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The Conversion

von

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Yirk-Pool

Da es grad erst halb sechs war als ich ankam und viele Leute -auch Controller- sich nun gerade erst aus ihren Betten erhoben war ich bis auf einige wenige Gäste auch beinahe allein dort und kam sofort dran.
 

Eine slawisch aussehende magere und ziemlich stark geschminkte Frau mit blond gefärbten Haaren und riesigen Ohrringen fragte mich nach meiner Bestellung und ich teilte ihr mit möglichst lockerer Stimme mit dass ich gerne ein Happy Meal mit einer Extraportion Happy hätte .

Sie lachte gekünstelt als hätte Sie diesen schalen Witz schon mindestens hunderte Male gehört was wie ich wusste auch stimmte denn ein Happy Meal mit einer Extraportion Happy war das Passwort zum Yirkpool.
 

So als würde ich tatsächlich gleich etwas zu essen bekommen stellte die yirkanische Mc Donalds Mitarbeiterin eines dieser nummerierten „Bitte Warten“-Kärtchen auf mein Tablett und ich meinerseits nickte ihr nur zu und verschwand Richtung Toilette .

Dort befand sich gleich neben dem Tischchen im Wickelraum eine unscheinbare Tür die eigentlich immer abgesperrt war .
 

Kein normaler Mensch hätte dahinter jemals etwas anderes als einen Haufen Putzzeug vermutet doch ich wusste es besser .

Mit Schwung öffnete ich sie also, trat ein und hörte kaum dass sie wieder hinter mir ins Schloss fiel wie die Tür abermals verriegelt wurde. Natürlich ebenfalls automatisch. Irgendein unsichtbares Gerät scannte den Yirk in meinem Kopf und während ein schwaches Licht sich über mir an der Decke flackernd einschaltete deaktivierte sich gleichzeitig auch das mit einem täuschend echt wirkenden Hologramm versehene Kraftfeld und direkt vor mir, mitten im Boden zwischen Besen , Mopp, Reinigungsmitteln und Kübeln erschien ein riesiges Loch das aussah als als hätte man einfach mal schnell eine kleine Bombe fallen lassen.
 

Eine ziemlich steile , primitive Treppe mit schmalen schiefen Stufen führte tief hinunter in die Erde und obwohl ich schon unzählige Male dort unten gewesen war und wusste was mich gleich erwarten würde fröstelte ich am ganzen Körper .

Ich musste mich wirklich überwinden da runter zu gehen und als ich das dann geschafft hatte und bereits nach wenigen Metern die ich gegangen war diese typische, leicht faulig riechende warme stickige Luft zu mir hochstieg musste ich mich noch mal heftigst zusammenreißen um nicht sofort wieder umzudrehen .
 

Um mich herum war es sehr bald schon fast vollständig dunkel. Da war grade genug Licht dass ich nicht über meine eigenen Füsse stolperte doch als sich meine Augen schließlich daran gewöhnt hatten wurde es etwas besser.

Allerdings fiel als ich die Hälfte des Weges bereits geschafft hatte ein dass Issrin eventuell zu schwach sein könnte um nich überhaupt zu verlassen.
 

Yaheen hatte zwar gemeint es wäre alles in Ordnung aber ich hatte bisher tatsächlich noch kein einziges Mal mit der Yirk gesprochen denn mehr als vage Emotionen und immer wieder sehr undeutliche, zusammenhanglose Gedanken nahm ich nicht von ihr wahr.

Vielleicht würde ich wenn ich Pech hatte einfach auf dem stählernen Pier knien, meinen Kopf über die Brühe halten und Issrin würde einfach nicht aus meinem Ohr kommen. Eine absulut schreckliche Vorstellung .

Gleichzeitig jedoch während ich die eben beschriebene Szene in meinem Kopf ohne es zu wollen munter weiter mit Details ausschmückte brach eine merkwürdige Emotion zu mir durch de gar nicht zu meiner restlichen Panik zu passen schien: Grenzenlose Belustigung.

Issrin!. Dachte ich erleichtert.
 

Sie lachte mich zwar gerade absolut gnadenlos aus aber ich war ihr in diesem Moment unglaublich dankbar dafür.

Schließlich verwandelten sich die lehmigen Wände um mich herum immer mehr in massiven Stein. Ich sah das unheimliche, violette Leuchten am Ende der Treppe vor mir und glaubte sogar schon die zähe Brühe des Yirkpools gegen den Rand des Beckens schwappen zu hören. Irgendetwas ging mir jedoch ab. . Das wurde mir schlagartig klar . Doch was es genau war wusste ich erst als ich den Poolsaal beinahe erreicht hatte:

Es war einfach zu leise. Viel zu leise denn bis auf ein kaum merkliches , so gut wie nicht hörbares Schluchzen dass genauso gut hätte eingebildet sein können war da nichts.

Keine Hilferufe, kein lautstarkes Weinen.

Keine Schreie der unfreiwilligen Wirte wie ich es sonst gewohnt war . Ohne es wirklich zu wollen beschleunigte ich meine Schritte und war schließlich am Ziel. Vor mir weitete sich der schmale Gang zu einer weiten Halle.

Da war der Pool, die Käfige und der Bereich für die freiwilligen Wirte .
 

Auch diese seltsamen über zwei meter großen echsenartigen Kreaturen mit ihren unzähligen Klingenartigen Hornfortsätzen am ganzen Körper welche normalerweise die sich wehrenden Menschen in die Käfige sperrten oder ihre Köpfe zur Reinfizierung in den Pool drückten .

Aber seltsamer weise war ansonsten alles so gut wie leer. Eine hand voll Menschen saß zwar eingesperrt hinter Gittern aber sie weinten nur leise und kaum merklich vor sich hin und Ich muss zugeben ich war ein wenig unsicher denn normalerweise herrscht am Yirkpool ständig Hochbetrieb und so sehr ich das Ganze auch verabscheute hatte ich doch gehofft mich unter der Masse vielleicht etwas weniger auffällig zu machen , mich ein wenig verstecken zu können doch ich hatte keine Wahl.
 

Jetzt war ich bereits hier und einfach wieder zu gehen würde erst recht alle Aufmerksamkeit auf mich lenken besonders da die Klingenmonster meine Wenigkeit bereits entdeckt hatten und mich nun erwartungsvoll musterten.

Ausserdem spürte ich Issrins wachsende Ungeduld plötzlich so intensiv in mir dass es kaum noch auszuhalten war. Mit leicht zittrigen Knien trat ich also zum Pier der mir am nächsten war und versuchte möglichst entspannt zu wirken. Ruhig und selbstsicher. Eben wie ein typischer Yirk der sich gerade darauf vorbereitet eine Runde schwimmen zu gehen.

"Bezeichnung Issrin - Neun-Acht-Fünf, Ya-Terash. Identifikationsnummer: Sechshundertfünfundneuzig-Zwei-Zweiundvierzig-Hundertzweiundzwanzig-Achtzehn-Zweikommafünfunddreißig- Eins-Acht-Drei, Wirtsstatus: Volontär , Code Drei-Zweihundertvierzig -Vierhunderteinundfünfzig-Dreizehntausend-vierhunderteinundzwanzig -Punkt-Zwei-Dreiundfünfzig." Sagte ich.

Gleichzeitig verfluchte ich dabei stumm das offensichtliche Faible der Yirks für Zahlen und dankte Gott umso mehr inständig dafür dass Yaheen mich gezwungen hatte diese ganzen verdammten Nummern unzählige Male aufzusagen .

"A gash. Kommen!." Grunzte das Klingenmonster vor mir schließlich ungeduldig als ich mich nicht gleich rührte. Als es schließlich soweit war half es mir mich niederzuknien.

Das Monster hielt mich nur sehr sanft fest mit seinen riesigen dinosaurierartigen Klauen während ich mich, den Kopf mit einem Ohr zur seltsamen bleifarbenen Flüssigkeit des Pools hin geneigt, routiniert etwas nach vorne beugte.
 

Beinahe sofort spürte ich auch schon wie Issrin sich auf den Weg machte .

Kurz kitzelte es in meinem Ohr als ihr kleiner Yirkkörper vollständig herausglitt und mit einem leisen Platscher im Pool landete. Eine ganze Menge dünner, warmer Schleim kam auch gleich noch hinterher und wie immer nahm auch dieses Mal das Klingenmonster eine Probe davon mit einer Art Wattestäbchen.
 

Würg! dachte ich nur denn das Sekret zog dabei einen ekelhaften fast zwanzig Zentimeter langen Faden der aussah wie rohes Eiklar und an meiner Wange kleben blieb während das Dino-Alien oder bessergesagt Issrins Yirk- Kumpan mit einem seltsamen Gerät das an seinem Hüftgürtel befestigt war seelenruhig seinen Abstrich scannte.

Aber ich bemühte mich natürlich auch meinen Ekel möglichst zu unterdrücken als ich schließlich die Erlaubnis bekam aufzustehen und gleich darauf zum freien Bereich hinüber wankte.
 

Eigentlich hatte ich mir sofort mit dem Ärmel den Schleim von der Backe wischen wollen sowie ich ausser Sichtweite des Klingenmonsters war doch plötzlich fühlte ich mich derartig erschöpft und müde dass es nur bei einem sehr halbherzigen Versuch blieb .



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  BloodyOyster
2018-09-25T19:33:24+00:00 25.09.2018 21:33
Hi.
Genial wie Lou vorgibt Issrin zu sein und es niemand der Yirks merkt.
Mach weiter so, du hast eine Begabung zum schreiben und deiner Kreativität Ausdruck zu verleihen. :)
Antwort von:  Fandalite
25.09.2018 23:42
Hey,
Danke <3 ich habe auch nicht vor mit dem Schreiben aufzuhören, ohne würde mir definitiv etwas Wichtiges im Leben fehlen : )
Lou : Na ja, es wäre, sagen wir mal u n g e s u n d für sie - und auch fir Issrin- wenn irgendjemand etwas merkt... Daher gibt sie sich natürlich extra große Mühe und hat viiieeel Motivation nicht aufzufliegen.
Bin gespannt , was du vom nächsten Kapitel hältst ; )

LG!


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