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Perfect

von

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Perfect

I found a love for me

Oh darling, just dive right in and follow my lead

Well, I found a girl, beautiful and sweet

Oh, I never knew you were the someone waiting for me

 

 

Weißt du, Mika, ich…ich glaube ich sage dir nicht mal ansatzweise genug, wie viel du mir eigentlich bedeutest…

 

Du…würdest mir wahrscheinlich widersprechen und sagen, dass ich das natürlich tue. Durch Taten, statt durch Worte. Aber…auch wenn ich nicht besonders gut in solchen Dingen bin, überhaupt nicht…will ich es dir wirklich gerne öfters sagen.

 

Will dir sagen…wie wunderschön du in meinen Augen bist…innerlich wie äußerlich. Wie sehr du mir eigentlich schon das Leben gerettet und mich inspiriert hast, so, so viele Male. Wie viel all diese Dinge, die du mir bis jetzt gegeben hast, bedeuten. Dass du das Beste bist…was mir im Leben je passiert ist…dass ich mir nicht vorstellen kann ohne dich zu leben.

 

…Dass ich am Tag, als wir uns das erste Mal trafen mir nie hätte ausmalen können, dass ich je so für dich empfinde…

 

 

'Cause we were just kids when we fell in love

Not knowing what it was

I will not give you up this time

But darling, just kiss me slow, your heart is all I own

And in your eyes, you're holding mine

 

 

Auch wenn ich es damals nicht realisiert hab…hab ich dich geliebt.

 

Auf eine romantische Art und Weise.

 

Schon immer. Auch als wir noch Kinder waren.

 

Ich war mir sehr wohl im Klaren darüber, dass du…einen besonderen Platz in meinem Herzen hattest. Dass meine Gefühle für dich anders waren im Vergleich zu dem, was ich für andere empfand…aber ich hab nie verstanden, warum, oder was diese Gefühle genau waren.

 

Erst einige Zeit nachdem ich von Sanguinem geflohen war…Nachdem ich dich verloren hatte…nachdem ich mich dabei ertappte wie ich Nacht für Nacht an dich dachte, während ich alleine in meinem Bett lag, nicht einschlafen konnte, aufgrund von Alpträumen…erst dann wurde es mir endlich klar.

 

„Ich war in ihn verliebt. Nein. Ich bin noch immer in ihn verliebt.“

 

…Verliebt in dich…

 

Und glaub mir…ich hab nie etwas so sehr bereut wie, dass ich es nicht schon früher realisiert hab…es dir nicht sagen konnte.

 

Aber es gab nichts, was ich dagegen tun konnte…da du nicht länger bei mir warst.

 

Ich hab versucht darüber hinwegzukommen. Oh, was hab ich es versucht, aber alles…von der hellen Farbe des Himmels bis zu den blühenden Sonnenblumen…erinnerte mich an dich.

 

Selbst, wenn ich nicht wach war, hoffte dieser grausamen Realität, in der du tot warst zu entkommen…warst du trotzdem präsent. Hast gelächelt und zu mir in meinen Träumen gesprochen.

 

Bald fing ich an zu verstehen…dass ich dich unmöglich vergessen konnte und, dass es egal war, ob ich nun eine neue Familie gefunden hatte, da niemand dich ersetzen konnte.

 

Dass dieses Loch in meinem Hetzen von niemanden gefüllt werden konnte…außer von dir.

 

Aber dann…nach vier langen Jahren des Weinens und Trauerns…hast du plötzlich wieder vor mir gestanden.

 

Älter…noch immer mit diesen stechend blauen Ozean Augen…auf der anderen Seite des Schlachtfeldes…mit den Feinden…als Vampir…aber am Leben.

 

Alles, was ich je wollte, mir je gewünscht hab…war eine zweite Chance mit dir…dich wiederzusehen, mit dir zu reden, dein Lächeln zu sehen…dein richtiges Lächeln, nicht nur irgendeine Einbildung in meinen Träumen, dein Lachen zu hören…

 

…Dir sagen zu können wie ich für dich empfinde…und ich weiß echt nicht, was ich getan habe um das zu verdienen…aber es wurde mir gewährt.

 

Ich hab mir geschworen, dass ich diese Gelegenheit nicht verschwenden würde. Nicht noch einmal. Dass ich meinen Gefühlen gegenüber ehrlich sein würde. Dass ich dir definitiv von ihnen erzählen werde…

 

Aber…das ist leichter gesagt als getan. Besonders, wenn du mich so anlächelst, oder wenn ich dein Lachen höre und…ich spüren kann wie ich mich in solchen Momenten sogar noch mehr in dich verliebe.

 

 

Baby, I'm dancing in the dark with you between my arms

Barefoot on the grass, listening to our favourite song

When you said you looked a mess, I whispered underneath my breath

But you heard it, darling, you look perfect tonight

 

 

Ich kann mich noch immer daran erinnern, als wir das erste Mal zusammen getanzt haben…

 

Es kommt mir so vor, als wäre es erst gestern gewesen…

 

Wir hatten nach unserer Flucht vom Flughafen Unterschlupf in diesem kleinen Haus gefunden und jeder war bereits tief und fest am Schlafen, also…haben wir uns mitten in der Nacht rausgeschlichen.

 

Ich hab noch nie zuvor den Ozean gesehen und da es einen Strand in der Nähe gab, hab ich dich davon überzeugt dort mit mir hinzugehen, statt nur einen Spaziergang um’s Haus zu machen.

 

Das war nicht gelogen. Ich wollte ihn wirklich sehen. Was ich dir allerdings nicht gesagt hab…war, dass ich ihn mit dir zusammen anschauen wollte. Und nur mit dir.

 

Die Aussicht war fantastisch gewesen. Wie ruhig der Ozean war…der klare Nachthimmel mit Millionen von Sternen, die auf der Wasseroberfläche reflektiert wurden…der Strand, der komplett frei von Leuten war…außer von uns.

 

Wir haben uns die Schuhe ausgezogen und den Sand und das Wasser zum aller ersten Mal in unseren Leben auf unserer Haut gespürt. Wie kleine Kinder, die wir nie sein durften, im Sand gespielt, bevor wir barfuß am Strand entlanggingen, lachten und miteinander scherzten.

 

Irgendwann, haben wir dann angehalten und ich hab mit dir zusammen die Sterne bewundert, die auf uns runter schienen und dann…

 

Um ehrlich zu sein weiß ich nicht einmal, warum ich dich plötzlich danach gefragt hab…

 

Besonders, da ich überhaupt nichts über’s Tanzen weiß. Es nie getan, oder vorher darüber nachgedacht hab. Es war…einfach ein plötzliches Bedürfnis, dass ich hatte.

 

„Hey, Mika, lass uns tanzen. Du weißt schon, wie sie es immer in diesen kitschigen Filmen machen.“

 

Ich hab erwartet, dass du mich auslachst, es als eine dumme Idee bezeichnest, mich einen Trottel nennst, wie du es normalerweise tust, wann immer ich so seltsame Einfälle hab…

 

Und alles davon hast du getan…begleitet von diesem wunderschönen Lächeln, von dem ich das Gefühl hab, dass nur immer ich das Privileg habe, es sehen zu dürfen…bevor…

 

„…Okay.“

 

Für eine gefühlte Ewigkeit haben wir im seichten Wasser getanzt, das uns bis zu den Knöcheln reichte…

 

Naja…es war allerdings mehr Scherzen und Lachen als Tanzen. Dank mir und meiner Unerfahrenheit.

 

Egal wie oft du mir auch die richtigen Schritte gezeigt hast, ich hab es einfach nicht hinbekommen und hab immer und immer wieder versagt.

 

Es war so ein Desaster.

 

Ich hab eigentlich erwartet, dass du genug davon hast, von meiner Unfähigkeit genervt bist, dass du einfach aufhörst und irgendwann wieder zurückgehen willst…aber das tatest du nicht.

 

Das ist auch etwas, was ich dir noch nie zuvor gesagt hab. Wie dankbar ich dir für deine Geduld mit mir bin. Dass, egal wie sehr ich es auch vermassele, du mich trotzdem nicht aufgeben willst…und weiterhin an mich glaubst.

 

Selbst in diesem Moment…trotz meiner ständigen Fehler…hast du dennoch weiterhin meine Hand, mich, festgehalten…und mich geführt…ohne, dass deine Augen je meine verlassen haben.

 

Dann, irgendwann…hast du was gesagt, dass nicht mal ansatzweise lustig war und ich…brach aus irgendeinem Grund in Gelächter aus.

 

Ich…glaube nicht, dass das, was du gesagt hast der Grund dafür gewesen ist, überhaupt nicht. Ich war bloß…glücklich. Glücklich bei dir zu sein…zu sehen, wie sehr du dich amüsiertest und Spaß hattest, auch wenn ich so eine Katastrophe war…

 

Ich schätze die gesamte Stimmung um uns rum in diesem Moment hat mich einfach mitgerissen,

 

Wir haben aufgehört zu tanzen und ich hab einfach weitergelacht, während du gar nichts gesagt hast, sondern einfach schwiegst.

 

Und nachdem ich mich langsam wieder erholt hatte…sah ich, dass du mich ruhig und mit einen seltsamen Blick in den Augen anschautest, den ich noch nie zuvor an dir gesehen hatte…oder zumindest, hatte ich es noch nie bemerkt.

 

„…Was ist?“, hab ich neugierig und irritiert gefragt.

 

Aber du…hast mich einfach weiter angeschaut, ohne diese Frage zu beantworten und bevor ich noch mal fragen konnte, oder überhaupt wusste, was passierte…waren deine Augen plötzlich geschlossen und…ich konnte deine eiskalten Lippen auf meinen spüren.

 

Ich hatte zuvor noch nie jemanden geküsst, geschweige denn, wurde ich je zuvor geküsst. Ich hatte nur darüber gelesen…oder davon gehört.

 

Ich hab immer gedacht, dass Bücher übertrieben, wenn es um so etwas ging…aber nein, das taten sie nicht.

 

Mein Herz setzte wirklich kurz aus und mein Kopf wurde völlig leer…mir blieb wirklich der Atem weg…meine Beine fühlten sich wirklich auf einmal so schwer an, dass ich schon befürchtete, dass sie nachgeben würden…meine Umgebung verschwand wirklich, sogar das Geräusch der Wellen…ich hab wirklich eine Gänsehaut bekommen, wie ich sie noch nie zuvor gespürt hab…und es war wirklich das wunderschönste Gefühl der Welt.

 

Und leider…so plötzlich wie es angefangen hatte, so schnell war es auch schon wieder vorbei.

 

Ich hab dich nur überrascht angestarrt, mein Gesicht fühlte sich an, als ob es brannte und du hast mich einfach nur zurück angesehen, auch mit einem ganz schön rotem Gesicht, aber bevor ich irgendetwas sagen, oder reagieren konnte…spürte ich bereits deine Arme sich um mich schlingen, die mich augenblicklich näher zu dir zogen.

 

Wer weiß wie lange wir dort eigentlich standen, bewegungslos…und mit meinen langsam kalt werdenden Füßen, aufgrund der Wassertemperatur.

 

Es war so ein merkwürdiger Moment und je mehr Zeit verging, desto nervöser wurde ich, besonders, da ich noch immer das Gefühl von deinen Lippen auf meinen spüren konnte…deshalb versuchte ich mir verzweifelt etwas einfallen zu lassen, das ich sagen konnte. Um die Stimmung zu heben. Um diese bedrückende Atmosphäre zu lockern. Um meine Nervosität loszuwerden. Um diese unheimliche Stille zwischen uns zu unterbrechen. Um-

 

„Ich liebe dich.“

 

Weißt du…ich kann immer noch diesen flüsternden Ton deiner Stimme in meinen Ohren hören, als du diese Worte damals zu mir gesagt hast…

 

Nie hätte ich gedacht, dass…du dasselbe für mich empfindest. Dass du dich wirklich in so einen Trottel wie mich verlieben würdest.

 

Mein Gesicht fühlte sich an, als ob es in Brand gesteckt worden wäre, sogar mehr als zuvor, mein Herz raste…und ich fühlte zehnmal mehr Schmetterlinge als sonst, wenn ich Zeit mit dir verbrachte…

 

Ich…ich weiß, dass ich immer einen auf super selbstsicher und mutig mache, ohne je im Geringsten zu zögern, aber…in diesem Moment…brachte ich einfach kein einziges Wort heraus, konnte nicht mal mehr einen klaren Gedanken fassen.

 

Und so…hab ich einfach gar nichts gesagt.

 

Das muss so schrecklich für dich gewesen sein. Deinen ganze Mut zusammen zu nehmen um so etwas wirklich auszusprechen und dann nichts als Stille als Antwort zu bekommen…

 

Ich wollte etwas sagen. Wollte dir eine Antwort geben. Wollte dir das gleiche sagen. Wollte dir diese Worte sagen, die ich nur dir je sagen wollte…deren Bedeutung ich erst durch dich gelernt hab…und dir sagen wollte, seit wir uns wieder getroffen haben…

 

Aber sie kamen mir einfach nicht über die Lippen, egal wie sehr ich es auch wollte.

 

Ich war so frustriert über mich selbst und hab in diesem Moment so viele Male innerlich geflucht, aber…wie ich schon sagte, war ich sowieso schon immer besser darin Taten sprechen zu lassen als Worte.

 

Deshalb hab ich tief Luft geholt und hab dir signalisiert mich loszulassen.

 

Nachdem ich langsam aus deiner Umarmung befreit wurde und dir für vier, oder fünf Sekunden in die Augen gesehen hab…hab ich einfach dein Gesicht genommen und während ich die Augen zumachte es zu meinem gezogen.

 

Ich konnte spüren wie du zusammen gezuckt bist, als sich unsere Lippen zum zweiten Mal berührten, ohne jegliche weitere Reaktion, aber…du hast es verstanden, oder?

 

Weil wir uns immer verstanden haben, auch ohne Worte. Wussten immer, was der andere dachte, wenn es ihm nicht gut ging, oder wenn ihn was beschäftigte.

 

Wir wussten es immer.

 

Nenn es Telepathie, oder Seelenverwandtschaft, ist mir egal. Alles, was zählt, ist…dass ich dich liebe. Von ganzem Herzen. Und, dass ich es dir endlich in diesem Moment sagen konnte…indem ich dich küsste.

 

Es war nur von kurzer Dauer. Nur ein paar Sekunden länger als der Kuss davor, bevor ich mich wieder von dir löste, dein Gesicht losließ und meine Augen öffnete.

 

Du hast mich einfach nur mit weit aufgerissenen Augen und mit einem knallroten Gesicht angestarrt, das fast noch roter als die Farbe deiner Augen war und ich…konnte nicht anders, außer bei deinem verblüfften Gesicht in Gelächter auszubrechen.

 

Ernsthaft. Das passte so gut zu uns. Wir können uns nicht einmal normal einander unsere Liebe gestehen, ohne es zu verhauen und solch einen ernsten Moment mit Lachen zu beenden.

 

Ich lachte weiter…bis ich schmale und kalte Finger auf meiner Wange spüren konnte, die du fast sofort wieder zurückzogst, als ich dir wieder in die Augen sah.

 

„Du bist so ein Dummkopf, weißt du das? Als ob ausgerechnet du mich nicht anfassen dürftest.“

 

Dachte ich, während ich die Augen verdrehte und erneut…konntest du mich auch ohne Worte verstehen, da du nur kurz danach deine Hand vollständig auf meine Wange legtest.

 

Du behandelst mich immer so liebevoll und mit so viel Sorgfalt…als ob ich aus Glass oder so wäre, deshalb war es nicht verwunderlich, als ich spüren konnte, wir du mir mit dem Finger zärtlich über die Haut gestreichelt hast, ein brennendes Gefühl auf jeder Stelle hinterließt, die du berührtest, während du mich mit solch Unsicherheit in den Augen ansahst, als ob du etwas fragen wolltest, dich aber nicht trautest.

 

Wieder verdrehte ich die Augen, da ich nur zu gut wusste, mit was du in diesem Moment am Kämpfen warst, und ohne zu zögern, ging ich einen Schritt auf dich zu…und schloss diese Lücke zwischen uns erneut.

 

Augenblicklich hast du aufgehört mir über die Wange zu streicheln und hast dich sogar etwas verkrampft…aber es dauerte nicht lange, bis du dich wieder entspanntest.

 

Ich konnte dich in den Kuss seufzen spüren und kurz darauf…hast du gelächelt, als du anfingst den Kuss zu erwidern.

 

Mann, änderte ich meine Meinung darüber, dass Küssen das wunderschönst Gefühl in der Welt ist.

 

Ich hab dein Lächeln schon immer geliebt. Es ist ansteckend, fesselnd…umwerfend. Das allererste was du mir geschenkt hast, als wir uns das erste Mal trafen und einer der vielen Gründe, warum ich mich in dich verliebt hab.

 

Es zu sehen war schon atemberaubend genug, aber es zu spüren ist…ich weiß nicht. Es ist schwer in Worte zu fassen, wenn ich ehrlich bin. Überwältigend…reicht nicht mal.

 

Und es dauerte nicht lang bis ich…spüren konnte, wie du deine Hand auf meine andere Wange legtest, anfingst mich erneut zu streicheln und mein Gesicht festhieltest, als ob du Angst gehabt hättest, dass ich sonst jede Sekunde weglaufen könnte.

 

Ich konnte nicht anders, als bei dieser Aktion und diesem Gedanken zu lächeln. Ich lächelte allerdings so sehr…dass wir uns nur kurze Zeit später voneinander lösen mussten.

 

Alles drehte sich in meinem Kopf. Ich konnte weder klar denken, noch normal atmen und mir wurde langsam übel wegen der Schmetterlinge, aber trotzdem…war ich glücklich. Ich hätte in diesem Moment weinen können. Aber statt zu weinen, sah ich einfach nur runter, nachdem ich meine Augen geöffnet hatte, da ich mich nicht traute dich anzusehen und…

 

„Ich liebe dich…“

 

Endlich hab ich sie ausgesprochen. Diese Worte, die ich dir schon so lange sagen wollte und es bis dahin einfach nicht konnte.

 

Ich glaube nicht, dass mein Gesicht je so sehr gebrannt hat wie in diesem einen Moment. Wenigstens…hattest du deine Hände noch immer auf meinen Wangen, die sie etwas abkühlten.

 

Ich wusste nicht, was ich danach sagen sollte. Meine Stimme, wollte mir danach einfach nicht wieder gehorchen. Fast als ob dort ein Knoten gewesen wäre, den ich nicht losbekam.

 

Ich wollte dich ansehen. Deine Reaktion sehen, dir in die Augen schauen…aber kein Teil meines Körpers wollte sich bewegen.

 

Momente der Stille vergingen, während ich deinen Blick die ganze Zeit auf mir spüren konnte.

 

Ich fragte mich…was du wohl in diesem Moment dachtest, aber bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, hobst du mein Gesicht und zwangst unsere Blicke dazu sich wieder zu treffen.

 

Wir sahen einander an, ein Gesicht wahrscheinlich roter, als das andere, aber unser beider Augen mit derselben unverkennbaren Emotion erfüllt.

 

Ich weiß nicht, wer sich zuerst vorbeugte. Ob du es warst, ob ich es war, oder ob wir es beide gleichzeitig taten. Ob du deine Augen zuerst geschlossen hast, ich, oder ob wir das ebenfalls gleichzeitig gemacht haben, weiß ich auch nicht.

 

Das erste, was ich wieder weiß, war, dass sich unsere Lippen wieder berührten…und ich spürte wie deine Hand zu meiner hinunterwanderte und sie miteinander verschränkte, während ich meine andere Hand über deine legte, die noch immer auf meiner Wange lag, was dir signalisieren sollte, dass ich nicht wollte, dass mich loslässt.

 

Wie…viele Male haben wir uns eigentlich in dieser Nacht geküsst? Am Strand? Auf dem Weg zurück, Händchen haltend? Nachdem wir uns wieder zurück ins Haus geschlichen hatten um die anderen nicht zu wecken? Als wir da saßen mit dem Rücken an der Wand, mit einer Decke um uns gewickelt und meinem Kopf auf deiner Schulter?

 

Ich weiß es nicht.

 

Wie viele Male mussten wir aufhören, weil einer von uns zu viel lächelte?

 

Keine Ahnung.

 

Wie viele Male…haben wir uns ‘Ich liebe dich’ zugeflüstert?

 

Ich hab nicht mitgezählt.

 

Was ich allerdings noch weiß, ist…wie sehr ich mir wünschte nie wieder von dir getrennt zu sein, bei dir sein zu können bis zum Tag, an dem ich sterbe…Wie ich mich noch nie zuvor in meinem ganzen Leben so glücklich gefühlt hab. Wie geliebt ich mich fühlte…gewollt…und Zuhause.

 

Und es gibt niemanden…der mich je all diese Dinge spüren lassen könnte…so sehr wie du es tatest…und immer noch tust.

 

 

Well I found a woman, stronger than anyone I know

She shares my dreams, I hope that someday I'll share her home

I found love, to carry more than just my secrets

To carry love, to carry children of our own

 

 

Yuu-Chan.

 

Du bist mit Abstand der sturste, hitzköpfigste Trottel, den ich je kannte, der nie die Dinge durchdenkt, bevor er handelt, ohne je auf andere zu hören, immer mit dem Kopf durch die Wand will, egal wie gefährlich es auch sein mag und mich währenddessen ganz krank vor Sorge macht.

 

Aber trotz all dem…bist du dennoch die netteste, mutigste und stärkste Person, die ich kenne. Du würdest alles tun um die um dich herum zu beschützen…selbst wenn es bedeutet dich dabei selbst zu zerstören…und manchmal, da denke ich, dass du dazu neigst zu vergessen, dass zu sehen wie du verletzt wirst…dich in so einem Zustand zu sehen…mir auch weh tut.

 

Es ist nicht so, dass es dir egal ist. Ich weiß, dass es das nicht ist, es ist nur…du bist so darauf versessen alle retten und beschützen zu wollen, dass du nicht genug selbst auf dich Acht gibst, oder…vielleicht denkst du sogar, dass du es nicht verdient hättest umsorgt zu werden, oder, dass du wertlos wärst.

 

Dinge wegen denen du mich immer ausschimpfst, wenn ich sie über mich sage.

 

Also liegt es nun an mir dir sagen: Du bist nicht wertlos. Vor allen Dingen du verdienst es glücklich zu sein, von anderen geliebt und umsorgt zu werden, wie ein menschliches Wesen behandelt zu werden…du verdienst die ganze Welt, sogar mehr als das.

 

Schließlich…ist es das, was du mir schon so viele Male gesagt…und spüren lassen hast.

 

Du sorgst dich immer so um mich. Gibt mir immer Wärme, Stärke, Hoffnung…und ein Zuhause, zu dem ich immer zurückkehren kann.

 

Und selbst wenn du manchmal nicht auf mich hörst, mal wieder einen auf stur machst und das tun willst, von dem du denkst, dass es das Richtige ist, so weiß ich doch, dass du es nicht böse meinst. Dass du…mich nie auf irgendeine Weise absichtlich verletzen würdest. Dass ich dir voll und ganz vertrauen kann…dass du bei mir bist, egal was kommt und jede einzelne Bürde mit mir mitträgst.

 

Wir mögen unsere Meinungsverschiedenheiten haben und uns über sinnlose Dinge streiten, weil sich unsere Ansichten der Dinge manchmal unterscheiden, wollen über Tage nicht zugeben, dass der andere doch Recht hat…wir sind fast das völlige Gegenteil voneinander, aber trotzdem ähneln wir uns auch irgendwie.

 

Teilen fast dieselbe schreckliche Vergangenheit, dieselben Erfahrungen, wollen das, was uns am teuersten ist, mit aller Macht beschützen, halten nicht viel von uns selbst, aber wollen, dass der jeweils andere sich wie das wertvollste auf der Welt fühlt…teilen dieselben Träume.

 

Deshalb passen wir wahrscheinlich auch trotz unserer Unterschiede so gut zusammen. Weil wir wissen, was der andere denkt und fühlt…und warum.

 

 

We are still kids, but we're so in love

Fighting against all odds

I know we'll be alright this time

Darling, just hold my hand

Be my girl, I'll be your man

I see my future in your eyes

 

 

Schon seit wir Kinder sind…bin ich in dich verliebt.

 

Du hast es wahrscheinlich nicht einmal bemerkt, dass ich all diese Jahre so für dich empfand, oder? Akane und selbst die Kinder wussten davon, aber du…du warst schon immer viel zu schwer von Begriff um so etwas Offensichtliches zu bemerken.

 

Es war nicht so, dass ich es dir nicht sagen wollte. Ich wollte. Wirklich. Besonders, da es keine Garantie gab, ob es für uns je einem Weg aus Sanguinem raus gab. Dass wir überlebten. Es ist nur…Ich hab nie wirklich den Mut dazu gefunden.

 

Nicht einmal, als ich nach unserem missglückten Fluchtversuch im Sterben lag. Für den Bruchteil einer Sekunde hab ich darüber nachgedacht…aber es dann doch gelassen, da dir zu sagen, dass du wegrennen sollst um dein Leben zu retten mir viel wichtiger war, als etwas zu sagen, das sowieso keinen Sinn mehr machte.

 

Um ehrlich zu sein, hab ich eigentlich erwartet, dass meine Gefühle für dich in dem Moment verschwinden würden, in dem ich die Hälfte meiner Menschlichkeit verlor…aber das taten sie nicht. Und egal wie viel Zeit auch verging, wie schwach meine Emotionen mit der Zeit wurden…das war das einzige, das sich nie im Geringsten veränderte.

 

Ich fragte mich…Hatte ich mich wirklich so sehr in dich verliebt, dass nicht einmal höhere Mächte etwas dagegen tun konnten?

 

Offensichtlich ja…

 

Selbst nachdem ich mich in einen vollständigen Vampir verwandelte, indem ich dein Blut trank, blieben sie immer noch dieselben, oder eher…wurden sie sogar noch stärker je mehr Zeit ich mit dir von da an verbrachte

 

Aber erneut…konnte ich es dir nicht sagen.

 

Nachdem ich hierzu wurde, ein Vampir…ein Monster…hatte ich einfach nicht mehr das Recht diese Art von Gefühlen dir gegenüber zu hegen, oder zumindest dachte ich das.

 

Ich meine…wer will schon einen Vampir, der langsam all seine Emotionen verliert? Der regelmäßig auf Blut angewiesen ist und dich töten könnte, wenn er zu lange hungert? Der nie altert und nicht mit dir zusammen alt werden kann?

 

Du vor allen Dingen hattest etwas Besseres verdient.

 

Es liegt eine Schlucht zwischen uns, die man nicht so leicht überwinden kann und sie vermag mit der Zeit immer größer und größer zu werden, aber trotzdem…liebe ich dich. Mit jeder Faser meines Körpers. Wie ich noch nie zuvor jemanden geliebt habe und…mit jeden Tag, der vergeht…verliebe ich mich sogar noch mehr in dich.

 

Wann immer ich bei dir bin…gibst du mir das Gefühl gewollt und gebraucht zu werden. Das Gefühl wieder irgendwie menschlich zu sein, indem du mich alle diese Emotionen spüren lässt, die ich als Vampir eigentlich gar nicht spüren dürfte…

 

Bei dir sein zu wollen…deine Hand halten zu wollen…dich zu halten…dich zu küssen…neben dir zu liegen und deinem Herzschlag zu lauschen, während du schläfst…der erste sein zu wollen, den du siehst, wenn du aufwachst…den Rest meines Lebens mit dir verbringen zu wollen, obwohl du…höchst wahrscheinlich vor mir gehen musst.

 

Und auch wenn ich mir im Klaren darüber bin, dass Vampire nicht solche Emotionen haben dürften…jedes Mal, wenn ich in diese leuchtend smaragdgrünen Augen von dir blicke…nichts außer meiner eigenen Reflektion in ihnen sehe…sind alle meine Zweifel augenblicklich verschwunden und eine Stimme in meinem Kopf sagt mir, dass es in Ordnung ist.

 

Dass es in Ordnung ist so zu empfinden.

 

Dich zu lieben…

 

Nie von dir getrennt sein zu wollen…

 

…Eine Zukunft mit dir haben zu wollen.

 

 

Baby, I'm dancing in the dark, with you between my arms

Barefoot on the grass, listening to our favourite song

When I saw you in that dress, looking so beautiful

I don't deserve this, darling, you look perfect tonight

 

 

Erinnerst du dich, als wir das erste Mal zusammen getanzt haben?

 

Natürlich tust du das. Außer du hast ein wirklich miserables Gedächtnis.

 

Wir waren noch immer auf der Flucht vor der Armee gewesen und haben die Nacht in einem kleinen, verlassenen Haus verbracht, an dem wir auf unseren Weg vorbeikamen. Es war bereits nach Mitternacht, als wir uns rausschlichen, so wie wir es oft taten, während die anderen schliefen, nur wir beide.

 

‘Um die Zeit, in der wir voneinander getrennt waren, wieder aufzuholen.’ hattest du es mal genannt.

 

Der Grund kümmerte mich nicht. Alles, was zählte, war, dass ich mit dir zusammen sein konnte, mehr nicht.

 

Ein Strand lag nur eine kurze Fußstrecke vom Haus entfernt, zu dem du mich gezerrt hast, da du so sehr mal den Ozean sehen wolltest.

 

Und als du ihn gesehen hast…hast du dich total wie ein kleines Kind verhalten. Augen gefüllt mit Aufregung und Freude, mit einem solch großen Lächeln…bevor du deine Schuhe und Socken auszogst, selbst mich überzeugtest kurz darauf dasselbe zu tun und mich dazu brachtest unzählige Sandburgen mit dir zu bauen, ohne Schaufeln, oder Eimer…

 

Es war so kindisch und sinnlos, da sie sowieso irgendwann von der Flut fortgeschwemmt werden würden, aber…du sahst so glücklich und unbekümmert aus. Ohne ersichtliche Sorge, oder Unbehagen auf deinem Gesicht und plötzlich…war es für mich nicht mehr sinnlos, da es etwas war, das dich glücklich machte.

 

Später gingen wir den Strand entlang, lachten und alberten herum, während wir das seichte Wasser unter unseren Füßen spüren konnten

 

Obwohl es seit der Apokalypse acht Jahre zuvor als giftig erklärt wurde, machte es uns überhaupt nichts aus. Höchst wahrscheinlich, weil keiner von uns beiden mehr vollständig menschlich ist.

 

„Mann…Ich hab noch nie so viele Sterne zuvor gesehen…“, hast du plötzlich erstaunt gesagt, als du anhieltest und den Ozean aus Sternen, der sich über uns erstreckte, ansahst, „…Wunderschön, oder?“

 

„…Ja…“

 

Hast du eigentlich gemerkt, dass ich nur dich ansah, als ich das sagte? Wahrscheinlich nicht.

 

Du hast den klaren Nachthimmel voller Sterne weiterhin mit dieser kindlichen Begeisterung in deinen Augen betrachtet…bis du mich plötzlich ansahst.

 

Ich weiß noch immer nicht, was du dir dabei gedacht hast. Ob dir diese Idee nur aus einer Laune heraus gekommen ist, oder ob es eigentlich nur als Scherz gemeint war. Ich weiß absolut nicht, was in dich gefahren war…als du mich gefragt hast, ob ich mit dir tanzen will.

 

Als ich diesen seltsamen Vorschlag hörte, konnte ich nicht anders, als zu lachen…besonders, da du es mit einem deiner üblich idiotischen Lächeln gesagt hast, die ich so sehr liebe.

 

„Das ist mit Abstand die dämlichste Idee, die du je hattest. Du bist so ein hoffnungsloser Trottel.“

 

Und dann…hab ich eingewilligt.

 

Es war eine Katastrophe. Du warst so miserabel, dass ich nicht einmal Worte dafür finde.

 

Nicht, dass ich erwartet hätte, dass du überhaupt irgendwelche Erfahrungen im Tanzen hättest, aber…ich hab definitiv nicht erwartet, dass du so schlecht darin wärst.

 

Nicht einen einzigen Schritt hast du richtig hinbekommen, egal wie viele Male wir es wiederholten.

 

Du bist mir mehrere Male auf den Fuß getreten, in mich reingelaufen und uns mehr als ich zählen kann fast zu Fall gebracht.

 

Aber trotz dessen…gab es nichts, dass ich lieber getan hätte, als meine Zeit mir dir so zu verbringen. Dich lächeln und herumalbern zu sehen, dir in deine zärtlichen, wunderschönen Augen zu schauen, deine warme Hand in meiner zu spüren, dir so nah zu sein, unsere damaligen Umstände zu vergessen und mich einfach…menschlich zu fühlen.

 

Wir tanzten für eine ganze Weile, wenn du es überhaupt so bezeichnen konntest.

 

„Ernsthaft, Yuu-Chan.“, hab ich irgendwann gesagt, „Du bist bei Weitem der schlechteste Tänzer, den ich je gesehen hab. Du tanzt wie ein behinderter Pfau.“

 

Es war nicht mal ansatzweise witzig. Nur eine blöde Bemerkung, mehr nicht und dennoch…hast du angefangen zu lachen.

 

Und Gott, ich schwöre…wäre ich nicht schon längst bis über beide Ohren in dich verliebt gewesen, wäre ich es sicherlich ab exakt diesem Moment gewesen.

 

Wir hielten an. Du lachtest weiter, während ich dich nur erstaunt ansehen konnte…und je mehr ich das tat, desto mehr verlor ich mich langsam, aber sicher in diesem Anblick von dir, wie du gelacht und gelächelt hast…und desto mehr verstummte jedes Geräusch um uns rum Stück für Stück.

 

Ich hörte nicht einmal, was du kurz danach zu mir sagtest, nachdem du dich wieder von deinem Lachanfall erholt hattest.

 

Alles…war einfach verstummt.

 

Mein ganzer Körper und meine Stimme wollten mir nicht länger gehorchen und bevor ich wusste, was ich tat…schlossen sich meine Augen plötzlich von ganz alleine…und nur Sekunden später konnte ich spüren wie meine Lippen etwas rissiges, aber überaus weiches berührten.

 

Es dauerte einen Moment bis ich dann endlich realisierte, was ich tat. Dass ich…dich küsste und dieses Gefühl auf meinen Lippen deine waren…

 

Was geht in deinem Kopf vor sich, wenn du die Person küsst, in du schon seit Ewigkeiten verliebt bist?

 

…Nichts. Absolut gar nichts.

 

Alles…war einfach völlig leer und ich konnte nicht mal mehr meinen Körper spüren, als ob er taub gewesen wäre, ließ mich nichts mehr bewegen, oder fühlen…

 

Weder meine Beine, noch meine Arme…nur das Gefühl von deinen Lippen auf meinen eigenen und viele, viele Schmetterlinge, die in meinem Bauch Kreise flogen, waren spürbar…

 

Ich wusste nicht, dass es überhaupt möglich war noch mehr von ihnen zu spüren, als ich es ohnehin schon tat, wann immer ich bei dir war…

 

Die Zeit schien in diesem einen Moment stillzustehen und obwohl es sich wie eine Ewigkeit anfühlte, dauerte es bloße Sekunden, bis ich mich wieder von dir löste.

 

In dem Moment, in dem ich meine Augen öffnete, hätte ich schwören können, dass mein Herz kurz hüpfte, obwohl es schon vor langer Zeit aufgehört hatte zu schlagen.

 

Ich hab noch nie gesehen, wie du so rot geworden bist.

 

Es war…so ein atemberaubender und wunderschöner Anblick, der mein Gesicht ebenfalls zum Erwärmen brachte.

 

Verlegen, sowohl von deiner Reaktion und dem, was ich gerade getan hatte und da ich nicht wusste, was ich in dieser Situation sagen sollte, aber auch, weil ich befürchtete, dass du jeden Moment aus irgendeinem Grund vor mir weglaufen würdest …schlang ich einfach schweigend meine Arme um deine Schultern und zog dich so nah wie möglich an mich.

 

Ich hab keine Ahnung wie lange wir dort standen, ohne etwas zu sagen, oder uns zu bewegen, wobei das einzige, das ich wieder hören konnte, das Geräusch der Wellen war…und das schnelle Schlagen deines Herzens.

 

Ich hab es schon immer geliebt ihm zuzuhören, ob es während einem ruhigen und friedlichen Moment war, oder nachts, wenn du neben mir lagst und schliefst.

 

Das wunderschönste Geräusch, das ich je gehört habe…

 

Manchmal langsam, manchmal ungewöhnlich schnell.

 

Es beruhigte mich. Ließ mich sicher fühlen. Warm. Entspannt. Wohl. Zuhause…und vor allem beruhigte es meine Nerven etwas in diesem Moment, aber zur gleichen Zeit machte es mich ganz verrückt , da ich es zuvor noch nie so schnell habe schlagen hören…oder so deutlich.

 

Ich schätze es war einfach zu viel.

 

Dein Herz in deiner Brust schlagen zu hören und das Geräusch deines leisen Atems…dir so nah zu sein…deine Wärme zu spüren…deinen beruhigenden Duft einzuatmen…

 

Ich konnte absolut nicht mehr klar denken und so…

 

„Ich liebe dich.“

 

Rutsche es mir als ein bloßes, leises Flüstern raus, ohne dass ich es zunächst überhaupt bemerkte…aber ich wusste, dass du es dennoch gehört hattest, da ich hören konnte wie dir plötzlich der Atem stockte und spürte wie du dich in meinen Armen verkrampftest, während dein Herz anfing sogar noch schneller zu schlagen.

 

Ich frage mich…was ging dir in diesem Moment durch den Kopf? Warst du überrascht? Geschockt? Was für ein Gesicht hast du gemacht? Wurdest du sogar noch roter als zuvor?

 

Ich weiß es nicht, da ich mich nicht ganz traute dich anzusehen, als ich dir diese Worte sagte, die ich all diese Zeit vor dir geheim gehalten habe.

 

Schweigen.

 

Es war nicht so, dass ich erwartet hätte, dass du mir sofort eine Antwort gibst, aber…nachdem einige Zeit vergangen war und du noch immer kein einziges Wort gesagt hattest…fing ich an mich schuldig zu fühlen.

 

Alle möglichen Dinge gingen mir durch den Kopf. ‘Ich hätte das nicht sagen sollen.’ ‘Es war ein Fehler.’ ‘Er fühlt nicht dasselbe.’ ‘Ich hab alles zerstört.’ ‘Nun hab ich die Dinge zwischen uns merkwürdig gemacht.’

 

Solche Gedanken. Immer und immer wieder.

 

Und es wurde sogar noch schlimmer, als ich plötzlich spürte wie du dich bewegtest, was mir verriet, dass du wolltet, dass ich dich loslassen sollte, also löste ich kurz darauf die Umarmung.

 

Unsere Blicke trafen sich. Du warst wirklich sogar noch roter als zuvor…selbst bis zu den Spitzen deiner Ohren.

 

Ich wollte etwas sagen, mich vielleicht bei dir entschuldigen, sagen, dass es okay ist, wenn du nicht dasselbe empfindest, dass du dich nicht schlecht fühlen brauchst…aber bevor ich auch nur ein einziges Wort herausbekam…nahmst du einfach mein Gesicht in deine beiden Hände und plötzlich spürte ich erneut das warme Gefühl von deinen Lippen auf meinen eigenen.

 

Ich zuckte bei dieser unerwarteten Aktion leicht zusammen und sah dich einfach nur mit weit aufgerissenen Augen an.

 

Ich hatte vieles erwartet. Dass du mir nen‘ Korb gibst, sagst, dass es jemand anderen gibt, für den du Gefühle hast, versuchst das Thema mit irgendeiner lahmen Ausrede zu wechseln, dass du nichts sagst und einfach wieder zurückgehen willst…aber ich hätte definitiv nicht erwartet, von dir geküsst zu werden.

 

Allerdings…verstand ich, was du mir mit dieser simplen Aktion sagen wolltest, da für uns nie die Notwendigkeit bestand Dinge laut auszusprechen. Weil wir uns auch so verstanden. Taten wir schon immer.

 

Auch wenn…das nicht unbedingt bedeutete, dass ich nicht total überrascht und überrumpelt war von diesem unausgesprochenen Geständnis. Eigentlich, war ich das sogar so ziemlich.

 

Ich kann nicht sagen wie lange es genau dauerte. Es fühlte sich etwas länger an, als ich dich geküsst hatte, also schätze ich, dass es nur ein paar Sekunden waren, bevor du den Kuss wieder löstest und deine Augen öffnetest, als du mein Gesicht losließt.

 

Da ich noch immer nicht so recht glauben konnte, dass du wirklich dasselbe für mich empfindest, konnte ich nicht anders, als dich mit weit aufgerissen Augen anzustarren, während mein Gesicht so warm wie noch nie zuvor war.

 

Du hast mich einfach ein paar Mal angeblinzelt…und brachst erneut in Gelächter aus.

 

Und wieder…ertappte ich mich dabei wie ich mich in diesem Anblick verlor, wie du gelächelt und nach Herzenslust gelacht hast…

 

„Ich hab mich viel zu sehr in verliebt…“

 

Hatte ich in diesem Moment gedacht…und ohne überhaupt zu realisieren, was ich da tat, strecke ich eine Hand nach dir aus, ließ meine Finger leicht deine Wange berühren.

 

Du hörtest auf zu lachen und unsere Blicke trafen sich noch einmal. Aber da ich befürchtete, dass ich etwas getan hatte, das du nicht wolltest, zog ich schnell meine Hand wieder weg.

 

Als Reaktion, verdrehtest du einfach nur die Augen und ich wusste sofort, dass es bedeutete ‘Wenn du willst, dann nur zu, Dummkopf.’ Deshalb…ohne weiter zu zögern, streckte ich meine Hand erneut nach dir aus und zum aller ersten Mal…berührte ich dich.

 

Langsam und vorsichtig, fing ich an dir über die Haut deiner Wange zu streicheln. Weich und warm. Fast als ob sie brennen würde, passend zur knallroten Farbe deines Gesichtes.

 

Ich konnte wortwörtlich spüren wie ich anfing mich in deinen leuchtenden und zärtlichen smaragdgrünen Augen Stück für Stück zu verlieren, die direkt in meine schauten.

 

Weißt du, in diesem Moment…wollte ich dich so sehr noch einmal küssen, aber ich hatte Zweifel. Zweifel, ob du wirklich meine Gefühle erwidertest, oder ob ich dich doch zum ersten Mal falsch verstanden hatte. Ob ich…es nur so verstehen wollte.

 

Mein innerer Konflikt muss so ziemlich auf meinem Gesicht erkennbar gewesen sein, da du plötzlich erneut die Augen verdrehtest und bevor ich überhaupt reagieren konnte…kamst du einen Schritt näher und nur Sekunden später konnte ich deine Lippen wieder auf meinen spüren.

 

Überrascht von dieser unerwarteten Aktion, stoppte ich die Bewegung meiner Hand auf deiner Wange und konnte spüren wie sich mein Körper verkrampfte…aber nur kurz danach, begann ich mich wieder zu entspannen.

 

Mit einem langen und zufriedenen Seufzen, schloss ich meine Augen und ohne überhaupt zu bemerken, dass ich lächelte, erwiderte ich den Kuss.

 

Da ich nicht wollte, dass es so schnell wieder aufhörte, nahm ich vorsichtig, um dich nicht zu erschrecken, dein Gesicht in beide Hände, fühlte ihre Wärme und begann sogar unbewusst damit, sie erneut zu streicheln.

 

…Du hast gelächelt, was bei mir eine mehrfache Gänsehaut verursachte und die Schmetterlinge in meinem Bauch sich vermehren ließ.

 

Unglücklicherweise, hast du so sehr gelächelt, dass wir uns nicht viel später wieder voneinander lösen mussten.

 

Ich öffnete meine Augen und sah nur wie du zu seinen Füßen runterschautest und den Augenkontakt mit mir vermiedst.

 

Du warst noch nie die Art Typ gewesen, der leicht schüchtern, oder verlegen wurde…deshalb brachte diese seltene Seite an dir zum aller ersten Mal zu sehen mein Gesicht erneut zum Erwärmen.

 

Ich wollte etwas sagen, aber dann…

 

„Ich liebe dich…“

 

Wieder hatte ich das Gefühl, dass mein nicht schlagendes Herz bei diesen Worten, nach denen ich mich so lange gesehnt hatte und dachte, dass ich sie je nur in meinen Träumen von dir hören würde, einen Sprung machte…

 

Ich war völlig sprachlos und auch du…schienst nicht so recht zu wissen, was du sagen solltest…

 

Und so standen wir einfach nur für eine kurze Weile schweigend da, mit deinem Blick, der noch immer auf das seichte Wasser unter uns gerichtet war, während meiner auf dir ruhte und meine Hände noch immer auf deinen Wangen lagen.

 

„Sieh mich an…“

 

Dachte ich die ganze Zeit.

 

„Bitte, sieh mich doch an. Ich möchte dein Gesicht sehen, möchte in deine Augen schauen…möchte sehen, was in ihnen gerade reflektiert wird…was für eine Emotion…“

 

Irgendwann waren diese Dinge nur zu denken nicht mehr genug für mich, und deshalb hob ich vorsichtig dein Gesicht um dich dazu zu bringen mich wieder anzusehen.

 

Wie ich es mir gedacht hatte, war dein Gesicht in diesem Moment noch immer knallrot, aber ich konnte auch spüren wie meines sich bei diesem Anblick erwärmte. Und als ich in deine wunderschönen smaragdgrünen Augen schaute, konnte ich nur meine eigene Reflektion in ihnen erkennen…und vor allem Liebe.

 

Die Emotion, die ich immer in ihnen erblicken wollte, wenn du mich ansahst…und endlich, nach all dieser Zeit…tat ich es.

 

Ich kann mich nicht erinnern, wer wen kurz darauf als erster geküsst hat. Ich dich, du mich…oder vielleicht wir beide uns gegenseitig zur gleichen Zeit.

 

Schätze ich…bin etwas abgeschweift, da das erste, was ich erst wieder realisierte war, dass meine Augen plötzlich geschlossen waren und meine Lippen wieder deine berührten…kurz bevor ich eine meiner Hände von deiner Wange nahm und nach deiner suchte, sie mit meiner verschränkte, als ich sie fand…während ich spüren konnte wie du deine Hand über meine auf deiner Wange legtest.

 

Ich weiß nicht wie viele Male wir uns noch küssten, während wir dort standen. Selbst auf unserem Rückweg haben wir nicht aufgehört und uns weiterhin gegenseitig von Zeit zu Zeit Küsse gestohlen, während das Gefühl von deiner Hand in meiner nie verschwand.

 

Aber auch nachdem wir wieder zurück im Haus waren, Seite an Seite saßen, von einer Decke umhüllt und dein Kopf auf meiner Schulter lag…konnten wir noch immer des anderen Lippen auf unseren eigenen spüren.

 

Ich hab aufgehört zu zählen.

 

Es waren einfach zu viele Küsse. Zu viele Male, die wir aufhören mussten, weil wir zu viel lächelten…und zu viele Male, die wir ‘Ich liebe dich’ zum anderen flüsterten…

 

Ich habe mich noch nie zuvor so geliebt, so umsorgt…so menschlich zuvor gefühlt wie in dieser Nacht…oder so glücklich, dass ich nicht einmal ein paar Tränen davon abhalten konnte mein Gesicht hinunterzulaufen, nachdem du bereits neben mir eingeschlafen warst.

 

Und es gibt niemanden…mit dem ich all diese Dinge lieber erleben, oder teilen würde…als mit dir.

 

 

Baby, I'm dancing in the dark, with you between my arms

Barefoot on the grass, listening to our favourite song

I have faith in what I see

Now I know I have met an angel in person

And she looks perfect

I don't deserve this

You look perfect tonight

 

 

All diese Dinge…gehen mir gerade durch den Kopf, während ich hier in deinem Schoss in unserem gemeinsamen Zuhause liege, deine Hand in meinen Haaren…und ich, der dich beobachtet, während du in ein Buch vertieft bist und leise ein Liebeslied summst, dass sie mal im Radio spielten.

 

„Es passt ziemlich gut zu uns, denkst du nicht?“, hattest du damals gesagt und seitdem…ist es irgendwie zu unserem Lied geworden, das du von Zeit zu Zeit summst, oder mir vorsingst…so wie jetzt.

 

 

Ich denke über all diese Dinge nach, während ich dieses Lied weiter summe, das mich so sehr an uns erinnert…an unsere Beziehung und meine Gefühle für dich, die über all diese Jahre sogar noch stärker geworden sind….

 

Zärtlich fahre ich meine Finger durch dein weiches, schwarzes Haar, während du auf meinem Schoß liegst und ich deinen Blick auf mir spüre, während ich lese.

 

 

Plötzlich lächelst du, als du bemerkst, dass ich dich ansehe.

 

Dein Blick verlässt die Seite, die du gerade last, und trifft auf meinen…erlaubt mir in deine Augen zu schauen, die noch immer blutrot gefärbt sind, obwohl der Krieg schon längst vorbei ist.

 

 

Ich schaue in deine wunderschönen smaragdgrünen Augen, die so voller Leben sind und mit so vielen Emotionen strahlen…

 

 

Ich kann nicht anders, als zu lächeln, während ich dich weiterhin ansehe, sehe wie die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster scheinen, dein blasses Gesicht und dein blondes Haar erleuchten.

 

„Ich habe wirklich einen Engel vor mir…“, denke ich.

 

 

Du lächelst, während du mich wie etwas, das nicht von dieser Welt ist, ansiehst.

 

 

Ich strecke die Hand nach dir aus…

 

 

Ich spüre deine warme Berührung auf meiner eiskalten Wange…

 

 

Tief…

 

 

Schaust du mir in meine Augen und ich in deine.

 

 

Mein Herz rast noch immer, wann immer ich dich ansehe.

 

 

Es ist unglaublich, wie sehr die Schmetterlinge noch immer auf dich reagieren…

 

 

Mit was hab ich jemanden wie dich nur verdient? Jemanden so…

 

 

„…Was?“, frage ich, nachdem dein Lächeln langsam verschwindest und du mich nur mit diesem liebevollen Blick anschaust.

 

 

„…Du bist perfekt…“

 

 

Hör ich dich flüstern, als dir mir zärtlich mit dem Daumen über die Haut streichelst.

 

 

Dein Lächeln wird größer, als du diese Worte hörst.

 

 

„Du auch.“

 

 

Sagst du, kurz bevor du deine Augen schließt und dich zu mir runter beugst.

 

 

Zum gefühlten tausendsten Mal berühren sich unsere Lippen.

 

 

Kalt…aber weich…

 

 

…Warm…

 

 

Nach wenigen Sekunden löst du den Kuss.

 

 

Wir öffnen unsere Augen wieder.

 

 

Unsere Gesichter sind sich noch immer nah, lassen uns den Atem des anderen auf unserer Hat spüren und mit einem Lächeln, das deine Lippen erneut umspielt, sagst du…

 

 

„Du bist auch perfekt.“



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