den Worten, musterte den Schüler und konnte fühlen wie mein Gesicht sich verspannte.

„Ayumi? Kommst du?“, fragte Yuichi und warf dem anderen einen genervten Blick zu. Ich nutzte den Moment und ging schnell zu Suwa...

Mein Kopf fing an zu rasen... was wusste der Blonde und von welchem Gerücht sprach er?!?
 

H

Mein kleines Mäuschen, hatte sich ziemlich spät zu Wort gemeldet, weshalb ich darauf auch nicht mehr reagierte. Wahrscheinlich hatte er schon geschlafen, oder war in sein Tagebuch vertieft. Auf meinem Sofa liegend, starrte ich an die Decke. Wenn Ayumi nicht bei mir war, hatte ich so unfassbar große Langeweile, fühlte mich einsam und hatte das Bedürfnis mich betrinken zu wollen. Die letzten Tage waren mehr als anstrengend gewesen. Nicht nur für mich, was mir erst nach meinem kleinen Ausflipper aufgefallen war.

Ich Trottel, hatte den kleinen tatsächlich angeblafft, obwohl er gar nichts damit zu tun hatte.

Auf die Seite gerollt, griff ich erneut nach meinem Handy und flog über ein paar Webseiten. Irgendwann, blieb ich an einem Chat kleben, der für einige Männer nur für ne schnelle Nummer genutzt wurde. Auf diese Nachrichten meldete ich mich zwar nicht mehr, war aber dennoch immer wieder Neugierig diese zu verfolgen.

“Pling”

In meinem Browser ging ein Chatfenster auf mit.

»Hey Hide. Du bist ja Ewig nicht mehr hier gewesen * zwinker zwinker* «

Seufzend, wollte ich den Verlauf gerade löschen, als er fragte wie es mir ging. Ich hielt inne. War es eine gute Idee , mich jemanden anzuvertrauen, in dem mein Penis einmal steckte und bei dem ich mich danach nie wieder gemeldet habe?

Andererseits, würde es sicherlich nett sein, mal darauf los zu plaudern und eine andere Meinung dazu zuhören.

Im Eifer des Gefechts, hatten wir die Nummern ausgetauscht und Yuki rief mich an. Seine Stimme zu hören weckte alte Erinnerungen und wir verstanden uns auf Anhieb wieder mal!

Er erzählte so von den Dingen die er die letzte Zeit getrieben hatte und ich von meinen.

“Und dein kleiner ist gerade Volljährig? Respekt ! Wie händelst du so einen jungen Spund? Ich für meinen Teil, finde sie zu anstrengend. Ständig wollen sie etwas unternehmen, ausgeführt werden und im Bett muss man ihnen auch noch alles nötige beibringen”, lachte er in den Hörer und ich brummte.

“Ayumi ist ganz und gar nicht so, wie die Bengel von denen du gerade redest. Er ist ein sehr schlauer Kopf, ein bisschen zurückgezogen zwar aber wenn man einmal sein Vertrauen hat, blüht er richtig auf”, hörte ich mich und musste dabei lächeln.

“Oh, oh! Da ist Jemand verliebt”, gluckste Yuki nun erneut und ich gab einen zustimmenden Laut von mir.

“Heißt, wir treffen uns nicht mehr für ein Schäferstündchen?”, wollte er wissen, was mich ein bisschen schockierte.

“Nein! Auf keinen Fall! Diese Zeiten sind im Moment vorbei”, rechtfertige ich mich und Yuki schien es zu verstehen.

“Na gut. Aber wenn dein kleines Spielzeug mal nicht will, hast du jetzt ja doch meine Nummer”, schmunzelte er und legte auf.

Wenn das mal kein Fehler gewesen war, ihm meine Nummer zu geben.
 

In den frühen Morgenstunden wurde ich wach und kochte mir erst einmal einen Kaffee. Der mittlerweile routinierte Blick aufs Handy, ließ mich wissen das Ayumi sich noch nicht gemeldet hatte. Vielleicht war er mir doch immer noch böse, wegen meines schlechten Benehmens ihm gegenüber?

»Guten Morgen Sunshine! Hab heute Nacht von dir geträumt« , las ich plötzlich von Yuki. Wenn er jetzt schon anfangen würde mir auf den Sack zugehen, würde seine Nummer schneller auf der Blacklist landen als ihm lieb war.

»Sorry, sollte an meinen Freund!«, kam eine weitere Nachricht ziemlich zügig und irgendwie war ich erleichtert darüber.

Ich erinnerte mich an den Abend zurück, als ich ihn angeschrieben und zu mir nach Hause eingeladen hatte. Das war nun fast vier Jahre her. Ich hatte gerade angefangen, als Assistenzarzt zu arbeiten und mir mein Geld am Internat aufzustocken. Die Masche, dass ich Arzt war, kam bei jeder Schwuchtel gut an. Wer stand schließlich nicht auf Doktorspiele?

Der Bengel, mit den schwarzen langen Haaren und den lila farbenen Kontaktlinsen, hatte es mir sofort angetan. Niemals, hätte ich vermutet, dass sich hinter einer fiktiven Chat Figur, sich so etwas wunderschönes verbarg.

Schüchtern war er zumindest nicht gewesen, so schnell wie wir im Bett gelandet waren.

Erneut vibrierte mein Handy und riss mich aus diesem Gedanken.

»Guten Morgen * Herz* « , hatte mir nun Ayumi geschickt und ich musste schmunzeln. Manchmal wünschte ich mir, der kleine wäre etwas lockerer und würde mehr aus sich herausgehen. Eigentlich, hatten er und Haru einiges gemeinsam. Sie ließen sich zu sehr von der Angst leiten und blenden. Hoffentlich würde das endlich besser werden, sobald Ayumi seinen Abschluss hatte und zu mir zog. Oder sollten wir uns was neues suchen?

Grübelnd, trank ich meinen Kaffee aus und tippte ein paar Worte zurück. Die Frage, ob er gut geschlafen hatte, wurde wie immer mit einem “naja” beantwortet. So richtig gut, schlief er nun einmal nur wenn er von mir richtig rangenommen wurde. Welch Privileg nun Haru hatte, der sich im Bereitschaftszimmer aufhalten durfte. Ich seufzte. Wenn ich die Gelegenheit hätte, meinen Ayumi um mich zu haben, würde ich permanent wie der Wolf über das Schaf , herfallen.

Immerhin, würde ich meinen Liebsten gleich sehen, wenn ich zur Arbeit ging. Vorher allerdings musste ich noch einige Dinge mit Haruma besprechen.

Part 3 Nowak und Nezumi - Abschnitt 2

A

Ich drückte die Klinke runter und lugte in den Raum. Hide saß an seinem Schreibtisch und ihm gegenüber war Endo. Beide wandten den Kopf in meine Richtung und während Hide breit anfing zu grinsen, wirkte Endo ziemlich übermüdet. Die Augenringe, welche der Mathematiklehrer besaß waren unglaublich dunkel. Selbst bei mir hatte ich so etwas noch nicht gesehen. Und ich hatte einige Tage wach gelegen auf der letzten Klassenfahrt.
 

„Da ist ja mein kleines Rauschgift. Komm rein!“, gab der Brünette von sich und ich schüttelte nur Augen rollend den Kopf. Schloß die Tür hinter mir und ging zu den beiden herüber.

„Stör ich den nicht?“, fragte ich vorsichtig und Endo schüttelte matt lächelnd den Kopf. „Wir sind so gut wie fertig.“

„Tzz... Das sagst du! Egal. Allerdings haben wir beide auch noch später Zeit. Ganz im Gegensatz zu meiner zarten Lieblings Nymphe.“, seufzte Hide und Endo machte Anstalten zu gehen, was mir sichtlich unangenehm war. „Ich lass euch dann mal allein.“, grinste er ein wenig verlegen.

„Nenn mich bitte nicht so...“, murmelte ich sachte und küsste Hide auf die Wange. „Wie den dann?“, kicherte er und ich zuckte darauf nur mit der Schultern. Das Klicken der Tür war zu hören. Endo war wirklich gegangen und mit einem Ruck zog Hide mich auf seinen Schoß.

„Wenn es doch als Beschreibung so treffend ist. Du hast die letzten Tage wieder zu wenig gegessen... ich merk das Nezumi.“, seufzte er und ich fühlte mich zu recht ertappt. Er bemerkte jedoch auch das die letzten Tage ziemlich anstrengend gewesen waren.

„Du weist, du musst trotzdem aufpassen! Ich wollte mich nochmal für das im Harus Wohnung passiert ist entschuldigen. Ich hätte dich nicht so anfahren dürfen. Ich hoffe du trägst mir das nicht nach.“, murmelte er ruhig und knetete dabei meine rechte Hand mit seiner.

Ich wusste nicht so recht was er als Antwort erwartete, schüttelte aber schlussendlich ein wenig den Kopf. Schließlich wollte ich nicht das irgendwas zwischen uns stand.

„Du bist mir wichtig, das weißt du.“, raunte er mir in die Haare und ich nickte.

Für ein paar Minuten genoss ich die andere Körperwärme, dann rutschte ich von ihm runter. Denn der Gedanke das die Tür nicht abgeschlossen war, brannte in meinem Kopf wie ein glühendes Eisen. Hide murrte kurz ungehalten, widersprach aber nicht da er selber wusste wie seltsam das Bild für jemanden sein würde. Der hier reinkam und uns so auf finden würde. Wobei es wohl schlimmere Situationen gab ,aber schmusend auf dem Schoß des Schulmediziners entdeckt zu werden reicht auch schon.

„Hide... Hast du eigentlich keine Angst, dass die Leute die Endos Wohnung verwüstet haben uns jetzt nicht auch schlimmes wollen?“, fragte ich sehr unsicher. Der Gedanke beschäftigte mich seit dem ich das Chaos gesehen hatte.

„Darüber hatte ich auch schon nachgedacht. Weswegen ich möchte das du nicht mehr alleine das Gelände hier verlässt!“, gab er ernst von sich. „Ich weis nicht wie lange es dauern wird bis das ganze ein ende findet. Aber klar ist dass ich es mir nicht verzeihen würde wenn dir was zustößt. Ich hab dich leider da mit rein gezogen als ich dich mit zu Endo nahm. Das war im Nachhinein betrachtet ziemlich unüberlegt.“, seufzte er.

Ich schüttelte den Kopf. „So ist Yui wenigstens nicht alleine damit.“, gab ich von mir.
 

„Der Junge von gestern...“

„Du meinst den schmierigen Blondi?“, murrte Yui und brütete über seinen Englischen Text den wir lesen sollten. „Genau der!“ „Unangenehme Made.“, zischte Yui und schrieb sich was auf.

„Er meinte ein Gerücht würde die Runde machen... Weißt du...“

„Worum es da geht? Nein. Ich hör bei sowas nicht hin... in der Regel stimmt das meiste nicht und Es bringt also nichts sich darüber den Kopf zu zerbrechen.“, murrte er und sah mich ernst an. Schließend vertiefte er sich wieder grummelt in seinen Text.

Für Yui war sowas einfach. Aber mich beschäftigte so etwas massiv. Denn es sorgte dafür das man für etwas neues eine Zielscheibe wurde, auch wenn mein Leben seit dem Rauswurf von Omura deutlich angenehmer geworden war.

„Hm.. hast vielleicht recht.“, seufzte ich um das Thema zu beenden.
 

Drei Tage später fand endlich zum ersten Mal seit bald 6 Wochen wieder die Ag von Endo statt und erstaunlicherweise, waren sogar alle Teilnehmer der Ag anwesend. Noch immer wirkte der Mathelehrer übermüdet, jedoch waren die Augenringe nicht mehr so Tief. Scheinbar schienen die „Einschlafhilfe“ so wie Hide immer von Yui, sprach zu Helfen.

„Wir werden Heute einen Eintopf kochen. Da viel dafür geschnitten werden muss, wir aber nur begrenzt Zeit haben, wäre es sinnvoll sich in zweier oder dreier Teams zusammen zu tun.“, sagte der Schwarzhaarige Lehrer und ein leises Murren machte die Runde. Ich musste schlucken. Yui war nicht in dem Kurs, sonst hätte ich ihn als Partner genommen, einige der Schüler aus dem Kurs kannte ich nicht und der Rest würde nicht mit mir zusammenarbeiten wollen. Davon war ich überzeugt. Ich sah mich kurz um, bemerkte wie sich einige schon zusammen stellten. „Ist es Okay wenn wir zusammen Kochen?“, wurde ich von der Seite angesprochen und sah mich erleichterter nach den Faragensteller um. Es war der Mitschüler mit den Blonden leicht welligen Haaren. Ein bisschen angespannt nickte ich.

„Mein Name ist übrigens Sai Jinbai.“, lächelte er und dabei hatte seine Stimme, wie auch das andere mal zuvor, einen sehr angenehmen klang. Ich nickte nervös und stellte mich sehr knapp vor. Was schwachsinnig war, da er meinen Namen ja bereits kannte. Das brachte ihn ein wenig zum Kichern und ich lief rot an.

„Wie ich sehe haben alle einen Partner gefunden. Das ist sehr schön. Ich teile dann jetzt die Rezepte und die Lebensmittel aus und dann schauen wir mal was ihr zusammenbraut.“, kündigte Endo an und tat es sogleich.

Kurz überflog ich die Anweisungen und reichte das Blatt anschließend weiter. „Das sollte eigentlich nicht so schwer werden.“, bemerkte Jinbai und wir sprachen uns knapp ab, als es auch schon los ging.

Mit dem kleinen Messer schälte ich vorsichtig die Kartoffeln, während der Blonde die Karotten in kleine Würfel schnitt. „Du bist zwei Jahre über mir in der Abschlussklasse oder? Ich bin dieses Jahr neu dazu gekommen. Die Schule ist der Hammer. Allein schon das mit den Wohnheim.“, grinste Jinbai begeistert.

Er schnatterte belangloses Zeug vor sich hin und ich hörte ihm zu. Nickte gelegentlich oder gab sehr kurze Antworten, so verging die Zeit.

„Das sieht ja gar nicht so schlecht aus! Gut gemacht!“, lobte Endo und rührte in dem Topf herum. Ich konnte mir ein freudiges Grinsen nicht verkneifen. Danach ging er weiter.

„Hey, du kannst ja auch lächeln.“, bemerkte Jinbai und ich sah ihn verdutzt an.

„Ich hatte eigentlich gedacht das jemand der was mit dem Schularzt hat, sei ein wenig lockerer drauf .“, gluckste er leise. Mir viel der Löffeln in den Eintopf, welcher dadurch hochspritze.

„Autsch!“, schrie ich auf. Etwas brannte sich in die Haut meiner Hand.
 

H

“Wie ist das passiert?”, fragte ich Nezumi der von Endo zu mir geschickt wurde wegen einer Verbrennung an der Hand. Ein anderer Schüler hatte ihn begleitet und plapperte munter darauf los.

“Ihm ist etwas in den Eintopf gefallen und es spritzte dann hoch”, sagte dieser und Nezumi nickte lediglich.

“Okay. Wir schmieren eine Brandsalbe drauf und machen einen leichten Verband. Ich sehe es mir heute Abend noch einmal an ob sich Blasen gebildet haben. Glück gehabt !”, lächelte ich und wollte ihm über dem Arm reiben, als er sich mir entzog. Skeptisch sah ich Nezumi an. Hatte er sich gerade aus meiner Berührung geflüchtet?

Ich schnaubte und funkelte den anderen Bengel etwas an.

“Den Rest bekommen wir alleine hin. Danke!”, zeigte ich auf die Tür und der Knirps verließ nickend mein Behandlungszimmer.

“Was ist los?”, brummte ich unzufrieden während ich nach einer Kompresse, der Salbe und einem Verband suchte. Schlagartig wirkte mein Kleiner kaltschweißig und begann unruhig zu atmen. Hyperventilierte er

mir gerade?

“Hey Ayumi! Ganz ruhig!”, redete ich auf ihn ein, reichte ihm die Tüte und strich über seinen Kopf. Er ergriff diese sofort, atmete hinein und begann bitterlich zu weinen.

“Hideki, sie wissen von uns!”, wimmerte er und ich verstand nicht ganz was er meinte.

“Wer?”

“Es geht das Gerücht herum dass wir beide was miteinander haben! Sie wissen es Alle!”, weinte er so bitterlich, was mir das Herz brach. Ich setzte mich gegenüber von ihm auf den Stuhl und griff nach seiner Hand.

“Ayumi, es ist doch nur ein Gerücht. Sag das es nicht stimmt wenn es dir damit besser geht”, lächelte ich matt in der Hoffnung das mein Liebster aufhören würde zu weinen.

“Aber dann würde ich lügen! Ich liebe dich, aber wie soll ich damit umgehen?”.Schnaubend begann ich seine Hand zu versorgen.

“Wenn es besser ist zu lügen, weil du nicht willst das es mit uns die Runde macht, dann bleibt dir keine andere Wahl oder?”. Nezumi nickte, was mich ein wenig verletzte. Ich dachte er würde wenn es raus käme zumindest

voll und ganz hinter mir stehen. Die Angst war aber wieder einmal größer als alles andere. “Mach dir keinen Kopf. Kinder erzählen nun einmal viel dummes Zeug und bald hast du das hier hinter dir”, grinste ich und drückte ihn noch einmal an mich. Mein Herz wurde schwer, als mein Freund den Raum verließ und mir unsicher zuwinkte. Am liebsten hätte ich in die Welt hinaus gebrüllt, dass dieser süße und verstörte Bengel zu mir

gehörte! Es schien allerdings einseitig zu sein.

Ich packte meine Sachen beisammen und machte Feierabend für Heute. Wenn etwas schlimmeres passieren würde, könnten die Lehrer ja einen Krankenwagen rufen.

Zuhause lag ich auf der Couch und schmollte. Ein Glück das ich kein Eis daheim hatte, sonst wäre dies nämlich ruckizucki verputzt!

Ein Vibrieren, riss mich aus meinen Frust und ich hoffte dass Ayumi darüber nachgedacht hatte und sich jetzt nur entschuldigte.

»Na Schönheit, wie läuft es bei dir? Lange nichts gelesen!«

Die Nachricht von Yuki ließ mich grinsen. Denn ich hatte wirklich länger nicht geschrieben. Weshalb auch?

» Schwierig! Was will man machen? Männer können manchmal etwas kompliziert sein « Hatte ich getippt bevor ich darüber nachdachte, dass ich mich gerade bei einem Verflossenen aus heulte.

» Magst du reden?« fragte er was ich tatsächlich mit einem “Ja” beantwortete. Es kam keine Antwort mehr, was mich nun wieder frustrierte, bis zu dem Moment als es an der Tür klingelte.

Erschrocken sah ich zu dieser und rappelte mich auf um durch den Spion zu schauen. Quiekend, stand ich auf der anderen Seite und konnte es nicht fassen ,dass tatsächlich er dort stand. Entschlossen öffnete ich die Tür und sah den jungen Mann mit der lila farbenen Kontaktlinse in die Augen.

“Yukiro”, lächelte ich als er schmunzelte.

“Du hast mich wieder erkannt! Darf ich reinkommen?”, grinste er als ich auch schon automatisch einen Schritt auf die Seite machte.

“Nur herein”
 

A

Betrübt spähte ich auf mein Telefon. Hide meldete sich nicht und selber wusste ich nicht so recht ob ich schreiben sollte, zumal ich ihn ganz und gar vergessen hatte, nachdem ich das Krankenzimmer verlass. Denn mit einem grinsen, hatte Jinbai gewartet und schwieg sich quälend aus. Dabei erwartete ich alles mögliche, doch nichts passierte. Das Alleine machte mich innerlich fertig, so dass mir den restlichen Tag speiübel war.
 

„Was hast du angestellt?“, entwich es Yuichi, welcher gerade durch die Tür ins das Zimmer kam. „Beim Kochen verbrannt.“, sagte ich stumpf und schob mein Tagebuch beiseite, da ich mich damit beschäftigt hatte. Yui war es schon einige male ins Auge gefallen, jedoch hinterfragte er es nicht, worüber ich ziemlich froh war.

„Und deine Lippe?“, setzte er nach und ich bemerkte erst jetzt das ich mit den Fingern der freien Hand daran herum knibbelte. Es brannte bereits leicht und mir fiel der leicht metallische Geschmack auf der Zunge nun endlich auf.

„Mist...“, knurrte ich flüsternd und glitt mit den Finger darüber. Es brannte!

„Muss man sich Sorgen machen?!“, fragte er vorsichtig und ich schüttelte den Kopf, da ich nicht wollte das Yui sich unnötig Sorgen machte. Er hatte schon genug damit zu tun Endo, Schule und alles andere unter einem Hut zu bringen. Da wollte ich ihm nicht noch zur Last fallen. Zumal er egal was jetzt nun war, eh nichts unternehmen konnte. Allerdings war ihm anzusehen das er es mir nicht abnahm.

„Die Prüfungen... Ich komm in einem der Fächer nicht so gut klar...“, versuchte ich es rasch, was noch nicht einmal gelogen war.

„Okay, wenn ich dir helfen kann sag Bescheid... Hast du schon gegessen?“

Ich antwortete lediglich mit einem Kopfschütteln. Mir fehlte gerade der Appetit um etwas herunter zu bekommen, egal wie gut es schmeckte, es würde nur unter Zwang seinen Weg die Speiseröhren in den Magen finden. Meine Sorgen fraßen mich mal wieder auf. Wie sehr ich mich dafür selbst hasste...

„Dann los!“, raunte Yui und nickte zur Tür ,die er gerade erst passiert hatte. Kurz überlegte ich nach einer Ausrede aber ich wusste genau dass ich mich nicht drücken können würde, also steckte ich das Buch weg und raffte mich auf.

Keine 5 Min später standen wir in der Kantine die einen leicht wilden Mix aus verschiedenen Gerüchen verströmte, was die Übelkeit nicht im geringsten minderte.

„Tzz... so die Wucht ist das nicht...“, knurrte Yui und besah sich das kleine Angebot und entschied sich für Udodon und einen Nachtisch aus Obst. Ich hingegen konnte mich für nichts begeistern und griff gezwungenermaßen nach einer kleinen Schale mit Obst und ignorierte den leicht besorgten Blick von Yui der mich beobachtete. So würde ich zumindest nicht an Vitaminmangel zugrunde gehen.

„Haben du und Hide euch gestritten?“, wollte Suwa sehr leise wissen, da ihm alles wohl keine Ruhe lies. Ich schüttelte den Kopf, schob mir was von dem kleinen Obstbrocken in den Mund ,um nicht reden zu müssen und sah das er die Stirn runzelte.

„Yui!“, rief es quer durch den Raum und angesprochener wand sich um. Mit wedelnden Armen stand Ichi am anderen Ende des Essens Raumes und forderte den Blonden auf zu kommen. Dieser schien nicht begeistert und rollte mit den Augen, murmelte das er gleich wieder da sei und verschwand von seinem Sitzplatz. Ein erleichtertes Seufzen entwich mir. Ich wusste genau das Suwa das Ganze nett meinte und ich sollte froh darum sein, aber aktuell wünschte ich mir nichts mehr als unsichtbar zu sein, um allen Problemen aus dem Weg gehen zu können. Ein Ding der Unmöglichkeit, dass wusste ich...

„Vom Schreck erholt?“, hörte ich es neben mir und fühlte wie mir die wenige Farbe im Gesicht wich. Jinbai lächelte mich mit seinen grünen Augen an und setzte sich.

„Man kann dich echt sehr schnell aus der Ruhe bringen Nezumi. Dein Gesicht schreit jetzt gerade zu das Wort Flucht. Kein Wunder das so Leute wie Omura Spaß daran haben dich fertig zu machen.“, kicherte er und ich musste schlucken. Es fühlt sich definitiv gefährlich an, neben ihm zu sitzen. Wie eine böse Vorahnung.

„Egal was du von mir willst, lass mich bitte in Ruhe...“

„Hm...“, machte er und schob sich ein Stück Fleisch von seinem Essen in den Mund und kaute sehr langsam. „Tut mir Leid. Das geht leider nicht.“, schmatzte er, nachdem er geschluckt hatte. „Ich bin ein wenig neugierig. Wie lange läuft dieses kleine perverse Spielchen zwischen dir und dem Doc?“, fragte er süßlich. Meine Eingeweide zogen sich zusammen. „Ich weiß, du wirst mir nicht so recht darauf antworten. Das ist nicht so dein Ding und mit Sicherheit spielst du gerade mit den Gedanken alles abzustreiten, was aber wegen zwei Punkten vollkommen sinnlos ist.

Der Erste ist das man dir alles ansieht. Es tut mir Leid es sagen zu müssen aber man kann dich lesen wie ein Buch, nur das der Einband echt ziemlich langweilig ist. Und anderen...“, er zog sein Smartphone aus der Tasche und hielt mir das Display leicht hin.

Er zeigte mir ein Bild und ich war mir nicht sicher was ich damit sollte. Ein paar Jugendliche standen in einer Einkaufspassage und posierten schräg an einem Schaufenster. Ich runzelte die Stirn und verstand nicht. Dann setzt Jinbai zwei Finger auf das Display und zog sie auseinander. Das Bild wurde an einem Punkt ran gezoomt in den Hintergrund. Einige Passanten waren zu sehen, mit Einkäufen. Die Auflösung wurde leicht unscharf. Dann stachen mir braune Locken ins Auge. Halb verdeckt von wem anderes war Hide von hinten zu sehen wie er neben mir in eine unbestimmte richtig vom Objektiv weg ging. Das allein war nicht all zu schlimm. Das Hide seine Hand jedoch an meinem Hintern hatte, konnte man durchaus als Problem bezeichnen.

Hektisch blitzten meine Gedanken hin und her. Wann war das? Wer alles kannte das Bild und wer alles war in dessen Besitz?!? Ich konnte fühlen wie sich der Schweiß in meinen Händen sammelte.

„Das seid ihr doch oder?“, fragte er belustigt und machte das Bild wieder in normale Größe. „Das ist schon ein paar Wochen alt... Noch besser ist die niedliche Audiodatei in der.. naja...“, gluckste er und grinste dabei breit, dabei packte er das Telefon wieder weg und pickte wieder ein Stück Fleisch aus dem Essen.

„Woher... Was... soll das?!“, entging es mir ein bisschen sehr hell aber flüsternd.

„Erpressung.“, kaute Jinbai gemächlich.

„Er..pressung... Warum ich!?“, fauchte ich ein bisschen, dabei zitterten meine Finger unter dem Tisch. „Ich hab kein Geld was ich dir geben kann!“, jammerte ich halb, aber Jinbai schüttelte den Kopf. Ich verstand nicht. War das nicht der Sinn hinter alldem? Etwas zu erhalten was man nicht bekam?!?

„Du bist arm wie eine Kirchenmaus. Deine Eltern sind nicht sonderlich vermögend und leider haben sie auch keine Kontakte, welche mir irgendwie oder wann von Vorteil sein könnten. Aber ich denke man könnte anderes einen Nutzen aus dir ziehen.“, seufzte er und ich schüttelte sehr langsam den Kopf. Er schenkte mir einen mitleidigen Blick, leckte kurz die Essstäbchen ab, nachdem er sie in die Soße tunkte und pickte sich eine Zuckerschote heraus aus seiner Schale.

In meinem Kopf drehte sich alles im Kreis. Was sollte dieser Kerl davon haben mich zu erpressen?!?

„Weiß noch jemand...?“

„Ich kann dich beruhigen. Aktuell bin ich der Einzige und wenn du willst das es so bleibt, sollten wir gute Freunde werden. Wobei das wäre mir zu lästig, wenn ich ehrlich bin. Mach einfach was ich will. Das sollte dir ja nicht schwer fallen.“, grinste er.

„Warum ich?“, kam es recht kläglich und er schmunzelte. „Hat sich so ergeben. Du hast selbst das Futter geliefert Nezumi und ich sehe meine Chance. Verübel es mir nicht wenn ich sie nicht nutze.“, seufzte er und stocherte in seiner Schale herum.

Jinbai gab alles so nebensächlich von sich als würde er über Hausaufgaben reden oder ein Hobby was er betrieb. Ich konnte es kaum glauben. Mein Blick wanderte auf meine Finger, die nervös zuckten. Das ganze war so grotesk das es nicht real wirkte. In Wirklichkeit lag ich im Bett und schlief. Oder war ich ohnmächtig und hatte mir den Kopf angehauen? Vielleicht spielte mein Hirn mir auch Streiche! Das wenige Essen seit Tagen! Vielleicht war ich dehydriert und fantasierte nur.

„Ayumi? Alles in Ordnung?“, hörte man Yui und ich sah rasch auf. Der Blonde verzog angespannt das Gesicht und versuchte scheinbar meinen verwirrten Blick zu deuten. Denn ich sah mich suchend um. Jinbai saß nicht mehr neben mir, die Schale an der er gegessen hatte war jedoch noch da.

Es war also doch keine Wahnvorstellung....

Part 3 Nowak und Nezumi - Abschnitt 3

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Part 3 Nowak und Nezumi - Abschnitt 4

A

Es hatte an meinem Arm gekribbelt und selbst nach dem Streichen mit der Hand ,über die Stelle am Unterarm, war es nicht weg gegangen. Also sah ich hin. Erst dachte ich das es ein Faden war, dafür war es aber zu lang, leicht und dünn. Ich nahm ich es mit den Fingerspitzen auf.

Der Ausruf der mir entwich, war mehr als erstaunt. Ein langes pechschwarzes Haar baumelte vor meiner Nase. Hide warf einen Blick in das Wohnzimmer und wusste nicht so Recht was ich meinte.

„Ist das ein Haar?“, fragte ich ein bisschen verwirrt. Nicht das es nicht normal war welche in Hides Wohnung zu finden. Seine braun ,gelockten Haare lagen fast überall und sicherlich würde man auch das eine oder andere Aschgraue von mir finden. Aber schwarz??? Meine überforderten Gedanken konnten mit der Information nichts anfangen.

„Sieht so aus. Wenn es dich ekelt wirf es weg.“, seufzte er und beschäftigte sich weiter mit seinem Telefon das munter am Vibrieren war in seiner Hand.

Sicher ekelte es mich, aber was mich viel mehr störte war das ich es nicht zuordnen konnte. Ich ließ es auf den Boden fallen und fand dort ein paar weitere, was mich die Stirn runzeln ließ. Ich versuchte die Tatsache das sie da waren zu ignorieren.

Von wem diese waren…? Hide lies doch sonst nur ungern Leute in seine Wohnung..

Das Sofa senkte sich schlagartig und ich fühlte ein paar Hände an den Oberarmen. Der Brünett lehnte sich auf dem Sofa zurück und zog mich in seine Richtung. In jeder anderen Situation hätte ich das willkommen geheißen, aber jetzt gerade störte mich etwas was ich selbst nicht so recht erfassen konnte. Ich schob seine Hände von mir, versuchte mich aufzurichten und schwankte zum Bad. Dabei nuschelte ich etwas von “sauber machen” vor mich hin, wo ich recht schnell vollkommen in Gedanken versank.

„Ayumi... Ist alles in Ordnung? Hab ich dich verletzt oder so?“, hörte ich es dumpf an der Tür nachdem Hide kurz geklopft hatte. Seine Stimme war leicht verunsichert. Mein Kopf der sich scheinbar versuchte zwischen meine Schultern zu verstecken schnellte leicht hoch. „Äh... Ja... Nein...“,platzte es aus mir und sprang von der Toilette auf, was nicht gerade die beste Idee gewesen war. Pochend machte sich die Aktivität von vorhin bemerkbar.

„Bitte was?“, hörte man Hide und ich machte die Tür einen Spalt breit auf. „Es ist nichts. Ich bin nur eingenickt. Tut mir Leid.“, murmelte ich zwischen den handbreiten Spalt durch und konnte fühlen wie ich verlegen im Gesicht anlief. Hide hielt meine Shorts in der Hand und reichte sie mir. So ohne alles wollte ich nicht durch die Wohnung laufen. Das wusste Hide inzwischen. Es war mir einfach peinlich... Manchmal konnte er meine Gedanken lesen und ich war froh wenn ich dadurch nichts erklären musste.

„Entschuldige dich nicht ständig. Ist doch okay. Kann passieren, auch wenn ich es mir nicht so recht vorstellen kann.“, seufzte er und forderte mich auf aufs Sofa zurück zu kommen. Ein zustimmendes Nicken von mir folgte und Hide setzte sich auf das Möbel, klopfte auf seinen Schoß der mit einer Boxershorts bedeckt war. Die Geste allein war mir unheimlich peinlich, also setzte ich mich neben ihn, legte ein Bein über seine und schmiegte mich in seine Seite. Hide machte den Fernseher an und das leichte Flimmern hatte eine beruhigende Wirkung. Vor allem aber lenkte es mich ab. Dabei streichelte Hide mir sanft über das Bein.

„Wann hast du das denn gemacht?“, fragte er so abrupt das ich nicht so recht wusste was er meinte, bis er mit den Fingern darüber glitt. Ein kleine schorfige Stelle am Schienbein. Sie war schon fast abgeheilt. Ich hatte sie schon vollkommen vergessen. Ich hatte es aufgekratzt als...

„Gestoßen.“, murmelte ich träge und lies mich weiter in die Umarmung sinken. Hoffte das er es mir abnahm. „Hm...“, machte Hide nur und wirkte nicht so wirklich überzeugt, kurz strich er noch einmal über die Kruste am Schienbein und wurde jedoch von dem leisen quietschen abgelenkt was meinem Magen entsprang.

„Verdammt ich hatte ganz vergessen das du was essen wolltest...“, murrte er und angelte nach dem Smartphone. „Hm... Stattdessen bespringst du mich und raubst mir die letzten Kräfte.“, murrte ich genervt weil er unbequem wurde. Der Brünette entschuldigte sich dafür und maulte das ich ihm halt gefehlt habe.

„Wenn es nach mir ginge, könnten wir jetzt die zweite Runde einläuten. Allerdings erst nachdem ich eine ordentliche Portion Reis und Fleisch in dich reingestopft habe. Danach werde ich dich in die Bewusstlosigkeit vögeln.“, gibbelte er und suchte im Netz nach seinem Lieblingslokal was auch lieferte. Ich seufzte leise. Hide würde definitiv das tun was er ankündigte hatte und ich würde zumindest für kurze Zeit den Kopf frei von allem haben. Die Frage war nur ob ich das wollte.

„Du... bist unersättlich...“

„Das Kompliment kann ich nur zurückgeben.“, kicherte er, ließ das Telefon wieder auf das Sofa fallen und drehte sich wieder zu mir. Scheinbar war er mit seiner Bestellung fertig. Sein Hand schob sich unter meinem Nacken und zog mich leicht ins aufrechte. Hides Mund platzierte sich auf meinem und fordernd fühlte ich seine Zunge an meiner, wie sie sich um meine schlung. Mit der freien Hand verschränkte er seine Finger mit meinen und schob mich sachte ins Liegen. Ohne es selbst zu merken wanderte meine Hand über seinen Bauch und die Seite entlang, während das von Hide zwischen meinen Beinen platzierte Bein sich sachte gegen mein Becken drückte.

Das ganze machte mich verdammt kribbelig, was sich in unruhigen Bewegungen meiner Hand bemerkbar machte.

„Du bist schon wieder scharf.. Wenn ich dich jetzt nehme, wird Fuma vom Shinshiba sich ärgern weil ich ihm die Tür nicht aufmache.“, kicherte mir Hide ins Ohr als ich ein leises Stöhnen nicht mehr unterdrücken konnte. Es fühlte sich einfach zu gut an.

„Dann lass es...“, seufzte ich.

„Tut mir leid aber die Versuchung mit dir ist verdammt groß.“, schmunzelte Hide leicht hauchend, sodass es mir eine Schauer bereitete. Ich fühlte seinen warmen Atem an meinen Hals, hatte seinen Geruch in der Nase und wurde leicht von den weichen Locken gekitzelt. Dabei war mir unendlich warm. Ein Finger strich mir mittig die Brust hinunter, gemächlich und sehr langsam über das Brustbein, über den Bauch und dessen Nabel. „Nicht... Das Essen...“, keuchte ich und zuckte zusammen als Hide recht sprunghaft seine Finger auf das Geschwollene legte was sich unter der Shorts versteckte. Er zog die Umrisse nach und ich konnte fühlen wie mein Hirn in den Standby Modus wechselte, ich quasi Wachs und willenlos in seinen Händen war.

* BRRRRRRT!* Der Kreischende Ton riss mich aus der Trance, ich zuckte zusammen und schlug sehr schmerzhaft mit meinem Kopf gegen Hides.
 

H

Nach dieser Kopfnuss, hatte ich kurz das Gefühl Sterne zu sehen. Ich wankte zur Tür, wo Fuma bereits auf mich wartete, nahm das Essen entgegen und bezahlte den Kerl.

“Wieder was zum naschen?”, fragte er mich interessiert und ich sah auf das Essen.

“Deshalb habe ich bei euch bestellt!”, meinte ich und kam erst im Nachhinein darauf was er damit sagen wollte.

“Ich bin in einer Beziehung. Also vergiß es!”, zwinkerte ich ihm zu und ließ die Tür ins Schloss fallen.

“Unverschämtheit, was geht den mein Liebesleben an?”, sprach ich mehr zu mir selbst und sah wie Ayumi bereits den Tisch deckte. Seine Shorts beulte sich immer noch leicht, doch ich musste mich beherrschen. Der Junge musste auch mal was essen! War wohl doch ein Mythos das man nur von Luft und Liebe leben konnte.

Am Tisch, bekam ich die Gelegenheit mir meinen Freund genauer anzusehen. Er sah einfach müde und erschöpft aus. Mir war aufgefallen, dass er wieder zu leicht selbst verletzendem Verhalten tendierte , was eher unbewusst war. Er war gestresst! Weshalb?

“Sag mal, hast du die letzten Tage nicht genug geschlafen? Oder gegessen? Du wirkst ziemlich erschöpft”, versuchte ich es vorsichtig da mein Liebster sonst wieder in seine Ausreden flüchten würde.

“Der Lernstoff ist momentan ziemlich viel. Ich komme nicht ganz hinterher und lerne zu lange bis in die Nacht”, kam es eher zittrig über seine Lippen und ich wusste er log.

“Soll ich Haruma fragen, wenn du Hilfe brauchst?”

Ayumi schüttelte den Kopf. Ich wusste zwar das nun auf die Abschlussprüfungen hingearbeitet wurde, aber es war merkwürdig, dass gerade er nicht hinterher kam.

“Na gut. Wenn etwas sein sollte, sagst du es mir aber?”

Er nickte und ich wusste, auch das wäre ebenfalls gelogen.

Ich seufzte, aß mein Essen und bat ihn ebenfalls darum, da er die meiste Zeit darin herum stocherte.

Für den heutigen Abend hatte ich nichts geplant, da es meistens so ablief das Ayumi vorm Fernseher auf der Couch, eingekuschelt in meinen Armen einschlief. Bis ich ihn schließlich ins Bett trug und er sich ausschlafen konnte. Was heißt ausschlafen? Meistens war der Bengel bei Sonnenaufgang wach und ausgeschlafen, während ich noch in den Seilen hing.

Kaum, dass er eingeschlafen war, nutzte ich den Moment und schrieb Yuki zurück. Er wollte alles mögliche wissen!

Wie es mir ginge, was es neue gäbe und ob wir uns bald wiedersehen würden.

Ich schrieb ihm, dass wir das gerne Sonntagabend machen könnten, sobald ich Ayumi am Internat abgesetzt hatte. Schließlich wollte ich nicht, dass mein Kleiner das mit Yuki falsch verstand. Die Zeiten, in denen ich meinen Schwanz spazieren führte, waren nun mal vorbei.

Durch das ständige vibrieren, nuschelte Ayumi irgendwann, mit wem ich denn so viel texten würde und ob Herr Endo nicht bereits schlafen müsste.

Ich bejahte einfach das es Haru sei, denn es schien mir als einfacher.

Wie so oft, trug ich meinen Kleinen ins Bett, wo er sich dann aber von selbst auszog. Immerhin hatte ich ihn mittlerweile soweit, dass er nur in Boxershorts schlief. So musste ich weniger ausziehen, wenn ums eingemachte ging.

Kaum das er sich wieder hingelegt hatte, schlief er ein. Was hatte er nur getrieben, dass er so dermaßen müde war?

Kopfschüttelnd, strich ich ihm durch die Haare. Wie würde es für ihn werden, wenn er sich aufs Berufsleben vorbereiten musste? Man würde ihn nicht an die Hand nehmen und in Watte packen. Ich konnte nur hoffen, dass aus ihm ein selbstbewusster Erwachsener werden würde, als jetzt!

Nach einigen Minuten die ich durch grübeln verbracht hatte, war auch ich eingeschlafen und wunderte mich, als ich am Morgen die Augen wieder öffnete ihn immer noch schlafen zu sehen.

Leise, kletterte ich aus dem Bett, ins Badezimmer zum duschen.

Ich tigerte durch die Wohnung, bereitete Frühstück vor und sah auf die Uhr. Es waren bereits halb zwölf. Fast schon Mittag! Langsam ging ich auf die Schlafzimmertür zu und wagte ein Blick dahinter. Schweißgebadet, lag er dort ohne Decke, die Hand aufm Bauch und schlief tief und fest. Dieser Sommer war aber auch bestialisch heiß!

Vorsichtig ging ich ans Bett um ihn nicht zu erschrecken und sprach ihn an. Es kamen lediglich brummende Geräusche von ihm und ich strich ihm die Strähne aus dem Gesicht.

“Ayumi, Frühstück ist fertig. Stehst du auf?”, fragte ich als er etwas von “noch fünf Minuten” murmelte.

“Fünf Minuten klingt gut! Länger brauche ich nicht”, grinste ich breit als sich auch ein verlegenes Grinsen auf Ayumis Lippen legte. Ich legte mich neben ihn, zog seinen heißen und nassen Körper an mich heran und begann zärtlich an seinem Hals zu knabbern. “Mhh”, kam es von ihm denn er genoss es, was ihm sogar anzusehen war. Meine Hände wanderten hinunter zu seiner Shorts, wo mich seine gewachsene Männlichkeit bereits begrüßte, nachdem sie herunter gezogen war.

Seinem Schaft entlang streichelnd, wurde ich schneller in meinen Bewegungen und mein Liebster bäumte sich leicht auf. Er kam ohne es anzukündigen in meiner Hand.

Die klebrige Flüssigkeit nutzte ich um sie ihm zwischen die Pobacken zu schmieren und drehte ihn auf die Seite. Langsam und sanft drang ich in ihn hinein, biss in seinen Nacken, zog ihn an mich heran und besorgte es ihm ein zweites Mal in Löffelchen Stellung.

Ich hatte mich an ihn gekrallt, steckte noch in ihm drin und flüsterte wie sehr ich ihn liebte. In meinen Armen bekam er eine Gänsehaut und begann plötzlich zu weinen.

“Was?”, fragte ich unsicher doch er entzog sich meiner Umarmung, nur um sich zu drehen und feste an mich zu schmiegen. Was war nur los?
 

A

„Hab ich was falsch gemacht?“, fragte Hide unsicher und löcherte gerade zu weiter. Während ich damit beschäftigt war das Chaos was sich in meinem Kopf immer mehr breit machte unter Kontrolle zu bringen.

Es war das erste Mal dass ich mich unsagbar schlecht fühlte danach. Ich war mir jetzt viel weniger als sonst sicher das es richtig war, was wir taten.

Genauso konnte ich nicht glauben was der Mann immer wieder sagte. Ich wusste das Yuichi sich vor mir ekelte auch wenn er es nicht sagte und diesem Jinbai war es nicht anders ergangen. Hides Geständnis hatte mir einen Stich versetzt. Es fiel mir schwer das zu glauben.

Nicht nach dem was ich wusste, dem Aufenthalt im Krankenhaus nach dem Übergriff oder dem wie sich die Leute ,welche Hide kannten gegenüber verhielten.

„Ayumi. Wie soll ich dir helfen, wenn du nicht mit mir redest…?“, seufzt Hide frustriert und legte seine Hand auf meinen Hinterkopf. Ich konnte seine Wärme überall an mir fühlen und fragte mich erschöpft wie ich seine Fragen umgehen konnte. In einem weiteren Weinkrampf konnte ich mich nicht flüchten.

„Hast du jemals das Bedürfnis gehabt einfach abzuhauen?“, versuchte ich es sehr leise.

„Hm?“, machte er und schien mich nicht verstanden zu haben.

„Ich weiß nicht ob ich das Alles schaffe... Die Schule und die Prüfungen... Meine Eltern. Das mit Yui und Herrn Endo“, seufzte ich. „Es haben so viele vor dir das geschafft! Du musst nur durchhalten!“, versuchte mich Hide zu ermutigen. „Am liebsten würde ich alles hinschmeißen, zu dir ziehen und mich bei dir verstecken.“

„Auch wenn mir der Gedanke eines menschlichen Haustieres gefallen würde, wäre das leider keine Option. Du kannst nicht versuchen immer vor deinen Problemen zu flüchten. Das Leben ist niemals einfach. Es gibt immer Hindernisse. Oder glaubst du mir wäre alles in den Schoß gefallen?“, seufzte er leicht streng und ich zog den Kopf ein wenig mehr zwischen die Schultern.

Das was mich am meisten fertig machte sprach ich nicht an. Ich wollte nicht das Hide es wusste und mir kam wieder das lange Haar in dem Sinn.

„Würdest du mich jemals ersetzen?“, murmelte ich unsicher und ein sehr kurzes Schweigen machte sich breit, was sich jedoch wie eine Ewigkeit anfühlte.

„Als könnte man dich ersetzen! Kein Mensch ist wie der Andere! Ich würde nie wieder so jemanden finden wie dich!“, raunte er und rückte ein wenig mehr zu mir. Ich war mir dabei nicht so sicher
 

„Wir könnten in den Park gehen, oder mal wieder zur Spielhalle eine runde Airhockey spielen.“

Hide saß mit mir auf dem Sofa. Würde es nach mir gehen, wollte ich das Haus nicht verlassen.

„Sollten wir nicht besser Zuhause bleiben? Wegen der Sache mit Herrn Endo...“, versuchte ich einzulenken. Allerdings brummte Hideki nur das er nicht die ganze Zeit auf dem Sofa versauern wolle. „Außer du hast Lust das von deinem Geburtstag nochmal zu wiederholen.“, gibbelte er und mir schoss bei dem Gedanken alleine die Farbe ins Gesicht.

„Ähm... ein anderes mal...“, sagte ich unsicher. „Ich nehm dich beim Wort und jetzt, zieh dir ein bisschen mehr an. Mir wäre es egal wie ich dich mitnehme, aber dir würde es nicht gefallen.“, kicherte Hide und schob sich vom Sofa. Anschließend reichte er mir die Hand und half mir in die Senkrechte.

Part 3 Nowak und Nezumi - Abschnitt 5

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Part 3 Nowak und Nezumi - Abschnitt 6

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Part 3 Nowak und Nezumi - Abschnitt 7

A

„Du hast da...“, murmelte ich Suwa zu und zeigte mit der Hand auf die Stelle an meinem Hals, welche ich bei ihm meinte. Er runzelte die Stirn weil ich es nicht ausgesprochen hatte und drehte sich zum Badezimmer um. Kurz war ein fluchen zu hören. Gefolgt von einem: „Kindischer Idiot!“ und er zupfte nervös an dem Kragen seines Hemdes um den Knutschfleck zu verstecken, welcher ein klein wenig unter dem Kragen rauslugte. Ich musste ein wenig grinsen. Dann wurde mir jedoch wieder bewusst das es gleich zum Unterricht ging und der Anflug von guter Laune verblasste in Anbetracht dessen das ich meinem Erpresser wieder gegenüberstehen musste. Dieser Jinbei wollte das ich in der Pause in den zweiten Stock kam. Was wäre wenn ich einfach nicht kommen würde? Die Überlegung hatte ich schon einige male angestellt ,aber die Angst was passieren könnte überwog das bisschen Mut was ich aufbringen konnte bei weiten.

„Ist alles in Ordnung? Ich hatte eigentlich damit gerechnet dass du wieder ein wenig mehr lächeln würdest wenn du von dem Spin... Doc wieder kommst. Das macht aber diesmal eher einen gegenteiligen Eindruck.“, bemerkte Yui und erschreckte mich dabei fast zu Tode. Denn er hatte sich mir unbemerkt genähert und stand direkt neben mir.

„Er.. schreck mich nicht so!“, zischte ich und ignorierte seine Frage vollkommen.
 

Schon von weitem konnte ich die blonden Haare im Gang des Zweiten Stocks sehen. Der Schüler unterhielt sich mit Jemanden. Scheinbar aus seiner Klasse und begann zu winken als er mich sah, sagte seinem Gegenüber was, welcher sich daraufhin am Kopf kratze.

„Ich hatte schon die Befürchtung du kommst nicht.“, lachte er. „Was bleibt mir den anderes übrig?“, seufzte ich und machte den kläglichen Versuch eines Lächelns. Kurz stellte er mich dem anderen vor. Ein Junge aus dem untersten Jahrgang. „Ich muss dich leider loswerden Hubosa. Nezumi hatte versprochen mir in einem Fach zu helfen. Glaub mir es ist echt von Vorteil jemanden in der Abschlussstufe zu kennen.“, lachte Jinbai und verabschiedete sich anschließend. „Was ein Trottel...“, seufzte Jinbai und sein Gesicht was vorher recht freundlich und ausgelassen gewirkt hatte, wurde nun desinteressiert und gelangweilt. „Sein Onkel arbeitet bei einem weltweiten Import - Export Unternehmen. Dort vielleicht einen Fuß in der Tür zu haben ist zwar von Vorteil, aber wenn man sich mit so einen herum ärgern muss, sehr mühsam.“, maulte er und rollte dabei mit den Augen, dabei lief ich neben umher, bis er vor einer Tür stehen blieb. In kleinen Ziffern war neben der Tür die Ziffern 2.04 zu lesen. Ich musste leicht schlucken. War das ein Vorratsraum? Jinbai nickte mit dem Kopf zur Tür. „Na los mach auf!“, knurrte er als Aufforderung und ich öffnete die Tür.

Zu meiner Überraschung war nicht abgeschlossen. „Frau Fujiko lässt sie immer offen. Es ist ihr zu lästig den schweren Schlüsselbund mitzutragen.“, grinste er kurz.

In dem Raum stapelten sich Schwämme, Kreide, Unmengen an Bücher, Druckerpapier und zudem auch einige Glas Sachen welche für die Naturwissenschaften benötigt wurden. Ansonsten waren einige Kartons zu sehen. Im Raum roch es nach Papier und hier und da lang dünn Staub.

„Hier kommt so gut wie nie einer rein. Zumindest nicht in den Pausen. Mal Ehrlich als Lehrer würde ich meine Pause auch nicht damit verschwenden, Sachen zu den Klassenräumen zu schleppen.“, schnaufte Jinbai und grunzte aber auch dass er niemals so einen schlecht bezahlten Job annehmen wollen würde.

„Egal!“, grinste er und musterte mich. Eine Gänsehaut machte sich bei mir deswegen breit.

„Zieh das Hemd aus!“

Der Satz traf mich wie ein Ziegelstein am Kopf. „Bitte was?!“.

„Du hast schon richtig gehört! Du sollst das Hemd ausziehen! Mach schon.“, knurrte Jinbai sehr rau und der Ton den er an schlug passte irgendwie nicht zu dem, wie er sich Anderen gegenüber sonst gab.

Sehr zögernd ließ ich meine Tasche, die mit genommen hatte auf den Boden sinken. „Mach schneller! Die Pause ist nicht ewig!“, fauchte der Blonde genervt und verschränkte die Arme.

Nach einigem nervösen fummeln hatte ich das Hemd aufgeknöpft und abgelegt. Mein Kopf schrie danach sich zu verstecken, denn die grünen Augen tasten geradezu spürbar meinen Oberkörper ab. Kurzes Kichern war zu hören als er hinter mir stand. Ich wusste was ihn zu sehr amüsierte. Hide hatte den Hang ein wenig grob zu werden. Zog manchmal die Fingernägel über meine Haut oder biss zu, was mich bisher nicht störte. Jetzt aber wurde mir die Peinlichkeit dahinter bewusst.

„Du stehst auf Schmerzen! Oder bist du einfach nur jemand der alles mit sich machen lässt?“, dachte Jinbai laut und ich war mir nicht sicher ob die Fragen an mich gerichtet oder an sich selbst.

„Nein... eher nicht.“, murmelte ich kleinlaut.

„Das sieht aber nicht danach aus!“ „Ah... Au!“

Meine Hände schlugen nach Jinbais, welcher mir in eine Brustwarze gekniffen hatte. „Was soll der Mist?!“, sagte ich leicht schrill und der Schüler runzelte lachend die Stirn.

„Sorry, aber deine Nippel sind so rot und geschwollen, das sieht aus als hätte sich jemand über Stunden dran ausgetobt.“, grinste er. „Selbst wenn du wolltest, könntest du nicht abstreiten dass du das kleine persönliche Freuden Spielzeug von dem Schrägen Lockenkopf bist.“

„Ich bin kein Spielzeug! Hide... Wir... sind zusammen.“, gab ich nervös von mir. Es fiel mir schwer von Liebe zu reden... Dafür erschütterte mich zurzeit zu viele Zweifel und das schlechte Gewissen das ich dem Mann Dinge verschwieg. „Glaubst du echt er mag dich? Wenn das stimmt was du sagst, bist du überall hässlich entstellt. Du bist leicht zu manipulieren. Aber wenn du willst kannst du das gerne weiter glauben, ich denke das er dich nur verarscht damit du alles für ihn machst. Das wäre mir einfach zu anstrengend, vor allem wenn es in unserem Fall doch auch viel einfacher geht.“

Den Zweifel ob Hide mich liebte, war schon immer da. Aber ich konnte mir nicht vorstellen... und was sollte das andere heißen?

Mein Körper wurde warm und kalt zugleich. In meinem Kopf raste es. Was plante der Blonde?

„Man kann sehen wie dein kleines Hirn regelrecht überhitzt. Wie putzig.“, kicherte Jinbai und biss sich auf den Daumennagel. Es schauderte mich.

„Ich werde nicht mit dir ,irgendwas machen!“, gab ich von mir.

„Das kannst du gerne so für dich entscheiden, aber die Resonanz von mir dazu wäre das ich auf dem Internat verbreite, das du ein Verhältnis mit dem Schularzt hast und an den Wochenenden zum Vögel zu ihm gehst. Was glaubst du, was anschließend passieren würde?“, seufzte Jinbai süßlich.

Die Farbe in meinem Gesicht wich. Der Albtraum würde wahr werden und Hideki würde seinen Job verlieren. „Die Frage ist was dir lieber wäre. Die eine oder andere kleine körperliche Gefälligkeit an mir, die alternative ist das was dir gerade durch den Kopf geht?“, grinste er und der Triumph umspielte seine Lippen.

Ich ließ ein wenig den Kopf sinken, obwohl jede Faser in mir schrie das es nicht richtig war, würde ich mich in mein Schicksal ergeben.

„Sieht so aus als wären wir uns einig.“, seufzte Jinbai zufrieden, sah kurz auf seine Uhr. „Heute Abend bist du wieder hier!“, sagte er zufrieden und strich mir lobend über den Kopf. Ich zog diesen weg. Diese Berührung allein fühlte sich an als würde etwas unter meine Haut krabbeln.
 

H

Yuki schlief noch als ich das Haus verließ. Er hatte sich wohl an meinem restlichen Bier zu schaffen gemacht und war danach friedlich eingeschlafen. Solange er mir nicht auf die Pelle rückte, konnte mir das Recht sein.

Yuudai hatte mich dazu beauftragt den Impfstatus der Schüler zu überprüfen und ließ mich von Klasse zu Klasse die Stammblätter einsammeln. Um es mir zu vereinfachen, sprach ich die Lehrer im Lehrerzimmer darauf an und das ich diese gerne zum Ende der nächsten Stunde hätte. So, ersparte ich mir das ablaufen jeder Klasse.

“Hey!”, grüßte ich meinen Freund Haruma, legte ihm die Hand auf die Schultern und gesellte mich dazu.

Müde ,aber fröhlich dabei, sah er aus und ich lächelte.

“Läuft gut mit Suwa mh?”, fragte ich und Haru grinste.

“Er hat meinen Knutschfleck an seinem Hals gefunden und sich darüber aufgeregt. Ich bekomme seit zehn Minuten nur “Hass Mails” , aber gleichzeitig auch die Frage ob er heute Abend ins Zimmer kommen darf”, grinste er breit.

Ich verstand was er meinte. Ayumi aufzuziehen mochte ich auch sehr.

“Na dann, habt ihr ja ein Date heute Abend. Wie laufen die Ermittlungen?”

Ein Stückchen rutschte ich näher zu ihn damit nicht jeder unsere Unterhaltung mitbekam.

“Bisher nicht viel. Inspektor Minami ist ziemlich..wie soll ich sagen.. seltsam? Einerseits ist er ein mega cooler Kerl mit Motorrad, passendem Outfit und Bart. Andererseits ist er total einfühlsam. Es war ein Phantomzeichner dabei und ich vermute, die beiden sind ein Paar. Sie tragen die selben Ringe und necken sich ziemlich oft. Vor allem, hat Suwa geschworen das er gesehen hat wie die beiden Händchen gehalten haben!”.

Ich brach in großes Gelächter aus. Wundern tut es mich nicht. Hatte die Schwulenquote im Revier doch sehr zugenommen.

“So lange er seine Arbeit gut macht, ist es doch egal! Oder siehst du potenzielle Konkurrenz?”, kicherte ich und fing mir einen Schlag auf den Oberarm ein.

“Was läuft es bei dir?”, fragte er nach und ich zuckte mit den Schultern. Ich erzählte ihm von Yuki und den zwei Küssen. Das er nun bei mir auf dem Sofa lag und ich Ayumi noch nichts dergleichen gesagt hatte.

“Ist jetzt nicht dein Ernst oder? Wie kannst du hier noch so entspannt sitzen?”, quiekte Haru und ich riss ihn an seiner Krawatte etwas tiefer zu mir.

“Weil er momentan total am Ende zu sein scheint. Er hat Albträume in denen wir auffliegen und er zu Dinge gezwungen wird die er nicht machen will. Quasi als Internatsnutte! Seine Sorgen sind nun mal leider berechtigt! Wenn es rauskommt, verliere ich meine Job und er wird von der Schule verwiesen. Dann soll ich ihm noch gestehen, dass mich ein Kerl geküsst hat an dem mir nichts liegt?”, zischte ich und Haru begann nachdenklich mit dem Kopf zu schütteln.

“Du hast Recht. Das wühlt ihn nur zu sehr auf. Jetzt wo er ein paar Freunde gefunden hat. Ich hab ihn eben noch mit einem Schüler aus der Koch AG weggehen sehen. Jinbai hieß er glaub ich. Er ist jedenfalls neu und ich hab mir seinen Namen noch nicht all zu gut eingeprägt”, gestand er und ich sah ihn skeptisch an.

“So ein blonder Bengel, der Ayumi letztens mit ins Krankenzimmer begleitet hat?”, fragte ich direkt nach und sah meinen Kumpel mit dem zustimmen. Mir gefiel der Bengel nicht und ich wusste auch nicht wieso es mich so störte.

“Herr Nowak. Hier sind die Impfdaten aus meiner Stufe!”, lächelte Frau Hyasuki mich an und ich nickte. “Vielen Dank May!”, grinste ich und sie begann rot zu werden. Sollte ich mir doch mal eine Frau suchen müssen für ein Alibi, würde sie definitiv in Frage kommen dafür.

“Yui brauch Hilfe bei einer Aufgabe in Mathe. Entschuldigst du mich?”, lächelte er und ich wusste genau das der Bengel nicht nur eine Erklärung bekam. Haru klopfte mir zum Abschied auf die Schulter und verließ den Raum.

Ich zückte mein Handy, hatte Sehnsucht nach Ayumi und schrieb ihm.

“Alles in Ordnung?”, allerdings kam nach mehreren Minuten immer noch keine Antwort, weshalb ich meiner Arbeit nachging.

Yuki nervte mich derweil immer mal wieder mit Nachrichten wo dies und wo das sei. Ob er einkaufen gehen sollte, wo ich einen Ersatzschlüssel hätte und ob er meinen kleinen Freund kennenlernen würde.

Was zur Hölle? Wollte er mich nun zu Tode nerven?

Ich schrieb ihm die Antworten auf seine Frage in ziemlich knappen Sätzen. Und der letzte war ungefähr : “Lass mich in Ruhe arbeiten!”.

War ja nicht so, als wäre ich nicht genug gereizt gewesen, weil von Ayumi nichts kam.

Wenn in der nächsten Stunde nichts von ihm kam, würde ich ihn suchen gehen und unter einem Vorwand aus der Klasse zerren! Ich wollte mein Mäuschen in den Armen halten und zumindest einen Kuss ergattern. Nur einen!

Part 3 Nowak und Nezumi - Abschnitt 8

A

Ziemlich verkrampft stopfte ich mir die Klöße, Stück für Stück in den Mund, obwohl ich keinen Hunger hatte und presste sie die Speiseröhre hinunter. Eigentlich wollte ich sie nicht, aber ich wusste das Suwa keine Ruhe geben würde und jeden Bissen den ich nahm, stand unter seiner Beobachtung. Dafür hatte ich ihn, was wiederum ein schlechtes Gefühl in mir auslöste. Schließlich machte er sich einfach nur Sorgen.

Ich hatte aber andere Probleme die viel schlimmer waren als Hunger...

Die anderen Jungen redeten ausgelassen miteinander. Zogen über Lehrer her, erzählten versaute Witze oder schmiedeten alle möglichen Pläne.

„Kommst du heute Abend wieder in den Aufenthaltsraum? Ryoga hat sich ein neues Spiel besorgt. Das soll echt blutig sein!“, fragte jemand und ich registrierte erst das ich angesprochen worden war ,als Yui mich an stieß. Ich verschluckte mich und während ich hustete, wiederholte Kio Nomba seine Frage.

„Ich... Ich bin leider mit was anderem verplant.“, gab ich von mir, nachdem ich wieder zu Atem gekommen war und setzte nach, dass ich so blutiges zeug nicht mochte.

„Mpf... wenn ich nicht wüsste das du nen Kerl bist und verdammt gut Pokern kannst, könnte man meinen du wärst ein Mädchen!“, murrte Kio und einer der Anderen fing an zu lachen.

Auch wenn ich wusste das man die Sprüche nicht ernst nehmen durfte, hatte das gesessen. Ich schob mir den letzten Kloß in den Mund um nicht reden zu müssen und Yui kommentierte das der Spruch scheiße sei.

So war ich heilfroh als sich alle schnell wieder verstreuten. „Du darfst die Idioten nicht ernst nehmen.“, seufzte Yuichi und tippte auf seinem Smartphone herum.

Ich hatte ewig nicht mehr auf meins gesehen. Sicherlich hatte Hide schon die eine oder andere Nachricht geschrieben. Beim Laufen holte ich es raus und tatsächlich war was eingegangen. Gerade als ich es aufmachen wollte, merkte ich einen ruck an meinem Unterarm. Mir rutschte das Telefon fast aus der Hand und ein Geräusch entwich mir, was einem sterbenden Kaninchen glich.

Mit weit offenen Augen und einer Hand vor dem Mund sah ich zu dem was mich festgehalten hatten. Ein gedämpftes Stöhnen entwich mir.

„Spinnst du jetzt vollkommen?! Was schreist du so rum?“, fragte Yui und sah dabei zu wie ich mich aus der Türklinke befreite an der ich mit dem Hemd hängen geblieben war. „Ich hab mich erschreckt.“, maulte ich und der Blonde schüttelte den K0opf.

„Wie kann man nur so schreckhaft sein?“

„Dir würde es nach 3 Jahren Schulterror nicht anderes gehen!“, fauchte ich recht leise aber laut genug das er es hören konnte. Darauf erwiderte er nichts.

Bei sowas fragte ich mich, wie es dann erst auf der Klassenfahrt werden würde welche in mehr als einem Monat war... Für die anderen war es ein Spaß so jemanden wie mich auf zu scheuchen... für mich war es ein Spießrutenlauf.
 

> Tut mir leid war abgelenkt... < tippte ich und ging eigentlich nicht so recht auf Hides Frage ein.

Ungewöhnlich schnell kam etwas zurück.

>Du warst heute nicht da. Ist irgendwas passiert? < setzte er nach und ich legte die Stirn in falten. Ich wollte nicht dass er sich Sorgen machte. Es reichte schon das es einem von uns schlecht ging.

>Lerngruppe für Japanische Geschichte... (ᗒᗣᗕ)՞ <

Ich hoffte inständig, dass das als Ausrede reichte. Es klang zumindest logisch... Kashimas Unterricht war oft ein wenig haarig.
 

„Ich hatte damit gerechnet dass du nicht kommst.“, lachte Jinbai und ein schaudern überkam mich, denn er strich mir über den Rücken. „Fass mich bitte nicht an.“, gab ich leise von mir und der Blonde fing an zu glucksen. „Du bist gerade nicht in der Position irgendwelche Forderungen zu stellen. Ich hab dich in der Hand. Nicht umgekehrt!“, grinste er, öffnete die Tür vom Lagerraum und signalisierte das ich rein sollte.

Auf dem Gang war außer mir und Jinbai keiner zu sehen gewesen, hier drinnen war es nicht anderes. Generell war es beängstigend wie leer gefegt das Gebäude wirkte. Alle Schüler tummelten sich nun wo anderes in ihren Zimmer oder dem Aufenthaltsraum.

Mit einem klicken ging die Tür ins Schloss.

„Ich muss ehrlich sein, ich hab mir den halben Tag den Kopf darüber zerbrochen was ich mit dir anstelle.“, seufzte er, zog einen Karton aus dem Regal und setzte sich darauf.

„Und dann kam mir eine Idee. Eigentlich zwei. Aber ich bin mir nicht sicher ob ich einen hoch bekommen würde, so vermackt wie du bist.“

Er fasste in seine Tasche und warf mir etwas zu und ein wenig unbeholfen fing ich es auf. Verwirrt sah ich auf den blauen Griff eines Cutters. Die Klinge war komplett im inneren versenkt.

„Hab ich extra für dich gekauft.“, grinste der Blonde und ein seltsames funkeln lang in seinen Augen. „Was soll der Schwachsinn!?“, fauchte ich. Wollte sich der Spinner über mich lustig machen?!?

„Ich dachte eigentlich du würdest dich mehr freuen. Egal! Ich will das du dich ritzt! Du stehst doch drauf dir weh zu tun, also zeig es mir!“, sagte er recht süßlich und mir wurde schlecht.

„Ich will das nicht und ich mach das nicht!“, fauchte ich und warf das Cutter zu Boden. Das ganze war doch ein schlechter Scherz! War der Kerl irre?

„Ist es dir lieber wenn alle wissen das du dich von dem Lockenkopf ficken lässt?!“, fragte Jinbai scharf und ich musste schlucken. „Du kannst das Aufschieben in dem du dir einen Schnitt zufügst. Das ist im Verhältnis dazu als sich zu rechtfertigen oder zu verteidigen deutlich einfacher und angenehmer findest du nicht???“.

Schweigen setzte ein. Meine Hände zogen sich zu Fäusten zusammen...

„Heb es auf!“, knurrte er.

Langsam beugte ich mich runter, nahm den blauen Cutter in die Hand. Alles in mir schrie das ich es ihm ins Gesicht schleudern sollte. „Sehr brav. Mach es am Arm!“, fordernde der Schüler und setzte sich dabei gerade auf. Eher widerwillig krempelte ich den Ärmel vom Sweatshirt hoch. Mit leisen klacken, drückte ich die Klinge aus dem Griff. Mein Zittern war an der Spitze zu sehen. Mir wurde warm und alles verkrampfte. Laut pochte das Blut in meinem Kopf.

Die Schneide berührte leicht die Haut. „Mach schon!“, fauchte Jinbai ungeduldig, dann zog ich sie sachte darüber.

Die Haut spaltete sich auf und recht schnell quoll das Blut aus der feinen Kerbe. Ich verzog das Gesicht... Es brannte leicht...
 

H

Ich hatte Ayumi den ganzen Tag nicht zu Gesicht bekommen. Wo auch immer er herum trödelte, er schien mir aus dem Weg zu gehen.

Die Aufgabe die Yuudai mir aufgetragen hatte war ziemlich zeitaufwendig aber entspannt gewesen. Ich konnte ein wenig durch die Flure bummeln, mal hier und da schauen wer so schwänzte, wobei ich mich am meisten gefreut hätte meinem Liebsten über den Weg zu laufen.

Am Nachmittag musste ich allerdings noch zwei Schüler besuchen die mit Fieber übers Wochenende gelegen hatten. Ihre Behandlung wurde an mich weiter überwiesen, was aber kein Problem da stellte. Die Jungs nutzten wahrscheinlich nur die Zeit um ein wenig an sich herumzuspielen. Wobei ich vermute, dass sie aneinander herum spielten.

“Schön ausruhen Gen und Ichi, geh ihm nicht so auf den Sack! Übrigens,schön ausschwitzen”, riet ich den beiden und das konnte nur in eine Richtung führen. Die roten Gesichter vor mir sprachen Bände!

Schmunzelnd verließ ich das Zimmer und bereitete mich auf den ersehnten Feierabend vor. Allerdings gab es zu Hause ein einziges Problem. Yuki!

Ich schnaubte.

Wie sollte ich diesem Kerl deutlich machen, dass bei uns keine Chance bestand? Er war eine gelegentliche Ablenkung als es mit meiner ersten Beziehung nicht mehr lief. Ein Lückenfüller wenn man es so genau nehmen möchte.

Grübelnd, trat ich meinen Weg nach Hause an und sah gelegentlich aufs Handy. Nichts. Weder von Ayumi, noch von Yuki! Was ja eigentlich nichts schlimmes hieß.

Den Schlüssel aus meiner Hosentasche holend, sprang die Wohnungstür auch schon auf und Yuki lächelte mich breit an.

“Willkommen zu Hause!”, meinte er und ich brummte etwas von wegen : “Ja, in meinem Zuhause!”

“Ja ja du Miesepeter. Komm erstmal hinein. Ich war so frei und hab mal deine Bude aufgeräumt. Wie kann Ayumi es eigentlich mit dir hier aushalten?”, kicherte er und ich wurde skeptisch.

“Woher, weißt du das er Ayumi heißt?”, fragte ich nach und er zeigte auf meinem Schreibtisch. “Du hast den Namen mit einem Herz eingekreist auf einem Blatt Papier”.

War ich so leicht zu durchleuchten?

“Yuki, das geht dich nichts an!”, versuchte ich es ihm klar zu machen, als er mich auch schon zum Tisch schob und meinte das man es ja beim Essen besprechen könnte.

“Essen?”, fragte ich nun angespannt. Er führte sich ja beinahe so auf als würde er hier wohnen! Der Einzige der sich hier so frei bewegen durfte war Ayumi!

“Hör mal, so läuft das nicht!”, knurrte ich als Yuki mich irritiert ansah.

“Jetzt stell dich nicht so an. Setz dich und wir essen. Dabei darfst du dich freudig bei mir auskotzen!”, lachte er und nahm mich mal so gar nicht ernst.

Ich kam seiner Aufforderung nach, setzte mich und begann das Essen, was zu meiner Verwunderung köstlich war, hinunter zu schlingen.

“Wie sag ich es dir am einfachsten. Du kannst nicht hier bleiben Yuki! Bis zum Wochenende solltest du weg sein. Ich kann dich einfach nicht vor Ayumi erklären!”, gab ich offen zu und Yuki bemühte sich um ein Lächeln.

“Ich weiß. Aber das musst du auch gar nicht. Er hatte eben geklingelt. Bevor ich ihn fragen konnte wer er ist, ist er abgehauen. Ich konnte nur erahnen das er es war”, sagte er wie die Ruhe selbst.

Mein Herz blieb stehen. Ich begann zu schreien, ob er den Verstand verloren hätte das er mich erst essen lässt, statt es mir direkt zu sagen.

“Ich muss zu ihm!”, zischte ich und schnappte mir mein Handy um seine Nummer zu wählen.

“Geh dran. Geh dran. Geh dran!”, fauchte ich und biss mir dabei auf die Lippe.

“Nun beruhig dich doch mal!”, hörte ich Yuki sagen und spürte eine Hand auf meiner Schulter die ich weg schlug. “Du sagst mir nicht was ich tun soll! Damit das klar ist. Ich bin noch mal weg. “

Ich verließ Tür knallend die Wohnung und machte mich telefonierend auf den Weg zum Internat. Fehlanzeige. Keiner ging ans Telefon. Ich steckte eindeutig in Schwierigkeiten. Hoffentlich stellte er keine Dummheiten an und was noch viel schlimmer war , ich konnte nur beten dass er mir glaubte.
 

A

Mein Herz schlug so laut und schmerzhaft, dass es in den Ohren dröhnte, während meine Beine mehr als nur selbständig sich so schnell es ging von Hides Wohnung weg bewegten.

Zu dumm nur dass meine Kondition nicht die Beste war und mir recht schnell die Puste ausging. Was mir nur noch mehr meine Erbärmlichkeit bewusst machte.

Für einen Wimpernschlag dachte ich, ich hätte an der falschen Tür geklingelt. Allerdings sagten mir die Bekannten und vertrauten Möbel, welche man durch die Tür sah etwas anderes. Was aber einfach nicht passte war der Mann welcher aufgemacht hatte!

Schlank, blaue Augen und langes schwarzes Haar! Dabei ein Gesicht was der Bezeichnung „Schön“ nicht gerecht wurde, dass man dachte einem Modell gegenüber zu stehen. So was mochte Hide, durchzuckte es mich innerlich. Genau dieser Gedanke ließ mein Inneres mit einem lauten Knall zusammenbrechen.

Das Haar auf dem Sofa... Die vielen Nachrichten die er zurzeit bekam. Sie waren nicht von Endo! Warum war ich nicht selbst schon drauf gekommen..?

Während Hide mit mir zusammen war, vergnügte er sich mit wem anderes wenn ich nicht konnte.

Stolpernd verschwand ich in eine kleine Gasse. Fühlte wie mein Smartphone wie wild in meiner Hose klingelte, ignorierte es aber. Sauer drückte sich der Speichel die Speiseröhre hoch und ich musste würgen.

Ich war nichts weiter als ein kleines Spielzeug... Eine nicht bedeutende Ablenkung von der alltäglichen Langeweile.

Geräuschvoll schlug die bittere Flüssigkeit auf den Boden neben eine Mülltonne. Mein Magen versuchte sich auf seine Art Luft zu machen, entleerte sich auf den Boden und teilweise auf meinen Schuhen, bis ich gequält nach Luft rang. Dabei liefen mir die Tränen über die Wangen.

Die Vorstellung das der Mann den ich liebte, mich irgendwann stehen lassen würde, war schon immer da gewesen. Warum schockte es mich nun so sehr?! Hide ersetzte mich... ich war zu nichts zu gebrauchen. Scheinbar langweilte ich ihn. Oder ich war zu umständlich für ihn.

„HEY! Was machst du da!“, schnauzte es aus einer Tür und ich schreckte zusammen, als ein breitschultiger Berg von einem Mann in einem Türrahmen stand.

„Ich... tut..“, weiter kam ich nicht, da er schon brüllte das ich mich verpissen solle. „Scheiß Junkie!“, schnauzte er mir nach als ich schnell wieder zur offenen Straße flüchtete. Dabei rieb ich mir sehr feste durch das Gesicht und streifte etwas mit der Schulter.

Von meinem tiefsten Inneren heraus wünschte ich mir, dass der nächste Bus auf der Straße mich erfassen würde. Das wäre einfacher zu ertragen als das was sich in meiner Brust abspielte.

„Kannst du nicht aufpassen!“, fauchte mich jemand an. Wieder einmal war ich mit jemanden zusammen gestoßen. Wenn er mich nun ohnmächtig schlug würde ich es begrüßen. Allerdings war das Leben eine miese, schlecht gelaunte Göre..

Ich sah auf und entschuldigte mich ein bisschen hektisch, schaute in das Gesicht eines verärgerten Polizisten welcher mich mit seinem Blick beschoss der Ekel und Abneigung zugleich zeigte.

„Dämlicher Spinner! Verschwinde oder ich setz dich für ein paar Stunden in die Verwahrung zum ausnüchtern!“, fauchte er und ein Kadett welcher dabei stand starrte mich dabei intensiv an.

„Die kleine Maus!“, hörte ich eine Stimme die ich unter Hunderten, wenn nicht sogar Tausenden wiedererkennen würde. Sie durchdrang mich wie ein Pfeil und ich erkannte ein Gesicht in der Kadettenuniform, was ich eigentlich nie wieder sehen wollte. Omuras Erstaunen und Verwirrung, wechselte in ein Grinsen und ich fühlte wir das Blut aus meinem Gesicht floß.

„Scheiße... du siehst echt mies aus... nicht das es früher anders war.“, stellte der Rothaarige mit einem musterndem Blick fest. „Sag nicht du kennst den Junkie?!“, knurrte sein Vorgesetzter skeptisch. „Ehemaliger Klassenkamerad und er ist kein Junkie!“, murrte Omura und streckte die Hand aus um nach meinem Arm zu greifen.

„Fass mich nicht an!“, fauchte ich und wich zurück.

„Ich will nur kurz mit dir reden.“, seufzte er und rollte genervt mit den Augen.

„Das ich nicht lache! Du und reden? Wenn du gerade dabei bist wirst du mir die Seele rausprügeln oder mich ertränken. Die Treppe runter stoßen oder vor allen anderen demütigen! Hab ich recht?!“, spuckte ich die Worte geradezu auf die Straße.

Omura lachte ein wenig künstlich und zog die Hand zurück. „Hast dir wohl den Kopf gestoßen.“, spielte er meine Gebärden runter. „Nach den von dir verursachten Treppensturz bestimmt!“, keifte ich. „Du hast wen die Treppe runter gestoßen?!?“, fragte der Polizist entsetzt den Kadetten. „Die Geschichte ist ganz anderes. Erzähle ich später!“, schnaufte Omura genervt und warf mir dabei einen Blick zu der mich zusammen zucken ließ. Anschließend packte er so Blitzschnell zu das ausweichen nicht möglich war. Ich erstarrte wie ein verschrecktes Kaninchen und er zog mich hinter sich her die Straße runter.

„Willst du das ich meinen Job verliere?!“, knurrte er mich sehr leise und bedrohlich an. „Job?! Es ist blanker Hohn dass du Polizist werden willst!“, keifte ich und sträubte mich nun endlich gegen den Schraubstockartigen Griff des Älteren. „Das ist meine letzte Chance! Also mach dich nicht lustig!“, erwiderte er. „Du dämlicher Spinner! Für einen kurzen Augenblick hab ich mich echt gefreut dich wieder zu sehen.“, zischte er mit einem bedauern. „Willst du mich verarschen?!“, keifte ich und Omura blieb mit einem Ruck stehen packte noch fester zu das mir ein wimmerndes Stöhnen entwich und zog mich näher zu sich. Wieder einmal unterlag ich in Kraft. „Nein will ich nicht! Ich hab einiges wieder gut zu machen, was sich sicherlich nicht mehr gut machen lässt und hatte gehofft mit der ganzen scheiße irgendwann abrechnen zu können. Aber allein jetzt bekomme ich wieder bei dir das tiefe Bedürfnis, dir so lange eine zu verpassen bis du heulend am Boden liegst!“, knurrte er und sah mir so tief in die Augen das es mich erstarren ließ. Diesen Blick kannte ich. Man konnte geradezu hinter seinen Augen sehen das etwas wildes darin tobte.

„Ayumi?!“, kam es von weiter weg und sowohl mein, als auch Omuras Kopf, zuckten in die Richtung aus der es kam. Hidekis Gesicht war rot vom Laufen und er wirkte abgehetzt. „Bitte nicht...“, wisperte ich leicht verzweifelt und mein anderes weit aus schlimmeres Problem, rückte wieder in den Vordergrund.

Omura rümpfte die Nase, lies mich los und murmelte mir zu das es ihm leid täte und wir uns ein anderes mal sehen würden. Der Gedanke schauderte mich.

Part 3 Nowak und Nezumi - Abschnitt 9

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Part 3 Nowak und Nezumi - Abschnitt 10

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Part 3 Nowak und Nezumi - Abschnitt 11

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Part 3 Nowak und Nezumi - Abschnitt 12

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]


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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von:  Mamesa
2018-07-20T20:03:54+00:00 20.07.2018 22:03
Ohhh ist nezumi aber süß 😍😍😍😍😍
Antwort von:  Karokitty
24.07.2018 20:36
XD
Von:  Mamesa
2018-07-19T21:07:42+00:00 19.07.2018 23:07
Ohh haruu 😞
Dir muss man aber nen gewaltigen Arschtritt verpassen
Antwort von:  Karokitty
20.07.2018 13:32
Erstmal alles verdrängen bis nicht mehr geht
Antwort von:  Mamesa
20.07.2018 21:15
Ja das ist meistens die eindachste taktik
Von:  z1ck3
2018-07-12T14:40:33+00:00 12.07.2018 16:40
Och nee, das halt mein altes Herz nicht aus. Armes Mäuschen
Von:  Yunaxxx
2018-07-07T08:26:07+00:00 07.07.2018 10:26
Welches Gerücht geht den jetzt rum??? Hoffentlich erfährt man das im nächsten Kapitel.
Irgendwie habe ich das Gefühl, es war keine gute Idee das Hide ihm die Nummer geben hat. Ayumi wird das sicher raus finden.
Antwort von:  Karokitty
07.07.2018 20:43
Warten würd ich mal sagen was jetzt kommt xD
Von:  Finniwinniful
2018-06-20T17:49:06+00:00 20.06.2018 19:49
Haruma tut mir echt leid!! Nicht nur dass er gerade versucht alles was passiert ist zu verarbeiten, jetzt wird bei ihm auch noch eingebrochen und zerstört!! :(

Ich freue mich, dass Asano einen auftritt in der geschichte hat!! Ich mag ihn und hoffe er bzw Minami kann/können helfen und diesen Leuten das Handwerk legen!!! :)

Bin echt gespannt wie es weiter geht und freue mich immer auf neue Kapitel...!!! :D

lg Finniwinni :)


Antwort von:  Karokitty
20.06.2018 21:55
Hi,
Ja irgendwie verschlägt es uns immer wieder zurück zu unseren wurzeln. Schon ein Stück weit schlimm wenn man mich fragt. Aber egal xD es ist toll
Von:  Spitzbube67
2018-06-07T00:05:50+00:00 07.06.2018 02:05
Was für eine Dramatik zum Schluss, und der Spruch von Yuki '' du bist jetzt mein Mann '' cool.
Moin,
Dann wünsche ich dir viel Erfolg beim Renovierung und bei deinem Umzug

Mfg
Spitzbube67
Von:  z1ck3
2018-05-17T20:49:45+00:00 17.05.2018 22:49
Interessant, hab gestern was darüber gelesen, dass Menschen die ihre Hilfe anbieten häufig Narzissen sind... Passt irgendwie zu dem: alle Menschen sind Egoisten 😋

Mensch, die sind alle so zickig, Wahnsinn ohne Ayumi würden die sich noch an die Gurgel gehen
Antwort von:  Karokitty
18.05.2018 05:01
Ich hatte mal einen bericht gesehen über.. Ich mein es war Indien? Ich will nicht lügen müssen. es war aber defintiv Asien. Wo sich quasi ehrenamtlich ersthelfer darum streiten bei Unfällen vor ort sein zu können um zu helfen. Schlussendlich ging es dabei weder um Menschlichkeit oder Mitgefühl, sondern allein um chamapunkte! Die Helfer erhofften sich dadurch Gnade und ein besseres leben nach dem tot.
Ob der Mensch der auf dem Motorrad verunglückt ist sich das krankenhaus leisten kann oder eine Versicherung hatte spielte keine Rolle.
"selbst wenn wir die reste von jemanden beseitigen, tun wir was für unser nachleben..." und dann kloppen die sich drum wer das zermatschte Hirn weg kehren darf... 🤦‍♀️
Antwort von:  z1ck3
20.05.2018 16:58
Dasjstja nochmal eine ganze andere Ebene, krass
Von:  Yunaxxx
2018-05-14T11:56:55+00:00 14.05.2018 13:56
Bin gespannt wie es weiter mit Haru geht. Hoffentlich schafft er es, die Vergangenheit aufzuarbeiten
Von:  Spitzbube67
2018-05-03T23:11:31+00:00 04.05.2018 01:11
Einfach geil
Antwort von:  Karokitty
04.05.2018 23:16
👍
Von:  Yunaxxx
2018-04-28T15:06:48+00:00 28.04.2018 17:06
Bin schon gespannt ob zwischen Yuichiro und Daisuke was laufen wird. Momentan ist es ein auf und ab mit den Gefühlen. Freue mich so sehr aufs nächste Kapitel!
Antwort von:  Karokitty
28.04.2018 17:52
Musste dich bis nächste Woche Samstag gedulden.


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