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ARSLAN

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
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Kapitel 1

Der Tag war ausgesprochen schön, die Sonne schien, kaum eine Wolke war am Himmel zu sehen und Vögel zwitscherten. Doch alle Schönheit dieses Tages brachte nichts, wenn man in dieser Schule festsaß oder einsaß. Der einzigen Jungenschule von Klauental.

Diese Schule war heruntergekommen, nicht nur von den dortigen Gebäuden, sondern auch von den Schülern und Lehrern. Nur ein recht grüner und wohl gedeihender Baum zierte das Hauptschulgebäude. Der Rest war farblos und trist. Daher wirkte der Baum eher fehl am Platz oder diente als letzten Hoffnungsschimmer für diese Schule.
 

Wenn in Klauental ein Verbrechen geschah und man erinnere sich an letzte Nacht, dann war es nur eine Frage der Zeit, bis davon in den Zeitungen berichtet wurde. Was das betraf, waren die Reporter dieser Stadt flink. Immer auf der Jagd nach einer Sensation.

Und in eben jener Schule, in einem ebenso herunter gekommenen Klassenzimmer, saß ein junger Mann und las so eine Zeitung.
 

Die Zeitung berichtete:

Der Beginn einer Mordserie?
 

Klauental befindet sich seit einigen Tagen in Angst und Schrecken. Zwei zerfetzte Leichen in dieser kurzen Zeit. Und wie fragen uns, ist das der Beginn einer Mordserie? Wenn ja, WER ist der Mörder und WER wird sein nächstes Opfer sein?

Vielleicht SIE?
 

Der Artikel war lang und beinhaltete Bilder dieser Gräueltat.
 

„Wer tut nur so etwas Schreckliches? Und warum?“, dachte der Junge Mann entsetzt und fas-sungslos. Vor allen Dingen aber sehr neugierig. So neugierig, dass er dem unheimlich gern auf den Grund gehen wollte.

Dieser junge Mann, hierbei handelte es sich um den 17-jährigen Nick Schneider, war so von der Sensation gebannt, dass er nicht bemerkte wie er beim Lesen beobachtet wurde.
 

Drei bunte Gestalten in den Farben Gelb, Blau und Grün, tuschelten hinterrücks mit fiesen Blicken in Richtung Nick.

„Unser Homoprinz steckt seine Nase mal wieder in Angelegenheiten, die ihn nichts ange-hen!“, flüsterte der gelbe Boss der Drei und grinste hämisch drein. Die anderen Zwei kicherten nur schadenfroh daher. Es waren Killian, der gern in gelber Farbe auftrat und selbst ernannter Boss, Slade der gern in einem dunklen Blau auftrat und Ean seine Lieblingsfarbe war Grün. Die zwei waren nur Killians Mitläufer, mehr nicht. Große Freundschaft gab es da nicht wirklich.
 

Während Nick seine Sensation las, heckten die Drei eine ihrer üblichen Mätzchen aus.

Dann gingen sie auf Nick zu, der ganz rechts zur Fensterseite weit vorn seinen Platz hatte. Genau vor Killians Platz.

Nick zuckte auf als er eine Hand an seiner Zeitung bemerkte und linste nach oben. Er erinner-te sich, da war ja noch etwas. Immer wenn er eine Zeitung las und das kam oft vor, vergaß er al-les um sich herum. So auch diese drei Idioten, wie er sie entnervt und voller ja Hass nannte.
 

Er hasste sie wirklich.
 

Killian grapschte sich Nicks Zeitung mit der geistreichen Begrüßung eines, „Kuckuck.“, und im Petto sein schadenfrohes Grinsen. Die anderen Zwei hinter ihm stehend, taten es ihm gleich und kicherten.
 

Killian und seiner Bande waren die Nachrichten, die in der Zeitung natürlich scheiß egal, wie so vieles in ihrem Leben. Sie wollten nur kleine Jungs rumschupsen. Und dafür hatten sie sich den kleinen Jungen Nick auserkoren. Seit sie vor ein paar Monaten dessen kleines Ge-heimnis herausbekommen hatten, seitdem piesackten sie ihn. Erst waren es kleine Schubse-reien auf dem Schulhof, kleine Witze wie den Stuhl wegziehen. Dann aber wurde es immer bösartiger. Sie begannen ihn mehr körperlich anzugreifen, indem sie ihn heftiger schubsten, dass er hinfiel. Traten ihn auch mal oder rissen ihm seinen Rucksack vom Rücken und schüt-teten dessen Inhalt im Klassenraum aus. Alle übrigen Schüler lachten Nick aus, der den Trä-nen nahe war. Und dann begannen sie ihn zu beleidigen. Am liebsten nannte Killian ihn „Homoprinz“. Denn das war er eine dreckige und perverse Schwuchtel. Das war Nicks Ge-heimnis.

Und das war Anlass, genug für Killian Nick fertigzumachen. Darauf war er sehr stolz.
 

„Wollen wir doch mal schauen, wo unser Homoprinz seine Nase diesmal reinsteckt?!

Spielst bestimmt wieder Detektiv hm?!“, sagte Killian, während er so tat, als würde er lesen. Die anderen Zwei gaben nur ihr sinnfreies Gelächter von sich.
 

Während da so alle Drei lachten und Schadenfreude austeilten, versank Nick in seine Ge-dankenwelt. Das Gelächter wurde immer weniger, immer leiser und war nur noch fern zu hö-ren. Und Nicks düstere Gedanken, die er manchmal hatte, traten hervor.

„Geht doch endlich STERBEN! …und lasst mich in Ruhe..“, dachte er so in sich, weit fern von diesem Leben. Ein Gedanke beherrschte gerade seine Seele.

„Irgendwann… werde ich mich rächen…! Und dann werde ICH lachen!“, er grinste.

Die Sache war jedoch die, wenn er wieder „wach“ war und sich seiner negativen Gedanken der Rache bewusst. Ja dann ruderte er zurück. Denn er wusste, Rache brachte nichts und war ungesund, sehr ungesund. Rache vergiftete die Seele. Aber manchmal… konnte er nicht an-ders. Manchmal kamen diese bösen Gedanken und er genoss sie.
 

Während Nick sich mit den Mätzchen von Killian und seiner Bande abtun musste, stand vor dem Eingang der Schule ein bunter Gesell. Handelte es sich hierbei etwa um einen neuen Schüler?
 

„Ganz schön heruntergekommen! …gefällt mir…“, der Gesell beäugte erwartungsvoll diese Schule. Ihm gefiel dieses Triste und Lieblose da sein. Während er selbst eher bunt daherkam. Er war recht groß, fast 2 m, trug ein lila Oberteil sowie einen lila Rock und er besaß auffällig rotes langes Haar. Über seiner rechten Schulter trug er eine blaue Tasche.

Er verweilte noch einige Minuten vor dem Eingang der Schule und sah auf dem Schulhof ei-nige Schüler. Sie spielten Fußball und bemerkten ihn nicht. War ihm recht, denn das würde sich gleich ändern. Er freute sich schon. Endlich wieder etwas Spannung. Der scheinbar leuchtende grüne Baum entging ihm selbstverständlich nicht. Dieser gefiel ihm am meisten.
 

Nichtsdestotrotz konnte er nicht den ganzen Tag hier untätig rumstehen und sollte endlich auf die Bühne des Lebens dieser Schüler treten. Was ihn wohl erwarten wird, fragte er sich. Ob er hier fand, was er suchte.

Wie dem auch sei, er trat ein, grinsend und voller Tatendrang.
 

Bevor man es vergaß, bei dem bunten Gesellen handelte es sich um ReyJOKER. Stets gut gelaunt und am Grinsen, eines seiner vielen Markenzeichen.
 

Da war er nun. Mitten auf dem Schulhof präsentierte er sich in seiner vollen Größe. Stahl jeder Betätigung die Aufmerksamkeit und zog viele Blicke der Schüler, die eben noch ganz eifrig Fußball spielten, auf sich. Er sonnte sich in deren dumme Fratzen, entsetzten Gesichter und diversen Fragen. Die er sehr wohl zu hören vermochte. Sein Gehör war sehr gut ausgeprägt. Und wer hier nicht dumm war, das wird sich ihm noch zeigen. Er war guter Dinge.
 

Die Schüler stoppten augenblicklich, als sie diese bunte Gestalt auf dem Schulhof dahin schlendern sahen. Alle starrten ihn an. Ein Schüler der nicht aufpasste den Ball zu halten, bekam diesen mitten ins Gesicht rein geschossen, welches rot wurde und vor Schmerzen pochte, "..auu..“, gab dieser kläglich von sich und rieb sich sein Gesicht, während er auf den JOKER sah.

„Was’n DAS für’n Vogel?“, „OMG.“, „Ist der groß.“, es wurde getuschelt, gefragt und gestaunt. So jemanden hatten sie hier noch nicht gesehen. Und einige ahnten gleich, dass der es hier nicht leicht haben würde. Und seine Größe würde ihm dabei auch nicht helfen können.

„Wer ist DER denn??“, „…trägt der Lippenstift?!“, „Angeber, bestimmt n Neuer.“, „Schräg!“, eini-ge jedoch fanden den „Neuen“, davon gingen sie aus, ganz interessant.
 

Das Sonnenbaden in den dummen Blicken von den dummen Schülern, davon ging er aus, war für Rey schnell vorbei. Es war kurz aber schön. Er liebte diese Art der Aufmerksamkeit. Das man ihm gegenüber Abneigung und Schrecken zollte. Zwei kurze Fragen, die ihn sehr amüsierten vernahm er noch, ehe er sich auf dem Weg zum Gebäudeeingang der Schule machte.

„…ist DAS n Neuer??“, fragte der eine und „..ist DER ausm Zirkus ausgebrochen???“, fragte der andere und sahen dem JOKER verdutzt nach.

Nun konnte oder viel mehr wollte Rey nichts mehr von diesen Schülern hören und schaltete auf Durchzug. Wichtigeres stand jetzt in seinem Fokus.
 

Plötzlich stieß die Tür zum Haupteingang des Hauptschulgebäudes auf. In riesiger Panik stürmte Nick Schneider hinaus und schrie ganz laut, „Neiiin!!“, als er die Worte Killians hinter ihm vernahm, „Hier braucht wohl jemand eine TRACHTPRÜGEL!“, seine zwei Kumpanen gaben nur ihr Kichern von sich. Wie drei Geister schimmerten ihre Augen im Finsteren des Gebäudes, eh sie hinaustraten.
 

Das Ganze blieb dem aufmerksamen JOKER, der sowieso, in dessen Richtung schlenderte, nicht unbemerkt. Und er beobachtete das Ganze mal chillig. So hörte er auch, denn er wollte es, was da so geschrien wurde.
 

„NIEMAND nennt UNS Idioten und kommt ungestraft davon!!“, schrie Killian dem armen Nick hinterher. Der es leider versäumte, leise zu denken, das passierte manchmal, und dieses Wort aussprach. Nachdem ihm diese Misere bewusst wurde und er in Wut rote Gesichter blickte, nahm er seine Füße in die Hände und bezahlte Fersengeld. Darin war er stets vorbildlich. Da das nicht das erste Mal war.

„Dich rammen wir ungespitzt in den Boden!!“, gaben Slade und Ean im Chor von sich.

Während alle drei hinter ihm her rannten.

Der arme Nick war nicht so arm, denn er war schnell und hatte gute Chance wieder einmal zu entkommen. Dennoch plärrte er verzweifelt um seine Haut um Verzeihung.

„E-es tut mir doch leid. Das war ein Versehen!! EHRLICH!!“, doch er wusste, alle Entschuldi-gungen der Welt, würden nicht ausreichen, um diese drei Idioten zu besänftigen. Er wünschte sich, wie so oft das ihm jemand helfen würde. Aber er wusste es besser. Niemand in dieser schrecklichen Schule würde helfen. Alle kümmerten sich nur um sich und die Lehrer sahen weg oder beschönigten alles.
 

Und der JOKER, was tat der. Der sah auch nur zu und das recht amüsiert und gebannt. Amü-siert nicht wegen der Situation an sich. Ihm missfiel es schon das da drei dumme Schüler ei-nen wohl schwächeren dummen Schüler über den Schulhof, wegen was auch immer, jagten. Amüsieren tat ihm nur die Tatsache, dass nicht er selbst der Gejagte war.

„Kaum bin ich hier, schon gibt es Ärger. Dabei habe ich noch gar nichts angestellt.“, dachte er so bei sich und fragte sich, was da noch passieren mochte.
 

Ob er nicht doch eingreifen müsse.
 

Der JOKER war jedoch so gebannt am beobachteten, dass er es versäumte, darauf zu achten, dass man ihn nicht umrannte. Denn Nick steuerte in seiner rastlosen Panik genau auf dem bunten Gesellen zu. Da Nick seine Augen geschlossen hat, bemerkte auch er nichts von dem nahenden Unglück.
 

„Hm?“, erst als es schon zu spät war, checkte der JOKER seine ungünstige Position.

„HILFÄÄÄ!!!“, schrie Nick in großer Angst, wieder vermöbelt zu werden. Nick näherte sich Rey immer mehr und dieser bekam große Augen und war keineswegs über den gleich einsetzen-den Knall amüsiert. Zu spät war es zum Ausweichen.

„Ohjeee!!“, er zog seine Brauen hoch und wurde augenblicklich von Nick umgerannt. Der im-mer noch um, „HILFE!!“, schrie, während er gegen ihn knallte.

„Wah…“, war Reys letztes Wort, eh beide zu Boden stürzten und es aus war mit Hilferufen.
 

Kleine und knall gelbe Sterne flogen im Geiste beider umher und hier und da tat es weh.

Nick erhob sich vernebelt. Alles drehte sich ihm und er brauchte ein paar Sekunden, um wie-der klar sehen zu können. Er rieb sich seine Stirn, „Auuu…“, gab er klagend von sich.

Dann, als er wieder bei klarem Verstandes war, spürte er etwas unter sich. Er zuckte erschro-cken auf, befürchtete schlimmstes und blickt hinab.
 

„Waaa…!?“, kaum sah er hinab, kam ihm ein fröhliches, „Hallöchen.“, entgegen. Er war über alle Maße verdutzt. Da winkte ihm doch tatsächlich ein Kerl zu, der aussah wie aus einem Zir-kus entflohen. Und dessen breites Grinsen, reichte fast von einem Ohr zum anderen. Und um die ganze verkorkste Situation perfekt abzurunden, hockte dieser Kerl auch noch unter ihm. Wie zum Teufel konnte das denn passieren. Fragte Nick sich.

War er nicht eben noch dabei vor Killian und seiner Bande zu flüchten. Wie um alles in der Welt kommt dieser Typ unter ihm.
 

„W-was machst DU UNTER MIR???“, fragte er mit beiden Zeigefingern auf den Typen gerichtet an. Nick war konfus über diese neue Lage und konnte es kaum fassen. Starrte den Typen di-rekt in seine fröhlichen wirkenden Augen. Der schien ja kein Stück missfallen an diese Lage zu empfinden. Und anstatt Nick von sich zu schmeißen, tat der es ihm gleich.

„Was machst DU AUF MIR? …und … würdest DU bitte von meinem wertvollen Haar runterge-hen?!“, dabei zeigte der Fremde genau wie Nick, nur mit einem Zeigefinger, auf ihn. Während er sich mit der anderen Hand abstützte und leicht erhob. Der Fremde lächelte ihn an. Er war wohl kein Stück böse auf ihn. Nick war diese Situation nicht geheuer.
 

Dann hallten ihm die letzten Worte des Fremden in den Ohren wieder.

...Haar runtergehen…

Nick stutze auf, „Äh…? Haare?“, wiederholte er, als ob er nicht wüsste wobei es sich da han-delte. Dann sah er nochmals hinab, diesmal bewusster und bekam einen riesen Schreck.

Erst war er am Erschauern, aber nur Sekunden später starrte er fasziniert, fast hypnotisch auf die knallroten Haare des Fremden. Er starrte tief rein und schien fast in ihnen zu versinken. Sein rechtes Bein war von diesen roten Haaren umgeben. Es war, als wäre es, ja als würde es umgeben sein von Wasser. Als würde er im Wasser sitzen. Nur war das Wasser rot, so rot wie Blut. Und er war nicht mehr in der verhassten Schule, nein er war in einem Wald. Einem dunk-len und finsteren Wald. Der Himmel über ihm war in bedrohlichen lila Tönen bestrichen wor-den. Die Wolken hingen groß und schwer. Die Wiesen und die Bäume am Boden waren in dunklen Farbtönen getunkt worden und alles war leicht aber klar mit dem Blut benetzt.

„Wie ein Fluss aus … BLUT!“, dachte Nick so bei sich und versank immer mehr in dem Blut-fluss, in dem er badete. Er liebte Blut.
 

Seine dunkle Seite sehnte sich nach Blut.



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